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Ein abenteuerlicher Plan Churchills Haag, 1«. August, (tu.) Die „Morningpost" vom S. August behauptet auf Grund einer Mit teilung des Marine-Sachverständigen Hurd, datz Churchill alle Flotten der Entente mit Ausnahme der Bewachungsschiffe, an einem Pnnkte zu sammenziehen wolle und mit ihnen eine« allge meinen Angriff ans die deutsche Flotte unterehmen. Churchill selbst habe sich in diesem Sinne in der „Neu Pork Tribune" geäußert. — Die „Morning- post" beschwört die Regierung und die Admirali tät, sich gegen eia derartiges Abenteuer mit aller Kraft zu wehre«. Friedenspropaganda in Amerika. Genf, 10. August, stu). Senator Stone, der Vorsitzende des Senatsansschuffes für auswärtige Angelegenheiten und Hearst, der Besitzer des großen Zeitung straft es kündigen die Aufnahme der Friedenspropaganda a«. Die Reichstags- Verhandlungen und die letzte« Erklärungen Czer nins und Dr. Michaelis könnten die Grundlage für eine Verständigung bieten. Hearst verlangt i« seine« Blätter«, ein Völker-Kongreß müßte dem Kriege ei« Ende fetze«. — Stone wird in den nächsten Tagen im Kongreß eine große pazi fistische Rede halten. Lanfing werde im Parla ment selbst oder auf einer Versammlung i« Maoison-Darraks namens der Regierung er widern. Wilson ist über die Friedensaktio« Stone s besonders ungehalten. Er betrachtet die letzte« deutschen Friedenssühler als wenig ans- richtig^ Aus Stack unä Land. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 10 August, — Kanonier Richard Lucas, Bäckermeister in Wilsdruff, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. — Vergangenen Sonnabend hielt der K. S. Militär verein im Vereinslokale seine von 25 Kameraden besuchte Monatsversammlung ab. Nack den gewöhnlichen monat lichen Mitteilungen wurde Herr Kamerad Otto Emil Zalesky, der vor 40 Jahren am selben Tage in den Verein einge treten war, aufs herzlichste durch den Vorsitzenden beglück wünscht. Leider konnte ihm, da das Metall beschlagnahmt ist, das vergoldete Vereinszeichen nicht ausgehandigt werden. Mit großem Bedauern wurde davon Kenntnis genommen, daß Herr Kamerad Gustav Kunze infolge anhaltender Krankheit das leit dem 7. März 1880 in treuester Pflicht- rfüllung verwaltete Fahnenträgeramt niederlegen mußte. Ihm wurden seitens der Vereinsleitung hochehrende Worte dankbarer Anerkennung gewidmet und ein Geldgeschenk wurde ihm überreicht. Ein Dankschreiben des Herrn Oberst Bock v. Wülstngen-Hannover-Bockerode für übersandte Glück wünsche zu seinem 50jährigen Militärdienstjubiläum wurde mitgeteilt. Der Vorsitzende gedachte dann in begeisternden Worten^ unserer Helden im Westen und Osten und feierte besonders die am 3. August erfolgte Einnahme von Czernowitz. — Auf die in Nr. 85 des Wochenblattes angezsigte Jagdverpachtung des 2. Wilsdruffer Jagdbezirks, die heute am 11. August abends i/z8 Uhr im Gasthof zum goldenen Löwen stattfinden soll, sei an dieser Stelle noch einmal aufmerksam gemacht. — Sternschnuppen. Der Monat August gehört zu den Monaten, die uns die schöttk Erscheinung der Stern schnuppen erblicken lasten, und zwar besonders in den Nächten vom 9. bis 14. August. — (LN I.) Gefährliche Puddings. Vas Bestreben, alles und jedes der menschlichen Ernährung zum Zwecke des Durchhaltens nutzbar zu machen, verdient durchaus die möglichste Förderung. Es darf aber nicht soweit gehen, daß ohne zwingende Not Dinge gekocht, gebacken und gegessen werden, die für alles andere geeignet sind, als für einen menschlichen Magen. So wenig man aus Stoffen, die zum Häuserbauen verwendet werden, Brot backen kann, so wenig kann man aus Ivasch- und Slärkemitteln Pudding bereiten. Dies ist nämlich die neueste Verirrung des Pu blikums. Anstelle von Mehl für Puddings und Kuchen kauft es seit einiger Zeit allerhand Stärkeersatzmittel, ohne anscheinend zu ahnen, was mit solchen ungeheuerlichen Gerichten der Verdauungskraft zugemutet wird. Die Sache hat aber noch eine sehr gefährliche Seite. Die Stärkemittel der Friedenszeit, die meist aus reinem Kartoffel- oder lvalz- mehl ohne chemische Zusätze bestanden, hätte man ohne Bedenken zur Mehlstreckung verwenden können, soweit über haupt jemand an solchem kleisterartigen Brei Gefallen fin den mag. Die Ersatzstärkemittel der Kriegszeit aber können Stoffe enthalten, die ohne geradezu giftig zu sein, schwere Darmstörungen, ja langwierige Krankheiten nach sich ziehen. Unbegreiflicherweise bieten manche Geschäftsinhaber ihren Kunden diesen zweifelhaften Ersatz zum Backen und Ver dicken von Puddings und Suppen noch geradezu an. Man hüte sich also vor solchen Versuchen und schütte die Ersatz stärkemittel dorthin, wohin sie gehören, nämlich ins Wasch faß, nicht aber in Speisen, die auch der Gesündeste auf die