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G»»i)<» H»»ytq»«rtier, S. März. (Wtb. Amtlich.) Singe-«ng«n nachm. '/,4 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz. Wieder war dir Aittllerietätigkit in breiter Front nur in der Champagne gesteigert; wo sich sonst noch Feuer «erdichtete, galt eS die Vorbereitung eigener und feindlicher kleiner Kampfhandlungen. Westlich von Wyschaetr drangen unser« Sturmabteilungen in die englisch« Stellung und kehrten mit 37 Gefangenen, 2 Maschinengewehren und l Minenwerfer zurück. Im Sommegrbiet kam eS mehrfach zu Zusammenstößen von Erkundungstrupps; dort blieben l5 Engländer gefangen in unserer Hand. In der Champagne griffen die Franzosen die südlich von Ripont von uns am l 5. Februar gewonnenen Stel lungen nach Trommelfeuer an. ES gelang ihnen, in einzelne Gräben auf Höhe 185 und in der Champagne-Fe. einzu- Sringen; an allen anderen Lieklen wurden ste abgewiesen. Ein Gegenstoß hat die Grabenstücke auf Höhe 185 wieder m unseren Besitz gebracht, das tief gelegene Gehöft hält der Gegner. Auf dem linken Maasufer richtete sich abends ein französischer Vorstoß gegen unsere Linien auf Höhe 304; er scheiterte. Ein gleichzeitig am Walde von Avocourt durchgeführtes eigenes Unternehmen brachte ohne Verluste 8 Ge gangene und 2 Maschinengewehre ein. Oestlicher Kriegsschauplatz Fr«»t de* Ge»er«lfeld»«rsch*ll* Prinz Leopsltz so« Bayer». Nichts Wesentliches Frorst des Generaloberst Erzherzog Joseph. Zwischen TrotuS- und Nz-Tal stürmten unsere Truppen den Höhenkamm des Nagyaros und die benachbarten stark verschanzten Stellungen der Ruffen. 4 Offiziere, KOO Mann wurden gefangen, mehrere Maschinengewehre und Minenwerfer erbeutet. Bei der Heeresgrnppe des Generalfelbmarschall* »o» Mackens«» «nd an der Mazedonische» Front M die Lage unverändert. Im Februar haben wir 24 Flugzeuge verloren. Unser« Gtgnrr haben im Westen, Osten und auf dem Balkan »l Flugzeuue elngrdüßt, von denen 37 in unserem Besitz, 49 jenseits der Linien erkennbar adgestürzt und 8 zur Landung gezwungen sind. Der Erste Generalquartiermeifter Ludendorff. * Nach einer au» englischen Zeitungen hierhergelangten Nachricht soll Lord Newton im Oberhause auSgefübrl haben, daß da» zwischen Deutschland und England ge trosten» Abkommen über dir beiderseitige Entlassung der «ehr al» 4S Jahre alten Zivilgefangenen .suspendiert* worden iet. Es handelt sich ostenbar um eine zeitweilige Aussetzung der bereits in Ausführung begriffenen Trans porte insolge der durch die Seesperre geschaffenen Ver- rebrsschwierigkeiten. Wegen der Fortsetzung deS Aus tausches auf einem von der Seeiperre nickt getroffenen Weg» find der britischen Regierung deutscherseits Vor- schlüge gemacht worden, aus die eine Antwort jedoch noch »uSsteht. Schnecken» 1 X Jetzt, wo durch das Verhalten der Linken die Siche rung der schwedischen Neutralität geiäbrdet ist, wachsen die Sympathie» im Volk für Hammarskjöld, den starken Verfechter der schwedischen Unabhängigkeit gegen englische und russische Willkür. In Stockholm wird eine Adresse für Staatsminister Hammarskjöld vorbereitet, die schon oon 350 Vertretern von Kunst und Wissenschaft unter zeichnet worden ist, unter denen sich die ersten Namen des Landes befinden. Auch die Studentenickaft oon Lund beabsichtigt eine Kundgebung. Aufsehen erregt eine weit» verbreitete Broschüre, die unter dem Titel: .Warum leiden wir Not 's* nachweist, daß die Schuld an den Lebensmittel schwierigkeiten des Landes allein England trifft. beollbeiiannien. x Im englischen Oberbaus ist em Gesetzentwurf «Inge- bracht worden, der sich gegen den Herzog von Koburg nnd den