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Erzgebirgischer Volksfreund : 01.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192110017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19211001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19211001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-10
- Tag 1921-10-01
-
Monat
1921-10
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 01.10.1921
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* fnach grübt. ' A« BorkomuurtfA tu ha Siw*. Db» d«ckschna1tonal« FraMon Bockau, SO. Sept. Au der EomokndUmtasttzvng a» Mittwoch de» Landtage» Sachsen hat folgend« Antmg «inaebracht: Wir omvd« folgend« erledigt: Für di« nächstens stättfindende Ge- beankagen Einsetzung de» Untersuchungsausschuss«» nach Art. 21 der meindevatswahl wurden iw WahlbeziÄ 1 al» Wahlvorsteher Guts. Bnfaflung mit der Ausgabe, folgend« zu untt^uch«: Wie haben ficb b-sitzer Loui» Schwotzer, äl» Stellvertreter GemutndeLtester die Zustände in der Lapo, insbesondere ^betreff» Disziplin und <x, Teubner, al» Beisitzer Mal« Wern« und Kaufmann Gmtk Stellenbesetzung entwickelt? Welch« Haltung hat die Regie- Hermann, im Wahlbezirk 2 Gemeindevovstand Illgen all» Wahlvor- rung den Disziplinwidrigkeiten, di« vorgelommen sind, gegenüber ein- sdcher, als Stellvertreter Konsumverwalt« Ernst Brückner und al» genommen? Wi« «klStt sich d« Personalw«chs«l in dm hohen Stel- Beisitzer Geinomdeältoster Richter und Fabttkarbeittr Dauer «. hohen Personalw«chs«l !t« «klärt sich genommen? A Im der Lapo? OerMche Angelegenheiten. s« zu bilden. der Iahresmieten. Dom 1. Okt. an Konzerte, Theater, DsrgnSgnnge«. ? « Ans dem Gerichlssaat. Ans den Parteien m bald ein Jahr nach Lcc Reichstagswahl bis zur Ulk lei Mrd S-iel. stör Sandel, Industrie, Volkswirtschaft Ichaft Wisümsej» «j», Stlbövnüv». djs stet, zurückgegebm al» I össsntlicht. ä S g b A n st L dm dem sch nicht komi 1-assc an di lasch« lange »ähr« D»fa» « s « « gm Sch! Ma ¬ die an k°h bi se br Ll L° Markneukirchen, wo man dem Wunderdoktor etwas genauer auf die Finger sah und feststellte, dass der Mann ein Schwindler war, der sich leinen Doktortitel zu Unrecht bcigelcqt hatte. Um die Bestrafung des Schwindlers — er heißt in Wirklichkeit Kalthofs — zu ermöglichen, werden von Markneukirchen aus setzt in vogtländischen Blättern die Patienten des famosen Arztes aufgefordert, sich zu melden. Ans. Il>. Sept. Diele tausend deutsche Kinder sterben alljährlich im zartesten Alter und ungezählte verkümmern, nur well ihre Müt ter nicht gelernt haben, was «in Kind zu seiner naturgemäßen Ent wicklung braucht. War dieser Zustand schon früher bedenklich, so ist er angesichts der Zukunft unseres Volkstums geradezu gefahrdrohend gc- worden. Jede Fra» und jedes Mädchen muß sich deshalb mit den Er- fordernillcn einer vernünftigen Säuglingspflege vertraut machen. Eine selten günstige Gelegenheit" hierzu bietet die Mandevschau des Deut schen Hygiene-Mustums in Dresden, die unter dem Namen „Aus stellung für Säuglings- und Kleinkind erfürsorne* in Ane in der Turnhalle der 2. Bürgerschule vom IN. bis 28. Oktober gezeigt werden wird. In besonderen Kursen wird hier u. a. auch Ge legenheit zur Einführung in die praktische Säuglingspflege gegeben sein. Aue, 80. S-vt. Eine Weltanschauung erwerben, das ist -ar ehr- licke Ringen und Streben so vieler in unserer Zeit. Ob