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nopol den Russen die schnelle Fortschaffung ihres Menschen materials und ihrer Vorräte an Schießbedarf und Lebens mitteln erlaubt hatte. Das werden sie alles nach alter Taktik vernichten, weil sie es bei ihrem Rückzug auf Tar- nopol in Jeziecna getan haben. Dort haben sie riesige Geschoßlager und Lebensmittelvorräte in Brand gesteckt. Das Aufstiegen des Geschostlagers hat einen Trichter von 150 Meter Länge und 20 Meter Tiefe in die Erde gerissen und Hunderte von Blindgängern bis zum Kaliber von 30 Zentimeter kilometerweit über das Gelände gestreut. Es ist lebensgefährlich, dort zu gehen. Stellenweise muß man bei einem Gang über die Felder den reinsten Eiertanz zwischen Granatsplittern und Blindgängern ausführen. Trotz der wüsten Verheerungen sind uns außer zahlreichen Geschützen noch erhebliche Vorräte an Erbsen, Linsen, Mais, Hafer, Fischkonserven und wertvolle Lager an Speiseöl in die Hände gefallen. Die Ruffen haben dort Dinge im Werte von vielen Millionen zurücklassen müssen. Nach alter Methode haben sie auch in Tarnopol Fabriken und Magazine in Brand gesteckt. Die Stadt selbst hat aber bis heute nur wenig gelitten. lieber unseren Gegenangriff sind die Russen, wie aus Gefangenenaussagen herrorgeht, sehr verblüfft. Den Trup pen hatte man von unseren Erfolgen, soweit sie sie nicht am eigenen Leibe verspürten, bisher noch nichts mitgeteilt. Sie wissen noch nicht einmal, daß sie bei Brzezany und Batkow in den ersten Julitagen blutige Verluste erlitten haben. Nur den Erfolg von Kalusz, das die Russen durch ihren Rückzug auch aufgegeben haben, hat man sie wissen lassen. / Interessant ist, daß die Russen in den letzten Wochen sogenannre Revolutionsbataillone gebildet haben. Das sind Sturmbataillone aus lauter Freiwilligen, Arbeitern und Angehörigen der besten Stände. Sie tragen als besonderes Abzeichen eine rote Kokarde. Diese Bataillone haben sich bisher gut geschlagen, aber nicht vermocht, unseren schnellen Vormarsch zu hemmen. Erwähnt sei noch, daß die Ernte in den von den Russen verlassenen weiten Gebieten — es ist die Kornkammer Oesterreichs — ganz ausgezeichnet steht und uns sicherlich nicht unwesentlich das Durchhalten im nächsten Winter erleichtern wird. * bnglanäs flugreugverluste. Einen unwiderlegbaren Beweis für die Verschleierung der englischen amtlichen Angaben über Flugzeugverluste, bietet die englische Verlustliste, die für den Monat Mai' 157 Offiziere und Mannschaften des englischen Fliegerkorps als vermißt, 122 als tot meldet, während die Zahl der als derloren gemeldeten englischen Flugzeuge von den Eng ländern im Mai mit nur 86 angegeben wurde. Diese 86 Flugzeuge waren mit ihrer Besatzung von 137 Offizieren und Mannschaften nicht zurückgekehrt und werden als verloren und vermißt gemeldet. Die Zahl der 122 Getöteten setzt sich unzweifelhaft aus den Besatzungen der hinter den englischen Linien abgeschossenen Flugzeuge zusammen, denn es ist doch nicht anzu nehmen, daß hinter den englischen Linien 122 Flieger ge tötet wurden, ohne daß die Flugzeuge dabei Schaden er litten. Bei Zugrundelegung desselben Verhältnisses zwischen Besatzung und Flugzeug, wie bei den Vermißten, entsprechen diesen 122 Toten etwa 80 Flugzeuge, die die Engländer in ihren Berichten unterschlagen haben. Diese Zahl stimmt fast genau mit der von deutschen Fliegern als hinter der englischen Front abgeschofsen gemeldeten Flug zeuge