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herrenlose Hausgrundstöck, genannt „Bismarckhöh c", Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch 31,8 Ar grob, auf'die Hände gefallen. 37380 Mark geschätzt und mit 24850 Mark zurLandcs-i brandkasse versichert. — In Rabenau kam vor einigen Tagen eine allein- stcherde 81 jährige elwas geistesschwache Frau dem glühen den Ofen zu nahe, sodaß ihre Kleider in Braud ge- rieten. An den Folgen der erlittenen Brandwunden ist sie noch qualvollem Leiden nunmehr verstorben. Eine in Reichenbach wohnende 18 Jahre alte Arbeiterin hat aus noch nicht ganz aufgeklärten Gründen eine Quantität Mandelöl zu sich genommen. Sie wurde in schwer leitendem Zustand in ihrer Wohnung angetroffev. Sie liegt schwer krank darnieder. Dos Gehalt des Bürgermeisters Dr. Ay, der cuf eine zehnjährige Tätigkeit in Meisten zurückblickt. wurde in der letzten Stodtverordneten-Sitzung von 8500 auf 9000 Mark im Johre erhöht. Acht Stadtverordnete stimmten gegen die Erhöhung. Am 6. August wurde auf der Straße von Nemt nach Wurzen ein unbekannter Leichnam aufge- fuvden, in dessen Kleidern sich eine Qvittungskarte auf den Nomen eines Kellvers aus Friedrichswalde vorfand. Jetzt wurde der rechtmäßige Eigentümer dieser Quittungs karte auf der Herberge zur Heimat in Kirchberg an- getroffen, dem die Karte seinerzeit gestohlen worden war. Wer der Tote ist, weiß man nicht. Als der Schmicdemeister Häusel aus Taucha, der im Maschincnhause des Wasserwerkes tätig ist, am Donrersiag abcrd nickt noch House gekommen war, und man noch seinem Verbleib forschte, fand man ihn tot im Ma schinevhause vor. Wahrscheinlich ist er beim Oelen oder Reinigen der Maschine in das Getriebe geraten und Hot hierdurch seinen Tod gefunden. Aurze Chronik. Um die Beerdigungskosten zu sparen. In einem oberfränkischen Dorf hatte eine Bäuerin Zwillinge geboren, von denen der eine alsbald starb. Da der Bauer auch seinem anderen Sprößling keine lange Lebensdauer zumoß, so legte er einstweilen die Leiche des Gestorbenen in den Keller, um die doppelten Beerdigungskosten zu ersparen. Die Behörde erhielt jedoch Kenntnis von der Sache und vereitelte das Vorhaben des Bauern. Eiu Knabe erschossen. In Bad Jmnau (Hohen- zollern) wurde Sonntag nachmittag ein 3jähriger Knabe auf dem Spielplatz durch einen Schuß in die Brust ge tötet- Wer den Schuß abgegeben hat, ist noch nicht er- mittelt. Mordversuch gegen den Ehemann. In der Kleinen Andreasstraße m Berlin unternahm die 25 Jahre alte Ehefrau Anna des Tischlers Ernst Hermann einen Mordversuch gegen ihren Ehemann. Sie brachte ihm vier Schüsse aus einem Revolver bei, sodaß H. schwer verletzt in das Krankenhaus am Friedrichshain eingeliefert werden mußte. Ehezwistigkeiten sind die Veranlassung zu der Tat gewesen. Frau H. wurde in ihrer Wohnung verhaftet. Die eigene Mutter erwürgt. Wie die .Brest Morgenztg." meidet, erwürgte der 17jährige Schreiber Georg Szabor in Kovychnau bei Namslau leine Mutter, die ihm kein Geld mehr geben wollte, nachdem er alles im Gasthause verspielt hatte. Bei dem Versuche, die Leiche zu vergraben, wurde er überrascht und verhaftet. In einem Kübel ertrunken. In Bocholt (Rhewprovinz) fiel das 1V» jährige Kind des Metzger- metsters