Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 11.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192110110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19211011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19211011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-10
- Tag 1921-10-11
-
Monat
1921-10
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.10.1921
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
zu werden. Dvch genug vom Stück, patz« schoßen, wollt« man «hm m Geschäftliches. !ord- Dv« Büchertisch «erden. Müller. Erzgebivgische Miszellen. und 23. Sept mLer Souveraine dem rere sogenannten «in tragen, aber die da sind wie dir Mäuse, so lange ,gr es in einem guten Stande ist, sobald sie Freunde gibt' im Hause verbleib-.., — - , «Ler bemerken, daß selbiges allmählich zu Grunde gehen und zu Boden lallen «Ul, verlassen sie es und retiriren sich anderwärts hin. «in gute» Hausmittel Lei HauttmsschUtz«, Flechten, HoattLucken, äußerlichen Entzündungen, Pickeln, Mitessern und devgl. tst di» bekannte Zuckers Patent-Medizinal-Seife, deren hervorragende Eigenschaften in dem unserer heutigen Gesamtauflage beiliegenden Pw-spekt von sachliundiger Feder gewürdigt werden. Unsere Scher leien auf den ebenso lehrreichem wie interessanten Inhalt dich» Prospektes noch besonders hingewresem m«ch «in» Usberruorpelung seitens dm von MLich« Ehemann wevden. So recht «in Eich Rokoko. Wenn « aber mit so derben Fäusten «y Mr versäumt« Volksbildung? Ausführungen wurden gemacht über das Persönlichkeitsproblem bei der Bildungsarbeit, über di» Hoffnung auf den Dolkshochschulstudeuten, über Parteihochschultendenz und Doltz- hochschultenüenz. In seinem Schlußwort betonte der Vortragende die Notwendigkeit der Volkshochschule für unsere Kultur. Politische Macht in der Hand der Unbildung bedeutet den Untergang. Auf zum tätigen Handeln! Oerttiche Angelegenheiten. Sin himmlisches Schauspiel. Plan-ttnzufmmnenknnft am Morgenhdnmel. Astronomische Plauderei von Gotthard Herzig. Am 8. September ging Herr Earl Friedrich Schmidt, K. S. Ober-Einfahrer re. der Annaberger Bergamtsresier in seinem 64. Lebensjahre, von dem über fünfzig dem thätigen Dienste des Staats im Bergwesen gewidmet waren, in jenes unbekannte Jenseits über. Nur erst noch in No. 40. d. Bl. rief ihm «in Ungenannter den Wunsch für sein längeres Leben zu; allein der AIlweise wollte es anders; und an demselben Tage, ja zu derselben Stunde, wo dieses Blatt in Annaberg ausgegeben wurde, rief E r den nun Verewigten zu sich, und - .!, hjx Refier an ihm hat vollendet. — Ehre sey Annaberg ausgegek gebot ihm, Schicht zu machen für diese Erde, verliert, wird tief gefühlt. — Nun! er hat , . , seinem Andenken, und Friede mit seiner Asche. Uns allen aber gebe der Ewige solch einen sanften Tod, wir ihm. AnzeigEN. Endesunterzeichnete, gibt Prioat-Unterricht im ReHren und Schreiben; auch ertheilt derselbe auf verlangen Prtoat-Religions» Unterricht. Schönheide, den 27. Sept. 1821. Schutz». E» ist mir am Wsten Sept, mein HaushuiG, «in Stutzschwan-, non dunkelbrauner Farbe, an den vier Pfoten kurz und an den Klauen weiß, die