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Schneefall hatte aller verwischt. Später wurden einigt verdächtige Pers»«e« verhaftet, ob sie aber mit dem Ver brechen in Zusammmenhang stehen, ist noch nicht erwiesen. NuS dem Vorstehenden, so wie aus der fast gleichzeitigen Ermordung deS ostländtschen LandratS Kammerherrn Baron Budberg-WannamoiS, geht hervor, daß die Re volutionäre wieder neuen Mut gefaßt haben und an- scheinend ein agresfiveS Vorgehen gegen die Deutschen vorbereiten. Ei« Lodzer Stratzenbild. Auf der Straße wurde in Lodz gestern ein Offizier erschossen. Eine Militärpatrouille feuerte darauf eine Salve ab, durch die zwei Passanten verletzt wurden- Die Soldaten schossen auch in eine Konditorei, da sie glaubten, der Täter hielte sich dort verborge«. Aus Stadt Wrö Land. Mitteilungen aut dem Leserkreise für diese Rubrik nehme» «k jederzeit daxlbar entgege». Wilrdruff, den 8. März 1907. — Am 28. vorigen Monate hat eine abermalige Aus losung Königlich Sächsischer StaatSpapiere stattgefunden, von welcher die 3°/o Staatsschuldert-Kassenscheirre vom Jahre 1855 betroffen worben sind. Die Inhaber der genannten Staatspapieree werden hierauf noch be- sonders mit dem Hinzufügeu aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger ver öffentlicht, auch bei sämtlichen Lezirkssteuereinnahmen, so wie bet allen Stadträten, Bürgermeistern und Gemeinde- Vorständen des Landes zu jedermanns Einsicht ausgelegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Termine« ausgelosten bez. gekündigten, aber noch nicht abgehobene« Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viel Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. ES könne« dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrtume hinzugeben, daß, so lange sie ZinSscheine haben und diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Ein- lösungsstellen können ei«e Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentierte« ZinSschei«e nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschci« ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgeloster oder gekündigter Kapitale über deren Fälligkeits termin hinaus in keinem Falle stattfi»det, so werden die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachteile sich die Inhaber von Staatspapteren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der «stierenden Nummern) schützen können. — Arbeiter beim Königsbefuch. In den kommen- den Tagen will der sächsische König die Arbeilerstadt Chemnitz besuche«. Dabei wird die organisierte Arbeiter schaft zum ersten Male eine Resolution erprobe«, die im Dezember 1905 eine Versammlung der ArbeiterauSschüsse angenommen hat, und die bezüglich des Verhaltens der organisierten Arbeiterschaft bei Fürstenbesuchen »ie folgt lautete: „ . . . Weil aber das hiesige Unternehmertum sich fortgesetzt wehrt, die Lohn- und Arbeitsbedingungen zu verbessern, versprechen die Anwesenden, bei Fürstenbesuchen zu Hause zu bleiben und dahin zu wirken, daß nicht durch Fackrlzüge und ähnliche Ovationen, den Fürsten von de« Arbeitern dargebracht, bei jenen sich die falsche Meinung bilden kann, daß hier zwischen Arbeitern und Unternehmern ein gutes Einvernehmen bestehe, was doch bei den hiesigen schlechten Erwervsverhältmssen vollkommen ausgeschlossen ist." — Humbug! — Bülow gegen Bebel. Wir sind in der Lage, an unsere Leser weitere Exemplare des Sonderabdruckes der «Leipz. N. N." in jeder gewünschten Zahl kostenlos abzugeben. Der Versandt nach auswärts erfolgt kostenlos. Die Bülowrede verdient namentlich in Arbeiterkreisen