Levy Silberschmied tn einen mit wenigem Wasser gefüllten Kübel und ertrank. Zopfabschneider. In Bamberg treibt ein Zopf abschneider sein Unwesen. Der Unbekannte schneidet nicht nur den Mädchen am hellichtcn Tage^ die Zöpfe ab, sondern beraubt auch die Pferde ihrer Schweife. Tages-Aalen-er. Sparkasse zu Wilsdruff ist geöffnet: Jeden Werktag (außer Mittwochs) von 8 bis 12 Vorm., 2 bis 4 Nachm.; sowie jeden letzten Sonntag im Monat (für Gehilfen, Dienstboten und Arbeiter) von 1 bis 3 Nachm. Rats-undPolizei-Expedition, sowie das Königl. Standesa mtWilsdruff ist geöffnet von 8 bis 12 Vorm, und 2 bis 4 nachm. Dr. Kronfeld, Rechtsanwalt und Notar m Wils druff, 108o (Stadt Dresden), Fernsprecher 46. Ex pedition in Wilsdruff täglich geöffnet. Vermischtes. * Bom Leben «ach dem Tode. Ist im Kopf oder in den Gliedmaßen der Enthaupteten nach der Hinrichtung noch Leben vorhanden? Diese viel erör tere Frage ist — so lesen wir im „Petit Bleu" — nach den Versuchen des Doktors Kuliabko, Professors der Phy siologie an der Universität Tomsk, nun zu beantworten. Seine an F schen gemachten Versuche haben gezeigt, daß bei diesen Tieren der Kopf noch lange nach der Loktren- nung vom Rumpfe weiter lebt. KuUabko hat z. B. eine Lamprete in zwei Teile geschnitten; den einen Teil bil deten der Kopf urd dos Herz, den andern der übrige Körper mit dem Schwanz. Nach einigen krampfhaften Bewegungen blieben beide Teile scheinbar hblos liegen und wurden in diesem Zustand eine oder zwei Stunden lang belassen. Dann spritzte man in das Herz und in die Blutgefäße ein aus Salzen zusammengesetztes künst liches Serum ein. Was sich nun ereignete, war wahrhaft merkwürdig; der Kopf und der Teil des Rumpfes, der noch an ihm hing, beganren von neuem zu leben und sich zu bewegen. Als man dann an die Wände des Herzens eine selbsttätige Aufzeichnungsvorrichiung von Marey legte, zeigten sich auf dem Papier genau dieselben Linien, wie sie durch die Herzmuskelzusammcnziehung eines lebendigen und ganzen Fisches bewirkt werden. Zu letzt begannen auch die Kiemen zu arbeiten, sich zu Heven und sich zu senken, ganz so wie bei den Fischen, die noch im Wasser leben. Hatte man vor der Einspritzung den Schädel des Fisches gespalten, so daß das Hirn freige- legt wurde, so konnte man feststellcn, daß auch dieses wieder olle Anzeichen des Lebens darbot. Hielt man mit der Einspritzung ein, so starb der Fisch ein zweites Mal. Das Herz kann mau tagelang schlagen lassen, wenn ibm immer Serum zugeführt wird. Dasselbe geschieht mit allen c oberen Organen, mit Ausnahme deS Hirns, besten „neues Leben" nicht länger als zwei oder drei Stunden dauert. — Man erinnert sich vielleicht, daß Professor Kuliabko seine Beobachtungen, die jetzt an höher stehenden Tieren wiederholt werden sollen, schon auf dem Pbysto- logen-Kongreß in Heidelberg mitgeteilt hat. Eingesandt. Für diese Rubrik übernehmen wir nur die preßxesetzliche, nicht aber die ideelle Verantwortung.) Liebe Mitbürger! Am Sonnabend ruft uns abermals die Pflicht zur Wahlurne. Die Vorkommnisse aus letzter Zeit in unserm Stadt- Parlament haben uns bewiesen, daß auch wir auf unserm kleinen Gebiete kumuualcr Betätigung energische und vor urteilsfreie Männer bedürfen. — Und besonders für