Herzog oon Cumberland richtet. Nach dem Ent wurf gehen die Eigenschaft eines Beers oder Prinzen des Vereinigten Köni„reiches und die mit dieser Eigenschaft verknüpften Rechte verloren, wenn der Träger des TitelS die Waffen gegen den König oder einen Verbündeten ge- tübi» bat, oder feindlicher Staatsangehörigkeit oder Äb- kuntt ist. Der Entwurf berührt die Eigentumsrechte nicht. X In England muß eS mit den freiwilligen Meldung« zum nationalen Hilfsdienst trotz aller gegenteiligen Ve sicherungen der Regierung doch noch immer bedenkli, hapern. Man sieht sich gezwungen, am 24. März eine nationalen Hilfsdiensttag abzuhalten. Am nächsten Ta wird die Geistlichkeit von den Kanzeln die Benölkerun zur Anmeldung auffordern. Die freiwillige Anwerbun wird am 3l März abgeschlossen werden. x In England beginnt man sich immer mehr der durch )t» drutiche Seesperre geschaffenen gefährlichen Lage be wußt zu werden. Die Lebcnsmittelnöte wachsen zu sehends. Im Unterhause wurde vom Sekretär des Lebens- Mittelkontrolleurs erklärt, daß eine Kartoffelnot ohne Bei spiel herrsche, aber nicht nur in England, sondern in der ganzen Welt. W^nn man aber in England svrtfahre, in dem jetzigen Unifange Kartoffeln zu verzehren, würde wahrscheinlich im Frühjahr gar keine Kartoffel mehr vor handen sein. Leute, die andere Dinge lausen könnten, sollten das tun, sonst würden die Armen überhaupt keine Kartoffeln mehr zum Essen haben. In den Zeitungen ruft man nack sofortiger Einführung von Lebensmittelkarten, sonst würde es zu spät werden, wie es in Rußland zu spät ge worden sei. Falls England seine Vorräte erichöpste, werde es ebenso werden wie in anderen Ländern. Italien. X Allmählich beginnt sich auch bei denen, die früher aus der Piazza am lautesten nach einem Krieg bis zum Äußersten schrien, eine bemerkenswerte Reaktion zu zeigen. In der Kammer wurde in einer Friedens rede des bisherige» Kriegsapostels Labriola jun- abhängiger Sozialist) die nochmalige Erwägung des Wilsonschen Friedensvorschlages empfohlen. Außer dem durchkreuzte Labriola auch die sogenannte Ein heit des Verbandes, indem er sich aufs schärfste gegen die Rückkehr Polens unter das Zepter des Zaren sowie die Auslieferung oon Konstantinopel an Rußland aus- fprach. Auch auf wirtschaftlichem Gebiet mußten die Ver bündeten, in erster Reihe, Eng and, recht Unangenehmes hören. Der Sozialist Casalini forderte Gleichstellung des so schwere Not leidenden italienischen Wechselkurses mit Lem der Verbündeten. Von der Rationierung der Vor räte verspricht fick Casalini nicht das geringste, denn — so fragt er — habt ihr auch die Vorräte, die ihr ratio nieren wollt? Auch er schloß mit einem warmen Appell »um Frieden unter dem Beifall der Sozialisten und dem Schweigen der übrigen Kammer. Okin». x Wie es scheint, ist man bemüht, die durch dle »istertrisis geschaffen» Spannung zu mildern. Der .Times" wird aus Peking gemeldet, daß die Vorsitzenden der beiden Häuser deS Parlaments den Präsidenten besucht und ibn, Mitgeteilt haben, daß er den allgemeinen Wunsch des Par laments falsch aukgefaßt habe. Es wurden energische Versuche unternommen, um ein, Versöhnung zwischen dem Präsidenten und dem Ministerpräsidenten herbeizuführetu Zu« In- unck Au«l»nck. Haag, 8. März. In der Zweiten Kammer erklärte Minister Vostbuma, daß infolge der Kartoffelnot die Kartoffel- raNonen in Holland noch herabgesetzt werden müssen. Madrid, 8. März. Die nach auswärts verbreiteten Nach richten, daß die spanische Negierung den Berkaus eines Teiles der Handelsflotte in Bilbao an England gestattet habe, ist nicht zutreffend. Die Regierung har diesen Verkauf nicht