überein, die 75 betrug. Die Engländer haben im Mar also nicht 86 Flugzeuge, sondern mindestens 161 ver loren. Ähnlich wie die Engländer die Zahl ihrer ver lorenen Flugzeuge möglichst niedrig angeben, erhöhen sie die Zahl der angeblich abgeschossenen deutschen Flugzeuge nach Möglichkeit, indem sie jedes niedergehende oder den Kanwf übrechende deutsche Flugzeug als abgeschofsen buchen. In Lügen verirrt. Tausende von Londoner Bürgern haben am 9. Juli dieses Jahres aus einer Protestversammlung an den König Georg von England ein Telegramm geschickt, in dem sie von Vergeltung für den Massenmord unschuldiger Greise^ Frauen und Kinder sprechen. Als letzte Gegenmaßnahme haben sie vorgeschlagen, daß Flieger, die außerhalb des militärischen Rahmens und Gesetzes stehen, das Recht be kommen sollen, Schaden auf unserem Gebiet anzurichten und Zerstörung zu üben. Das Gerede von Massenmord unschuldiger Greise, Frauen und Kinder ist Lüge. Opfer des Krieges sind diese Toten! Was sind das für Flieger, die außerhalb des militärischen Rahmens und Gesetzes stehen, die auf unserem Gebiet Schaden anrichten und Zerstörung üben sollen? Will England ehrlichen Kampf mit verächtlicher Spionenarbeit erwidern? Eine für uns erfreuliche Nervenüberreizung zeigt uns der Feind mit solchen Kundgebungen. Wir erheben nicht Protest dagegen, sondern stellen nur fest: Es ist bedauerlicher Unsinn! * fünf Millionen Tonnen versenkt. Amtlich wird gemeldet: Im Atlantischen Ozean und in der Nordsee wurden durch unsere Unterseeboote wiederum sechs Dampfer und vier Segler versenkt, darunter ein großer bewaffneter Dampfer, wahrscheinlich mit Getreide ladung. Drei Dampfer wurden aus Geleitzügen heraus geschossen. Die Ladungen der übrigen Schiffe bestanden, soweit sie festgestellt werden konnten, aus Kohlen, Lebens mitteln, Stückgut, Pferden, Holz und Salz. Leit Beginn deS «neiugeschränkten U-Boot-Krieges find bereits über fünf Millionen Brntto-Register-Tonne» deS für unsere Feinde nutzbaren Handelsschiffsraumes ver senkt worden. Der Thef des Admiralstabes der Marine. Ein englischer Hilfskreuzer versenkt. Die englische Admiralität teilt mit, daß der Hilfs kreuzer .Otway" (12 077 Tonnen) am 22. Juli in den nordischen Gewässern torpediert worden und gesunken ist. Es wurden zehn Mann getötet und die übrigen gerettet. An demselben Tage verlor England auch ein Unter seeboot. Amtlich wird darüber aus Berlin gemeldet: Tas britische U-Boot 44 wurde durch ein deutsches Unter seeboot versenkt, ein Heizer wurde gerettet und gefangen- gelwmmen. Wirkungen des Ü-Voot-Krieges. Ein in der schwedischen Presse erschienener Bericht über den Frachtenmarkt und die Lage der Schiffahrt sagt u. a.: .Der ,Tonnagemangel macht sich weiterhin in aleick poyem Grase bemerkbar, und trotz der allmählichen Ein stellung der in amerikanischen Häfen beschlagnahmten deutschen Tonnage merkt man, wie der U-Bootkrieg langsam aber sicher an der Verminderung der Welttonnage weiter arbeitet. Der in England energiich betriebene Bau von Dampfern des Standarttyps hat sich bisher nicht als wirksames Mittel gegen die Verringerung des Fahrzeug bestandes erwiesen, und man steht heute vor sehr unge wissen Aussichten, was die internationale Schiffahrt und deren Aufrechterhaltung betrifft." Das klingt wesentlich anders, als die hochtrabenden Worte Lloyd Georges, der in seiner letzten Unterhausrede versicherte, daß England mit Hilfe seiner eigenen und des amerikanischen Schiffbaues