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Wilsdruffer Tageblatt : 03.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192410032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19241003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19241003
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-03
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.10.1924
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1013 wieder zu erreichen, bedarf es einer großzügige nj Sozialpolitik. Diese aber wird durch die zy Karten Bedingungen des Dawesgutachtens unmöglich sein.' " Hur unlerer keimst Wilsdruff, am 2. Oktober 1924. MerkLlatr für den L, Oktober. Sonnenaufgang 6° Mondaufgang V Sonnenuntergang ?! Monduntergang 8^ N. 1226 Franz v. AM, Gründer des Franziskanerordens, gest. — 1866 Friede zu Wien zwischen Österreich und Italien. 1910 Ausrufung der Republik Portugal. — 1914 Niederlage der Russen bei Augustowo. — 1916 Niederlage der Russen bei Luzk. — 1918 Abdankung des Zaren Ferdinand von Bulgarien. Hagebutten. Ein tiefes Herbistgefühl geht durch die ganze Natur. «Zwar noch brennt die Sonne um die Mittagszeit zu weilen fast heiß,, aber morgens und abends brauen schon die kWeit, weihen Nebel wie geheimnisvolle Schleier und werden erst allmählich durch die Svnnenkrast ausgefogen, und der «M- WeibeHommer fliegt durch die klare Lust in lauter feinen weichen «Fäden wie Weihes Greisenhaar und sagt uns, daß im großen Kreislauf der Natur die Zeit des Welkens und Vergehens nun wieder gekommen ist. Aber «auch die Zeit der fröhlichen «Tr- Mung aller BWenwünsche, die goldene Zeit der reifenden Früchte. Die Rose D zumeist «verblüht. Zwar in den Gärten gibt es noch mancherlei hochkultivierte Arsen, die wie reizende und gepflegte Frauengestalten bis an des Winters Grenze hin in Schönheit prangen. Aber das bescheidene Röslein im Hag, die wilde Heiderose, ist dahin, und an dem dornigen Strauch mit seinen langen Ranken und Schößlingen «prangt jetzt der Rose Frucht, die «Hagebutte. Glänzend scharlachrot mit kleinen dunk len Kelchblättern an der Spitze, so blinken diese Früchte freund lich einladend zwischen «den noch tiefgrÄnen Blättern hervor. Manchmal ist die Ftuicht größer, wanchmak, besonders an den m Wald und Feld ungepflegt und wild Wachsenden «Rosensträu chern, ist «sie kleiner, ja unscheinbar ML wenig beachtet und doch voll zierlicher «Reize der äußeren Form, und «würde, vermischt mit spätem «Heidekraut und herbstlichem Laub, manche gastliche Tafel Suffs schönste schmücken. Späterlegung des Frühzuges nach Meißen. Ab Sonntag, den 5. Oktober, verkehrt der Fuühzug nach Meißen nicht mehr 5Z4 Ahr, sondern erst 6W Uhr ab Wilsdruff und 6,43 Uhr ab Wilsdruff Htp. Warnung vor einem Betrüger. Das Landeskriminalamt warnt die Inhaber von «SchanWätgen und «Fremdenhöfen — ins- L^fondere solche der Kleinstädte Md aus dem Lande — vor einem Unbekannten, welcher «seit Juni unter dem Ramen Stahlschmid, auch Stahlmann umherreist und unter dem Vorgeben, General vertreter der «GächW'chbn Lichidruckanstält, G. m. b. H., in Leipzig zu sein, «Beisteilungen auf Anstchtspostkarcen zu erlangen sucht. Er führt «dabei «BösteWcheine «bei sich, welche mit Typen- oder Mempeidruck hergestsllt, die AuMttft der angeblich von ihm vertretenen LichtdruckanstM trägen, verspricht umgehende «Liefe rung der