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Großes Hauptquartier, 9. Mai. (Wtb. Amtlich.) Eingegangen nachm. >^5 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen war das Artilleriefeuer nur an wenigen Stellen lebhafter. Bayrische und fränkische Regimenter, die gestern morgen Fresnois mit großem Schneid gestürmt hatten, hielten den Ort gegen neue feindliche Angriffe und brachten weitere 100 Gefangene ein. Teilvorstötze der Engländer bei Roeux und Bulleeourt wurden abgeschlagen. Heeresgruppe deutscher Kronprinz. Zwischen dem Winterberg und der Straße Corbeny—Berrn-au-Bac schritten abends frisch eingesetzte französische Kräfte nach Trommelfeuer zum Angriff. Im heißen Ringen wurde der^Feind teils durch Nahkampf, teils durch Gegen stoß zurückgeworfen. Im übrigen war auch an der Aisne- und Champagnefront die Gefechtstätigkeit, durch das Wetter beeinflußt, geringer als an den Vortagen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Kirlibaba und südlich der Valeputnastraße wurden Vorstöße russischer Kompagnien leicht abgewiesen. Die Mazedonische Front war gestern der Schauplatz erbitterter Kämpfe. Nach starker Artillerievorbereitung führte General Sarrail seine verbündeten Truppen zwischen Prespa- u"d Doiran-See an zahlreichen Stellen zum An griff. Besonders erbittert wurde im Cernabogen gekämpft, wo Tag und Nacht wiederholt feindliche Anläufe unter schwersten Verlusten für den Gegner vor unseren Linien zusammenbrachen. Das gleiche Schicksal hatten Angriffe bei Cradesnica, am Wardar und östlich des Doiran-Sees. Deutsche und bulgarische Divistonen haben dem Feind eine schwere Nieder lage bereitet. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. deizuwohuen. Mn bei dem VollzrwsauS'chutz des Ar beiter- und Soldatenrates errichtetes Bureau für inter nationale Beziehungen soll die fremden Mächte über die Ereignisse in Rußland und den Ausschuß über die aus wärtigen Angelegenheiten unterrichten. Es wird seine Nachrichten täglich durch die Petersburger Telr-raphen- Lisentur auf Staatskosten verbreiten. Volks- unck Keine neue Bettwäsche für die Stadtkinder ans de« Sande. Die besonders in Stoffen für Bettwäsche herrschende Knappheit gestattet es nicht, für Stadtkinder, die zur besseren Ernährung auf das Land geschickt, dort also nur zeitwellig beherbergt werden. Bettwäsche zu ihrer Unterbringung neu zu bewilligen. Es ist darauf hinzuwirken, daß die Kinder auS den "vorhandenen Beständen des Beherbergenden versorgt werden oder die Angehörigen der Kinder die für diese vor handene Bettwäsche mitgeben oder nötigenfalls nachsenden. k)ilke für äas Kleingewerbe. Jebensmöglichkellen des kleinen Mannes nach dem Frieden. Bon Professor Dr. Sans Crüger, Berlin. Die Frage der Fürsorge für die aus dem Kriege heimkehrenden selbständigen Gewerbetreibenden tritt mehr und mehr in den Vordergrund. Der Grundgedanke der Vorschläge ist in der Regel: niedrig verzinsliche Darlehen, keine Unterstützungen! Man wird aber nicht behaupten können, daß der Unterstützungsgedanke den gemachten Vor schlägen sehr fern liegt. Sie haben sogar meist den Charakter der Unterstützung. Und wenn die Fürsorge er reicht werden könnte, ohne .Unterstützungen*, würde die Lösung des Problems auch nicht schwierig sein. Es darf bei der Wahl der Mittel nicht nur daS Gefühl entscheiden, auch der Verstand