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Zeilen mitzuteilen. Satz -er Kongreß der Gene ralräte der Arbeiter-, Soldaten- und Bauern- Nbgeordneten ganz Ruß lands am 26. Oktober (8. November) eine neue Regierung der Republik ganz Rußlands gegrün det hat, die der Rat der Volksbeauftragten dar stellt. Wladimir Ilitsch Lenin ist zum Vorsitzen den der Regierung be stimmt worden, die Po litik ist meiner Sorgfalt anv-rtraut, der ich -um Beauftragten für die AuswärtigenAngelegen- heitm bestimmt bin. In dem ich Ihrer Aufmerk- saml eit,Herr Botschafter, folgenden von dem Kon greß der Generalräte der Abgeordneten ge- Tr-tzki. billigten Wortlaut unter ¬ breite, der die Vorschläge für für einen demokratischen, aus wird enthalten können, nach Frieden zu verlangen, wie übrigens alle kriegführenden, auLgebluteten und durch das Gemetzel erschöpften Völker. L. Trotzki. vollkommensten Hoch achtung von feiten der Regierung der General- Volke übermitteln, das sich nicht einen Waffenstillstand und Len Grundsatz der Unab hängigkeit der Völker und ihres Rechtes, ihre Entwicklung selbst zu bestimmen, gegründeten Frieden ohneAnnexionen und ohne Kontributionen enthält, habe ich die Ehre, Ihnen oorzu- schlagen, das genannte Schriftstück als amt lichen Vorschlag einer sofortigen Waffenstill standes an allen Fronten und eines sofortigen Eintretens in Friedens verhandlungen anzu sehen. Die Regierung der Republik ganz Ruß- x lands macht diesen Vor- schlag allen Völkern und > ihren Regierungen. Wol; len Sie, Herr Botschafter, die Versicherung der Lenin. räte dem französischen Lenin und Trotzki hatten sich während der russischen Revolution mit ihrem Anhang von den Sozialisten (Men- schiwiki) getrennt und die radikale Gruppe der Bolschewiki ge gründet, die jetzt die neue Umwälzung hervorgerufen hat. Beide Führer haben lange in der Verbannung, zumeist in der Schweiz, gelebt und sind erst bei Ausbruch der Re volution nach Rußland zurückgekehrt. Lenin hat damals bekanntlich die Reise von der Schweiz durch Deutschland gemacht, da England die Pässe über Schweden ver weigerte. Lord Cecil gegen Lenin. In einer Unterredung mit einem Vertreter deS Reut?rschen Büro» erklärte der UnterstaatSsekretär des AuS- wünigen, Lord Robert Cecil, er glaube nicht, daß daS Vorgehen der Maximalisten in Petersburg, daS einen Bruch des Abkommens vom ö. September 1914 darstelle, Ler Anficht deS russischen Volkes entspreche. Ohne Zweifel werde indessen die Kampfkraft der Armee geschwächt. Wie die Dinge sich aber auch entwickeln, England hat nicht die Absicht eine solche Regierung anzuerkennen. Der Krieg. Der Mißerfolg »e» Engländer. DaS Amsterdamer Blatt „Nieuw» van den Dag- schreibt in einem Artikel über die Vorgänge an der West front: Wenn der Angriff der Engländer entscheidende Folgen hätte haben sollen, so hätten sie am zweiten Tage neue wichtige Fortschritte machen müssen. Der zweite Tag brachte aber energische deutsche Gegenangriffe. Die Engländer vermochten sich in Fontaine nicht zu halten und haben den Ort wieder aufgeben müssen. „HetVolk" sagt: Der englischeVormarsch ist vor läufig zum Stehen gebracht, und der Donnerstag bat nicht erfüllt, was der Dienstag und Mittwoch zu ver sprechen schienen. „Maasbode" erklärt: Man kann sagen, daß der durch eine richtigeUberraschungstaktik erzielte Erfolg der Engländer vorüber ist. Mehrere Militäriransporte versenkt. Material für die Palästinafront. Amtlich wird gemeldet: Neue U-Boo1--Erfolge im Mittelmeer: 8 Dampfer, Ä Segler mit rund LO VVV Br.» Reg.