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überantworten. - 8? 86 begeben habe«. Doppelselbstmor». I« Burkersreuth haben sich der Webcrssohn Wunne und seine 19jährige Geliebte. Katharina Bahn, zusammen erhängt. Mord. In Kaufbeuren hat der ledige Fabrikarbeiter Anton Meier seine Geliebte, die 42jährige verheiratete Fabrikarbeiterin Lederle aus Wut über den Bruch de- VerhältnisseS in ihrer Wohnung erstochen. machte sich die 5jährige Gertrud am Ofen zu schaffen, in- dem sie durch eine Papierhülse in das Feuerloch hinein, blies. Durch die herausschlagende Flamme mögen die Kleider des Kindes in Brand geraten sein, so daß es plötzlich in Hellen Flammen stand. Auf das Geschrei der im Zimmer ein geschloffenen Kinder eilten Hausbewohner herbei und erstickten die Flammen; doch waren die Brandwunden, die das unglückliche Kind davongetragen, so schwere, daß es noch abends 10 Uhr im Krankenhause von seinen Schmerzen erlöst wurde. Am Abend nach der Stichwahl, so wird aus Anna berg gemeldet, als die Wahl des Dr. Stresemann in Wielenbad bei Annaberg bekannt gegeben wurde, sagte ein Arbeiter: „Nun mag mir Herr Stresemann auch Brot und Fleisch schaffen!" Herrn Dr. Stresemann kam die Aeußerung zu Ohren und nach drei Tagen ging bem Arbeiter durch die Post ein Paket von Herrn Dr. Stresemann zu, das Brot und Fleisch enthielt Ob der Beschenkte nun mit der Wahl des Herrn Dr. Stresemann zufrieden sein wird? Großes Aufsehen hat der Selbstmord des Lehrers Zieger aus Borna bei Leipzig, Der sich am Sonnabend im Gasthof zu Ganzig bei Oschatz mit Cyaukali vergi fte, hervorgerufen. Ueber die Ursachen des Se bsimordes teilt der aus dem Leben Geschiedene, ein 50jästnger Mann, in hinterlassenen Briefen selbst mit, daß er infolge d.s Leipziger Bank-KraSS und einer In» anspruchnahme seitens unterstützungsbedürftigerVerwandter, die seine Leistungsfähigkeit überflieg, in finanzielle Schwierig, leiten geriet, die ihn schließlich in den Tod trieben. Er habe in seinem Heimatsortc Ganzig, in dem sich das Grab seines Vaters befinde, begraben sein wollen unv deshalb hier seinem L'ben ein Ende gemacht. Z. bestimmte das in seinem Besitze Vorgefundene Geld zur Bestreitung der Kosten des Begräbnisses und bat, seine Familie — er hinterläßt eine Frau und eine erwachsene Tochter — erst nach 10 Ubr Vorm, von seinem Tode zu benachrichtigen, Ueber die Tat selbst wird noch mitgeteilt, daß Z., der am Freitag abend in Ganzig eingetroffru war und im Gast hof Logis genommen hatte, am Sonnabend vormittag in die Gaststube kam und ein belegtes Brot bestellte. Als er die Stube wieder verlassen hatte, fand die Wirtin auf einem Tische Briefe an den Gemeindevorstand und den Pastor des Ortes und einen offenen Zettel an den Gast- hofsbesttzer, in welchen Z. mitteilte, daß man ihn in seinem Zimmer tot finden werde, sobald man hinaufkomme, und in welchem er deshalb um Verzeihung bat. Als man nun erschreckt durch diesen Zettel das Zimmer Z's auf suchte, war die Tat bereits geschehen. Zwar zeigte der Körper noch Leben, doch trat der Tod rin, ehe noch Hilfe zur Stelle sein konnte. Dem Beispiele anderer sächsischer Städte folgend, wird Geringswalde am 31. August, 1. und 2. Sep tember s. I. ein Heimatfest veranstalten, mit dem die Weihe eines Aussichtsturmes auf der Schillerhöhe verbunden sein soll. Die Bewohnerschaft hofft, in diesen Tagen zahlreiche Gäste begrüßen zu können, die ange- borenes oder erworbenes Heimatgefühl mit Geringswalde Aurze Lhesirtk. Hochstapler und Mörder. Zu der Verhaftung des Kontoristen Alfred Land in Essen wird aus Köln gemeldet: Der angebliche Mörder der Miß Lake, der Kon- torist Alfred