Kehle mit einem weißen Streife und weißem Halsringe bezeichnet, abhanden gekommen; er hört auf den Ruf: Lion. Wer mir diesen wieder verschafft, erhält «in angemessrne» Doureur. Bockau, den 30. Sept. 1021. Abraham Frttbttch Hach«. Am letztvergangenen Sonntag« ist im Garten an meinrm Hause rin blaues Schnupftuch mit bunter Kant«, w«lche» wahrscheinlich der Wind über den Zaun hercingeführt hat, gefunden word«n, w«r sich al» Eigentümer zu denselben legitimiren kann, erhält es geg«n Ent richtung der Eüirückungsgebührtn ausgeltefert von v SchnßtvTlHs 1 Zn den Monaten Oktober und November spielt sich am Frühhim- mel ein seltenes Schauspiel ab, da» nicht nur für den Liebhaberastto- vomen, sondern für jeden Naturfreund von größtem Reiz« sein wird. Di, hellsten Wandelstern« unserer System», Venus, Mar», Jupiter und Saturn (später vorübergehend auch Merkur) werden sich am Osthim mel in Len Morgenstunden rin Stelldichein geben, da» in seiner Eigen art nicht zu den Alltäglichkeiten gehört. Noch zu Anfang des Mo nat» Oktober sehen wir in den ersten Frühstunden nur Venu, und Mars über dem östlichen Horizont funkeln. Der hellere, obere, der Leiden Planeten ist Venus, di« bisher al» Morgenstern strahlend der Sonne ooraufging. Die beiden Planeten stehen zu Beginn de» Monats noch im Löwen, unterhalb des Fißsiern« Regulus. Am S. Oktober überholt Venu» den Mar», um dann fortan in raschem Laufe sich nach links von ihm zu entfernen. Auch Mar» wandert in der gleichen Rich tung weiter, und dieser Wettlauf führt die beiden Planeten bald zum Sternbild -er Jungfrau hinab, wo zwischen den Fixsternen Beta und Gamma inzwischen die Planeten Jupiter und Saturn ange- kommen sind. Um die Mitte -es Monats Oktober hat sich da» Bild so «ordnet, daß sich in einem blitzenden Sternbande, bas mit dem Fixstern Regulus beginnt, Mar», Venu», Saturn und Ju piter zum Horizont des Osthtmmels hinabdehnen. Wer um die an gegebene Zett gegen ö Uhr morgens den Himmel mustert, wir- die prächtige Konstellation leicht aus den übrigen Sternen herausgreifen können. Der strahlendste dieser vier Planeten ist Venus, obwohl ihr Glanz fortgesetzt abnimmt. Die rasche Bewegung der Planeten ver schiebt das Bild aber nach kurzer Zeit von neuem. Venus lauft im l«kn Monatsürittel bereits zwischen Saturn und Jupiter hindurch. Dir verfolgen sie auf ihrem glanzenden Wege zum Saturn, an dem sie am 22. Okt. ganz dicht, bei nur 36 Minuten Abstand, südlich vorüber- geht, und zu Jupiter, den sie am 26. Okt. 6 Uhr nachmittags «rreicht, N« nur 31 Mlnutennövdlich an ihm oorbeizuwandeln. (Auf diese bei den schönen Konjunktionen sei besonders aufmerksam gemacht.) Segen Ende des Monats zeigt die ganze Planetenkonstellation dann folgende Gruppierung: Tief über dem Osthorizont Venus und Jupiter in prächtigem Glanze, über beiden Saturn, und im größeren Abstande nach oben Maro, noch weiter darüber Regulus. Weit link» im Ni osten blitzt zur Vervollständigung des Bildes ein rötlicher Fixstern erster Große, Arktur, über dem Horizont. In diese eigenartige Grup pierung tritt dann noch am 27. Oktober die schmale abnehmende Sichel de» Mondes, der an besagtem Tage