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mürde, das eine Trennung zwischen Rußland und seinen westlichen Verbündeten bedeuten würde. Die russische Soldateska. Stockholm, 25. September, (tu.) Die finn ländische Presse protestiert energisch gegen die wachsende Zügellosigkeit der russischen Soldateska. Kein Tag vergehe ohne große Gewalttaten. Wenn sich die Regiernng nicht in der Lage sieht, dem ein Ende zu mache«, wird das finnländische Volk zur Selbsthilse greisen und seine Schützen- vereiue bewaffnen und daraus eine Nationalmiliz bilde«, auch ans die Gesahr hin, datz daraus Verwicklungen entstehen könnten. Noch drei Jahre Krieg. Von der Schweizer Grenze, 25. September, stu.) Der „Basler Anzeiger" meldet, daß vo« Seiten der Entente bestimmt gehaltene Meldungen vorliegen, wonach man dort mit mindestens noch dreijähriger Kriegsdauer rechnet und tatsächlich entsprechende Aufträge an die Munitionsfabriken erteilt habe. Aus Sl-ät unä Lanä. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen mir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 25. September. — Versorgung der Truppen mit Weihuachts- Uebesgoben. Der 4. Kriegswinternaht heran! Bei allem Willen und Vermögen zum zielbewußten Durchhalten sehnt sich jeder darnach, daß es der letze sein möge. Die Ein schränkungen, denen wir in der Heimat unterworfen waren, find natürlich auch nicht an unseren Truppen im Felde vorübergegangen. Auch sie haben in schwersten Kämpfen noch mancherlei Entbehrungen obendrein zu erdulden gehabt. Umsomehr wird es uns allen ein Herzensbedürfnis sein, ihnen auch in diesem Kriegswinter durch eine heimatliche Weihnachtsgabe unsere Anhänglichkeit und Dankbarkeit zu beweisen. Freilich, dem nie versagenden Gpfersinn unseres Volkes, der sich namentlich in der Weihnachtszeit der ver flossenen Kriegsjahre glänzend bewährte, Millionen an Werten in den verschiedensten Formen unseren Truppen zu- geführt hat, sind gegenwärtig Schranken gesetzt. Das natür liche und begreifliche Streben des Einzelnen, eine Weihnachts gabe dem Angehörigen, dem Freunde, „seinem" Truppenteile zu senden, wird vielfach scheitern müssen, weil die meisten Dinge, die unsere Feldgrauen brauchen können, entweder gar nicht oder doch nur zu unverhältnismäßigen Preisen zu haben sind. Was aber der Einzelene nicht vermag, das kann in der Zusammenfassung eine (Organisation, die mit reichen Mitteln ausgestattet, große Abschlüffe tätigen und Quellen aufsuchen kann, die dem Einzelnen verschlossen bleiben. Mhne an den bewährten Formen der Versorgung des Heeres und der Flotte mit Weihnachtsliebesgaben etwas zu ändern, wird zu diesem Zwecke im Herbst unter dem Namen „Kaiser- und Voltsdank für Heer und Flotte Weihnachtsgabe 1917" unter der Förderung unserer großen Heerführer Hindenburg, Ludendorff und Mackensen eine Geldsammlung in allen Teilen des Reiches veranstaltet werden. Seine Majestät der Kaiser hat die Schirmherrschaft über die Organisation übernommen, ein Ansporn für alle, zu geben zum Besten derer, die auch zu dieser Stunde für uns das Leben einsetzen. Die Sammlungen erfolgen inner halb der Korpsbezirke. Die Erträge werden den stellv. Generalkommandos zur Verfügung gestellt, die die Be schaffung und Aussendung der Gaben übernehmen. Da durch ist verbürgt, daß die innerhalb des Korpsbezirkes aufgebrachten Liebesgaben und Spenden ausschließlich, aber auch allen Truppen und Formationen zufließen, die dahin heimatzuständig