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»er Begründung dieser Forderung wird hervorgeyoven, das in Amerika angehäufte Gold bedeute eine ständige Jnflationsgefahr unv könne nur dadurch arbeiten, daß es in andere Länder gesteckt werde. In der Entschließung wurde weiter nochmals besonders betont, daß die Wieder herstellung Europas in die Hände der internationalen Bankiers und nicht der Politiker gehöre. Der deutsche Reichsfinanzminister Dr. Luther, der in London eingetrofsen ist, hatte mit den Vertretern eng lischer und amerikanischer Banken sowie mit dem Vorstand der Bank von England über den Abschluß der deutschen Anleihe erfolgreiche Besprechungen. Aus gut unter richteten Citykreisen verlautet, daß die Verhandlungen so weit gediehen seien, daß nunmehr feststehe, daß von den 40 Millionen Pfund Amerika genau 50 9S, England 35 und in einem noch zu bestimmenden Verhältnis die Börsen von Holland, Frankreich, Schweden und der Schweiz sowie möglicherweise die Berliner Börse zusammen weitere 15 A zur Zeichnung auflegen werden. s Kleine Nachrichten j Freitag Empfang der Deutschnationalen beim Kanzler, Berlin, 2. Oktober. Zu oem Empfang der ParlelsUhrck »urch ven Reichskanzler ersähri man nachträglich, vah der ! Reichskanzler die deutschnaitonaien Führer nichi erst am Sonn- ! abend empfangen wird, sondern daß sich die Besprechung mit ! »en Deuischnationalen am Freitag an den Empfang der sozial- demokratischen Führer anfchließen wird. Die Sozialdemo kraten werden am Vormittag, die Deutfchnattonalen am Nach mittag emps""----n werden Der Kirchenverfaffungstag in Preußen. Berlin, L Oktober. Mit dem ersten Oktober ist die neue Venossung der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union nunmehr in Kraft getreten Der Evangelische Landeskttchen- auSschuß hat soeben aus diesem Anlaß eine Kundgebung er lassen, in der er aus dieses kirchengeschichtlich hoch bedeutsame Ereignis hinweist. T". Kundgebung gedenkt mit tiefer Dank barkeit «-»» Ä der siot'-bunde '« blot >1U? der Verbindung der Kirche mit dem preußischen Staare aus aegangen ist. kennzeichn», dann Vie besondere Eigenart der neuen Verfassung und legi den Kemetndemitgliedern die Mit arbeit im Sinne dieser Versagung in eindringlichen Worten ans Herz Notlage des ntederfchlefischen Steinkohlenbergbaus. Perlin. 2. Oktober. Der Preußische Llaatsrai nahm einen Antrag an. der au, die schwere Notlage des niederichlesischen Steinkohlenbergbaus hinweist und das Staaismintsterium er such, diesem besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und alle Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet erscheinen. Vie Levens- tähigkei, dieses wirtschaftlich wichtigen Bezirks wieder hcr- , „stellen Glückwunsch des Reichspräsidenten an Hans Thoma Perlin, 2 Oktober. Der Reichspräsident ha, dem Maler Hans Thoma folgendes Telegramm -„gehen lassen: .Zum ->5. Geburtstag sende ich Ihnen als dem Altmeister deutsche, Malerei in aufrichtiger und dankbarer Würdigung Ihres reichen künstlerischen Schassens herzlichste Grüße und Wünsche Der Neichspräsib—' Ebert." Der Internationale Friedenskongreß in Berlin. Berlin, 2. Oktober. Der Internationale Verband der Friedensgesellschaft veranstaltet in Berlin vom 2 bis 8. Oktober den 23 Weltfriedenskongreß, zu dem gestern und heute zayl- retche Teilnehmer aus der ganzen Welt erschienen sind. Be sonders stark ist der Besuch aus den Vereinigten Staaten Nord amerikas und aus Frankreich. Die griechische Regierung. Eng land Holland, die Tschechoslowakei, Österreich, die