in gleicher Länge zu Mar» steht und an der ganzen Planetenreihe rasch hinabläuft, wobei er am 28. Okt. nachm. in Konjunktur zum Saturn, 11 Uhr nachts gleichen Datum» zum Jupiter und am 29. Oktober zu Venus kommt. Im November wird sich die Planctenstelluna weiter verschie ben, durch Len Linzutritt Merkurs aber, der augenblick in den Strahlen -er Sonne verborgen ist, ein weitere» glanzbringende» Mitglied er halten. In -er nächsten Plauderei wird darüber weitere» gesagt »FichiuMii itber da» weibliche Geschlecht und den Charakter der Frauenzimmer»; «» verschiedenen Schriftstellern gesammelt und in aphoristischen Sätzen mitgetheilt von R. — in W. E» ist schwer, gewisse Regeln de» Gefallen« zu bestimmen- Reiz ohne Verdienst gefällt nicht lange, und Verdienst ohne Reiz lann Achtung ohne Rührung erwecken, Frauenzimmer müssen also ein liebenswürdiges Verdienst haben, und Tugend mit Reiz verbinden. Ein drave» Weib besitzt Männertugenden, Freundschaft, Recht- ^chaffenhttt, treue Beobachtung der Pflichten; Lm liebenswürdiges Weib muß nicht nur äußerlichen R«iz, sondern auch Rriz des Her zens und -er Empfindungen haben. Nichts ist so schwer, als ahn» eine gewiss« Aufmerksamkeit, die nahe an Koketterie gränzt, zu gefal len; die Kunst Les Gefallens zu verstehen, tst nicht so schwer, al» ohne Kump zu Dallin zu wissen. Kritik zu „ vor allem da» Publikum an fein« Ramp» hob« locken «ollem Dimt» lachen kmmte man und »war in allen Tonart««, die bekanntlich seh« verschied«« sein Kinnen. Genießbar «und, da» Stück maeiMo» durch d«n in SpiÄ und Mask« wirklich vortrefflichen RtttawHdi Dvaf Eppenstein (Tonvadi), ein Bonvivant erst« Klaffe, aber dach mit jenem gutmütigen warmen Temperament, da» -t» Sympathie gewinnt. Gin« wertvolle Bereicherung de» Ensemble» n«im Hrn. Kämpff, den wir sonst in diesen Rollin lchen. Karlstadt atz sein Gegenstück — Hr. Weidner — wird wahrscheinlich schüchtern« Mich» Haber besser spielen al» den professionellen Echuldeumacher, für den er «in wenig zu »ahm war. Da» «Frauen-immenhen* Juliane (Frl. Valentini) und der »-diplomatische^' Major warrn «echt bvao ge geben. Das Zusammenspiel war anerrennenmoert flott «d m keiner Weise durch di« sehr »realistisch' davaestellt» Kasematte b» bindert. In diesem Punkte mützte von «in«m Privotunt>ern«ho»en — für das durch Handzettel geworben wurde — etwa» geschehen. Hoffen wir». Im Parterre Hütte trotz es guten Besuch» «rf den b«m»«nm anasovdneten Plätzen noch mehr sitzen können. Vielleicht im nächst«» Stück, ,/ver Manischen Pupp«', bringt mancher noch «inen Rach« bar »um Mitlachrn prtL Da Frbba Mit offen«« Ange«. Micher de» Dresdner geichlchvevverein». Das sächsisch« Bauernhaus und seine Dorfgenossen von Dr. Schmidt. Dresden, Emil Pahl, Preis karr. 12 Mark, geb. 16 Mark. Di« Sprossenwand (der Ribbstol). 10 Bilder markanter Hebungen mit einleitendem Text zur Einführung in die Gymnastik an der Spros senwand. Von Sportlehrer Fritz Knies» Pr«i» 2.40 Mk. Francksch» Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. Wurf und Stoß im Bild. Diskuswerfen, Speerwerfer:, Kugel stoßen. Reihenaufnahmen mit erläuterndem Text zur Erlernung der Technik im Werfen und Stoßen, Von Sportlehrer I. Waitz«, Pretz 6.