sind. An der bisherigen Art der Betätigung, bei der jeder jedes einzelnen mit einer Gabe gedenken, der Angehörige daheim seine Spende der Ersatzformation zur Aussendung an die Truppe im Felde übergeben, der Verein, die Stadt ihre Angehörigen im Felde über die amt lichen Abnahmestellen versorgen durfte, wird nichts geändert. Der Verkehr zwischen den Angehörigen zu Hause und dem Manne im Felde, zwischen den heimatlichen Standorten und den Regimentern an der Front, dieser verständliche „Familien sinn' , wird nach Möglichkeit gefördert werden. Aber darüber wird man sich nicht täuschen dürfen, daß unter dem Drucke der zeitlichen Verhältnisse bei dieser Form der Versorgung viele, die bisher mit Sachspenden aus der Heimat erfreut werden konnten, diesmal leer ausgehen müßten, und daß es insbesondere die Angehörigen der in ärmerer Gegend be heimateten Truppenteile sein würden, die unter dem bittren Gefühl leiden müßten, von der Heimat vergessen zu sem. Da wird die Kaiser- und Volksdankspende mit ihren Mitteln ausgleichend eingreisen und dafür sorgen können, daß jedermann bedacht wird, keiner leer ausgehen darf. Darum öffnet Herzen und Hände und spendet Geld zu der hoffentlich letzten Feldwrihnachtsgabe für unsere kämpfenden Brüder! Denket alle, die ihr jetzt in der Heimat geborgen und gefahrlos weilen könnt, daß es schon die Vfllcht der Dankbarkeit euch gebietet, zum Ehristfest den Feldgrauen eures Korpsbezirks eine Freude zu bereiten. — Geistige Arbeiter als Schwerarbeiter. Die Bestrebungen der geistigen Arbeiter nach Gewährung von Schwerarbeiter-Zulagen scheinen jetzt endlich Aussicht auf Erfolg zu haben. Das sächsische Ministerium des Innern veranstaltet nämlich, wie die „Leipz. Abendztg." hört, Umfragen bei den Kommunalverbänden, wie sie sich zu einer Berücksichtigung der geistigen Schwerarbeiter stellen würden. Wie es heißt, will man 60 Stunden Arbeitszeit in der Woche als grundlegende Bedingung für den Begriff des geistigen Schwerarbeiters stellen. Man kann nur dringend wünschen, daß die Kommunalverbände und hoffentlich auch die übrigen Bundesstaaten die geistigen Schwerarbeiter endlich berücksichtigen; es bedarf keines Beweises mehr, daß gerade sie mit am meisten zu leiden haben — Belieferung der Landeskartoffelkarte Die Lanöeskartoffelkarte berechtigt zum zentnerweisen Einkauf von Kartoffeln von jedem Kartoffelerzeuger im ganzen Königreich Sachsen. Damit ist aber nicht gesagt, daß die Karteninhaber sich zwecks Belieferung der Zentnerkarten un mittelbar mit einem Kartoffelerzeuger in Verbindung setzen müssen, sondern sie können sich eben so gut an einen Kar toffelhändler wenden, der die Belieferung der Zentnerkarten übernehmen wird. Dieses Verfahren wird sich vielfach schon deshalb empfehlen, weil bei vielen einzelnen Be stellungen bei Kartoffelerzeugern voraussichtlich eine wesent liche Steigerung des Stückgutverkehrs auf der Eisenbahn eintreten wird, die möglicherweise zu Schwierigkeiten und Verzögerungen führen kann. Die Kartoffelhändler dagegen sind in der Lage, die bei ihnen abgegebenen Bestellungen zu sammeln und die Kartoffeln sodann waggonweise »on einer Erzeugerstelle zu beziehen. Jedenfalls muß es ver mieden werden, daß die Großstädter die umliegenden Land wirte auf gut Glück überlaufen und wegen Abgabe von Kartoffeln bedrängen. Ein solches Vorgehen wtrde die Einrichtung der Landeskartoffelkarte geradezu gefährde«. — Die Heizung -er Eisen-ähnziige im