die Zukunft, wo bekanntlich einschneidende Beschlüsse gefaßt werden müsse», ist es von Wichtigkeit, die Augen und Ohren offen zu halten. Männer, d'e im Geheimen ihre Interessen vertreten, brauchen wir nicht. Ebenso benötigen wir keine Kopfnicker und Liebediener. — Seht Euch am Sonnabend die Stimmzettel recht genau an und wählt nur solche, welche die Gewähr geben, Euch würdig und Eueren Interessen entsprechend im Stadtgemeinderat zu vertreten. Ohne Kampf kein Leben. Was Sie und wir er hoffen, daß ist die Wohlfahrt unserer Stadt. — Die Theatersaifon ist zu Ende. Sie schloß gestern mit einer abgerundeten Aufführung der „Lustigen Witwe" vor fast ausvcrkauftem Hause. Der Beifall war nicht minder herzlich als bet den ersten Aufführungen, und auch die Stimmung auf der Bühne trug wesentlich zum Gelingen der Vorstellung bei. Heute verläßt uns die wackere Künstlerschar, der wir so manchen prächtigen ^WeKih verdanken. Sie scheidet von uns in dem Bewußt- ."Mn, dMnpns ihr hei ihrer Rückkehr nach Wilsdruff ein herzliches WiMmm bereiten wird. — Königliches Landgericht Dresden. Der aus Wilsdruff gebürtige Kausmannslehrling Fritz Alfred Schmidt erlangte im August d. I. mehrere Postanwei sungen, die für seinen Prinzipal eingegangen waren, er unterzeichnete diese unbefugt mit dessen Namen und ließ sich dann die Beträge von zusammen über 200 Mark im Postamte auszahlen. Schmidt führte ein lockeres Leben. Er flüchtete und wurde am 5. Oktober in Ham burg verhaf et. Das Urteil .lautete wegen Urkunden fälschung und Betrugs auf eine dreimonatige Gefängnis strafe. — Kesselsdorf, 27. November. In der Sonntag, 1. Dezbr., nachm. 4 Uhr im oberen Gasthof zum Bahn hof stattfindknden Monatsversammlung des hiesigen evan gelischen Arbeiter-Vereins referiert Herr Lehrer Bock über die Schlacht bei Kesselsdorf und den Tod des Majors Friedrich Erdmann von Kleist, der unter dem Altarplatz der Kirche zu Grumbach seine Ruhestätte hat. Der Stoff ist einer — an dieser Stelle schon gewürdigten — vor trefflichen Arbeit des Herrn Lehrer Artur Kühne, Wils- druff, den „Bunten Bildern" aus dem Sachsenlande ent nommen. Gästen, die vorher das Denkmal besuchen, dürfte dann eine spezielle Belehrung sehr willkommen sein. Verschiedene auf die Schlacht Bezug habende Pläne, Bilder usw. sind im Vereinslokal ausgestellt. — Die Aus zahlungen aus der Weihnachts-Sparkosse erfolgen bereits von ^4 Uhr an, gegen Vorzeigung der Sparbücher. — Der yies. K. S. Militärverein hat gleichfalls am 1. Dez. Nachm. 4 Uhr eine Versammlung anberaumt, um denje- nigen Kameraden, die an Wochentagen am Erscheinen ver hindert sind, Gelegenheit zum Besuch der Versammlung zu geben. Verteilung von Weihnachtsspenden und Ver anstaltung einer Kaiser-Geburtstagsfeier stehen unter an- derm zur Besprechung. — Helbigsdorf, 26. Nov. Montag, 2. Dez. d. I. abends 7 Uhr findet im hiesigen Gasthofe eine Wander versammlung des „Bundes der Landwirte" statt. Herr Oskar Nötzold, Freiberg, spricht über „Zeit- und Streit fragen der Wirtschaftspolitik". — Am Montag abend fand in Pohrsdorf unter Vorsitz des Zwetgvereinsvorsitzenden, Herrn Pfarrer Dr. Wahl - Grumbach, ein gutbesuchter Familienabend des Vangel. Bundes statt. PfarrerDr. Grössel-Röhrsdorf sprach über Roms