gestattet. London, 8. März. Die britische Regierung wird eine Ver fügung erlösten, wonach zu Ostern der zweite Feiertag, der den Volksbelustigungen diente, ausfallen wird, um die Arbeit in den Munitionsfabriken und Bergwerken nicht an zwei Tagen hintereinander zu unterbrechen. Petersburg, 8. März. Wie „Rietsch" mitteilt, hat die amerikanische Munitionslieferung an Rußland im Jahre 1916 1252 Millionen Mark überstiegen. (Wilsons .heiligste Güter"!) Washington, 8. März. Der Mangel an Eisenbahnwaggons am den östlichen Bahnen ist noch immer sehr drückend und die Verkehrsschwierigkeiten find sehr ernster Natur. London. ? Mär, Di» englische Regierung hat beschlossen, eine Bril einzubringen. um di» Legislvturveriode des gegenwärtigen Parlaments zum dritten Mal um sechs Mouat» zu verlängern, do der Termin am 2» April abläust. London, 7 März. Für die dermchen Militär- und Zivilgeiongenen ist eine neue oon dem Lebens,nittet- kvntrolleur bewilligte Ration verordnet worden Bisher dm'en jene Gesungenen niehr als die von dem Kontrolleur der völkeruna empiohlene freiwillige Ration erhallen. Melbourne, 7 Mär» Da» australische Parlam-nt wurde aufgelöst- die Neuwahlen werden wahrscheinlich am b. Mai stattfinden. Leämgungen äer neuen knegsanleike. Die Einzahlungen. Di» neu» Kriegsanleihe besteht wieder in beigen Schuld verschreibungen und ferner in «'^^ igen mit IIV"' dis 120"»- aus lösbaren Sckabanweilungen. wobei der ZeicknungsoreiS für beide Anleihearten aus »8^ lSchuldbuckeinlragungen der S^igen Reichsanleshe mit Sverre bis zum 15 Avril 1918 97 80 Mark) unter Verrechnung der üblichen Stückzinsen sest- geirtzt ist Obwohl der Zeichnungstermin di» Zeit vom 15 Mär» bis 16 Avril umfaßt dürsen Voll- und Teilzahlungen, die letzteren in runden durch hundert teilbaren Beträgen des Nennwertes, bereits vom 31 März ab geleistet werden. Da der Zinlenlaus und zwar beider Anleihearien, am 1 Juli 19l7 d-ginnt. der erste Zinsickein mithin am 2 Januar 1918 fällig wird ist denen, die bereits am 81 März Zahlungen leisten, rin Viertestahr Zinsen zu vergüten, das Herff«, bei einer Doll<oblung von beispielsweise 1000 Mark Anleihe am 31 März empfangen die Zeichner der 5 ^igen Schuldverschreibungen ein» Zinsvergütung von 1'/, 'k gleich 12 50 Mart die Zeichner der 1tgen Sckatzanwestungen eine Vergütung oon 10°"'< gleich 11.25 Mark Der Zeichnungs preis ermäkigt sich mithin iw Falle der Vollzodlung am 81 Mär, au' 9«',^ ffi, di, (leigen Schuldverschreibungen, aus 96 55^, küi Schuldbuchemtiagungen der beigen Reichsanleihe und auf sg, 4>""«igen Schatzanweisungen Erfolgt die Zahlung später so werden emlprechrnd weniger Zinsen vergüte» also , B am 20 April iüi 70 Tage. Der erst» Pstich»,nhlunostermw ist der 27 Avril. An diesem Tage wüsten 30"v des dem Zeichner zugeieilten Betruges an Kriegsanleihe bezahlt werden Am 24 Moi werden weitere 20°^ und am 21 Juni und 18 Juli wweilig 25"/» fällig. Diese Pflichtmdlunastermm, wüsten von den Zeichnern inne ge halten werden, sofern die Summe der fällig gewordenen Teil, betröge wenigstens 100 Mart ergibt Hai jemand, B 1000 Mark 5"/°ia» Kriegsanleihe gezeichnet und zugeteM. erbosten. Io muff ei 311/ Mark Kriegsnostid» am 27 Vlvni bezawen, wobei ihm die Stück,inien lü: 63 7nge vergütet w-rden io daß die Barzahlung (800 Mart » >8"', 294 Mark abzüg ¬ lich 2.00 Mork Siückimien» 291 Mark beträgt. Ha« iemand 400 Mark Kriegsanleihe ä-,eicknet. io sind am 27 Avril dem ersten Pstickizastluag-t-rmin. 100 Ma,k Kriegsanleihe zu begleichen. Kat iemand 300 Mar' Kriegsanleihe gezeichnet Io brauch« «» am 27 Avril noch gar mchtS einzMen. d«nn kV'.', pon. 800 Mark er