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Vernichtung zu bewahren und well die deutsche Geheim- diplomatie versucht habe, amerikanisches Gebiet wegzunehmen. Über den kommenden Frieden sagte er dann: Das sehr große Unrecht, da» t« diesem Kriege be gangen wurde, muß natürlich wieder gutgemacht werde«. Aber es kann und darf nicht auf Kosten Deutschlands und seiner Verbündeten gutgemacht werden; die Welt wird nicht erlauben, daß bet der Abrechnung ein ähnliche- Unrecht zur Vergeltung begangen wird. ES dürfen nicht Abkommen geschloffen werden, wie auf dem Wiener Kongresse. Die deutschen Herrscher waren nur deshalb imstande, den Weltfrieden zu brechen, weil eS dem deutschen Volle nicht erlaubt war, unter ihrer Vormundschaft an der Kameradschaft Ler anderen Nationen der Welt tetlzunehmen, weder im Leiste noch in der Tat. ES durste keine eigene Meinung haben, die als Verhaltungsvorschrift für Lie Regierenden hätte aufgestellt werden können, aber der Kongreß, der diesen Krieg be schließen wird, wird die volle Kraft der Fluten fühlen, Lie jetzt in den Herzen und Gewissen freier Männer wogen. Seine Beschlüsse werden überall diesen Fluten Rechnung tragen. DaS russische Volk wurde Lurch dieselben Falschheiten vergiftet, die das deutsche Volk im dunkeln hielten, und das Gift wurde von den selben Händen eingeflößt. DaS einzig mögliche Gegengist ist die Wahrheit. Dies kann nicht zu deutlich und zu oft gesagt werden. Deshalb erschien es mir nach jeder Richtung eine Pflicht, diese Erläuterungen meiner Erklärung vom Januar im Senat hinzuzufügen. Ich sagt« tm Januar, daß die Völker der Welt nicht nur da- Recht auf freie Seeweg», sondern auch auf »ine» gesicherten unbelSsttgten Zugang zu diesen Seewegen haben. Ich dachte damals und denke jetzt nicht nur an die kleinere» und schwächeren Nattone«, die unsere Unterstützung brauchen, sondern auch an die großen und mächtigen Nationen und sowohl au unsere jetzigen Feinde al- auch an unsere jetzigen Verbündeten tm Krieg. Ich dachte und denke noch an Osterreich-Ungarn ebenso wle an Serbien und Polen, Gerechtigkeit und Gleichheit Ler Rechte kann nur zu hohem Preise erlangt werden. Wir trachten danach, dauernde, nicht vorübergehende Grundlagen für den Weltfrieden zu schaffen und müssen sie ehrlich und furchtlos suchen. Wie immer wird sich auch hier herausstellen, daß das Recht die beste Zu flucht ist. -t- Italiens Niederlage — eine Propaganciswirkung! Der Mangel an eigenen Sitzgen läßt der Entente die Muße, sich in den originellsten Erklärungen der deutschen Siege zu ergehen. Mit welchen Mitteln diese Erklärungen die deutschen Erfolge allerorts krampfhaft zu verkleinern suchen, davon haben wir recht erheiternde Beispiele erleben können. In frischer Erinnerung ist noch, daß nach dem Falle Rigas die Ententepresse schrieb, die Einnahme der Stadt sei ja an sich bedauerlich, aber von einem deutschen Siege könne gar keine Rede sein, denn Riga sei schon seit langem eine „reife Frucht" gewesen, nach der Deutschland nur hqbe die Hand ausstrecken brauchen. Für den deutschen Leser, der genau weiß, daß diese Frucht durch die erdrücken den Erfolge Hindenburgs zum Reifen gebracht wurde, ist eine solche Erklärung, an die die Entente wohl selber kaum ernstlich glaubt, recht ergötzlich zu lesen. Den Vogel aber schießt jetzt Northcliffes Blatt „Daily Mail" ab, das in seiner Pariser Ausgabe vom 15. Novbr. schreibt, die italienische Niederlage sei weniger ein Triumph der deutschen militärischen Kunst gewesen, als die Folge geschickter Handhabung aller Künste suggestiver deutscher Propaganda Die braven deutschen und österreichischen Divisionen, die in unwiderstehlichem Ansturm die italienische