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i Meine Nachrichten Der Alkoholvcrbrauch in Bayern. München, 1. Oktober. In einer halbamtlichen Erklärung m-rd der Behauptung entgegengetreten, daß Bayern unter a!.cn Landern der Welt den weitaus größten Alkoholverbramb a> iweise. Diese Behauptung entspreche nicht den Tatsachen. b<ach einer statistischen Aufstellung fallen auf den Kops der Be- relkernng nn Jahre 1921-22 152 Liter Bier, im Jahre 1922-23 ! I Liter Bier. Keinesfalls könne der bayerische Bierverbrauch von 1922-23 mehr als 134 Liter Bier pro Kopf der Bevölkerung betragen, wahrscheinlich sogar weniger. Die Bergarbeiter bei Macdonald. London, 1 Oktober. Der Ausschuß der Vergarbeitcr- verbände von Großbritannien wurde heute vormittag in Downingstreet vom Ministerpräsidenten empfangen, um mit ihm die Folgen des D a w e s - P l a n s auf die britische Berg bauindustrie zu erörtern. Cuno in Budapest. Budapest, 1. Oktober. Der ehemalige Reichskanzler Cuno trifft am kommenden Montag in Budapest ein; er wird in der deutsch-ungarischen Handelskammer einen Vortrag über Ver kehrs- und andere Fragen, die sich auf den wirtschaftlichen Wiederausbau Europas beziehen, halten. Bvlyum. (Ein Dementi der Deutschen Berg- arbetterverbände.) Die in der deutschen und aus ländischen Presse verbreitete Erklärung des britischen Berg- arbeitersührers Cook, wonach die deutschen Bergarbeiter am 1. Oktober die bestehende Lohn- und Arbeitszeitregelung kün digen und in eine internationale Streikaktion zur Erzwingung besserer Arbeits- und Lohnbedingungen eintteten wollten, wird durch die Bergarbeiterverbände kategorisch dementiert. Ermordung eines Fabrikwüchters. Berlin, 1. Oktober. Auf dem Grundstück der Mercedes- Daimler-Gesellschafi entdeckten Arbeiter, vte zur Arbeitsstätte kamen, tn einem dunklen Kelleryang die in eurer Blutlache liegende Leiche des 64 Jahre alten Wächters Andreas Hoch- Hain. Dte Mordkommission stellte fest, daß die Mörder nach Beseitigung des Wächiers mit einem kostbaren Mercedeswagen entflohen waren. Von den drei Tätern ist einer, der m Berlin geblieben war. bereits sestgenommen worden; er leugnet noch die Ta,. Der zweite ha« sich tn Frankfurt a. O. selbst der Poli- ze> gestellt. Der dritte ist mit dem Wagen weitergesahren und wird durch Beamte der Berliner Polizei mit einem Auto verfolgt. Deutsche schaffen Luftlinien in Persien. Berlin, 1. Oktober. Der Ministerpräsident und Kriegs minister Von Persien, Reza-Khan, hat nach längeren Verhand lungen einen Vertrag mit der Junkers-Luftverkehr A. G. ab geschlossen. wonach dieser die Organisation großer subven tionierter Luftverkehrsstrecken in Persien übertragen wird. Bereits in diesem Monat wird die Linie Baku—Enselin— Teheran tn Betrieb genommen werden. Hie Fortsetzung dieser Strecke von Teheran nach Buschir am Persischen Golf ist eben falls noch in diesem Jahre zu erwarten. Zusammenlegung von Ozcanfahrten. Hamburg, 1. Oktober. Zwecks besserer Ausnutzung ihrer in der Amerikafahr« beschäftigten Schnelldampfer haben sich die Hamburg-Amerika-Linie und die Ozean-Linie über die Zu sammenlegung ihrer Fahrten verständigt. Als erster Dampfer in dem gemeinschaftlichen Dienst wird der Dampfer Holsatia am 20. Oktober von Hamburg abgefertigt. Ein völkischer Wanderredner verhaftet. Stade, 1. Oktober. In Ahlerstedt im Kreise Stade wurde ver völkische Wanderredner Schimmel wegen Gefährdung der Republik verhaftet und im Auto in das Buxtehuder Amts- gerichtsgesängnis gebracht. Schimmel will vor dem Kriege Organist in der Erlöserkirche zu Jerusalem gewesen sein; an der Schlacht bei Jericho im Jahre 1917 will er auch tei!