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Erzgebirgischer Volksfreund : 30.08.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192108301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-08
- Tag 1921-08-30
-
Monat
1921-08
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.08.1921
- Autor
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«kn MnWrM dl ikmN» Verlt», 2C August. U»t« d« Vorsitz ix» Reich»prösid«nt« tritt «m Montag »ormittag 11 Uhr «in Mintsterrat »ufanü»««, dar Ach Mt der inuerpolttisch« La» d« Reiche» befass« wird. G Berlin, 28. Aua. Der deutsch« S-schäststrüger in Port», Bot» sä-ostsrat von Hoesch, hat dem französische» Ministerprösidenbe» Briand al» Vorsitzenden de» Obersten Rates eine Rot, übergeben, in der es u. a. heißt: Die deutsch« Regierung hat seinerzeit gegen die Derhüngnng der Gautttonen al» einer mit dem Vertrag von Verfaille» und dem Völkerrechte unvereinbaren Verwahrung ein gelegt. Nachdem deutscherseits da, Ultimatum angenommen und alle bisherigen Zahlungsfrist«» pünktlich eingchalten morde» sind, glaubte sich die deutsch« Regierung zu d«r bestimmten Erwartung berechtigt, daß die Sanktionen alsbald restlos aufgehoben würden. Sie bedauert auf» tiefste, daß sich di« alliierten Regierungen hierzu nicht haben entschließen können. Di« deutsche Regierung sicht sich genötigt, den ihr gänachteu Borwurf zurSckznweis«», daß sie beä der Handhabung de» deutschen Gin» und Ausfuhvsystem» unter ver- stoß gegen di« Vorschriften der Artiksl 2V4/257 des Vertrag« mm Devsail^ Angehörig« oder Waren tvgeicheiner der alliierten Mächte schlechter behandelt habe al» diejenigen eines anderen Lande». Dieser Bchauptung können nur gelegentliche Mißgriffe Nachgeordneter Stellen zugrunde liegen. Die deutsche Regierung ist durchaus entschlossen, die in den Artikeln 284/207 übernommenen Verpflichtungen sowohl im besetzten wie im unbesetzten Gebiete Deutschlands zu erfüllen Sie sicht sich aber genötigt, daraus hin zuweisen, daß weder der Vertrag von Versailles, noch da» Rhein- landabkommen den alliierten Machte» oder den an der Besetzung des Rheinland«» beteiligten Staaten ein Kontrollrecht über die Einhaltung dieser Bestimmungen in Bezug auf da» besetzte Gebiet gibt. Um indessen den alliierten Regierungen di« Überzeugung von der loyalen Handhabung der deutschen Gin- und Ausfuhr, bestimmungen zu verschaffen, will sich di« deutsche Regierung mit der Schaffung der unter Ziffer 2a der Note Ew. Erz. vorgesehenen Organe rinverstairden erklären. Ei« knüpft aber diese Zugeständ nisse an die Voraussetzung, daß sich das alliiert« Organ bei seiner ans das besetzte Gebiet beschränkten Tätigkeit jeder Einmischung in die deutschr Exekutiv« enthalten wird. s'' Aufhebung des obersMesischon Belagerungszustand«. Oppeln, 28. August. Laut Beschluß der Intcralliie'len Kommission wird der Belagerungszustand über Oberschlesien sofort aufgehoben. Ernste Unruhen in Potsdam. Potsdam, S8. August. Der Ingendbund der Dentschnationalen Dolkspartei hatte für heute in Potsdam eine Erinnerungsfeier an die Schlacht von Tannenberg unter freiem Himmel geplant. Da di« „Rote Fahne', das Berliner kommunistische Organ, ihre Parteigenos sen zu Gegenkundtzebungen aufrief, waren vom Polizeipräsidium in Potsdam Versammlungen unter freiem Himmel verboten worden. Di« Deutschnationalen hielten ihre Tauncnbergfeier in der großen Luft- schiffhall« bei Wildpark ab und in der Aula eines Potsdamer Gym nasiums. Si« nahm einen