die weiteste Verbreitung. — Oeffentliche Stadtgemeinderatssitzung am 7. März. Den Vorsitz führt Bürgermeister Kahlen- berger. ES fehlen St.R. Görne, StR. Wätzel und St.v. Schlichenmaier. Das Kollegium beschließt ein- stimmig, den ersten Termin der städtischen Anlagen künftig dauernd am 15. April zu erhebe«. — Infolge Pensionierung der Hebamme Trepte war die Stelle der hiesigen Bezirks Hebamme zur Neubesetzung ausge schrieben worden. AIS Bewerberinnen hatten sich u. A. Frau Wolf in Weistropp u«d Frau Klaus in Wilsdruff gemeldet. Zu dem Bezirk gehören die Ortschaften Kauf- bach und Sach Sdorf. Die Vertreter der beide« Ge meinden hatten bei der Vorberatung der Wahl zu Protokoll erklärt, sie brächten die Frau Klaus in Vorschlag und mollten deren Wahl unterstützen; sollte jedoch der Stadt- gemcinderat auf die Wahl der Frau Klaus «icht zu- kommen, so erklärten sie sich mit der Wahl der Frau Wolf einverstanden. Bei der Wahl erhielt Frau Wolf auf dem Lande die meisten Stimme«, während sich der Stadtge meinderat in seiner Mehrheit für Frau Klaus entschied. Der Zahl der Stimmen nach war Frau Klaus gewählt. Hiergegen erhob Frau Wolf Einspruch. Sie wies daraufhin, daß sie auf dem Lande die meisten Stimmen erhalten habe. Ein Gemeinderatkmitglied in Kaufbach und Sachsdorf vertrete eine größere Einwohnerzahl als et« StadtgemeinderatSmitglied in Wilsdruff. Der Einwohnerzahl nach seien die meisten Stimmen also auf sie (Frau Wolf) entfallen. Die kgl. Amtshauptmannschaft hat dem Einspruch Folge gegeben, und inzwischen ist Frau Wolf als Bezirkshebamme in Pflicht genommen worden. Hiergegen hat nun Frau Klaus Einspruch er hoben. Derselbe hatte bei der kgl. Amtshauptmannschaft keinen Erfolg. Nunmehr hat Frau Klaus die Entscheidung oer kgl. Kreishauplmannschaft angerufen. Die Entscheidung der genannten Behörde liegt heute dem Stadtgemeinderat vor. Der Vorsitzende teilt mit, daß der Rekurs von der KreiS- Hauptmannschaft zurückgewiesen worden sei. Frau Klaus hat trotzdem erneut um Vornahme einer anderweiten Wahl gebeten. Der Vorsitzende hat sie darauf hingewiesen, daß dirS bet der gegebenen Sachlage untunlich sei und daß ihr nur noch der Weg der Anfechtungsklage beim O »er- Verwaltungsgericht bleibe. Den Weg hat Frau KlauS bereits betreten. St.V. H. Ranft spricht seine Ver wunderung darüber auS, daß die Vertreter der Land- gemeinden erst für die Frau Klaus, dann für die Frau Wolf gestimmt hätten. Der Vorsitzende erklärt, er kenne die Gründe nicht. Auch St.V. Loßner ist verwundert über den Wechsel der Stimmung in de« Landgemeiode«. Nach dem Wortlaut der zu Protokoll gegebene« Erklärungen seien die Gemeinderatsmitglieder jetzt wortbrüchig geworden. S1.R. Bretschneider betont, das Ansehen der Stadt- gcmeinderats erfordere es, daß die ganze Sachlage zum gegebenen Zeitpunkt öffentlich klargelegt werde. St.v. Fischer bemerkt, man solle die ganze Hebammengeschichte nunmehr ruhen lassen. Das Kollegium verläßtden Gegenstand und nimmt Kenntnis von dem Entscheid der Krcishaupt- Mannschaft. — Die Lieferung von Briketts für das Elektrizitätswerk erteilt man Herrn Kohlenhändler Beyrich, die Lieferung von Steinkohlen Herrn Seidel, die Lieferung von Oel der Firma Bruno Bretschneider; die genannten Bewerber hatten die billigste Offerte eingereicht, die Preis differenzen waren allenthalben gering. — Der Mietvertrag mit dem Postfiskus wegen der im Stadthause ermieteten Räume, der noch bis zum Jahre 1913 läuft, hat eine durch die veränderte Gesetzgebung bedingte Aenderung er fahre«. Der Mietpreis wurde von 1650 