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80 Alte Pferde. Mhenäus versichert, daß ; einige Pferde sechzig, ja achtzig Jahre alt j geworden seien. Nitheus behauptet von ' einem Pferde Ferdinands I , es habe erst in ! einem Alter von siebzig Jahren den Tod gefunden. In Tavasteh-us in Finnland er schoß man im Jahre 1778 ein Dragoner- Pferd, welches siebonunddreißig Jahre alt und noch frisch und gesund war. Moritz! Fugger erzählt, der Bassa von Ofen habe - zwei Pferde zum gewöhnlichen Gebrauch gehabt, von denen keins unter sechsund- dveißig Jahren gewesen. Im Marstall zu Ludwigslust stand ein Pferd von Mecklen burger Rasse, ein Greis von achtunddreißig Jahren. Seine Bewegungen waren noch regelmäßig und leicht, und nur sein Kops und sein gebogener Rücken trugen die Spu ren hohen Alters. Kuriosum. In längst vergangener Zeit wurde in einer Schule bestimmt, daß der jenige Schüler, welcher wegen Hausschlach tens zu Hause bleiben wollte, unter der Bedingung die Erlaubnis dazu erhielt, des anderen Tages bei seinem Wiederer scheinen in der Schule einen „Schlünker" — so wurde eine Wurstart genannt — mit zubringen habe. Diese Wurst wurde dann unter den Hammer gebracht, das heißt versteigert und an den Meistbietenden ab gegeben. . Der Erlös floß in eine Kasse, woraus-man Bücher für die Schülerbibliö- thek ankaufte. Die Schüler gaben dieser Bibliothek den Namen „Schlünkerbiblio- thek", unter dem sie ortsbekannt war. Ter Handschuh als Symbol. In frühe ren Zeiten spielte der Handschuh eine weit bedeutendere Rolle, als jetzt, wo derselbe nur zur Bekleidung alabasterner Damen- Hände oder, was häufiger der Fall, zur Verdeckung roter häßlicher Hände dient. Bekannt ist, daß derjenige, der einem an- Vexierbilä rsq chuj 'sxZ »q m 's;u;i Mrqasm Msizö MU usq jnv tznm MW ZvI -öunjogjriN dern den Handschuh hinwarf, damit eine Aufforderung zum Kamps andeuten wollte. Erfreulicheres bekundete die Sendung eines Handschuhs bei den alten Sachsen, sie be zeichnete eine Schenkung oder Ueberlassung. So bekamen z. B. die Städte, die sich vom GumrniersatL. »Na, wat hat denn der Kleene?" — „Och, — - — er hat seinen Schnulla valor'n, und nu will er durchaus uich meinen Zigarrenstummel." Kaiser das Marktrecht erbaten, einen Hand- schuh zurück zum Zeichen, daß ihre Bitte gewährt sei, denn es heißt im Sachsenspie gel: „Es darf niemand einen Markt aus richten, es sei denn, daß der Kaiser der Stadt seinen rechten Handschuh sandte." Auch wenn man eine neue Stadt bauen wollte, mußte man des Kaisers Handschuh zum Zeichen der Erlaubnis aufweisen. Da gegen gaben diejenigen, die eine freudige Botschaft empfingen, d m Bringer ein Paar Handschuhe, die den Dank sür die ange nehme Nachricht bekundeten. Auch als Zei chen der "Unterwerfung oder Huldigung kommt die Sendung von Handschuhen vor. So sandte die Stadt Königsberg in Preu ßen früher ihrem Herzog, um anzudeuten, daß sie ihn für ihren Herrn anerkenne, einen linken Handschuh, gefüllt mit 300 Pfenni gen alten Geldes. Spanische Wolle. Um das Jahr 1350 hatte Peter, König von Kastilien, in Er fahrung gebracht, daß es in der Berberek (in Afrika) sehr feinwollige Schafe