geben nickt de« Mtndestbetra« ivst Marr, tue enreu 1«v Mark lind otelmedr bet einer Zeichnung von 300 Mark erst am 24 Mat fällig weiter- 100 Ma k wär-n am 71. Juni ,u bezahlen und die restlichen läu Msrk am 1« Inst Bei einer Zeichnung oon 200 Mart Kri-»»s«e'eih- lind ie 100 Mark am 24 Mai und am 1« Juli ,u dezrckien. B-i emer Zeichnung von 1NV Mark KriegSanleid- wird di» ganze Zahlung erst am 18 Juli fällig In oUen Fällen können, ml« r don e'.wc.stm. ebenlo w'e R» DolUablung auch T-tlmdliwarn geleiste« werden, indes immer nur in runden durch liv Mark teilbare» Beträgen des Nennwerts. Besondere Bedingungen gelten für die Einzahlungen auf Zeichnungen, die bei den Paston Halten erkolgen. Zu nächst ist hier zu bemerken, daß die Pr'tanstasten nur Zeichnungen aus die 5'/»ige Kriegsanliilrc nicht abrr aus die Reichsschadanweisungen entgegenwbmen. F-r^-e ist bervorzudeben, daß auch bei den Postanstatt»« »n>-e- ickon am 81 März die Vollzahlung vorgenomnici, n>»e- den kann, daß ste tedoch am 27 Avril geleistet w-id-r muß. (Teilzahlungen find nicht zulässig.) Für di« DvL- zadlung. di» am 81 Mär» geleistet wird, werden «0 Tag« Zinsen gleich 1'.^ vergütet Für die Vollzahluna. d>» am 27 April oder in der zwilchen dem 31 März und dem 27. klvrG liegenden Zett geleistet wird werden zur Dereinka stunz d»4 Verkehrs bei den Vostanstalten gleichmäßig 68 tage gleich vergütet. , Alles nähere über die Einzakiungsbedingungen der n-ne» Kriegsanleihe wird nach Erscheinen der amtlichen Ze,chpung»- aufforderung aus dt-Ier selbst zu ersehen und bei den ZciUtnunga» und Vermittlungsstellen «u erfahren lein. I^acb dem HckiffmannproreN. Berlin, 7. Mär». Fast so lange wie die Somme-Schlacht hat er ge dauert, der Prozeß gegen den Grundstücksschieber au» Galizien, der zuerst in Wien und dann in Berlin sei» Glück versuchte und dann, nach einem fabelhaft rasche» Aufstieg in die Höhen der EintagSmillionäre, «S für ge raten hielt, den Schauplatz seiner segensreichen Tätigkeit nach Amerika zu verlegen. Aber damal» standen wir noch in freundschaftlichen Beziehungen mit der Regierung der Vereinigten Staaten, und so mußte Herr Schiffmann wieder zurück über den großen Teich, um zunächst hier erst einmal verschiedene alte Rechnungen zu begleichen. Vier Jahre lang bat er die Gerichte mit der Voruntersuchung und jetzt über vier Monate hindurch die Geschworenen in der Hauptverhandlung beschäftigt — um nun im ZuchtbauS zu verschwinden. Er wird kein Glück wohl noch einmal beim Reichsgericht versuchen, aber ,er ist auszurotten aus der menschlichen Gesellschaft", ver kündete in der Urteilsbegründung der energische Land gerichtsdirektor Dr Schwartze, und bei diesem strengen Verdikt wird es aller Voraussicht nach sein Bewenden be halten, gleichviel wie der äußere Fortgang des Prozesse» noch verlaufen mag. Was die Öffentlichkeit in besonderem Maße an ihn fesselte, war weder die Straftat als solche noch die Per sönlichkeit deS Angeklagten: die traurigen Sumpfblüten des Berliner Grundstücksmarktes haben schon oft genug in den Moabiter Gerichtssälen unireiwillige Gastrollen ge geben, und ein Lebemann wie dieser ist schließlich in der Kriminalgeschichte der Reichskauptstadt auch keine seltene Erscheinung. Wenn trotzdem, ungeachtet auch der gewaltigen Erlebniste, mit denen wir alltäglich jetzt zu ringen Haden, der Schiffmannprozeß immer wieder die Blicke der Allge meinheit auf sich zog. so geschah eS einmal weil man sich fragte, ob eS zu verantworten fei, um eines solchen Menschen willen einen riesenhaften Apparat von Richtern, Zeugen und Sachverständigen Wochen und Monate lang anfzubieten, und dann, weil