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Wilsdruffer Tageblatt : 06.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192409067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240906
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-09
- Tag 1924-09-06
-
Monat
1924-09
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.09.1924
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Sachverständigen wurde zur Pflicht gemacht: 1. den Versailler Vertrag unangetastet zu lassen, 2. eine Endsumme der Repko- Forderungen nicht söstzulegen. Die zehn Sachverständigen bft- oeten zwei Ausschüsse, von denen im ersten der ameritanische General Dawes, im zweiten der englische Finanzmann Mac Kenna den Vorsitz inne hatte. Besonderes Interesse verdienen die Arbeiten der Dawes-Kommission — Bericht mit neun An lagen und Begiettschreiden —, die -sich aus 14 tägigen Besuch in Berlin, vorangegangene und nachfolgende Beratungen in Paris stützten. b) Da das Gutachten der Sachverständigen, eine wirtschafts politische Urkunde von 150 Druckseiten ist, Mn ihr Anhalt nur skizziert werden. Vom Begleitschreiben und den Anlagen ab- geschen, umfaßt der Dawes-Bericht folgende Teile: 1. Der Plan und die sich daraus ergebenden Folgerungen, insbesondere die Quellen für die Leistungen, 2. der deutsche Staatshaushalt bezw. die Währung und die ev. ausländische Finanzkontrolle. Was schlägt nun der Bericht vom Standpunkte des Wirt schaftlers, nicht des Politikers aus in Anerkennung deutscher Ge schicklichkeit, deutscher Wissenschaft und deutscher Betriebsanlagen usw. vor? Eine Notenbank — Regierungsbank — mit einem Kapital von MO Millionen Goldmark, im In- und Ausland gezeichnet, soll die Stetigkeit der deutschen Währung gewährleisten, der Re gierung Anleihen gegen Sicherheiten geben und die Zahlungen an die Repko verwahren. Ihre Verwaltung bilden lediglich Deutsche, ihren Aussichtsrat zur Halste Deutsche, zur anderen Hälfte Ausländer, einschließlich eines Kommissars, der die Ein- yaitung der strengen Banigrundsätze überwacht. Der deutsche Staatshaushalt kann nur balanzieren, wie aus drücklich betont w.ird, wenn gewaltsame Eingriffe in den Staats- und Wirtschaftskörper unterbleiben, bezw. solche (Ruhrbesetzung) rückgängig gemacht werden. In Verbindung damit steht das 2 jährige Haushaltmoratorium, d. h. die 2 jährige Stundung der Geldleistungen an die Entente, dafür gehen aber Sachleistungen weiter. Dem Moratorium folgt im 3. und 4. Jahr die Ueber- gangszeit und ab 5. Jahr die normale Zeit, die als Gesamt leistung für das Jahr 2300 Millionen Mart vorsieht und eine „Wohlstandsziffer" (vgl. Teuerungszahlen!) einsührt, mit der die normale Zahlngssumme multipliziert wird. Die „Wohlstands- zifser" errechnet man aus der Bevölkerungszunahme, der Eisen dahnfrequenz, Kohlenverbrauchsmenge, Außenhandelszahlen, Tabakgenuß und öffentlichen Ausgaben. Die Zahlungsquellen sind: ft der Staatshaushalt, 2. die Eisenbahn einschließl. Bejörderungssteuer, 3. die Industrieschuld- verschreibun-gen, 4. die einmalige Auslandsanleche, aus der im 1. Jahr Reparationszahlungen gedeckt werden sollen. In der Aebergangszeit rechnet man mit 100^500 Mill. Mark in der Ge samtleistung von 1200 dezw. 1730 Mill. Mark. In Normaljahren mit 1250 Mill. Mark aus diesen Quellen, d. s. 50 der normalen Gesamtleistung des Jahres. Im Falle der sich nötig machenden Zwangsbeitreibung hält sich der Gläubiger an deutsche Zölle und Alkohol-, Tabak-, Zucker steuern. Ausdrücklich betont wird, daß der Dawes-Plan nur als Ganzes angenommen oder abgelehnt werden kann. Der Mac Kenna-Bericht behandelt das deutsche Kapital im Auslande, seine Höhe und die Möglichkeit, bas geflüchtete Kapi tal wieder Deutschland dienstbar zu machen. Das Londoner Abkommen, das sich im wesentlichen inhalt lich mit dem Dawes-Gutachten deckt, aber die durch unausgesetzte Bemühungen