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Deuben bei Dresden, F Hermann putzger, Nossen i. 5., Otto putzger, Nossen i. öa., Rudolf Schubert, Kötzschen- broda i. Sa., F G. Sohre, Deuben bei Dresden. — M Z. Die kommende Ernte wird leider viel fach, namentlich in der Nähe größerer Städte, dadurch ge fährdet, daß Erwachsene und Rinder die noch junge Feldsaat abrupfen und vermutlich zur Fütterung von Kleinvieh ent wenden. Alle Personen, die derartige Felddiebstähle beobach ten, würden sich ein Verdienst ums Vaterland erwerben, wenn sie ihre Wahrnehmungen bei der nächsten Polizei behörde meldeten und wenn möglich zur Dingfestmachung der Diebe beitrügen. — Sperre Sachsens gegen böhmische Braunlohle Die „Lpz. N. Nchr." schreiben: Es ist kein Geheimnis mehr, wie sehr die sächsische Industrie und das gesamte sächsische Volk darunter leidet, daß die Einfuhr böhmischer Kohle ständig zurückgeht. Die Zufuhr böhmischer Braun kohlen nach Sachsen, ohne die unsere Industrie nicht leben kann, wird trotz der Verhandlungen und trotz des angeblich günstigen Abschlusses nicht nur nicht größer, sondern von Monat zu Monat geringer. Im Mai 1917 sind rund 170000 To., im April rund 130000 To. weniger Kohlen aus Böhmen nach Sachsen hereingekommen, als in den gleichen Monaten des Vorjahres. Für die ersten 5 Monate dieses Jahres beträgt der Ausfall mehr als 60000 To. Nun haben allerdings Verhandlungen zwischen Berlin und Wien in der Kohlenausgleichsfrage stattgesunden. Die „Voss. Ztg " will wissen, dak sie zu einem günstigen Ab schluß gelangt seien. Worin dieser günstige Abschluß be steht, ist schwer zu ersehen. Wir können jedenfalls aus Grund unserer Erkundigungen an einwandfrei unterrichteter Stelle milteilen, daß Sachsen nicht die mindeste Ursache hat, aus diesen Verhandlungen irgendwelche Hoffnung auf Besserung der Verhältnisse zu schöpfen. An Oesterreich ist bei diesen Verhandlungen vom Reichskommissar wohl die Lieferung von monatlich 900000 Tonnen oberschlesischer Kohle zugesagt worden, es ist aber von keinerlei Gegen leistung m böhmischer Braunkohle die Rede. Es gehl nicht an, daß Sachsen dauernd in einseitiger Weise die Kosten trägt für Zugeständnisse, die man aus irgendwelchen Gründen an Oesterreich machen zu müssen glaubt. Im Landtage sprach Dr. Niethammer das bezeichnende Wort: »Wir, d. h. wir Sachsen, haben für Oesterreich soviel getan, daß uns zu tun fast nichts mehr übrig bleibt." Dieses Wort ist in vollem Umfange berechtigt. Während wir in Sachsen nicht wissen, wie wir den augenblicklichen Bedarf decken sollen, ist es unseren Bundesgenossen mög lich, Vorräte (in Prag) anzusammeln und diese Möglichkeit wird von reichswegen durch bedeutende Zufuhr aus dem oberschlesischen Kohlengebiet, wenn nicht geschaffen, so doch mindestens wesentlich gefördert. Man kann also das Aus bleiben der böhmischen Braunkohle nicht im entferntesten mit einem Kohlenmangel in Böhmen oder Oesterreich er klären. Es geht um Sachsens Lebensinteressen. Wir zweifeln nicht daran, daß die sächsische Regierung diese ernste Gegenwartsfrage nicht nur im Auge behalten, sondern in Berlin und nötigenfalls in Wien mit dem gebotenen Nach druck vertreten wird. Hier ist eine durchgreifende Tat nicht nur angebracht, sondern