Dauer nicht vertragen kann. Dresden, 8. Aug. Das sächsische Kriegswucheramt hat in fünf Tagen, vom 2. bis 6. August hundert Anzeigen wegen Preisüberschreitungen bei Obst und Gemüse der Staatsanwaltschaft übergeben. — Leipzig. (Die Einnahmen der sächsischen Stüats- bahnen) gestalten sich in der letzter Zeit recht günstig. Der Friedensstand ist nicht nur erreicht, sondern jetzt sogar überschritten worden. bmgesanät. (Ohne Verantwortlichkeit für die Schriftleitung.) Es besteht trotzdem, daß in Ermangelung von Kar toffeln Mehl gegeben wird, noch immer das Verbot für Bäcker, Kuchen, Pfannen, Dampfnudeln etc. auszubacken. Es ist unverständlich, wie an maßgebender Stelle man sich denkt, wie Hausfrauen im Interesse ihrer Familien das Mehl verwerten sollen. Wie gern würde manche Hausfrau irgend ein Gebäck auch als Mittagskost beim Bäcker aus backen lassen, umsomehr als auch die Kohlennot gebieterisch fordert, daß die in Backöfen unbenutzte Hitze für Privat personen nutzbar gemacht wird. Glaubt man wirklich, daß man bei 3 Pfund Brot einen gesunden Volksstamm erhält, wenn es nicht möglich ist, das statt Kartoffeln zugebilligte Mehl in irgend einer Weise zu verarbeiten. Es dürste hohe Zeit sein, manche erlassene Vorschrift, die durch den Krieg veranlaßt war, einer gründlichen Revision zu unterziehen, wenn das Volk nicht unruhig werden soll. Manches geht besser zu machen, als wie es augenblicklich möglich ist. Verlustliste Nr. 433 der Königlich Sächsische« Armee ausgegeben am 8. August 1917. Keßler, Felix, Gefr., Tanneberg, ins. Krankheit i. e. Feld- laz. gestorben. Merkel, Alwin, Unkersdorf — gefallen. Reger, Otto, Gefr., Sachsdorf — l. v. Zieger, Otto, Seeligstadt — schw. v. Grundmann, Richard, Utffz, Grumbach? — l. v. Peschel, Mal, Utffz, Wilsdruff — bish. verw. i. Gefgsch., i. Gefgsch. gestorben. (H.. X.) Kirchennachrichten für den 10. Sonntag nach Trinitatis. . Kollekte für die Mission unter Israel und die Evangelisation im heiligen Lande. Wilsdruff. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Text: Luc. 19, 41—48.) Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Grumbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Keffelsdors. Vorm. ^9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl, tt. Zacharias. Vorm. 9 Uhr Glockenabschiedsfeier mit Predigtgottesdienst. Pf. Heber. Vorm. 11—12 Uhr Abschiedsgeläut. Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Sora. Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst. (Herr Pfarrer Weber, Limbach.) Limbach. Vorm. 9 Uhr Lesegottesdienst. (Ortspfarrer in Sora.) Blankenstein. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Die heutige Nummer umsaßt 18 Seiten mit „Welt im Bild". MaenschlSMn - Lichtspiele. Sountäg den 12. August abends 8 Uhr DerRing des Schicksals Kriminalschauspiel in 4 Akten. r-r« Nachmittags 4 Uhr Kindervorstellung. Ziegenzucht - Genossenschaft - Meißen und Umgegend. - Große öffentliche Ziegenschau mit Prämiierung Sonntag den 18. August von vorm. 1l Uhr an im vorm. Köhlerschen Granitwerk in Meißen. Anmeldung 200 Saanenziegen und Böcke. Liu, FmWAerzeiAisse Stück 40 Pfennig noch vorrätig in der Geschäftsstelle des Wochenblattes. Aktien werden noch weiter angenommen. des Ländl -Vorschuß Vereins zu Krögis zu kaufen gesucht. Off. unter 233V an die Geschäftsst. dss. Bl. erbeten. i rÄl Meldungen im Rathause. Wilsdruff, am 10. August 1917. Der Stadtrat. 8pr«vlk»tu0t«1eil nur k^ontLA, lAittrvonk, Krei- tLK von ^3 vis ^5 Vkr ^tackt Orsscksn" 1 lr. ^LknorsLtr in garantiert xutem KLufjseftuek. kein KautSeftuekersatr. ^aknrieften mit örUiofter Betäubung. z«>7 SWWeM W Im Notfälle sofort zur Stelle. zu kaufen gesucht. Off. mit Preis unter?313 an die Geschäftsst. d. Bl. erb. Einen leichten einspänniger Mings-Wg neu od. gebraucht, sucht zu kaufen Schenkel, Neukirchen L8IS Wie Krikger im Felde wollen auch über die Vorgänge inder Heimat unterrichtet sein. Tas ge schieht am besten durch die Zeitung. Zahlreiche Zu schriften aus dem Felde be zeugen die Beliebtheit des Wilsdruffer Wochenblattes Bestellungen nintmt die Geschäftsstelle in Wilsdruff, Zellaer Straße, entgegen Zchimmel flute mittelgr., fehlerfrei, guter Zieher zu verkaufen bei sr»r? A. Lorenz» Neukirchen. Mw. Mertin Wilsdruff. Sonntag d. 19. August 1917 nachmittags 4 Uhr Gasthof zum »weißen Adler*. Tagesordnung: Niederschrift über die letzte Sitzung. Eingänge. Besprechung der wirtschaft lichen Lage und der infolge der Trockenheit sich für die Landwirtschaft empfehlen den Maßnahmen, u. a. Näheres über die Bereitung und Verfütterung von Kraftstroh. Berichterstatter: Der Vorsitzende. F'agekasten. r».. Der Vorsitzende. Mem Klemmer verloren. Geg. Belohnung in der Geschäftsst. dss. 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