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Wilsdruffer Tageblatt : 26.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192404264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240426
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-26
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 26.04.1924
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Denselben Tenten, die für eine erhöhte Bautätigkeit eintreten, gegen die Wohnungsnot wettern, -und schließlich -den 8-Stunden- Arbeitstag, d. h. die 48-Stunden-iArdeitswoche als bas so-iali- stische Ideal 'hinstellen, ist hier in diesem Falle die 47-Stunden- Woche untragbar! 40 Jahre Deutscher Werkmeisterverband. Der Deutsche Werkmeisterverband, der jetzt aus sein 40jähriges Bestehen -u- rückblicken kann,, steht mit 170 000 Mitgliedern stattlich da. Be sonders in gewerkschaftlicher Beziehung hat der Werkmeister- voldand außerordentlich viel geleistet. Daneben hat sich der Werkmeisterverband auch stets für seine bedürftigen Mitglieder und Inwaliden eingesetzt. Außerordentlich hohe Summen sind . den Invaliden -und stellenlosen Mitgliedern gezahlt worden, weiter den Witwen und Waisen. Am Schluß des Jahres 1923 waren es rund 30 Millionen Goldmark, die den Mitgliedern als Gegenleistung für ihre Beiträge wieder zugeflossen sind. Der Veland besitzt ein eigenes Heim in Düsseldorf, in dem die Hauptverwaltung -untergebracht ist. Streik im Ruhrgebiet. Oberhausen, 24. April. Auf der Zeche Alstaden der Bcrg- werksgesellschaft Hibernia auf den Schächten 1, 2, 3, 4, 5 und 6 der Konkordia (Rombacher Hüttenwerke) sind heute morgen sämtliche Bergleute wegen Lohnforderungen in den Streik ge treten. Zur Frühschicht ist niemand angefahren. Essen. (Erhöhungder Bergarbeiterlöhne.- Die unter dem Vorsitz des Reichs- und Staatskommissars Mehlich in Esten abgehaltenen Lohnverhandlungcn im Ruhrbergbau endeten mit einem Schiedsspruch, der eine Erhöhung der Berg arbeiterlöhne um l5 ?» mit Wirkung vom 15. April d. I. vor sieht. Der tarifliche Spitzenlohn für Häuer erhöht sich damit von 4,70 aus 5,40 Mark für die Schicht. Die Frist zur Annahme des Schiedsspruchs ist bis zum 28. d. M. festgesetzt worden. Königsberg i. Pr. (L a nd a rb et te rst re i k.) In oen Kreisen Königsberg und Fischhausen sind sämtliche Landarbei ter, die im Deutschen Landarbetterverband organisiert sind, in den Ausstand getreten. Zwar werden noch die Arbeiten 'm Stalle, also Viehwartungsarbeiten, ausgeführt, jedoch ist die Bestellungsarbeit auf den Feldern abgelehnt worden. Die Technische Nothilft hat ihre Mitglieder ausgerufen Stuttgart. (Ende des Buchdrucker st retkS.) Nach Verhandlungen zwischen Vertretern der Arbeitgeber und Arbeit nehmer ist die Buchdruckerlohnbewegung betgelegt worden. Die Gehilfen erhalten eine Zulage zum Lohn. Die Arbeit ist wie der ausgenommen, die bürgerlichen Zeitungen erscheinen wieder. Magdeburg. (Metall- und Bauarbeiter streik.) Ein für den Bereich Magdeburg-Anhal^-Halle gefällter Schiedsi- spruch, durch den der Stundenspitzenlohn der Nietallarbeiter aus 48 Pfennig festgesetzt wurde, ist von den Arbeitnehmern abge lehnt worden. Die Streikbewegung im Baugewerbe der Pro vinz Sachsen hat eine Ausdehnung erfahren. Neuerdings er folgten Arbeitsniederlegungen in Magdeburg und Reuhaldens- leben. Hoh« Geldstrafen für Devifenschiebungen. Wegen uner laubten Devisenhandels