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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 15.03.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191703156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19170315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19170315
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-03
- Tag 1917-03-15
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Monat
1917-03
-
Jahr
1917
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«eftltw und südwestlich Ba«dad zurück und veievte» Bagdad am Sonntag morgen. Kher die der Besetzung der Stadt vorhergehenden Operationen meldet der Bericht weiter: Wir überraschten den Feind, indem wir bei Mondschein am Dienstag den Diala überschritten. Auf dem reckten Ufer richteten wir an der Tigris-Brücke unterhalb der Mündung des Diala einen starken Posten ein. Eine starke Abteilung marschierte aus dem reckten Ufer stromaufwärts, fand den Feind sechs Meilen südöstlich von Bagdad und trieb ihn zwei Meilen zurück. Wir erzwangen den Übergang über den Diala am Freitag und rückten vier Meilen in der Richtung auf Bagdad vor. Unsere Streitkräfte auf dem rechten User warfen den Feind aus der zweiten Stellung und schlugen cuis dem genommenen Gelände ein Lager auf. Es herrschten Sandstürme und heftiger Wind. Enver Pascha über die Lage in Mesopotamien. Gelegentlich einer Besprechung des Kriegsbudgets in -er türkischen Kammer gab der soeben von der Sinaisront -urückgekebrte stellvertretende Oberbefehlshaber Enver Pascha Aufklärungen über die allgemeine Lage. An Ser mesopotamischen Front — so sagte er — sind die Türken infolge militärischer Maßnahmen nördlich des Tigris zurückgezogen. Wie Enver Pascha hinzufügte, haben sie sich aus denselben Erwägungen heraus auch an der persischen Front gegen Kermanschah zurückgezogen. An der -Sinai- front und im Kaukasus sei die Lage unverändert. Im übrigen erklärte der Minister, dah die Verbündeten mit Ruhe die Offensive erwarteten, die die Feinde vermutlich im kommenden Frühjahr auf irgendeiner Front planen könnten. Die Kammer möge es entschuldigen, wenn er über das von den Mittelmächten ebenfalls geplante Vor gehen Schweigen bewahre. Ler Minister betonte, daß die Verteidigung der Meerengen und der Küsten niemals gesicherter gewesen sei, namentlich seit dem verstärkten Unterseebootkrieg. kleine Kriegspott. Berlin, 13. März. Aus die amtliche Heeresmeldung, daß man in Frankreick die .kommenden Ereignisse an der West front mit größtem Vertrauen erwartet", wird deutscherseits ebenfalls amtlich bemerkt .Auch wir leben diesen Ereignissen mit großem Vertrauen entgegen." Haag, 13. März. In Hoek aan Holland wurde die Be satzung des norwegischen Dampfers .Thode Vogelend" (4352 Tonnens gelandet: der oon einem deutschen U-Boot mit Bomben zum Sinken gebracht wurde. Keq-West, 13. März. Botschafter Gerard ist hier an« g-knmm-n und setzt seine Reise nach Washington mit der Bahn kort. Parts, 12. März. Die .Agence HavaS' meldet: Die Westfront scheint aus ihrer Erstarrung heraustreten zu wollen. Die Anzeichen oon Tätigkeit mehren sich und kündigen Ereignisse an. die man mit größtem Vertrauen erwartet. Stockholm, 12 März. Die „Rußkaia Wolja" meldet aus Wladiwostok: In Tokio sind Nachrichten vom Auftreten deutscher U-Boote im Indischen Ozean eingetrosfen. Die javanischen Dampferlinien erhöhten darum ihre Frachtraten. Dr. Helfferich über clen d Koot-Krieg. Die grimmigste Gefahr für England. Berlin, 13. März. In einer Unterredung, die der Staatssekretär deS Innern mit dem Vertreter des Budapester Blattes „Az-Est" Herrn AndreaS Adorian hatte, sagte Dr. Helfferich u. a.: Sie fragen mich, ob unsere Ermattungen durch den U-Boot-Krieg erfüllt werden und wie der U-Boot-Krieg auf unsere Feinde, insbesondere auf England, wirkt. Sie haben vom Reichskanzler kürzlich im Reichstag gehört, daß die Er wartungen unserer Admiralität durch die Erfolge unserer U-Boote weit übertroffen