Denken und Erkennen" allein dahin führen känncn, ob irgend ein Glauben erst zum tiefsten Lcbcnsgrund führt, das sind Fragen, an denen von jeher die größten Meltweisen, Philosopl;en, Dichter, Religionsstifter gegrübelt haben. Die Volkshochschule Ane bietet im erben Winterviertcljahr zwei besondere Kurse dazu. Oberstudienrat Wunderlich wird in die Anfangsgvünde der Dhilosophie einführen, Studienrat W. Frie drich wird „Religiöse Grundfragen des modernen deutschen Menschen in der Gegenwart" behandeln. Aue- 30. Sept. Di« Auszahlung der Unterhaltungsbeiträge an tschechoslowakische Staatsangehörige findet am Sonnabend, den 1. Okt., im Stgk Pause, Zimmer 13, statt. Recht hat, zur Durci Si« steht unter Aus Sin neuer Beryarbeiterstreik in England. In Südwalcs halben weite« Kohlenbergwerke dir Arbeit ein gestellt. Die Zohl der feiernden Bergarbeiter wird auf 80 000 ge schützt. Dir Not ist sehr groß. Beisitzer Gemoindeültester Richter und Fabrikarbeiter Dauer ge wählt. Di» Gemeinde- und Spavkassenrechnung«, 1017/18 wurden für richtig befunden. Di* Wohnungsbupusstsuer soll noch ehrmal aeprüft werden. Da» Gesuch des Arthur Grind»l-Schwarz enbevg zur Zulassung für elektrische Installationen tm hiesig«» Ort« wurde ge nehmigt. Die QuäkevspÄsung soll mit 06 daran teilnehmenden Kindern am 17. Oktober beginnen und am 1. April 1022 beendet fein. Ms Köchin dazu ist Frau Flemming vorgesehen. Di« B^ vatung des Haushaltimgsplans 1921/22 wurde vertagt. E» folgt» geheim« Sitzung. Wildenfels, 30. Smt. Im Jahre 14.10 gab Konrad von Tettau, Besitzer der Herrschest Wildenfels, der Stadtkirche zu Lößnitz den dortigen großen Gotteswald mit dem Vorbehalt in Lehen, daß alljähr lich zu Michaelis, 29. Sept., vor Sonnenaufgang Vertreter der Kirch- gun üude Lößnitz im Schlosse zu Wi'deu'Ä» dem Besitzer der Hcrr- Frirdentszustanb mit Hindernisse». Pari», LS. Sept. Dem „Neuyort HevaLd" wird «ms WoMng- torr gemeldet: Der Kampf um die Friedeusvertväg» greift von Tag zu Tag weit« um sich. Sin» rasche Ratifizierung wird unmöglich. Di» Demokraten kämpfen darum, in die Verträge Zusätze aufnehmen zu lassen zugunsten ein« Annäherung an Europa in Uetberein- stimmung mit den Theorien des früheren Präsidenten Wilson. Nach dem Wvtttmrt eines dieser Zusätze soll nichts in den Verträgen den Dereinigten Staaten den Beitritt zum Völkerbund verwehren können, wenn der Kongreß so beschließt. Gin anderer Zusatz soll bestimmen, daß die Vereinigten Staaten bereit sind, sich an jedem Vorgehen zu beteiligen^ das geeignet ist, auch diejenigen Artikel de« vertrage» von Versailles zur Geltung zu bringen, cm den«, sie inkm-ssi«t sind. Di» Landestagung der Deutsche» Volkspartei t» Dresden. Man schreibt uns: In Anbetracht der verwickelten politischen Lage hatte sich dieser Tage der sächsisch« Landesausschuß der Deutschen Dolks- vartei zu einer außerordentlich zahlreich besuchten Versammlung im Dresden« Landtagsgebäude eingefunden. Auch das Erzgebirge war durch einig« Herren vertreten. Da» Hauptinteresse beanspruch ten die grundlegenden Ausführungen des Staatsministers und Vize reichskanzler a. D. Dr. Heinze, des bekannten Dresdener Reichs tagsabgeordneten. Er berichtete über die Lage im Reiche. Die bisherig« Art der Regierungsbildung, so führte er aus, ist »uf die Dauer unhaltbar; wir brauchen Regierungen von mehrjähriger Dauer. Dies« können wir aber nur erhalten, wenn