-To. Auf den Anmarschwegen nach Ägypten wurden mehrere Transporter mit Kriegsmaterial für die englische Palästtnafrönt auS stark gesicherten Geleitziigen heraus geschossen. Unter ihnen befand sich der bewaffnete amerikanische Dampfer „Villemer", 3627 To., mit Munition. Der griechische Dampfer „Efeli", 3868 To., wurde mit 5500 Tonnen Weizen auf dem Wege nach Italien vernichtet. Der Chef des AdmiralstabrS der Marine. DaS Gefecht in der deutschen Bucht. Die nunmehr vorliegenden Berichte der deutschen Eee- streitkräfte über ihren Zusammenstoß mit englischen Schiffen vor der deutschen Bucht am 17. November ergeben folgen des Bild vom Verlauf und Ende des Gefechtes. Die feind lichen Streitkräfte bestanden, wie durch unsere Schiffe und Flugzeuge festgestellt, auS Großkampfschiffen (Linienschiffe oder Schlachtkreuzer) und einer größeren Zahl modernster kleiner Kreuzer und Torpedobootszerstörer. Im Verlaufe Les Gefechts erhielten, wie einwandfrei beobachtet, di« feindlichen Großkampfschiffe fünf Treffer, die feindlichen kleinen Kreuzer sechs Treffer und die Zerstörer drei Treffer. Einer der Treffer rief auf einem Schlachtkreuzer eine De tonation mit hoher Stichflamme hervor. Der Schlacht kreuzer drehte darauf hin ab und fiel für das weitere Ge fecht aus. Abseits vom Kampfplatz unserer kleinen Kreuzer geriet ein Teil unserer Minensuchfahrzeuge, die ihrer Ver wendung entsprechend nur schwach armiert find, in ein etwa einstündigeS Gefecht mit 7 ihnen an Geschwindigkeit und Be waffnung weitüberlegenen englischen Zerstörern, in dessen Ver lauf ein Zerstörer durch Treffer so schwer havariert wurde, daß er abdrehen und, wie später durch ein Flugzeug beob achtet, in Schlepp genommen werden mußte. AlS unsere schweren Schiffe in Sicht kamen, brach der Gegner daS Gefecht sofort ab und sog fich mit höchster Geschwindig- keit zurück. Er wurde von unseren Streitkräften verfolgt; doch gelang eS bei dem inzwischen sehr unsichtig ge- wordenen Wetter nicht mehr, mit ihm in Gefechtsfühlung zu kommen. Auch unsere Flugzeuge habyr sich neben ihrer wertvollen AufklärungStätigkeit am Gefecht beteiligt und die englischen Großkampfschiffe erfolgreich mit Bomben be- legt, wobei auf einem Großkampfschiff einwandfrei ein Treffer festgestellt werden konnte. Ein anderes Flugzeug beobachtete einen brennenden feindlichen Schlachtkreuzer. Auf unserer Seite erhielt nur ein kleiner Kreuzer einen Treffer, der außer geringem Personalausfall die GefechtStätigkeit des Schiffes nicht beeinträchtigte. Ein Fi chdampfer, der ausgelegt hatte, wird vermißt. Ab gesehen hiervon sind auf unserer Sette keinerlei Verluste oder Beschädigungen eingetreten. Die preußische Wahlreform. Nachstehend geben wir die drei Vorlagen betreffend Änderung des preußischen Wahlrecht» teils im Wortlaut, teils im Auszuge wieder. Jeder Gesetzentwurf ist von einer ausführlichen Begründung begleitet, die wir au» Raumgründen nicht wiedergeben können. 1. Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Wahlen zum Hause der Abgeordneten. Wir Wilhelm, von GotteS Gnaden König von Preußen usw. verordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser de» Landtags ^Ler Monarchie, was folgt: 8 1. Wahlberechtigt zum Hause der Abgesrduete« ist jeder Preuße, der die Staatsangehörigkeit seit wenigsten- drei Jahren besitzt und da« fünfunditvanzigste Lebensjahr pallendel hat, in der preußischen Gemeinde, in der er seit einem Jahre seinen Wohnsitz oder Amenthalt hat. In Ge meinden, die in mehrere Wahlbezirke geteilt find, tritt der Wahlbezirk an die Stelle der Gemeinde. Zeder Wähler darf nur an einem Orte wählen. Für die zum aktiven Heere gehörigen Militälpersonen, mit Ausnahme der Militärbeamten, ruht die Berechtigung »um Wählen.- 8 2. Ausgeschlossen vom Rechte zu wählen sind Personen: 1. die entmündigt sind oder unter-vorläufiger Vormundschaft stehen, 2. über deren Vermögen das Konkursverfahren schwebt, 3. die der bürgerlichen Ehrenrechte entbehren, 4. denen die Fähig keit zur Bekleidung öffentlicher Ämter abgeht, 5. die unter Polizeiaufsicht stehen, 6. die eine Armenunterstützung aus öffentlichen Mitteln erhalten. Als Armenunterstützung im Sinne diese? Gesetzes gelten nicht: s) dem Wähler oder einem seiner Angehörigen ge-. währte Pflege oder Unterstützung in Krankheitsfällen, b) einem Angehörigen wegen körperlicher oder geistiger Gebrechen ge währte Anstalt-ipflege. 8 3. Jeder Wähler hat eine Stimme. 8 4. Für die Voraussetzungen der Wahlberechtigung ist der Zeitpunkt maßgebend, mit dem die Auslegung der Wähler listen beginnt. 8 5. Jeder Wahlbezirk wird zum Zwecke der Stimm abgabe in Stimmbezirke geteilt, die möglichst mit den Ge meinden zusammenfaUeu sollen. Jedoch können große Ge meinde» in mehrere Stimmbezirke geteilt, ft kleine Ge meinden mit benachbarten Gemeinden zu eim immbezirke vereinigt werden. Den Gemeinde» im Sinne dieses Gesetzes stehen die Gutsbezirke gleich. 8 6. In jeder Gemeinde sind zum Zwecke der Wahlen Wählerlisten anzulegen und zwar, sofern eine Gemeinde in mehrere Stimmbezirke zerfällt, für jeden Stimmbezirk besonders. 8 7- Die Wählerlisten sind spätestens vier Wochen vor dem zur Wahl bestimmten Tage nach ortsüblicher Bekannt machung des Ortes und der Zeit der Auslegung eine Woche hindurch öffentlich aüszulsgen. Jeder volljährige Preuße ist berechtigt, in die Listen Einsicht zu nehmen. Einsprüche gegen die Listen sind innerhalb zehn Tagen nach Beginn der Aus legung bei der Gemeindeoerwallungsbehörde schriftlich oder zu Protokoll anzubringen. Die Entscheidung über Lie Ein sprüche steht der Genvindeverwaltungsbehörde zu. Beschwerden gegen die Entscheidung sind binnen drei Tagen nach ihrer Behändigung bei ihr einzulegen. Über die Beschwerde beschließt in Stadtkreisen der Regierungspräsident, in Landkreisen der Landrat. 8 8. Bei einzelnen Neuwahlen, welche innerhalb eines Jahres nach der letzten allgemeinen Wahl stattfinden, bedarf es einer neuen Aufstellung und Auslegung der Wähler listen nicht. 8 L». Die Abgeordneten gehen aus unmittelbaren Wahle» hervor. 8 10. Wählbar zum Abgeordneten ist jeder Preuße, der daS dreißigste Lebensjahr vollendet hat, nicht gemäß 8 2 vom Rechte zu wählen ausgeschlossen ist und seit wenigstens drei Jahren preußischer Staatsangehöriger ist. 8 11. Der Tag der allgemeinen Wahl wird von dem Minister des Innern festgesetzt. Die Wähler werden zur Wahl durch ortsübliche Bekanntmachung berufen. 8 12. Für jeden Wahlbezirk wird ein Wahlkommissar. für jeden Stimmbezirk werden zur Leitung der Wahl ein Wahlvorsteher sowie Stellvertreter für dessen Behinderungs- fall ernannt. 