unabweisliche Pflicht. o Die Ausstattung der Prinzessin Luise von Belgien unter den« Hammer. In München begann die Zwangs versteigerung der der Prinzessin Luise von Belgien, ge schiedenen Prinzessin von Kobm«, gepfändeten Gegen stände. Der Andrang des Publikums, unter dem sich 95°/» Frauen befanden, war sehr groß! "s kommen u. a. zur Versteigerung: 90 Hüte mit feinster Garnitur, 27 Gesell- schafts- und Theaterkleider, 58 verschiedene Schirme mit wertvollen Griffen, 27 kostbare Spitzenschleier, 21 Theater- Mäntel in Seide, Goldbrokat, Tüll und Sammet, 68 Auto schleier, 32 wertvolle Reiher, 60 Leder- und Rohrplatten- koffer, 72 Flaschen feinster ausländischer Parfüme usw. V Beseitigung der Pfenuigrechuung bei Telegrammen. Während des Krieges wird bekanntlich ein Wort,uschlag im Betrage von 2 Pfg., mindestens 10 Pfg. von jedem Telegramm erhoben. Vom 1. Juli ab wird diese Reichs abgabe auf die dem Gesamtbeträge der Abgabe zunächst» uegende, durch 5 teilbare Zahl nach oben oder unten ab gerundet. Die Telegramnigebühren werden also wieder in .runden Beträgen erhoben. o SVVVOV Stadtkinder auf dem Lande. Durch die Vermittlung des Vereins Landaufenthalt für Stadtkinder find bis jetzt 300 000 Stadtkinder im Deutschen Reich in Pstegestellen auf das Land gegeben worden oder werden demnächst dorthin entsandt werden. 0 Deutschlands grüßte Kleintierzucht und Brutanstalt. Auf einem mehr als 40000 Geviertmeter umfassenden Ge lände in Niederwartha bei Dresden wird jetzt Deutschlands größte Kleintierzucht und Brutanstalt eingerichtet. Um fangreiche moderne Stallanlagen für Kaninchen-, Geflügel-, Schweine- und Ziegenzucht sind nahezu vollendet. Die Hauptbrutanlage ist zum Ausbrüten von 35000 Eiern eingerichtet. — Kesselsdorf. Nachdem Herr Prioatus Pfützner hier die hiesige Jagdnutzung 22 Jahre lang erpachlet hatte, mit Ablauf dieses Jahres aber freiwillig vom Pachtvertrag zurücktritl, ist bei der am vergangenen Dienstag statt gefundenen Neuverpachtung die Jagdnutzung einstimmig Herrn Bernhard Naumann in Dresden zugesprochen worden. — Neutanneberg. Beim Passieren der steilabfallen den Landstraße verunglückte am Montag nachmittag infolge Schleifenbruchs ein dem Rittergutspachter Obendorfer in Limbach gehörendes schwerbeladenes Lastgeschirr. Der rasch rollende Wagen, der von den beiden wertvollen Pferden nicht mehr gehalten werden konnte, fuhr in einen Zaun, wobei die Pferde derartig verunglückten, daß ihre Tötung an Ort und Stelle erfolgen mußte. Der Geschirrführer blieb unverletzt. — Meißen. Amtshauptmann Dr. Grille ist aus Posen zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte der Königlichen Amlshauptmannschaft wieder übernommen. — Dresden. Zn der Feuerbeftattungsanstalt der Stadt Dresden find im Monat Mai dieses Jahres 8( Einäscherungen erfolgt, und zwar 48 Leichen männlichen und 33 weiblichen Geschlechts. Von den Verstorbenen waren 74 evangelisch, 3 katholisch, 1 mosaisch, 3 Dissidenten. Zn 77 Fällen fand religiöse Feier statt. Vom Tage der Znbetriebnahme (22. Mai l9N) find dies 3YYO Ein äscherungen. — Bischofswerda. Lin schweres Unwetter ging gestern über der Stadt und den umgebenden Ortschaften putzkau, Belmsdorf, pickau, Weickersdorf und Klcinrebnitz nieder. Ueber eine halbe Stunde