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-s wcar, gegen ven Auftrag, einen offensiven Patrouillenflug Uber die deutschen Linien zu machen, im Grfüdl der Unter legenheit ihrer Maschinen protestiert hätten. Da aber der Lesedl befolgt werden muhte, sei eS gekommen, wie nicht anders zu erwarten war. Der F E-Einsitzer besitze gegen über diesem Gegner eine ganz ungenügende Steigfähigkeit. Sei man einmal unter diesem Gegner, dann sei man verloren.' * 22 feinälicke fluMeuge abgelckoKen. Bei dem am Sonnabend herrschenden guten Wetter war die beiderseitige Fliegettütigkeit an der Westfront äußerst lebhaft, unsere kampferprobten Flieger bewiesen von neuem ihre Überlegenheit. In erbitterten Luft kämpfen büßte der Gegner nicht weniger als IS Flug zeuge ein, von denen sich sieben in unserem Besitz be finden, und zwar wurden drei Flugzeuge bei Ipern, neun im Raum zwischen Lille rmv Arras und zwei an der Sommefront niedergezwungen. Die anderen Flugzeuge verteilen sich aus die übrige Front. Fliegerangriff auf Frankfurt a. M. Wie amtlich mitgetrilt wird, erschien am l7. Mürz morgens 8 Uhr 45 Minuten aus westlicher Richtung ein feindlicher Flieger über Frankfurt und warf, von Abwehr geschützen beschossen, 6 kleinkalibrige Bomben ab, von denen eine auf dem Dach eines Hauses explodierte, di« übrigen in den Main und das umliegende Gelände fielen. Außer nicht nennenswerter Beschädigung des Daches und dem Bruch einiger Fensterscheiben wurde keinerlei Schaden verursacht. * Zm gerSumten Gebiet. Wie man erfährt, reicht in dem deutscherseits g« räumteu Gebiet die englische Linie von Arras bis zu Straße von Rone—Amiens, etwas nördlich der Ancre, t einer Länge von 75 Kilometer, von dort bis zur Aisn die französische in einer Länge von 60 Kilometer. Da gibt eine Gesamtlänge der feindlichen Linien vv 125 Kilometer, wobei aber nicht die Luftlinie, sondev die Ausdehnung der Front mit allen Einbuchtung« in Betracht kommt. Bei der Loslösung vom Feinde ff nicht ein einziges Geschütz verlorengegangen und nur seh wenige Gefangene find eingebüßt worden. Ein Stellungs krieg besteht zurzeit auf der erwähnten Linie nicht mehl wie schon aus der Verwendung der französischen Kavallerie spitzen hervorgeht, mit denen unsere Sicherungstruppel Gefechtsfühlung behalten. G Vie Kauern für Lar uns frlecken. Nach Petersburg find Nachrichten über schwer« Bauernunruben gelangt. Die Unruhen brachen im Gou vernement Saratow, besonders tn den Kreisen Wotsk und Spsran auS. E« werden Aufrufe derbreiiet, i» denen es heisst, de« Z«r werde von Herren und Kaufleuten gefangengedalre«, di» am Blute von Bauernkindern aus den krtegSschauvlSve» weitere Millionen verdienen wollten, während der Aar wt« dessen Vater wieder ein Friedensstifter werden sollte. Die Soldaten seien ebenfalls für die Rüttkehr zur friedlichen Arbeit, aber dir Offiziere hielten mit den Aarenseinden, und Ke seien deshalb zu vertilgen. Tausende von Baneru find bereits nach Sysran geströmt und haben die Mann schaften des dort liegenden Ersatzbataillons de» 17». Regi ment« auf ihre Seite gebracht» woraus diese selbst thea «igrue» Offiziere »iedergemacht habe». MMMWMMWWllMWiiiMMÜEÜlltWiWtiE Dem König soll man Gut und Leben weihen, k Die Ehre aber ist Eigentum der Seele, und die Seele U gehört Gott allein. k Don P.dro Calderon de la Barea, k IsWMMWMMlWWlWgMWMWIMWllWMWWWIMstWE Auch aus anderen Gegenden werden Aufstände der Bauern gemeldet. In den Kreisen Borrissoplebsk, Lipetzk