— Mk. Franck'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. Au« '(St. Nicolai.) Montag abend» 8 Uhr Posaunenchorpvobe. — Mittwoch abends 8 Uhr Btbslstund« im großen Psarrchaus- saal« über Off. Joh. Kap. 19, Pfr. Leßmüller. — Donnerstag abends 8 Uhr Männer-Abend und Christl. Verein junger Männer; 8 Uhr Bibetstunde in Auerhmmmer, P. Herzog. — Freitag abend» 8 Uhr Wochenkommunion, P. Oertel; 88 Uhr Dibelkränzch« für bi« vor kurzem in ganz Sachs«« zu« Best«« d« Swbrswertz d« Innern Mission in unserem Land« veranstaltet wurd», hat da» Er gebnis von 2100009 Mark aeg«ttigt. 40 » L -« Anstalten der Inneren Mission, die dem ganzen Sapo» dienen, 40 ». Hr für di« örtlichen Unternehmung«« d«r einzeln«« Kreisvevoin« für Inner« Mission; 20 v. H. «tzer Auogtzichokastz für b«soad«« Rotstünde Überwies«« worden. Politische Nachricht«« vom 28. September. Spanten. Nach direkten Berichten au» Madrid soll da» demokrati sche Prinzip immer mehr die Oberhand gewinnen. — Zn Madrid tollen alle Minister abgesetzt worden seyn. - Teilweise Mondfiusterntz am 16. Oktober. Der Monat Oktober bringt zwei Finsternisse, und zwar ein« vollständig« Sonnenfinsternis am 1. Oktober, die in Südamerika und im südlichen Teile des Atlanti schen Ozeans sichtbar ist, bei uns aber nicht beobachtet werden kann, und «in« teilweis» Mondfinsternis in Ler Nacht vom 16. aus 17. Okt., -i« wir in ihrem ganzen Verlauf« verfolge» könne«. Der Beginn der Mnstemtz fallt auf den 16. Okt. abend. 10.14 Uhr mitteleuropäische Zett. Di« Mitte der Verfinsterung wird um 11-4 Uhr «rreicht, das End« tritt um 1.84 Uhr des 17. Oktobers -in. Da Lie Größe Ler Vcr- finsterung 0,938 de» Monddurchmeffers beträgt, werden etwa neun Zehntel des Durchmessers vom Erdschatten berührt. Bei dem hohen Stand« des Monde» über dem Horizont laßt sich da» Schauspiel in ganz Deutschland in allen Phasen schon verfolgen. Der Mond bringt un» im Oktober insofern ein« weiter» Kuriosität, als er zweimal im Monat Neumond hat (1. und 81. Okt.). ' Sarvafani tu Zwickau hat einen Rtesenerfolg W verzeichnen, Tausend« sind in Len letzten Tagen nach Zwickau gestromt, um dies, einzigartig« Schau zu ibewundern, die man atz di« ,-größt» Sehenswürdigkeit Europas* bezeichnet, un- voller Dpgeismrlmy sind si« heimgekehrt. Es ist ein Ereignis, daß diese» Riesenumter- nehmen seinen Weg in unsere Gegend gefunden hat. Nirmal» Hot man schöner« zirzensische Vorstellungen erlebt. Leider werde« ftz nur von kurzer Dauer sein. Da» Sarrasani^vastspiel dr Zwickau schließt am 17. Oktober. Durch Einlegung von abendlichen E'tvL- zügen «ach Vorstellungsschluß ist es auch einem «roßen Teil der P» wohner unsere» Gebirge» ermöglicht Wochen, Li« Abendvorstellung« zu besuchen. Wenn rin Frauenzimmer in dem zarten Alter, wo es noch nicht geliebt hat, wünschet, überwunden zu werden, so geschieht es nicht so- wohl aus Drang der Empfindung, als vielmehr aus Verlangen, diese kennen zu lernen; sie wM minder lieben, als gefallen. Der Ruf eines Manne» nach der Mode ist unter allen am leich testen zu erhalten; Unverschämtheit erwirbt und