der deutschen Delegation Marx-Stresemann-Luther erreichten Verbesserungen qusweisl, wurde am 30. August 1W4 durch die beamteten Diplomaten der beteiligten Mächte unter zeichnet. (Fortsetzung folgt.) ! Meine Nachrichten , Admiral BehnckeS Nachfolger. Berlin, 4. Sept. Der Ches der Marineleitung, Admiral Behncke, beabsichtigt Mitte dieses Monats im Anschluß an die Herbstmanöver der Seestreitkräfte von seinem Posten zurück- zutreten. Zu seinem Nachfolger ist der bisherige Oberbefehls haber der Seestreitkräfte, Vizeadmiral Zenker bestimmt. Ein Schoner durch Feuer zerstört. Hamburg, 4. Sept. Der nach England verkaufte Ham burger Motorschoner Ariadne ist aus der Fahrt nach seinem neuen Heimatshafen bei Krautsand aus der Unlerelbe durch ein an Bord entstandenes Feuer, das die Benzinbehälter er griff, vollständig zerstört worden. Die Mannschaft wurde gerettet. Tas Verbot der Nationalsozialistischen Partei in Hamburg aufgehoben. Hamburg, 4. September. Das am 25. November 1922 er gangene Verbot der Ortsgruppe Hamburg der Nationalsozia listischen deutschen Arbeiterpartei ist in Ausführung des Ncichstagsbeschlusses vom 26. Juli 1924 für Hamburg und die Landherrnschasten aufgehoben worden. Zur Räumung des Flaschenhalses Bonn. Königswinter, 4. September. Bezüglich der Räumung von Königswinter-Honnes und Rhöndors, die zu dem sogen. Flaschenhals gehören, ist den dortigen Bürgerämtern amtlich noch nichts bekannt. Die Räumung wird aber auch äußerlich nicht in Erscheinung treten, da die Orte schon seit längerer Zeit keine Besetzung mehr haben. Belagerungszustand im Sudan. London, 4. September. Wie amtlich mttgeteilt wird, yat dis englische Regierung zur Aufrechterhaltung der Ordnung über den Sudan den Belagerungszustand verhängt. Doch ein Attentat aus Mussolini? Nom, 4. September. Eine Nachricht, aus Mussolini sei ein Attentat dadurch verübt worden, daß mehrere Schüsse auf sein Automobil abgegeben wurden, stellte eine weitere Mitteilung als falsch hin. Später wird wieder gemeldet, der Anschlag habe wirklich Mussolini gegolten und sei auf halbem Wege zwischen Aqua Pendente und Rom ausgesührt. Die Schüsse hätten jedoch nicht das Automobil Mussolinis, sondern sein hinter ihm fahrendes getroffen. Die Täter seien entkommen Eine folgenschwere Kesselexplosion. Rom, 4. September. Bei einer Kesselezplosion in Spezia wurden fünf Arbeiter gelötet und eine Anzahl verletzt. Allgemeiner Ausstand in Marokko gegen Spanien Madrid, 4. Sept. Eine Kundgebung der Regierung besagt, daß man sich einem allgemeinen Auf st and der Ein- geborenen gegenübersehe, durch den die spanischen Soldaten in eine gefährliche Lage gebracht worden seien. Es sei ein fach Krieg, und man müsse mit Krieg antworten. Einer solchen Lage gegenüber dürfe kein Wort, kein Kommentar ge duldet werden, der an die gute Haltung der Presse, an das Ansehen der Regierung oder an das Prestige des Oberkomman dos rüüre. M MjMemMW mch rechts WM? ! Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Berlin, 5. September. Die Vosfische Zeitung behauptet, es sei anzunehmen, daß der Reichskanzler vor dem Wiederzusammentrttt des Reichstages den Versuch einer Umbildung des Reichskabinetts in dem Sinne machen werde, daß es nach rechts und links erweitert wird. Die Einladung zum Eintritt in bas Kabinett werde also nicht nur an die Deutschnationalen, sondern auch an die Sozialdemokratie ergehen. Ivie AnieibeverkanMungen. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Berlin, 5. September. Die entscheidenden Verhandlungen über die Anleihe, die nach dem Dawes-Gutachten der Reichsbank einen Betrag von 8Ü0 Millionen Goldmark zusühren soll, dürsten dem Vernehmen nach erst ab Mitte September beginnen, wenn die maß gebenden amerikanischen und englischen Finanziers von ihren Sommer sitzen zurückgckchrt find. Als ungefährer Zeichnungstermin kommt, wenn bis dahin über alle Einzelheiten eine Einigung erzielt wird, spätestens die Oktobermitte in Betracht. Auch Amerika für Deutschlands Auf- jnahme. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Neu york, 5. September. In amtlichen Kreisen Washingtons billigt man die Erklärungen Macdonalds, daß Deutschland in den Völkerbund ausgenommen wird. Die fortgesetzte englische Heße gegen die deutsche Anleihe London, 5. September. „Evening Standard enthält einen scharfen Angriff gegen die Gewährung einer Anleihe an Deutschland. Man kann von einem Zeitungskrieg für und wider die deutsche Anleihe sprechen. Naturgemäß ist die Propaganda der mächtigen „Daiiy-Mail"-Gruppe nicht ohne Einfluß ge blieben und es ist nicht zu verkennen, daß dadurch die Schwierig keiten für die Bankwelt zur Unterbringung der Anleche von Tag zu Tag wachsen. Oesterreich und der Völkerbund.WW (Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdrusser Tageblattes".) Wien, 9. September. Die in Wien weilenden Delegierten des Völkerbundes haben gestern ihre Erhebungen abgeschlossen. Die Aus arbeitung des Berichtes wird m Gens beendet werden, wohin die Delegierten heute abreisten. Die österreichische Regierung wird die Fertigstellung des Berichtes abwarten und dann eine Delegation unter Führung des Außenministers und des Fmanzministers nach Gens entsenden. Die wichtigsten Fragen, wie des Kredits und der Modifi zierung der Kontrolle werden also in Gens behandelt werden. Man hofft, daß durch die Entscheidung die österreichischen politischen Mo mente berücksichtigt werden. Der Bundeskanzler Dr. Seipel kam gestern aus dem Erholungsheim in bas Bundeskanzleramt, um einige Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Eichendung der Dele gation zu besprechen. Amerikanische Kredite. Newyork, 4. Sept. Hiesige Bankkreise schätzen die Kredite, die deutschen Firmen in den letzten acht Monaten gewährt wurden auf 150 Millionen Dollar und glauben, daß nach Zeichnung der deutschen Anleihe diese Kredite die Höbe von 250 Millionen Dollar erreichen werden. Schwere Erdstöße auf den Philippinen. Kalkutta, 4. September. Der Nordosten der Insel Min danao auf den Philippinen ist gestern von schweren Erdstößen heimgesucht worden. Einzelheiten fehlen, da sämtliche Ver- dludunaen mit der Insel zerstört sind. s Hus unserer keimst Wilsdruff, am 5. September 1924. Merkblatt für den «. September. Sonnenaufgang 5'° ÜMonbaufgang I" N. Sonnenuntergang 6" l! Mondunkergang 10" V. 1729 Philosoph Moses Mendelssohn geb. — 1845 Zoolog William Marshall aeb. — 1903 Maler Friedrich v. Kaul bach gest. Oeffentliche Sta-tverordneteufitzung Donnerstag, den 4. September, abends 7 Uhr. Entschuldigt fehlte Stadtv. Lehmann, am Ratstisch waren sämtliche Stabträte anwesend. Herr Bürgermeister Dr. Kronfeld gab als Vorsitzender zunächst Kenntnis von der Genehmigung oer Salzungen des Landespensions-Verbandes, die im Verwaltungsgevaude emge- sehen werden können, und weiter davon, daß es ihm gelungen ist, vom Ardeilsmimsterrum ein Darichen von 3000 Mr. gegen 6 2L jährliche Zinsen zur Wiederherstellung des Stadtbades zu erlangen. Die Leichenträger hatten um Echöhung ihrer bisher recht bescheidenen Gebühren nachgesucht, die emftimm g bewilligt wurden. Punkt 3 (Stellung des Stadtrats zu dem von der sozialisti schen Arbeiterjugend geplanten Herbstfest) und Punkt 4 ('pvkizei- verordnung belr. Verbot von politischen VeranslEungen auf dem Marktplatz) wurden auf Antrag des Stadtv. Schumann zu sammen verhandeln Herr Bürgermeister Dr. Kronfeld legte zunächst hie Gründe dar, die ihn als Leiter der Polizei veran laßten, das Gesuch der sozialistischen Arbeiterjugend nicht zu be fürworten. Einmal sei es kaum zu vereinbaren, daß in einem Städtchen wie Wilsdruff an einem Tage zwei derartig große Veranstaltungen -staltsänden, dann sei in einem ähnlichen Falle die Genehmigung ebenfalls versagt