werden. Noch bester als der Reichs kanzler. unser Admiralstab und ich kann Ihnen der britische Premierminister hierüber Auskunft geben in der Rede, die er am 23. Februar im Unterhause gehalten hat. Llond George liebt die Offenheit. Er hat seinem Parlament ohne Umschweife gesagt, daß unser U-Boot-Krieg die grim migste Gefahr ist, die England je bedroht hat. Es war für mich eine Genugtuung, daß Llond George öffentlich in fast allen Punkten die Richtigkeit meines Urteils über die Verhältnisse bestätigte, auf die wir unsere Zuversicht bsim U-Boot-Krieg setzen. Er hat bestätigt, daß im abgelaufenen Jahre nur noch eine Tonnage von 3V Millionen Tonnen die englischen Häfen gegen 50 Millionen Tonnen im letzten Friedensjahre anliefen und daß etwa die Hälfte der eng lischen Flotte durch unmittelbare Kriegszwecke in Anspruch genommen ist. Er hat anerkannt, daß es nur ein Mittel gibt, der grimmigsten Gefahr zu entgehen, nämlich, daß England fick mit aller Schleunigkeit von aller Einfuhr unabhängig macht. Die Holzeinfuhr, die nach seiner Angabe im letzten Jahre noch 6 400 000 Tonnen betrug, soll überflüssig gemacht werden durch den Holzschlag im eigenen Lande. Englands Wälder sollen für das Grubenholz. Frankreichs für die Schützengräben sorgen. Wo die Arbeitskräfte Herkommen sollen, um die 6,4 Millionen Tonnen zu gewinnen, bleibt Llond George's Geheimnis. Auch an Eisenerz bezieht England jährlich viele Millionen Tonnen namentlich aus Spanien und Schweden. Auch hier soll die Steigerung der heimischen Produktton helfen. Der dritte Posten, für den gewaltige Mengen von Einfuhr- tonnage erforderlich sind, sind die Lebensmittel. Llond George stellt fest, daß 70 bis 80^° des englischen Bedarfs an Bo)ensrüchten durch das Ausland gedeckt werden, und er fügt h nzu: „Im gegenwärtigen Augenblick sind unsere Lebens» mittelbestände niedrig, alarmierend niedriger, als sie jemals zu dieser Jahreszeit gewesen sind. Dr. Helfferich schilderte weiter, wie Lloyd George hofft, durch strenge Einfuhrverbote alles, was irgend über flüssig ist, den Griffen unserer U-Boote zu entziehen. England ist also dazu gekommen, sich selbst zu blockieren, nachdem seine Blockade gegen die Zentralinächte versagt hat. Aber auch die Selbstblockade wird ihm nichts helfen. Alles in allem vermag Lloyd George mit seinen Maß» nahmen kaum mehr als l^ Millionen Tonnen für daS Jahr zu sparen. Das sind 3°/t> der Tonnage, die England in Friedenszeit anlief. Hiernach können Sie ermessen, schloß der Staatssekretär, auf wie schmaler Grundlage Lloyd Georges Hoffnung beruht, der »grimmigsten Be» drohurg' Englands Herr zu werden. Ich glaube, wir dürfen guten Mutes sein, wenn britische Großsprecherei anjängt, so klein zu werden. (Berlin zensiert.» Vie „Kriegsbeute" äer ksnaäier. Wie e» dem Vernstorfs-Schifs in Halifax erglna. Der Dampfer „Frederik VIII.'. aus dem Graf Bernstorff und die übrigen Mitglieder der bisherigen deutschen Botschaft tn Washington die Heimfahrt nach Europa anttaten, ist. wie jetzt nach dem Eintreffen des Schiffes in Christiania be« könnt wird, von den Kanadiern tn Halifax in einer ollem Völkerrecht und aller Gesittung hobnsprechenden Weise behandelt worden. Di« edlen Söhn« Kanada», die .Europen» übertünchte Höflichkeit' auch beute noch Picht NO kennen scheinen... waren offenbar dargus. ^er- ,euen. veure um ieven Preis zu mawen, uno tucyren daher den Deutschen alles, was sie bei sich führten, wie irgendein Brigant aus den Abruzzen schlankweg abzuknöpfen. Gräfin Matuschka, eine geborene Amerikanerin, hat einen Verlust von 125000 Maik zu beklagen: Hauptmann Tauscher und Handelsattache Pwtzaer verloren kleinere Be träge. Verschiedenen Dienstboten wurden die gesamten Er sparnisse zuerst abgenommen und erst aus Verwenden der britischen Marineoffiziere zurückgegeben: andere Mitreisende mußten ihre ganze Barschast bis auf 100 Dollar, die man ihnen gnädig überließ, den zugreifenden Händen der kanadischen Untersuchungsmannickast