skandi navischen Siaoien sind verrrelen. Auch Mitglieder der russischen Völkerbundsliga sind erschienen. Selbstmord am Grabe der Gattin. Braunschweig, 2. Oktober. Geheimrat Pros. Dr. Kruken berg, seit 1908 Leiter der hiesigen Frauenklinik, der seit einigen Tagen vermißt wurde, ist gestern abend aus dem hiesigen Hauptsriedhos am Grabe seiner ersten Frau tot ausgesunden worden. Dr. Krukenberg, der im 61. Lebensjahr stand, hat sich mit Morphium vergiftet. Ungültige Stadtverordnetenwahlen in Halberstadt. Halberstadt, 2. Oktober. Aus Grund der Anfechtung der Sozialdemokratischen Partei wurde heute im Bezirksausschuß die Frage der Gültigkeit der Halberstadter Stadtverordneten- wahlen behandelt. Dem Anträge gemäß wurde die Ungültig- keii ausgesprochen, da bet der Wahl durchsichtige Vrtesum- schläae Verwendung gefunden haben, wodurch der Grundsay de, neunen Wahl verletzt worden ist. Die Halberstädte, Siaviverordnetenversammlung selbst hatte als erste Instanz die Wahi sür gültig erklärt; dte letzte Entscheidung liegt jetzt bei dem Oberverwaltungsgericht. Ich hab dich lieb. Roman von Erich E h e n st e i n. Urheberschutz durch Stuttgarter Nvmanzcnlrale E- Acker- manu, Stuttgart. „Das beschwert dein Gewissen?" Ein sorglos fröh liches Lächeln erhellte Heinz Werffens hübsches Gesicht. „O, Onkel Wieprecht, wie klein denkst du von mir! Weißt du, was wir dann tun? Dann ziehen wir die schwarz weiß-rote Fahne am Glumotschaner Dachfirst auf und bitten Baron Heinz Werffen samt Gemahlin als Tauf paten! Sie werden gerne kommen und ihr Patchen von Herzen lieb haben, das verspreche ich dir schon heute mit Wort und Handschlag!" „Junge ... Junge..." Dem Alten schien jetzt nicht bloß etwas ins feuchte Auge geflogen zu sein, sondern auch in die Kehle. Er schluckte und prustete und zerrte aufge regt an seinem Kragen, der ihm plötzlich zu eng geworden schien. „Das war gesprochen wie ein Buch . . . nein ... wie ein wahrer Edelmann! . . . Und dir habe ich die Tür sperren wollen! Aber nein", schrie er laut, „das gilt nicht! Und wenn ich zehnmal heirate und ein Dutzend Buben kriege — deine Apanage wenigstens behälft du fort auch nach meinem Tode, das verspreche ich dir heute auch mit Wort und Handschlag! Und nun setze dich da her uns erzähl' mir von deiner Gretl! Morgen, wenn sich all der Radau, der jetzt in mir herumjagt, wieder gelegt hat, führst du mich zu ihr. Wenn man sich lieb haben will, muß man sich doch Var allem kennen, nicht wahr?" Er lachte dröhnend, und seine lebhaften Mausäuglein blickten jetzt ganz vergnügt. Schwerer Automobilunfall. Breslau, 2. Oktober Ein Breslauer Chauffeur unternahm in Bedienung zweier Freunde ohne Wissen des Auweigen lümers eine Autofahrt Aus der Chaussee von Klettendors nach Tinz prallte der Wagen mit voller Wucht gegen ein Auto, da? ihm mtt abgeblendetem Licht entgegenkam. Der Zusammen stoß war derart heftig, daß sich der Breslauer Kraftwagen um feine eigene Achse drehte und umschlug. Dte drei Insassen wurden in weitem Bogsn herausgeschleudert. Während dei eine toi liegen blieb, wurde der zweite schwer verletzt. De> Chausseur erlitt einen Armbruch. Dte Insassen des zweiten Autos blieben, soweit bekannt wurde, unverletzt. Verteilung der Reparationszahlungen. Newyort, 2. Oktober. Nach einer Meldung aus London findet in der nächsten Woche eine Konferenz der amerikanischen und alliierten Sachverständigen statt, die sich mtt der Ver teilung der Reparationszahlungen aus Grund des Dawes Planes beschästigen wird. Im Anschluß