wurden der Bankier Bernheim in Stuttgart zu 25 000 Mark, der Bankier Augu st Dirr zu 15 000 Mark und der Bankangestellte Albert Degenhei me r zu 1000 Mark Geldstrafe verurteilt. Sie hatten im Jahre 1922 deutsche Banknoten mit Aufgeld ins Ausland ver laust. Fritz v Opel von ven Franzosen verurteilt. Der bekannte Industrielle Fritz v. Opel hatte sich in Rüsselsheim eine Radiostation anlegen lassen und diese benutzt, ohne die Ant- , wort der Rheinlandkommission auf ein dorthin gerichtetes Ge such abgewartet zu haben. Er wurde deshalb in Untersuchungs haft genommen und ist jetzt vom Kriegsgericht in Wiesbaden zu SOO Goldmark Geldstrafe verurteilt worden. Var vordidMe Zrrusslem mae«? Auf der Spur deS Grabes Davids. Eine sensationelle Nachricht kommt aus Jerusalem: Londoner Blättern wird von dort gemeldet, daß die in der Nähe der heiligen Stadt vorgenommenen Ausgrabungen Spuren einer Stadt, die ein halbes Jahrtausend älter ist als die aus der Bibel bekannte, freigelegt haben. Man glaube, die älteste Zitadelle Jerusalems entdeckt zu haben, ein Bauwerk, daS aus der mittleren Bronzezeit, etwa aus dem dritten vorchristlichen Jahrtausend, stammen dürfte. Wenn diese Nachricht sich als wahr erweisen sollte, würde oie enguicye Ausgravungsexpevmon — oenn um wie Arbeiten handelt es sich in diesem Falle — einen großen Erfolg buchen können, einen Erfolg, der den von Den Eng ländern in Ägypten bei Der Freilegung des Grabes des Pharaos Tutankhamen erzielten weit übertreffen würde. Die Ausgrabungen in Palästina leitet Lord Mac Allister, der in erster Linie nach der Grabstelle des Königs David Umschau hält. Erst vor kurzem erklärte ei einem englischen Journalisten gegenüber, daß es ihm be reits gelungen sei, ausfindig zu machen, wo die irdische Hülle des großen Herrschers ruhe. Er sei der überzeu gung, daß Davids Grab in der Nähe des Gebirges Ophel gesucht werden müsse. Die Ausgrabungen in Ophel gehen aber sehr langsam vor sich, weil Mac Allister mit de, Feindseligkeit der Eingeborenen, die um jeden Preis du Fortsetzung seiner Arbeit verhindern möchten, zu kämpfen hat. Die Araber betrachten es als eine Entweihung des heiligen Bodens, daß sich ein Engländer an die Schätze, die im Schoße der palästinensischen Erde schlummern, her anwagt Sie sind vor allem deshalb empört, weil Mac Allister am Fuße des Berges Ophel, wo ein arabische. Heiliger ruht, in einem Umkreise von mehreren Kilometern den durch Traditionen geheiligten Boden aufreiben ließ. Die Araber sind um den Heiligen besorgt und befürchten, daß der Engländer ihnen diese kostbare Reliquie rauben könnte. Immerhin scheint Mac Allister das richtige Mitte! gefunden zu haben, mit dem sich die Gemüter der Araber beruhigen lassen: er hat einige tausend englische Pfund unter den Bewohnern der umliegenden Dörfer verteilen lassen. Mac Allister ist der Überzeugung, daß die Gruft Davids bei weitem herrlichere und kostbarere Schätze bergen dürfte als das Pharaonengrab in Luxor. Nach der historischen Überlieferung soll ein Teil der Schätze, die mit der irdisck-en Hülle Davids begraben worden waren, zur Zeit der Makkabäer aus der Gruft entfernt worden sein. Dieser Bruchteil, angeblich ein Zehntel der gesamten Schätze, soll in zweihundert mit Gold und Silber beladenen Lastwagen nach Jerusalem übergeführt worden sein. Mit den Schätzen, die in der Gruft des Königs liegen, könnte man, wenn man