überlassen. Die norwegischen und dänischen Pastagiere waren außer sich über das unverschämte Auftreten der Kanadier: als jedoch einer der Norweger sich in diesem Sinne äußerte und ein kräftiges Wörtlein fallen ließ, wurde er kurzerhand verhaftet. Den Engländern mar die ganze Geschichte offenbar höchst peinlich, und der englische Kommandant machte kein Hehl daraus, daß es, wenn die Sache öffentlich bekannt würde, einen groben Skandal geben müsse. Es sei aber — ließ er durchblicken — nicht leicht, die Kanadier zu Gentlemen zu erziehen. Von den kanadischen Zollbeamten, die die Untersuchung der Passagiere durchzu- führen hatten, waren mehrere sinnlos betrunken; sie gröbsten unflätige Lieder, führten, wie es von Wilden nicht anders zu erwarten ist, Jndianertänze aus und benabmen sich den Damen gegenüber in der flegelhaftesten Weise. Es fehlte aber auch nicht an komischen Zwischenfällen. Dem deutschen Konsul Baron Ungelter nahte sich ein kanadischer Krieger, den gerade ein menschliches Rühren erfaßt hatte, mit den im treu herzigsten Tone gesprochenen Worten: „Ach. bitte, hasten Sie mal mein Gewehr!" Als der Konsul es etwas seltsam fand, daß ein Feind den andern um einen solchen Dienst bitte, meinte der brave Söldner: „Vor Gott sind alle Menschen gleich!" Das wenige Monate alte Töchterlein des deutschen Botschaftsrates Prinz Hatzfeld wurde aus allen Windeln herausgeholt, um „untersucht" zu werden, denn selbst die Säuglinge gelten als verdächtig. Als dann dem Kinde bei der hochnotpeinlichen Untersuchung etwas Menschliches passierte, wurde erst lange und eingehend beraten, ob es in neue Windeln gelegt werden dürfe. Die Mutter des Kindes wurde eine Stunde lang bis auf die Füße untersucht. Ihre Zehen wurden gezogen und gezerrt, weil man sie für unecht hielt! M äre das alles nicht so furcht bar traurig und beschämend gewesen — zu schämen hatten sich allerdings nur jdie Urheber dieses Skandals —, so hätte es den Stoff zu der schönsten Posse bieten können. Von freunä unä feinä. Allerlei Draht- und Korrespondenz-Meldunaen.1 Kckliellung cker Vum» unck ckes keiettsrsts. Berlin, 13. März. Die amtliche Petersburger Telegraphen-Agentur bringt folgende aufsehenerregende Meldung: Zwei kaiserliche Erlasse ordnen die Aufhebung der Sitzungen der Reichs",nma und des RcichSrats vom I I. März ab und ihre Wiederaufnahme im April lv>7 oder später den außerordentlichen Umständen entsprechend an. Wenn die russische Regierung die andauernd in hef tigem Kampfe mit ihr liegende Duma auf unabsehbare Zeit nach Hause schickt, während in den Straßen Peters burgs der Aufruhr tobt, so muß es sich tatsächlich um etwas anderes handeln, als um harmlose Aufläufe von nach Lebensmitteln suchenden Frauen. Revolutionäre Unrutten in Petersburg. Kopenhagen, 12. März. Der Kommandant der Petersburger Truppen, General Khawaloff, macht in einer Proklamation bekannt: Infolge der Unruhen in de» letzten Tagen, der Ge walttätigkeiten und der versuchten Angriffe auf Soldate« und Polizei und der trotz des Verbote» in den Straßen abge haltenen Versammlungen, wird die Bevölkerung darauf aufmerksam gemacht, daß die Truppen Befehl haben, von der Waffe Gebrauch zu machen und vor keiner Maßregel zuriickzuschrecken, um die Ordnung in der Hauptstadt auf rechtzuerhalten. Zeitungen erscheinen in Petersburg augenblicklich nicht, der Straßenbetrieb ist gänzlich eingestellt. Die Regierung bemüht sich durch ins Ausland gesandte Depeschen, die Unruhen als oon Frauen in Szene gesetzte Anstürme auf Lebensmittelläden hinzustellen. Ist man in Petersburg wirklich so naiv, sich davon Wirkung zu versprechen, wenn gleichzeitig der alarmierende Befehl des Truppen-Komman» dauten bekannt wird? Die schweren Unruhen in Petersburg und Moskau haben der Regierung gezeigt, daß die Lebensmitteinöte für. die Bevölkerung unerträglich geworden sind. Trotz dieser ästigen Krawalle aber versucht man es weiter mit der üblia^' Vertuscbungs- und Vcrtröstungspolitik. Der Vorschlag