worden und endiich gäben die Vorkommnisse anläßlich des Republikanischen Tages Veran lassung, einen reibungslosen Verlauf beider Veranstaltungen nebeneinander kaum annehmen zu können. Der Stadtrat habe diese Stellungnahme gebilligt und gegen eine Stimme zur seini- gen gemacht. Auch Kreishauptmann Buck habe das Gesuch nicht befürwortet. Das Ministerium endlich habe Entschließung dahin gefaßt, daß die Genehmigung zu dem Fackelzug wie zu geschlosse nem Zug durch die Stadt nicht erteilt wird und daß die ge planten Veranstaltungen ausschließlich auf dem Schutzenpiatze und nicht aus hem Markte stattzusinben haben. Bei der Ge legenheit unterbreite der Rat dem Kollegium die folgende Poli zeiverordnung zur Genehmigung: „Politische 'Veranstaltungen und Kundgebungen, insbesondere solche politischer Vereine aus demMarktplatze bedürfen der v-orherigenGenehmigung -desStadt- rates. ZuwiberhandMngen werden an den Veranstaltern und Teilnehmern mit Geldstrafe bis zu 1'50 Mk. oder Hast bis zu 14 Tagen bestraft." — Stadtv. S ch u m ann als Leiter ber so zialistischen Veranstaltung erklärte nach seinem Ermessen- hie Gründe der Ablehnung durchaus nicht sür stichhaltig. Mit dem Kommando der Feuerwehr sei seinerseits völlige Uebereinstim- mung erzielt worden. Hier sei man vor her Straße zurück- gewichen, weil ein paar junge Menschen Krach schlugen. Nach Rücksprache habe hie Kreishauptmannschaft das Gesuch befür wortend weitergegeben. Was die vvrgelegte Polizeiverordnung betreffe, so sei sie mit der Reichsversassüng nicht zu vereinbaren, wenn auch der 8 123 zurzeit außer Kraft gesetzt sei. Stadtv. Hofmann billigte im Namen ber Bürgerlichen die Stellung des Rates und trat für die Polizeiverordnung ein. Desgleichen hie Herren S inemüs, Q u a n tz und S ch ne i d e r, -der es als besondere Pflicht der Beamtenschaft an'sah, jegliche Reibun gen innerhalb der Gemeinde wie des Staates möglichst zu ver meiden. Gegen 5 Stimmen wurde -die Stellungnahme des Bürger meisters wie des Rates gutgeheißen und mit dem gleichen Stimmenverhältnis hie Polizeivervrbnung angenommen, nachdem auf Antrag Hofmann das erste Wort „politische" gestrichen wor den war, also nunmehr alle Veranstaltungen auf dem Markte vorheriger Genehmigung des Etadtrates bedürfen. Damit war die Sitzung zu Ende. Der heutige 5. September ist insofern ein Erinnerungslag, als an diesem Tage zeyn Jahre vergangen sind seit dem ersten großen Wende punkt des Krieges, -dem Begmn ver Marneschlacht. Die deutschen Armeen sanden nach ihren großen Siegen Ende August 1914 kaum Widerstand aus ihrem Vormarsch und schon glaubte man jranzösijcyer- jeits, Paris ausgeben zu müssen. Da rückte unsere erste Armee an oer sranzöstschen Hauptstadt vorbei, und das schien sür den feindlichen Overveseytshaöer ein Wink zu jein, mit den Truppen der Generale Maunoury, Gallieni und French den Deutschen in die Flaut« zu Men. Der umsichtige General von Kluck warf ihnen rajch am Ourcq einige Korps entgegen, die die Umfassung zersprengten. Trotzdem ordnen die deutsche Heeresleitung, nachdem überall südlich der Marne der Kampf begonnen Halle, den Rückzug vom rechten Flügel aus au. So gejchwächt war der Feind bereits, daß er es kaum glaubte, als er unsere rückwärtigen Bewegungen demerlle. Denn nichi nur am Unken Flügel, sondern auch im Zentrum war er so geschlagen, daß ec nur zdgernb sorgte! Insofern ist die Frage, ob der oeutjche Rüäzugsoe^ehl Hinreicheno gerechtfertigt war, noch nicht vollständig gelöst. Sonderzug nach Meißen-Triedifchtak. Anläßlich des Feuer wehriages, Sonnrag den 7. September, vertehrl em Sonoerzug nach MeiMn-Tneviscyial. Ab Wilsdruff 9,05 Ahr, ab -Wus- druff Hi-p. 9,09 Uhr, an Mechen-Triebftchtal 10,08 Uhr; An- Muß an den Zug nach Rossen ab Meitzen-Triebischtai k.O,k.