di« Negierungsbasis so breit ist, daß sie nicht bei jeder Zufäl ligkeit zerstieben kann. Gemäß der Grundparole der Deutschen Volks- Partei, di« Partei des Wiederaufbaues zu sein, kann sie sich auch jetzt deshalb des Rufes der Sozialdemokratie nicht verschließen, um eine breite Regierungsbasis mit bilden zu helfen. Wer selbst Hand an das Werk legt, kann den Bau am meisten ordern. Die Deutsch« Volkspar- " Chemnitz. Das städtische Mietetnigungsamt veröffentlicht ein» Bekanntmachung, die den Mietern in Erinnerung bringt, daß den Vermietern im allgemeinen die Zustimmung dazu erteilt ist, daß st« Mehrausgaben an öffentlichen Belastungen auf ihre Mieter anteilig umlegen dürfen. Seit dem 1. Ian. betrug diese Mehrausgabe 85 Proz. der Iahresmieten. Vom 1. Okt. an berechnet si« sich auf 40 Proz. Das Mieteiniaungsamt macht weiter darauf aufmerksanr, daß der Beitrags satz in nächster Zeit voraussichtlich nochmal» «höht werden muß. und s«in Beirat am heutigen 30. September aufgelöst. Di« Abwicklung der wegen Prcistreiber«i und Schleichhandels nach den, 1. Oktober noch laufenden Geschäfte des Landcspreisamtes «rledi- aen die Polizeibehörden. Die Geschäfte der bisherigen Abteilung 2 des Landcspreisamtes übernimmt di« Landespretsprüfungsstelle, die das Niederschlema, so. Sept. Am vorigen Freitag hielt der Mieter- verein eine öffentlich« Mieterversammlung ab, die außerordentlich stark besucht war. Stadtv. Wilhelm aus Au« referiert« über den An fang September stattgefundenen Bundestag in Dresden. S» wurde der Beschluß gefaßt, eine abermalige Mietssteigerung abzulehnen, solange nicht den Mietern das Mitbestimmungsrecht eingeräumt ist. Alberoda, 30. Sept. Di« Sammlung für Auslandsdvutsche «- gab 480 Mark. — In einer DevsanrnTung hiesig» Landwirte wurde beschlossen, zur Versorgung der mmderbvmtttulten Ortseiuwohner pro Hektar Anbaufläche «Ist Zentner Kattoffeln zum Preis« von 25 Mark abzugebsn. Die dadurch fr eigegebene Menge wird einige Hundert Zentner betragen und soll durch einen Ausschuß mit Hilfe der Gouteindebchörde vertritt werden. Der Dank der Einwohner wird ihnen sicher sein. — Seit kurzem sind hier Erweöbclose nickst mehr zu verzeichne^ indem ste alle Arbeit gefunden haben. Am, 30. Sept. Kürzlich nahm in einem Auer Hotel ein Mann Wohnung und kündigte an, daß er hier Sprechstunden für Asthma- und Bronchiol-Katarrh-Kranke abhalten werde. Dr. E. Olpe nannte er sich, und, als ob es in Aue nicht genug «probte Aerzte gäbe, hatte er auch ganz gewaltigen Zuspruch nicht nur ms der Stadt, sondern auch au» der Umgebung. Körbeweise mußt« er Medikamente Einkäufen, nm seine Kundschaft bedienen zu können. Nachdem «r das Feld hier ge nügend nbgegrast hatte, verlegte er den Ort seiner Wirksamkeit nach Der Verlag der Deutschen Modenzeitung, Otto Beyer, Leipzig, ver anstaltete vor einig« Zeit «in Preisaurschveibm zur Erlangung von neuartigen Klöppelspitzen, wobei Arbeiten de» Hrn. F. Trautmann, Facbbbrcr an der Staatl. Spihenmusterschule zu Schneeberg, mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden ünd. Die durch den Wettbewerb er- langt u verschiedenartigen Musterentwürfe für Spitzen, Einsätz«, Dck- ken, Motive usw. werden in Form von technisch gut ausgefühtten Klöp pelbriefen mit eingehender Anleitung der erforderlich", Arbeit«""'. .den !u <uem neuen reichhaltigen Klops,cffpii.cuwek demnächst vcr- Frankreich will