muß mitsprechen. Es muß berücksichtigt werden der Einfluß, den die ge währte Hilfe oder die in Aussicht stehende Hilfe auf den Gewerbetreibenden, für den sie bestimmt ist, ausüben kann, ob sie ihn zur Einsetzung seiner ganzen Kraft an spornt, oder ob sie ihn vielmehr lähmt. Nicht jede Hilfe hat die gleiche moralische Wirkung. Wir wollen aus dem Kriege in die künftige Friedenszeit ein Geschlecht hinübernehmen, das nicht nur vor dem Feinde seine Schuldigkeit getan hat, sondern das auch sich stark zeigt in den künftigen täglichen Kämpfen, die das wirt- schaftliche Leben mit sich bringen wird. Es soll und muß den Kriegsteilnehmern der Übergang in das wirtschaftliche Leben des Friedens nach Möglichkeit erleichtert werden, scher man muß auch bedenken, daß. Gewerbetreibende die ganze schwere Last des Krieges empfunden haben und empfinden, ohne daß sie persönlich im Felde standen, weil sie zu alt oder vielleicht krank und gebrechlich sind. Was vor allem notwendig ist, um den Verhandlungen über die Fürsorge einen festen Boden zu bieten, ist die Feststellung, um wieviel Gewerbetreibende es sich bei der Kriegsfürsorge überhaupt mutmaßlich handeln kann. Zu der Erhebung ist die Hilfe des Staates nicht notwendig, die Handwerkerkammern könnten die Arbeit erledigen. Jetzt hört man Zahlen nennen, die geeignet sind, von einer weitgehenden Durchführung der Fürsorge abzu schrecken. Vielleicht werden die Mittel aber gar nicht so grob sein. Weiter wird für die Bestimmung der Höhe der nötigen Mittel erforderlich sein, festzustellen, bis zu welcher Höhe die Fürsorge gehen soll. Es dürfte ausgeschlossen sein, daß Gewerbetreibende, die dem Großbetrieb vor dem Kriege nahe kamen, die Mittel erhalten, um in entsprechendem Umfange ihren durch die wirtschaftlichen Folgen des Krieges stark beeinflußten Betrieb wieder herzustellen. Eine ge- »iffe Beschränkung in der Höbe des Kredits wird natürlich geboten sein. Auf der andern Seite können aber auch ebensowenig die Gewerbetreibenden in den Bereich dieser Fürsorge einbezogen werden, die schon vor dem Krieg nur eine Scheinexistenz führten. Weit schwieriger aber als Bestimmung und Auf bringung der Mittel scheint die Verwendung der Mittel. Die natürlichste und gegebene Vermittlerin für die Kredit bewilligung — falls die Fürsorge für die aus dem Kriege heimkehrenden Gewerbetreibenden in Form des Kredits geleistet werden soll — dürfte die Kreditgenossenschaft sein, der aber nicht die ganze oder anteilige Garantie zugemutet werden kann. Das wirtschaftliche Leben wird an sich schon in Zukunft für die Kreditgenossenschaften nicht unerhebliche Risiken mit sich bringen. Man mag über die wirtschaftliche Zukunft als Optimist oder Pessimist denken, es können Zweifel darüber nicht entstehen, daß der Übergang des wirtschaftlichen Lebens von der Kriegszeit zur Friedenszeit mit sehr erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten ver bunden sein wird. Sehr schwierig gestaltet sich die Mitwirkung der Be hörden bei der Prüfung der wirtschaftlichen Lage und der Prüfung der Kreditwürdigkeit der Gewerbetreibenden. Eine Mitwirkung der Behörden wird kaum auszuschließen sein, wenn man dem Staate die Garantie für diese Kredite Mweist. Es muß jedoch dabei natürlich alles vermieden werden, was nach Willkür aussieht. Es könnte den Ge werbetreibenden ein Geschenk