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Lokalblatt Mr Wilsdruff Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf, Kaufbach, Kesselsdors, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, RLHrsdorf hei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdors, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Druck und Verlag »on Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich Oberlehrer Gärtner, Wilsdruff. Donnerstag, den 15. März 1917. Nr. 31. 76. Jahrg. N!NW!!> Der amtliche Teil befindet sich in der Beilage. Der Aufruhr in Petersburg. MWe Niederlage dei Zloczm-ÄNWol. — 3500» Tomen im Melmer oersM. - Nr. Helfferich «der den ll-Mi-Krieg. — Schließ««- der D«m md des Neichsrats. - Armes Lkinsl Auf sein» Bettelrundreise um dre neutrale Welt, bei der er weder an Persien noch an Siam oorüberging, ist Präsident Wilson zu guterletzt in Peking hängen ge blieben. Dort bot sich ihm ein aussichtsreiches Ge schäft, denn das Himmlische Reich, das ganz nach den laut gepriesenen und überall zur Nachahmung empfohlenen amerikanischen Friedensgedanken leben, daS niemanden etwas zu Leide tun wollte, das keinen „Militarismus' besah, weil es glaubte, die bösen Nachbarn würden es schon in Ruhe lassen, es sah sich wehrlos ein gekreist von javanischer Eroberungsluft im Osten und von russischer Rücksichtslosigkeit im Norden und Westen. Wenn sich hierzu noch amerikanischer Goldüberfluh gleißend ge sellte, warum sollte man nicht erreichen, was man wollte, zumal der einzige starke Mann, der dem Lande seit dem Sturze der Dynastie beschicken war, Duanschikai, recht zeitig von „befreundeter" Hand ins bessere Jenseits be fördert worden war. Also wurde in Peking der Hebel angesetzt, und wenn nicht alles täuscht, wird der Friedenspräsident aus Washing ton hier endlich zum Ziele kommen. Das Parlament — so etwas gibt es wirklich in China — soll nach einer Reutermeldung in geheimer Sitzung mit über 300 Stimmen Mehrheit den von der Regierung beschlossenen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland gebilligt haben. . Damit ist wohl der Widerspruch des Präsidenten der Re publik beseitigt: wenigstens weiß eine zweite Reuter meldung hinzuzufügen, daß der Ministerpräsident, der sich nach dem Zusammenstoß mit dem Staatschef nach Tientsin begeben hatte, wieder in die Hauptstadt zurückgekehrt ist und sein Entlassungsgesuch zurückgezogen hat. Der Präsident habe sich zwar entschieden gegen den Beschluß des Minister rats gewehrt und auch darüber hinaus nichts davon wissen »ollen, daß das Land aus einen Anschluß an den Zehnverband festgelegt werde, aber da er offenbar groben Wert darauf legte, die Regierung am Ruder zu erhalten und diese nunmehr durch einen förmlichen Parlamentsbeschluß gedeckt ist, so wird wohl alles Sträuben weiter nichts helfen. „Der Bien' muß" einfach, wenn Herr Wilson befiehlt -- das nennt man dann in Amerika hie Freiheit der Pölker und den Schutz der Schwachen. Und so kann es kommen, daß ausgerechnet die un- triegerischste Nation der Welt unter Führung oder richtiger gesagt: unter Verführung der Vereinigten Staaten in den europäischen Krieg mit hineingezerrt wird, nur weil das Washingtoner Kabinett das Bedürfnis empfindet, doch wenigstens einen Genoffen im selbstverschuldeten Unglück zu haben. Nebenbei freilich spielt auch der Gedanke, was bei dieser guten Gelegenheit für den lieben Kavitalismus nicht alles herauszuholen wäre, bei den amerikanischen Macht habern eine große Rolle. Man hantiert natürlich vor den Äugen der Chinesen gehörig mit dem dicken Geldbeutel herum, fragt nach dem Preise von Bahnkonzessionen und Gruben- und Hafenbauten, ist ourchaus bereit, die schönsten Anleihen zu bewilligen und der anlehnungsbedürftigen Kultur des Landes mit allen technischen Mitteln aus- zuhelfen, über die die neu. Welt in Hülle und Fülle ver fügen kann. Und erregt die Betriebsamkeit auch in Japan einiges Unbehagen, weil man dort ältere Ausbeutungsrechte zu besitzen glaubt, so mag es der diplomatischen Kleinarbeit des Herrn Wilson doch gelingen, die aufsteigende Eifersucht dieses Rivalen zunächst einmal zu beschwichtigen; man