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74. Iahrg Nr. 240 Donnerstag, den 13. Oktober 1921 § Das von uns ausgegebene Schneeberg, den 11. OKIober 1921. Der Bai -er Stadl. Vanier, am Markenausgabe H Schwarzenberg, am 12. OKIober 1921. Der Bal -er Sla-t. — Ernährungsamt l- »«sst«kl« «gt Gemein-eralssitznng Bockau a Freitag, -en 14. Oktober 1921, aben-s 7 Ahr, im Waldsrhlvtzch««. wir- hier L> t' » n ein« nicht deutschen ll ul er es S. 7. 8. a zu zerstören. Wer sich von ihnen betören läßt, lädt wtedergntzrrmachen-e Schuld an der Allgemeinheit des Voltes am sich! er )- Rettung liegen kann, wann endlich werden wir Deutsche uns dazu ausschwingen, kleinliche Parteifragen beiseite zu lassen und »ms stark zu machen, großem Unheil in Einigkeit die Stirn« zu bietent Voraussichtlich find die Tage der jetzigen Regierungs koalition im Reiche gezählt. Es ist dringend nötig, daß wir einer verderblichen Parteipolitik den Rücken kehren und uns einer wahrhaft vaterländischen Politik zuwenden. Die Führer der Nach- barparteien de» heutigen Regiernngsblocks sind dazu bereit, auch die sozialdemokratischen, wie sie in Görlitz bewiesen haben. Falsche Propheten aber sind an der Arbeit, die Anfänge der Aufbauarbeit verbreitet, daß dir Teilung Oberschlesiens im Prinzip endgültig be- schlossen sei. Der Dölkerbundsrat sei vollkommen unabhängig zu Werke gangen und hab« keine der bisherigen Teilprojekk zur Grund lage seiner Beratungen gemacht. Aus der Kommissionssitzung wird eil« Teilungslinis hevvorgehen, die sowohl für Deutschland wie Polen gegenliber den bisherigen Kompromißlösungen eine Konzession be- deuten solle. Politische Gesichtspunkte hab« man bei dir Ent scheidung endlich misgeschieden. Um den Uebergang zu den neuen wirtschaftlichen Verhältnissen einigermaßen möglich 'zu machen, werde ein Uebergangsregtme unter alliierter Verwaltung geschossen werden, das den Warenverkehr über die neue Grenz« und die Dalutaregu- lierung überwachen soll. Der Mlkcvbuudsrat werde noch morgen den ganzen Tag über beraten, nm die Einzelheiten seines Lösungs vorschlages, der im wesentlichen noch wirtschaftliche Gesichtspunkt« umfaßt, festzulegen. Mittwoch abend werden di« Ratsmitglieder Gens wieder verlassen. Gleichzeitig wird der Entwurf der Bot- schafterkonferenz übermittelt, an -dessen Annahme durch di« Alliierten nicht gezweifelt werd«. Die Botschafterkonfereu» wird dann am Freitag dt« Entscheidung der deutschen und -er polnischen Re gierung übermitteln und Sonnabend wird in Pari, und Dens gleichzeitig die Publikation erfolg Nt« -e» am- Erz, den, Lin, Ent- ist«« am da, «. Sa ve«, lud. und lsch- und «r» -es Ko- !M- ter- um US» :rt« Nk. -er- M ü« lß or « - » viitv d i Der undurchführbar« Plan. Berit«, U. Okt. Der In Genf weilend« Vorsitzen-« -er A«r- schlestschen gentrumsfraktion lllitzka «vklärt« einem Vertreter d«, „B. T/r Dor von dem Tschechen Kawa« und dem Schweiz« Herold ausgeaöbeitet» Entwurf sei von dem Bestreben diktiert, in der ober schlesischen Frag« «ine Einigung »wische» England und Frankreich herbeizuführen, und hat all« Fehler eines solchen Kompromiss«» in höchster Potenz. Alan glaubt, di« versöhnend« Lösung darin ge funden zu haben, daß man das oberschlesisch« Industriegebiet zu einem guten Teile zu Pol«n schlägt, diesen polnisch gewordenen Teilen ober gemeinsam mit dem deutsch gebliebenen al, wirt schaftlich« Einheit erhalten will. Zn dem naturnotwendig gegebenen Konflikt um die wirtschaftliche Vorherrschaft wird die deutsch, wi« di« polnische Bevölkerung Obevschlesiens gleichmäßig leiden. Der Plan tst faktisch undurchführbar. Von der oberschlesischen Be völkerung und der deutschen Regierung muß klar und entschieden die Unannehmbarkeit und Undurchführbarkeit dieses Plane» erklärt werden. Eine solche Lösung ist eine Brüskierung des reparativ»», willigen Kabinetts Wirch und bedroht auf» schwerste. Da, frag, liche Proseft hat di« oborschlesisch« Frag« nicht gefördert, sondern uin ein gutes Stück zurückgeschleudert. 