und Jeletz sollen eine Reihe von Gutsbesitzern und In spektoren bereits ermordet sein. Der Gouverneur von Woronesch befahl vergebens dem Militär, gegen die Bauern zu marschieren. Die Soldaten verweigerten den Gehorsam und schossen viele Offiziere nieder, darunter den stellver tretenden Kommandeur der 7. Division. Auch der Gouver neur ist schwer verwundet. Wie der Zar abdankte. Nach dem „Temps" fand die Abdankung des Zaren am 16. März um Mitternacht statt. Nach den Aussagen eines Mitgliedes des Exekutinausschufses begab sich einer der neuen Minister, begleite- von General Rußki, Graf Fredericks und anderen, n> ^kow. Nachdem sie dem Zaren die neue Lage gese> hatten, rieten sie ihm, keine Truppen von der Fn,.». nach der Hauptstadt zu schicken, da jeder Soldat, der sich der Hauptstadt nähere, sofort revolutionär werde. „Was soll ich also tun", fragte der Zar. „Abdanken" war die Antwort. Nach einigem Nachdenken sagte der Zar, ?rde Mühe haben, sich von seinem Sohne zu trennen halb werde er für sich und ihn zugunsten seines . aüers abdanken. Darauf ^unterzeichnete der Zar das Manifest, das man ihm oor- ilegte. Bargeld zu Hause anzusammeln und liegen zu lassen «ft wegen der Gefahr des Abhanden, kommens und wegen des Zins. Verlustes, weil in r'/, fahriger Krlegsbauer der untrügliche Beweis erbracht ist, daß man im Bedarfsfälle gegen Kriegs, anleihe immer Geld haben kann, für die Allgemeinheit, weil unsre ZemdeausderVerzagtheitSchwach. wütiger stets von neuem die Hoff, nung schöpfen, uns unterzuksiegen. Was folgt daraus? Klug, vorsichtig und nützlich bandelt nur, wer ganzes Geld w Kriegs anleihe anlegt. zwecklos schädlich Miljukows Rundschreiben an das Ausland. Im Namen der Negierung richtete der Minister deS Äußeren Miljukow die gleichlautende Depesche an die russischen Vertreter bei den auswärtigen Mächten. DaS Schriftstück betont im wesentlichen die folgenden Gesichts punkte: DaS alte Regiment habe durch seine Sorglosigkeit, seine Mißbräuche und seine sträfliche Nichtvoraussicht seinen Sturz veranlaßt. Die nationale Bewegung habe im Verlaus von acht Tagen einen entscheidenden Sieg davongetragen. Dem Verricht Kaiser Nikolaus ll. für sich und seinen Sohn sei der Verzicht des Großfürsten Michael Alerandrowitsch gefolgt, der sich weigere, die Gewalt vor der Abstimmung einer konstituierenden Versammlung aus Grundlage des allgemeinen Wahlrechts zu übernehmen. Die jetzige Regierung werde sich bemühen, in diesem Augenblick der schwersten äußeren und inneren Krise für Rußland, den bisherigen niederdrückenden Fehlern abzuhelfea. Aus dem Gebiet der äußeren Politik werde das jetzige Kabinett die internationalen Ver pflichtungen achten, die das gefallene Regiment übernommen habe und die Beziehungen pflegen, die Rußland mit den befreundeten und verbündeten Nationen verbinden. Dieser lebte Hinweis ist alles, was Miljukow auf- brtngt, dem der Ruf des größten Feindes der Mittel mächte und deS stärksten Krtegsherolds anhaftet, um den Krieg zu erwähnen. Sonst kein Wort. Todesopfer. — General Rennenkampf verhaftet. Von den Polizisten, die in den ersten Tagen aus die Menge in Petersburg feuerten, sind nur noch wenige am Leben. Mehr als 4000 Polizisten wurden getötet. 