kein« deutsch»« Arbeit«. Pari», LS. Sept. Wie „Motin* mitteilt, erklärt« Minister Loncheur in «in« Besprechung mit Vertretern der Wiodewusbau- gosMchaften, mau müsse die fehlenden Arbeiter für den Wir,der- aufbau in Polen, Ungarn, Italien und der Tschechoslowakei suchen. , Rondstaaten-Offcnstve gcg«n Rußland? Stockholm, 2S. Sept. „Aftonbladet" meldet aus Moskau, all« früheren Offiziere »md Unteroffiziere bis zum 55. Lebensjahre »eien nwbilisiert worden. Di« russischen Trupnenanfammlungen an Her estnischen Grenz« dauert an. Von Petersburg wurden mehrer« Divisionen an die rnnnäIsche Grenz« gesandt. ?Im 20. September gingen van Aioskau drei Divisionen in Richtung nach Odessa ab. Dl« Sowjetreg ierunq halbe aus Furcht davor, daß di« Entente eine Offensive der Randstaaten Kissen Sowjetrußland unterstützen werde, den Befehl gegeben, di« Befestigungen an der Grenze und im Peters burg« Gebiet in Verteidigungszustand zu setzen. Wie Rußland das HUfswerr sabotiert. Kopenhagen, 2S. Sept. lIn einem Interview «klärte dl« Min ist« des Aeußern Wer das dänisch« Hilfswerk für Rußland, die Regierung hab« auf d!« von Moskau gestellten Dsdingrmgcn nicht «ingehen können, da si« nicht genügend Garantie dafür böten, daß das Hilfswerk seiner Aufgabe eistfprechen kö:mr. Die Sowjet- rogiennvg wolle nämlich nur fünf Dänen die Einreiseerlaubnis nach Rußland erteilen und verlang«, daß das Hilfswerk im Wolgagebiet sein Wirkungsfeld Hal». Dies« fünf Personen konnten aber mehrere taufend Kilometer von der Basis des Hilfsuni«ruchmcns entfernt und in «'nem Bezirk, welchem infolge der Hungersnot Epidemien «N- Anarchie herrschten, unmöglich mit Aussicht auf Erfolg 5000 Kind« ernähren und kleiden. Die dänische Regierung müsse selbst verständlich di« absolute Kontrolle Wer die Dcrwenidung ihrer Mittel verlangen, uird da dies imter den von der Sowjetregierung gestellten Bedingungen nicht möglich sein könne, sei das Hilfswerk vorläufig verschoben worden. Alle Vorarbeiten feien indessen ous- aefühtt, fall» die Verhältnisse sich zur Zufriedenheit änderten, könne bas Hilfswerk schnell wieder ausgenommen werden. Maffenflucht an» der Kommunistenpartei. London, SS. Sept. Saut „Morning Post" ist die Mttnkieder- sichl der kommunistischen Partei in Rußlaich der amtlichen Statistik der Sawjetvogievung zufolge von 600 000 im Mai 1020 auf 200 000 tzuvückgogangen. Wegen schwerer Erpressung war der Darbier und Fabrikarbeiter August Paul L. in Dockau angeklagt. Etwa Mitte Mai 1021 war unter den Arbeitern der Papierfabrik von Günther u. Richter in Bockau das Gerücht verbreitet, der Werkmeister Bretschneider habe eine Million geerbt. Dem Angeklagten kam dies ebenfalls zu Ohven und da er gern von d« Million etwas gehabt hätte, schrieb « Bret- chneider einen Brief ohne Namensunterschrift, in dem er ihn auffor- >ertc, 1000 Mark unter dem Stein, der an dem mit drei Kreuzen bc- eichneten Lichtmast der Bockauer Bahnhofstraße liegt, bi» zum 27. Mai >. I., abends zwischen S und 10 Uhr, niederzulegen, andernfalls er sei ner Familie von seinem Verhältnisse zu einer Frau W. Mitteilung machen und ihn in der Öffentlichkeit blamieren wolle, schlimmsten falls würde er niedergeschossen. Den Brief erhielt Bretschneider durch ste Post zngestellt. Er leistete der Aufforderung kein« Folge, legte aber am 27. Mai, abend» gegen S Uhr, einen Brief ohn» Inhalt an >er bezeichneten Stelle nieder. Der