Ansichtspostkarten und 10 «bis 1'52° Slontvabzug, so fern die bestetlten Ansichtspostkarten sofort ganz ober zum größ- ten Teil bezahlt «werden. In fast allen «Fällen gelingt es dem Betrüger, die geforderten Beträge «zu erlangen, um Samu aus Nimmerwiedersehen zu verschwinden. Die von ihm gemachten Angaben haben sich! in allen FMen als «Schwindel ergeben. Der Betrüger ist 25 bis 30 «Jahre alt, etwa 1 65 «bis 1« 70 Im Meter Most, schlank und hat ein äußerst gewandtes Auftreten. Er trug meist graumelierten Sportanzug, grünliche «Stutzen, mit unter braune Ledermütze und Autodrille und hatte in fast allen Fällen eine braune Aktentasche bei «sich. Es wird ersucht,' den 'Unbekannten beim Wiederaustreten festzuhalten und dessen «Fest nahme durch «die nächstliegende PvlizeMenWeM zu veranlassen'. Zu dem Verzeichnis der Geschäftsaufsichten im Freistaat Sachsen ist der 4. Nachtrag, abgeMossen am 16. «September d. g., «erschienen. «Er kann zum Preise von 20 Pfg. zuMglich Porto von der Handelskammer Dresden, AtbreckMvaße 4, be zogen werben. Auch sind noch einige «Stücke des 2. und 3. Nach- j trags zu haben. Rundfunk-Zwischenfender. «Die Nachrichtenstelle der Ober- j pvstdirektion teilt -mit: Nach einer Verfügung des Reschspost- l Ministerium wird in «Dresden ein «Rundsunk-ZwsschensM auf- j gestellt. Dadurch wird die Aufnahme mit Detekiorapparaten in der Umgebung von Dresden ermöglicht und die «Aufnahme «mit Röhrenapparaten in« Ostsachsen weseMich verbessert werden. Die Fettigstellung «des «Senders wird später «besonders bokanntgegeben. Wieder das alte Ziehungsverfahren bei der Landesloiterie. Die 186. «Sächsische Vandeslotterie beginnt am 5. und 6. Nv- vember mit der 1. Klasse. Die «Bestellung oder Erneuerung der Lose hat «spätestens bis zum 17. Oktober zu erfolgen. Da die Spieler dem «vereinfachten Zichungsverfahren, wonach« nur die Endzahlen gezogen wurden, andauernd ihre «Sympathie «versagten und sich die «Wünsche auf Wiederherstellung des alten Ziehungs- j Verfahrens «häuften, hat sich >di«e Lotterieverwaltung entschlossen, trotz der «damit verbundenen Mehrkosten zur neuen «Lotterie wie der das alte Ziehungsverfahren« eintzufübren, «wonach alsdann jede Nummer «wieder einzeln gezogen wird. Dieser Umstand «wirb ! wahrscheinlich viele alte «Spieler, «die M zeitweilig von der ! Lotterie abgewenbet haben, wieder zur Beteiligung an der Lan- j deslotterie «veranlassen. Wie früher, wird eine sehr große An- ,« zahl «der schon immer beliebten MitteLgewinrle ausgespielt. Landessynode. «In «der Dienstagsitzung der evangelisch«- s lutherischen LaNdessynode wubden verschiedene Fragen über die Z Stellung «der Frau zur Kirche beraten. Anter «anderem lag das j Gesuch einer Theologin vor, die um «Förderung ihrer kira-^chm j Anstellung nach der bestandenen ersten Prüfung ersucht. Die Angelegenheit wurde dem Kirchenregiment zur Kenntnisnahme überwiesen. «Eine längere «Aussprache entwickelte sich über eine Bitte der Kirchgomeindewertretung Döbeln, «hie Superintendentur «von Leisnig nach Döbeln zu «verlegen. Das Gesuch wurde dem ' Kirchenregiment zur Kenntnisnckhme überwiesen, «Endlich würbe folgender Antrag «der Synodale «Stange-Schröder angenommen: „Die Landessynode nimmt die ernsten Bedenken auf, die aus der evangelischen Kirche heraus seit Ettäß der dritten «Steuernotver- ordnung «gegen deren verhängnisvolle