sich auf die historische Überlieferung ver lassen darf, ganz Palästina kolonisieren. —rr. Rekord der deutschen Auswanderung. Die deutsche überseeische Auswanderung hat nach einer Zusammen stellung der Reichszentrale für Heimatdienst im vergan- genen Jahre die Zahl von 115 396 erreicht. Diese hohe Auswanderungsquote findet nur in der Auswanderung während der Jahre 1881 bis 1885 ein Gegenstück. In diesem Zeitraum betrug die Gesamtzahl der aus Deutsch, land ausgewanderten Personen 857 287. Von der Reichs- gründung bis zum Jahre 1900 wurden 2 498 266 über deutsche Häfen ausgewanderte Deutsche gezählt. Im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts wanderten insgesamt 358 526 Personen aus. Von 1911 bis 1914 verließen im Durchschnitt jährlich 19 720 Deutsche das Land, und in den Kriegsjahren wurden 863 Auswandernd« festgestellt. In demselben Maße, in dem die Bestimmungen des Versailler Vertrages in Wirksamkeit traten, nahm die Auswanderung Wieder zu. 1919 waren es 3236, 1920 schon 8438, 1921 stieg die Zahl auf 23 451, 1922 auf 36 527 und im letzten Jahre auf 115 396. Der Hauptstrom der deutschen Aus wanderer ergießt sich nicht mehr wie vor dem Kriege nach Nordamerika, sondern nach Südamerika, vornehmlich nach Argentinien, Brasilien und Chile. Die Erde wird angebunden. Der kürzlich beendigte Ausstand der Eingeborenen aus den Philippinen, der von den amerikanischen Truppen mit Gewalt unterdrückt wer den mußte, war, wie jetzt bekannt wird, durch eine religiöse Geheimsekte, die sogenannte Colorumgesellschaft, hervor gerufen Nach den Schilderungen amerikanischer Blätter muß es sich dabei um ein sehr merkwürdiges Völkchen handeln Die Führer dieser Sekte glauben nämlich, daß die Welt aus den Fugen gegangen — womit sie unbedingt recht haben — ist und in der Gefahr schwebt, in einen Ab grund zu stürzen. Der einzige Rettuugsweg, den sie in dieser Not sehen, besteht darin, daß man ein riesiges Seil herstellt, .mit dem die Erde „wieder angebunden werden (Alle Rechte vorbehalten.') flwchdruck verboten.) auf Bruno Oltmanns aus, aber der Schreck war zu groß gewesen, als daß er ihn so ohne weiteres hätte verwinden können. Er zitterte, wie Kantzius bemerkte, am ganzen Leibe, und an dem Türpfosten lehnte die Tochter, ein Bild des Jammers. Was war hier geschehen? „Ich komme wohl zu ungelegener Stunde, Herr Ott manns", sagte Peter Kantzius, jetzt von dem Wunsche beseelt, schleunigst den Rückzug antreten zu dürfen. „Und eigentlich dachte ich Ihnen eine gute Nachricht zu bringen. Mir scheint, es konimt mit Ihrem Hause nicht zur Subhastation.' „Was? Wer sagt das?* „Ich habe so 'was vom Rechtsanwalt Dorner gehört, aber — natürlich reinen Mund gehalten I* „Wollen Sie sich nicht setzen, Herr Rechtsanwalt?' sagte Bruno Oltmanns jetzt, indem er einen Stuhl an den Tisch rückte. Theda kam näher, den Kaffeetisch zu besorgen. Nur mit Mühe konnte sie sich auf den Füßen halten, die Tassen klirr ten unter ihrer Berührung. Sie war einer Ohnmacht nahe, aber der Gedanke, daß Alles auf dem Spiele stand, gab ihr einen Teil der vollständig verlorenen Selbstbeherrschung zurück. Peter Kantzius hatte indes hinter dem Tisch und der Bauer in seinem Sorgenstuhl Platz genommen. Oltmanns fuhr fort: „Ich glaube da nicht recht dran, Herr Rechtsanwalt. Das ist sicher nur ein leeres Gerede. Was Garreit sich einmal vorgenommen hat, das führt er auch durch — und gerade jetzt. Der ist durch sein Unglück verbittert.' „Man kann das doch nicht wissen, Herr Oltmanns! Es soll auf Betreiben von Heinrich Garrett sein. Mit dem und Fräulein Steenhuus ist es nun doch wohl aus. Und —' „Der hat doch mit Steenhuusens Rieke nichts gehabt?