Front aus den Angeln hoben, werden, wenn der rasche Marsch von Sieg zu Sieg ihnen Zeit lassen sollte, dem Presiegeschwätz der Entente einige Beachtung zu schenken, aus dieser Northcliffe-Meldung nicht ohne Erstaunen und herzliche Erheiterung erfahren, daß sie an der italienischen Niederlage — eigentlich gar nicht beteiligt waren, daß diese vielmehr die Folge der deutschen Propaganda ist. Uebrigens ein nettes Zeugnis des englischen „Bundesgenossen" für die italienische Armee, daß sie sich durch deutsche Progaganda habe demoralisieren lassen! * Der müäe Olemeneeaa. Nach einer Meldung der „Humanste" vom 2s. Novem ber erklärte Ministerpräsident Llemenceau einem Inter viewer, in den drei Tagen, die er im Amte sei, habe er genug gesehen, um am liebsten wieder zu gehen. Ls, ist wohl das erste Mal in der Geschichte, daß ein Regierungschef seine Arbeit mit einem derartigen Geständ nis beginnt. Aber vielleicht haben die drei ersten Tage den „Iusqu'auboutisten" Tlemenceau erkennen lassen, daß die Wahrheit hinter dem Vorhang des sorgsam verschleierten Bildes ganz, ganz anders ausfieht, als seine Leitartikler phantasie ihm vorgegaukelt haben mag. Die Ereignisse, die sich seitdem in Italien, Rußland und Flandern abgespielt haben, waren recht geeignet, ihn in seinem Pessimismus zu bestärken. Kleine Kriegspost. Haag, 7. Dez. Die deutsche Regierung stellte Holland zum Ersatz seiner am 22. Februar torpedierten sieben Post- schiffe sieben andere Dampfer mit 36,000 Tonnen Gehalt zur Verfügung, wodurch dieser Zwischenfall erledigt ist. Basel, 7. Dez. Clemenceau erklärt, daß Geneml Foch, den die Franzosen zum Generalissimus der Entente ernannt sehen wollten, nicht mehr tm allgemeinen KriegSrat Mit arbeiten werde. Bern, 7. Dez. Die Züricher Polizei hat vier Studenten wegen Nachrichtendienstes zugunsten der Entente verhaftet. Genf, 7. Dez. Der ehemalige italienische Generalissimus Cadorna hat in Versailles auf fünf Jahre ein Haus ge mietet. Der interalliierte Kriegsrat „Versailles" scheint also noch mit einer langen KriegSbauer zu rechnen. Oie preußischen Wahlrechislämpfe (3. Tag.) ' LL Berlin, 7. Dezember. Noch immer übt die WahlrechtSauseinandersetzung in de» zweiten preußischen Kammer unverminderte Anziehungskraft auf Abgeordnete und Zuhörer auS. HauS und Tribünen sind wieder gut besetzt. — — Vie 2eit erweist, Ob's brickt, ob's hält. Mas stark ist, siegt, — Mas scbwaek ist, fällt. Cäsar Maischten. I MWMWMMMMMMWWWWWMMMMMMWWMMgMMMMM? Vom Tage. Eine „Friedensstraße"' in Petersburg. Als der Beginn der Waffenstillstandsverhandlungen in Petersburg bekannt wurde, fanden große Kundgebungen für den Frieden statt. DaS Petersburger Blatt ,Djen" berichtet, daß der Newskiprospekt, die Haupt- und Pracht straße der Stadt, in .Friedensprospekt' umgetaust werden soll. Lloyd George hat die Diplomaten-Krankheit. In diesen Tagen sollte in London ein Festessen statt finden, bei dem Ministerpräsident Lloyd George sich über den bekannten Brief Lord Lansdownes und die Kriegsziele aussprechen sollte. Leider ist Lloyd George plötzlich etwas erkältet, und das Esten mußte um eine Woche verschoben werden. Zu gleicher Zeit veröffentlicht „Daily News' einen Brief, unterzeichnet BrinSley Johnson; in diesem Brief wird gesagt, wenn eine Zustimmungsadresse zu Lansdownek Brief aufgelegt würde, unterschrieben sich Millionen einsichtiger Frauen und Männer im Lande. Wilson und andere hätten gesagt, man werde nur mit dem Volke Deutschlands verhandeln. Da aber Lie englische Regierung nicht verfassungsmäßige Wege ginge, könne vielleicht Deutschland gar keine Möglichkeit haben, mit dem Volke Englands zu verhandeln. Sollte nicht ein kleiner Zusammenhang zwischen