von zweifelhaftem Werte gemacht werden, wenn bei den Gewerbetreibenden der Glaube auskäme, daß die Fürsorge von einem gewissen Wohlverhalten abhängig gemacht wird. Das Handwerk selbst wird jede derartige Fürsorge ublehnen. Es wird gefordert besondere Berücksichtigung dieser Gewerbetreibenden bei Vergebung von Lieferungen. Der Gedanke scheint sehr gut, aber kaum durchführbar. Welche von diesen Gewerbetreibenden sollen berücksichtigt werden? Es handelt sich doch nur um Kleingewerbetreibende. Kann man erwarten, daß bei Submissionen die Behörden den Auftrag in derartig kleine Teile zerlegen, daß die einzelnen kleinen Gewerbetreibenden Vorteil davon haben? Vielleicht denkt man auch daran, daß diese Gewerbe treibende sich den heute vielfach in der Gründung be griffenen Lieferungsgenossenschaften anschließen sollen. Vielfach wird dies möglich sein. Ein Grundsatz aber wird nicht aufgestellt werden können. Soll dem Handwerk das Lieferungsgeschäft erhalten bleiben, das es sich wäbrend des Krieges erobert hat, so ist notwendig, daß die Lieferungsgenossenschaften der Handwerker vollkommen Kei bleiben in der Auswahl ihrer Mitglieder. Es wird für die Fürsorge billiger Kredit verlangt. Es werden Mittel gesucht, um z. B. die Kreditgenossen schaft, die die Kreditvermütlung übernimmt, in die Lage zu versetzen, diesen Fürsorgekredit zu einem billigeren als dem üblichen Zinssatz zu gewähren. Dann aber, d. h. wenn für derartige Darlehen ein Varzugszins berechnet wird, stellen sich dem Vermittlerdienst einer Kreditgenossen schaft oder einem ähnlichen Kreditinstitut die schwersten Bedenken entgegen. Die nicht begünstigte Kundschaft wird es abS eine Benachteiligung empfinden, wenn sie einen höheren Zinssatz zahlen muß. Es wäre an sich gewiß nichts leichter heute, als einige Millionen zu Zwecken der Fürsorge für die aus dem Kriege heimkehrenden selbständigen Gewerbetreibenden zu bewilligen. Und wenn die Fürsorge allein durch die Be willigung von Geldmitteln gelöst werden könnte, so würde der erforderliche Bettag zweifellos ohne Debatte allseitig zur Verfügung gestellt werden. Der Erfolg, d. h. di« Verwirklichung der Fürsorge hängt aber nicht von den zur Verfügung stehenden Mitteln, sondern von der Verwendung derselben ab. In den vorstehenden Zeilen sollte der Ver such gemacht werden, diese Mittel und Wege zu umschteiben Letzte Weisungen. Flugzeug angriff auf London. Haag, 9. Mai. (tu.) Das englische Presse bureau meldet: Vorgestern früh haben feindliche Flugzeuge vier Bomben auf einen der nördlichen Stadtteile von London geworfen. Ein Mann wurde getötet, ein Mann und eine Frau ver wundet, einige Häuser wurden beschädigt. Revier meldet: Die Abendblätter bringen hierüber Ein zelheiten. Die letzte Bombe richtete den schwersten Schaden an. Sie drang durch das Dach eines dreistöckigen Hauses, in dem sich eine Altwaren handlung befand. Die Bombe explodierte im ersten Stock und tötete einen Fabrikanten und verwundete seine Frau schwer. Alle Ziegel flöge« von dem Dach, die Wasserleitung wurde zerstört, so daß die unteren Räume überschwemmt wurden. Eine Bombe siel auf eine Wiese, 25 Meter von einem Asyl für alte Frauen entfernt. Der Gesamt schaden wird auf 200 Pfund Sterling geschätzt. Bericht eines Neutralen über die Vor gänge in Petersburg. Stockholm, 9. Mai. (t«) Ein Neutraler, der Petersburg