Brief war am nächsten Tags ver- chwundcn, ohne daß es gelungen war, den Abhol« zu fassen. Am I. Juni erhielt dann Bretschneider einen weiteren Brief mit den glei chen Drohungen. Der Angeklagte leugnet, der Täter zu kein. Da» Gericht hielt aber auf Grimd des Gutachtens des Schrifknsachvcr- ständigen, Geheimrat°> Prof. Dr. Kcckel von der Universität Leipzig, die Schuld des Angeklagten für erwiesen und verurteilt« ihn zu sechs Monaten Gefängnis. Auerbach, 30. Sept. Der Bezirksverband Auerbach verausgabt letztmalig als Ersatz für bisheriges, unbrauchbar gewordenes Notgeld Künstlerisches Bezirksnotgeld. Di« Reihe umfaßt 6 entzückende Schein« und zwar drei 50- und dvei 75-PfennigscheIns in schönen Scheren schnitten des bekannten Dresden-Hellerauer Künstlers Hans Kinder mit künstlerischen Vorderseiten, entworfen von dem bekannten Graphi- ker Heinz Schiestl-Wll^burg. Di« Schattenbild« atmen den köstlichen Humor nnd werden überall beifälligst» Ausnahme und in Sammlerkrei- scn reißenden Wsatz finden. - Erhöhung der Etseubahntarife. Amtlich wird gemeldet: Durch die mn 1. August d. Z. erfolgt« Erhöhung der Gehälter und Löhn« der Beamten und Arbeiter sowie durch die Steigerung der Preise aller Materialien erwächst der Reichoeisenbahnverwaltung ein« jährliche Mehrausgabe von rund sieben Milliarden. Der vorläufige Reichssisen- bahnrat hat dem Vorschläge der Neichseisenbahnoerwaltung zugcstimmt, zur Deckung dieser Kosten eine Tariferhöhung von 30 Prozent vorzu nehmen. Die Erhöhung wird für den Güter- und Tierverkehr zum 1. November, für den Expreßgut- und Personenverkehr zum 1. Dezember durchgeführt. * Die Lohubeoxgimg kn der Metallindustrie. Die in der Ar- beitgebervcreinigung Erzgttstrgischer Industrien vertrete nen Metallfirmen haben einstimmig beschlossen, den vom Lchlichtungs- aueschuß Zwickau gefällten Echiedsspruchanzunehmen, jedoch lmter Ablehnung der Lehrlingssätze und unter Ausschaltung der not- leidenden Bettlebe. Die Arbeitnehmer im Metallgemerbe haben den Schiedsspruch abg«l«hnt. * Di« Dienstzeit der Kreishmwtmannfchast Zwickau ist für das am 1. Oktober beginnende Winterhalbjahr auf vorm. )48 bis nachm. ^4 Uhr festgesetzt worden. Die Geschäftszeit für den Verkehr des Publi kums wurde auf vorm 8 bi» nachm. 1 Uhr beschränkt. * Die Technisch« Nothilf« kann heut« auf ein zweites Jahr ihre» Bestehens zurückblicken. So häufig wie im ersten Jahre hat ste in die- sem Jahre nicht in Tätigkeit Keten brauchen. Während sie 1919-20 nach den endgültigen Ergebnissen 521 mal einsetzen mußte, beläuft sich diesmal, soweit ssch bisher überlicken läßt, die Einsatzziffer auf 890. Es ist im letzten Jahr kaum eine Woche verlausen, ohne daß die Tech nische Nothilf« an irgend einem Ort im Deutschen Reich tätig war. Von den 52 Iahreswochen sind nur sechs ohne jeglichen Einsatz ge wesen. Bezüglich der aufrechterhaltenen Betriebe hat sich im Berichts- jahr gegenüber dem letzten Jahr da» Bild insofern verschoben, als die Einsatzzahl für Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke im Verhältnis zu- rückgegangen ist, während in der Landwirtschaft diese Ziffer bedeutend gestiegen ist. Auch das Eingreifen der Technischen Nothilfe bei ele mentaren Ereignissen hat sich beträchtlich erhöht. Hier stehen den drei Einsätzen dieser Art vom Vorjahr im Berichtsjahre 26 gegenüber. Der Ausbau der Organisation ist kräftig fortgeschritten. Dir