Thorbeit erhält ihn. Es habe nur Liner Glück bei einem Frauenzimmer, und ver- kündige «» laut, soglrich werden ihn di» reizendsten Weiber ver folgen. Just da» macht auch wünschenswerch, was ihren Haß nnd Der- achtung verdienen sollte. Wie unbesonnen handelt Hr nicht, 0 Weiber! Der größte Theil Ler Frauenzimmer ist eifersüchtiger auf das Ge rücht Ler Schönheit, als auf das -er Ehre: welche unter ihnen zur Ausschmückung der Reize «inen ganzen Morgen braucht, würde es übler aufnehmen, wenn man sie bei dem Nachttische, als bei einem Galan«, ertappte; die» tst auch nicht wunderbar. Nach ihrer Meinung ist die erste Tugend den Männern zu gefallen, und zu diesem Zwecke bietet Schönheit rin leichter Mittel, als Klugheit dar. vom 1. Oktober. Deutschland. Die Heiloersuche de» Fürsten von Hohenlohe zu Bamberg sollen von Rom au» nicht mißbilligt worden seyn, aber sie sollen unter den Augen einer Commission in einer Kirche »der Capelle vorgenommen, und dabei all«» Aussehen und aller Zusammen- lauf vermieden werden. Großbritannien. Der König von England ist am 17. kevremb« wieder in LonLon eingetrosfen. S«. Maj. soll auf der Reis» nach Irland wöchentlich 10 000 Pfd. Sterl, gwvaucht hüben. Spanien. Es geht da» Gerücht, daß am 18. September di» Wohnung des fron». Ministers zu Madrid vom Pöbel geplündert wurde. (Auch wir- dasselbe von den Wohnungen d« Ssterreich. und engl. Gesandten gesagt.) — Der Londoner Courier sagt: Wir haben sehr bestimmte Nachricht, Laß Ler Zustand Spant»«» von Lag z« La mehr Ler franz. Revolution sich nähert, und, ohne ein nicht sehr wahr scheinliches Ereigniß, einen oben so unglücklichen Ausgang -«wen wird. Die Klubbs in Madrid sind jetzt eben da», was die Klubb» i» Paris waren. ugieruna hat all« bisherigen Bestimmung« für di« Abgeltung der Kriegsgefangenenanträg« aus Löhnung und auf Entschädigung für ab- aenommene Gegenstände aufgehoben und d« Land«»hilf»au»- schlissen Mittel zur Beifügung gestellt, um d« ehemaligen Gefan genen, Li« Löhnung oder Entschädigung noch nicht erhalt« hab«. Bei- Hilfen zu gewähren. Dab«i soll jedoch nicht nach den formal« Gesichts punkten, die bisher hierfür bestimmen- waren, sondern unter freier Würdigung aller Umstände nach sozialen Gesichtspunkten «nd den wirt schaftlichen Bedürfnisse« entschied« werden. Atz sozial» Rotlag« sol- lcn insbesondere gegenwärtige Bedürftigkeit, anhaltende Arbeitslosig keit Frankhrit de« Anttagsteller» oder seiner Familie -groß« Kinder- zahl oder unmittelbar mit der Kriegsgefangenschaft zusammenhängend« Gründe gelten. Ls soll also nicht jeder nachträglich Löhnung oder Ent schädigung erhallen, sondern nur derjenige ein« Beihilfe, der der« be sonders bedarf- Anträge auf «in« solche Beihilfe sind bis spätesten» zum 30. November 1921 an den zuständigen Hilfsausschub für ehe malig« Kriegsgefangen« zu richt«, dessen Adresse beim Stadtrat oder bei Ler Amtshauptmannschaft zu «rfahren ist. ' Der Ankauf van Gold für da» Reich durch die Reichbank «nd Post erfolgt in Ler Woche vom 10. bis 16. d. M. wie in der Vor woche zum Preise von 480 Mark für 1 Zwanzignrarkstück, 240 Marks ür 1 Zehnmarkstück. Vermischte Nachricht«. Die