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als ein im fremden Eigentum stehendes Gebäude bejaht und ihm mildernde Umstände zugebilligt. Beim Ange klagte« Greif wurden die gleichen Fragen verneint. Die Frage, ob Franke den Sohr zum A»zünden verleitet, wurde bejaht, zugleich aber mildernde Umstände zuerkannt. Daß er auch den Greif zur Tat verleitet, mußte natürlich verneint werden. Weiter wurde Franke nicht für schuldig befunden, die Straftaten durch mehrere selbständige Hand- lungen begangen zu haben. Das Haus Köhler be- treffend wurde Kaden schuldig erachtet, dasselbe als ein zur Wohnung von Menschen dienendes Gebäude vorsätzlich in Brand gesetzt zu haben. Mildernde Umstände wurden abgesprochen. Bei den Angeklagten Zetzsche, Straube und Fischer wurden die Schuldfragen verneint. Ebenso wurde Sohr nicht für schuldig befunden, beim Andersschen Brande beteiligt gewesen zu sein. Nendel dagegen ha das Haus als ein in fremden Eigentum stehendes Ge bäude in Brand gesteckt; es wurde aber «uf mildernte Umstände erkcknvt. Was das Feuer bei Naumann anbelangt, so wurden für die Angeklagten Naumann (Brandstiftung und Versicherungsbetrug), Kaden, Fischer und Nendel die Schuldfrogen verneint. Zetzsche und Straube dagegen wurden für schuldig befunden ein zur Wohnung von Menschen dienendes Gebäude vorsätzlich in Brand gesetzt zu haben. Mildernde Umstände wurden nicht bewilligt. Die wegen des Brandes der Häuser Streubel und Bitterlich angeklagten Zetzsche, Straube Fischer, Braun und Rost wurden in diesem Falle als nicht schuldig erachtet. Nack ein stündiger Beratung fällte der GerichtSho folgendes Urteil: Baumeister Straube, Kaufmann Zetzsche und Schlosser meister Kaden je 3 Jahre öMouate Zucht haus und 6 Jahre Ehrenrechtsverlust. 6 Monate Unter suchungshaft kommen in Anrechnung. Wirtschaftsdefitzer Nendel 3 Jahre 6 Monate Gefängnis, 4 Jahre Ehren- rechlsverlust. 6 Monate gelten als verbüßt. Schuhmacher Sohr 1 Jahr 9 Monate Gefängnis, 3 Jahre Ehren- rechtSverlust. 6 Monate gelten als verbüßt. Schuhmacher Starke 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, 3 Jahre Ehren- rechtsverlust. 3 Monate gelten als verbüßt. Schuhmacher Franke 7 Monate Gefängnis wegen Beihilfe, gelten durch die Untersuchungshaft als verbüßt. Strafmildernd kommt die bisherige Straflosigkeit und strafschärfend der höhere Bildungsgrad, soweit es Zetzsche und Straube betrifft, sowie die zum Teil angewandte Gewalt in Betracht. Das Urteil wurde von allen schweigend ausgenommen. Der Kaufmann Zetzsche schien besonders ergriffen zu sein, er knickte sörmlich zusammen. Der angeklagte Schuhmacher Stein, der sich das Leben genommen hatte, wäre, wie aus dem Gang der Verhandlung zu entnehme» war, wahrscheinlich ebenfalls sreigesprochen worden. Stadt «nd Land. MMMuuge» auS dem Leserkreis für diese Rubril nehme» wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 19. Juni 1907. — An der Berliner Produktenbörse sind die Ge» treidepreise im Rückgang begriffe«; namentlich war das am Mittwoch, 12. Juni, der Fall, als die Tonne Roggen zeitweise um 5 Mk. sank. Als Grund dafür gilt die seit einiger Zeit andauernde, der Entwicklung günstige allgemeine Witterung und die dadurch wesentlich gebesserte» Ernteausstchten. Gegen die höchsten Preise vom 1. d.M. betragen die Rückgänge in Berlin für Roggen per Juli 14 Mk. per Tonne, per September 10 Mk., sür Weizen per Juli 11 Mk., per September 7 Mk., für Hafer per Juli 12 Mk. und September 8 Mk. per Tonne. — Ueber die Entrechtung der Rancher schreibt sehr richtig die „Deutsche Tageszeitung*: Ein vollständiges Verbot des Rauchens in den Speisewagen