Mk. auf 1700 Mk. erhöht, dafür hat die Stadtgemeinde die kostenfreie Ab- gäbe deS Wassers in der Dienstwohnung des AmtS- vorflandes zu übernehmen. Das Kollegium genehmigt einstimmig den veränderten Mietvertrag. — Der Stadt wachtmeister a. D. Voigt bezieht ein Ruhestandsgehalt von 840 Mk. Er hat sich bcschwerdeführend a« dieAufstchtS- behörde geführt mit der Bitte, eine Erhöhung der Pension anordsen zu wollen- Er begründet das Gesuch mit der allgemeinen Teuerung, die es ihm unmöglich mache, sich, seine Frau und seine sieben großgezogeneu Kinder im Alter von 15 bis 25 Jahren mit der Pen sion zu ernähren. Dabei weist er daraufhin, daß er auf eine 25jährige Amtstätigkeit zurückblicke, außerdem sei er Kricgsveteran. Es sei eine Schande, daß man ihn auf eine so geringe Pension anwcise. Der Vorsitzende «eist daraufhin, daß der Gesuchsteller nicht geschäftsfähig sei, da für ihn ein Vormund bestellt sei. St.-V. Schubert führt aus, Voigt habe ein Endgehalt von 1300 Mk. bezogen. Staatsdiener erhielten nach 25jähriger Dienstzeit knapp die Hälfte ihrer Bezüge als Pension. Voigt beziehe also wesentlich mehr als er überhaupt zu beanspruchen habe. Scho« dadurch bestehe kein Anlaß, sich weiter mit dem Gesuch zu befassen, ganz abgesehen davon, daß der Gesuchsteller überhaupt nicht geschäftsfähig sei. Bürger- meister Kahlrn'berger führt aus, die Pension sei dem Gesuchsteller seinerzeit jugesprochen worden, ohne daß eine rechtliche Verpflichtung hierzu Vorgelegen habe. Das Kollegium beschließt einstimmig, das Gesuch auf sich beruhen zu lasse«. — Der Theaterdirektor Zschiedrich, zurzeit in Großenhain, bittet um die Erlaubnis zur Veranstaltung vo« Theatcraufführungen in de« Monaten Oklober und November. Da« Kollegium gibt dem Ansuchen einstimmig Folge. — Die Kosten der Herstellung ei«er Lichtpause vom städtische« Bebauungsplan werden einstimmig bewilligt. Schluß der Sitzung gegen 7 Ubr. — Die am Mittwoch im Hotel Adler in Wilsdruff ab gehaltene Bezirk-Versammlung des Landwirt- schaftlichen Kreisvereins Dresden, der u. A. Herr KreiSsekretär Oekonomierat Dr. v. Littrow beiwohnte, hatte sehr zahlreichen Besuch aufzuweisen. Kreisvereins- Vorsitzender Geheimer Oekonomierat Andrä-Braunsdorjf sprach über da- Thema: .Welche Maßnahmen sind dringend notwendig, um die Schweinezucht re«, tadel zu gestalten und um deren Leistungsfähigkeit für die Zukunft sicherzustellen?" Nnknüpfend an die auf einer Reise in die Ostpriegnitz, besonders in Neukirchen, Köniendorf und Zerukow, gemachten Beobachtungen, schilderte der Redner vornehmlich die Vorteile einer Schweinezucht Mit freiem Weidegange. Die Landwirtschaft habe in den letzten Jahren immer deutlicher erkannt, daß dir Viehhaltung mehr naturgemäß gestaltet werden muß, weil die Stallhaltung die Bestände degeneriert. So empfehle sich nicht nur ein ausgedehnter Weidegang deS Rindvieher, sondern auch der Schweine. Der Weidegang der Schweine sei i« den genannten Orte« in großem Maßstabe eingeführt und vor allen Dinge« rentabler als die Stallschweinezucht. Nach den Beobachtungen in der Priegnitz werde er in Wilsdruff und Braunsdorf eine Schweinezucht in großem Maßstabe einrichlen und lade schon jetzt alle Laudwirtschaftsbesitzer zu deren Besichtigung ein, wie er überhaupt empfehle, die Schweinezucht auch in Sachsen naturgemäß zu gestalte«. Interessant waren weiter die Mitteilungen des Vortragenden über verschiedene Erscheinungen im Leben der Schweine, welche von großer Intelligenz der Tiere zeugen. So werden zum Beispiel die großen Herden in vier verschiedene« Abteilungen