des Dumapräsidenten, die Lebensmittelverteilung in der Hauptstadt der Stadtverwaltung zu übertragen, wurde im Ministerrat hmzlehend behandelt. Inzwischen kommen auch Nachrichten von einem Anwachsen der mohammedanischen Bewegung in Mittelasien. Über die Bezirke oon Turgaj und Kuslana,' mußt- der Kriegszustand verhängt werden. keine h4ögUckkeit, Veutscblanck Lusrukungern. Rotterdam, >3. Mürz. Wie Frühlingsschnee schwinden m England die Hoff nungen aus die endliche Aushungerung de« deutschen Volkes dabin. Der hiesige Sonderberichterstatter d-s Londoner „Daily Telegraph', Leonard Spray, der leit ungefähr zehn Monaten täglich von der deutschen Hungersnot t» er- zäh en wußte, ist lleinleut geworden und suhlt in seinem Blatte aus: Bisher ist noch niemand Hungers gestmd-n. und dies wird wahrscheinlich auch nickt geschehen. Teuttckland ist kein Land, dessen Zivilbevölkerung hungern od-i nur halb satt gemacht zu werden braucht- Es hat innerhalb seiner Grenzen, wenn auch nicht einen Überfluß, jo dock durchaus genügende Nahrungsmittel. Es hat genug, um Ein wohnern eine angemessene Lebensführung ,u ermöglichen, und könnte das auch tun. ohne sich den Getakren ouszu- setzen, die eine Verlängerung des Krieges übe, alle per» uünstigen Berechnungen hinaus mit sich bring»» konnte«. Das ist also eine vollständige Anerkennung be« oon deutscher Seite stets vertretenen Standpunktes, daß der britische Aushungerungsplan schon gänzlich gescheitelt und vollständig aussichtslos ist. Protest gegen Sr»k Kern störst» Kettln ttang. Berlin, 12. Mär,. Wie eS heißt, wird die deutsche Regierung alsbald nach der Heimkehr deS bisherigen Botschafters in Wafhington Graf Bernstorff bei den Vereinigten Staaten Protest einlegen gegen die unwürdige Behandlung des Botschafters und deS Botschaftspersonals Trotz der Zu billigung freien Geleits durch die englische Regierung ließ sie in Halifax daS gesamte diplomatische Personal in der rücksichtslosesten Weise körperlich durchsuchen. Die ganze Untersuchung in Halifax trug einen herausfordernden und unter Kulturmenschen sonst nicht üblichen Charakter. Vst Kervlstnung lmeriklnisckee klnckelskcttist«. Amsterdam, 13. Mär,. Nach Router ist die Bewaffnung der amerikanische» Handelsschiffe eine durch amtliche Bekanntmachung fest» gesetzte Tatsache. Reuter meldet aus Washington: DaS Staatsdepartement hat allen fremde« Vertreter» hier mitgeteilt, daß die amerikanifchen Schiffe, die die deutsche Seesperre durchfahren, zum Schutze deS Schiffe- und der an Bord befindlichen Personen bewaffnet sei» werden. Es ist nicht klar, ob die Bewaffnung obligatorisch sein wird, doch wird das Marinedepartement alle Schiffe bewaffnen, die um ihre Bewaffnung bitten. Ferner hat das Staatsdepartement beschlossen, fremde« Handelsschiffen die Ausfahrt aus amerikanischen Häfen zu gestatten, selbst wenn die Schiffe vorn wie hinten be waffnet find Grölst ttlotlrge in frrnkreictt. Cbristiania, 13. März. Die hiesige Zeitung „TidenS Te»n' erfährt aus Paris, Laß die wirtschaftliche Lage in Frunkrrich immer bedroh» licher werde, da starker Kohlenmange! infolge Vermin derung der Anzahl oon Transpottmitteln herrsche, sowie gewisse Lebensmittel, wie ovr allem Butter und Kartoffeln fast nicht mehr auszutreiben wären. Hinzu kämen noch andere Schwierigkeiten, unter denen man bereits jetzt leide und die sich aller Voraussicht nach noch verschlimmern würden. Snglilcke stiinitterttürrerei in kck,necken. Stockholm, 12. März. Hier bilden das Gesprächsthema des Tages einige unvorsichtige Äußerungen deS englischen Gesandten, die sich auf die gegenwärtige politische Lage in Schwede» beziehen, und die in denjenigen Kreisen des Landes, die für Unabhängigkeit nach allen Seiten hin eintreten, leb hafte Beunruhigungen Hervorrufen. Der Gesandte hat sich unter anderem oon der letzten Krise dahin geäußert «daß er in der Kammer die Majorität habe »nd den Ministerpräsidenten Hammerskjöld in der nächsten Woche stürzen würde.' Sunstlge