* unterbrach ihn Oltmanns. „Nicht? Ach sol Die Leute haben aber doch davon ge sprochen!* „Die kriegt der nicht, dazu ist Harm Steenhuus viel zu hochmütig. Jetzt vollends!* „Nun, wer weiß, ob Heinz Garrett es getan hat?" sagte Peter Kantzius, dem daran lag, möglichst Klarheit über die Verhältnisse zu gewinnen. Bereits wenige Minuten später betrat Bruno Oltmanns die Küche. Er sah auch heute sehr schlecht aus. Die Auf regungen der letzten Woche, ein Uebermaß von geistigen Ge- tränken, durch welche er eine bessere Stimmung und natür lich den Schlaf hatte erzwingen wollen, machte sich in seinen schlaffen Zügen und in seiner fahlen Gesichtsfarb» bemerkbar. Dazu die soeben erhaltene Mitteilung, daß Rechtsanwalt Kantzius kn der Küche sei. Argwöhnisch blickte er seinen Be such an, aber — gottlob! — der sah nicht aus, als ob er Böses im Schilde führte. Lächelnd ging der Rechtsanwalt Oltmanns entgegen. „Sie wundern sich, mich hier zu sehen", begann er, dem Dauern freundschaftlich die Hand reichend. „Ich habe ge schäftlich im Dorfe zu tun und wollte doch auch einmal bei Ihnen vorsprechen — wegen des Fünfhundertmarkscheines, den Sie mir neulich gebracht haben.' In diesem Augenblick, als der Rechtsanwalt die letzten Worte sprach, betrat Theda die Küche, um den Kaffeetisch herzurichten. Sie hatte dessen Worte gehört. Leichenblässe bedeckte plötzlich ihr Gesicht, si« lehnte, dem Umsinken nahe, an den Türpfosten, aber weder Bruno Oltmanns noch Peter Kantzius nahmen Notiz von ihr. Der Bauer fuhr wie vor etwas Entsetzlichem zurück, mit weitaufgerissenen Augen starrte er seinen Besucher an, der auch vollständig von der Wirkung seiner Worte außer Fassung gebracht war. „Den Fünfhundertmarkschein? Was ist's damit?' stieß Oltmanns mit heiserer Stimme hervor. „Was soll denn damit sein, Herr Oltmanns?" entgeg nete Kantzius beinahe verlegen. „Man hat doch wahrhaftig Grund — schon im allgemeinen Interesse — sich vorzusehen. Bei der Reichsbank in Berlin sind soviel Banknoten gefälscht und gestohlen, und wenn man in solcher Zeit gerade einen so funkelnagelneuen Schein in die Hände kriegt, da darf man schon fragen, von wem man ihn eigentlich hat." Die Worte, mehr noch der unbefangene Ton, in welchem sie gesprochen waren, übten zwar eine beruhigende Wirkung , Am Hexenweg. Roman von F. Klinck-Lütetsburg. kann". Me gläubigen Anhänger der Sekte brachten denn auch eine ungeheure Menge von Hanf zusammen, damit das erforderliche Seil daraus verfertigt werde. Aber die Führer waren schlauer als ihre Anhänger und brachten den in großen Mengen angesammelten Hanf auf den Markt, wo sie ihn rasch zu Geld macksten. Das rief unter den Eingeborenen große Ausregung hervor, und aus dieser Stimmung heraus entstanden die Aufstände. Was vedcntrt das Wort Sterling? Das handel- und gewerbetreibende England, das deute den Seehandel an sich zu reißen strebt, war im Mittelalter nur klein und bescheiden, ein schwächliches Kind, das unter der Vormundschaft der — deutschen Hanseaten stand, den Kaufleuten jenes Bundes, der, die bedeutendsten Handelsstädte Nord- und Mitteldeutschlands umfassend, von Brügge