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führer des städtischen Elektrizitätswerkes, Herr Hennig, hat um Entlassung aus seiner Stellung uachgesucht. Die Deputation schlägt vor, die Stelle auszuschreiben. StV. Loßner führt aus, er wolle Herrn Hennig mit Rücksicht aas seine Pflichttreue, seine Besonnenheit im Dienst und Nüchternheit besondere Anerkennung aussprechen. Es sei wünschenswert, daß man den Arbeitern im Werk mit der Achtung begegne, die jedem Arbeiter gebühre. Daran mangele es jetzt; hierin sei auch der Grund zu dem Ent lassungsgesuch Hennigs zu suchen. Die Werkangestellten seien vom Betriebsleiter und auch vom Vorsitzenden wie dumme Jungen behandelt worden. Bürgermeister Kühlenderger weist diese Behauptung zurück. Er behandle niemand wie einen dummen Jungen. Er habe dem Beamten die Rüge erteilt, die er verdient, weiter nichts. StV. R.Ranft betont, daß die Finanzlage des Werkes äußerste Sparsamkeit gebiete. Man solle für die Funktion Hennigs den Fenermann Claus heranziehen und im übrigen nur einen Feueimann anstellen. Für das bisherige Lohn — 25 Mark pro Woche — werde man keinen Maschinenmeister wieder bekommen. Für die Jnstallationsarbeiten habe man ja den Monteur und den Betriebsleiter, ein dritter Installateur sei bei dem Umfang der Arbeiten überflüssig. Den Betrieb im Werk kenne Claus vollkommen. St.V. Schlichenmaier spricht in gleichem Sinne. St.V. Frühauf empfiehlt dagegen, den Versuch zu machen, ob man einen Maschinenmeister für dasselbe Lohn erhalte. St.V. Loßner schlägt vor, in der Sache zunächst mit dem Betriebsleiter zu verhandeln. St.V. Trepte bemerkt, vielleicht bekomme man für billiges Geld einen praktischen Mann — gelernten Schlosser — den man im Werk anlerne. St.V. Fischer betont, ein guter Feuermaun sei ein guter Rauchverbrennrr und Kohlensparer. Man könne da sehr leicht an der falschen Stelle sparen. Der Betriebsleiter habe keine Zeit zu Jnstallationsarbeiten. Bürgermeister Kahlenberger weist ebenfalls auf das Maaß von Verantwortung hin, das dem Maschinenführer zufalle. Da sei es wohl geboten, nicht am falschen Platze zu sparen. Vielleicht stelle man Claus probeweise an, oder man befrage ihn, ob er die Verantwortung für den Dienst des Maschinenmeisters übernehme. StR. Bretscheider empfiehlt, die Ange legenheit an die Deputation zurückzugebeu. St.V. Fischer und St.V. Frühauf sind mit Rücksicht auf die Kürze der Zeit dagegen. Bürgermeister Kahlen- beiger stellt den Antrag, die Angelegenheit an die Deputation zurückzugeben mit der Weisung, mit dem Werkpersonal über die Angelegenheit Rücksprache zu nehmen. Der Antrag wird gegen 3 Stimmen zum Beschluß erhoben. — Herr Möbelsabrikant Weinhold hat um Anschluß seines Grundstückes an die städtische Wasser- leitung nachgesucht. St.V. Schlichenmaier beantragt, den Anschluß unter Verwendung deS bisherigen Rohr- netzes zu bewerkstelligen. Der Antrag wird nach längerer Debatte über die Frage, ob man das alte Rohrnetz ver wenden oder neue Rohre nach oem neuen Plane einlegen soll, gegen 1 Stimme zum Beschluß erhoben. — Für die Stelle des Bureauasststenten Lehmann schlägt die De. putation folgende Gehaltsstaffel vor: bis zum 25. Lebens jahre 1050 Mk. Gehalt, steigend aller drei Jahre um je 150 Mk. bis zum Höchstgehalt von 2100 Mk. Die Vorschläge der Deputation werden zum Beschluß erhoben. — Zu den Verpachtungen der städtischen Grummet- und Pflaumennutzungeu erteilt man einstimmig Zuschlag. Bei dieser Gelegenheit bittet St.V. Schlichenmaier, nach der Kleinkirmes die Arbeiten zur Herstellung der Eisbahn auf der Wiese hinter dem Schießstand