Wirkungen auf dem« «Ge biete «der «Sittlichkeit und des öffentlichen Rechtsbewusstseins «laut geworden sind. «Sie sieht vor «allem in der fast völligen «Ent wertung der mündelsicheren Gelder und der sozialen «Stiftungen und in «der Entrechtung der wirtschaftlich schwachen Volksschichten «eine schwere Ungerechtigkeit. Sie ersucht deshalb das Landss- konfftvriumz selbständig oder in« Verbindung mit dem deutsch evangelischen Kirchenousschuß bei der Reichsregierung wegen s einer Abänderung der dritten Steuernotverordnung nachdrücklich vorstellig zu werden." Eilsendungen nach Nordamerika. Vom 1. Oktober an können gewöhnliche und eingeschriebene Briefsendungen jeder Art nach den USA-Staaten Colorado, Idaho, Illi nois, Indiana, Iowa, Kalifornien, Cansas, Michigan, Minnesota, Missouri, Montana, Nebraska, Nevada, Ohio, Oregon, Süd-Dakota, Utah, Wisconsin, Wyoming und nach überseeischen Ländern hinter San Francisco mit der Luft post Newyork—San Francisco befördert werden. Die Luftpostlinie ist in drei Zonen eingekeilt: 1. Zone New- york—Chicago, 2. Zone Chicago—Cheyenne, 3. Zone Chey enne-San Francisco. Abflug täglich Newyork 10 Uhr, an Chicago 6,15, an Cheyenne 5,10 (nächster Tag), an San Francisco 5,45. Anschluß für deutsche Post mit allen regel mäßig zur Postbeförderung benutzten Dampfern nach New york. Zuschlagsgebühr außer den gewöhnlichen Auslands- gebuhren für Postkarten und für je 20 Gramm anderer Briefsendungen nach dem Gebiet der 1. Zone: 40 Pf., der 2. Zone: 80 Pf., der 3. Zone einschließlich der Hinterländer über San Francisco: 1,20 Mark. Die Sendungen müssen vollständig freigemacht sein und den auffallenden Vermerk „Mit Luftpost Newyork—San Francisco" tragen. Die Auf lieferung geschieht am besten am Postschalter. Die Luftpost beschleunigt die Beförderung von Newyork nach San Francisco um 2>L Tage. Klipphausen. (Haussamm 1 u n g.) «In «Anerkennung ber Verbienste des Rvten Kreuzes betrug die Hausfammlung in un serem kleinen Dörfchen« rund 60 «Mk. Kesselsdvrf. (S «ch v n «w i «eb e r ein Zug ent gl e i st.) Gestern mittag gegen 1L2 Ahr entgleiste an derselben «Stelle wie vor einigen Tagen zwischen Kesselsborf unb Wurgwitz ein Roll back des nach« Freital verkehrenden Güterzuges. * Wetterbericht Vorübergehend starke Bewölkung, wobei örtlicher Regen nicht ausgeschlossen. Später Aufheiterung, etwas Temperatur abnahme, Flachland -mäßige, in hohen Lagen starke östliche bis nordWiche Winde. (sachsen unck Nachbarschaft^ Deutschendora. (D a h l i en f ch a u.) Wer in diesen son nigen Herbsttagen auf unserem Bahnhofe weilt, kann fast täg lich Personen in den Zug einsteigen sehen, die mit kleineren oder größeren Sträußen herrlichster Dahlien geschmückt heim kehren. Sie tragen «dadurch mit dazu bei, den Ruhm unseres stillen Nachbardörfchens Mergenthal im ganzen Sachsenland zu verbreiten. Denn diese Erzeugnisse der «Gartenbaukunst eru- stammen dem musterhaften Gartenbaubetrieb des Herrn Mar Lehmann. Seine Dahlienzüchterei ist jetzt das Ziel tausender Blumenfreunde von nah und fern. Auf einer Fläche von zwei Scheffeln Land find hier über 350 Arten von Dahlien ange pflanzt, deren «Farbenpracht das Auge entzücken. Neben der kleinsten Liliputdahlie steht die Riesen-Edeldahlie von mehr als zwanzig Zentimeter Durchmesser; neben Blumen reinster Farbe kann man Blüten der seltensten und merkwürdigsten