ungestörten Verlauf. Dem Rus« der kom munistischen Parteileitung waren ungefähr 12 000 Kommunisten g«- solgt. Sie wurden auf verschiedene Lokale verteilt, in denen ihr« Der- sammlungrn abgehalten werden sollten. Aus dem Wege dahin wurden zwei Reichswehrsoldaten von der Meng« belästigt. Ein Wachtmeister der Schutzpolizei, der ihnen beisprang, wurde »iedergefAage» und griff in der Notwehr zur Waffe. Dabei wurden zwei Personen ge tötet und ein« Person verletzt. Der Wachtmeister selbst wurde von der Meng« iibel zugerichtet. Auch an anderen Stellen kam es zu Zusammenstöße» mehr harmloserer Statur, bei denen jedoch gleich falls einige Personen verletzt wurden. Als der Meng« bräunt wurde, daß zwei Opfer zu beklagen seien, bemächtigte sich ihrer eine große Er- regung, so daß es die Schutzpolizei, nm Blutvergießen zu vermeiden, für geraten hielt, sich vorrübergehend zurückzuziehen und «im Ver sammlung in dem Lirstqarten vor dem Etadtschloß zuzulassen. Wäh rend dieser fanden Verhandlungen zwischen den Führern der Demon- stranten und dem Polizeipräsidenten statt, in denen der Präsident ver sprach ein« genaue Untersuchung der Angelegenheit einzuleiten, und daß kein Gebrauch von der Waffe gemacht werden solle, wenn di« Monge ruhig zum Bahnhof gehe und die Stadt verlaffe. Auf Grund dieser Verhandlungen wurde von den Führern auf di- Menge be ruhigend «ingewirkt imd di« Demonstranten gingen auseinander, ohne daß es zu weiteren Zusammenstößen gekommen wäre. VerMche Angelegenheiten. ' Ne« Gesetzentwürfe. Das Gesamtministerium hat beschaffen, dem Landtage die Entwürfe eines Gesetzes über dieLinderungder Rot der Kleinrentner und eines Gesetzes über Sonntags ruhe vorzulegen. Bei dem Gesetzentwurf über die Sonntagsruhe handelt es sich um ein« allgemeine Aenderung des Paragraphen 105 der Sisichsgowerbcoronung. Der Entwurf will die Zahl der erlaubten Sonn tage vermehren, aber die Zeit der Beschäftigung für Angestellte «in- schränken. Die sächsische Regierung hat di« gegen diese geplante Acn- dcrung erhobenen Einwände der Angestolltenorganisationen sich zu-igen gemach und sich gegen den Entwurf ausgesprochen, well die Angestellten »ich gewillt sind, daß di« Zahl der Sonntage, an denen die Geschäfte offen gehalten werden dürfen, vermehrt wird, und daß sie lieber dcr'n virrlngerung »nb dafür «l» V«rl8ngenmg b«r Geschäff»«ff « s« Lag« wünsch». Lin« Aenderung d« Sonntagsgeschäftezeit in d« Friseurgeschäfte» ist in de» Entwurf entgegen der bw» herig« allgemein«» Annahme nicht vorgesehen. * Vie bM b« SarchwwNM in lieber di« bereit» gemEk^horsams- und Dienstverweigerung eine» Teile» der Chemnitzer Landespolizei wird amtlich folgende» mitgetrikt: Don» »er»tag, den 2b. August, sollte bei der Chemnitzer Abteilung der Lan despolizei eine größer« Uebung statlfinden, zu d«r «in« Hundertschaft in Stahlhelm ausrücken sollte. Der Stahlhelm ist seit Bestehen der grünen Polizei in alle» Ländern al» Kopfbedeckung eingesllhrt und hat sich auch gut bewiHrt. Wenn er auch nur kür ernst« Lage in Frag« kommt, so müssen sich doch Lie Beamten an das Trage» de» Stahlhel me» gewöhnen. Au» diesem Grund« wirb nur ab und zu angeordnet, daß bei Uebung« der Stahlhelm aufgesetzt werden muß. Al« am 24. August der Befehl bekannt wurde, -ah zu der Uebung in Stahlhelm ausgerückt werden sollte, sind einige Beamte sofort vorstellig gewor den und haben um Aufhebung dies«» Befehles gebeten. Unter Berück sichtigung, daß unter den jetzigen Lemveraturverhältniffen da» Tra gen