vorzunehmen. — Infolge Ausscheidens des früheren Bürgermeisters Barthel in Siebenlehn aus der Bezirksversammlung macht sich die Neuwahl eines Vertreters nötig. Der aus den Städten Wilsdruff, Lommatzsch und Siebenlehn zusammengesetzte Wahlbezirk hat hierzu 6 Wadimänner zu entsenden. Die Wahl des Vertreters zur Bezirksversammlung hat für den Rest des laufenden Jahres, sowie für die Jahre 1908—13 zu erfolgen. Aus oer Mitte der Bezirks-Ver- sammlnng werden die Mitglieder des Bezirksausschusses gewählt. Nach § 13 dcs Organisationsgesetzes hat der Bezirksausschuß aus acht Mitgliedern zu bestehen. Das königl. Ministerium ist jedoch befugt, auf Antrag oder nach Gehör des Bezirksausschusses die Zahl der Mitglieder zu erhöhen. Bürgermeister Kahlenberger weist daraufhin, daß die Stadt Wilsdruff noch nie einen Vertreter in den Be zirksausschuß entsenden durfte. Dis kleinen Städte würden von den übrigen Städten immer erdrückt, sodaß die Ver tretung immer in denselben Händen bleibe. Es empfehle sich vielleicht, an zuständiger Stelle die Erhöhung der Zahl der Mitglieder des Bezirksausschusses anzustreben. St.V. Schlichenmaier führt aus, die Äerhältnisse ver langten dringend eine Aenderung. Es könne tat sächlich nicht so fort gehen. Neuerdings habe der Bezirksausschuß entgegen der Beschlüsse des Stadtgemeinbe- rates die Befürwortung von zwei Konzessionsgesuchen ab- gelehnt, ebenso die Befürwortung des Gesuches um Er- Höhung des Zinsfußes bei der Sparkasse. Wenn der Bezirksausschuß über die Verhältnisse und Interessen Wilsdruffs nicht orientiert sei, bann sei cs eben notwendig, daß Wilsdruff für eine Vertretung aus der Mitte der Stadtverwaltung sorge. St.R. Bretschneider verspricht sich von einem Gesuch um Erhöhung der Mitgliederzahl des Bezirksausschusses wenig. Es sei bedaverl'ch, daß die Stadt Nossen ihren Sitz im Bezirksausschuß nicht einmal au eine andere Stadt abtrete. Im übrigen ist es bedauerlich, duß wir beim Bezirksausschuß so wenig Glück und Gunst haben und daß unsere Beschlüsse so wenig respektiert werden. Es sieht so aus, als ob wir — ich finde dasür gerade keinen anderen Ausdruck — ent mündigt würden. In der Weise kann es wirklich kaum weiter gehen. Bürgermeister Kahlenberger: Wir werden von der Bezirksversammlung nicht in den Bezirkstag ge wählt, weil wir in ihr überhaupt nicht vertreten sind. St.V. Schubert: Man wird sich zu fragen haben, ob das der richtige Weg ist, wenn man sich an das Ministerium wendet. Das Ministerium wird nicht in der Lage sein, einen Druck dahin auszuüben, daß ein von ihm weiter zugebilligter Vertreter gerade aus Wilsdruff gewählt werde. Das Ministerium würde mit einem solchen Druck seine Zuständigkeit überschreiten. Die Bezirksversammlung, die durch die Eingabe an das Ministerium sich verletzt fühlen werde, werde schließlich, wenn das Gesuch Erfolg habe, zwar ein neuntes Mitglied wählen, aber niemals einen Wilsdruffer. Vielleicht werde es mehr Eindruck machen, wenn man sich an die Bezirksversammlung wende, als wenn man gewissermaßen auf dem Wege der Beschwerde sich an das Ministerium wende. Der Vorsitzende führt aus, vielleicht bekomme man einen neunten Vertreter für die drei Städte Wilsdruff, Lommatzsch und Siebe, lehn zugebilltgt, die dann in der Besetzung wechseln würden. St.V. Schlichenmaier empfiehlt, erst mit den anderen beiden Städten Fühlung zu nehmen. Alle drei Städte sollten versuchen, je einen Vertreter im Bezirksausschuß zu erhalten. Bürgermeister Kahlenberger bemerkt, daß eine so weit gehende Forderung niemals Aussicht auf Erfolg habe. StR. Bretschneider empfiehlt, zunächst