daran werden di- Ftnanzmtnister zu einer Konferenz zusammentreten. Schutzimpfung gegen Kindertuverkulose. Aus Berlin wird berichtet: Dem Abtellungsvorsteher an der Reichsanstalt zur Bekämpfung der Säuglings- und Kleinkindersterblichkeit Dr. Langer ist es gelungen, aus abgetöteten Tuberkel bazillen einen Impfstoff zu gewinnen, dessen Einspritzung Meerschweinchen eine erhebliche Schutzkraft gegen Tuberkulose verlieh. Wurden die Tiere nach der Impfung künstlich mit Tuberkulosegift infiziert, so überlebten sie andere nicht ge impfte Tiere um ein erhebliches. Dr. Langer gelang es dann, die gleichen Wirkungen auch bei Säuglingen zu erzielen. Da mit scheint eine bedeutsame Grundlage für die Schutz-- impfung gegen die Tuberkuloseerkrankung der Kinder gegeben zu sein. Es sollen nun Impfungen in größerem Umfange an Kindern, die in einem tuberku lösen Milieu leben und dadurch besonders bedroht sind, vor- genommen werden. Der Jmpfstoss soll nach den bisherigen Beobachtungen völlig unschädlich sein. Der Blinddarmspezialist. In Berlin starb im Alter von 68 Jahren Professor Dr. Rotter, der die chirurgische Ab teilung des Hedwigs-Krankenhauses leitete. Rotter war in der ganzen Welt als einer der erfolgreichsten und geschicktesten Blinddarmoperateure bekannt, und die Zahl der von ihm aus» geführten Blinddarmoperationen beläuft sich aus mehr als 40 0001 s Neues aus aller well 1 In Bayern nicht die Einheitskurzschrift. Zu der An erkennung des Juli-Entwurfs einer deutschen Einhsits- knrzschrift wird vom bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, sowie vom Staatsministerium der Justiz des Freistaates Bayern bekanntgegeben, daß vor läufig der Unterricht nach der Gabelsbergerschen Kurz schrift an den höheren Unterrichtsanstalten in Bayern als Pflicht- und Wahlunterricht unverändert weiter er teilt wird. Nach 5 Wochen tot in der Wohnung gefunden. In einem Berliner Vorort machte der Portier eines Hauses der Polizei Mitteilung, daß er die in seinem Hause woh nende 40 Jahre alte Lina Schwedt seit fünf Wochen nicht mehr gesehen habe. Die Wohnung wurde durch einen Schlosser geöffnet, wo man dte Schwedt tot im Bette aus fand. Wie ein Arzt feststellte, liegt eine natürliche Todes ursache vor. Aus Unvorsichtigkeit getötet. Beim Gewehrreinigen wurde inVietz (Kreis Landsberg a. d. W.) der Landwirt Wilhelm Neumann getötet. Er hatte seinem 21jährigen Knecht Kail sein Jagdgewehr zum Reinigen übergeben. Wenige Augenblicke später krachte ein Schuß und die ganze Schrotladung ging dem Neumann in den Hinterkopf und lötete ihn sofort. Grubenbrand bei Zeisingen. Auf der Zeche Karl Funke bei Z e is i n g e n ist durch Explosion des Olscheites in der Funkcnkammer auf der vierten Sohle ein Grubettbrand entstanden, durch den zunächst ein Teil der Nacht schichtgefährdet worden ist. Es konnten aber sämt liche Leute in Sicherheit gebracht werden. Der Brand ist auf seinen Herd beschränkt worden und wird jetzt noch bekämpft. Der nackte Mann im Cafä. Gegen 10 Uhr nachts trat dieser Tage plötzlich ein vollkommen nackter junger Mann in ein Wiener Cafö ein und verlangte einen schwarzen Kaffee. Die Gäste waren entsetzt zurückgewichen, und als der junge Mann hörte, daß man einen Wachmann rufe, sprang er blitzschnell aus dem Kaffeehaus und rannte gegen den Rathauspark. Dort gelang es schließlich, den Geistes gestörten aufzusinden und festzunehmen. Einbrecher im Schloß Schönbrum». Im Schloß Schönbrunn wurde ein von bisher unbekannten Tätern verübter Einbruch in den Gemächern Kaiser Karls