des ungewohnten Stahlhelm» für die Beamte» anstrrngenü sein würde, ist entgegenkommenderweise zugesagt worden, Laß Li« Hundert schaft tu Lastkraftwagen nach dem Uebung»platz« hin und wieder zu rückfahren sollt«. Außerdem ist bekanntgegeben worden, daß es nicht Absicht der Abteilung wäre, künftig bei culen Hebungen Stahlhelm tra gen zu lassen, sondern, -aß di« Anordnung nur für selten« Fäll« ge geben würde. Am Tage der Uebung war ein großer Teil der Hundert schaft anstatt im Stahlhelm im Tschako angerreten; vom Führer Ler Hundertschaft wurde sofort auf die Folgen dieser Befehlswidrigkeit hin gewiesen und den Beamten Gelegenheit gegeben, w«gzutreten und in der vorgeschriebenen Kopfbedeckung wiederzukommen. Darauf trat wiede rum der größere Teil Ler Hundertschaft ohne Stahlhelm an. Diese Gehorsamsverweigerung ist darauf zurückzusühren, daß einige Beamte In der Hundertschaft wider die Wahrheit verbreitet haben, daß in Dresden die Beamten durch eine ähnliche Gehorsamsverweigerung die Abschaffung de« Stahlhelm« durchgesetzt hätten. Der Ministerpräsi dent hat in Vertretung der auf Urlaub befindlichen Ministers des In nern angeordnet, -aß den Beteiligten wegen gemeinsamer Gehorsams- Verweigerung der Dienst sofort aufgekündigt werden soll. Der Be- amtenschaft steht das Recht zu, durch ihre gefühlten Vertretungen bei der Dienstbehörde Vorstellungen zu erheben, wenn ihnen diese oder jene Diensteinrichtung oder Bekleidungsvorschrift unzweckmäßig er scheint. Es kann aber unmöglich zugelaffen werden, daß die Befol gung eines rechtmäßig erteilten Befehls davon abhängig gemacht wird, ob die Beamtenschaft ihn für zweckmäßig hält oder nicht. Auch die Solidaritäts- und Sympathiekundgebungen aus den Kreisen der übri gen Chemnitzer Landespolizei sind schärfstens zu mißbilligen. Sie be weisen nur, daß die neue Organisation noch nicht überall von dem Gefühl der Pflichterfüllung durchdrungen ist, das ganz besonders von Polizeibeamten zu fordern ist; sie beweisen aber auch, daß st« noch nicht genügend gewerkschaftlich geschult ist, um sich van dem Mißbrauche der Koalitionsfreiheit fernzuhalten. Keine Regierung, di« ihrer Verant wortung gerecht werden will, kann derartige Widersetzlichkeiten gegen rechtmäßige Befehle ungeahndet lassen. i ! * Beschleunigung der Durchführung de« Reichsversovguvgs- gefetze». Um den berechtigten Klagen -er Kriegsbeschädigten über zu langsam«» Fortschreiten -er Durchführung des Reichsversorgungs gesetzes abzuhelfen, hat das Reiä-saubeitÄminilsterium sich ent schlossen, die Umanerkennuug dm Beschädigten nicht mehr von den Hauptvevsorgungsämtern, sondern von den Versorg:: ngsämtern vor nehmen zu lassen. Währen- bisher die Versorgungsämter nur bei der Vorbereitung der erstmaligen Feststellung der noch früheren Milit?rversovgungsgesetzen berechneten Beschüdigungsrenten mit- wirken tonnten, die Feststellung selber aber den Hauptvevsovgungs- ämtevn vorbehalten war, soll diese Arbeit in Zukunft grundsätzlich von den Versorgimasänitev» selbständig ausgeführt werden. Das bisher geübte Verfahren war notwendig gewesen, weil in An betracht der grundlegenden Neuerungen des Reichsversorgungs- gesstzes ein« einigermaßen einheitliche Durchführung bei der Hand- habung des Gastes durch über 300 Versovgcingsümter nicht ge währleistet schien. Nachdem aber die Kennens des Gesetzes im Laufe eines Jahre« Allgemeingut aller Dcc.orgzmgsbehörden ge worden ist, erscheint di« erforderlich« Einheitlichkeit in ausreichendem