am Freitag verlassen hat, erzählt, datz sowohl am Mittwoch als auch am Donners tag dort Stratzendemonstrationen gegen Amerika und England stattgefunden haben. Auf dem Newski Prospekt und der Gartenstratze versam melte sich eine Menge «nd durchzog unter Vor antrageneinerschwarzen Flagge die Hauptstraßen «»ter Rufen „Nieder mit den Vereinigten Staa ten und England!" An der Treitzki-Brücke vor dem britischen Botschaftsgebäude demonstrierte« ebenfalls mehrere Hundert unter der schwarzen Flagge und ähnlichen Rufen. Mit Mühe gelang es den die Botschaft bewachenden Milizen «nd Militärpatrouillen, die Menge zu zerstreuen. Die hiesige britische Botschaft ließ vorgestern abend erklären, es sei kein wahres Wort an de« Zei tungsmeldungen, die britische Botschaft in Pe tersburg werde von Truppenabteilungen und Maschinengewehren geschützt. Demgegenüber wird dem Berichterstatter von seinem Gewährsmann erklärt, er habe selbst am vorigen Mittwoch vor dem Toreingang der britischen Botschaft am Schwanenkanal des Botschastshofes drei Ma schinengewehre aufgestellt gesehen. Bezeichnend ist ferner, datz Buchanan bei de« beide« letzte« Bot- schastsempfävge« im Gartenpalais gefehlt hat, wodurch das bisher nicht bestätigte Gerücht ent standen, datz er ins Ausland geflüchtet ist. Die Ruhe in Petersburg wieder herge stellt. Rotterdam» 9. Mai. (tu.) „Daily News" melden aus Petersburg: Die Ruhe in der Haupt stadt ist völlig wieder hergestellt. Lenin spurlos verschwunden? Stockholm, 9 Mai. (tu.) Wie „Svenska Dag bladet" aus Petersburg berichtet, wäre Lenin seit zwei Tage« spurlos verschw»«den. Unfall auf der Berliner Untergrundbahn. Berlin, 9. Mai. (tu.) Gestern abend gegen 3/46 Uhr ereignete sich auf der Berliner Unter grundbahn kurz vor der Einfahrt zum Bahnhof Alexanderplatz ei« Betriebsunfall, bei dem be- danerlicherweise auch Fahrgäste zu Schade« ge kommen find. 20 Personen wurde« hauptsächlich durch Glassplitter leicht verletzt, autzerdem erlitt eine Fran schwere Schnittwunden am Kopf, eine andere zog sich beim Herausspringen aus dem Wagen eine Futzverletzung z«. Beide mutzte« nach dem Krankenhaus gebracht werden. Aus Stasi uns Lans. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, am 9. Mai 1917. — Dem Roten Kreuz. Mit herzlicher Bitte wendet sich das Rote Kreuz an die Bevölkerung unseres lieben Sachsenlandes am 11. und 12. Mai. Grausiger denn je tobt der Weltkrieg weiter, neue Heerschaaren ziehen hinaus in den Kampf um Sein und Nichtsein des deutschen Volkes. Als Helden mit übermenschlicher Kraft stehen die Söhne unseres Volkes wie eine Mauer gegen eine Welt voll Feinde. Mit ihnen draußen lebt und leistet das Rote Kreuz in stiller Arbeit. Schwieriger denn je ist jetzt die Aufgabe, überall helfend und lindern einzugreifen. Zu neuer ^Arbeit jedoch bedarfs neuer Mittel; sie sind dringend nötig. Neue Hilfskräfte müssen ausgebildet werden. Denken wir an unsere Schwestern, die nun beinahe 3 Jahre in aufreibender, selbstloser Arbeit tätig sind draußen bei unseren Feldgrauen. Wieviel Elend und Jammer ist an ihnen vorüber gegangen, bei Tag und Nacht, 'dennoch weiter unermüdlich in ner venzermürbender Arbeit. Wer kennt die Zahl derer, die ein Opfer ihrer stillen Arbeit wurden und nun in fremder Erde ruhen, oder derer, die gesundheitlich aufgerieben sind und in die Heimat zurückkehren