8 13. Der Wahlvorsteher ernennt aus der Zahl der Wähler deS Stimmbezirks drei bis sechs Beisitzer und einen Schriftführer, die mit ihm den Wuhlvorstand bilden, und ver pflichtet sie durch Handschlag an Eidesstatt. 8 14. Die Wahlen erfolgen durch verdeckte Stimm zettel. Abwesende können in keiner Weise durch Stell vertreter »der sonst an der Wahl teilnehmen. 8 15. Sind mehrere Abgeordnete zu wählen, so hat der Wähler auf dem Stimmittel anzugrben, wen er für die erste, »weite oder eine folgende Abgeordnetrnstelle wählt. Hat er dies unterlassen, so ist die Reihenfolge der Namen auf dem Stimmzettel maßgebend. 8 16. Der Zutritt zum Wahllokale steht jedem Wahl berechtigten offen. Es dürfen jedoch daselbst außer den durch das Wahlgeschäft bedingten Beratungen und Beschlüssen deS DablvorstandeS keine Beratungen oder Ansprachen stattfinden oder Beschlüsse gefaßt werden. Der Wahloorstand ist befugt, jede Person, welche die Ruhe und Ordnung der Wahl handlung stört, aus dem Wahllokale »u verweisen. Doch ist ihr zuvor Gelegenheit zur Abgabe ihrer Stimme zu geben. tz 17. Unter Verwahrung oder Vorbehalt abgegebene Wahlstimmen find ungültig. über die Gültigkeit und Ungültigkeit der Wahlstimmen entscheidet mit Vorbehalt der Prüfung de» Abgeordnetenhauses der Wahlvorstand nach Stimmenmehrheit seiner Mitglieder. Im Falle der Stimmengleichheit gibt die Stimme deS Wahl vorstehers den Ausschlag. 8 18. Zur Ermittelung deS Wahlergebnisses beruft der Wvbl'ommissar innerhalb einer Woche nach dem Wahltermine sechs bis zwölf Wähler, die ein unmittelbares StaatSamt nicht belüften, und einen Wähler als Schriftführer, der Beamter sein darf, »u einem Wahlausschüsse. Die Mitglieder werden von dem Wahlkommissar durch Handschlag an Eidesstatt ver pflichtet. Ort und Zeit der Sitzung deS Wahlausschusses sind vor her öffentlich bekannt zu machen. Der Zutritt steht jedem Moblberechtiaten offen. clie SckoUe. Lin Roman von Richard Wen;. 28j (Nachdruck verboten.) „Sicher bist Du mit der Elise auch oft auf den Markt gegangen," sagte Emilie, als sie das Gewühl hinter fich hatten. „warum meinst Du das?" fragte Iakob verwundert. „Weil Du von allem was erzählen kannst und weil ich von der Badelt gehört hab, daß die Elise es gut auf Ach stehen hatte." . „So?" machte er gleichgültig tuend und sprach dann von etwas anderm. , Am Nachmittag führt« er sie auf di« „Musik". Weil sie ein so duftig weißes Leinenkleid mit selbstgestickter Bluse trug und voll Anmut in all ihrem Gebaren war, so durften sie sich getrost in den Saal der „Traube" wagen, wo sonst nur die reichen Winzer und die Fremden aus der Stadt zu finden waren. Das Jungvolk tanzte lieber im Aaiser- saal, da durfte es auch schon mal etwas toller zugehen; der Traubenwirt hielt jedoch auf Benehmen. Iakob ließ einen flüchtigen Blick über die Tische gleiten und sah, daß die Linheimischen ihren Wein in weißen Literflaschen vor sich stehen hatten, während die Städterleute ihn aus etikettierten grünen Spitzflaschen tranken. Als das weißbeschürzte Aufwartmädchen kam, bestellte er eine Flasche Sonnefelser. Der wuchs in der besten Lage der ganzen Gemarkung, da, wo die hoch ansteigenden Thöre so schmal und gedrängt waren, daß darauf nur drri oder vier Wein stockzeilen Raum hatten. Aber der Tropfen galt auch was. Auf dem Orchester stimmten sie ihre Instrumente, Der Primgeiger und der bebrillte Alarinettenbläser trillerten ein