die Art, wie der Vorsitzende die Verhandlung leitete, wie er durch keinerlei Winkelzüge undTäuschungsversucke des Angeklagten oon seinem Ziel« abzulenken war, in manchen Kreisen sentimental« Regungen emporsteigen ließ, die sich zuwellrn sogar bis zu offenen Kundgebungen deS Mitleids nir Herrn Schiffmann steigerten. Man wird jetzt, nack dem der Prozeß zu Ende gegangen ist, nach beiden Richlum.cn hin zu einem abschließenden Urteil gelangen können. W r glauben, daß es der preußischen Justiz nur zur Ebre ge reicht, daß sie auch inmitten des Weltkrieges ihres Amtis gegen einen Mann gewaltet hat, der zahllose Existenzen auf seinem Gewissen hat, und je erschwerender die Umstände nmren, gegen die sie be: diesen, notwendigen Sübnetverk anzukämpien hatte, desto zwingender die Pflicht, ihrer Herr zu werden. Und daß es für den Vorsitzende» keine angenehme Auf gabe war, den Angeklagten, der seinen Opfern nickt den geringsten Lxil der Rücksicht vergönnt batte, die er jetzt sür sich selbst in Anspruch nahm, säst einen Tag um den anderen die harte Faust des Strafrichters fühlen zu lassen, versteht sich freilich von selbst. Es wäie aber doch geiadezu die Krönung der Verbrecherlausbahn dieses Mannes ge wesen. wenn es ihm gelungen wäre, fick jetzt noch einmal der gerecklen Vergeltung zu entziehen. Nein, machen imr ruhig einen Strich unter dieses Prozeßungeheuer und taffen wir Herrn Schiffmann nun endlich in der Versenkung verschwinden, wohin er gehört. Es gibt wahrlich wichtige».« Dinge zu tun. cker OrkeilnbeclrUnckunqs. ; Von unterem Berliner Gertckisberickierstatr-r. ? Berlin, 7 Maiz. Mit dem ?ttckflvruch deS Geschworenengerichts endelr vor- l llfig ein Prnzcß der das Gericht vom 28 Oktober 1 16 bis »um 6. Mär, d. Js. belchäittgte. Rücksichls- Ir.s. ohne fedr Scheu und Erbarmen, io drückte sick der Vorsitzende. Landgericktsdireklor Di Schwartze bet der Begründung des Strafmaßes aus. kni der Angeklagte Leo Schiffmann eine große Anzahl Leute durch feine Schwindeleien um ihr ganzes Vermögen gebracht Er kam vor mehreren Jahren aus Galizien nach Berlin. Sein ganzes Sinnen und Trachten mur nur daraus gerichtet, schnell auf Kosten seiner Nevenmenfchen reich «u werden. Der Staatsanmatt den Mann einen gemeingefährlichen Verbrecher, de: ein« große Anzakl Leute an den Bettclstub gebracht hat. Di» Zahl derartig»» großstädtische, Raubvögel, die eS aus die D mdlckatzung ihrer Nebenmenichen abgeieven baden, ist grüße, ms derjenige, de, dem Betriebe des Straf rechts fernsieht, zu atmen vermag. Vm einige» Zeit eröffnete vo» dein Rosenthaler To» ein Mann ohne alle Mittel umer hochtönende! Firma ein .Baukgejchäft" und hatte tatsächlich viel Zulaus AIS die Vertrauensseligen ihre Einlagen zurücthaben wollten, wurden sie mii Knüppel und bissigem Hund vertrieben. Die Hochstapeleien dri Frau Margarethe Kupier, deren unge heuerliche Schwindeleien in abiehbaler Zeit zur Aburteilung gelangen werden, sieden doch auch einzig da. Schustnann, bei bereits im Juni 1916 wegen arge, Schwindeleien gegen die Preußiiche LeiddouS-Aklien-Geiellichaft oon der vierten Straf kammer des Landgerichts Berlin I zu der noch nicht rechtskräftig gewordenen Strafe oon 4 Jahren Gefängnis verurteilt worden ist. Hut außerdem 8 Jahre 6 Monate Zl'chtbaus zu verbüßen. Er wird, wenn er diele Strai-n hinter sich haben wird, zweifellos als lästige! Ausländei au« Deutschland ausgewiesen werden. D>« vielfachen Zusammenstöße während bei Verhandlungen »milchen dem Gerichtshof und dem Angeklagten werden »weiseUoS bei einer ringelegten Revision «ui Kenntnis d«S Rrjch«üenchts gelangen. Daß sie 4m Aushebung hx«. Urteil»