Farben mischungen bewundern. Ganz besonderes Interesse erregen aber die sechs Dahlien-Neuheiten eigener Züchtung des Herrn Leh mann, die im Mai 1925 in den Handel gelangen werden. Ls sind dies die Hybrid-Dahlie von scharlachroter Farbe, „Ruhm von Mergenthal", die zwei RosetteN-Dahlien ,Kleiner Liebling" von kleiner Fdrm und karmohstnroter Farbe -und „Mein Stotz", Hellbernstein, ganz zartrosa behaucht, die «drei Edelbahlien „Aeber- m-u-t"!, amarantrot mit reinweißen Spitzen, „WWM", tächis- orangerot mit reinweißen «Spitzen, «und „Carl Romer", «leuchtend vrangerot, «leicht goldgelb durchtzoKn mit goldigen «Spitzen. «Letz tere ist nach «dem «nicht «nur in hiesiger Gegenb, sondern in ganz Sachsen in Gärtnerkreifen rühmlichst bekannten Gärtnereibcsttzer ' H. Carl «Romer in Coswig «genannt. Da «durch «eine einzige Laste Nacht «der wunderbar schöne Blumenflor zerstört «werden kann, ist «jedem Naturfreund dringend zu empfählen, «sich «diesen seltenen Genuß recht bald zu «verschaffen. Aber auch in anderer HinsW ist der Besuch ber Lchmannschrn «Gärtnerei zu empfehlen; denn sie wärst auch eine reichhaltige^ einzig bastshende KakteenZüchteres mit den merkwürdigsten Formen auf. Kötzschenbroda. «(Leichtsinniger Umgang mit Schieß- waffen.) Der «Schn eines «hiesigen Billenbesitzers spielte während 'der Abwesenheit seiner «Eltern «mit einem geMenen TeW-n-g. «Einer von den beiden rm Grundstück arbeitenden Gärt- mrdmMn bat M die «Waffe aus;, um seine SchieMrWest z u« -zeigen«; er wollte dem anderen« den Hut vom «Kopfe schießen. Dabei verletzte der leicktsinKge Schütze «seinen Kameraden so« schwer am Hinterkopfe, daß derselbe M «der ganzen« «linken Kör perseite gelahmt Würbe und «ins Kran^rchaus übergesührt wer den «mußte. Neustadt. (A «w angs i n «n u n g.) Die AmrvaMung der hicstgen SchuhmacherM'NMg in eine Zwangsinnung würde Mk Mittwoch vollzogen. Zu «der Innung gehören alle gewerbsmäßi gen Schuhmacher -des Amtsgerichtsbezirks Neustadt.. Die 'Ur kunden «der Innung gehen« bis zum Jahre 1603 zurück, doch ist die Inung sechst bedeutend älter. Sebnitz. (Einbruch,) In der Nacht zum «Sonnabend« brachen Diebe in das Erwerbslvsenamt ein und erbeuteten neben einer Schreibmaschine noch 200 Mk. «Barg-elb. Der Polizeihund konnte die «Spür anfangs verfolgen., -verlor sie aber dann. Bautzen. (Ein R r «es en kürbi s.) Von einem Schreber gärtner in der SüdvvrstM «wurde ein Riefenkurbis im Gewicht von einem «Zentner geerntet. l. Strießen. Der Bund für Gegenwart H r i st e n- tum, Ortsgruppe GroMrchain, hielt am vorigen Svnntag sein Jahresfrist in Gestatt einer liturgischen Feier in «der Kirche «zu -Strießen ab. Dieser «Gottesdienst wär sehr ergreifend «und er hebend. 8n der Nachversammlung würben» neuere Bestrebungen besonders hervdrgehöben. Großenbach. (D y n «a m i tdieb st a h l.) In «der Nacht zum Montag ist in das zum Tonwerk «Gröden (Prov. Sackffen) gehörende Pttiverharls eingebrochen worden. Es «wurden 17 Kilo gramm Dynamit «mit Sprengkapseln und Zündschnur entwendet. «Ein Kommunisten,führer aus Merzdorf wurde wegen dieser An- ge'legenheit in Hast genommen. Hainichen. (Abberufung eines Bürgermeister s,)« Das «Städtverordnetenkollegium beschloß mit Stimmenmehrheit, den »Bürgermeister «Schulz von seinem Amte abzuberufen. Burgstädt. (Falscher Ver «dach t.) Wie die Ermitt lungen eroeben haben, kommt ber hier