Zahl der Orts-, bezw. Landgruppen hat sich um üb« di« Hälft« vermehrt, die Mitgliederzahl hat sich seit dem Vorjahre verdoppelt. Die einzelnen Berufe sind an der Mitgliederzahl folgendermaßen beteiligt: Technische Fachleute 18 Proz., Handwerker 10 Proz.. Landwirt« 22 Proz., freie Beruf« 18 Pro^ Arbeiter 15 Proz., Studenten 6 Pro-, und Frauen 11 Pro». «atumsablehnung mit Erfolg in der Reichsregiorung gesessen; sic wird «uch in der neuen Koalitionsregierung keinen ihrer Grundsätze auf- »eben, sondern dir Ihren durchzusetzen wissen. Daß die Deutschnaiionalc Kolkspartei narrmssichtlich nicht in di« Regierung elnbezogrn werden vivd, kann die Deutsche Doltspartci nur bedauern; ihr konnte solche IDaffenbrüderschaft nur angenehm sein. Di« Deutschnationalcn werden »der nicht nur von der Sozialdemokratie, sondern auch vom Zentrum ind von der Demokratischen Paeici abgclehnt. Die Deutsche Dolks- mrtei trisst also keine Schuld daran, daß bei der Blockbildung der Ritt« di« Deutschnationale Pattei ausscheidet. Die Politik d« mich- Iten Feit steht unter dein Drucke der Illtimatumserfüllung. Es gilt jetzt iller Welt zu zeigen: das U lt imatum i st u n e r f L l lb ä r! Die Katastrophe der Unerfüllbarkeit kommt also sicher. Es gilt nun aber, >ie Katastrophe zu mildem; eine völlige Ablehnung der Ultimatums- vrüerungen würde wieder die ganze Welt gegen uns aufbrinaen. Wir nüssen dem Auslande zeigen, Laß wir den guten Willen haben; das Iltimatum aber müssen unser« Feinde stückweise abbauen. Wir kön- len dabei auch den Weg neuer Steuern zur Beschaffung der Ultima- umserfüllung nicht vermeiden. 1lnd da hält es die Deutsche Dolkspar- ^»i für ihr« unbedingte Pflicht, gestaltend mit einzugrclfen. Die deut- Me IndusKI«, Las Leutsch« Bürgertum, darf auf keinen Fall durch ein» lritlg« sozialdemokratische Forderung ruiniert werden. Das zu ver hüten wird «Ine der Hauptaufgaben der Deutschen Volkspattei in der neuen Regier: ng sein. Und das wird sie nur können, wenn sie in die , Regierung einkitt und das Finanz- oder Wirtschaftsminiskrium über nimmt. Lorbeeren werde dl« Dentsu Dolkspartei auch dabei nicht ernten können, st« werde aber das Bewußtsein haben, am Wiederauf bau nach Kräften milgearbeitct zu haben. Ueber die Lage In Sachsen berichtete sodann Landtagsabgeordne- ier Oberbürgermeister Blüher-Dresden. Auch die Art der jetzigen pckssischen Regierungsbildung ist, so legte er dar, auf di« Dauer un sattbar. Auch hier muß ein Wandel eintrctcn. Ob das durch Ncu- nohk" oder h"7ch einen bloßen Kabinettswechsel z» «".folgen habe, ^sMi» sicht ««jagt w«rü«a, Much hi« wuL, «tu« «vent, Koaji- Schmcbcrg, 30. Sept. Der Bezirk Erzgebirge im Sachs. Keglerbund veranstaltet in Aue vom 1. bis 9. Okt. ein Meistcoschasts- kcgeln (50 Kugeln). Aus den dem Bezirke angehörendcn Verbänden wird ein edler Wettstreit entstehen, wiuken doch dem Sieger außer einem stattlichen Geldpreis noch Münze und Diplom. Das Kegeln fin det auf den beiden schönen Bahnen des Prießnitzheims statt. Im Zu sammenhang mit dem Meisterschaftskegcln veranstaltet der Verband Au« ein 10 Kugelprciskegcln (1. Prüs öOO Mk.) und ein Puukt-G?!d- prcis'kgciu (Dauerbahn 4 Kugel 2 Akk.) auf der Dahn Les Rest. Bür- gergarku bezw. im Prießnitzheim. Am Sonnabend, den 1. Okt., findet abends im Hotel Stadtparl für die Auer und von auswärts bereits auwcfcnden Kegler ein Dcgrüßungsabend mit Tänzchen