Lloyd Georges Erkrankung und dieser Stimmung tm Lande be stehen? ' Die Amerikaner richte» sich in Frankreich ein. Den Franzosen wird angst und bange vor der Über flutung ihres Landes mit lauter Bundesgenossen. Erst beißen sich die Engländer so fest, als wenn sie nie wieder zu gehen beabsichtigten. Dann kommen die Amerikaner, um das Beispiel nachahmen zu wollen. Schon wagen sich in der Presse, so im „Journal des DebatS', Anspielungen auf eigensüchtige KriegSziele einzelner verbündeter Staaten hervor. In den Provinzen herrscht Unzufriedenheit über amerikanische Bahnbauten, die nicht nur militärischen Zwecken dienen, sondern, wie die Linien Brest—Bordeaux und Cherbourg—Paris, den bestehenden französischen Linien jede Konkurrenz unmöglich machen, da infolge rücksichts loser Enteignung bei der Anlage der amerikanischen Linien dieselben viel kürzer und ökonomischer find, als die fran zösischen. Nach dem Kriege wird daher eine völlige amerikanische Kontrolle deS französischen BahnnetzeS befürchtet und immer nachdrücklicher wird da» Sprichwort laut: „Gott bewahre unS vor unseren Freunden.' Die KriegSziele de» Dollar-. Au» Madrid wird gemeldet daß in La Coruna eine Sondergesanbtschaft wirtschaftlichen Charakters für Erklärung der Konservative«. Der konservative Abgeordnete v. d. Osten kam zunächst zum Wort und leitete seine Rede mit einer feierlichen Er klärung gegen die zweite Rede des Ministerpräsidenten Graf Hertling am ersten Tage der Beratung ein. In der Er klärung beißt es: .Abg. Dr. v. Heydebrand hat vorgestern namens seiner politischen Freunde den schweren Bedenken Ausdruck gegeben, die wir bei voller Würdigung der uns gegebenen Erklärungen des Reichskanzlers und Ministerpräsidenten dahin zu erheben haben, daß er geglaubt hat, seine Er nennung zu diesen Ämtern nicht annebmen zu können, ohne vorher die Zustimmung der Mehrheits- Parteien des Reichstages dazu und die Vereinbarung eines festen Programms sachlicher und persönlicher Bedingungen herbeizuführen. Der Ministerpräsident legte in seiner Erwiderung Wert auf die Feststellung, daß er sich nicht auf ein Programm festgelegt habe, das seinen eigenen von ihm mitgebrachten Anschauungen nicht entsprochen hätte; die Tatsache selbst aber, daß vor seiner und seiner beiden Vertreter Ernennung ein festes Programm vereinbart worden ist, verneinte er nicht. (Die Erklärung geht hier im einzelnen auf die bekannten Vorgänge ein.) So grobe Bedeutung wir den vorgestrigen Erklärungen des Reichskanzlers und Ministerpräsidenten über seine monarchi schen und föderativen Grundsätze beilegen, so können wir doch die Bedenken gegen das bei seiner Ernennung und der seiner Vertreter eingeschlagene Verfahren zu unserm Bedauern nicht aufgeben, weil wir darin eine Ein schränkung der durch die Verfassung gewährleisteten Ent- fchließungsfreiheit des Deutschen Kaisers und preußischen Königs erblicken müssen. Im weiteren Verlauf feiner Rede wandte sich der Redner gegen Dr. Friedberg und besonders ausführlich gegen Dr Pachnicke und den Unabhängigen Ströbel Aus Bis marcks Gedanken und Erinnerungen verlas er mehrere Aus sprüche deS ersten Kanzlers, um zu beweisen, daß Bismarck in Len letzten Jahren seines Lebens über das Reichstagswahl recht ganz anders gedacht hat al» im Jahre 1867. Allseitige Zustimmung fand der Teil seiner Rede, in dem er sich gegen die neuesten Wilsonschen Unverschämtheiten wandte. Dann ging der Redner auf die Vorlagen selbst ein und nahm zu ihnen sachlich ebenso wie Herr v. Heydebrand, nur viel aus führlicher in den Einzelheiten, gegen ein gleiches Wahlrecht, Stellung. Die anderen Parteien. Der Sozialdemokrat Abg. Hirsch begann mit einer Polemik gegen den