stößt bei der Mehrzahl der Reisenden auf Widerspruch. Auch den Ge- sellschasten, die Speisewagen betreiben, find Uebelständc nicht bekannt, die sich aus der jetzigen Ordnung der Dinge ergeben hätten. Die Wagen find in zwei Teile geteilt, von denen der eine sür Raucher, der andere für Nicht- räucher brstimmt ist. Das Nichtraucherabteil ist durch weißgedeckte Tische als Raum zum Speisen gekennzeichnet Das Raucherabteil ohne Tischdecken stellt während des größeren Teil des Tages eine Art von CasS dar. Bei gemeinsamen Mahlzeiten ist auch hier daS Rauchen der- boten, ebenso wie in den Küchenwagen, die nur einen Raum zum Speisen enthalten. Eine kurze Beobachtung lehrt, daß die Raucherabteile in der Regel überfüllt sind, während der Raum für Nichtraucher vielfach nur schwach und stets weniger als das Raucherabteil besetzt ist. Eine Zählung der Reisenden würde zweifellos etwa die doppelte Zahl von Reisenden im Raucher- als im Nichtraucher- abteil ergeben. Solange noch ein Platz im Nichtraucher- abteil frei ist, hat es keinen rechten Sinn, den Fahrgästen im Raucherabteil das Rauchen zu verbieten. Die einzigen, die die Frage angeht, sind die Reisenden. Es wäre an- gebracht, diese durch eine öffentliche Erörterung der Frage zu hören, ehe endgültige Bestimmungen getroffen werden. Es ist jedenfalls ganz ausgeschlossen, deutsche Einrichtungen in dieser Beziehung auf das Ausland zu übertragen- Dort, namentlich in Frankreich, ißt man auch in Speise- wagen fast nur gemeinsam und raucht dabei in beiden Teilen des Wagens natürlich nicht. Beim Schluß des Essens aber zündet jeder wer will in beiden Teilen des Wagens seine Zigarre oder Zigarette an. In Deutsch land, wo während des ganzen Tages gegessen wird, sind getrennte Abteile unentbehrlich. — Oesieuttiche Stadtgemeinderatssitzung am 13. Juni. (Schluß.) Die Debatte über das Gesuch der Stromabnehmer ins städtischen Elektrizitätswerkes um Herabsetzung der Strom preise eröffnet St.V. Loßner. Er führt aus: Die Angelegenheit hat uns wiederholt be schäftigt. Eine Aenderung der Preise im laufenden Jahre ist nicht geboten; mir erscheint es aber bedenklich, wenn wir noch mehr große Abnehmer von Licht und Kraft ver lieren. Man hat zwei Wege: entweder hohen Preis und geringen Absatz oder niedrigeren Preis und höheren Um satz. Kaufmännisch erscheint wohl das letztere als das richtige. Früher habe ich angenommen, daß elektrische Energie für größere Betriebe ungeeignet sei. Jetzt bin ich anderer Meinung: gerade weil die Holzindustrie bei Dampf anlage die Möglichkeit hat, ihre Holzabfälle zweckmäßig zu verwenden, müsse» wir ihr bieten, was irgend geht, damit wir sie eben als Abnehmer behalten. Vielleicht liegt- am Betrieb oder an der Größe des Werkes, daß es so wenig rentabel ist. Das Deubener Werk setzt 16 mal soviel Strom ab als wir, es braucht aber nur 6 mal so viel Kohlen als wir. Auffälliger ist das Ver- häHnis noch beim Orlverbrauch. Deuben gibt dafür reich, lich 3000 Mk. aus, Wilsdruff in seinem viel kleineren Werk 12—1300 Mk. Vielleicht wird doch nicht rationell gewirtschaftet. Wie wärs, wenn man Kohlen- oder Oel- Prämien einsührte? Deuben mit seinem billigen Preis würde hier längst Strom liefern, wenn wir nicht das Privilegium hätten. Wen» das Werk durch die Strom- Preisermäßigung unrentabel wird, dann ist das immer noch bester, als wenn daS Werk nicht mehr rentiert, weil es wegen der hohe« Preise die Abnehmer verliert. Hätten die Abnehmer seinerzeit verlangt, daß die Stadt daS alte Werk »ur ihrethalben kaufte und das neue heute, dann müßten sie billigerweise auch das Risiko tragen. Sie haben eS aber nicht verlangt, deshalb