statt. Am SmmtagvormiLag folgt dann im Hotel Blauer Engel die Herbsiver- wnltungsraissitzung des Bezirks mit wichtiger Tagesordnung. Auch diese keglerifche Veranstaltung des aufwärts strebenden Bezirks dürft« sich zahlreicher Beteiligung durch die Bczirksmitglieder erf-euen. * Konzett selten« Instrument,. Sin interessante» Gastspiel wird den Einwohnern von Schneeberg, Schwarzenberg, Au» durch die H. Neubert-Cornell-Inskumenttal-KünstleriTrupp« geboten werden, die nach vorliegenden Zeitungsberichten überall mit dem denkbar gißten Erfolge ausgetreten ist, und zuletzt in Zwickau im „Schwanenschloß" gastierte. Eigenartig« Instrument«, es sind zirka 30 Stück an der Zahi, von wundervollen Klangwirkungen werden von Damen und Herren in höchster Vollendung gespielt. Auf Len verschiedensten Instrumenten, wie Saxophonen, Stahl-Marimbaphonen, Skylophonen usw. verfügen die Künstler über eine verblüffend« Technik und Fettigkeit, di« haupt sächlich bei der Wiedergabe der Ouvertüre «r „Dicht« und Bauer" auf drei Lylophonen zu gleicher Zett zum Ausdruck kommt. Besonders in teressant und herrlich an Klangfarbe und Tonfüll« waren dl« Vor führungen auf der amerikanischen Glockenorgel, sowi« di« Wiedergabe des Dlumenliede» auf 40 Weingläsern seitens der dr«i Damm der Truppe. Auf Grund der uns vorliegenden günstigen Urteile der Presse kann der Besuch de» Gastspiele» demnach warm «mpsohlen werden. * Späte Einsicht. In ein« tn Dresden ebgehattenen öffentlichen Versammlung sprach Wirtschaftsminister F«i lisch über die Ar beitsgemeinschaft des ganzen Proletariats. Nach einem Bericht der „Dresdner Volkszeitung" führte er u. a. felgendes aus: „Nun be steht zur Zeit die goldene International« des Kapitalismus, eine rote Arbeiterinternationale existiert aber ls-der nicht. Die englischen Arbeiter kämpfen zwar, aber ste kämpfen nur für sich, für ihr« Klass« und ihr Land, sind ober für international» Gedanken nicht zu haben. Ein« Ho-ffnrmg aus ein« Welkcvoluticm sind sie nicht, ebensowenig die amerikanischen Arbeiter. In Frankreich hat die Sozialdemokratie überhaupt keine Macht. Dom deutschen Arbeit« kann in dm ganzen Welt niemand hoffen; er m-uß sich auf sich selber verlassen." — Man kann hierzu mir sagen, daß diese bittere Erkenntnis dem sächsischen Wirtschaftsminister reichlich spät ge kommen ist. Infolge Lohn- und Paplerpreiserhöhungen beträgt der monatliche Bezugspreis des „E. V." 6.— Mk. G«pt. S» Itzcho« lam « « unerhört«« Ledrohun- »m und Mißhandlung«, von BUrg«rn durch sugmdltch« Kommunisten. Sin« Log« zielt ihr» Dründungsversammlung ad, al» »in« Anzahl halbwüchsig« Burschen da» Han» stürmte. Einige älter» Herrin tra- t»n ihnen «ntg»gen und suchten ihnen den Zweck dir Zusammenkunft zu «rMmn. L» wurb« ab« gar nicht auf st» gehört. Sie wurden ni«- bepgeichlagen. Di« Band« trat den schwarz-weiß-roten Flaggenschmuck mit Füßen, schlug die ganz« Loge in di« Flucht und zertrümmett« di« Fensterscheiben. In diesem Augenblick zog am Hause etu Fackelzug des Jugendbunde» vorüber, der ein Fest b«ging. Di» Horde stürzte auf dir Straß, üb« di« jungen L«ute her, entriß ihnen Li« Fackeln und schlug tn bi« Scha, «tn. <r» «ntwickelk sich «tn heftiger Dtrahenkampf, bei dem e» auf beiden Sitten Verlust« gab. Erst dem Eingreifen der Po- lizoi g«lang e», di« kommunistischen Ruhestör« zu vertreiben.
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