- gcnommen haben. Die Versammlung deutscher Historiker. Frankfurt a. M„ 1. Oktober. Die 14. Versammlung Deut scher Historiker und die mit ihr verbundene Tagung des Ver bandes Deutscher Geschichtslehrer wurde heute vormittag m der Frankfurter Universität feierlich eröffnet. Mehr als 3M Teilnehmer sind aus allen Teilen Deutschlands sowie aus der Schweiz und Österreich eingetrosfen. «oryuul. (Börgarbeiterprote st Versammlung gegen die Betriebseinfchränkungen.) Eine vom Deutschen Bergarbeiterverband einberufene Bergarbeiter- Massenversammlung, die gegen die Stillegung im Ruhrbergbau Stellung nahm, nahm eine Entschließung an, in der von der Reichsregierung auf Grund der 882 und3 des Sozialisierungs gesetzes vom 23. März 1919 gefordert wird, einzugreisen. London. (Weitere Zunahme der Arbeits losigkeit in England.) Die Zahl der Arbeitslosen in England hat sich nach Mitteilung des Arbeitsministeriums weiter vermehrt, und zwar gegenüber der letzten Berichtswoche um 16 250. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen ist momentan 1180 205. Wie Frankreich Geld macht. Die bereits vor einigen Tagen angekündigte französische Erklärung, daß auch Frankreich eine 26prozentige Abgabe von den aus Deutschland eingeführten Waren erheben will, ist nunmehr amtlich veröffentlicht worden. Frankreich folgt damit dem Beispiel Englands und kann sich bei Verhängung dieser Maßnahmen auf einen Satz des Londoner Schluß protokolls berufen, in welchem ausdrücklich die Rückvergü tung solcher Abgaben aus dem Reparationsfonds vorge sehen ist. Die erwähnte Bestimmung des Londoner Pro tokolls verdankt ihre Entstehung dem Drängen Englands, welches bei der Verteilung der deutschen Zahlungen unter die Alliierten nicht besonders günstig abgeschnitten hat. Durch die Ausfuhrabgabe beschlagnahmt nämlich England vorweg aus dem Reparationsfonds einen Betrag, der den Wert von 26 Prozent der deutschen Warenausfuhr nach England ausmacht. Alle anderen Reparationszahlungen — besonders auch für den Wiederaufbau der zerstörten Westgebiete — kommen erst nach der Vergütung dieser Be träge zur Berücksichtigung. Nun möchte Frankreich, das mehr als die Hälfte der deutschen Zahlungen zu beanspruchen hat, für sich gleichfalls eine Vorwegzahlung sichern; das ist Zweck und Bedeutung der nun auch von Frankreich fest gesetzten 26prozentigen Abgabe für deutsche Waren. Frankreich Uukremmli« res,702714 ,, - , Ver^f »»Men zrr,i77°»°^ M ts , i kkruM Man kann immerhin der Ansicht sein, daß-England mit der Wiedereinführung der 26prozentigen Ausfuhrabgabe den Stand der Dinge wiederherstellt, der vom März 1921 bis Februar 1924 gedauert hat. Frankreich hat jedoch von der bereits vor 3lL Jahren festgesetzten 26prozentigen Ab gabe Deutschlands gegenüber bisher keinen Gebrauch ge macht. Im Jahre 1923 war es ja Frankreich gelungen, sick laufende Einnahmen aus dem Ruhrgebiet zu schaffen. Dies geschah auf Kosten Deutschlands, aber auch auf Kosten der berechtigten Neparationsansprüche der anderen Entente- ländsr. An Stelle der durch das Londoner Abkommen end lich abgeschafften Ruhreinnahmen hat Frankreich sich durch die 26prozentige Ausfuhrabgabe eine neue Einnahme quelle verschafft, Lie nur wenig anrüchiger ist als die durch die Schröpfung des Ruhrgebietes erschlossene Einnahme quelle. Denn Frankreich ist ja nicht die einzige reparations berechtigte Macht und schmälert durch die Vorwegkassierung der Ausfuhrabgabe prozentual den Anteil, welchen Belgien, Italien, Jugoslawien und JEMn an den deutschen Repra- rarionsceistungen haben. Die Maßnahme der sranMMn