entdeckt. Es fehlten Gegenstände im Wertevon 16 Millionen Kronen. Nit seinen Söhnen hingerichtet. In Graudenz wurden drei Banditen namens Jankowski, ein Vater mit seinen zwei Söhnen, hingerichtet, die in den Jahren 1919 bis 1922 achtzehnRaubmordeverübt haben. Das teuerste Land der Welt. Nach Angaben des „Journal de Pologne" steigt die Teuerung in Polen un- unterbrochen. Polen fei gegenwärtig das teuerste Land der Welt. Der Lebenshaltungsindex erreicht gegenwärtig 155,4 H. Lin Fasttag wegen drückender Steuern. Aus War- schau wird gemeldet: Die jüdischen Kaufleute und Hand werker der Stadt Krasnystaw in der Provinz Lublin haben eine Versammlung abgehalten, in der gegen die un erträglichen Steuerlasten, die insbesondere dem jüdischen Element seitens des Steuerinspektors des Krasnystawer Distrikts auferlegt wurden, protestiert worden ist. Die Versammlung beschloß, den Rabbiner zu ersuchen, einen Fasttag als Protest gegen die unerträglichen Steuerlasten i anzuordnen. Frauen als Prediger. In der letzten Sitzung des ! dänischen Rigsdaks ist vom Regierungschef ein Gesetz entwurf eingebracht worden, wonach Frauen in der dänischen Kirche das Predigeramt versehen können. Ouftpassagierdienst zwischen Kairo und Bagdad. Eine neue Luftlinie für regelmäßigen Passagierdienst zwischen Kairo und Bagdad soll in Kürze eröffnet werden. Zwei Typen von Luftschiffen sind hierfür in Aussicht genommen; der eine wird von großen Napiermotoren von insgesamt 3000 Pferdekräften getrieben und würde den 900-Meilen- Flug über die Küste von Kairo nach Bagdad ohne Auf- enthalt zurücklegen, während der andere kleinere Typ von drei luftgekühlten Maschinen getrieben wird. Eine brennende chinesische Stadt. „Havas" meldet aus Schanghai: Die Stadt Lotten, die acht Meilen von Jecholl gelegen ist, steht in Flammen. Ein Teil der Stadt ist eingeäschert. Es wird angenommen, daß Beauftragte von Kiangsu die Siadt in Brand gesteckt haben, um Unruhen in Schanghai heraufzubeschwören. Bunte Tageschronik. Oldenburg. Ein Großfeuer vernichtete in Oldenburg da- ehemalige grobherzogliche Marstallgebäude, das zurzeit von der Post als Lagerraum benutzt wird. Wien. Alle Banken, mit Ausnahme der österreichischen Escomptebank, haben einer großen Anzahl ihrer Beamten ge kündigt. An der Spitze steht der Wiener Bankverein, der über 400 Beamte und 150 Gehilfen gekündigt hat. Warschau. Bei der Bergwerksgesellschaft Czenstochau . wurde eine Steuerhinterziehung von 200 Millionen Zloty aufgedeckt. Petersburg. Die letzte Überschwemmung hat einen Schaden von 24 Millionen Goldrubel veranlaßt. Moskau. Die große Petersburger Staatsbibliothek wird gegenwärtig vollständig neu bergerichtet und im größten Stil ausgebaut. Die Bibliothek, die unter der Bolschewistenherr« schast stark gelitten hatte, soll wieder ein grober kultureller Mittelpunkt Rußlands werden. s Äus unserer Heimst 1 Wilsdruff, am 3. Oktober 1924. Mertolati für den 4. Oktober. Sonnenaufgang 6? Mondaufgang 12" V. Sonnenuntergang 5^ Monduntergang 9-° N. 1515 Maler Lucas Cranach d. I. in Wittenberg geb. 1669 Maler Rembrandt in Amsterdam gest. — 1797 Der schweizerische Schriftsteller Jeremias Gotthelf in Murten geb. 1917 Schlacht in Flandern: englische Offensive im Upernbogen. 