8000 Personen sollen verwundet sein. Männer mit Leitern entfernten die kaiserlichen Wappen von öffentlichen Ge bäuden und Läden. Die Wappen wurden auf den Straßen verbrannt oder inS Wasser geworfen. Grober Jubel brach aus, als berittene Truppen mit einer Fahne mit der Inschrift: „Es lebe die sozialistische Republik in allen Ländern" vor der Duma hielten. Unter den zuletzt Verhafteten befindet sich General Rennenkampf. Aus den Provinzen wird gemeldet, daß verhaftete Beamte, darunter der reaktionäre Gouverneur von Twer, getötet wurden. Der Chef der Moskauer Polizei wurde verhaftet, da- Hauptquartirr der Geheimpolizei wurde niedergebrannt. Ein spanr8Nfck>es GroÜkampflcknff versenkt. Durch et« deutsche« U-Boot im Mittelmeer. Amtlich. Berlin, 20. MSr^ Eine« unserer Unterseeboote» Kommandant Kapitän» leutnant Morahr, hat am l v März tm westlichen Mittel meer ein durch Zerstörer gesicherte« französische« Brost» kampfschisi der »»Danton'-Klaffe darch Torpedoschust ver senkt. DaS Linienschiff, da» Zilkzackkurie lies, legte sich nach dem Treffer sofort stark über und kenterte »ach fünf- nndvterztg Minuten. Der Chef deS Admiralstabes der Marin«. Zur „Danton"-Klaffe der französischen Großkampf» schiffe gehören außer dem „Danton" selbst noch „Condorcet, „Diderot", „Verginaud". „Voltaire" und „Mirabeau". Sie sind im Jahre 1909 vom Stapel gelaufen. Ihr«! Wasserverdrängung beträgt 18 400 Tonnen, ihre' Ge schwindigkeit etwa 20 Seemeilen. Die Turbinenmaschineir entwickeln 22 500 Pferdestärken. Die Länge beträgt 145 Meter, die Breite 25.7 Meter, die Bestückung besteht aus 4 30,5-Zentimeter-, 12 24-Zentimeter«, 16 7,5 Zenti meter- und 8 4,7-Zentimeter-Geschützen. Die Besatzung war im Frieden 858 Mann stark. Das falsche Ü-Bool. AuS Bern wird vom 20. März gemeldet: Mitte Fe bruar dieses Jahres hat ein französisches Torpedoboot in der Bucht oon Marseille ein französisches U-Boot versenkt in der Annahme, eS sei ein deutsches. — Nu» batten sie endlich einmal rin U-Boot gefaßt und da war es ein falsches! Mehr Pech kann man nicht haben. kleine kriegspokt. Bern, SV. März. Das Zentralkomitee der französischen Reeder gibt die Verluste der französischen Handels flotte aus 17 der Gesamttonnage an, die Lage sei gefahr drohend. Basel, 20. März. Die italienische Militärkritik setzt kein« großen Hoffnungen auf den deutschen Rückzug an der Somme, da der Feind zweifellos seine Divisionen zu eine« überraschenden Schlage konzenirieri habe. Bergen, 20. März. Wie vermutet, ist der Dampfer „Orion" mit seiner ganzen Besatzung in der Nordsee oersenkt worden. Geringste Kraft — geringste Opfer. Zur Zurücknahme deutscher Stellungen im Weste» Im Heeresbericht vom 18. März wird eine Reih« von neuen Linienverschiebungen im Sommegebiet bekannt gegeben. Bapaume, Peronne, Rope und Noyon wurde» im Verfolg des planmäßigen deutschen Rückzuges dem Feind« überlassen, nachdem unsere Sicherungstruppen ihm schwere Verluste bei seinem Vorrücken beigebracht hatten. Nicht die Tatsache des Rückzuges ist es, die überraschend wirken kann. Denn dieser war, ohne daß ein Druck der feindlichen Waffen vorlag, längst oon de» deutschen Heeresleitung geplant und war auch der Presse vor seinem Beginn in vertraulichen Besprechungen kundgegeben worden. Die Bewegung, ein Meisterstück moderner Feldherrenkunst, ging, da sie völlig freiwillig erfolgte, auch ganz unbelästigt durch den Feind ooa statten und wurde oon diesem erst nachträglich bemerkt. Was aber überraschend für die Laienwelt sei« könnte, das ist der große Umfang, den nach de» neuesten Veröffentlichungen unseres GeneralstabeS di« deutsche Rückzugsbewegung genommen hat. Aber gerade hierin liegt ihre beste Stärke und Berechtigung. Siv bringt eine