hindurch suchten wolken- bruchartigc Regen und dichter Hagelschlag die Gegend heim. Die taubeneigroßen Eisstücke vernichteten einen großen Teil der Gartenfrüchte und der Obsternte. Die Sturzbäche, die von den umgebenden Höhen herabschossen, überschwemmten die Gärten und drangen vielfach in die Keller ein — Wolfsberg. (Neun Todesopfer bei einem Brande.) Zn eineni Wirtschaftsgebäude des Besitzers Gras in Rollegg brach insolge Brandlegung ein Feuer aus. Während des Brandes stürzte das Dachgebände ein und begrub acht Männer einer Löschabteilung unter den Trümmern. Sie konnten nur als verkohlte Leichen geborgeit werden, ein neunter Mann und ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr von St. Andrä im Lavanttal erlitten schwere Verletzungen. Letzterer ist seinen Verletzungen bereits erlegen. — Chemnitz. Eine außergewöhnliche pfingstfreude ist dem Linienstraße (4 wohnhaften Weber Gustav Profeld zuteil geworden. Dieser ist österreichischer Staatsangehöriger und Vater von 8 Kindern, von denen 7 Söhne im öster reichischen Heere Kriegsdienste leisten; 3 sind in Gefangen schaft geraten. Die Tochter ist an einen deutschen Staats angehörigen verheiratet, der ebenfalls im Heeresdienst steht und im Westen kämpft. Zn Anbetracht der außergewöhnlich großen Beteiligung der Familie Profeld an diesem gewaltigen Kriege hat Kaiser Karl Herrn Profeld aus privatmittel-n einen Geldbetrag von 500 Kr. und als Erinnerungszeichen ein mit den allerhöchsten Znitialen geziertes Kruzifix ge schenkt. — Leipzig. „Der Raubmörder verhaftet!" Diese Kunde verbreitete sich gestern früh hier wie ein Lauffeuer Auf Grund von erdrückendem Beweismaterial ist am Sonnabend der 26 Zahr alte Handlungsgehülfe Friedrich Otto Lohse aus L.-Reudnitz, als der Mordtat an der Antonie Weber dringend verdächtig, verhaftet worden. Lohse, ein Mensch, der schon vielfach mit Gefängnis und auch mit dem Zucht haus Bekanntschaft machte, leugnet die Tat. Dir gegen ihn gesammelten Beweise lassen ihn jedoch mit Gewißheit bereits als überführt erscheinen. Während der pfingstfeier- tage hat der noch am Pfingstsonnabend mittellose Lohse Neuanschaffungen aller Art gemacht, überhaupt auffallend viel Geld ausgegeben und am 2. Pfingstfeiertag sogar eine Reise nach Eisenberg und Umgebung unternommen. — Hosterwitz. (Hagelwetter.) Am 1. Juni wurden die hiesigen Flureu von einem schweren Hagelwetter heim gesucht. Die Hagelkörner sielen in zwei ganz verschiedenen Formen. Kleinere Körner in Gestalt und Größe von Hasel nüssen waren untermischt mit großen, plattenartigen Eis stücken in der Größe von Markstücken, jedoch erwa 3 bis 5 mal so dick. Die stärksten Rhabarberstangen wurden von diesen Eisstücken glatt durchschlagen, große Salarkövfe völlig durchsiebt. Der Hagelstrich ist glücklicherweise -ach sehr breit, so daß der Schaden nur einzelne Besitzungen rrim. — Ehrenfriedersdorf, 2 Zuni. Seltsamer Blitzschlag. Als am Freitag abend in der 8. Stunde ein Gewitter über unsere Stadt zog, stand die verwitwete Fran Barthel mit ihrem 3 Zahre alten Knaben auf dem Arm in -er Haus flur der elterlichen Wohnung in der Seifentalstraße. plötzlich schlug der Blitz in das Grundstück ein und traf das Kind, das der Mutter tot aus den Armen fiel. Frau Barthel