Universitäten Turin «nd G«nua sind für das künftig« Schuljahr geschlossen worden, weil sie nicht w«ig Feinde Les legitimen Gehorsams un- unsinnige Anstifter de» Aerger» nisse» und der Unordnung in der kaum verflossenen traurig« Periode in ihrem Schoße genährt haben. — Im Laufe des bevorstehenden Herb stes und Winters zeigt sich am gestirnten Himmel rin« m«rkwürdig» Erscheinung, die so nur alle 20 Jahre sich zuttagt. L» ist Ließ die nah» Zusammenkunft zweier Planeten unseres Sonnensystems, de» Jupiter des Saturn. Vom 18. Oktober nähert sich Jupiter immer meh» dem Satu«, bis er im Anfänge de» Deeember» -«selben erreicht hat und nur ungefähr 1-6 Grad nördlich von ihm entfernt ist. — Seit — " er spricht man in L e i p z i g, daß in Kurzem meh- diesen Ort besuchen «erden, für der« Einen schon das Logis bestellt ist. Man nennt außer Sr. Maj. dem Könige von Sachsen, den König von England, den König von Preuß« u. A. — Seit Kurzem gehen durch Leipzig mehr atz j» russ. Courter», so wohl von Peterwurg, atz vo« Pari». Vor hundert Jahren. Wir bring« tn zwanglos« Folg« allerlei Lesens- " werte» aus dem Vorgänger unseres Blatte», dem von Carl Biel in Schneeberg herausgegebenen Gemeinnützig« Erzgeb trgischen Anzeiger für alle Stäube, der wöchentlich erschien. »E. D.' XV. i" (Fortsetzung.) «tt» SWS. Schneeberg, d« S. Oktober 1821. Ehamckteristik da Freundschaft. (Von P. Abraham a St. Klara.) Freunde gibt's genug, aber di« da sind wi« der Aalfisch, welcher meistens ausschlüpfet und Reißaus nimmt, wann man vermeint, ihm »um besten zu halten. Freund« gibt'« genug, ab« Lie da find wie La» Quecksilber, so bald Lies«« zum Feu« gestellt wird, imd solches Feuers-Roth erblickt, tz «immt es geschwind wi« der Wind das Valet«, und wird aus einem Quecksilber «in Dehwecksilber. Freund» gkbt's genug, üb« die da find wie die Schwalben, so lang« di« lustige un- annehmliche Sommerszeit dauert, so lange blei- b« sie bei un», gleich aber, La es anfänat kalt zu werden und kiihl herzugehen, da nehm« sie mchrentheils hinter der Thüre Urlaub. Freunde gibt's genug, aber die da sind wi« die Sonnen-Uhr, welche sich solange dienstlich zeigt, wie lange Lie golLene Sonne pflegt zu scheinen, sobald aber Liese den Untergang nimmt, alsLann ist bei ihr der Dienst mich au». Freund« -gibt'» genug, «cker die da find wie die Eg«l, welche so lange einem anhangen und nicht von -er Haut kommen, bis sie ihren Körper gefüllt, naAehends schäm« sie sich nicht, obschon voller Blut, drn Kehraus zu nehmen. ' Die Wirkung d«r Gefprächszählun^ Wi« aus Berlin berichtet wird, ist seit der Neuordnung de» TÄephongebührenwesen» eine er hebliche Besserung im Verkehr etngetveten. Die Einzebgebühr für das Gespräch hat dem Schwatzbedürfni» «in heilsame» Ziel gesetzt, und diejenigen, die La« Telephon für nützlich« Zwecke benötigen- atmen erleichtert auf. Durch gelegentliche Stichproben hatte Lie Verwaltung evmittelt, -aß -. B. in Berlin durchschnittlich 67 v. H. aller Gespräche für nebensächliche Dinge beansprucht wurden. Daß manche Damen es zu «in« Gesprächsdauer von fast einer Stunde am Telephon gebracht haben, sei nur nebenbei «wähnt; ebenso