sehr bald Herr des U-Boot- Krieges sein und den Tonnagemangel beseitigt haben werde. Mit d«n Schein des Rechts .... Der Londoner Prisengerichtshof beantragte zugunsten der Krone den Verkauf und die Hinterlegung des Er trages einer großen Menge von Gütern, welche von Deutschland und Osterreich-Ungarn durch die Paketpost nach Amerika abgesandt worden waren. Der Anspruch wurde auf Grund der Seebeuteordnung erhoben, nach der Güter feindlichen Ursprungs feindliches Eigentum find. Die Güter waren verschiedener Art, sie umfaßten Wecker uhren, künstliche Blumen, Handschuhe, Maschinenteile, Bücher und Sonnenschirme. Der Vorsitzende ordnete den Verkauf der Waren und die Hinterlegung des Ertrages der dem Gerichtshof an bis nach Friedensschluß. Die Wegnahme und der Verkauf dieser Wüter geschah nach der von England willkürlich abgeänderten Prisenordnung, die nur erlassen wurde, um Deutschlands Handel zu vernichten. Die Frage des Eigentums zur See wird auf der kommenden Friedenskonferenz unter keinen Umständen im Sinne Englands geregelt werden dürfen. * Der Wirrwarr in kuManä. Obwohl die Zensur der Vorläufigen Regierung nach Kräften bemüht ist, alle Nachrichten, die dem AuSlande dick Zustände in Rußland und vor allem in Petersburg ent-j hüllen könnten, zu unterdrücken, läßt sich doch durch die zugelassenen Meldungen und durch Ergänzungen von schwedischer Seite, wo man gut unterrichtet ist, ein Bild von dem ungeheuren Wirrwarr gewinnen, in dem alles zu versinken droht: Staatliche Ordnung, militärische Disziplin, Fürsorge für die Ernährung. Niemand weiß mehr, wer die Macht hat, niemand erkennt mehr eine Autorität an, es ist der Kampf aller gegen alle entbranut. Rückwirkung der gescheiterten Offensive. Merkwürdigerweise ist niemand über den Ernst der Frontlage erstaunt, da niemand trotz der aufgebauschten ersten Siegesnachrichten irgendwelche Erfolge erwartet hatte. Die gemeldeten Siege wurden nicht geglaubt; da gegen sind überallhin Nachrichten über die ungeheuren Verluste gedrungen. Man billigt vielfach die Oppo sition an der Front gegen die Anordnungen der Heeres leitung, weil die Entrüstung über die Verschwendung des Menschenmaterials allgemein war. Dazu kommt, daß wette Kreise in der Provinz wenig Interesse an den Vorgängen an der Front nehmen. Sie sind allein von dem Gedanken beseelt, sich Nahrungsmittel zu verschaffen, nachdem sich mehrere Fälle von Hungertod ereignet haben. Wer im Lande Nahrungsmittel besitzt, vergräbt sie. Jeder denkt ausschließlich an sich selbst. Über die neue Ernte liegen einstweilen nur wenig Nachrichten vor, diese find jedoch sehr ungünstig. Im Saratower Gouvernement gilt die Ernte als gänzlich vernichtet; Weizen und Kartoffeln gaben keinen Ertrag. Im wolskischen Bezirk dieses Gou vernements wurden in einer Woche über 300 Todes fälle infolge Unterernährung festgestellt. Di« Stim mung der Mehrzahl der patriotischen Politiker ist dem entsprechend verzweifelt. Gegen Kerenski. Der Diktator Kerenski, der durch Aufrufe und Armeebefehle die Lage zu retten sucht, verliert mit jedem Tage an Volkstümlichkeit. Das Zentralkomitee der Ost seeflotte faßte einstimmig eine Entschließung, in der es heißt: „Wir wünschen erneut dem Arbeiterrat mitzu teilen, daß wir die gegenwärtige Regierung nicht an erkennen, sondern nur eine solche, die gemäß dem Willen des Arbeiterrates gebildet ist. Jedes Schwanken bedeutet den Tod, jede Stunde ohne Macht ist ein Schlag gegen die