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zu unserm Kaiser kann uns niemand erschüttern und durch reichliche Zeichnung der siebenten Kriegsanleihe wollen wir es erneut kund tun. — Späterer Beginn der Herbstferien «n unseren Schulen. Um Heizungsmaterial zu sparen, beginnen die Herbstferien an der hiesigen Bürger- und Fortbildungsschule Voraussichtlich erst am Montag den 4 Oktober. Die z. Zt. noch herrschende warme Witterung soll für den Unterricht möglichst voll ausgenützt werden. Die Mithilfe der Kinder bei der Kartoffelernte wird dadurch nicht ausgeschloffen, weil bie hierfür in Frage kommenden Klassen meist nur bis 10 Uhr Unterricht Haden. — Gütersperre im Hisenbahnverlehr Zur Ge winnung von Wagen für den Ladungsoerkehr wird vom Montag den 24. September an bis auf weiteres die An nahme von beschleunigtem Eilstückgut, Eilstückgut und Fracht stückgut für alle Güter, deren sofortige Beförderung nicht durch kriegswirtschaftliche Interessen unbedingt geboten ist, gesperrt. Darüber, welche Güter trotz der Sperre befördert werden, geben die Güter- unb Eilgutabfertigungen Auskunft. Ferner werden vom gleichen Tage an bis auf weiteres als Expreßgut Sendungen, deren einzelne Stücke mehr als 5« kx wiegen, und als beschleunigtes Eilgut und Eilgut-Sendungen, deren einzelne Stücke mehr als 100 lr^ wiegen, oon der Annahme ausgeschloffen. Diese Maßnahme gilt auch für Militärgut und Privotgut für die Militärverwaltung an militärische Stellen. Ausnahmen können im öffentlichen Ver kehr »on der zuständigen Eisenbahnbetriebsdirektion, im Militärverkehr von der Linienkommandantur zugestanden werden. Die Gewichtsbeschränkung für Expreßgut bezieht sich nicht auf solche Sendungen, die »on der AusgangS- nach der Endstation des Gebäckwagens aufgeliefert werden. — Sin Landesverein der deutschen VaterlandS- partei hat sich für Sachsen gebildet. Die Anregung hierzu ist von beiden Ständekammern ausgegangen, von denen eine Anzahl hervorragender Mitglieder in den Vorstand berufen worden sind. Di« Aemter der beiden Vorsitzenden haben die Herren Präsident Geh. Hofrat Dr. Vogel und Wirkt. Geh. Rat Exzellenz Dr. Mehnert übernommen. Außerdem wurde ein engerer Ausschuß zur Beratung der für Sachsen gelten den Satzungen gewählt, der sich aus folgenden Herren zu- sammensetzt: Geh. Oekonomierat Andrä (Braunsdorf), Ober bürgermeister Geh. Rat Dr. Dittrich (Leipzig), Landgerichts direktor Hettner, Prinz zur Lippe, Geh. Kommerzienrat Dr. Reinecker (Chemnitz) und Graf v. Schönburg (Glauchau). Demnächst soll zur Bildung eines Landesausschusses ver- schritten werden Der sächsische Landesverein will die Ziele der deutsche» Vaterlandspartei innerhalb Sachsens plan mäßig fördern und zur Geltung bringen. - Die Kriegsanleihe und die Schule». Staats- und Kultusminister Dr. Beck veröffentlicht folgendes: Seine Majestät der König hat die Meldung von dem überaus günstigen Ergebnis der in den Schulen des Landes auf die sechste Reichskriegsanleihe gesammelten Zeichnungen, die sich auf 7^59831 M. ((88HH22 M. in den höheren Lehr anstalten, l 938737 M. in den Volksschulen der städtischen und 38(6672 M. in den Volksschulen der ländlichen Inspektions- bezirke) beziffern, also den zur fünften Anleihe in den Schulen gezeichneten Betrag um weit mehr als 2 Millionen Mk. übersteigen, mit aufrichtiger Freude entgegengenommen und mich aufs neue mit Uebermittlung seines königlichen Dankes an alle bei dem so hochwichtigen vaterländischen Merke beteiligten Lehrer und Schüler zu beauftragen geruht. Seine Majestät ist durch diesen erneuten großen Erfolg in der freudigen Zuversicht bestärkt worden, daß Lehrerschaft und Schuljugend in ihrem opferwilligen Eifer auch die bevorstehende siebente Kriegsanleihe benutzen werden, um wiederum durch ihre tatkräftige Mitwirkung auf wirtschaft lichem Gebiete die Früchte des todesmutigen Ringens un serer unvergleichlichen tapferen Helden sichern zu helfen. — Sine Feier auf der Tharandter Ruine. Tharandts malerischer Ruine auf markanter Bergeshöhe bracht« der Mittwoch nachmittag zahlreichen