kann ja eine Arti schocke blattweise verspeisen und sich brüderlich in sie teilen, zumal wenn sie ein besonders schönes und fettes Exemplar ihrer Gattung ist. Eine Verständigung mag auch dadurch noch erleichtert werden, daß sie die An- j eignung und Austeilung der sehr bedeutenden deutschen Werte in China gleich mit in Rechnung stellen kann. Wir wissen aus der Leidensgeschichte der Schantungbahn, daß die Japaner in diesen Dingen durchaus nicht blöde sind, und von den Amerikanern darf man ohne weiteres an nehmen, daß sie ihnen darin nichts nachgeben werden. Also wirklich, es winkt den vereidigten Friedensfreunden «in gutes Geschäft, und um die von Wilson für notwendig «klärte Zustimmung der Negierten zu allen wichtigen Be- Der WesW Senat geacWgte de« Avdruih schlüssen der Regierenden unbedingt sicherzustellen, hat man gewiß gegenüber dem Pekinger Parlament mit dem rollenden Dollar nicht geknausert. Die Spesen werden nachher mit Leichtigkeit »iever herauszuwirtchaften sein. Und wenn alles gut geht, ist man den unbequemen deut schen Wettbewerb in Ostasien ein für allemal losgeworden. Die deutsche Regierung wird zurzeit kaum imstande sein, dieses Rünkespiel wirksam zu bekämpfen. Wir sehen nur, der Einsatz wird immer höher; also muß auch die gesammelte Kraft, mit der wir ihn zu gewinnen streben, immer gewaltiger werden. Mögen unsere Feinde die deutschen Außenposten berennen, soviel sie können, die Entscheidung wird hier an unseren Grenzen fallen, und hier werden wir siegen über alle Tücke und über alle Erbärmlichkeit der Welt. Ver Krieg. Grohe« Hauptquartier, i3. März. Westlicher Kriegsschauplatz. Südlich von Arras machten englische Abteilungen nach Feuervorbereitung auf breitester Front bei Beau rains einen Vorstoß, der verlustreich fehlichlug. — An der Ancre, zwischen Avre und Oise, westlich von Soissons, in der Champagne und auf beiden Maas-Ufern war die Gefechtstätigkeit lebhaft. — Nördlich der Avre drangen französische Kompagnien gegen unsere Stellungen vor; sie wurden durch Feuer vor den Hindernissen zur Umkehr gezwungen. — Südlich von Ripont griffen die Franzosen nach Trommelfeuer wiederum unsere Stellungen an. In zäher Gegenwehr wurde die heiß umstrittene Höhe 185 gegen überlegene Kräfte gehalten; eng begrenzten Raumgewinn am Südwesthang erkaufte der Feind mit blutigen Opfern. Östlicher Kriegsschauplatz. Front des Gencralfeldu.arschnlls Prinzen Leopold von Bayern. Mehrere Abschnitte lagen bei klarer Sicht unler russischer Artilleriewirkung, die kräftig erwidert wurm. Nördlich der Bahn Zloczow—Tarnopol führten unsere Stoßtrupps mit Umsicht und Schneid ein Unternehmen durch, bei dem 3 Offiziere, 320 Russen gefangen, «3 Maschinen gewehre erbeutet wurden. Auch bei Drzezany und an oer Narcyowka brachten uns Vorstöße in die russischen Linien Gewinn an Ge fangenen und Beute. An der Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph und bei der Heeresgruppe de« Generalfeldmarschalls v. Mackensen ist bei geringen Vorfeldgefechten die Lage unverändert geblieben. Macedonischc Front. Zwischen Chrida und Prespa- See griffen französische Bataillone unsere Stellungen an; sie sind abgewiesen. — Bombenangriffe unserer Flugzeug geschwader auf Bahnhof Vertekop südöstlich von Vodena) erzielten Treffer, die lange beobachtete Brände heroor- riesen. Der Srüe Generalgua uermeister Ludendorffs. zz sOv: ll.rnnrr. rni ff^iNelmeer versenkt. Nach amtlicher Meldung des deutschen Admiralstabes wurden im Mittelmeer versenkt : 6 Dampfer und 8 Segler mit zusammen über 35 000 Tonnen, darunter am l7. Fe- bruar der bewaffnete französische, von Zerstörern gesicherte Truvventransportdampfer „Athos" (12 644 Tonnen- mit ' einem Bataillon Senegalesen, sowie lOOO chinesischen ! Munitionsarbeitern an Bord; am 27. Februar ein be- : waffneter begleiteter Transportdamvfer von etwa 5000 Tonnen, am 8. März ein bewaffneter Dampfer von 5000 Tonnen mit Eisenbabnmaterial als Ladung; am 6. März der italienische Dampfer „Porto di Smirne" <2576 Tonnen) mit Mehl und Stückgut von Genua nach Alexandrien: am 7. März ein bewaffneter, oan Begleitsahrzeugen gesicherter Tcansportdampfer von etu.