mußten. Für sie alle muß Ersatz geschafft und neue Schwestern ausgebildet werden. Dazu neue Mittel! Oder denken wir an unsere Sanitäter, die schon in Friedenszeiten uns manchmal helfend zur Seite standen und draußen im Felde ach so manchem unserer Brüder als rettender Engel kamen. Viele von ihnen haben in letzter Zeil den Rock der stillen Arbeit ausziehen müssen und sind zu den Waffen getreten, nachdem sie jahrelang dem Roten Kreuz ein selbstloser Diener waren. Auch ihre Stellen müssen ersetzt werden, ergraute Männer treten an ihre Statt. Dazu bedarfs auch neuer Mit tel! Oder denken wir wieder an unsere Feldgrauen selbst. In jahrelangem Ringen, im Kampfe um Leben und Tod entbehren sie so vieles, ja das Liebste, ein trautes, deutsches Familienheim. Wohl kann ihnen das Rote Kreuz ein solches stilles Glück nicht ersetzen. Mit Her Errichtung deutscher Soldatenheime aber hat man unseren Feldgrauen etwas gestiftet, das nur derjenige recht zu würdigen ver steht, dör selbst draußen im Felde war. Nach Kampf und Arbeit winkt des Roten Kreuzes »Deutsches Soldatenheim", ein Stück deutsches Haus, ein Heim, darinnen sich jeder wohl fühlen muß. Hat der Feldgraue Zeit, so finden wir ihn dort, er selbst findet hier so Vieles, was ihn an seine Heimat, sein Heim erinnert und was ihn über so Manches, auch über die grausige Arbeit des Krieges hin wegsetzt. Wir wollen unseren Kriegern die Heimstätten er halten, sie verbessern. Dazu neue Mittel, recht reich liche Mittel! Wenn wir zuletzt noch der vielen Laza rette, die Eigentum des Roten Kreuzes und an allen Fronten, selbst im heißen Orient anzutreffen sind, gedenken und erwägen, welche gewaltigen Aufwendungen sie erfordern, so dürfen wir uns nicht wundern, wenn wiederum die Bitte an die Heimat herantritt: Gebt neue Mittel, reichlich Mittel zu neuer Arbeit! Darum fürs Wohl unserer Kämpfer eine offene Hand bei der Haussammlung des Roten Kreuzes am 12. Mai in unserer Stadt. — (M. I ). Keine Besuche von Angehörigen bei Stadtkindern auf dem Lande. Es hieße die Opferwil ligkeit der ländlichen Familien, die erholungsbedürftige Stadt kinder bei sich aufnehmen, schlecht lohnen, wollte man dul den, daß die Kinder von Eltern und Geschwistern ohne Not besucht würden. Es ist irrig, anzunehmen, unsere Landwirte verfügten bei der unter dem eisernen Zwange der Notwendigkeit angeordneten weitgehenden Ablieferungs pflicht aller Lebensmittel noch über irgendwie nennenswerte Ueberschüsse an Nahrungsmitteln. Es ist daher von den Städten nicht hoch genug anzuerkennen, daß die Land wirte in erfreulich weitgehendem Umfange blassen Stadt kindern die gesundheitsfördernde Wirkung eines Landaufent halts zu teil werden lassen wollen. Für die Gewährung von Gastfreundschaft an deren Angehörige aber reichen die knapp zugemessenen Lebensmittel ebensowenig aus wie für die auch aus anderen Gründen scharf zu verurteilende „Ham sterei" von Städtern. Um die Wirkung seiner Werbung für ländliche Pflegestellen nicht durch unverständige Ange- gehörige von aufs Land zu sendenden Stadtkindern beein trächtigen zu lassen, hat der Landesausschuß „Stadtkinder aufs Land" an die »Bedingungen für die Eltern oder ge setzlichen Vertreter der aufs Land zu sendenden Stadtkinder" die Bestimmung ausgenommen: Um die Last der Ausneh menden nicht unnötig zu vergrößern, sind Besuche der El-