gebe. Er sandte deshalb eine Anzahl von Leuten nach Marokko, um Widder zu holen. Seit dieser Zeit fing die kastilianische Wolle an berühmt zu werden. Im 16. Jahrhundert, als Kardinal Ximenes Minister und Re gent von Spanien war, klagte man allge mein über Verschlechterung der spanischen Wolls. Da man aber dem Kardinal zur Abhilfe des Uebels keine Schafe verab folgen lassen wollte, so überzog er Ma rokko mit Krieg und befahl den Soldaten, so viel Schafe zu rauben, als nur möglich. Narrentrost. Jonas, der Hofnarr des Kurfürsten Maximilmn von Bayern, hatte oft glücklich: Einfälle. Als der König von Schweden, Gustav Adolf, sehr schnelle und glückliche Fortschritte im deutschen Reich, besonders in Bayern und Schwaben machte, und der Kurfürst darüber sehr trau rig war, sagte er zu ihm, als wollte er ihn trösten: „Seid nur gutes Muts, der König von Schweden wird es nicht mehr lange machen, sondern bald sterben." „Wo her wißt Ihr das?" sragte der Kurfürst, j „Ei, er muß sehr krank söin, denn er nimmt ja so viel ein." Logogriph. Bo» Dr Ambe. Ich liege als friedliche Stadt im Reich, Kaum srievlicher könnte man „werden"; Man ändert ein Zeichen, und allsogleich Bin ich schon die Hö!e au Erden. Einsatzrätsel. Von Dr. Strube. Die kühnen Preußen letzten einst in Kähnen Nach einer Insel, die besetzt von Dänen. Ein „Halbmond" in zwei Zeichen ausgedrückt Wird in der Insel Mitte eingerücki; Da schwindet sie zusehend's. Der arme Mann Spricht um die Kleinigkeit dich bittend an. urj—om-M:spjM -HvjuiD Zsq tunyasK MogasK -shch'öaSog Zrq : noönnjMln Nachdruck aus dem Inhalt d. Bl. verboten. Berantwortlichcr Redakteur A. Ahring, Berlin. Gratisbeilage zum „Wochenblatt für Wilsdruff uud die Unigegend Verlag von Archur Zschunke. Wilsdruff. Als im Sommer 1916 bas erste englische I Panzerauto an der Sommefront erschien, ging ein Jubel durch die Vierverbands- z Presse: nun muß der lange erwartete, gut j vorbereitete, selbstverständliche Sieg kom- ! men; denn "die englischen Tanks würden Die Tanks. xvli 10 scheidend zu beeinflussen gedachte, würden sie von deutscher und bulgarischer Infan terie niedergekämpft. Unser Bild zeigt ein von deutschen Infanteristen angegriffenes Panzeraulomobil. Das Fahrzeug macht in der Tat einen unheimlichen Eindruck und Ein steckengebliebenes englisches Riesenpanzerauto im Kampf mit deutscher Infanterie. alles zermalmen und selten unangreisbar sein. Es ist wieder einmal anders ge kommen, als unsere Feinde hofften. Sie hatten ganz übersehen, daß die über freies Feld fahrenden Panzerautos vorzügliche Ziele für die deutsche Artillerie waren. ! Gefecht wurden zwei der neuen furchtbaren „Kriegswerkzeuge" durch deutsches Ar- ! tilleriefeuer außer Gefecht gefetzt. Sie ! lagen bald zerschossen vor der deutschen ! Front. Auch in Rumänien war ihnen kein ! Ersolg beschiedrn, denn in Len Dobrudscha- kämMew bir nmn Milt ibver Allie ent- man kann wohl die Hoffnungsfreudigke: des schnell begeisterten Franzosen verstehet Im Innern birgt es 20—30 Mann B> Satzung. Zwischen Len Vorderrädern b« I findet sich ein Maschinengewehr, währen ! sich über den Hinterrädern meist > eir Ballonabwrbrkanone befindet.