Land aus Essen, machte seit längerer Zeit zahlreiche rheinische Städte als Hochstapler unsicher; er trat bald als Student, bald als Varon auf. Man nimmt an, daß der Mann geisteskrank ist und sich fälschlich des Mordes bezichtigt. Einen Schelmenstreich verübte in Emden ein etwa 13jähriger Junge, indem er zu ungefähr allen dor tigen Bäckern und Konditoren herumlief und sie beauf tragte, sie sollten einer bestimmten angesehenen dortige« Familie am anderen Morgen eine Torte ins Haus schicken und ihm — hier wird die Sache bedenklich — gleich eine Tüte Konfekt für 50 Pfg. mitgeben. Der Erfolg war, daß anderntags bei der Familie X. tatsächlich fünf Bäcker- jungen und -Mädchen mit ebenso vielen schönen Torten erschienen. Damit war der dramatische Knoten dieses Lust- spielS geschürzt, seine Auflösung betreffs der Jungens steh noch aus. Zwei Dörfer im Kriege. Bon einem mit echt spanifcher Leidenschaft ausgefochtenen Bürgerkriege wird aus Madrid gemeldet: Zwischen den Ortschaften Calig und Cerdera in der Provinz Castellone ist ein echter Bürger- krieg wegen Benutzung einer Landstraße ausgebrochen. Diese wurde durch einen 12 Meter breiten Graben un- passierbar gemacht. Die Laliger ermordeten darauf wieder den Richter von Cerdcra, die Cerderesen zogen gegen Calig, um Rache zu üben. Vielt Personen wurden schwer der- wundet, dir Gendarmerie ist machtlos, die Glocken von Calig läuten Sturm, die Häuser sind verbarrikadiert. Mord und Selbstmord. BreSlau, 18. Febr. Heute Nacht erschoß der Kommis Bartsch in seiner Wohnung ein 23jähriges Mädchen und dann sich selbst. Ein Mord und Selbstmord im Eiseubahn- eoupt- Am 15. d. M. ist im Etsenbahncoupa zwischen verbindet. Besondere Einladungen an alle auffindbaren Interessenten werden später ergehen. Alle alte» Gering«, walder, denen dies« Zeilen zu Gesicht kommen, find höflichst und herzlichst gebeten, ihre Adressen an Herrn Stadtrat Schmidt in Geringswalde gelangen zu lassen. Ein großes Unglück wurde am Sonnabend nach, mittag durch die Aufmerksamkeit des Streckenpersonals in Bornitz verhütet. Gegen 5 Uhr nachmittags wurde von Bornitz der Station Oschitz gemeldet, daß in dem von Dresden kommenden, nach Leipzig durchgehende» Zuge ein Abteil 2. Klasse in Brand geraten sei. Durch Signale wurde der Zug kurz vor der Station Oschatz zum Stehen gebracht. Das Feuer hatte den in Brand geratenen Wagen bereits stark beschädigt und auch einen zweiten Wagen ergriffen, ohne daß das Zugspersonal deu Brand bemerkt hatte. Nachdem die Wagen losgekoppelt waren und man das Feuer mit Mühe gelöscht hatte, konute der Zug nach kurze« Aufenthalt die Fahrt fort, setzen; man nimmt an, daß dar Feuer durch Heißlaufen der Achsen entstanden ist. viele Mitglieder des Klubs sowie auch andere Herre«, die mit H. und S. in Restaurants und Hotels spielten, um große Summe» geschädigt worden. Der Vorstand hat es unterlassen, die Falschspieler dem Staatsanwalt zu Sie sollen sich nach Monte Carlo dahin gelangte, weshalb er die Spuren nicht weiter verfolgen konnte. Den gefundenen Damenschuh hatte er mit den kleineren Fußstavfen gemessen; er paßte genau hinein. In den besonders tief ausgeprägten Fußabdruck am äußersteu Rand des Mühlbaches paßte der Schuh des Angeklagten ebenfalls. Nun erschien der Hausknecht des Gast hofs zum Engel auf der Zeugenbank. Er sagte aus, daß er dem Polizisten auf eigene Faust am Morgen der Entdeckung des Mordes die Schuhe ausgefolgt habe, weil er in Betreff des hochwürdigen Herrn, den er an besagtem Tag zwischen zwei und drei Uhr morgens selbst ins Haus gelassen hatte, Verdacht hegte. Er hatte auf den Herrn gewartet, und die Stalluhr, die