1. Bezirk: Sitzungssaal des Ratskellers 2.U.3., <" - Die Teilung endgültig beschlossen. Genf, 11. Okt. Don einer gutunterrichteten Seite Notgeld hat am SO. Sepkemb«r 1921 sein« Gültigkeit verloren und wird bi, zum 91. Dezember 1921 von den städtischen Kassen «ingeldst. Schwarzenberg. Di« Ausgabe der Brotmarken für die neue Kftrüb« sür jede Ess« der Bäckereien, Brauereien und Luimach«, — Mk. 40 Psg. mehr bei «in und zwei Stockwerke». - — » 80 - mehr bet dr«i und mchr Stockwerken. Schwarzenberg, am 8. Oktober 1921. Der Stal -er Ska-l, Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörde« können in -en Geschäftsstellen -es „Srzgebirgischen Dolkssreundes" in «ne, Schneeberg, Löbnitz und Schwarzenberg eingesehen wer-em * enthaltend die amtlichen Bekanntmachungen der Amks- « " Hauptmannschaft Schwarzenberg und der Staatsbehörden in Aue und Schwarzenberg, sowie der Staals- und städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädkel, Grünhain. Verlag von E. M. Gürtner, Aue» Grzgeb. Fernsprech - Anschlüsse: Aue 81, Lößnitz (Amt Aue) 440. Schneeberg 10, Schwarzenberg 19. . Drahtanschrift: Dolkssreund Aueerzgebirge. Protest de, deutschen Botschafter, 1« Bonbon. Berlin, 11. Okt. Wie das „B. T.' mittetlt, ist -er Botschaft« Dr. Sthamer beauftragt worden, Lloyd George nicht tm unklaren darüber zu lassen, welch« politischen Folge« sich au» «in« Ab- trennung de, oberschlestschen Industrievevier, von Deutschland «v geben würden, Di« diplomatischen Vertreter Deutschland» t« den übrigen Tntentestatcn sollen ähnliche Weisung «chatten haben. Man erwartet, daß Dr. Schau»« noch heut« abend der Reichsrrgienmg eine amtlich« Mitteilung über den Stand d« oberschlestschen F«v »rachen wird und daß dann da» Kabine« endgültig dazu Stellung nehmen köun«. Gewiß fei jedoch, -aß das Kabinett Nkth s-tn, Demission geben werde, falls sich die Mitteilungen über da» Gut achten -« Völkerbund«, bestätigen sollte«. Dringend« Einspruch bett« VMechnttk«» ^rlin, 11. Ott. Sofort nach der Rückkehr de, Kanzlers »ach «Ur .Srz»«»ir,Isch« V»N,sr«»«t- Häm»! II,U» m» Ausiuchm« dir La,« nach Sonn- and z«M«a«n. we-ui»pr«w, monalllch Mai« 0.— durch di« Austria» tret Ins Kaus; durch die Polt bezogen olerleltihrltch Mark IS.L0, monatlich Marli «so. A»»«t,«npr«Id> im Amlsdwltdeztrd der Pau« dir Ilp. Lolonelzetl« I.rv Md., auswirls i.i0Wd., «Inschlletl. An- zelgenlteuer, tm amUIchen L«U dl, balde geil« i.- Mb., ousioSrliMd., ImR«KIamit«U bt« Poiilz«»« Z.S0Mb., auswärts S.