to««e»»en Winter wird ähnlich wie im vorigen Inhre eingeschräuk werden müssen. Die Fern- und D-Züge sollen soweit wie nur irgend möglich beheizt werden, während die »em Lokalverkehr dienenden Züge aller Voraussicht nach tder- haupt nicht gehnzt werden sollen. — 'Meerane. (Aushebung eines Diebeslagers.) Gm Diebesnest, das ganze Wagenladungen von gestohlenen Getreide, Kartoffeln, Gemüse usw. enthält, ist von Ser Polizei in einem Bahnwärterhäuschen an der Zwickauer Straße entdeckt und ausgehoben worden. Bis jetzr wurden zwei große Fuhren Diebesbeute abgefahren. Die Srsi aus Mitgliedern einer Gesundbetersekte, einem Bahnwärter, einem Schmied und einem vorbestraften Handweber be stehende Diebesbande wurde verhaftet. Die Diebe pflegten sich bei ihren zahlreichen nächtlichen Räuberzügen zur Ver wischung ihrer Spuren die Füße mit Sackleinewand zu umwickeln. — Eibenstock. (6 Uhr-Ladenschluß.) Um Licht zu sparen, haben sich die zum Rabattverein gehörenden Ge schäfte dahin geeinigt, während der Winterzeit ihre Geschäfte nur in der Zeit von früh 8 Uhr bis abends 6 Uhr zum Verkauf offen zu halten. — Schkeuditz Die Leiche des ermordeten Schutz mannes zeigt 24 Stichwunden. Es muß daher der Kampe sehr erbittert gewesen sein. Dem Ermordeten ist eine Brieftasche mit 1473 Mark amtlichen Geldern gestohlen worden. Verlustliste Nr. 446 Ker Königlich Sächsischen Armee ausgegebeu am 22. September 1917. Förster, Walther, Cossebaude, Dresden-A. — schw. v ». i. e. Feldlaz. gestorben. Lösche, Kurt, Blankenstein -- bish. vermißt, ist gefaÜW (V. L. 341). Hiemann, Arno, Steinbach (?) — bish. vermißt, ist gefallen (V. L. 343.) Forke, Walter, Wilsdruff, verw. Wachs, Otto, Birkenhain, — l. v, b. d. T. Zahn, Albert, Röhrsdorf — bish. vermißt, i. Getgich. 9. 1. 16 (A. N.) Kirchennachrichten für Donnerstag den 27. September. Sora. Keine Kriegsbelsttmde. Keffelsdorf. Abends 6 Uhr Kriegsbetstunde. ?. Zacharias. Die heutige Nummer umfaßt 4 Seite«. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlich für die Scbristleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, fvrden Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. 2»L8 U Kl csn6. L. Ä. im ^esnssäisnsf stslens V^orlik geb. 5 eKöne irrisgsgssrsut "^ils6ruff, 25. Lsplemksr 1917. Kesselsdorf. Die Ausgabe von Spiritus- und Petroleum- Bezugsmarken erfolgt Donnerstag de« 27. Sep tember vormittags 8—9 Uhr. Es erhalten: L., Spiritusmarke« nur Berg- und Fabrikarbeiter, welche Nachtschichten leisten, sowie Familien mit Kindern unter 1 Jahr alt und K, Petroleummarken nur Haushalt.', 'N denen der Petroleumbedarf besonders dringend ist. KartOliurtc«. tag den 28. September vormittags von 11—12 Uhr im Gemeindeamt. Kesselsdorf, «m 24. September 1917. Der Gemeindevorstaud. HrunglM 'M"! SimM Wktm "7 <">!> KW dWn Ml dis 11 W «- WM!« MMW MittSHS Ü»sz»We». Klipph«ufcn Rr. 47. - Ssrm-GWmM Z verkauft, so lange der Vorrat reicht, Wilsdruffer Maschinen Fabrik. 27« Bruno Goldna«, Wilsdruff Lekirrmeisler, kkerüekneekte, pkeräejaajsa, LlkiajuaZea, klLUSMLjÜe, erosrmäjäe, MttslmSZäs, LlemmsZäe 2487 sucht für Neujahr 1918 Bernhard Pollack, Stellenvermittl. Wilsdruff. Markt 10. Fernsprecher 512. MM - Bereik M Wilsdruff e. S. m. d. H. Uebernimmt Spareinlagen bei täglicher 4°/« Verzinsung im Kontokorrent nach Uebereinkom.men. Diskontierung non Wechsel«. Scheckverkehr. Postscheckkonto Nr. 25152. Girokonto Nr. 10. 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