-r Uhr, an Rossen 10,57 Uhr. Ferkeimarlt Freitag, den 5. September. Emgebracht waren 37 Srück. Der Preis stellte sich aus 1'2 bis 19 Mk. pro Stück. Ausnahmen -über Notiz. Der Geschäftsgang war flott. Der kleine Grenzverkehr. Wie die Interefsengemeinsch^ Dresdner touristischer Vereinigungen auf Anstage bei oen zu ständigen Behörden erfahren hat, sind die mit der tschechosivwa- Aschen Regierung über oie Regelung des steinen Grenzoertehrs emgeiettelen Verhandlungen zu einem gewissen Abschluß gekom men. Es 'ist ein Abkommen getroffen worden, das zurzeit bei der Reichsregierung wegen Erlaß eines entsprechenden Gesetzes -oor- kiegt. Solange biefes Gesev nicht beschlossen ist, können über das Abkommen nähere Mitteilungen, noch nicht veroftentticht werden. Man rechnet aber allgemein 'damit, daß dem Touristen verkehr im Grenzgebiet namentliche Erleichterungen geboten werden. Aufhebung des Disumzwanges in Oesterreich. Die Regie rung der österreichischen Republik hat seit gestern den 'Visum zwang aufgehoben. Es ist daher nicht mehr nötig, sich einen Sichtvermerk, was bisher nur -unter großen Förmlichkeiten mög lich war, ausstellen zu lasten. An Stelle bes Visums tritt die sogenannte Sichlvermerksmarke, die bei der österreichischen Ge sandtschaft nach Vorlegung de sPasses zu haben ist- Die Marke sür oie Durchreise kostet l Mk., die sür eine einmalige Einreise nach Oesterreich 5 Mk., die für eine mehrmalige Emreise, bre für die Dauer -eines Jahres Gültigkeit hat, 10 Mk. Das deutsche Visum kostet sür den Ausländer immer noch 60 Mk. Der vierte Messetag. Der Verkehr ber Messe am Mittwoch entsprach -an Stärke völlig dem des Vortages. Außer den vielen sahrplanmäßigen Zügen sind -auch am Mittwoch zahlreiche Son derzüge mft Messebejuchern hier eingetrofsen. Die Ausstellerschaft rechnet für die letzte Hälfte -der Woche mit einer weiteren Steige rung des Besuches. Trotz Geldknappheit und Kreditschwierig- keiten ist -infolge des bringenden Warenbedarfs in vielen Abtei lungen ein -nicht unbefriedigendes Messegeschäft zu beobachten. Kein Wasser, kein Bier auf Obst! Alljährlich ereignen sich zur Obstzeit eine ganze Anzahl Krankheitsfälle, die mitunter zum Tobe führen, weil auf reichlichen Genuß von Früchten Wasser oder Bier getrunken würbe. Besonders schädlich ist es, Flüssig- eknen auf genossenes Steinobst (Kirschen, Pflaumen) zu sich zu nehmen, -doch auch Birnen — seltener Aepsel — sind in dieser Beziehung nicht unbedenklich, wenn -sie nicht gekocht, also als Kompott oder als Mus, verzehrt werben. Heißer Kaffee oder Tee schaden weniger >aks -ungekochtes -Wasser; Bier aber ist ganz besonders gefährlich und kann zu ben schwersten (ruhrartigen ober durch Verstopfung -und Blähungen gefährlichen) Magen- und Darmerkrankungen oder zum Tode führen, wenn ber vorherige Ob-stgenuß sehr reichlich war. Schwächliche Naturen erkranken schon -heftig, wenn sie aus wenige Birnen ein paar -Schluck Bier zu sich nehmen! Nie darf auf Früchte irgendwelcher Art Bier getrunken werden! Bei einer Schülerwa-nberung in München, die im Frühjahr 1924 stattfaäd, wetteten Zwei junge Leute, wer es fertig bringe, zwanzig Bananen zu essen und darauf zwei Liter Bier zu trinken. Die Folge -war natürlich, daß beibe Wet tenden erkrankten; der eine von ihnen starb alsbald unter furcht baren Schmerzen. Abnchmen von Obst. Bei der Obsternte ist vor allem dar auf zu achten, baß die Bäüme geschont Melden, der passende Reifegrad gewählt und das Obst selbst nich beschädigt wird. In bezug auf -die Reise unkerscheibet man Daum- und L-agerreise. Erstere erüang-en alle Früchte außer dem Kernobst, von bem nur die Svmmeräpfel und Birnen vom Baume weg eßbar sind. Diele Birnen werden saftiger.-und wohlschmeckender, wenn sie nicht baumreif werben, und man muß -diese Eigenschaften kennen. Svmmeräpfel schmecken am besten- vom Baume. Einige Pflaumen kann man zwar zur Versendung etwas vor der völligen Reise
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