ver- Ichieden gefüttert. Hiervon lerne« die Schweine in vier Tagen ganz genau, zu welcher Kategorie sie gehören, und kommen, obwohl sie sich vollkommen frei bewegen können, nicht eher zum Futterplatz, alS bis ihre Zeit da ist. Die Herdenaufzucht des Mastschweines hat ferner den Vorteil großer Verträglichkeit der Tiere untereina«der; dieselbe geht soweit, daß, was sonst nicht vorkommt, die Ferkel bet einer fremden Muttersau Nahrung haben können. Ein weiterer Vorteil einer Weideschweinezucht ist ein sehr ge- ringer Bedarf an menschlichen Arbeitskräften und Material. (Wir können uns auf diese Mitteilungen beschränken, da der Wortlaut des Vortrages, namentlich die ziffernmäßige« Angaben an berufener Stelle im Wortlaut wiedergegebc« werden). A«knüpfend an die Bemerkung deS Vorsitzenden, daß in den großen Schweinzüchtereien fast nur Rüben als Futter gegeben werden, fragt Herr Döring-BurkhardtS- walde au, ob Kartoffeln als vollgültiger Ersatz für Rüben anzusehen seien. Der Herr Vorsitzende bestätigt dies. Auf eine weitere Anfrage aus der Mitte der Versammlung bestätigt der Vorsitzende ferner, daß Reismehl bei richtigem Gehalt ein ausgezeichnetes Futter sei. Herr Gutsbesitzer Kirchner-Birkenhain gab einige Mitteilungen über den Betrieb einer sächs. Schweinezuchtanstalt. Herr Tierzucht- inspektor Bruchholz-Freiderg betonte die Vorteile der Weide im allgemeine«. An der Hand einer Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben, die freilich wohl hier und da ver Prüfungbedarf, führte erden Nachweis, daß die Weide das einzige Mittel sei, das dieRenlabiliät der bäuerlichen Be- triebe nie schädige, sondern stets erhöhe. — Im Fragekasten wurden u. A. die Mißstände im DieustvermiltelungS- wesen betont; für eine Magd müsse man jetzt 15 Mark Vermittlungsgebühr bezahlen. (!) Der Vorsitzende betonte sehr zutreffend, daß durch gesetzliche Maßnahmen allein eine wirksame Bekämpfung drr Mißstände nicht zu erwarte« sei. Ein Mitglied regt die Gründung einer Jungvieh- weide-Gcnossenschaft im Wilsdruffer Bezirk an. Der Vorsitzende erwidert, daß diese Frage dauernd das besondere Interesse der Beteiligten in Anspruch nehme, daß aber die in Grumbach (Pfarrgut) beabsichtigte Gründung ei«er Jungvtehweidegenosse»schaft gescheitert sei. Ei« Mitglied fragt an, ob man zu Darlehensa«geboten von auswärtige« Firmen Vertrauen haben könne. Der Vorsitzende warnt vor derartigen Angeboten. (Da der Fragesteller sich auf eine Ankündigung im Inseratenteile des „Wilsdr. W." bezog, haben wir iu der Sache Erörterungen eingeleitet, deren Ergebnis wir seinerzeit unsern Lesern mitteilen wollen. Vorläufig raten wir ebenfalls dringend zur Vorsicht und haben die einstweilige Sistierung des Inserates veranlaßt. Vielleicht teilt uns ein Leser seine Erfahrungen mit der betreffenden Firma mit. Red. d. W. W.) Auf eine Anfrage teilte Herr Rittergutsbesitzer Grundmann- Wildberg mit, daß die Generalversammlung des Pferde. Verstcherungs-Vereins am 21. März, nachmittags 4 Uhr, stattfindet (siehe Inserat). Nach Erledigung der Frage, lastens schloß der Vorsitzende die Versammlung. — Versetzt: Leitungsaufseher Klemm in Wilsdruff als Leitungsoberaufseher nach Niedersedlitz. — Eine Mark Extrasteuer! Streiks kosten be- kauntlich Geld, sehr viel Geld. Das weiß vor allem der deutsche Holzarbeiter-Verband, der bekanntlich in Wils druff viele Mitglieder hat. Der vor sieben Wochen in Berlin ausgebroche«e AuSstand der Holzarbeiter hat dem Verband bereits über eine Million Mark gekostet. Die Mittel scheinen knapp zu werde». Aber die