östlich bis Nowgorod in Rußland und nördlich bis Bergen in Norwegen und Wisby auf Gothland sich erstreckte. Diese Hanseaten wurden von den Engländern Easterlings genannt, d. h. die östlichen Kaufleute oder die Handelsleute des Ostens, und so groß war die Abhängigkeit Englands von ihnen, daß das Geld derselben in England gültige Münze war, wovon auch die Benennung sich erhalten hat: „ein Pfund Sterling", ein Pfund des Geldes der Easterlings. Der Gipfel der Sparsamkeit. Ein sehr sparsamer Mann, der glaubte, niemand könne sparsamer sein als er, hörte, daß trotzdem einer seiner Nachbarn ihn in der „Kunlt zu sparen" übertreffe, weshalb er eines Abends mit den Worten zu ihm j kam: „Herr Nachbar! Ich habe gehört, daß keiner ein besserer I Haushälter sei als Sie. und da ich selbst mich uufs Sparen zu verstehen meine, so möchte ich wohl Ihre Ansicht über die einzelnen Mittel dazu vernehmen." — „Ganz recht!" erwiderte der Nachbar, „Bitte, nehmen Sic gefälligst Platz, Aber — zum Reden brauchen wir kein Licht: das zerstreut uns!" Sprach's und löschte die Lampe aus. — „Danke für die Lehre!" rief lachend der Besucher, „an der ich schon genug habe. Sehe ich doch, trotz der Dunkelheit, daß ich Ihnen gegenüber nm ein Schüler bin. denn — in der Tat! — Sie sind noch sparsamer alS ick!" Das Küssen unbekannt. Die Maorifrauen auf Neuseeland wissen nichts vom Küssen. Ihre Sitte des Grüben« besteht in einem Aneinanderreiben der Nasen, und wenn zwei Be kannte zusammentreffen, halten sie einander bei den Händen, beugen sich vor. bis die beiden Nasen sich berühren und reiben sie dann sanft von einer Seite zur andern. Diese Form des Grüßens beschränkt sich übrigens nicht auf die Frauen allein, sondern wird auch von den Männern ausge- füdrt, die einander nm selten begegnen, ohne sich gegenseitig me Nasen zu reiben. In Zeiten der Trauer bleiben die Frauen gleich stundenlang mit einander berührenden Nasen still sitzen und schluchzen B. über den Verlust eines Häupt lings, den sie meist in ihrem Leden niemals gesehen Haden. Die Mecrschaumgruben Kleinasiens scheinen der Er schöpfung entgegenzugehen, und wenn die Meerschaumpfeise noch einmal in allgemeinen Gebrauch kommen sollte, wurde dieser Artikel gewiß schnell und stark im Preise steigen. Der Meerschaum heißt in Frankeich I'evumo cks wer, ganz ebenso wie der wirkliche Schaum des Meerwassers, und deshalb j herrscht dort vielfach der Glaube, daß er ein Erzeugnis des I Meeres sei. Die schwedische Sprache unterscheidet vorsichtiger sjöskum (das Mineral) und knkskum (den Schaum des Meer wassers). Die in Frankreich noch vielfach verbreitete Ansicht ist natürlich falsch. Zuweilen hat man ja Meerschaumstücke auf dem Schwarzen Meere schwimmend gefunden, alle Sach kenner waren aber von jeher darüber einig, daß solche Fund stücke nur von ihrem Mutterlager weggeschwemmt worden seien, Meerschaum ist eine Art Magnesia, und ehe er zu den gewöhnlichen Zwecken brauchbar ist, muß er gesotten werben, Humor vom Tage. Kostenanschlag. „Wenn ich Ihnen meine Tochter zur Frau gebe, so geb' ich Ihnen das Teuerste, was ich auf Erden be sitze!" — Der Freier (ängstlich): „So? . . Was hat sie Ihnen denn jährlich gekostet?" Geographisches. Geschichtsunterricht. Der Lehrer erzählt: „Otto I. starb zu Memleben am Schlagflusse . . . Weiß jemand von euch, wo Memleben liegt?" — „Am Schlagflusse," Karlchen und schaut