Maße gewährleistet, auch wenn die Versorgunqsämter selbständig di« Entscheidungen auf Grund des Reichsversovgungsgesetzes zu treffen haben. Durch den Fortfall der Tätigkeit -er Haupt- versorgungsLinter wird also zweifellos eine große Beschleunigung in der Durchführung der Bsschädigtenosrsorgung noch dein Reichs- versorgunasgesetz erreicht werden. Die bei den Hauptversorgirnys- äintern fteiwerdenden Arbeitskrenfte sollen einerseits der Bo schlvunigung der Anerkennung der Hinterbliebenen, die nach wie vor bei den Hauptversorgungsämlern erfolgt, zugute kommen, anderseits sollen sie zum Tül den Dersovguilgsämt-rn zur Ver fügung gestellt werden. Die vom Reichsarbeitsministeriu-m er- lossene Verordnung wird im Laufe der nächsten Monat« in der Mois« durchgeführt werden, -aß bis .zum l. Januar 1922 im all- gemeinen alle Versoraungsiimter mit der selbständigen Bearbeitung beauftragt werden. Dis dahin sollen die Versorgungsümchr, die noch nicht selbständig entscheiden, -och di« Vorbereitung weiter als bis her durch sichren, sodaß di« Akten nur noch ein«r lleberprüfung durch das Hauptversovaungsnmt bedürfen. Der Fortgang der An- eukennung wird seitens des Reichsarbeitsministeriums überwacht werden, um de, wo zu langsam gearbeitet wird, Mchilfs schaffen zu können. Wenn all« an der Bearbeitung -er Versorgung be- teiltgter Stellen verständnisvoll Hand in Hand arbeiten, ist von der Neuerung eine wesentlich« Beschleunigung mit Sicherheit zu er warte«. * NvkstMck^ ßhtfffßtWlmMM Lo^«< Bon «ftwm mkFkerwi Beamke»» verband wird zu L«m Fall Lotz« noch mitgrtrllt: „Di« Lrnrnnung Lot- z«» »um Zustizamtmann muß den schärfsten Protest d«r Beamtenschaft brxmsfordern. Si« b«-«utet «in«» weiter«» Angriff d«r sächsische» ««ateruag gegen La» Berufrb«amte»tum. Lotz« hat nicht einmal Li« Anstellungsprüfuna bestanden. Di« Laufbahn Ler Expodittonsbeamte» ist «hm sonach veachloffen, La er durch Richtbestehen der Anstellung». Prüfung aachäeeviese» hat, Laß er «ich« einmal Lie für di« erst« Stufe dieser Laufbahn (Gruppe v, Assistenten) vorgeschrieben« beruflich« Bor- biloung und Li« erford«rlich«n Kenntnisse besitzt. Lotze war bisher nur Schreiber und hat al» solcher nur äboeschrieben ober aush-lfs- weise die leichteste» Büroarbeiten erledigt. Da» Reich hat durch einen KabinettsbeMuß vom 24. Zanuar Liest» Jahre» verfügt, daß ein« Beförderung au» einer Beamtengruppe in ein« ander« nur in d«« Weis, erfolg«» soll. Laß der betreffende Beamte nur in die unterste Stus« Ler neuen Beamtengrupp« aufrück« und daß bei Abweichung«» hiervon Lie Zustimmung de» Reichskabinett» erforderlich fei. Dieser Beschluß gilt auch für di» sächsischen Verhältnisse. Lotze ist nun aber nicht in die unterste Klaff« der Expeditionsbeamtengruppe ö, sondern gleich in Grupp« ö, ab» dir höchste Stuf«, ring«reiht worden. Auch di« Art seiner jetzigen Beschäftigung verstößt gegen di« Vorschriften d« B.-O. Sein« Tätigkeit ist nicht di« ein«» Amtmann«». Nach einer vom jetzigen Iustizmtnister dem widersprechend«» Verband der mitt leren Iustizbeamten Sachsens gegenüber abgegebenen Erklärung soll Lotze den Eingang im Justizministerium besorgen, also Oeffnen, Ab stempeln, Verteil«» der beim Justizministerium eingehende» Schrift stücke (alles Arbeiten eines Beamten -er Gruppe 4 oder 5) und ferner mit parteipolitischen Arbeiten für den Iustizminister beschäftigt wer den. Diese Arbeit des Bearbeiten» de« Einganges ist keine solche, di« der verantwortlichen Stell« und Ler Besoldung