Besuch: Der Literarische Verein Dresden hatte seine Herbstfahrt hierher gerichtet und hielt in dem ehrwürdigen, grauen Gemäuer, umflutet von noch frischem, üppigen Waldesgrün und leuchtenden Sonnenschein, eine stimmungsvolle Burgfeier ab. Eine Begrüßungsansprache des Herrn Prof. Groß, Gesänge des Tharandter Schulchors unter Herrn Lehrer Brucholds Leitung und Gedichtsvorträge aus dem heimatlichen Geschichts- und Sagenkreise reihten sich zwanglos und wohlgelungen um einen interessanten Vortrag über die Burggeschichte von Herrn Prof. Dr. Zschalig. Tharandts Schloß war »on jeher eine Fürstenburg. Das zu seinen Füßen gelegene Städtchen führte lange Zeit den Namen Granaten. Üeber beide Namen sind mancherlei Deutungen zu finden. Granaten bezieht sich wohl auf die gleichnamigen Steine, die der Bach ge führt haben soll (das Stadtwappen zeigt eine Granatblüle), und Tharandt (früher: torant) dürfte mit dem Heidengotte Tor Zusammenhängen. Der letzte Ausläufer des Kimberges, der heute Ruine und Kirche trägt, war vor dem 6. Iahr- hundert eine Kultstätte der Torverehrung, darnach aber bis ins (0. ein Hauptsitz slawischer Religionsübung. Ge schichtlichen Boden betreten wie erst ((90; nach einem Berichte des Adam Ursinus flog bei einem Schloßbrande das Sankt Georgenpanier zum Fenster hinaus und verschwand für immer. Dietrich der Bedrängte wird als erster Besitzer der Burg genannt. Sie war fortan mit geringen Unterbrechungen in den Händen der meißnischen Fürsten. Die Fülle des Freiberger Bergsegens ließ allerdings dem prachtliebenden Heinrich dem Erlauchten Tharandt zu eng werden, Albrecht der Beherzte aber liebte das Schloß über alles: Nehmen sie mir das ganze Land, lassen sie mir nur Königstein und Tharandt! Seine Witwe Sidonie verbrachte hier in stiller Zurückgezogenheit die letzten (0 Jahre ((500 bis (5(0) ihres Lebens. Noch ihr nannte man später die Sidonien- quelle und -straße. (5H8 gab Kurfürst Moritz dem Erz herzog Maximilian auf der Burg ein Iagdfest, bald darauf aber begann ihr verfall. Dos nahe Jagdschloß Grillenburg wurde aus ihren Steinen erbaut und mit ihren noch brauchbaren Möbelstücken ausgestattet. Später ver griff man sich noch am Schiefer, am Mauerwerk. Die Feste wurde zum Steinbruch für die Bürger der Stadt. (626 bis (629 errichtete man dann die Kirche auf Mauern des Gstteils; so entstand das heutige Ruinenbild. Die westliche Hälfte zeigt am meisten die ehemalige Gestalt des Schlosses, sie bildete wohl «uch einst, durch einen Bur^- graben gesichert, seinen Hauptteil. Mancherlei wichtige Begebenheiten wurden in der Folgezeit auf der weithin sichtbaren, herrliche Aussicht gewährenden Ruine festlich begangen, so (797 die Geburt Friedrich Augusts und (8(5 die Rückkehr des Königs Friedrich August. Möge sie die Stätte sein, die recht bald die Bürger einen glücklichen und dauerhaften Frieden feiern sieht! — An die mit herzlichem Beifall aufgenommenen Worte schloß sich ein gemeinsamer Gesang und sodann eine Führung der Vereinsmitglieder durch den Kgl. Forstgarten durch Herrn Prof. Dr. Neger und Herrn Inspektor Büttner. — Stiefel aus — Papierstoff. Wir haben bereits, wie ein Blick in die Schaufenster zeigt, Stiefelsohlen aus Holz in Hülle und Fülle, nächstens kommen nun auch — man staune ob der Vielseitigkeit der deutschen Kriegsindustrie -- als das Neueste Stiefel aus — Papierstoff auf den Markt. In der in diesen Tagen in Leipzig abgehaltenen ersten Ver sammlung der Schuhhandelsgesellschaft Leipzig wurde be kanntgegeben, daß in Zukunft große Posten Stiefel aus Papier hergestellt werden, die infolge ihrer tadellosen Arbeit als dauerhaft und geschmackvoll bezeichnet wurden. — Feier von Hindenburgs Geburtstag in den Schulen. Das Kultusministerium verordnet, daß in allen Schulen am 2. Oktober oder, wenn dieser Tag in die Herbst ferien fällt, am letzten Tage vor den Ferien eine Schulfeier »eranstaltet wird, und genehmigt den Ausfall des Unterrichts an diesem Tage, wenn die Schulfeier öffentlich ig. Die Ausgestaltung der Feier bleibt den Schulleitungen