triumphierend die ganze Klasse an. Vertretung. „Warum tut denn der Buchhalter heute gar nichts?" — „Er vertritt doch den Chef!" In der Delikatessenhandlung. „Geben Sie mir ein Päckchen Kautabak," — „Bedaure, führen wir nicht!" — „Was, den füh ren Sie nicht? Und das nennt sich Delikateßgeschäft!" Seine Auffassung. Krawutschke kommt aus der hintersten Provinz »ach Berlin und liest an einem Hause der Friedrich straße: „Zimmer auf Tage und Stunden . . „Aha," denkt Krawutschke, „das sind Zimmer für ärmere Leute, die nicht für einen ganzen Monat bezahlen können!" „Wer soll's sonst gewesen sein?" fuhr es heftig am- Oltmanns heraus. „Der oder der Teufel hat Rudolf Garrett umgebracht. Ihr werdet sehen, daß ich recht hab«.' Der junge Rechtsanwalt lächelte überlegen. Seinen Absichten war es gewiß nicht im Wege, wenn Heinrich Garrelt sich wirklich als der Schuldige auswies. Jedenfalls sah er einen gefährlichen Nebenbuhler unschädlich gemacht. Die Freude darüber hatte ihn den sichtlichen Schreck, den sein Kommen hier im Hause verursacht, einstweilen vergessen lassen, und er beeilte sich, Oltmanns weiter von der Möglich keit seiner erfreulichen Mitteilung zu überzeugen, ohne in dessen seine Absicht, denselben redselig zu machen, zu er reichen. Die Gedanken des Bauern schienen vielmehr weitab von dem Gegenstand der Unterhaltung, er gab nur kurze, zer streute Antworten auf direkte Fragen und saß bald ganz in Nachdenken versunken, während seine Tochter ihn mit merk barer Unruhe beobachtete. Peter Kantzius sah bald ein, daß er hier mehr als über flüssig war und schickte sich an, seinen Besuch abzukürzen. Er sah sich auch durchaus nicht zum Bleiben genötigt; Bruno Olt manns erhob sich vielmehr sofort, als sein Gast aufgestanden war, um ihn hinaus zu begleiten. Theda, die sich mit einem einzigen Worte an der Unter haltung beteiligt hatte, brachte auch keine Silbe über ihre Lippen, als der junge Rechtsanwalt sich von ihr verabschie dete. Aber als die Tür sich hinter ihm geschloffen hatte, da sank sie mit einem unterdrückten, oerzweiflungsvollen Auf schrei auf ihren Stuhl zurück. Inzwischen geleitete Bruno Oltmanns seinen Gast hin aus und schritt an seiner Seite den Gang entlang. „Herr Rechtsanwalt — Sie wollten ja wohl noch nach dem — Gelds — fragen', sagte er in der Nähe des Aus gangs mit gepreßter Stimme. Er stieß die Worte förmlich heraus, wie nach einem plötzlichen verzweifelten Cntsckilure. Und ein solcher war es auch, der ihm die Worte in den Mund gelegt. Der Gedanke, daß der Rechtsanwalt jetzt gehen würde, ohne ihm irgend eine Aufklärung über die von ihm gemachte Aeußerung zu geben, verwirrte ihn. Eine schreckliche Gewißheit war bi' jedenfalls besser als diese Ungewißheit. .Fortsetzuna so 2 Male Volks! Versa! <des itz schicht! leuchte Die v deutsch in den fall? -bietenl Bismc Größt bürge: >dels u Weltst der H Raub Feindc immer I bedeut Stufe keine k Pazifik Weltg sich ui fachen Schmi Schwc T beding baß n auch, wirisch ströme tragen Geld, Wort, für d Massei die G< ström tur ur sollten die S« es sich schnell Block« wirren deutsch Wunde der N ZwE flatiow »schütz D landli ä größter einem det ist In keil lammei wie bei derknü! jedes a B Freihai Borstel Kelche derbvte fchen Z eine di ölirchdr shn cm >hm dir len pm B Müge Ärdeit des Gc Bölkes lwseren lÄirtfch Yvonne dvn B fein M
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