selbst wurde nur betäubt. Frau Barthel hat erst am Pfingst sonntag ihren Mann begraben. — Elsterwerda, 4. Juni. (Persönliche Auszeichnung durch den König). Ein aus Görlitz gebürtiger lunger Feld grauer namens Körner, der nach schwerer Verwundung kürzlich aus dem Lazarett entlassen wurde, fand in Elster werda, da er ohne jede Angehörige ist, in einer hilfsbereiten Familie freundliche Aufnahme. Kürzlich wurde K zum König befohlen, der ihm das Eiserne Kreuz 1. und 2 Klasse und die Friedrich August-Medaille persönlich überreichte, ihm ein Geldgeschenk spendete und ihn bewirten ließ Auch verlängerte der König seinen Urlaub um 4 Wochen, nach welcher Zeil Körner wohl entlassen werden wird. D?'' Vater des jungen Helden siel in der gleichen Schlachl. in weicher er selbst schwer verwundet wurde, auch ein Bruder von ihm erlitt den Tod fürs Vaterland. Zu allem Leid starb nun auch noch vor vier Wochen die Mutter. K. brach n der Schlacht im Westen beide Beine, auch die Lungs wurde schwer verletzt, trotzdem ist K. wieder so weit hergestellt, daß er sich frei bewegen kann. Kirchennachrichten für Donnerstag, den 7. Juni. Keffelsdors. Abends 6 Uhr Kriegsbetstunde. (Pf. Heber.) Sora. Abends >/z9 Uhr Kriegsbetstunde. Limbach. Abends ^9 Uhr KriegSbetstunde. für Freitag, den 8. Juni. Wilsdruff. Abends >/z9 Uhr Kriegsbetstunde mit Feier des heil. Abendmahls- Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten Amtlicher Teil. Jounnstag den 7. Zum 1917 mchmitliW 7 Uhr WlW MeinjWW Sitzung d« Ms M -er SiMmMM. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Wilsdruff, am 6. Zuni (9(7. Der Bürgermeister. Liarvarsorgnng. Die Ausgabe der Linkaufskarlen für alle diejenigen Wilsdruffer Haushaltungen, die ihren Winterbedarf an Eiern selbst einlegen, erfolgt Freitag den 8. Juni nach mittags 2—4 Uhr im Lebensmittelamte. i»«? Wilsdruff, am 6. Zuni (9(7. Der Stadtrat. K F rur devor8tebkncksn I. Klasse 171. K Z. I.anckeslottei-ie ! VE" LS. iLL»«r L4. Surr/ -HW I»40 in >/iy, unck l/z empfiehlt unck versencket O/Z-s/m, O/L/r-nA Suche sofort ein freundl. ehrl. Mädchen mit etwas Kochkennt für Haushalt und Geschäft Frau Klise Schultze Kolonialwarenhandl Meitze« am Güterbahnhof. i«n 1 komidHnismhern. 1 Ssbmer Hemen-er wenig gebraucht, gibt in gutem Zustande preiswert ab Max Sander, Nieder wartha» Post Cossebaude. 3 starke Pferde Oldenbg. dunkle Fuchsstute, langschw. 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Monatsabrechnung für ge lieferte Waren. verkauft i««4 Ztibrig, Wilsdruff. verkauft i«« Kofemühle Wilsdruff. Ab Donnerstag 7. Juni steht bei mir nochmals eine große Auswahl allerbester >«5 ZN- N- SeineiWe, hochtragendes und frischgekalbtes erstklassiges Milchvieh und Zuchtbullen sowie besteingefahrener Gangochsen m allen Größen und Preislagen unter günstigen Begingungen und äußerst preiswerl zum Verkauf. AlOk. m.z. PnWuer, WM, öWM. 26. IvlAlltsu. KMxM , 8sM-. MMMM- v. bsrtsuLokIrvdsv ptlrmron g. m. empfiehlt ine Kleine Wohnung per 1. Juli zu vermieten. Bahnhofstr. 141. vru»ss»rnall.lltt liefert sauber und preiswert di« Buchdruckerei d. Bl. WeilBilM hat abzugeben Morman«, Meuurich Mne Anzeigen, wie Pacht-, Kauf-, Stellen-, Personal-, Wohnungs Gesuche Haden im Wochenblatt für Wilsdruff gs-fft illirUung!