^ 3000 Tonnen. Die Bersenkuna des "rupventransportdampfers .Athos" * und des italienische« ° DacfipferS .Porto di Smirne" waren bereits aus andere, s -rekle bekanntgeworde«. der WOnM mit Deutschland. Haag, 13. März. Der ntederländitche Dampier .AreS" wurde 40 Meilen von Cascaes in der Taiomündung oo» einem deutschen U-Boot torpediert Die Besatzung wurde ge rettet. Der holländische Dampfer „Mrovm", der torpediert sein sollte, ist wohlbehalten tu Bmuiden angekommen. Cdrtsttaiita, 13 März. Das Norwegische Telegramm bureau meldet: Der Huugfander Dampser .Laes Fostenus" wurde in der Nordsee außerhalb der Geiahrzone versenkt. Die Mannschaft wurde in Pembroke gelandet - Das Grim- stader Segelschiff .Silas" (75b Br -Reg.-To.) wurde versenkt. — Der Christianssunder Dampier .Asbjörn" (345V To.) wurde in der Nordike außerhalb der Gesabrzone versenkt Ei» Schlfssofsizier wurde getölet. drei Leute sind krank oder ver wundet Das Schicksal der übrigen Belobung ist unbekannt. Das lvv. Flugzeug der Jagdstaffel Bölcke. Wre amtlich mitgeteilt wird, Hal die Jagdstaffel Bölcke am Sonntag, II. März, das 100 Flugzeug abgeschossen. ein Beweis, daß Bölckes Geist noch weiter unter seinen Kameraden lebt. Wie gemeldet, wurden an diesem Tage 16 feindliche Flugzeuge von deutschen Fliegern herabgedvlt, während eines durch Abwehrfeuer abgeschossen wurde. Leutnant Freiherr o Richthvfen schoß bei Bimv seinen 26., Leutnant Baldamus östlich Rouvrvy seinen 12., und Leutnant Pfeiffer östlich Bersieuz seinen 0 Gegner ab. Während eines Luftkampfes, wobei Vizefeldwebel Kamandel einen Sopwltb erledigte, schoß Leutnant o. Bulow, der bereits acht Flugzeuge abgeschossen bat, nordwestlich Armentisres einen feindlichen Fesselballon ab Ein zweiter Fesselballon wurde bei Siory-la-Perche durch Oberflug- meister Schönfelder vernichtet. Keine tzckiffakrt Skandinavien—England. Gefährdung der englischen Baumwolltndustrie. Die norwegische Zeitung „Morgenbladet" bringt eine Veröffentlichung aus Manchester über die englische Baum wollindustrie, in der es heißt, diese sei in große Schwierig keiten geraten, da nicht nur die amerikanische, sondern auch die ägyptische Baumwollernte weit ungünstiger ausgefallen sei als sonst. Hinzu komme die deutsche Ü-Boot-Sperre, welche die Käufer zurückhalte und auch sonst großen Einfluß auf die Ausfuhr von Garn und Baumwollwaren habe. Ganz besondere Schwierigkeiten verursachten in dieser Hinsicht auch das Aufhören der regelmäßigen Post verbindung zwischen England und Skandinavien, sowie die Unterbindung regelmäßiger Dampfschiffsoerbindungen. Ab gesehen von einigen wenigen Dampfern, die durch die »sperre durchgeschlüpft seien, habe die Schiffahrt zwischen England und Skandinavien in Wirklichkeit ausgehört. Die U-Boot-Gefahr für Italien. In der italienischen Kammer gestand Marineminister Consi in Beantwortung besorgter Anfragen zu, daß der durch den U-Boots-Krieg bereits verursachte Schaden bedeutend sei. Alle möglichen Maßregeln seien bereits ergriffen worden, was nickt ausschließe, daß noch andere erdacht werden könnten. Die Anwendung von Netzen gegen die Unterseeboote sei im Mittelmeer wegen der großen Seetiefe lehr schwierig. Der Dienst in der Straße von Otranto werde schon seit vielen Monaten von etwa 200 kleinen Kriegssckiffen besorgt. Als bestes Mittel wider die Unterseeboote habe sich noch die Bewaffnung der Handelsschiffe ergeben. Etwa 60 der italienischen Handelsflotte sei bereits bewaffnet. Das System der Begleitschiffe habe neben manchen Mängeln große Vorzüge, und man werde von nun an dafür sorgen, daß die Handelsschiffe unter Begleitung von Kriegsschiffen reisen. Ein besonderer Funkentelegraphen dienst werde jede Gefahr melden. Mer russisch« Transporte versenkt. Der Kommandant der Schwarzen-Meer-Flotte gibt bekannt, daß in der vorigen Woche vier Kriegstransporte, von Sewastopol nach Armenien unterwegs, wahrscheinlich durch Minen oder Torpedos versenkt worden sind. * Lagcksci von clen bnglanäeim besetzt. Der englische amtliche Heeresbericht auS Mesopotamien vom l2. März meldet: " Wir drängten rie Tücke» am Sonnabend dre« MeOr»