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Lekn Sckiffe mit r» ooo Tonnen versenkt. Amtlich. U^.S. Berlin, 28. Mär«. Im Mittelmeer wurden versenkt: lO Schiffe mit rund 31 000 Tonnen, darunter der englische Dampfer .Euterpe", 3540 Tonnen, der aus einem Konvoi von zwölf Fahrzeugen heraus abgeschoffen wurde: ein durch Zerstörer gesicherter unbekannter etwa 8000 Tonnen grober Dampfer, wahrscheinlich mit Ol oder Getreide beladen, der nach dem Torpedotreffer lichterloh brannte; der holländische Dampfer „Ares", 3783 Tonnen, mit 4800 Tonnen Benzin von Suez nach Frankreich; ein abge blendeter heladener Dampfer von 6000 Tonnen mit Kurs auf Neapel; der bewaffnete englische Dampfer „Evtalofes", 443l Tonnen; ein bewaffneter englischer Dampfer oon 4000 Tonnen mit 5000 Tonnen Ladung, darunter lOOO Tonnen Baumwolle oon Bombap nach Marseille. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Politische Rundschau. Italien. x Über die Lage in Italien laufen in der Schweiz seit einigen Ta en Gerüchte um, die den Ausbruch einer Nevo» lution behaupten. Sicher scheint zu sein, dab der Be lagerungszustand in Turin verhängt werden mutzte, da dort gefährliche und andauernde Unruhen im Gange sind. Bei der zunehmenden Erbitterung der Bevölkerung über die schweren Lebensmittel- und Kohlennöte sind diele Nachrichten nicht ganz unwahrscheinlich. Dazu kommt die im ganzen Lande verbreitete Furcht vor einer österreichisch deutschen Offensive. Cadorna hat sie in einer Unterredung, die er veröffentlichen lietz, zwar zu entkräften versucht, aber man ist im Volk sehr mißtrauisch geworden. Auch in England und Frankreich scheint man über die Lage an Cadornas Front recht besorgt zu sein, denn General Robertson, der Chef des britischen Reichsgeneralstabes, und der französische General Veygand haben die italienischen Linien am Jsonzo und der Tiroler Grenze in der letzten Woche inspiziert. Tunekmencle Verwirrung in AuManä. Aus Stockholm wird berichtet, dah die einlausenden Nachrichten oon einer zunehmenden Verwirrung in Ruß land sprechen. Aus Petersburg heimgekehrte Schweden erzählen, die Auseinandersetzungen zwischen der einst weiligen Regierung und den Arbeitern seien sehr aufgeregter Natur. In vielen Fabriken sei es sehr schwierig gewesen, die Arbeiter zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bringen, da sie hierfür Bedingungen gestellt hätten, die die Regierung nicht ohne weiteres gutheißen könne. Viele Umstände ließen neue Unruhen erwarten. So hätten die Arbeiter durchgesetzt, daß sie Waffen tragen dürsten, und in den Petersburger Fabriken träfen täglich große Mengen oon Gewehren, Revolvern und Munition ein. Ein ameri kanischer Reisender, der aus Rußland kam, erzählte Stock holmer Zeitungsoertretern, die Lebensmittel seien in Petersburg noch immer sehr knapp. Außerdem könne man sich nicht denken, wie es auch mit dem besten Willen ge lingen könne, den Eisenbahnverkehr wieder in Gang zu bringen, um die Städte ausreichend zu verpflegen. Gerüchte über einen Sonderfrieden. Oster tauchten in der lebten Zeit aus Holland stam mende Gerüchte über angebliche Gelüste in Rußland zu einem Sonderfrieden auf. So auch jetzt wieder. AuS dem Haag wird gemeldet, dah an der Amsterdamer Börse, die gewöhnlich über die Stimmungen in Ruhland gut unterrichtet ist, hartnälkige vtcrüchte über elnen nahe Lkvorftrhrndeu Sonderfrieden Ruhlands herrschen. Auch tn den Haager diplomatischen Kreisen werden vtelsach diese Gerüchte nicht für ganz grundlos gehalten. Allzu ernsthaft sind diese Gerüchte wohl nicht aufzu fassen, zumal die Amsterdamer Börse sich wiederholt in dieser Beziehung hervortat. Vielleicht sind diese ganzen neuerlichen Behauptungen ebenso fragwürdiger Art wie die früher in die Welt gesetzten. Zwei Regierungen in Petersburg. Den unklaren Darstellungen