— Mb. v»klch«<r-a»m», L«lpzig Ar. irre«. Ernährungsamt (Stadthaus l), Verwaltungsgebäude Goßweiler (Sächs. Sos) Stehbierhalle Neustädter Kos Derwattungsstell« Eachsenfeld Verwaltungs telle Neuwelt Verwaltungsstelle Wilöenau. -rlnzelgn^Ilmea»— M Auma« bis oormltttw » «l'Ui llellen. «a« «ewäbr ftU, dbe - -« vorgelchrtib««»» La« t«vl«^ nicht gegeben, «ach »ich« für bi« b«In« Verantwortung. — Uat»rbr«chu»g«n d«» G«I4I b«trlebes b^Ulndea bet« Anlpr<tch<. B«I »ad Llon^ui, aeUe, Rabatt« ata nicht < -aop«g«fch»ft»N«N«« t» R«, LS dach, Schwarzenberg. Bellt : und ttelel »ne« Wegen Reinigung der Amtsräume bleiben Donnerslag di« Verwaltung und vuurer» ' Freitag die Kassen mit Einwohnermeldeamt geschlossen. Dringende Standesamlssachen am Donnerstag werd«« von 11—12 Uhr vormittag, erledtgl. Vanier, de» 11. Oktober 1921. Der Gewein-eoorsla«»^ Donnerstag, »en 19. Oktober 1921, nach untenstehender Ausstellung. Lierbei machen wir auf folgendes aufmerksam: a) Die Brotmarkentasche ist vorzulegen, d) Einwendungen wegen unrichtiger Aushändigung werden auf keinen Fall angeMfnmen, wenn der Empfänger der Marken di« Ausgabestelle verlassen hat. e) Personen, die ihre Marken am Ausgabetage nicht abholen, erhalten diese am Freilag, -ea 14. Oklober 1921, nach«. >/,L-4 Ahr, im Ernährungsamt und in den De'waltungsitellen Wildenau und Neuwelt gegen Be zahlung einer Gebühr von K0 Pfg. für jede Markentasch«. 6) Die Marken werden nur an erwachsene Personen ausgehändigt. e) Das Ernährungsamt ist am Marken-Ausgabetage geschlossen. t) Die Einteilung in der Aufstellung ist genau einzuhalten, andernfalls Zurückweisung erfolgt. Wasserwerk Lauler. Durch die anhaltende Trockenheit sind di« Zuflüsse unserer Wasserleitung sehr Zurückgegangen. Die Einwohnerschaft wird dringend um gröhl« Sparsamkeit im Wasserverbrauch ersucht. Undicht, Kähne flnd in Ordnung zu bringen. Lauter, am 11. Oktober 1921. Das Wasserwerk, i NeustS-lel. Die Ungiilligkeil der als abhanden gekommen ausgerufenen Sparkassenbücher unserer Sparkasse Nr. 37382 auf Lina Stark, Nr. 39781 aus Woldemar Paul Groß und Nr. 46840 aus Anna Georgi lautend, wird hierdurch bekannt gemacht. Neastü-tel, den 11. Oktober 1921. Der Sparkassen-Ausschuß. 2 - - 2 - 40 - - 40 Das Gottschaldsche Erbbegrikbuis soll anderweitig vergeben werden nachdem es, da seit 1S0 Jahren kein« Angehörigen vorhanden skid. ausgehoben worden ist. Bewerber wollen ihre Angebot« bis zu« 1. Nov«mber au d«n Kirchenoorftand 8oha«nge»rs«afla-t» den 12. Oktober 1921. S. »ahrsaug, Pfarrer, al» Vorsitz«»«. »««gab ezeitenr 1 ., 4., und 6. Bezirk oorm. 8—l2 Uhr, 2 ., 3. und S. Bezirk nachm. 1—4 Uhr, 7 . und 8. Bezirk vorm. 8—12 Uhr, nachm. 1—4 Uhr. Zu beachte« ist -le Aeu-erung, tn-em -er 9. Bezirk <Sachs«nfel-) vormittags «n- -er S. Bezirk (veusla-l) nachmittags ausgegeben wir-. Schwarzenberg. Schornslelnsegerlöhne bete. Mit Rücksicht auf die weitere Derleuerung des Lebensunterhaltes "»d d« Ma,«^ die städtischen Körperschaften die Schornsttinsegerlöhne für den Siadibezrrk mit Wirkung oo» 1. Saft 1921 ab sür jed« deutsch« oder russische Esse in folgender Weift festgesetzt: 1MK. 60Pfg. ür «in Stockwerk, ar zwei oder drei Stockwerk«, ür vier Siockwerke, ür jedes weiter« Stocks«». Oessenlliche Sitzung der Sla-lveror-nele« zu Schwarzenberg Frettag, -e« 14. Oklober 1921, abends '/,? Uhr »m Zeichensaal -er 1. DSrgerschnt« (Sr-geschotz)» Tages - Ordnung. 1. MIkeilungen. . . 2. Vertragsabschluß für die Kraftwagenlinie Schwarzenberg-Annabera. 3. Richligsprechung der Sladlkassenrechnungen auf die Jahre 1916, 1917 und 1918. 4. desgleichen der Realschulkassenrechnungen aus di« Sahre 191S und 191S. S. Bewilligung eines Darlehns zu den Koften der Turminstandsetzung auf der Morgtattikh« 6. Aufstellung eines Kochherdes sowie eines Gasbrat» und Kochosens im Ratskeller. 7. Beratung des Entwurfs der neuen Feuerlöschordnung. 8. Erhöhung der Einkommensgrenze für unentgeltliche Behandlung b«i d« Schulzahnmlm«. 