verhaftete Wrsorgezög- ling als «Täter des Mordes in Meinersdorf nicht in Frage. Crimmitschau. (Aus öem Zuge gesprungen.) Kürz vor Bad Lanffck sprang aM« «Dienstag ein FürforgezögliM der , nach Chemnitz transportiert «werden sollte, aus «dem «von Leipzig nach Chemlnitz fahrenden Personenzuge. Der Zug wunde sofort zum «Hatten gebracht, doch «konnte der Bursche nicht «mehr ge funden werden. Treuen. («Ein ne u e r Ber u f.) Hier ist neuerdings im Auftrage der «Stadt »ein Gasrischer an der Arbeit. «Vermöge seiner äußerst empfindsamen Geruchsnewen ist er in -der Lage, Gasrohrdrüche bozw. Unbichtheiten des »Rohrnetzes festzustelken, nachdem er zu diesem Zweck in den« Erdboden »ein Loch bis zu «etwa 40 Zentimeter Tiefe getrieben und in diese feine Messing röhren eingesührt hat. Die «Arbeit «verlohnt sich, «denn im« «Laufe der Zeit sind eine ganze Anzahl solcher Andichtheiten wahrgenom men worden. Auch die Ra-chbarstadt Auerbach« hat «sich «den Mann zür Ausübung des Gasriechens bestellt. Zwickau. («Ertrunken.) Bei »Wernsdorf ist eine in Zwickau »wohnhafte Frau «auf dem' Nachhausewege in« der Finster nis in die Mulde gefallen und ertrunken. Ihr sechsjähriges Töchterchtzn «war »Zeuge des Anfalles, es stand noch weinend an der AnfaWelle, als die tote Mutter aus «dem Wasser gezogen wurde. Wernesgrün. (S cheunenbran d.) Am Sonntagabend brannte die -dem Gutsbesitzer Martin Dietz gehörige «Scheune Mit sämtlichen «Erntsvorräten -und Maschinen vollständig nieder. Das Wvhnhäus konnte erhalten werden. Groitzsch. (Schu(streik.) Im «SchuGreik wegen« der Zu- samimlenlsguyg der Schulen von Rüssen und Löbschütz, an dem sich mit «Ausnahme von drei sämtliche «Eltern «der beiden genann ten Gemeinden und» des Ortes «Kleinstorkwitz beteiligen, sind in- zwischen gegen 90 «Strafverfügungen ergangen, gegen die Ein spruch erhoben worden ist. Die «Verhandlung findet vor dem Amtsgericht «Zwenkau statt. Die Verteidigung «der Eltern hat RechtsanwM Dr». Melzer (Leipzig) übernommen«. Der von den Gemvindeverorbneten der drei Gemeinden Beauftragte hat an den Kultusminister Dr. Kaiser ein Telegramm gerichtet, in dem er um Anberaumung «von Verhandlungen unter Hinzuziehung der «strestenben Parteien und «um« bäs persönliche Erscheinen «des Ministers oder um Entsendung eines Dezernenten bittet. Mehr OersnlwoktllLlrilttgtfW. Eine Ehefrage von G. K r i st e n - L i ß n e r. Jeder Vogel baut sich sein Nest, mühsam sammelt er Halme und Gräser, fügt sie kunstvoll zusammen und füttert das Innere weich aus. Aber der Sperling, der der Vaga bund unter den Vögeln ist, macht sich wenig Mühe und Sorge um seine Wohnung, und der Kuckuck legt gar seine Eier in fremde Nester. Gleichen nicht unsere jungen Ehen auch solch einem Kuckucksleben? Es wurde in den letzten zehn Jahren und wird auch heute noch mit nichts und ohne jede Basis geheiratet, größtenteils viel zu jung, um über haupt das nötige Pflichtbewußtsein und Verantwortlich- keitsgcfühl zu haben. Gewiß, die bösen Zeiten mit ihrer Wohnungsnot haben das so mit sich gebracht, wo keine Wohnung ist, sind auch keine Möbel nötig, und wo die fehlen, braucht man auch weder Geschirr noch Wäsche, schließlich war auch nicht mal ein kleiner Vorrat an Leib- Wäsche nötig. Man dachte, sich das nach und nach an schaffen zu können, aber es wurde doch lieber ein neues Kleid oder ein neuer Hut gekauft, weil