in der Bezirksversammlung zu gunsten Wilsdruffs zu wirken. Bis dahin solle man sich weitere Schritte Vorbe halten. Eventuell müsse man dahin wirken, daß Nossen zurücktritt. Bürgermeister Kahlenberger stellt fest, daß die gegenwärtigen Mitglieder des Bezirksausschusses ihr Domizil in Stauchau, Löthain, Meißen, Nossen, Jessen, Sönitz und Coswig haben — also allenthalben in Meißen und seiner unmittelbaren Umgebung, während der Wils druffer Bezirk ganz unvertreteu sei. Es sei unbedingt notwendig, daß in dieser Beziehung eine Aenderung ein trete. Die Vertreter des Meißner Bezirks träfen immer vor der Wahl ihr Abkommen, sodaß die kleinen Städte leer ausgehen müßten. Der Meißner Bezirk wähle die alten Vertreter, die die Sitze seit langem inne hätten, immer wieder; da sei es schade darum, daß man überhaupt eine Stimme für die kleinen Städte abgede. St.V. Schubert weist daraufhin, daß eine entsprechende Ver tretung der kleinen Städte nur auf dem Wege einer Aenderung dcs Gesetzes zu erreichen sei. Für die Gesetzes änderung sei aber das Ministerium nicht zuständig. St V. Schlichenmaier empfiehlt, dann eben an den Landtag zu gehen. Bürgermeister Kahleubergerbemerkt, beider gegebenen Sachlage müßte man sich zunächst auf persön lichen Einfluß bei den Beteiligten beschränken. Nach den bisherigen Abmachungen hätten die drei kleinen Städte diesmal einen Wilsdruffer Herrn in die Bezirksverfamm- lung zu wählen. Man werde im gegebenen Zeitpunkt auf die Wahl jenes Herrn in den Bezirkstag hinwirken müsfen. StV. Frühauf ist dafür, daß man an den Landtag geht. Die kleinen Städte würden immer unter drückt. Das habe man auch in unserem Landtagswahl kreis, der durch das numerische Uebergewicht Freibergs dauernd durch einen Freiberger vertreten sein werde. Dir Debatte ist erschöpft und man verschceitet zur Wühl von fünf Wahlmännern für die Neuwahl eines Vertreters zur Bezirksversammlung, nachdem Bürgermeister Kahlenberger ohne besondere Wahl als Wahlmann berufen worden war. ES machen sich drei Wahlgänge erforderlich. Im ersten Wahlgange werden gewählt St R. Bretschneider mit 9, St.V. Fischer und St.V. Schubert mit je 8, S1.V. Frühauf mit 6 Stimmen, während St.R. Dinndorf, St.V. H. Ranft, R. Ranft und Schlichenmaier je 5 Stimmen erhielten. Im zweiten Wahlgange vereinigten sich auf St.V R. Ranft und Schlichenmaier je 6 Stimmen, fodaß ein dritter Wahlgang erforderlich wurde, in dem St V. R. Ranft mit 7 Stimmen gewählt wurde, während St.V. Schlicheumeier mit 5 Stimmen als Ersatzmann berufen wurde. — Das Gesuch des Kreises Sachsen vom Deutschen Schwimmver- band läßt man, wie St.V. Fischer bemerkte, „schwimmen", d. h. auf sich beruhen. — Auf ein Schreiben der Kgl. Amlshauptmannfchaft m Sachen der König Albert-Sliftung beschließt man, für die Stiftung die Rechtsfähigkeit nicht anzustreben und im übrigen den Wortlaut der Stiftungs- urkunde einer von der Aufsichtsbehörde gegebenen An regung anzupaffen. — Alsdann beschäftigt sich das Kollegium mit dem in voriger Nummer zum Abdruck ge- brachten Gesuch der Stromabnehmer des städtischen. Elektrizitätswerkes um Ermäßigung der Strompreise Deu ausführlichen Bericht hierüber müssen wir wegen Raummangels zurückstellen. — Die am Sonntag Abend iu Saals des Hotels zum Adler vom hiesigen Milttärvereine veran staltete Sedanseier war von 70 Damen und Herren besucht. Nach begrüßenden Worten des Vorsitzenden Herrn Kantor Hientzsch nahm Frl. Seidel das Wort zu einem prächtig vorgetragenen Prologe: Sedan v. Bohne. Hierauf beantwortete der Vorsitzende die Frage: „Sollen wir heute noch Sedan feiern?" in bejahendem