Regierung beweist aufs neue, daß man nach wie vor in Paris bei der Erschließung neuer Einnahmequellen auf Deutschlands Kosten recht skrupellos ist. Erinnerung an den Heidedichter. Wer kennt nicht den Dichter des „Kleinen Rosengar ten", wer kennt nicht seine Weidmannsbücher „Rümmel- mann", „Auf der Wildbahn" oder „Kraut und Lot", um nur die bekanntesten zu nennen? Hermann Löns kennt die Heide, jeden Baum, jeden Strauch, jede Blume und jedes Tierchen, und man hat ihn nicht mit Unrecht einmal den Franziskus der norddeutschen Landschaft genannt. Aber ein tieferer Klang lag in der Seele des Heidewanderers, der in seinem ersten größeren Prosgwsrk „Der letzte Hans- bur" hell auftönte. In kurzen Zwischenräumen erschienen „Das bunte Buch", „Mein braunes Buch" und die Gedichte „Mein blaues Buch". Man gewann ihn lieb, den echten Schilderer pon Land und Leuten der niedersäcksiicben Gaue, und sein Kriegslied, so nannte er selbst den großangelegtem Roman aus dem dreißigjährigen Kriege, „Der Werwolfs stellte ihn neben die besten deutschen Erzähler. Nicht trockenes Geschichte, sondern menschliches Geschehen gab er hier und stellte markige Gestalten auf diesen lebendigen Hintergrund. In das Herz des Volkes sang er sich mit seinen Liedern „Aus dem kleinen Rosengarten", von denen manche her übertönen wie Weisen aus dem alten Wunderhorn . .. Und einmal war es, da gellte ein Ruf über die weg« lose Heide. Der einsame Träumer nahm Wehr und Waf fen und zoq in den großen Krieg. Den Mädchen sang er zum Abschied: „Ich weiß einen Lindenbaum stehen . .." und seinen Kameraden schenkte er manch lustiges Reiterliedlein. Fern im Heidehof brennt ein verloren Licht. Der Herbstnachtsturm rüttelt an den grünen Läden und löscht das Licht. Am anderen Morgen kommt die Kunde in die Heide: Hermann Löns vor Reims gefallen! Das war am 26. September 1914. Nun schläft er fchon zehn Jahre in fremder Erde. Wir aber werden ihn nimmer vergessen, so lange der Herbstwind über die Heide geht. Und der Heide wind weiß um ihn und wird uns immer von ihm erzählen, immer wieder. Lt. kronkhettsslatMk. „Zwanzig Millionen Deutsche zuviel", dieses furchtbar-barbarische Wort Clemen- ceaus mit dem er die „französische Zivilisation" für alle Zeiten gekennzeichnet hat, darf aus dem Gedächtnis des deutschen Volkes, ja der Welt niemals schwinden. Die völkerechtswidrigeHungerblokade,dieZer- trümmerung der deutschen Lebensmöglich keiten durch die Franzosen zeigen sich an Leben und Gesundheit unseres Volkes, besonders unserer Kinder. D i e Volksfeuche unserer Zeit, die Tuberkulose, hat in erschreckendem Maße zugenommen. Von 1000 Schulkindern find an Tuberkulose erkrankt 1913 8,3; 1919 17,2; 1921 29,2; 1923 38,7. Dabei verschob siw das Verhältnis der Kinder zu den Erwachsenen von 3b (1913) zu 20 (1923)! Die englische ärztliche Studienkommission stellte fest, daß an Tuberkulose im letzten Vierteljahr 1923 von 1000 Kin dern starben in London 67, in München 117, in Berlin 124, in Mainz 148. Dabei ist besonders zu beachten, daß Mainz in französischen Händen ist. Dieser un geheuren zahlenmäßigen Zunahme entspricht dieZu - nähme der Schwere der Erkrankung. So sank z. V. in der sächsischen Heilanstalt Hohwald die Zahl der Leichterkrankten von 15,7 (1919) auf 3,4 (1923), ging also auf ein Fünftel zurück. Dafür stieg die Zahl derSchwer - kranken von 17,7 (1919) a u f 63,9 (1923), vervierfacht sich also, die der infolge Erkrankung Erwerbsunfähigen von 6,6 (1920) auf 17 (1923) verdreifacht sich also. Bei den Aussichtslosen nahm die Zahl umdas12fache zu: 1920: 1 v. H.. 1923 8 v. H. Um nur den Stand von