enckgultig« Cntfckeisung nakergeruckt. Köln, 13. März In einem offenbar von maßgebender Stelle aus Berlin stammenden Artikel, der «Berechtigte Zuversicht' überschrieben ist, sagt die Kölnische Zeitung: Wir werden immer das Notwendige an Nahrungsmittel» und mehr als das Notwendige an Kriegsmitteln haben. Wir sehen die Zeit herankommen, daß die Entente in Nöte gerät, deren sie nicht mehr Herr werden kann, und die ihre Kriegführung entscheidend beeinflußen. England- Not wird auch die Not seiner Genoffen sein. Die Wirkungen des Tauchbootkrieges verstärken sich täglich. Hieraus und aus der täglich neu sich erweisenden Unzerbrechlichkeit unserer militärischen Schutzwälle sowie auch den Vorbereitungen unserer Heeresleitung dürfen wir die Zuversicht schöpfen, daß dos, was sich jetzt anbahnt, die endgültige Entscheidung bald näher bringt. Diese Zuversicht wird oon allen, zu einem umfaßenden Urteil berufenen Personen vollauf geteilt. Wir dürfen mit berechtigter Hoffnung tt-- Entwicklung der nächsten Zell entgegenseben. Vie uneinigen korialjsten cker Entente. Bern, 12. März. Der Plan eines Kongreßes in Paris für die Sozialisten der gesamten Länder des Zehnverbandes ist bekanntlich einstweilen gescheitert. Über die Gründe dafür erfährt man jetzt durch den „Temps', die Einladungen hätten die polnische, rumänische und serbi che Sektion nicht erreiche» können. Finnland, Südafrika, Kanada, Australien und Neuseeland antworteten nickt, Portugal erklärte, es könne sick augenblicklick nickt vertreten lassen, Italien lebnte ab, von den drei englischen Sektionen lehnten zwei ab und die dritte erhob Bedenken. Die beiden russischen Sektionen schließlich drückten ein solches Mißtrauen aus, daß ihre Beteiligung sehr fragwürdig erschien. Die französischen Sozialisten, welche die Konferenz angeregt hatten, zogen es unter dielen trostlosen Aussichten vor, die Zusammenkunft zu vertagen, d. h. wahrscheinlich ganz aufzugeben. Politische Kunälckau. veutlckes tteick. * In Darmstadt wird am Mittwoch in der KrstgSzelt angemessener allereinfachster Form da» 25 jäyrige Re- aierungSjubiläum deS Groftherzogs von Hessen ge feiert, Ernst Ludwig, Grobherzog von Hessen und bei Rhein, ist der einzige Sobn des Grvßberzogs Ludwig IV seines Vorgängers in der Regierung, aus dessen Ebe mit der Prinzessin Alice von Großbritannien. Er ist in zweiter Ehe vermählt mit Prinzessin Eleonore von Solms-Lich. Der Großherzog stimmte der Anregung der Präsidenten beider Ständekammern zu, das festliche Ereignis mit einer Großherzog-Ernst-Ludwig-Spende des hessischen Volkes dauernd festzuhalten, deren Ertrag zum Besten eineS großen Erholungsheims für hessische Krieger Verwendung finden soll. In wenigen Wochen ist die Summe von 2 387 949 Mark zittammengetragen worden. Den Dank und die Anerkennung für seine unter den Waffen stehen den Landeskinder bezeugte der Grobherzog durch die Stiftung eines „Krieasebrenzeichens in Eifen' Letzte Melangen. Der Aufruhr in Petersburg. Stockholm, 14. März, (tu ) Am Donnerstag früh legten weiter viele Tausende von Peters burger Arbeitern ihre Ardrit nieder. Am Frei tag belagerten schon um 7 Uhr morgen» grohe Mengen die Bäckereien und Brotfabriken. Als jedownachS Uhr bekannt wurde, dotz der Brot verkauf auch an diesem Tage nicht onfgenomme« werden sollte, begannen wieder große Krawalle. Berittene Polizei und Gendarmen warfen sich mit blanken Säbeln in die Menge, wobei etwa 2V Tote und 10V Verwundete zur Strecke ge bracht wurden. Um 12 Uhr versammelte stch die Reichsduma und Präsident Rodsjanko hielt eine Ansprache, die Hungerunruhen in Petersburg und derProvinzhäcten einen solchen Umfang ange nommen» daß von direkter Vaterlandsgefahr ge sprochen werden könne. Der Sonnabend ließ fich be sonders schlimm an. Während bis »ahi« lediglich Bäckereien und Brotsabriken gestürmt wurden, begann am Sonnabend am frühe« Mor gen der Stur« a»f di« andere« Läde»,
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