Sinne, sein Bedauern aussprechend, daß dieser nationale Tag auch in unserer Stadt die Beachtung nicht mehr erfahre, die ihm gebühre. Seine Ansprache endete mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Kaiser Wilhelm n. und König Friedrich August. Man sang gemeinsam den 1. Vers der Sachsenhymne. Frau Kaufmann Brauckmann erfreute durch den glockenreinen Vortrag zweier Lieder: „An der Weser" v. Prestel, „Es war einmal" v. Lincke. Nach dem allgemeinen Gesänge: „Deutschland, Deutsch land über alles" nahm der vorher vom Vorsitzenden de- grüßte Herr Kantor Polster-Limbach das Wort zu seinem Vortrage: „Deutschland zur Seel" Die ganz herrlichen mit größtem Interesse aufgenommenen Mitteilungen, die sich an die Lehrerfahrt dcs deutschen Flottenvercins, an der der Herr Vortragende beteiligt gewesen war, anschlossen, erfreute alle Zuhörer, und der warme Beifall um Ende der einstündigen Ausführungen war der beste Beweis, wie der Herr Vortragende verstanden hatte, interessant zu sein. Dem Vortrag folgte das gemeinsam gesungene Flottenlied. Mit dem herzlichsten Danke des Vereins vorsteher« an die Herrschaften, welche der guten Sache gedient, schloß die schlichte würdige Feier. Es wurde gebeten, für die Sache dcs deutschen Flottenvereins aarm einzutreten und Mitglieder sür die hiesige Ortsgruppe zu werben. — Für 50 Pfg. Pflaumen. Die Stadtgemeinde Wilsdruff erhielt diesmal für die Pflaumennutzung ganze 50 Pfg. Der Preis ist durchaus angemessen, denn die meisten Bäume weisen überhaupt keine Früchte auf. — Der Stadtgemeinderat hat in seiner gestern abend stattgefuvdenkn Sitzung das Gesuch der Licht- und Kraft- abnehmcr um Ermäßigung der Strompreise abge lehnt. In der Debatte (über die wir aus Raummangel erst in nächster Nummer berichten) wurde vor allem betont, daß die Finanzlage des Werkes gegenwärtig eine Herabsetzung des Strompreises nicht zulasse. Wir kommen auf die Angelegenheit noch zurück. — Man schreibt uns: Tas 3. Sommer-Abonne- ments-Konzert unserer Stadtkapelle war erfreulicher weise sehr gut besucht, Herr Musikdirektor Römisch bot sehr schwierige, aber dankbare Kompositionen. Tas Konzert wurde ein geleitet durch den Defilier-Marsch „Schneidig vor" von Fucik, der auch wirklich schneidig zum Vortrag kam. Die Ouvertüre zum „Sommernachtstraum" von Mendelsfohn gelang vorzüglich. Als Solist trat im ersten Teil Schüler Mertig (Klarinettist) auf. Er entwickelte eine bewundernswerte Fertigkeit auf seinem Instrumente. Solche Schüler machen dem Lehrer alle Ehre. Stürmischen Beifall erntete die Kapelle für den Vortrag der zweiten ungarischen Rhapsodie von Liszt, und das mit Recht. Diese Komposition bietet viel Schwierigkeiten, stellt hohe Anforderungen an eine Kapelle und seinen Dirigenten. Das Musikchor überwand di? Schwierigkeiten spielend. Der zweite Teil wurde durch die Ouvertüre z. Op. :„Wilhelm Dell" ein geleitet. Auch dieseKompositioa kam einwandfrei zumVortrag Man muß staunen und es bewundern, daß Herr Direktor Römisch mit seiner Schülerfchsr derartige Kompositionen in jo vollendeter Weise u bieten im stände ist. Als Solist wirkte im 2. Teil Herr Konzertmeister Graichen (Violine). Er zeigte sich, wie immer, als Meister auf seinem Instrumente. Der „Amorettenreigen" (Valse Jntermerzo für Streich quintet) v. Fucik sprach eb. «falls jehr an. Kurz gesagt: Unsere Stadtkapelle hat am gestrigen Abend wieder Vortreffliches geleistet. — Im Monat August wurden aus hiesigem Wochenmarkte 894 Stück Ferkel eingebracht, 258 mehr als im vorigen Monat. Durchschnitts-Preis 8—16 Mark. - Kleine Vereinsnachrichten. Der kgl. sächs