Toleranz, Pfarrer Dr.Wahl über die Notwendigkeit einer neuen Reformation. Gemeinsame G sänge unter Leitung des Herrn Kantor Kranz ver schönten den Abend. Die Tellersammlung ergab 12 Mk. 62 Pfennige. — Miltitz, 27. Novbr. Auf vielseitiges Verlangen soll das Paul Gerhardt-Festspiel am 2. Adventssonntag (8. Dezember), abends */s8 Uhr nochmals im Miltitzer Gasthof zur Aufführung gelangen. Zum Besten einer in der Gemeinde einzurichtenden Gemeindepflege soll bei dieser Wiederholung des Festspiels ein Eintrittsgeld von 50 Pfg pro Person (Kinder 30 Pfg) erhoben werden. Ueber die noch in Aussicht genommenen Gesangsdar- bietuvgen sowie, über den die Bedeutung der Gemeinde pflege orientierenden Vortrag geben die bereits in nächster Woche erscheinenden Programme genauere Auskunft. Den auswärtigen Besuchern sei bemerkt, daß auch im Bahn- Hos-Restaurant Miltitz Eintrittskarten gelöst werden können. — Das im Grundbuche für Tharandt früher aut den Namen Kurt Freiherr von Einsiedel eingetragene Raubmord. In der Nacht zum Sonntag wurde der Burtmscher Quitte von der Brauerei Fulde in Sacrau bei Hundsfeld auf dim Heimwege in der Nähe der »Vu. V-, , «Earlowitzer Klöster von drei Ntännern übersallen, durch soll am 13. Januar 1908, vormittags halb 10 Uhr im zahlreiche Messerstiche verletzt und beraubt. Quitte starb ' bald darauf. Den Räubern sind ungefähr 170 Mark in SskAnnirnsQkunZ, kslrsilksnä. viErn 86Ür MöürtM Iii86r6nt6Q teilen Mr mit, 6388 Mr auk kür äie ^eiim36lit826it bei minäe8tM8 äreimuIiAM MeäerüoIunMi «VlLÜdlSLL MMitlrM. Vie Kode ^uüaM d68 Ml8äruMr "UoeüeuMtt^ und 86ine Kute Verbreitung iu äeu ImukkrüktiWu Lrei86u d68 KMMu Vmt8MdM8l)6/ürlv8 und darüber ümM8 Äeüeru allen kurrenten den l)68ten vrkolK. Zur Wahl! Die diesmalige Stadtversrd- neten-LrgZnznngswahl ist vs« be- sonderer Bedeutung Nein Wähler versäume seine« Stimmzettel avzugebeu. Immer haben sich die Kandidaten des Gewerbevsreins «,4 sparsame und praktische Männer bewährt. Nm Stimmenzersplitterung zu vermeiden, wähle man di» Aandi- -aten des Gewerbevsreins. ivLo Viele Bürger. IXIitri nur noek 32 ffg. bei 5 kick. 29 ktz. bei 10 kkä. 27 ewpüsklt eboeolatlen-OnItel 71? sm ^arkt 101. -LtESriS Ziehung 1. Klasse 4. und 5. Dezbr. empfiehlt und versendet die Lotterie-Kollektion von Gustav Ashl, Uesseksdsrs. 7« bei Aug. Schmidt, Dresdnerstraße, gegenüber dem Ratbaue im Kaufhaus. Filzpantoffel, sowie Lederpantoffel empfiehlt billigst »7i P. Schumann, Schmiedewalde. WchalMsn auf Mfirmu Wrgt. Miußch Die Nutzholz-Versteigerung auf Forstrevier Rittergut Steinbach bei Moborn, Dienstag, den 10. Dezember, beginnt Mittags 1 Uhr (nicht um 10 Uhr, wie in letzter Nummer infolge eines Druckfehlers zu lesen war) in Wachsmuths Restaurant in Helbigsdorf. als 2. Hypothek unter Brandkasse auf ein neues Hausgrundstöck in Meißen per 1. Jan. gesucht. Off. u. an die Geschäftsst. d. BI. IsnrMei'mIit im Gastbsf Grund-Mshsrn. Nächste Tanzstunde, Freitag, 29. Novem ber 1907, abends V»9 Uhr. Um weitere. Anmeldungen bittet Ivri Grünert, Tanzlehrer. kobrsuvktss Nöbel wegen Todesfalls zu verkaufen Freitag, den 29. November von 12—6 Uhr. Oberer Bach i»g» Mussn-Ssrninst, Aussn-Lsiäs die neuesten Farben und Webarten, empfiehlt Eduard Wehner, iss? am Markt.