das gerade so modern war, oder Shimmyschuhe oder solch ein kleiner Schirm mit einem richtigen Monument auf dem Knauf. Und dann war man doch jung und wollte das Leben ge nießen, das soviel Abwechslung bietet, Tanztees und Kinos, Nuderpartien und Reisen. Man mußte doch die Welt sehen, und wenn beide verdienten, dann ging das auch, das Geld hat ja gar keinen Wert. Lustig gelebt und fröhlich gestorben ... — ja, so ein richtiges Vagabunden- lcben, ein möbliertes Zimmer ersetzt das Heim, wozu sich mit soviel Ballast durchs Leben schleppen! Ja, eine Weile geht das vielleicht, aber es kommen auch andereZeiten.dieknappersind, und wer nicht in der Zeit gespart hat, der hat nicht in der Not. Es ist sehr schwer, aufzubauen, wo der Grund fehlt. Es ist viel Geld vertan worden, das^besser hätte angelegt werden köimen, nämlich in Sachwerten, nun reicht es gerade zum Leben und zum Anschaffen ist nichts übrig. Aber nicht allein die materiellen Werte sind ver loren gegangen, sondern vor allem dieideellen. Welche junge Frau kennt das Glück des Einheimsens, das Schaffen und Sparen für den eigenen Hausstand, die Freude an jedem neuen Stück, das Selbstanfertigen, oder den großen Tag, da der ganze Brautschatz beisammen ist, und dann die Wonne des eigenen Heims? Sie wissen ja gar nicht, alle die jungen Frauen, was ihnen alles verloren gegangen ist. Wo keine Pflichten sind, da ist auch kein Verantwort lichkeitsgefühl, und wo kein Besitz ist, da fehlt auch die Freude am Erhalten und Verbessern. Man spricht ander seits bei den modernen juugni Ehen viel von Genügsam, keit und Einschränkung, aber das sind Tugenden, die eben sehr einseitig geübt werden, ein Spartteb an der falschen Stelle, es wird nämlich gerade das Fundament des Hauses gespart. Die Jahre der rapiden Geldentwertung haben den letzten Nest des soliden Aufbaues umgeworfcn. Wenige sind so klug gewesen, gerade diese Zeit zu uutzen. und auch das war im Grunde ungesund. Aber es wird Zeit, daß wir um kehren und uns erinnern, daß der Lernenschatz der deutschen Frau eiust sprichwörtlich und berühmt war, und daß das Mädchen schon zeitig ansing zu sparen und Schätze für ihre Truhe zu sammeln. Es wird immerhin noch verhältnismäßig viel geheiratet, aber es sollte allmählich mehr Verantwort- lichkcitsgefühl obwalten. Der Vogel ohne Nest muß der Vergangenheit augehören. Es war ja einesteils recht bequem für die Eltern, die Tochter so leicht und kostenlos verheiraten zu können, unb es war auch gar nicht einmal nötig, daß der Mann eine auskömmliche Stellung hatte, oft war er noch nicht fertig mit seinem Studium oder seinen Lehrjahren. Sie verdienten beide, und dann tzing es. Aber sind das Grundbedingungen für eine gute Ehe? staun sich da eine Hausfrau heranbilden? Sind das günstige Vorbedingungen für das Heranwachfen eines m uen Geschlechts? Wo die Ehe in ihren Grnudvesten er schüttert ist, kann auch kein vaterlandstreues Polk gedeihen. In unseren jungen Töchtern liegt unsere Zukunft, sie sollen die deutsche Frau wieder zu Ehren bringen und die Stütze für ein neues gesundes Geschlecht werden. »IkNW, De heulige Ausgabe unserer Zeitung umfaßt 6 Seiten. Verannvorriich für die Schrisileitung Hermann Lässig, für A»- zeigen und Reklamen A. Römer. Beriegrr und Drucker: Arthur Zschunke sämtlich i» Wilsdrutt,
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