sehr gut war und ganz genau ging, hatte eben drei geschlagen, als der Zeuge zu Bett ging. Der Zeuge Sid Forward, der schon vernommen worden war, als bei CynthiaS Verschwinden der Tatbestand festgestellt wurde, wurde nochmals verhört. Er bestätigte, daß der Gefangene der nämliche Man« sei, den er in jener Nacht mit der unbekannten Frau am Wasser gesehen hatte. Da er dem Angeklagten guten Morgen gewünscht und dieser ihm gedankt hatte, erkannte er die Stimme so fort, als er ihn beim ersten Verhör sprechen hörte. Die Frau hatte er nicht erkannt, weil sie den Kopf gesenkt hielt. Wiederuni blickte Basil unwillkürlich nach dem geduldigen Ge sicht, das ihn, wie er wußte, unaufhörlich beobachtete. Ob sie nun wohl vor ihm zurückschreckte. Unverwandt blickten Lätitias Augen zu ihm auf. Kein Schimmer von Farbe lag mehr auf ihrem abgehärmten Gesicht: aber auf die stumme Frage in seinem Blick antwortete ihm ein hilfloses, blaffe-, und doch beruhigendes Lächeln, daß ihn so rührte, daß ihm plötzlich die Gesichter der Menge vor den feuchten Augen verschwammen wie in einem Traum. Ein neuer Zeuge trat auf, ein Ackerknecht, der auSsagte, er habe kurz nach zwei Uhr am Morgen von Cynthias Verschwinden in dem Statte seines Herrn die Pferde besorgt. Der Stall ging auf die Landstraße; er führte die Pferde zur Tränke, und als er sie zur Rückkehr wandte, erblickte er einen wie ein Geistlicher gekleideten Mann, der eiligst die Straße herabkam; er knallte mit der Peitsche, und der Mann blickte zurück, er sah ihn gut; es war gerade zwei Uhr durch; er kannte ihn vom Sehen, da er ihn kürzlich oft auf der Landstraße gesehen hatte; er konnte sich unmöglich täuschen; der Mann war groß und stark, hatte kurzgeschnittenes, lockiges Haar und ein sonnverbranntes Gesicht, die Straße war dort gerade sehr breit; er konnte ihn eine ganze Weile sehen; auch war eS nicht völlig dunkel, weil der Mond schien, er hatte ihn im ersten Augenblick in dem An geklagten wiedererkannt. Die Aussagen des Zeugen verursachten große Erregung im Saal, und aller Augen richteten sich nach Basils Platz. sicht vermochte sie durch die Schatten hindurch, die über dem trüben Saale lagerten, die Reihe ernster Gesichter hinter dem Richtertisch nur undeutlich zu unterscheiden, ebenso wie die Zeugen, die einer »m den andern auf der Zeugenbank erschienen und vereidigt wurden. Wie unbestimmte, ungreifbare Schatten kamen und gingen all diese Gestalten zwischen ihr und dem trüben Tageslicht des Winter- tages, das durch die hohen schmalen Fenster in den Saal fiel. Von ihrem Geliebten nur durch eine hölzerne Schranke ge trennt, saß sie ruhig inmitten der drängenden Menge, des drohenden Gemurmel? zorniger Stimmen, den aufwärts gewandten, Mitleid» losenGesichtern und dem Geräusch hastig vorwärts strebender Schritte, als wäre sie mit ihm allein Auge in Auge, Herz an Herz; und keinen Augenblick verlor ihr geduldiges Gesicht den Ausdruck unerschütterlichen Vertrauens. Wohl waren allerlei Formalitäten zu erledigen, aber es gab nicht viel Zeugen zu verhören. Der Polizist, der nach der Entdeckung von Cynthias Schuhen und Hut das Flußufer untersucht hatte, wurde als erster Zeuge auf gerufen. Er hatte in dem nassen Gras die Fußstapfen eines Mannes verfolgt, die von dem Fußpfad ausgingen; aus der Schrittlänge ließ sich schließen, daß der Mann gelaufen war, und die Eindrücke waren derart, daß sie diese Vermutung bestätigten; der besonders tiefe Ein druck der Ferse wies darauf hin, daß der betreffende Mann stark und wuchtig gewesen war, denn schwere Männer treten, wie der Beamte bemerkte, im Laufen stets mit der Ferse fester auf, als mit den