Verbands- leitung weiß sich zu helfe«. Sie verlangt jetzt von den Mitgliedern eine Extra-Steuer von einer Mark für jede Woche. Die Mitglieder deS VerbandeS haben also künftig in jeder Woche allein 1,55 Mark für den Ver band flüssig zu machen. Die sozialdemokratische Presse findet die Erhöhung der Beiträge natürlich ganz in der Ordnung. Wie würde dieselbe Presse skandalieren, wenn die Steuern wir nichts dir nichts um fünfzig Mark pro Jahr erhöht würden. Sonst tut die sozialdemokratische Presse immer, als ob die Arbeiter infolge der gegen» wärtigen Teuerung verhungern müßten, und hier knöpft man denselben Arbeitern einen -roßen Teil ihres Ver dienstes ab zur Förderung der Streikwut. Uud soetwas ne««t sich dann „Vertreter der Arbeiterklasse"! — Die Absicht, auf den Ländereien deS Pfarrgutes i« Grumbach eine Jungviehweidegettofsenfchaft zu gründe«, ist, wie wir auch anderer Stelle auSsühren, gescheitert. Das Projekt, dem man in weiteren Kreisen mit großem Interesse begegnete, kam deshalb nicht zustande,, weil das Pfarrfeld, welche» auf verschiedene Zeitfristen an einzelne Pachter verpachtet ist, nicht im Ganzen zu ein und derselben Zeit au die zu gründende Genossenschaft: abgegeben werden konnte. — Die Hartmann'fche Ziegelei in Wilsdruff, deren Betrieb schon längere Zeit ruht, wurde gestern im ZwangSversteigcrungsverfahrcn von einem Hypotheken gläubiger, Herrn KowmissionSrat Berndt in Dresden zum Preise von 70600 Mk- übernommen. An Hypotheken fielen etwa 50000 Mk. aus. Für die ungünstige Konjunktur, die «och immer in der Ziegrlindustrie anhält, spricht der Umstand, daß die Ziegelei, die gestern ungern für reichlich 70000 Mk. übernommen wurde, vor wenigen Jahren auf fast 200 000 Mk. gewürdet wurde. — Auf den Volksunterhaltu«gsabe«d, den der Gemeinnüyige Verein am Sonntag abend im Schützenhaus veranstaltet, sei wiederholt empfehlend hingewiesen. — Gestern stellte« fich in Wilsdruff etwa 240 Gestellungspflichtige aus den Orten des Amtsgerichtsbezirks. Davon wurde vorläufig etwa ein Drittel als tauglich befunden — Zur Finanzlage de- Meitzner Lombaue- schreibt Geh. Rat Prof. Dr. Wach: „Die in der Presse verbreitete Darstellung der Finanzlage bedarf insofern der Berichtigung, als die durch die Eigenart des Banes und andere uuberechenbare Umstände Herbeigeführten Ueber- schreitungen im Finanzministerium schon deshalb nicht überraschen konnten, weil die gesamten Arbeiten unter ständiger Mitwirkung des Landbauamtes ausgeführt werden und dem Bauausschuß ei« hoher Beamter des Finanzministeriums angehört. Im übrigen ist die Fort führung und Beendigung des Baues als gesichert an zusehen, ohne daß irgend welches Zusammenwirken mit Preuße« sich vernotwendigt." — Keffelsdorf, 7. März. Am nächsten Sonntag nachm. 1 Uhr werden in hiesiger Kirche die diesjährigen Konfirmanden der Parochie Kesselsdorf durch Herr» k. Junge geprüft. Zu diesem feierlichen Akte ist auch die Gegenwart der Elter« und Angehörigen erwünscht. — KestelSdorf. Am Donnerstag früh 6 Uhr 49 entgleiste« bei der Ausfahrt vom Bahnhos Kcssrlsdorf von dem Güterzuge mit Personenbeförderung zwei Güter wagen und ein Personenwagen. Die Schmicrkapsel einer Waaenachse und die AuSfahrtsweiche wurden dabet weg gerissen. Personen kamen nicht zu schade«. Die Fahr- -äste konnten mit dem im Gleise verbliebenen Zugtetl nach Potschappel befördert werden. Der Verkehr des gegen 9 Uhr folgenden PersonenzugeS wurde a« der Unfallstelle durch Umsteige« vermittelt. Bereits gegen 10 Uhr war daS Gleis, welches dort eine scharfe Kurve bildet, wieder betriebst