überlassen. — Keffelsdorf. (Hindenburgfeier.) Anläßlich des 70. Geburtstages des Generalfeldmarschalls von Hindenburg (am 2. Oktober) veranstaltet die hiesige Gemeinde am Sonn tag den 30. September eine schlichte Gedenkfeier, bei »er die Pflanzung einer Hindenvurgeiche auf dem Turnplätze »orgenommen werden soll. Vereine, Erwachsene und Schul kinder der hiesigen Gemeinde und der Nachbargememden find zur Teilnahme an der Feier herzlichst eingeladen. Spenden für die „Hindenburggabe", die zu Kriegswohlfahrtszwecken Verwendung finden soll, werden^nach der Feier entgegen genommen. — Bautzen. Tödlich verunglückt ist auf dem Bahnhöfe der als Landsturmsoldat eingezogene Gaswerksarbeiter Pe termann, als er eben vom Urlaub in seine Garnison rückkehren wollte. Beim Ueberschreiten der Gleise wurde er von der Lokomotive erfaßt und vor den Augen seiner Frau, von der er sich verabschieden wollte, zermalmt. Der Unglück liche hinterläßt Frau und H unversorgte Kinder. Vriefkalten. Bekümmerte Mutter von drei kleinen Kmdern. Antwort. Ihr Schmerz ist nur zu begreiflich. Beinahe ein Jahr warten Sie schon auf eine Antwort Ihres lieben Mannes, von dem Sie wissen, daß er sich nach einer vor dieser Zeil von ihm eingegangenen Mitteilung in Sibirien in russischer Gefangenschaft befindet. Geben Sie die Hoff nung noch nicht auf; es haben bei dem ganz und gar im argen liegenden postalischen und Verkehrs-Verhältnissen des großen russischen Reiches dergleichen Unterbrechungen oft weit länger bestanden und das Ende war doch noch glück verheißend, oft sogar ein unerwartetes Wiedersehen. Neffe E. T. (71/2 Pfennig-Marke für einen guien Zweck.) Wer eine Gefälligkeit von einem andern verlangt, muß wenigstens so viel Anstand besitzen, seinen Namen zu nennen. Uebrigens ist die von Ihnen gewünschte Adresse dem Onkel selbst nicht bekannt. Klara H. in WilSdruff. Melden Sie sich bei der Königl. Amtshauptmannschaft Meißen persönlich zum Hilfs dienst im besetzten Gebiet. Es wird sich dabei hauptsäch lich um Belgien handeln. Geben Sie aber an, daß Sie auf sof»rtige Beschäftigung Wert legen. In Lazaretten wird kaum etwas für Sie zu tun sein, weil Sie nicht vor gebildet sind. Immerhin können Sie sich ja einmal schrift lich an den Landesverein »om Riten Kreuz, Personal- Abteilung, Dresden-A., Zinzendorfstraße 17, wenden. Zuschrift, Wilsdruff. Das Wegwerfen von Obft- resten kann man jetzt wieder überall beobachten, obwohl schon so oft auf die Gefahren hingewiesen wurde, die in folge Ausgleichs beim Treten auf solche Reste entstehen können. Angefaulte Birnen, die eine besonders glitschrige Masse ergeben, fand ich dieser Lage auf einigen Fußwegen und Straßen der Stadt. Ist es denn gar nicht möglich, ein bißchen Achtsamkeit zu befolgen, um dadurch seine Mit menschen vor Schaden zu bewahren? Ich meine, daß dies wirklich nicht so schwer wäre. — Schwer ist es freilich nicht. Niemand will sich aber dazu bequemen. Darum gehr der Unfug weiter. Kirchennachrichten für Mittwoch den 26. September. Bl«n»eust«in. Abends V-8 Uhr Kriegsbetstunde. Die heutige Nummer »mfatzt 4 Seiten. Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wllsdmk- Verantwortlich für die Sckmstleitung: Oberlehrer i. R. Gärtner, M den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. ^)!s6rusf Lksmnitr Ihrs ^ermäklung beehren sieb snruLeigsn 2ts6lvkscblmsisler NsX 'Philipp Nsrgsrste 'Philipp gsb Lteinsrt ,714 sm 24. Lsptsmber 1917. - Ssrm-GWmM - verkauft, so lange der Vorrat reicht, Wilsdruffer Maschinenfabrik, no« Bruno Voldnau, Wilsdruff KKKKKKKKKKKKKK FeiOttchmzeiAisse Stück 40 Pfennig noch vorrätig in der SelckältrsteNe cl. Tageblattes. Stelle von heute Dienstag ab wieder einen frischen, größeren ^MWWWlM Transport Oldenburger, Belgische Vl" und Holsteiner m Fohlen im Alter von 5 Monaten, 1 und 2 Jahren bei mir zum Verkauf und bemerke, daß darunter viele Stutfohle« von hochwertiger Abstammung sind, welche sich zur Zucht eignen. Hainsberg. E. Kästner. Güterbahnhofstraße 2. Fernsprecher Amt Deuben 294. 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