1918 Friedensangebot der Mittelmächte an Wilson. * Dank des Landeskommandcmten an die sächsische Land wirtschaft. Der LaMeskommand-ant, Generalleutnant Muller, hat an den SEcWchen Landbund folgendes Schreiben ge richtet: „Im verflossenen Jahre ist das Sächsische VEsopser in aufopferungsvvWer Weise durch die Landwirtschaft unterstützt worden. Die geleistete Hilfe hat zum Teil auch in Erzeugnissen des Landes bestanden, die in den veröffentlichten Zusammen- stesiungen vielleicht nicht in dosier 'Bewertung zur Darstellung gelangen konnten. Deshalb möchte ich den GatMichen Land- IX. . ! Der Abend bei Rehmens, der angeblich nur Gretl Klaudy zu Ehren gegeben wurde, sollte einen ausnahms weise gemütlich-intimen Anstrich haben. Maja hatte gleich erklärt, daß alles Konventionelle ' daraus verbannt werden müsse. Es sollte nicht so sein wie sonst, wenn man Gäste empfing. Kein prunkvolles Tafelgeschirr, nicht der schablonenhafte Blumenschmuck, den der nächste Blumenladen lieferte, nicht das übliche Menü mit den dekorierten Schaugerichten aus Delikatessen- und Konditorläden. „Das schmeckt ja doch immer alles so unindividuell", sagte sie, „und ist in erster Linie auf den Außeneffekt be rechnet. Frau Klaudy, die selbst eine famose Köchin ist, würde uns insgeheim auslachen, wenn wir ihr damit kommen. Nein, es soll alles im Haus bereitet und gut und schmackhaft fein." „Dann rede nur du mit Therefe", sagte Fräulein Rehmen, die selbst keine Ahnung von Kochkunst hatte, achselzuckend. „Ich weiß wirklich nicht, wie weit ihre Kenntisse da ausreichen." Das war, was Maja wollte. Am liebsten hätte sie alles selbst besorgt für den Abend, aber Tante Madeleine hatte bei ihrer Erziehung leider den Punkt „Haushalt" als belanglos vergessen. Immerhin: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", dachte Maja. Sie strengte also zuerst Erinnerungsver mögen und Phantasie an, verglich, was sie bei anderen Leuten gesehen, was ihr behaglich erschienen war oder was ihr mißfallen hatte, und fetzte sich dann eines Abends hinab zur alten Köchin in die Küche, um die Speisenfolge i zu beraten. - Therefe, die sich im Stillen längst geärgert hatte, daß man, wenn Gäste geladen waren, immer alles auswäril - bestellt oder eine Koch gemietet hatte, fühlte sich sehr ge schmeichelt. „Ich kann ja doch auch was, Fräulein! Ich habe doch ein Jahr lang beim Fürst Wallersteinschen Küchen chef gelernt! Blamieren werde ich Sie schon nicht!" Sie schlug 8ulpion rovul in Paftetchen als Vorspeise vor, dann einen schmackhaften Lendenbraten mit jungem Gemüse garniert und als süße Speise OroAue an boucstö mit Schlagsahne gefüllt. Zuletzt Käfe und Früchte. „Das mache ich Ihnen alles tadellos und pickfein, dar auf können Sie sich verlassen, Fräulein!" „Schön, Therese. Und ich darf dir dabei helfen, ja? Ueberhaupt möchte ich künftig öfter heraibkommen und ein wenig von deiner Kunst profitiern. Es ist ja eine wahre Schande für ein Mädchen, wenn sie so gar nichts vom Kochen versteht, wie ich! Meine Freundin, Fräulein Klaudy, die du ja kennst, ist mir zehnmal über. Die kocht uud wirtschaftet daheim, daß es eine Lust ist!" Das Gesicht der alten Köchin strahlte. „Kommen Sie nur! Kommen Sie nur recht ost, Fräulein! Ich will Ihnen schon alles zeigen, was ich selber kann!" Maja war selig. Sie kaufte sich ein Dutzend große Wirtschaftsfchürzen und huschte jede freie Stunde in die Küche hinab, wo sie mit heißen Backen neben Therese herumhantierte. „Wenn ich dies erst für ihn tun darf! Als fein Weib in unserem eigenen Heim!" Die Abendtafel deckte sie ganz allein. Keine anderen Farben durften dabei zur Geltung kommen als Weiß und Silber. Weiße Krokus, Schneeglöckchen und Nelken, kunstlos, aber duftig in Kristallschalen geordnet, standen auf dem blendenden Damast verteilt. «Fortsetzung folgt!.