daß andere wiederum das Telephon benutzten, um regelmäßig einen Morgen- und Nachtgruß auszutauschen und sich nach d«r Güte des Schlafes zu erkundigen. E» wird nunmehr abz,«warten sein, ob die Einzelgebühr genügt, um den Telephonverkehr dauernd in zweck mäßige Bahnen zu lenken. Alt«, 10. Okt. Ueber den vielgenannten Müller- Brandenburg, der auch kürzlich in Aue ein« Vortrag hielt, schreibt Las Deutsche Of fiziersblatt: Herr Müller ist zur Führung Les Titels „Major a. D." nicht berechtigt. Sein nicht alltäglicher Werdegang wird Lurch folgende Daten gekennzeichnet: Duchhändlerlehrling in Elberfeld, politischer Re dakteur bei der ftrikonservativm Zeitung „Die Post", Leiter Ler Presse- abteilung des Deutschen Wehrveveins, Verfasser alldeutscher Schriften, im Kriegs Leutnant d. L. H, Datterieführer, schwer verwundet, nach dem Krieg Republikaner, Mitarbeit« der kurzlebigen Colin-Roßschen Zeitung „Volkswehr' b«zw. „Reichswehr', Mitbegründer des „Repu blikanischen Führerbundes', zeitweise Major Le- Gendarmerie (daher Major a. D.) Les Freistaates Mecklenburg und Chef Ler dortigen Poli zei, Verfasser von kritischen Schrift« über den Feldkrieg, in denen Kriegserfahrung und militärisches Urteil von maßlosem Dünkel, bei spielloser Unbescheidenheit und wildem Haß überwuchert wird. Außer dem war er Mitarbeller des „Vorwärts'. Sein Beinamen „Branden burg' stammt noch aus -er Zett, als sein Wirken unter Lem Zeichen des Kleiftschen Worte» stand: ,Ln Staub mit Lllm Feinden Branden burgs'. (!) Nur mit nefem Bedauern kann man einen Mann, der für König und Vaterland im Fried« mit der Feder gestritten imd im Kriege sein Blut vergossen Hat, als Novembersozialisten, als ver biss«« Renegaten, sehen. Vielleicht hat auch Muller-Brandenburg setzst zuweilen ein« still» Stunde der Reue. d Konzerte, Theater» Vergv8gu»gen. ? 0 ü Schwarzenberg, 10. Okt. Städtobundthvater. 1. Abend: ,Liebe und TrompetenLlasen" von Sturm-Bachwitz. Der Marschall von Richelieu, «in« der gojä-vlichsten Herzensbrecher -es galanten fran- zösischen Hofes zur Zeit der letzten Ludwige, erzählt m Lam Memoiren sÄner Liebeslaufbahn ein allerliebst kokett«», sentimen tales und pikant« Histörchen: vom König wider Willen verheiratet, soll sein Widerstand tu punrto puncti durch ein« Haft in der Dastille Vermischt« Nachrichten. Auf der 8 Mill. Einwohner enchaltenen Insel Maeafsar hat am 29. Dez. v. I. ein Erdbeben, welches 2X Minuten anhielt, fürchterliche Verwüstungen bewirkt. Mehrere hun dert Menschen hab« ihr Leben dabei verloren; die am Strande gelege nen Plantagen sind beinahe sämmtlich vernichtet; das Meer war zu einer außerordentlichen Höhe anqestieg«. — Briefe au» Batavia 00m 26. April melden, daß im Monat März d. I. beträchtliche Lanü- strecken und Fels« eingesunken sind, wodurch der Fluß Tymanderi« auf eine weite Strecke ausgetreten ist und große Verheerungen angerichtei hat. Es sind acht Menschen umgekommen, 41 Wohnhäuser, 11 Retz- Magazine, 3380 Kaffee-Plantagen verwüstet worden. Diese, in jenen Gegend« ziemlich häufigen Erbfälle sind durch allzuviel« Reg« ent standen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite