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74 milH GonnenWärls. Roman von A. Gaber. und im Feuer erprobtes Ge sellen, die auch am „Abend" . in jeder Beziehung ihren Mann stellten, den Vorzug gab, wußte Sturm im voraus. Er glaubte auch bald die verschiedenen Nollen erraten zu haben, die einem jeden zugeteilt waren. Sein Gegenüber mit dem lustig aufgedrehten Schnurrbärtchen über den vollen Lippen war ein Jugendfreund der Frau Försterin und jedenfalls dazu ausersehen, die Ge strenge bei guter Laune zu erhalten. Der Lange neben ihm mit dem Falkenblick un ter dem verwetterten Lodenhut war ein Büchsenmacher, und Sturm vom Schieß stand Her bekannt. Dec blonde Germane am Fenster hatte ein richtiges Schnadahüpfel gesicht. Nichtig! Neben ihm am Fenster lehnte die Zither im grünen Futteral. Ein anderer mit macticuisaem L-chnurrbart, Adlernase, den Hut schneidig zur Seite ge rückt, der soeben eine abenteuerliche Jagd geschichte zum besten gab und jeden Augen blick das lulle Auge zudrückte, war ein vor- tresflicher Jagdlateiner — und der harm lose Schläser mit den über dem Leib ge kreuzten Händen, dem nichts weniger als Mordlust hinter den rötlichen Lidern schim merte, schien trefflich geeignet für einen verlorenen Posten. Dichter Nebel verzögerte den anbrechen den Tag und die Wettermeinungcn wurden ausgstauscht. „Zu viel Wasser in diesem Jahre," sagte der Blonde. „Dem Hörster Hochmeier verregnen die Jagden immer," sagte der Büchsenmacher mit bedenklichem Stirnrunzeln. Der Jagdlateiner erklärte, daß ihm der Nebel grade recht sei, denn dann habe man die beste Gelegenheit, sich als guter Schütze zu zeigen. „Na, ich weiß auch, was schützen heitzt," wandte der Büchsenmacher ein. „Ich Weitz eine tolle Nebelgeschichtc. Ich erzähl' sic Ihnen später." — „Auf der Jagd lernt man nie aus." meinte der Dicke behäbig und warf feinen Schinkcnknochen dem längst darauf warten den Dackel zu seinen Füßen hin. „Das Wet ter klärt sich übrigens auf." Plötzlich erhob sich ein unbändiger Lärm. Unter allen Sitzen fletschte es her vor, schwarze und braune Köpfe erschienen. Ueber den Dachsel stürzte ein gedrungener Hühnerhund, man zog die Beine, sprang auf die Sitze, schlug mit den Peitschen in den Knäuel. Ein Jagdgehilfe empfing die Gäste. Der Dicke Halle recht behalten. Die Sonne hatte den Nebel verdrängt und trieb ihr sunkeln- des Spiel in dem Tau der Stoppelfelder und herbstlichen Wiesen. Inmitten der schnurgeraden Landstraße stand der Förster Hochmeier und bewill kommnete die Gäste. „Himmel — wo blei ben sie denn so lange? Treiber, macht, daß ihr weiter kommt!" , Herren, die gemächlich aus dem Walde j traten. „Ja, meine Herren, nun lann's los- ! gehen," — Berthold Sturm stutzte. Diese bereits Angekommenen, die langsam näher treten, kannte er doch! Das eine war sein Konkur rent Victor Große — — und er ging Seite an Seite mit Herrn Julius Jessen. Der dritte im Bunde war ein Berliner Rechts anwalt, den Kleine auch bereits öfters beim Grafen begegnet war. Unmut kroch hoch in ihm. Die Jagd war ein neutrales Gebiet, ohne Zweifel. Persönliche Interes sen waren hier völlig ausgeschaltet. Aber es wurmte ihn, daß Herr Jessen ihm von dieser Einladung nich.s gesagt hatte; daß er mit Große anscheinend gut Freund war und Wohl schon mehr als eine Stunde lang mit ihm geplaudert