DieRosenleuchtenimmernoch Skizze von Franz Mahlte. Es gibt ein Alter, in dem man sich siegesgsiM in Lie Brust wirst und sagt: Das Schicksal — hä! — mein Schicksal — bin ich! Die ungebändigte Kraft will über uns hinaus, die Welt muß uns gehören. Und ein Alter gibt es, da wir bas Lächeln lernen gegenüber dem einst so heißen Wünschen!, da chir die Fülle finden am Abendsonnenglantz, in ein paar vergilbten Briefen, in lieben Bildern derer, die das Schicksal uns nahm. Also doch — das Schicksal! Und warum man meistens fo alt werden Muß, um diese einfache Weisheit zu begreifen . . . „Das alte Fräulein," sagten die Hausgenossen, so sagte die Nachbarschaft, wenn es überhaupt borkam, baß man No tiz von ihr nahm. Es huschte wie ein Wvkkenschatten über die gMbesvnntsn Gefilden ihrer Seele, ach fse es zum ersten Male aus dem Treppenflur anffing, daß man ste „ast" nannte. Irgend et was in ihr aber verklärte alsbald dhn SpÄsommerhimmel ihrer ' Seele, während ste die acht halben Treppen zu ihrer Mansarde stieg. Und als ste sich in den alten, hochlehmgen Erbs esse! niederlieh, horchte sie in sich hinsin. Sie kniff die Augenlider zusammen. Es war eine Dämmerstunde, und die bunten Bilder ihrer Kindevzeit kanten zu ihr wie aus goldener Morgenserne: Sie lächelte ihnen entgegen. Sie sah sich: das blonde, frische Ding im Neigen der Ju gendgespielen. Sie hob den Kopf ein wenig, wie im Traum, und ein Wort blühte ihr auf den lächelnden Lippen: Mutter. Sie sah ste wieder, die schöne Frau — jq, Mütter sind immer schön. Da saß ste nun wieder in der Lindenlaube des Heimgartens, über ein Buch gebeugt. Ihre Hände waren fo weiß wie ehemals. Mit ein paar seidenweichen Fäden ihres tiefgszogenen Scheitels spielte der Abendwind. Die Bienen summten. Die Amseln hüpften fragend heran. Ein paar Kirschblütenbläller umtropften die schönste Frau, die" dann plötz lich an einem sonnentrunkenen Frühsommermorgen von einer dunklen Gewalt ihr entrissen wurde. Warum?? — Nein, fo fragte ste seit Jahren nicht mehr. Denn weise werden, heißt, sich ergeben neigen vor den uner- fragbaren Ewigkeitsrätseln . . . Sie weinte damals so sehr, weinte, weil sie ein gar zu lebensfrffcher Wildfang war, und weil sie meinte, eine Mutter sei nur da, um das kobenstoTe Jungvolk der Heimvögöl das Singen -zu uhren. Da faß wchl schon lauernd der schiwarze Würger in irgendeiner Srubenecke, und alles war aus. Die scheugswordeEn Mglein vcrflpgen sich in alle Welt. Manch mal sanden ste heim in den heim-atlichlm Totengarten zu der wild- raseNUMwüchierten Mutterwiege, um die immer noch die Bienen summten, die Amseln hüpften-, die Fliederdolden fchlneiten. Md die Geschichte ging, so traurig weiter. Es wär, als hingen taufend schwarze Fragezeichen in den Zimmern, aus denen der große Schweiger die Mutier entführt hatte. Der Väter bekam so bleiches Haar; fein Gesicht wurde fahler von Tag zu-Tag. Er kargte mit den Worten — nicht mit der Liebe. Ein Jahr lang ging es so, und dann — ja — bann griff er in '«iimr Mittagsstunde mit. beiden Händen nach dem Her zen, uM feinen Mund verkraWe sich irgendein Damon, dann sanken feine Arme kraftlos nieder, — nick er Mich. Schlief ganz fest in dem nämlichen Erbscssel. — Das alte Fräulein erhob stich und ging an das Fenster. Da hingen tief m den blauen Wald hinein des MeNdhimmels rosenrote Fahnen. Die WeWegÄwwrdene öffnete die Fensterflügel und lehnte ihre Stirn geigen bas Fensierkreuz — und lächelte Widder. Denn alles blühte in ihr, seit sie die große Demut lernte, das tiefe Schwelgen, das innige VerMntsein, — feit sie es wüßte, baß die nur selig sind, die nicht mehr als