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81 wie unk esff unt sei« Asr 5ll«ne; kinlerlWl. Die ersten Schätzungen. Daß Hugo Stinnes der reichste Mann DenksH. »ands war, ist allgemein bekannt/aber selbst seine nächsten Angehörigen dürften kaum wissen, wieviel er besessen und hinterlassen hat. Als er im Jahre 1S02 die Firma Hugo Stinnes G. m. b. H. in Mülheim a. d. Ruhr gründete, be trug das Stammkapital der Gesellschaft, deren Gesellschafter er selbst, seine Frau und ein inzwischen verstorbener Pro kurist waren, 50 060 Mark. Dieses Gründungskapital war aber sicher nur ein Bruchteil seines Vermögens, und man darf annehmen, datz er damals schon Millionär war. Das Vermögen nahm dann in den nächsten Jahren rasch zu, und wurde 1905 bereits auf 15 bis 20 Millionen, 1903 auf 25 bis 30 Millionen geschätzt. 1913 war Hugo Stinnes nächst August Thyssen der höchste Steuerzahler in Mülheim, und zwar dem Vermögen wie dem Einkommen nach. Wahrend oes Krieges wurde sein Vermögen auf 40 bis 50 Millionen Mark geschätzt. Der eigentliche Aufstieg des vielgenannten Mülheimer „Kaufmanns" begann aber erst in der Nachkriegszeit. Sein Vermögen wuchs jetzt in so rapider Weise, daß es nur noch an den Vermögen der amerikanischen Multimillionäre ge messen werden konnte: man bezifferte es zuletzt auf nicht weniger als 100 Millionen — Dollar! Ob diese Schätzung den Tatsachen entspricht, läßt sich natürlich nur schwer sagen, aber es besieht immerhin die Wahrscheinlichkeit, daß die Schätzungen nicht zu arg danedengegrifsen haben. Man braucht sich nur den Umfang der Unternehmungen, bet denen Hugo Stinnes die Aktienmajorität oder mindestens große Bktienmassen besaß, zu vergegenwärtigen. 47 Ge sellschaften umfaßt allein der von ihm finanziell beherrschte Siemens-Rhein - Elbe - Schuckert- Un on « Konzern; dazu kommen aber noch die zahlreichs t. Ge sellschaften, an dellen dieser Konzern finanziell betet igt ist, und der Stinnessche Privat-Konzern mit 45 Unternehmungen. Ein besonderes Kapitel bilden die aus ländischen Unternehmungen und Beteiligungen des Sün- nes-Konzerns: die Siemens-Rhein-Elbe-Schuckert-Union hat an 80 Gesellschaften finanziellen Anteil, die Hugo Ttin- nies G. m. b. H. an 43 ausländischen Werken. Man hat also wirklich nicht übertrieben, als mau vor einiger Zeit Hugo Stinnes Len R o ck e f e l l e r D e ut s ch - lands nannte, wofür jetzt vielleicht Deutschlands Henry Fordzu setzen wäre, denn Henry Ford, der Autofaürikant, soll ja in Dollarlande den alten Rockefeller an Besitz weit überflügelt haben, wobei zu bemerken wäre, daß der „selbst gemachte" Mann Stinnes in seiner Entwicklung auch sonst noch mancherlei Ähnlichkeiten mit der Entwicklung des „Selfmademan" Ford aufwies. Iulia drückte ihr Gesicht in die „Dank! Dank!" flüsterte sie. Sie erhob sich, da Fritz näher trat, dem Frau Schlossre- mann die Hand reichte. „Es hat wohl so sein sollen! Gegen dis Stimme des Herzens ist nicht anzukämpfenl Ich freue mich, daß ihr in eurem Glück mich nicht vergessen habt". „Ihre Verzeihung allein hat uns zu unserm vollkom menen Glück gefehlt! Iulchen hat so viel darum geweint!" sagte Fritz, „für mich darum zu bitten, ist wohl zu viel vcr- langt! Doch für mein Iulchen wage ich es! Sie ist Ihnen ja so zugetan. Ihnen, ihrer zweiten Mutter!" Die Nätin blickte lange in sein ernstes Gesicht, das einen so zielbewußten, gereiften, männlichen Ausdruck hatte. Wie hatte sich der leichtsinnige, übermütige Leutnant Fritz von Biefeneck doch verändert! „Ihr seid glücklich?" fragte sie leise. „Unbeschreiblich!" entgegnete er, und hier unser Bubi!" Er setzte das Kind behutsam auf die Steppdecke der Nätin. kann! Aber mein Iulchen lasse ich mit Ihrer gütigen Er laubnis hier bei Ihnem solange Sie sie brauchen —" „Ja, Tante Rat —" Iulchen kniete vor dem Bett, „ick will dich gesund pflegen! Von Onkel Exzellenz und Fritz habe ich unbeschränkten Urlaub dazu! Ich weiß doch, wie ungern du fremde Personen um dich hast, und ich weiß, wie du alles gewohnt bist, ohne daß du jedesmal darum sprechen mußt! — Lasse mich hier bleiben, schicke mich nicht fort — ich habe sonst keine Ruhe — nicht wahr, ich darf —?" Flehend sahen ihre braunen Sonnenaugen, in denen Tränen schimmerten, bis Kranke an. Gerührt streichelte ihr die Rätin das heiße Gesicht. „Das wolltest du tun, liebes Iulchen? Daran erkenne ich das alte Iulchen — du bist geblichen, wie du warst!" Gern, gern nehme ich dein Anerbieten an: ich danke Er-ch von Her zen dafür. Du bist ja ein Sonnenschein für jeden!" Glückstrahlend sah Fritz auf seine Frau. „Ja, Tante Rat, es gibt nur ein Iulchen in der Welt!" — Ende. —. schmerzliches Gefühl bewegte sie: wenn das Ihr Enkelkindchen wäre! Und es hätte doch so sein können, wenn nicht Frau Doktor Schultze sah, was in ihr vorging: traurig nickte sie vor sich hin — „ich habe es dem Iulchen gleich ge sagt —" Da raffte sich Frau Schlossermann zusammen. „Was denn: — Gehe, kleiner Mann, und hole die Mamä und den Papa auch —" fügte sie leiser hinzu. Freudestrahlend führte Frau Schultze das Kind hinaus, und gleich darauf kamen sie wieder zurück, gefolgt von Jul- chen und Fritz. Staunend sah Frau Nat aus die blühende, vornehme, junge Frau — zwat, das Iulchen war ja immer .reizend, bildhübsch gewesen — aber so konnte doch nur das Glück verschönen! „Tante Rat, liebe Tante Rat —!" mit einem Aufschluch zen sank Iulchen vor ihrem Bett nieder und drückte ihre Lippen auf die Hand der Kranken, die mit der gesunden Linken -iber das rosige Gesicht der jungen Frau streichelte, „Mein Iulchen —! "flüsterte sie. „Tante Rat, darf alles wieder gut sein? — Wüßten Sie, Oom MMampk. Die wmttemvcrgstch» Bürgerpartei (DeutsHnafionale) hat auf der ReichZliste die drei ersten Plätze mit folgenden Kandidaten belegt: Regierungsrat Bazille, Fabrikant Wider und Verwalter Hiller. > - Völkische Kandidaten in. Westfalen-Süd. Die Land-es- geschäftsstelle LeS Völkisch-sozialen Blocks teilt mit, daß die einzige von der Reichsführerschaft bestätigte Kandidaten liste des Völkisch-sozialen Blocks für Westfalen-Süd wie folgt lautet: 1. Heinrich Dolle, 2. Karl Wilhelm Rosen baum. Die Kandidatenlisten der Deutschsozialen Partei in Sachsen tragen in den drei Wahlkreisen an der Spitze den Namen von Richard Kunze in Berlin-Friedenau, LermiWes. Der echte Brillant für 12,50 Mark. Aus E., einem kleinen Städtchen der Mark Branden burg, wird das folgende hübsche Histörchen erzählt: „Lin Knecht aus der Umgegend, seines Zeichens Fuhrmann, hatte seine kleinen Ersparnisse benützt, um einen längst sehnsüchtig ins Auge gefaßten Plan zu verwirklichen: er fuhr nach Berlin. Als er zurückkam, nahm natürlich das Erzählen kein Ende und besonders siel seinen Landsleuten ein hasel nußgroßer „Brillant" in der Krawatte des Helden auf. „Ist der echt?" fragten sie ihn. Da kam aber der Fuhrmann in Nage. „Na, det wollt eck dem Koofmich in de Friedrichstraße fuffzich betriechtl Jawoll, zwelf March fujlZigkojt heg Steen!" oft wir von Ihnen gesprochen!" „Ich glaube dir, Iulchen! — und lasse es nur ruhig bei dem „Du", wie es schon einmal war!" Mrllerle — v«! Schau ich mein Leben, mein KiMrland, Wmft mir entgegen der Mutter Hand. Wie sie für mich treu« sorgte und litt: Liebend und mahnend" lenkt meinen Schritt! An meinem Bett die Nächte-buuch wacht Mit mir gespielt, geweint und gelacht Bis ich zertreten die Kinderschuh! Mutterle — du! Sv stand ich im Kreis "der Freundeschar Zur Konfirmation vor dem Mar; Bas Leben, das ich so cusehme, In weiter goldner Feme wähnte, Hier ist es nun mit rauher Gewalt Angstvoll such ich nach einer Gestatt Sie winkt mir gütig — und nickt mir zu Mutterle — du! Mutig bin ich hinaus gezogen, Sahre kamen — und sind verflogen Als man mir meine Götter geuaubt Niemand an mich und mein Können geglaubt, find die Wollen sich drohend ballen Meine Schlösser in Trümmer fallen Brachtest du die einzigste Herzensruh, Mutterle — du! Freunde fand — und verlor ich wieder; Wollte empor und sank doch nieder! Erkämpft mir vom Leden Stück für Stück, Und sich — mit einem Mai kam das -Glück! Hat mir in seligster Sommernacht, Den allerliebsten Menschen gebracht! Tränen im Auge führst ihn mir zu Mutterle — du! Hilde-Trenklsr Nie Mr emMer sind. Roman von Fr. Lehne. 'Nachdruck verboten. Gs OKtfishNMSgejchtchLe Ler Renkenmark *>. Bon Reichsfinanzminister Dr. Luther. OK Forderung nach Schaffung eines wertbeständigen ZaHlnngsmittels oder auch einer wertbeständigen Währung ist seit vor Mitte des Jahres 1923 mit immer steigendem Nachdruck im Kabinett und außerhalb des Kabinetts von den verschiedensten Stellen erhoben worden. Ich persönlich Habs als damaliger Ernährungsmiuister ganz selbstverständlich diese Forderung auf das stärkste betrieben und beim Eintreten in das erste Kabinett Stresemann zuc Bedingung meines Eintritts gemacht, weil ich vom Stand punkt meiner Amtsaufgabe aus mit besonderer Deutlichkeit sehen mutzte, wie die ganze Ernährungsfrage sich in eine .ttrage der Zahlungsmittel verwandelte. Schon das Ka binett Cuno hatte bei der Schaffung der Eoldanleibe die Herstellung kleiner Stücke in Aussicht genommen, um damit «in wertbeständiges Zahlungsmittel in den Verkehr zu bringen. Ebenfalls noch in der letzten Zeit des Kabinetts Cuno war der Abgeordnete Dr. Helfferich mit seinen: zu nächst aus ein Roggenpfund als Währungsgeld abgestellten Plan an einzelne Kabinettsmitglieder herangetreten. Das sehr große Verdienst des Abgeordneten Helfferich bestand darin, einen wohldurchdachten und in Paragraphenform geordneten Plan über eine Währungsreform vorzulegen, der sich schon allein durch die äußeren Umstände hoch über all die meisten sonst hervorgebrachten Reformpläne erhob. Namens, sv <st auch in lener Versammlung oes in. vrrooer von mir zum ersten Male das Wort Rentenmark aus gesprochen und gleichzeitig die Umwandlung des Wortes „Deutsche Währungsbank^ in „Deutsche Rentenbank" an geregt worden. Daß eine Einhelligkeit trotz der vielfach ab weichender Einzelanschauungen zustande kam, ist meines Erachtens ein überragendes Verdienst aller Beteiligten um das deutsche Volk und Vaterland, besonders der Wirtschafte kreise, die die Träger der neuen Nentenmakk wurden. Ohne diese Einstimmigkeit hätte die Neichsregierung schwer lich so schnell und tatkräftig handeln können. lScblutz dieses Aufsatzes folgt.1. ß S Ar. 9/ — MNtckoO 16. 19Z4 Da gewahrte sie den kleinen Friß Wilhelm, der tapfer auf ihr Bett zuschritt, den Fliederstrauß auf das Deckbett logt« unb in kindlicher Wichtigkeit sagte: „Von Mama und Papa ein „Grüß Gott!" - Zm ersten Augenblick war Frau Rat verwundert; sie ,.annt» das fremde Kind doch nicht! Aber nach einem Blick hr Frau Doktor Schultzes verlegenes Gesicht wußte sie Be- scheu» — es hätte gar nicht erst deren Worte bedurft — „Jul- <h*n» Fri^ Wilhelm ist es —" Die Kranke schloß die Augen. Sie sagte nichts, als Frau Schultze schüchtern fortfuhr — „Iulchen ist in Angst und -karge um Sie gekommen, da sie von Ihrer Krankheit gehört — sie steht dr-rußen vor der Tür " Frau Schlossermann hatte ihren Groll nicht vergessen kvnnen in den sechs Jahren, die seit jenen Ereignissen ver flossen waren, wenn auch ihr stark ausgeprägtes Gerechtig keitsgefühl inzwischen Iulchens Schulbanteil sehr verringert Md sie Iulchens Handeln begriffen hatte. Aber sie wußte auch, daß ihr Sohn das Mädchen, dem sein« reife Mannesliebe gegolten, nicht hatte vergessen kön- nsn, obgleich die letzten Jahre re:ch an Ehrungen und Er folgen für ihn gewesen waren — Walter Schlossermann war »knsr der angesehensten und verdientesten Männer in Süd- west! Konnte ihn das aber ganz für seines Herzens Ent täuschung entschädigen? Die Mutterliebe fühlte: nein! sie wußte, die Wunde würde ewig schmerzen, und das tat ihr weh — denn wie sehr hatte sie ihm auch ein reiches häusliches Glück gewünscht, wie er es verdiente! — Zuviel las sie zwi schen den Zeilen seiner Briefe. Sie lag und überlegte und konnte sich doch nicht zu dem willkommen heißenden Wort entschließen, obwohl Iulchens Besuch sie sehr rührte. Dor ihr stand der Dreijährige, der reizende kleine Wicht, und sagte Vorwurfsvoll: „Mama draußen und Papa auch", — und erwartungsvoll schaube er sie mit den großen sammet- bvaunen Augen — den Augen der Mutter — an! Ein „Euer Kind!" sagte sie in tiefer Ergriffenheit streichelte dessen braune Ningellöckchen — „Gott segne Friß nahm es wieder auf seinen Arm. „Morgen reise ich wieder zurück nach Gersfelds, Bubi begleitet mich, da Onkel Exzellenz nicht ohne ihn - AVer auchNnnerkkS kann darüber kein Zweifel sein, daß, - so Wichtiges schließlich auch an dem Helfferlchschen Plan ab- I geändert worden ist, er dennoch den Ausgangspunkt für die i spätere Rentenmark bildet. So geradezu lächerlich es also ist, dem Abgeordneten Dr. Helfferich dieses große Verdienst zu bestreiten, so ist doch ebenso richtig, daß der Abstand zwischen dem ursprüng lichen Plan, den Dr. Helfferich ausgearbeitet hat, und der endgültigen Rentenmar! erheblich ist. Bsibehalten sind die Gruubg-vauKu der vicherung pes Geldes.' Wei.er ist bei behalten der Plan, datz bas neue Geld von einem bestimm ten Zeitpunkt an in so großer Menge zur Verfügung stehen sollte, daß zu diesem Zeitpunkt die Notenpresse stillzulegsn, d. h. die Ausgabe von Papiergeld seitens der Reichsbant gegen Verpflichtungssrklärungen des Reiches, die sogen. Schatzanweisungen, zum Stillstand zu bringen war. Drittens ist beioehaltrn der entscheidende Ge danke, daß die Verwaltung der Renten mark in die Hand dsr Wirtschaftskreise ge geben wird. Endlich ist beibehalten di« Gewährung eines Darlehns an das Reich, um über die Zeit hinwegzu kommen, bis Einnahmen und Ausgaben sich ausgleichsn. Bei diesem dritten Punkte ist freilich schon eine erhebliche Veränderung eingetreten. Reichsfinanzminister