Revolution." Hier also will man keine Diktatur Kerenskis, den man haßt, weil man ihn für den Urheber der Fortsetzung des Krieges hält. Obwohl auch aus Volkskreisen heftige Proteste gegen ihn laut werden, scheint Kerenski ent schlossen, seineMission zu erfüllen; denn er sagte in vertrautem Kreise: „Ich fühle den Keim des Todes in mir und meine Tage sind gezählt. Das Übel breitet sich jeden Tag in mir weiter aus und ich berechne genau seinen Fort schritt. Deshalb will ich so rasch wie möglich handeln, um mein Vaterland der Umklammerung seiner Heiden ge fürchteten Feinde, nämlich der Deutschen und der Anarchie, zu entreißen. Nichts wird mich bei der Er füllung meiner Aufgabe aufhalten, weder Drohungen noch Attentate, denn das Leben gilt mir wenig." Kerenski, der an schwerer Knochentuberkulose leidet, zeigte seine linke, schwärzlich gefärbte und vollständig steife Hand als ersten Beweis einer unheilbaren Krankheit. Oer Kaiser bei äer Armee Ootkmer. Berlin, 26. Juli. Der Kaiser begleitete heute die siegreich v»rdri«ge»de Armee des VeneralS Grafen B-thmer auf ihrem Barmarsch an» begrüßte dentsche und osmanische Truppen, die sich in »e» letzte« Kämpfen besonders ausgezeick t hatte». An den Marschstraßen wurde Seine Majestät von den Regimenter« jubelnd bewillkommnet. Auf seiner Fahrt an die Ostfront wurde Kaiser Wilhelm in Podgorze von Kaiser Karl, der sich von der Front nach Wien zurückbegab, erwartet. Beide Monarchen begrüßten sich ungemein herzlich und blieben in ange- regtester Unterhaltung etwa eine Viertelstunde allein. Nach inniger Verabschiedung trennten sich die Herrscher. Der österreichisch-ungarische Minister des Äußeren, Graf Lzernin, wurde von Kaiser Karl beauftragt, den deutschen Kaiser auf seiner Fahrt an die Front zu begleiten. G dnsei- Vonrnarscft in Ostgslirien. Der Vormarsch der deutschen und österreichisch - unga rischen Truppen, bei denen sich auch türkische Abteilungen befinden, ist in vollem Gange. Wo der weichende Feind sich festtetzen und zu stärkerem Widerstande sammeln wollte, wurde er geworfen. Der Feind weicht auf der ganzen Angriffskont, immer wieder durch unsere unermüd liche Verfolgung in schwere, verlustreiche Kämpfe ver wickelt zurück. Der beutst Heeresbericht widerlegt das Märchen, daß die Ruffen widerstandlos dem Verfolger das Terrain überlassen, durch den Hinweis, daß deutsche Divisionen in heftigen Kämpfen die Höhen nordöstlich von Tarnopol erstritten. Im übrigen zeigt sich die Durch- bruchSoperation als eine echt Hindenburgische Unter nehmung. Der Feind ist in unwiderstehlichem Ansturm aus feinen Stellungen zum Teil geworfen, zum Teil hin- ausoperiert worden. Die Vorteile seiner Offensive der ersten Julitage hat er längst eingebüßt, hat eine Menge Geschütze, unübersehbares Material und viele Gefangene verloren und mußte über 3000 Quadratkilometer des be setzten Gebietes räumen. Auch die russische Karpathenfront ist durch unsern raschen Vorstoß ins Wanken geraten. Die Russen ziehen sich auf Kuty und Czernowitz zurück. Was die Russen melden. Die Heeresberichte der revolutionären Regierung unterscheiden sich von denen des kaiserlichen Rußland durch eine gewisse Wahrheitsliebe. Sie geben unumwunden den Rückzug in Ostgalisien zu, sie verschweigen auch nicht, daß ihre Unternehmungen an andern Teilen der Ostfront erfolglos waren; aber sie verschleiern die Wahrheit, indem sie die Wendung der Dinge auWie Disziplinlosigkeit im eigenen Heere zurückführen. So