Fordernde vor das Leben treten, sondern Opfernde werben. Sie trat einen Schritt zurück. Ihre Aü-g-rn hingen in den Schleiern einer Birke. Dann kamen ihr die Wunden entgegen aus aller Welt. MH ste Nickle ihnen lebensgläubig zu aus ihrer kleinen Mansarde. Es gab keine Tagesstunde, in der ihr nicht neue Offenbarungen wurden. Wenn das Wendrot, wie öden, seinen goldenen Funkenregen segnend über Berge uüd Täler ergießt, wieviel heimliches Freuen!, wieviel stilles Sta-UNen er weckt es in ihrer Seele. Oder wenn morgens summend ein Bienlein die Geranienstöcke auf ihrem Fensterbrett besucht, — wieviel stille Freude. Ein Schmetterlingspaar, windverweht, gaukelt br>r dem Fenster Nach einer für Menschenohren un faßbaren Musik. Und die Schwalben schießen hin und her, die , Schwalben, sie sind ihr wieder Freundinnen geworden, ganz anders doch damals, da ihre Sehnsucht mit ihnen in WettslÜNen lag. Selig sind die SterNäügigsn, denen die Mltagswunder Gottes aufgehen-. Der Himmel zog die FeuerfahneN langsam ein. Von Sankt ! Marion fangen, die metallenen Zungen eine alte Weise. Der ' Turmhahn reckte fragend den Hais gen Westen. Wer des Wal des blaue Mauern dämmten die WvUrn des Sonnenmeers ein. Ein Sternlein glitzerte in einer weißen Wolkenhand. Es gitterte so -angstboll darin. Ein Sturz in die Unendlichkeit des Raumes, und das kleine Sterniein würde zerstäuben. Nein, leben, leben! Leuchten im All! Und den Traumhimmel schmük- -ken der kleinen und großen Menschenkinder! Einen Schein schicken in eine MansaKenstübe, wenn die Geranien einnicken, und dunkel gewordenen Herzkammern ein Lächeln sein! Das ist- der Sterne hehrer Berus. Ein Schswaibenzwitscher p eckte aus dem Nest über dem Fensterflügel, und bas alte Fräulein -ging, wie von einer treuen Hand geführt, zur Vitrine. Aus einem mekallbesWagenen Kast lern strömte eine Welte LÄveNdslbust. Ein schmales Päckchen Briese lag darin, in blaues SeidenLand gebunden. Die Lamps schlug das große, gelbe Auge auf. Briefe und Bilder gleiten durch des alten -Fräuleins Hände. Da ist sie wieder, die schöne Frau mit dem liefMogenen Schei tel, über das Buch! gebeugt, wie damals in der- Lindenläube des -Heimgartens. And der Väter list da und hat gar keinen! schmerzhaft verkrampften Mund. Nun springt ihr auch die eigene -Jugend -entgegen. Das -aste Fräulein -meint, die Windige Haarschleife dem Wildfang gu-rechstiehen -zu mMen. And Wries- Witter -knistern, entgleiten dien welken Händen. Nein, totes Pa pier ist -das «nicht. Es ist ein Kommen! und Gehen darin, ein Grüßen und -Wandern, ein Finden und- Verlieren, ein Kränzen und 'Segnen von si-ebirn Händbn, überallher. Und nun -das Ssnderb-ü-ndeWeN. Wie Kein es ist, und wie viel es doch birgt än Wonne und Weh! Es spricht in ihr: Nein, Weh nicht mehr! — Weh wird Weisheit, wenn wir willig an Her Ha-Nd der herben Lchensschwester Onyen, deren NaMe Entsagung heißt. Der Weg war so unsagbar weit, und soviel stilles Herz- bluten in den Stunden der Rast, da- die -Sehnsucht ausf-log nackr -dem, der den Namen Maria zu kränzen Müßte Mit -den Ro sen der Liebe. O ja! — „Die Rosien leuchten immer noch!" Deine Hand ist ja so kalt: -Entsagung. Darum werden sie mir nimmer welken. Als bas -alte Fräulein die Bilder und vergilbten- Briefe -wieder sorgsam bündelt und ihrer Truhe zurückscheNkt -gehen ihre zitternden Finger -noch einmal darüber hin, wie über «irr Heikiggesprochenes. Denn dieses weiß: Es gibt -keine ArmuN, wenn wir- das alte Herz an den Erinnerungen wieder auf- blühen kaffen. Es gibt keine Altersöds, wenn unsere Liebe -um das -MW« sich rankt, denn jedes Ving hat seinen- Psalter.