9. Bewilligung weiterer Unterrichtsstunden für Erteilung von Z«ichenunttrricht d«t der Kandels- und Gewerbeschule. Kierauf nichlvssenlliche Sitzung. Ueber das Vermögen des Fabrikarbeiters Waller Grober, trüber Lebensmittelbändler, in Schnee berg wird beute am 10. Oktober 1921, vormittags 9 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Krehner in Schneeberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursiorderungen sind bis zum 10. November 192l bei dem Gerichte anzumelden. < Es wird zur Beschlußfassung Über die Beibehaltung des ernannten oder die Waht eine« andere» Derwatters sowt« über die Bestellung eines vläubtgerausichusses und eintretenben Falles über dt« in S132 d« Konkursordnung be»«ichnet«n Gegenstände aut o«« 1. Nooemb«» 1921, mittags 12 Uh». und mr Prüfung d«r angemeldeten Forderungen aut den 22. November 1921, vormittag» 11 Ahr, vor d«m unttrzeichneten Gerichte, Termin anberaumt. Wer «in, zur Konkursmasse gehörig« Sach« in Besitz hak oder zur Konkursmasse etwa« schuldig ist. darf nichts an den Gemeinichuldner verabfolgen ob« leisten, «nutz auch den Besitz der Sache und die For derungen, sür die er aus der Sach« abgesondert« Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum I. November 1921 anzeigen. Amtsgericht,« Schneeberg, Das Ende Deutsch - Oberschlesiens. —l. Unter Vorsitz eine» Chinesen haben Leute, die keine Ahn ung von den wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen Deutschlands haben und di« noch vor drei Jahren kaum etwas von Deutschland» süd östlicher Provinz gehört hatten, in Genf über das Schicksal Ober schlesiens entschieden Dte Zeitungsmeldungen aus England, nach denen die Regierungen des Feinübunds die Beratungen dieser „Un- partetischen* mich noch korrigiert haben, sind glaubwürdig. Die Zahl der Differenzen zwischen Paris und Loudon ist Legion und die Gelegenheit, Oberschlesien weiter als Kuhhandelsobjekt zu be nutzen war zu günstig, als daß man darauf verzichtet hätte. Das Wort Llond Georges von dem „fair play", den» anständigen Spiel gegenüber Deutschlaud in der Obcrschlesienfrage, war — wie es heute d-m Anschein hat — eine Geste, und dieser Engländer wird in Zukunft als «in zweiter Wilson für immer in Deutschland gebrand- markt sein. Noch ist der Spruch des Genser Ausschusses nicht veröffent- licht. Alles deutet aber darauf hin, daß er gegen alle Vernunft und auch gegen das Recht — wenn man annimmt, das Friedcnsdiktat habe solches geschossen — ausgefallen ist. Eine Enttäuschung nur für dle- fcuige», die nicht alle werden. Der gute, leichtgläubige deutsche Michel bet wieder eine Ohrfeige bekommen. Vielleicht sind noch mehrere von ähnlichem Kaliber nötig, ehe er aus seinem apathischen Zustand erwacht, vorläufig wird ibin weißgemacht, daß er größere Sorgen hat als ^erschiene,,. Es ist mahl kein Zufall, wenn gerade jetzt die groß- pödnsihe sozialdemokratische und demokratische Presse widerhnllt von allerlei Rechtspntschmörchen. Das siebt Ab l e n k u n-g s m a n ö - >ern verzweifelt ähnlich, die sclleinbnr von einer Stelle ausgehen, die vuieresse hat, die Niederlage in der okerschlesischen Frage zu ver schleiern. Zugleich dienen sie dunklen Elementen, die ihre Zeit gekom- me» sehen, dazu, dl« Innere Zersetzung Deutschlands zu veroollstän- »igen. So wird versucht, -i« inner« Einh«tt»front, zu welcher vaterländische» Unglück bisher noch jede» ander« Volk zu- snmnrengeichweißt hat, van vornherein mich diesmal wieder zu sabo tieren. Wann e-rblich werde« wir «iirsehm, worin alttia uns««