Abg. v. d. Osten und gab weiter der Genugtuung darüber Ausdruck, daß nach den Erfahrungen des Krieges keine einzige Partei mehr wage, offen für die Aufrecht erhaltung des Dreiklassenwahlrechts einzutreten. Anderer seits hätten noch nicht alle Parteien den Mut gefunden, das gleiche Wahlrecht zu fordern. Hoffentlich gelinge es der Geschicklichkeit der Regierung, trotz der im Augenblick wenig günstigen Aussichten eiste Mehrheit für das gleite Wahlrecht zu gewinnen. In der Beurteilung der Reform vorlagen selbst gab der sozialdemokratische Redner in vielen Punkten dem unabhängigen Sozialdemokraten Ströbel recht, rückte aber in der Gesamtbeürteilung von ihm ab. Er lehnte die Behauptung, daß die Vorlagen nur Stück- und Flickwerk seien, als unzutreffend ab, erkannte vielmehr an, daß es die weitgehendste Wahlrechtsvorlage ist, die bisher dem Landtag vorgelegt worden ist. . ,, Als letzter Redner sprach der nationalllberale Abg. Dr. Schifferer. Er nahm bei dieser Schicksalsfrage für die wettere Entwickelung Preußens für jeden Abgeordneten das Recht in Anspruch, von parteipolitischen Gesichtspunkten zur Wahlrechtsfrage Stellung zu nehmen. Im übrigen machte er polemische Aussübrungen^gcgen rechts und links und trat mit grober Wärme für eine Vertretung der Arbeiterschaft im Herrenhause ein. -- - Morgen fällt die Sitzung wegen des katholischen Feier tages aus, Montag Wetterberatung. Spanien aus Len Vereinigten Staaten eingetroffen ist. Die Gesandtschaft soll die spanische Regierung bewegen, die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder enger zu knüpfen. Die Amerikaner wollen in spanischen Häfen Schiffswerften errichten und bieten eine Anleihe dar »um Ankauf amerikanischer Maschinen. Wilson sagt öffentlich, er kämpfe für Menschlichkeit und Gerechtigkeit. Unter der Hand schickt er Getreue auS, die versuchen sollen, europäische Staaten in die Botmäßig keit der New Yorker Wallstreet - Milliardäre als Aus beutungsgegenstand zu bringen. L-... _ Wenn nur nichts heranskommt. . Aus Paris wird berichtet, in dortigen diplomatischen Kreisen werde mit Befriedigung festgestellt, daß die die Entente am meisten bloßstellenden Geheimoerträge von der russischen Regierung nicht veröffentlicht worden sind. Man hofft, daß diese aus den Jahren 1911 und 1912 stammenden Ver träge, in denen die Zerstückelung Deutschlands und Osterreich-Ungarns vorgesehen ist, auf Veranlassung des englischen Botschafters Buchanan von den Beamten der alten Regierung rechtzeitig entfernt werden konnten. Das ist die althergebrachte Art aller Spitzbuben. Wenn nur nichts herauskommt, blecht man ein ehrlicher Mann. «Senn Italien den Krieg fortsetzt... - Im Verlaufe seiner weiteren Ausführungen kam Graf Czernin auf eine Anfrage deS Grafen Karoly auch auf Italien zu sprechen. Dabei führte er aus: Wenn Italien den Krieg mutwillig fortsetzt, so wird e- später einen schlechteren Frieden bekommen. Da- sind wir den Truppen und dem Hinterlande schuldig. Und zum Schluß erklärte der Ministerpräsident mik -Bezug auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker: Ich stehe nicht an, zu erklären, daß ich jede äußere Einfluß- nahme auf die Gestaltung unserer inneren Verhältnisse mit aller Entschiedenheit ablehne und eS umgekehrt ablehnen muß, wenn der Gedanke auftaucht, daß gewisse innerstaat liche Fragen eine internationale Lösung erfahren können. Innerhalb der beiden Staaten der österreichisch-ungarischen Monarchie bestehen für die einzelnen Nationalitäten durch verfassungsmäßige Einrichtungen gleichfalls alle Möglich keiten zur Regelung ihrer Beziehungen. Andere Lösung»- Möglichkeiten anzuerkennen, bin ich außerstande. politische Rundschau. Deutsches Reich. 