wild die Allgemein heit, deren Vertreter das Werk kauften und bauten, nicht viel sagen können, wenn für sie etwas Kosten entstehen. Vielleicht äußert sich Herr Fischer als Sachverständiger über die ganze Avgelegenheit. St.V. Fischer: Das alte Werk ist keineswegs zu teuer gekauft worden, ich habe es im Gegenteil sehr billig verlaust. Die große Maschine war bereits bestellt; ein Sachverständiger schätzte den Wert des ganzen Unternehmens kurz vor dem Kauf auf 206000 Mk. Da hieß es auf einmal: das alte Werk muß weg. Ich sowohl wie Herr Apotheker Tzschaschel sind entschieden gegen den Bau gewesen. Herr Tzschaschel hatte sogar eine Zeichnung unfertigen lassen, nach welcher man das alte Werk vollständig zweckentsprechend sür 50000 Mk. umbauen konnte. Es half aber nichts, es wurde neugebaüt. Das war der Hauptfehler. Ich habe damals vergebens auf die günstigen Wasserverhältnisse im alten Werk hingewiesen, denn ohne Kondensator kann man nicht arbeiten und anderwärts ist der Lau von elek trischen Zentralen gerade am Mangel ausreichenden Wassers gescheitert. Wenn man den Bau damals einer großen Firma übergeben hätte, dann hätte mau auch noch bester und billiger gebaut. Aber welche Mißgriffe hierbei getan worden find, das hat uns hier > weniger zu beschäftigen; wir müssen immer zusehen, daß man mit den Einnahmen auskommt. Daß die Stadt eine so große Schuldenlast bekommen hat, tut mir ja leid, aber eine Ermäßigung des Strompreises halte ich jetzt nicht für möglich. Deuben kann infolge seiner großen Maschinen billiger arbeite« kleine Motore brauchen verhältnismäßig mehr Kraft als große. Ich fürchte nicht, daß jemand Dampfanlage »der eine andere Lichtanlage baut. Mir würde es sehr recht sein, wenn eine Ermäßigung der Preise möglich wäre, aber eS geht nicht. Es ist eben beim Bau und in der ersten Zeit des Betriebes manches versehen wordeu. Ich hatte beim Uebergaug des Werles in städtischen Besitz jährlich 32 000 Mk. Stromumsatz; ich hab« das Werk keineswegs zu teuer verkauft, heute würde ich es für den Preis nicht hrrgeben. StV. Loßner: Ich habe nicht gesagt, daß das Werk zu teuer gelaust worden ist; ich bin aber ebenfalls der Meinung, daß mau 150000 Mk. ge- spalt hätte, wenn das alte Werk für 50 000 Mk. um- gebaut wordeu wäre. Die Schuld an der ganzen Sache schiebe ich auf die Sachverständigen. St.V. Tzschaschel: Der Vergleich mit dem Deubener Werk kann nicht zu treffend fein. Ich halte es aber für sehr zweckmäßig, daß man in der Umgebung, in Grumbach, Kesselsdorf, Kauf- bach, Birkenhain usw. eine Umfrage veranstaltet, ob ma« dort zur Stromabnahme geneigt sei. Bürgermeister Kahlenberger: Wir haben schon früher derartige Er- örteru»geu angestellt, die Resultate waren aber so miserabel, daß nichts zu wollen war. Ich könnte mich für einen Doppeltarif erwärmen, weil uns der Strom, der direkt von der Maschine entnommen wird, viel billiger zu stehen kommt, als der, welcher von den Akkumulatorenanlage entnommen wird. Für die großen Lichtabnehmer kann man vielleicht die Rabattsätze erhöhen. St.V. R. Ranft: Es ist unbedingt notwendig, daß die Preise herabgesetzt werde«. Ich bin ganz dafür, daß man zwei der vor- handenen Drähte für die Kraftabnahme reserviert. St.V. Fischer: Das war früher bei mir der Fall. St.V. st. Ranft (fortfahreud): Nun ja, da steht man eben, daß die Sachverständigen uns unnötige Ausgaben ge macht haben. Wie kommen jetzt die wenigen Abnehmer )azu, daß sie die ganze Verzinsung des Kapitals auf ich nehmen sollen? Die Vertreter der allgemeinen Bürger- chast haben die Ausgaben bewilligt, deshalb ist es auch nicht mehr als recht und billig, daß die