Militärverein veranstaltet morgen, Sonnabend, im Hotel Adler seine Monatsvrrsammlung. — Der Turn verein Wilsdruff hält morgen abend in der „Tonhalle" seineordentlicheJahreshauptversammlung milder gewohnten Tagesordnung ab. — Der Obstbauverein ladet für Sonntag nachmittag seine Mitglieder zu einer Versamm lung im „Hotel Löwe" ein. — Wetterausstcht für morgen: Trocken bei wachsender Bewölkung, schwache Luflbewegung. Etwas wärmer. — Beim Einkauf von Rebhühnern mögen folgende Regeln den Hausfrauen zur Beachrung empfohlen sein: „Ist gelb das Bein gleich der Zitrone, — so ist's von diesem Jahre zweifelsohne; — doch rechne zwei aus einen Kopf: — sie werden fast gering im Topf — Solches mit Beinen gelb wie Apfelsine — vor allem dir zum Braten diene. — Bei Hellen, grauen Beinen laß dir raten, — ein halb Stündchen länger eS zu braten. — Scheint dunkel schon des Beines Grau, — so kocht's vor'm Braten erst die gute Frau. — Blaugraue Beine, Schnabel weiß — und um die Augen ein hellroter Kreis: — laß ab, umsonst sind Speck und Butter, — derartige Hühner sind kein delikates Futter." — Kesselsdorf, 6. Sertbr. Zur würdigen Um rahmung des in Aussicht genommenen Denksteines an die in der Schlacht bei Kesselsdorf gefallenen Krieger gelangten von Herrn Kaufmann Berthold in Dresden (Kesselsdorfer Kind) 50 Mark an Herrn Kaufmann Heinzmann hier. Dem edlen Geber gebührt für den Beweis hochherziger Gesinnung Dank und Anerkennung.. — Kesielsdorf„ 6. Seplvr. Der hiesige Turn verein hat zu seiner Sonntag den8. Septdr. stattfindenoen Turnplatzweihe mit 15jährigem Siftungsfest umfassende Vorbereitungen ge roffen. Es steht zu erwarten, daß an diesem Tage die Turnerschaft sowie viele Besucher unseren historischen Ort beleben werden. Die Feftordnung ist wie folgtaufgestellt: 12—^2 Uhr Empfang der Vereine, 2 Uhr Adholen der Festjungfrauen und Ortsvereine am oberen Gasthof, V,3 Uhr Festzug, 3 Uhr Weiherede (Herr Seminaroberlehrer Fickenwirth), Ansprachen, Ver abreichungen, 4 Uhr Vereinsturnen, hierauf Kürturnen. Von 6 Uhr an Ball in beiden Gasthöfen. — Die Kaiserliche Postagentur in Burkhavbts- Walde bei Miltitz-Roitzschen führt fortan die Bezeichnung „Burkhardtswalde (Amtsh. Meißen)". — Am vergangenen Sonntag feierten die Vogtschen Eheleute in Taubenheim in der Mitte ihrer Geschwister, Kinder, Enkel und Urenkel ihre goldeneHochzcit. Am frühen Morgen wurden dem Jubelpaare gesangliche und musikalische Ständchen dargebracht und im Lame des Tages wurde demselben noch manche Ehrung zuteil. Nachmittags 2 Uhr fand die Einsegnung in der Kirche zu Taubenheim statt, wo Herr Pastor Bürger eine zu Herzen gehende, auf das Leben des Jubelpaares ein gehende Rede hielt Dann überreichte Herr Pastor Bürger im Namen des Konsistoriums eine Ehrenbivel. Aus Anlaß der zehnjährigen Bewirtschaftung des Kurbades Hartha durch Herrn und Frau Leymann fand am Mittwoch im Kurbad eine Feier statt, zu der sich zahl reiche Geschäftsfreunde und Gönner eingefunden hatten. Die Tafelmusik gab das städtische Orchester aus Wilsdruff, die Ausstattung der Tafel entsprach dem Rufe des Kur bades. In Wort und Lied wurde die vielseitige Tätigkeit des Herrn Lehmann und sein hervorragender Anteil an der Entwickelung des Kurortes Hartha mit Anerkennung hervorgehoben. — Im Spitzgrundwald wurde der 13jährize W. aus Zitzschewig, der fleißigste und begabteste Schüler seiner Klasse, erhängt aufgefunden. Er hatte sich abends vorher aas Furcht vor Strafe aus der elterlichen Wohn ung entfernt. — In der Lötznitz bei Kötzschenbroda ist am Mon tag dem Altreichskanzler Fürsten Bismarck ein schönes