Zehen. Er hatte sich ein paar Schuhe des Gesangenen zu verschaffen ge wußt und hatte sie mit den Eindrücken auf der Wiese verglichen, sie paßten genau hinein. An dieser Stelle der Zeugenaussage lief ein unterdrücktes Ge murmel durch die Reihen, und alle Augen richteten sich auf den An geklagten, der ruhig und unbewegt dasaß und nur einen einzigen Blick auf das emporgewaudte geduldige Gesicht unter ihm warf. In dem mutigen Blick, der dem seinen begegnete, war weder Zweifel noch Verwunderung, nur der alte unerschütterliche Glanbe zu lesen. Das Verhör wurde fortgesetzt. Der Zeuge hatte die Fußspuren bis an die Oberfläche des Wassers hinab verfolgt, dort liefen sie einige Meter weit mit dem Abdruck eines Damcnfußes zusammen. Ain Ufer waren die unzweifelhaften Spuren eines Handgemenges ersichtlich; das GraS war niedergestampft, die Fußstäpfen mischten sich durcheinander, und auf mehrere Bieter war das Gras so nieder gedrückt, daß es aussah, als sei ein schwerer Körper darüber geschleift worden; danach zeigten sich die männlichen und weiblichen Fußspuren wieder nebeneinander, bald im Gras, bald daneben bis zu dem steilen Staffelweg, wo die beiden nebeneinander gesehen worden waren. Auf dem Klecfelde hatte aber kein Tau mehr gelegen, als er bis Neapel und Reggio Cala bria, und zwar gerade während der Zug den Scyllatunnel durchfuhr, dessen Name an das alte Vorgebirge erinnert, ei» Mord und Selbstmord be gangen worden, der de» Abschluß einer LtebeStragödie darstellt. Vor zwei Jahren hatte der Privatdozent in der philosophischen Fakultät der Universität Padua Dr. BillanS, der Sohn eines in Italien gestorbenen Engländers in Messtna das auffallend schöne Fräulein Giovanna Pcruto kennen und liebe« gelernt, und die beide« hatten sich geheiratet. Nach einem Jahre hatte die junge Frau das den Sizilianern eigene Heimweh, und der Gatte brachte sie auf 14 Tage zu ihren Eltern nach Messtna. Dort traf die Frau mit einem früheren Anbeter, dem 27jährige« Romeo, zusammen, einem Kaufmann, der eS verstand, ihr Herz aufs neue zu gewinnen, und der ihr auch folgte, als sie nach zwei Monaten nach Padua zurückkehrte. Der Gatte, der Romeo als angeblich alten Freund der Familie seiner Frau in sei« HauS zugelassen hatte, erfuhr aber bald die Wahrheit und jagte seine Frau davon. Romeo und seine Geliebte lebten eine Zeitlang zusammen, da aber der gewissenlose Verführer ganz mittellos war, so wurde die Rückreise nach Sizilien mit geliehenem Gilde beschlossen. Unterwegs verübte Romeo den Mord und Selbstmord ohne Wissen seiner Geliebten, die am folgenden Tage i» Messina starb, während Romeo sofort tot war. Lawinensturz. Paris, 19. Febr. In Annecy find, veranlaßt durch die plötzliche Schneeschmelze, zahlreiche Lawinen zu Tal gegangen. Der Verkehr ist vollständig unterbunden. Viele Häuser, die durch Lawinen bedroht sind, wurden auf behördliche Anordnung geräumt. Eine Rabenmutter. Berlin, 28. Febr. Unter dem dringende« Verdachte, ihr 6 Jahre altes Kind durch Miß« Handlungen getötet zu habe«, wurde gestern die 28 Jahre alte Ehefrau des Kaufmanns Silberstein verhaftet. Die Anzeige erfolgte durch den Arzt und die Totenbeschau», die daS Kind über und über mit Wunden bedeckt fände«. Falschspieler. Berlin, 19 Febr. Bo» einem hiesigen Spielklub, dessen Mitglieder vielfach früher dem verkrachten Klub 1900 angehörten, sind zwei Herren wegen Falschspiels gezwungen worden, auszutreten und Berli« zu verlassen. ES handelt sich um die Klubmitglieder Emil H., Kaufmann auS Berlin, und einen Amerikaner S. Es wurde beobachtet, daß beide mit gekennzeichuete« Karten Baccarat spielten. Durch das Falschspiel sind