Allgemeinheit sie Opfer für die Verzinsung trägt. Neue Anschlüsse wird man erst bekommen, wenn der Strompreis niedriger st. Bürgermeister Kahlenberger: Die Bemerkung, daß nur Einige die Verzinsung tragen müßten, ist wohl nicht ganz richtig. Uns kostet die Kilowattstunde 37,8 Pfennig und die Kraftabnehmer geben nur 25, die Lichtabnehmer aber 55 Pfennige. Die Verzinsung liegt also nicht auf den Schultern der Krastabnehmer, die erhalten sogar einen Zuschuß. Die Lichtabnehmer haben aber die Verzinsung getragen. Wasser ist Gemeingut, nsolgedkssen muß auch die Allgemeinheit die Opfer für Wafseranlagen tragen, Elektrizität ist aber keineswegs Gemeingut St.V. R. Ranft: Ja, was sollte aber werden, wenn die Kraftmtnahme wegfiel S Jetzt bringt ie jährlich 12000 Mk. Einnahme. Fällt diese weg, dann »aben Sie jährlich ein großes Defizit, während die Be- riebskosten die gleichen bleiben. Diesmal fällt Herr §ckelt schon mit 2500 Mk. Stromverbrauch weg, 1500 Mk. »lieben voriges Jahr blos übrig, da müssen Sie owiefo schon den Preis erhöhen, wollen sie kein Defizit haben. Sie würden aber mit der Preis erhöhung kein Glück haben! St.V. Schltchenmaier: Ich bin einverstanden mit einem Doppeltarif; aber dann soll man die Zeitspa»nung möglichst eng ziehen, damit dann alle Maschinen arbeiten. Der Strom von den Akkumulatoren kommt uns viel teurer zu stehen, als der von der Maschine, deshalb ist es richtiger, den Konsum von der Maschine zu erhöhen. Die Allgemeinheit trägt bereits jetzt Opfer für die Kraftabnehmer, aber, um den letzteren entgegenzukommen, bin ich für einen Doppeltarif bei gedrungener Arbeitszeit für den billigen Tarif. St V. Loß»er: Auch der Betriebsleiter weist daraufhin, daß das Werk bloS dann rentabel sein kann, wenn bei Tage, also während des Ganges der Maschinen, recht viel Kraft abnahme stattfindet. St.R. Bretschneider: Das Werk ist unbedingt rentabler, wenn es bei Tage seine Be schäftigung hat. Es wird sich schon eine Basts zur Verständigung finde«. Eine große Rücksichtslosigkeit ist es, wenn ein Abnehmer, wie es vorgekommen ist, nachts seine Maschine laufen ließ. Ich schlage vor, die Angelegen heit der EIektrizitätSwerksdeputation zur weiteren Prüfung zu unterbreite«. StV. Tzschaschel: Wilsdruff verdankt seine erfreuliche Entwickelung der elektrischen Kraft; wir müssen deshalb sehen, baß wir die Kraftabnahme auch weiterhin fördern. Vielleicht stellt man durch eine Umfrage fest, in welchen Stunden mau zumeist direkt von der Maschi»e arbeitet. St.V. Frühauf: Ich bin auch ganz entschieden dafür, daß man einen Doppeltarif einführt; aber vor allem möchte m«« den Lichtabnehmern entgegen kommen, damit wir diese erhalten. St.V. Fischer: Der Doppeltarif wird sich schwer einführen lasten, da vielleicht eine Ueberlastung der Maschine eintreten kann. Aber man kann ja eingehend die Frage prüfen, ob der Betrieb billiger zu gestalten ist. Auf dem Land wird wenig Absatz zu finden sein. M«n weiß eigentlich nicht recht, woran es liegt, daß das Werk so schlecht abschließt; freilich sind jedes Jahr 22,000 Mk. sür Verzinsung und Amortisation aufzuwenden. Die Konsumenten wüsten sich nach Lage der Sache mit den Verhältnisten abfinden bis es möglich ist, Abhilfe zu schaffen. St.R. Wätzel: In der Debatte spricht man immer nur von dm Kraftabuehmern, während die Lichtabnehmer viel mehr Anspruch auf Ermäßigung haben. Daß viel Krastabnehmer abspringen werden, befürchte ich nicht. StV. Schltchenmaier schließt sich dem an. Es liegt doch auf der Haud, daß wir eher auf ein Produkt Rabatt gewähren, au dem wir verdienen, als «uf das, an welchem wir zusetzen. StV. Loßner: ES wird