der in den Händen der Dumaregierung befindlichen Petersburger Telegraphen» Agentur gegenüber stellt man in Schweden fest, dab die Spannung zwischen den beiden Petersburger Regierungen weiter besteht. Die Macht über die Eisenbahnen, die Post und den Telegraphen nach den Fronten und dem Innern Rußlands liegen in den Händen der sozialistischen Arbeiterausschüsse. Diese benutzen alle Gelegenheiten, durch Sendlinge und durch Massenverbreitung von Propa- ganöaschristen ihre Ideen bei den Arbeitern, den Bauern und den Soldaten bekanntzumachen. Auf diese Sachlage soll der Beschluß der Revolutionslegierung zurückzuführen sein, die künftige Nationalversammlung nicht nach Moskau, solidem nach Petersburg einzuberufen. Anarchie in Torpat. Aus Riga melden die „Times", daß die Berichte aus Dorpat wenig befriedigend sind Die dortigen Revolutionäre haben eine eigene Miliz und eine eigene provisorische Re gierung gebildrr, die sich um die Vorschriften der städtischen Miliz und der provisorischen Regierung m Petersburg nicht kümmert. Es ist infolgedessen ein Zustand von -Anarchie entstanden, der zum Blutvergießen und Zerstörung Ivon Eigentum führte. Weiter» Meldungen. Kopenhagen, 29. März. Nach eine, Meldung aus tzava- randa wurde am 24 März in Petersburg General Schiemann verhafte,, der 1915 an der Unterdrückung des Aufstandes in Finnland tatkräftig Anteil genommen hat. Ain selben Tage ist auch der Kommandant der Garnison oon Cherson. General Siegel verhaftet worden. Petersburg. 29. März. Der Heilige Snnod ist in seiner Gesamtheit zurückgetreten. Der neue soll alsbald gewählt werden. Seine erste Aufgabe wird sein, einen Kirchenrat zu sammenzuberufen, der üoer die dringenden Probleme etiler Reform der Kirche beraticklusten soll. Staatssekretär v. Opelle » über clen Ö-Koot-I^neg. Im HauShaltausfchutz deS Reichstages machte der Staatssekretär deS ReichsmarineamtS o. Capelle vertrau liche Ausführungen über den U-Boot-Krieg, auS denen mit erfreulicher Deutlichkeit erhellte, daß all» Erwartungen sich bisher im vollsten Umfang erfüllt haben. DaS un kürzesten Monat trotz der ungünstigen Witterung, trotz des Es-gangeS tn unseren Flußmündungen, des lang ankai- Große» Haxptq«artter, SO. März. (Aird. Amtlich.) nach«. 4 vi» westlicher Kriegsschauplatz: An der Artoirfront war der Artilleriekampf lebhaft. Oestlich »on Neuville-St. Vaast griffen kanadische Regi menter unsere Stellungen viermal während der Nacht an; sie sind stets verlustreich zurückgeschlagen worden, einige Ge fangene sind in unserer Hand geblieben. Beiderseits der Straße Peronne-Fins wichen unsere Sicherungen nach Gefecht mit stärkeren englischen Kräften auf der Linie Ruyaulcourt-Sorel auS. Nordöstlich »on Soisson versuchten französische Bataillone vergeblich bei Neuville und Margival Boden zu ge winnen; unsere Posten wiesen sie verlustreich ab. Am Aisne-Marne-Kanal deuteten Ansammlungen zwischen Sapigneut und Neuville auf einen sich vorbereitend«» Angriff, der durch unsere Batterie niedergehalten wurde. In der Champagne sind gleichfalls Bereitstellungen französischer Angriffstruppen wirksam beschaffen worden. Im Parroy-Wald (Lothringer Front) holten unsere Stoßtrupps 13 Gefangene aus den feindlichen Gräbe«. Oestlicher Kriegsschauplatz: Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayer«. Westlich von Dünaburg scheiterte ein Angriff mehrerer russischer Kompagnien in unserem Feuer. An der Front des Generaloberst Erzherzog Joseph und bei der Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von Mackensen keine Ereignisse von Belang. Mazedonische Front: Erkuuduugs-Abteilungen erbeuteten bei einem Vorstoß in dis französischen Gräben zwischen Ochrida- und Prespa-. See mehrere Schnelladegewehre und reichliche Muuitwnsoorräte. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. lenden Nebels und der langen Nächte erzielte Ergebnis oon 781 500 Tonnen im Februar eröffnet die besten Aus sichten für die Zukunft, um fo mehr, da nicht nur die Zahl der U-Boote in der Front in stetigem Wachsen begriffen sei, sondern auch die Boot« seihst immer leistungsfähiger würden. Alle in den feindlichen und auch in einem Teil der neutralen Blätter enthaltenen Angaben über die Vernichtung von zahlreichen U-Booten seien erfunden. Die Verluste hielten sich im Gegenteil an der unteren Grenze dessen, was die Marine oon Anfang an in ihre Berechnungen eingestellt hätte. Der Frontzuwachs an U-Booten über träfe im Monat Februar und März die Verluste bei weitem. Für die Gesamtzabl der U-Boote käme die Zahl der oerlorengegangenen U-Boote überhaupt nicht in Be tracht. Unsere Gegner machten allerdings die größten Anstrengungen, der U-Boot-Gefabr Herr zu werden. Wenn diese mit Reden im Parlament und Geschrei in den Zeitungen überwunden werden könnte, so wäre sie aller dings schon verschwunden. Er könne sich damit begnügen, den Redereien unserer Feinde die Tatsachen entgegenzu stellen. Grotze Erfolge, sehr geringe Verluste. Auch der Monat März habe sich nach den bisherigen Meldungen sehr gut angelassen, trotzdem bereits jetzt über all im Sperrgebiet ein fühlbarer Rückgang der Sckiffabrt eingetreten sei und die U-Boote sehr viel weniger Schiffe anträien. Letzteres sei in der Hauptsache dem Verhalten der Neutralen zuzmchreiben. Die Marine habe es sehr begrüßt, daß die neutrale Schiffahrt das Sperrgebiet meide. . Neutrale Schiffe zu versenken, sei für unsere Streitkräfte schmerzlich, eine barte aber unbedingte Not wendigkeit. Die Marine hoffe, daß ihre eindringliche Warnung, das Sperrgebiet zu befahren, in immer steigen dem Maße in neutralen Schifsahrtskreisen Verständnis und Beachtung finden werde. Englands Druck ans die Neutralen. Unsere Feinde vor allem England, versuchten mit allen Mitteln, mit Zwang und Schikanen, mit Foiderungen und Versprechungen, mit Verheimlichungen und Ver schleierungen der Schiffsoerluste, mit falschen Angaben über Versenkungen deutscher U-Boote die Neutralen zu be wegen, weiter die Zufuhr nach England aufrecktzuhalten und ihre Haut für sie zu Markte zu tragen, Wir könnten uns auch hier damit begnügen, dem Gebühren unserer Feinde gegenüber die Tatsachen sprechen zu lasten, Die Neutralen hätten selbst zu entscheiden. Wir mußten und konnten mit aller Ruhe ihrs» wetteren Entschließungen entgegensehen In der Marin» sel alle- davon durchdrungen, vom Flottenchef an, der mit j.mrn Lirettkrasten hlntei de» U- Booten stünde und ihnen VewegungSsreihrtt und AuS- bildungsmögltchkei, sicher»», bis zum jüngsten Matroien und Heizer, das, die übernmnmeur Ausgabe auch blS zutu heg. rcuhen Ende durchgeführi »erde» würde. Letzte Melangen. Die Stunde der Entscheidung für Wilson. Neuyork, 30. März, (tu.) Alle Abteilungen der Regierung sind der Ansicht, daß der Kongreß sich Wilson anschließt, sobald es ihm gelingt, die Entscheidung bis zum 10. April hinauszuschieben. Die Pazifisten sind weiter an der Arbeit. Wil son ist jetzt geneigt, die Machtfülle des Staates in ihrer ganzen Ausdehnung zugunsten Ler En tente anzuwerben, jedoch wird die Entsendung von Truppen nach Europa nicht unmittelbar ge plant, außer zu drwonstrativrn Zwecken. Die „Corning Post" meint: Die Entente wird kein formelles Bündnis vorschlagen. Basel, 30. März, (tu.) Havas berichtet unterm 29. März aus Washington: Das Kriegssekre tariat beruft zwei Miliz-Regimenter für den Bundesdienst und «kürzlich von dermcxikanischen Grenze zurückgekehrte Regimenter unter die Waffen. 