ganz neue Linienführung, dir allen übev- stüssigcn Ballast und schwache Stellen nach einem großcmgelegten und folgerichtig durchgefübrten Pla» aufgidt zugunsten neuer, sorgsam vorbereiteter Stellungen, die der deutschen Heeresleitung die volle Überlegenheit sichern und mit geringen Kräften gehalten werden können. Das Hindenburgfche strategische Prinzip: „Gelingst« Kraft — geringste Opfer" hat wie einst im Osten so letzt im Westen seine geniale Offenbarung gefunden. Wem das nicht einleuckten will, wer glauben sollte, daß Rückzug eben Rückzug und immer ein Zeichen ooa Schwäche sei, der mag sich aus der besten Quelle belehre» lassen, die uns dafür zu Gebote steht, aus der Kritik unserer Feinde. Gewiß, im ersten Augenblick löste di« überraschende Überlassung breiter Geländestreisen bet Engländern und Franzosen ein Triumphgefühl auS. Aber der Jubel wurde durch sachliche Überlegungea schnell gedämpft, verschwand und machte schließlich bange» Sorge Platz. Mit unsäglichen Optern, Zeit und Muh« hatten sich unsere Gegner aus eine neue große Offensiv« eingerichtet, ihre schwere Artillerie sachgemäß eingebaut, Munitionsdepots angelegt, Zufudrstraßen und Gelände ge schaffen. Diese Riesenarbeit ist jetzt mit einem Schlag« unnütz geworden. Unsere Feinde sehen sich gänzlich neue» Verhältnissen gegenüber und müssen mit allem oon neuem beginnen. Ja, sie können noch nicht einmal mit ihren taktischen und strategischen Maßnahmen sofort einsetzen, denn erst heißt es, die unbekannten deutsche» Stellungen zu erkunden, und unsere überlegene» Flieger machen ihnen das sicher nicht leicht. Dazu kommt, daß ihre Truppen, die in das neue Gelände oorzurücken gezwungen sind, statt der sorgsam ausgebauten Unterkünfte und Vervflegungsstationen ein ödes, aller natürlichen HiliS- guellen bares Gelände finden. Man begreift, wenn an gesichts dieses schlechien Tausches die englische Zeitschrift „Nation" vom 3. März in folgende bewegliche Klage aus bricht: i Wir hatten es zu einem etwa halbkreisförmigen deutsche« Vorsprung — Arras. Gommecourt—Sailln - gebrockt, von dessen Raum ein beträcktlicker Teil der Besckießun» von vorn, von der Seite und oon hinten ausgesetzt war. Bis jetzt haben die Deuticken nur die kleineren Vor sprünge an der offenen Flanke von Serre bis Gueudecourt ge räumt. Sollten sie sich aber entschließen, den ganzen Vorsprung zu räumen und aus die Linie Arras—Saillv zurückzugehea. so können wir nur annehmen, daß bessere Köpfe als je dort die Operationen leiten. Das Deutschland, das unter alle« Opfern Combles. Tbiepval, Pozieres usw zu halten beichloß, war ein viel schwächerer Gegner al« dasjenige, das Stel lungen räumt, die nur mit unerichwinglichen Opfern gehalten weraen können. Das erstere war schwach und töricht: da« letztere ist klug und furchtbar Hier sieht man deutlich die bange Furcht, daß Hinden burg dem kleinen Anfang eine große zielbewußtr rück wärtige Umgrupp erring folgen lassen werde Sie ist in zwischen vollzogen worden und nur zögernd wagt eS der Feind, in das ihm überlassene aller militärischen Vorteil« systematisch beraubten Gelände nachzudringen. Unter« neuen Stellungen, deren Anlage in ruhiger monatelang« Vor arbeit erfolgt ist, bieten unseren Truppen die größte Sicher heit und leichteste Vertridigungsmöglichkelt. Durch die Ver kürzung der Front werden Truppenkörper frei, die zur Ent scheidung an jedem Orte eingesetzt -«-erden können. Di« bisherige Starrheit d«S uns im Weste« ausaetwunaem»