notwendig sein, daß wir allen Abnehmern entgegen- kommen. Wir werden zunächst die Kraftabnehmer einmal zusammenrufen, damit sie ihre Wünsche äußern. Niemand hat verlangt, daß die Stadt daS Werk kauft; alle waren zufrieden mit dem früheren Besitzer. Deshalb hat jetzt die Allgemeinheit auch die hohen Opfer für das teure Werk zu tragen, nicht aber einzelne Abnehmer. Bürger meister Kahleuberger: Am besten wird man auf dem Wege des Doppeltarifs zu einem Resultate kommen. Man solle der Deputation aufgebeu, zu prüfen, ob auf dem Wege des Doppeltarifs oder auf einem anderen Wege dem Gesuch zu entsprechen sei. St.R. Goerne möchte die Weisung dahin ergänzt haben, daß die Deputation die Kraftabnehmer befragt, auf welche Stunden sie die billigere Kraftabnahme erstreckt haben möchten. Bürger meister Kahlenberger sagt dies zu tun, ebenso die Prüfung der Frage, wie man den Lichtabnehmern entgegen- kommen könne. St.V. Loßner: Ich möchte noch darauf Hinweisen, daß wir, wenn der Preis sür Kraftabnahme auf 2 Pf. herabgesetzt worden wäre, eine Mindereinnahme von 1800 Mk. habe« würden. Das wäre immer noch 700 Mk. weniger, als wenn durch eine» billigeren Preis eS möglich gewesen wäre, Herrn A. Eckelt zu erhalten, der für Kraft jährlich etwa 2500 Mk. ausgab. Ebenso hat man bei Beibehaltung des bisherigen Strompreises mit der Gefahr zu rechne«, daß auch größere Lichtabnehmer, wie Herr Schlösser, dem Werk verloren gehen. DaS Ge- such der Krastabnehmer wird hieraus einstimmig an die Elektrizitätswerksdeputation zmückverwiesen. — Es seiwtederholtdaraufaufmerksam gemacht,daßkünf- tighin nicht mehr wie bisher, vorjederKtrchenvorstands» Wahl eine besondere Wählerliste ausgestellt Wird, sondern daß die sofortige Anlegung einer Kirchen- Vorstands-Wählerliste vorzunehmen ist, die immer auf dem Laufenden gehalten werde« soll. Es ist zu wünschen, daß sich recht viele Gemeindeglieder zum Einträge in diese Wählerliste melden. Stimmberechtigt bei Ktrchen- vorstandswahlen find alle selbständigen Hausväter, sie seien verheiratet oder nicht, die das 25. Lebensjahr erfüllt und ihre Namen in die Liste haben eintragen lassen. Die Aufnahme in die Liste erfolgt aus eigene Anmeldung und kann jeden Tag auch Sonntags nach Schluß des Vormittagsgottesdienstes auf dem Pfarramte geschehen. — Jagdliebhaber werden jetzt beim Betreten des Verkaufsraumes des Herrn Büchsenmacher Otto Rost ihre Helle Freude haben. Sie finden dort in präpariertem Zustande den riesigen Kopf eines Wildschweines. Man ist erstaunt über die gewaltigen Formen des Kopfes und der Hauer und man wird beim Anblick des Kolosses wohl verstehen, daß auch der kräftigste Mensch eine nähere Be rührung mit solch einem Eber vermeidet, wo es nur irgend möglich ist. Weiter findet man bei Herrn Rost den Kopf eines ungleichen Zwölfenders, der sowohl durch den Umfang des Kopfes wie durch das prächtige Geweih eine besondere Zierde jeden Jagdzimmers bilden wird. Ein wilder Singschwan und eine Gemse auf tmitiertemFelsen,sowie ein Auerhahn mit außergewöhnlich schönen Formen des Stutzes find ebenfalls begehrenswerte Geschenkartikrl für jeden Freund dcs edlen Weidwerkes. — Im Schaufenster des Herrn Photograph Bruno Mattner ist gegenwärtig die Bergrötzerung einer Aufnahme vom Besuch des Königs Friedrich August in Wilsdruff am 16. September 1905 ausgestellt. Die Reproduktion im Format 50X60 cm hält den Augenblick fest, da der Monarch die Begrüßung am Rathause ent- gegennimmt. Die einzelnen Details sind vorzüglich herausgearbeitet. Da das Bild ein künstlerisches Andenken an einen wichtigen Gedenktag unserer Stadt bildet, wird es sicher seinen Mann finden.