hatte; denn die Herren waren mit dem Berliner Zuge angekommen. i Man begrüßte sich. Kurz, knapp, ohne i lange Umschweife, wie es Jägerart ist. „Treiber! Nehmt die Hunde an die Leinen, rührt euch, macht's Maul auf für euer Geld — —" klang Hochmeicrs Helle Stimme. Jetzt war er im Amt, das wußte ein jeder. Da hjetz es parieren wie ein Hühner hund, und mit jedem Brocken fürlieb neh men. den er einem hinwarf. Unter feinem Vorantritt ging es vor wärts. . Keiner wag le zu flüstern, denn alle fürchteten die wütenden Blicke Hochmeiers, die er jedem, wer er auch fein mochte, un nachsichtlich hinwarf, der sich gegen sein Reglement verging. Der lange Büchsen macher wich nicht von seiner Seite. Eine säst quadratische Fuchlendickung, die sich mit einer Seite an das offene Feld j lehnte, bildete den ersten Trieb. „Ein bissel auf seinen Nebenschützen auf passen, meine'Herren." Und dann die Hunde — nicht gleich schießen, wenn Sie Haare sehen —" Unter solchen Mahnungen ging das An- stsllen der Schützen vor sich. Dann ging's an die Treiber, die mit „Hurra, Dax — Dax —" Ratschengeklapper und Hundege- kn.if in tadelloser Lmie vorwärts marschier ten. Hochmcier war niemals zufrieden, er bemerkte jedes kleinste Schwanken und jede Lücke der Kelle. Hurra — Lax — Dax — bäng! Der j erste Schutz. Anschweltendcs Geheul der j Treiber folgte. Obacht! Tiro! Bstng — bäng — Ui, Dax — Dax — aho! Wau — Wau — die Hölle sch cn losgelasten. Einige vorn abgeblltzke Langoh.cn sielen Sturm zur Beute. Dann ein Signal, der Lärm ver stummte. Der erste Trieb war aus. Vom Sammelplatz her tönte Hoch meiers Stimme: „Sieben Hafen und drei ßig Schuß! Nicht übel! Wenns so weiter geht —" Herr Jessen begann zu schelten. Ec hatte nichts getroffen. Eigenartige Umstände waren es gewesen, unter denen er drei Hasen gefehlt Halle. Dabei sah er Sturm bedeu tungsvoll und vielsagend an. Sturm schwieg und warf noch zwei Hafen zu den übrigen. „Weiter, weiter, meine Herren!" drängte Hochmeier. Ich bitte mir Ruhe aus. I tz: geht's auf den Fuchs — Lautlos gmg es vorwärts durch den Wald. Ein Dackel kläffte noch unverdrossen im vcrsaücmn Ronen Kmcknnüer bnb drohend die Faust nach der Richtung und bsu elte einen Buben, nur um seinem Zorn Luft zu machen. Wortlos schlichen die Treiber fort. „Herr Große, Sie bleiben hier —" be fahl der Förster. „Herr Jessen, das ist Ihr Platz . Aber nicht wieder srühstücken, das bitte ich mir aus —" Jessen schwor vollkommene Enthaltsam keit. Jedem gab Hochmeier eine gute Mah nung, jedem ließ er ein Stück Hoffnung zurück. Erwartung lag auf allen Gesichtern. „Sic wissen Bescheid"? fragte der Förster seinen Fr.und Sturm mit pfiffigem Schmun zeln. Sturm stand auf einem geradezu idealen Fuchsricgcl. Die Dickung berührte fast die nächste und ließ nur einen kleinen Zwischenraum srei. Kaum war der Förster einen Büchsen schuß weit gegangen, da raschelte cs im dür ren Laub. Ah — den Takt rannte Bcrthwd Sturm! Vorsichtig wandte er sich um — da trabte der Bösewicht mit dem bekannten verschmitzten Gesicht daher. — Dec erste Schuß krachte. Im Rauch brach der Fuchs zusammen, blieb reglos liegen, nur die schneeweiße Rutenquaste zitterte noch. Jetzt begann der Tanz von neuem. Der friedliche Wald erzitterte vor dem Gelärm, und in die Herzen der Männer zog die Jagd lust ein. Die Schüsse galten alle Reinecke. „Ti o, Obacht! Ein Fuchs — da ist er! Oho!" Auf allen Seiten knallte es lustig darauf los. Der Gipfelpunkt war erreich. Hasen liefen kopflos durcheinander, übersprangen sich, Rehe sicherten und äugten ratlos umher, prallten zurück, wagten den Durchbruch und kehrten dann doch wieder in die Gefahr zurück. Der Bogen ergab eine staitliche Strecke. Grosse schleppte atemlos einen Kapitalboch daher und Herr Jessen schüttelte- grimmig ein Häschen. Neiderfüllt sah er zu Sturm hin, der stolz auf feinen Fuchs herabblicktc. „Könnten Sie mir den Kerl nicht über lassen?" fragte er im sicheren Gefühl der Ueberlegenheit. „Hätte das Fell gern unter meinem Schreibtisch —" „Ich ebenfalls —" gab Sturm zurück. „Jedem das Seine, Herr Jessen —" Und dann ging es von neuem an die Arbeit. Um vier Uhr tönte das Halali. Es war wirklich genug des Mordens und der Wald sehnte sich nach Frieden. Mit knurrendem Magen eilten alle zum Vcr- sammlungsplatz. War denn das noch der alte Hochmeier, der dort stand? Dieses joviale Gesicht, die gutmütigen Augen, das j herzliche Lachen und die qualmende Pfeife dazu! „So, meine Herren. Jetzt Zage ich eigentlich erst „guten Tag" zu Ihnen. Sie haben ihre Salle ja recht nell gemacht. Ich gramliere allerseits. Und wenn ich zu de n Einen oder dem Anderen mal ein bißchen grob war — nichts sür ungut. Ich bin ja der Hochmeicr. und meine Frau wird's schon wieder gut machen, meine ich — —" Die Ansp ach: w nde m t Hallo und all seitig herzlichem Lachen begrüßt, und bc- sond rs die Erwähnung der Frau Fö.stenn erweckte sehnsüch igc Gefühle. Aus dem r.benumrankten Förstechaus drang köstlicher Bratenduft, das Rasseln von Geschirr und das Geräusch des Bieran zapfens. An der Schwel e stand Frau Hoch meier, die stattliche Försterin mit ihrem bc- 70 müssen an ihrem Hause vorübergekommen sein." „Ja, aber sie — wir — wissen Sie," — stammelte Lisbeth ratlos, bis Werner ihr mit dec tatsächlichen Angabe aushalf: „Sie hätten keinen Raum für uns, sagte die Frau, die wir sprachen." „Hm! Das ist so recht Marie Schreiner. Sie fürchtet jede kleine Mühe und Last. Aber, armes Kind," und sie deutet» auf Lis beths Schuhe, „Ihre dünnen Schühchen sind gewiß ganz naß und durchgelaufen. Ihr Mann kann sie Ihnen ja ausziehen, ich bringe Ihnen inzwischen ein Paar andere, das wird Ihnen gut tun." Sofort fchnürte Werner die zierlichen Schuhe auf und vertauschte sic mit den gro ßen Pantoffeln der Wirtin, während er flüsternd sagte: „Ich bereue es durchaus nicht, daß wir den Zug verlassen haben oder vielmehr, daß er uns verlassen hat. Und Sie?" Dann stand er auf, neigte sich über sie und sagte bittend: „Nun vergib aber mein Versehen, Liebste. Sei wieder gut, gib mir einen Kuß und laß alles vergessen sein." „Wagen Sie es nur, mich.zu küssen!" flüsterte sie mit unglaublicher Energie, ihm in das schöne, ihr ganz nahe, lachende Ge sicht blickend. „Ich will Ihnen — " „Nun, nun, Kleine, nur nicht heftig wer den! Eine gute Ehefrau darf nicht nachtra gend fein, nicht wahr?" wandte er sich an Frau Porges. „Nein, gewiß nicht." Die gute Frau war so entzückt von seinem schönen Gesicht, dah sie einen Eid daraus geleistet hätte, der Mond sei rot, wenn er es von ihr verlangt hätte. Mit einer anmutigen Gebärde streckte ihm Lisbeth die Hand entgegen und sagte in ein schmeichelndem Ton: „Der Sturm ist nun vorüber, Werner." Und dann lachten und scherzten sie wie ein paar Kinder, während Frau Porges ihnen fortwährend mit Fragen zusetzte und dabei ganz merkwürdig lächelte. Lisbeth wurde ein über das andere Mal rot und verlegen; nicht so Werner, der sich an dem Gelingen seines Planes ordentlich berauschte. Im Handumdrehen besaßen sie ein HauS im Westen. Werner einen Land sitz, Pferde, ein Automobil und eine Jacht. Nicht einmal die Frage, wieviel Kinder sie hätten, machte ihn stutzig. Lebhaft beschrieb er ihre kleinen Lieblinge, während Lisbeth fast erstickte vor unterdrückter Heiterkeit. Endlich erhob sich die Wirtin, zündete ein Licht an und sagte: „Sie sind aber gewiß todmüde nach dem Marsch. Ich habe ein kleines Zimmer, das bereit steht, wenn Sie — " „Danke, bemühen Sie sich nicht," fiel Werner schnell ein. „Hier ist es ja so be haglich, und da wir so srüh am Morgen wie der heraus müssen, ist es wirklich überflüssig, Ihre Familie zu stören." „Ach, mein Mann ist stocktaub, und mein Sohn ist zufällig nicht zu Hause. Sie stö ren also niemanden. Sicherlich möchten Sie, kleine Frau —" „Ja, ich danke Ihnen sehr," sagte Lis beth eifrig, während Werner überrascht die Augen aufritz, „Ich nehme Ihr Anerbieten gern an, ich bin wirklich sehr müde. Mein Mann bleibt hier in dem bequemen Lehn stuhl. Er leiser so sehr,an Asthma und kann INN VllNNN 11k Stellung schlafen. Seinetwegen haben wir auch diese Reise unternommen, nicht wahr, Liebling?" Dabei warf sie ihm einen be deutungsvollen Blick zu — — „Armer Herr," sagte Frau Porges teil nehmend. „Er sieht allerdings gar nicht leidend aus, aber der Schein trügt ja manchmal," und dabei sah sie die beiden seltsam an. „Gute Nacht, Liebling," sagte Lisbeth, warf ihm schelmisch eine Kußhand zu und verschwand mit der Wirtin. Werner saß eine Weile vor lauter Ueber- raschung völlig unbeweglich. „Ob sie spielen kann!" dachte er. „Ja, ich will es meinen. Ich erwartete ein ro- mantisches tßts ä töte mit einem entzücken- d:n Mädchen und muß nun statt dessen hier sitzen und niein Asthma pflegen!" Doch dann sand er sich in das Unabwendbare, lehnte sich bequem in den großen Sessel zu rück und beschäftigte sich im Traum mit sei ner reizenden kleinen Frau! „Beste Frau Porges! Ich nehme an, datz Sie die beiden Frem den nicht vergessen haben, die Sie vor drei Monaten so freundlich in Ihrem Hause be herbergten. Darum will ich Ihnen heute ein Bekenntnis machen. Wir waren damals nicht Mann und Frau! Wir gaben es nur vor, um ein Dach über den Kopf zu bekom men, nachdem die abscheuliche Frau Schrei ner es abgelehnt hatte, uns aufzunehmen. Nun heiraten wir aber in der nächsten Woche. Dürfen wir auf dem Rückwege von unserer Hochzeitsreise einige Tage bei Ihnen bleiben? Ihre ergebene Lisbeth Wangel." „Mein liebes kleines Fräulein! Ihr Brief hat mir eine große Freude bereitet, denn wir haben inzwischen oft von Ihnen gesprochen. Ich wußte schon an je nem Abend die Wahrheit und machte einen Spatz mit Ihnen. Als Sie nämlich Ihren Plan verabredeten, standen Sie gerade vor der Waschküche, in der ich mich befand. Das war für meinen Alten und für mich eine lustige Komödie. Sie werden uns sehr will kommen fein. Wir freuen uns schon, Sie wiedcrzusehen. Sägen Sie Ihrem Bräuti gam, ec möge recht vorsichtig sein, die