Dr. Hilfer ding hat nämlich den Betrag von 2 Milliarden Mark, orn Dr. Helfferich vorgesehen hatte, auf 1,2 Milliarden herab gesetzt. i Auch der Charakter des neuen Geldes ist nach zwei Richtungen gegenüber dem Helfferichschrn Entwurf grund- i sätzlich verändert worden. Die weitere Entwicklung mit l dem außerordentlichen Schwanken der Roggenpreise dürfte ' gezeigt haben, datz die Anknüpfung an den Noggenwert i höchst untunlich gewesen wäre. Me Negis rungsentschsi- I düngen sind denn auch in der Richtung des Aufbaues auf i den Goldwert ergangen. Die zweite große Aenverung in dem Charakter des Geldes hat sich in der Richtung voll zogen, daß von der Festsetzung eines bestimmten Wertvrr- hältnisses zwischen dem neuen Gelds und dsr alten Papisr- mark abgesehen worden ist. Diese meines Erachtens snt- ! scheidend wichtige Entziehung ist erst in letzter Stunde erfolgt. Auch die Regierungspläne beabsichtigten zunächst die Schaffung eines festen Wertverhältmsses. Ws ich i Reichsfinanzminister wurde, fand ich eine Eingabe des Zentralverbandes des Bank- und Bankiergewerbss vor, die sich lebhaft gegen den ganzen konstruktiven Plan des neuen Geldes überhaupt wendete und vielmehr einen Aus bau der Eoldanleihe empfahl. In den von mir sofort mit den Vertretern der Banken und bald auch des übrigen Wirtschaftslebens herbeigeführten Verhandlungen ergab sich, daß der Einspruch dsr Banken hauptsächlich von de: Sorge um die Gefahr getragen war, die sich bei dem Zu stand unserer Wirtschaft ergeben mutzte, wenn das neue Heid sofort mit den ausländischen Zahlungsmitteln un mittelbar in Berührung kam. Solche Berührung mutzte aber ' eintreten, wenn ein festes Wertverhältnis zwischen dem neuen Zahlungsmittel und der Papiermark herge stellt wurde, weil es dann ja praktisch nur noch «in deutsches Zahlungsmittel gab. Alle Gefahren, denen die Papiermark auch aus psychologischen Gründen ausgesetzt war, mußten sich damit sofort auf das neue Geld übertragen. Datz diese Erwägungen richtig waren, hat der tatsächliche Ablauf der Ereignisse gezeigt. Denn am 16. November, dem Tage der Herausgabe der Rentenmar!, war der Kurs der Papier mark in Berlin 2,52 Billionen Mark für 1 Dollar und in Amsterdam 5,10 Billionen Mark für 1 Dollar. Das heute noch geltende Umrechnungsverhältnis zwischen Nentenmark und Papiermark, das sich auf einer Bewertung des Dollars von 4,2 Billionen Papiermark aufbaut, besteht seit dem 20. November. Die Auslandskurse haben aber erst von Anfang Dezember an sich etwa auf der gleichen Höhe be wegt, während sie inzwischen bis über 8 Billionen Mark emporschnellten. Auf dieser Grundlage entschloß ich mich, unter Festhaltung der übrigen Erundzüge den Man dahin abzuänoern, daß die Papiermark gesetzliches Zahlungsmittel bleiben und das neue Geld nur ein „gesetzlich zugelafsenes Zahlungsmittel" werden sollte. Ich schlug dies in einer Schlutzbesprechung mit Vertretern der Wirtschaftskreise, die die Träger des neuen Geldes werden sollten, am 13. Oktober vor. Die Herbeiführung eines Wertverhältmsses zwischen beiden Zahlungsmitteln wurde danach der wirtschaftlichen Entwicklung überlassen, die diese Aufgabe ja denn auch tat sächlich gelöst hat. Aus diesem veränderten Charakter des Zahlungsmittels ergab sich auch die Veränderung des 1 vgl. di« soeben erschienene sehr aufschlußreiche Schrift „Feste Mark — solide Wirtschaft". sVerlaq Otto Stollberg L Co., Verltn.) Die Sairütl.