paar Läufe in den Saal, und dann spielte man die Donauwellen. „'n Walzer!" sagte Iakob mit hochgezogenen Brau-en und strich sich den kräftigen, gekräuselten Schnurrbart. Emilie merkte, daß er gerne tanzen wollte und lächelte ihm aus ihren glänzenden Airschaugen ermunternd zu. Da faßte er sich ein Herz und legte mit werbendem Aopfnicksn seine Hand auf ihre wohlgebildete Rechte. Sie wiegten sich in ruhigen Drehungen durch den Saal, und fast an allen Tischen wurde man aufmerksam auf das schone paar. Nachher kamen auch fremde Tänzer, um Emilie zu engagieren; Iakob aber tanzte nur mit ihr. Als es Zeit war, daß daheim das Vieh gefüttert werden mußte, gingen sie fort. Der kühle Duft aus den Talwiesen wehte erfrischend ihre heißen Gesichter an, und der Bach murmelte seine tiefgeheime Weise, und oben aus den Hecken des Berghangs klang ab und zu ein ver schlafener vogellaut. Da legte Iakob zaghaft seinen Arm um Emilie und sagte mit erregt stockender Stimme: „Na Rind, war «;s schön?" „Sehr schön," erwiderte sie lebhaft, um ihn aus seiner Zärtlichkeitsanwandlung zu reißen. Nach einer Weile glücklichen Schweigens zog er sie fester an seine Seite: aber er fühlte, daß sie ihm gelind widerstrebtes „Emilie!" flüsterte er. „Nein, nicht Emilie!" scherzte sie launig. „Ich weiß, was Du Deiner Elise versprochen hast." „Der Elise?" fragte er staunend. „Die Babett hat mir gesagt, Ihr wolltet aufeinander warten; sie wüßte es ganz genäu." Wieder schwieg Iakob eine Zeitlang. Als aber die Hellen Fenster des Eulrnhofs in Sicht kamen, sagt^ er innerlich froh: ' „Emilie, Du bist ein gutes, goldiges Mädchen." „Du meinst aber Deine Elise," entgegnete sie, treu herzig lächelnd. Und Iakob wußte selber nicht, wie ihm zumute war. Am andern Morgen aber schrieb er an Elise einen langen Brief; es war ihm, als wenn er ihr etwas abbitten müsse. Und doch fand er das Wort nicht, das er ihr so gern g-sagt hätte. - Der Eulenhöfer hatte auch ein gutes Fuder Firnewein im Aeller liegen. Wohl schon ein Dutzendmal hatten sich die Aommissäre Proben von ihm geben lassen; aber immer war seine Forderung zu groß gewesen. Endlich hatte er das handeln und Feilschen überdrüssig, und damit wenigstens keiiier aus dem Flecken den Vorteil davon hätte, so schlug er es einem Weinhändler von der MberMosel zu, der eine ganze.Schiffsladung Hualitätsweine bei - den Winzern ge kauft hatte. Am Tage nach Lem Markt sollte das Fuder auf dem Eulenhof abgestochen werden. Ein Weinäbstich und nach dazu dir Feierseligkeit des „Markttages", an dem der bauchige Maßkrug in den Kameradschaften das lustige Regiment führt, das hätte eigentlich ein doppelter Festtag sein müssen. Aber auf dem Eulenhof wollte es, trotzdem das feine „Bukett" durch das ganze Haus duftete, zu keiner rechten Stimmung kommen. Die Aüferburschen zwar, die im Aeller mit Stützen, Aranen und Spunden hantierten, die den Heber öfter als nötig in das Faß einstießen, und der Lehrbub, der oben am Aellerloch die Weinpumpe bediente, die taten dem feinen Tropfen wohl alle AbscWedsehre an, und- als der Schlauch den letzten Rest klurksend aus der Faßbütte sog, da hatte das Glas unter ihnen gar oft die Runde gemacht. Mit roten Aöpfen und weinduftigem Atem stiegen sie die schlüpfrigen Aellerstufen hinauf, strippten schwerfällig die Halsschnur ihrer Schurzfelle über denAopf und gingen zur Nachmarktfeier. (Fortsetzung folgt.)