jetzige Jahreszeit ist für Asthmaleidcnde fehr ge fährlich! Nicht wahr? Mit vielen Glück wünschen Ihre Cäcilie Porges." Oer Hauscktrieb bei I^mäern. Von M. Mauthner. ^H^^cc Tauschhandcl, wie jeder Han- dcl, ist dort am stärksten, wo die primitiven Gefühle vorherrschen, die tlebervorteilungskräfte, bei den tiefstehenden Kulturvölkern und — bei den Kindern. Man kann das vielfach beobachten. Wie bekannt, gedeiht nirgends besser der schenkindern, sie stehen wie die Urvölker auf der niedersten Stufe. Hier tauscht ein Kind seine Puppe um eine talmi-goldene Feder, und ein wenig praktischer Knabe sein blinkendes Pcrlmut- termesser um einen zerbrochenen Knopf eines verschmitzten Jungen, der ganz gut weiß, daß letzterer keinen reellen Wert hat, das neue Messer aber geradezu ein Wert objekt bedeutet. Der eine Knabe ist glücklich mit seinem zerbrochenen Knopfe, in dem er eine alte, denkwürdige Münze Alexander des Gro ßen sucht in seiner Phantasie, und bewahrt das Kleinod, das für ihn eine Fülle von kostbaren Gütern bedeutet. Der andere Knabe glüht ordentlich nach vollbrachtem guten Geschäft, er lacht sich ins Fäustchen, fühlt sich weit überlegener vor dem „Dümmling". Doch der läßt sich nicht das Geringste anmerken. Nein, im Gegenteil, er meinte schlau: „Du hast doch einen weit besseren Tausch gemacht, schließlich wird das Messer rostig werden, aber dein Knopf bleibt immer blank!" Und der ideal angelegte, in Illusionen lebende Knabe gibt dem anderen noch schnell ein Stück Naschwerk darauf, damit er den Tausch nur ja nicht bereue. Wer glücklicher von beiden ist, wer vermag das Wohl zu unterscheiden. Hier Idealist, hier Materialist. Wie im Leben draußen, tvo der Kampf ums Dasein seine Opfer will. Hier Brot, dort geistige und künstlerische Nahrung. Wie die Kinder, so die Erwachsenen und ganze Völkerschaften. Ein Tauschen und Feilschen im ewigen Kreislauf. Ide alismus und Materialismus Aug in Aug. Hier borgt der geistige Arbeiter dem materiellen, dort umgekehrt, und ohne Tausch gäbe es gar keine Wechselwirkung, nicht im kleinen, noch im großen Rad des Lebens. Aus einer kleinen Idee eines klugen Kopfes entstanden Millionen Maschinen, aus einem kleinen handwerklichen Griff Millionen Gedanken für weitere tech nische und kulturelle Fortschritte. Wir müssen die Handelsleute und Handwerker haben, wie Gelehrte, Dichter und Künstler. Notwendig sind alle und die mächtige Triebfeder des Handels, d e Börse, setzt auch viele geistigen und kunst- lerischen Kräfte in Bewegung. Das Weltenrad bewegt sich, in seinen Speichen hsben und senken sich Handel und Geist. Besitztum und Kulturfortschritt, und die Menschen werden da aufgeschwun gen zur höchsten Höhe, dort niedcrgeworfen und zertreten. Der Weg von den kleinen Tauschge schäften der niedersten Völker bis zu den großen Handels-Transaktionen unserer Zeit, war ein endlos langer, wohin wird er weiter führen? Vielleicht in ein Land, wo alle Menschen sür gegenseitige Hilfe leistung satt zu essen haben werden? In eine Welt, wo jeder das Mindestmaß sei ner Existenzansprüche befriedigt haben wird, wo alle Menschen im Tauschhandel stehen werden, um jene Kräfte, die dem einen gewährt und dem anderen versagt wurden? Ist der Weg dann noch einmal so lang, als der Weg vom Anfang des primitiven Tauschhandels bis aus unsere Tage.