42000 ausgebrochene Kriminalverbrecher in Rutzland. Stockholm, 30. März, (tu) Bezeichnend ist ein Erlaß des neuen Innenministers vom 21. März, der die russische Bevölkerung auffordert, gegenüber Banden aus entflohenen Verbrechern Selbsthilfe bis zum Töten der Verbrecher zu ül>cn. Rückwirkung der russischen Revolution auf Griechenland und Italien. London, 30. März, (tu.) Don de« hiesigen Klub» gehe» bedenkliche Gerüchte »m über die Rückwirkung der russischer» Ereignisse aus Grie chenland und Italien. Bauer, jetzt gilt's! Was soll Dein Geld in Truhe und Kasten, was kann es Dir nützen, wenn Du Schätze von Geld anhäufst und sie hütest, wie Kleinodien, — der Feind vor der Tür, ein furchtbarer Gra natregen über Deinem Acker, Brand und Zer störung in Deinem Haus, in Deinem Gut — wirst Du da Deines Besitzes froh werden kön nen? Du kannst aber in Ruhe Deinen Besitz sichern, Deinen Gewinn mehren, wenn Du mit- hilsst an Deinem Teile, den baldigen Frieden herbeizusühren, den Feind von Deiner Scholle fernzuhalten. Bauer, jetzt gilt's! Jetzt Hand ans Werk! Jetzt greife in Deinen Kasten und hilf bauen am Damm gegen die feindliche Flut, jetzt heraus mit der Waffe, die Deinen schwer erarbeiteten Besitz sichert und schützt: Jetzt zeichne Kriegsanleihe! Petersburg in Angst vor einem Anmarsch der Armee. Stockholm,30. März. (tu.)Infolgeder jüngste« Haltung der Armee sürchtet die provisorische Re gierung sür die SicherhcitPetersburgs.Der Kriegs minister Gutschkow ließ an alle Straßenecke« einenAufrus anschlagen: „Gefahr droht! — Peters burg organisiert die Verteidigung. Die Haupt stadt darf nicht kapitulieren. Die Bürger habe« sich umgehend zu Verschanzungsarbeiten anzu- meldcn." Der Kriegsminister begibt sich selbst an die Front, um dieLage der Armee zu studieren. Tie Petersburger Studentenschvst organisiert ei« freiwilliges Komitee zum Schutze der Hauptstadt. Aus Ztaät unä Land. Mitteilungen für d ese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 30. März. — Gcoß und dankbar ist die Aufgabe, die dem Hirten obliegt seiner Herde gegenüber. Die geistlichen Hirten kön nen in dielen Tagen ihren Einfluß auf ihre Gläub genschar zu einein großen vaterländischen Werke ausüben. Ihr Wort kann Hunderte und Tausende an der Ehre packen, kann sie wie Gottes Wort entflammen zu vaterländischer Glut, kann sie herausführen aus Vorurteil und übler Selbstsucht. „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist!" Der H rte legt das Schrfft- wort den Gläubigen aus. Andächtig, mit steigendem In teresse folgt die Gemeinde seinen Ausführungen. Wer das Bild der in dec Kirche versammelten Leute auf sich wirken ließ, wer den hohen heiligen Zweck erkannte, der mit dieser plastischen Darstellung erzielt werden soll, der macht immer wieder aut' das Bild und seinen Aufruf auf- meiksam und fühlt sich veranlaßt, in seinem Sinne für »ate>ländisch« Interessen zu wnken. Es gilt die vornehmste Waffe des Heimatheeres von neuem zu schärfen: Ein alle- überragendes Ergebnis der Krieasanleche. — Firmen, die die Herstellung von Holzsohlen über nehmen können, werden aufgefoederl, sich soiort bei der Handelskammer Dresden, Albrechtstr 4 zu meiden. — Nolhschönbcrg. Am 27 Mä z wurde m Tanne berg und am 28. Mäiz in Roihschöuberg je ein vaterlän discher Familienabend abgehaiien. Die zahlreichen Zuhörer folgten mit großer Aufme'ks'mkeit dem tiefen Gedanken gang des Herrn Pfarrer Riedrich, in welchem die groß« Liede zum deutschen Bate, lande aus innerster Seele zum Ausdruck kam. In gleicher Weise schilderte Herr Pfarrer Hahn die unwandelbare Friedensliebe und den reinen Waffen- schiid unseres deutschen Kaisers mit der Bitte, es möge jeder nach seinem Vermö en durch Zeichnung der 6. Kriegsan leihe dazu beitragen, daß unier deutsch's Volk endlich als Sieger aus dem großen Kampfe gegen das Germanentum hervorgehen möchte. Ferkelmarkt Wilsdruff Freitag, den 30 März. Austrieb 9 Stück. Preis pro Stück 33—38 Mark. Die heutig» Nummer umfaßt 16 Seite« mit »Welt im Bild"'.