4- Eine allgemeine Erhöhung der Personentarife soll mit dem 1. April 1918 neben der vom 15. Dezember cck gültigen reinen 100böigen SchnellzugSverteuerung zur Einführung gelangen. Die neuen Tarife bewegen sich auf Grund einer allgemeinen deutschen Personentarifreform, in folgender Staffelung: Für Personenzüge beträgt der Fahr preis pro Kilometer: in der ersten Klasse 9 Pfg., in der zweiten Klasse 5,7, in der dritten Klaffe 3,7, in der vierten Klasse 2,4 Pfg. Hinzu kommen noch die Schnellzugs- jzuschlSge ab 1. April: bei 1 bis 75 Kilometer für erster und zweiter Klasse 1 Mark, für dritter Klasse 0,50 Mark; bei 76 bis 150 Kilometer für erster und zweiter Klaffe 2, für dritter Klaffe 1 Mark; bei 151 bis 350 für erster und zweiter Klasse 3 Mark, für dritter Klasse 1,50; über 350 Kilo meter für erster und zweiter Klaffe 4 Mark, für dritter Klasse 2 Mark. Aus der Skala geht schon hervor, daß auch Bayern und Baden für den 1. April die Einführung der vierten Wagenklasse beschlossen haben. Der am 15. Dezember eintretende hundertprozentige Schnell zugszuschlag dürfte voraussichtlich nur bis zur Ein führung der neuen Tarife, also bis 81. März, bestehen bleiben Aorweaen. x Eine Waffenruhe i« den Weihnachtsfeiertagen ustll der in Christiania tagende 10. nordisch«. Friedens kongreß herbeiführcn. Er will sich zu diesem Zweck an die Friedensoereine der verschiedenen Länder wenden, da mit sie telegraphisch bei den Kriegführenden um Waffen- ruhe für die Festtage bitten. Der Kongreß nahm ferner einen Anttag an, den nordischen Friedensvereiniguvaen die Erwägung anheim zu geben, ob nicht der - 2 glommen sei, eine Friedenskonferenz nach Stoci^m em- zuberufen. Frankreich. X Allgemach melden sich die Widersacher des Kabinett- Clemenceau zum Wort. So ist ein Jnterpellations- antrag von der äußersten Linken eingebracht worden, der u. a. sagt, Clemenceau scheine zunächst Krieg gegen Frank reich zu führen. Es wird Beschwerde wegen der Massen- Verhaftungen erhoben und der Regierung die völlige Auf hebung der Freiheit oorgeworfen. Eine einzige Tatsache, nämlich die Absetzung und Einreihung eines Syndikats sekretärs inS Heer habe zur Folge gehabt, daß im Loire gebiet allein über 100000 Arbeiter streikten. Um ei:.e Freiheit zu zerstören, lasse Clemenceau 100000 Arbeiter aus für die Landesverteidigung arbeitenden Fabriken feiern. Clemenceau gehe gegen Frauen und 17jährige Kinder, gegen Leute, die sich nicht verteidigen könnten, vor. Die Besprechung der Interpellation soll am Freitaa in der Kammer stattfinden. Rußland. X Uber die Aussichten ans allgemeine AriedenSver- handlungcn urteilt die Petersburger Regierung sehr zu versichtlich. Trotzky erklärte im Arbeiter- und Soldaten rat, nach dem Waffenstillstand würden sofort FriedenSoer- handlungen ausgenommen. Ihr Beginn sei noch in diesem Monat zu erwarten. Er kündigte ferner an, daß es den von der Front zurückkehrenden Soldaten ge stattet werden wird, ihre Waffen zu behalten, „zur Ver- ttidigung ihrer Klasseninteresten gegen die Bourgeoisie'. In scharfen Worten wandte sich Trotzky gegen die Versuche von Ententeseite, Kreise des Volkes gegen die Regierung aufzureizen; die Folgen würde die Entente zu tragen haben. Neueste Meldungen. Der NumLnenkönig gelobt Treue. „ , Lende«, 7. Dez. Eine Abordnung det amerikanischen Roten Kreuze«, welche auS Rumänien zurückkehrte, bringt chie -Nachricht von König Ferdinand an Präsident Wilson mit, daß ^ Rumänien niemals einen Sonderfrieden schließen würde. ISchün!) - - Haftbefehl gegen Sasonow. «euf, 7. Dez. Rach einer Pariser Meldung ist auch -gegen den früher« russisch« Minister deS Auswärtig« s Sasonow ein Haftbefehl erlass« worden, weil «in ge- t