heißt es im Heeres bericht der letzten Tage: „Südwestlich von Dünaburg bemächtigten sich unsere Truppen nach starker Artillerievorbereitung der deutschen Stellungen beiderseits der Eisenbahn Dünaburg—Wilna. Dann zogen sich ganze Divisionen ohne Druck von Seiten des Gegners in ihre Ausgangsgräben zurück. Mehrere Abteilungen weigerten sich während deS Kampfes militärische Befehle auszuführen. Ebenso wie auf den anderen Fronten sind die Tapferkeit der Offiziere und ihre ungeheueren Verluste hervorzuheben.' Der abgefetzte Befehlshaber der geschlagenen russischen l1. Armee, Gutor, hat nach einer Meldung des „Dien' einen Selbstmordversuch verübt. Der General versuchte sich zu er hängen, wurde aber daran im letzten Augenblick gebindert und in ein Sanatorium gekrackt. Auslickren unserer Crnäkrung. (Von einem Fachmann.) Die Regenfälle der letzten Tage Haden nach Ansicht unserer Landwirte, trotze der erheblichen Abkühlung, mit der sie verbunden waren, durchaus günstig gewirkt. Frei lich ist stellenweise eine kurze Unterbrechung der Ernte- Arbeiten notwendig geworden, aber das schadet in anbetracht der bereits erzielten Fortschritte nicht viel. Das Ergebnis des Erdruschs, die Qualität des Korns, die Ausgiebigkeit der ersten Vermahlungen und die Back fähigkeit des neuen Mehls werden überall günstig beurteilt Mit der Ernte des Weizens muß natürlich noch gewartet werden. Es eilt damit aber auch nicht so sehr, da in letzter Zeit viel rumänischer Weizen ins Land gezogen worden ist, nachdem die ziemlich bedeutenden österreichischen Ansprüche befriedigt worden waren. In Rumänien ist man übrigens bereits fleißig, unter Aufsicht unserer Feld grauen, bei der Bergung der neuen Ernte, und man rechnet mit guten Ergebnissen; ein Urteil über den zur Ausfuhr kommenden Überfluß läßt sich noch nicht geben. Die Nach richten aus Ungarn lauten überwiegend befriedigend, aus dem. österreichischen Teile der verbündeten Monarchie widersprechen sich allerdings die Meldungen. Für die späteren Getreidearten, auch für Grummet, Herbstkartoffeln und Rüben ist die erfolgte Anfeuchtung von großem Nutzen gewesen, und die zu erwartende wärmere Witterung, die im Juli und August das Natürliche ist, wird das Ihrige tun, um uns eine gute Ernte zu sichern. Die Tatsache, daß, im Gegensatz zum Vorjahre, Krank heiten und tierische Schädlinge kaum aufgetreten sind, befestigt Lie Hoffnung noch mehr. Die künftige Ernährung deS Volkes kann schon jetzt als fichergestellt angesehen werden. Auf die Rüben hat das feuchte Wetter ungemein segensreich gewirkt. Das Aussehen der Felder hat sich sichtlich gebessert, das Blatt- und Wurzelgewicht kräftig zugenommen. Die Klagen über Wurzelbrand, Verunkrautung, Wurmfraß ertönen nur vereinzelt. Die frühbestellten Beete haben ihren Rückstand größtenteils bereits eingeholt; später be stellte Breiten und nachgedrillte Stücke werden sich bei weiterer feuchtwarmer Witterung auch noch erholen und ängemessenen Ertrag bringen, vorläufig weisen sie bis weilen noch ungleichmäßigen Stand auf. Ein Magdeburger Bericht über die Rüben-Aussichten spricht die berechtigte Aussicht aus auf eine mittlere Ernte, in Niederungen und in den westlichen Gebieten sogar auf eine ausgesprochen gute Ernte. Dasselbe gilt von der wichtigen Volksfrucht, der Kartoffel, die uns diesmal nicht im Stiche lassen wird. Über den Viehbestand ist am 1. Juni eine Zwischen zählung oorgenommen worden, deren Ergebnisse nun nor.