eines Amtmannes ent spricht. Nach den eigenen Worten de» Iustizmtnister» Dr.. Zeigner soll maßgebend für Lotze« Berufung gewesen sein, einmal der Umstand, daß er sich mit einem Parteigenossen umgeben will, dem er ganz ver trauen und dem er Parteisachen zur Erledigung geben könne, und zum anderen, -aß ihm Lotze von seiner Partei besonder» empfohlen wor- den sei. * Der Ba« d« neuen Dezirksstvaße Aue—Niedmsschlema—Stein hat nunmchr auf der Strecke Mischen der Holzschleifers, Poprsuuwi) und Niederschüwa begonnen; aber auch auf dem oberen Telic werden die Erdarbelten bald ihren Anfang nehmen. Wie wir vernehmen, rst folgende Linienführung vorgesehen: Sir zweigt in Aue von der Schnee berger Straße ab, benutzt den Niederschlemaer Weg, gewinnt in der Nähe des Kircheisschen Landhauses die Höhe des Floßgraben«, führt am Abhangs an demselben fort, rechts am Erholungsheim des Leip ziger Handlungsqehilfenverbandcs vorüber und mündet in der Näh« der Mtienpapierfabrik in die Ortsstraße von Niederschlsma, benutzt jo- dann die erst« Strecke der Straße nach Wildbach an -er früheren Schlemaer Warte und setzt dann auf einer neuzuerbauenden Brücke bei der obengenannten Holzschleiferei auf das rechts Muldemrfsr über, auf dem sie bis zu L«n herrlich gelegenen Stein-Hartenstein verbleibt, rechts oben das vielbesucht« Forschaus an der Prinzenhöhle und links die Ruine -er Isenburg liegen lassend. Di« Straß« erschließt die land- schaftlich schönsten Punkte -es Muldentales und wird für den Fährverkehr sicherlich diesem Teil« unsere» Erzgebirge» viele »eu« Dssuchsr zufikhven, ihm freilich auch durch den gewiß zu erwartenden Kraft wagenverkehr di« bisherige Ruhe rauben, Lie von den Freunden die- ses Gebietes so gern ausgesucht und wohltuend empfunden wurde. Doch für diese stehen Li« bisherigen Waldweg« immer noch zur Benutzung; denn auch hier führen viele Wege »ach Rom, und vielleicht ist es doch noch möglich, die Erlaubnis zur Benutzung des Weges rechts der Mulde unterhalb -er Leorchardtschen Papierfabrik für Spaziergänger aus- zuwirksn; es ist die» ein Wandevweg von größter landschaftlicher Schön- Heft. Der Bau -er neuen Straß« wir- bekanntlich von den Bezirks- verbänden Schwarzenberg un- Zwickau aurgcführt unter Zuschüssen des Staate», der betreffende» Gemeinden und anliegenden Werks. Die Kosten sind sehr bedeuten- und sollen gegen 6 Millionen Mort be tragen. * Tagung be« deutschen Mlekcftrigrmgsämter. In Dresden fand eine Tagirng der deutschen Misteinigungsämter statt. Das erste Rese- rat der Tagung gab Stadtrat Brumby-Berlin über Charakter un- Zukunft der Einigungsämter. Er schilderte Üi« Li- nigungsämter in ihrem eigenartigen Verhältnis zum Wesen der Der- waltungsbshörden und der Zivilgericht«. Besonders beleuchtete er das Verhältnis des Einigungsamtes zum Wohnungsamt. Es sei nach der Ansicht einiger Fachleute nicht abhängig von irgend einer vorgsschlm Behöb e, sondern nur von dem Gesetz. Insofern sei es unbedingt ein Eondsrgsricht, dessen En Scheidungen unanfechtbar seien. Dieser Cha rakter erfordere seine Unabhängigkeit, was aber mit der Praxis in Widerspruch stehe, da vielfach Behörden versuchten, in einer ungerecht fertigten Weise «inzugrsifen. Die Zukunft der Linigungsämter müsse sich mit der Frage befassen, ob nicht noch im weiteren Umfangs die Laienschaft zu seiner Gerichtsbarkeit herangezogen werden müsse. Der Staat habe den Mieterschutz bisher zu weit ausgedehnt, um seinen Bs» pflichtungcn noch gerecht zu werden. Die Zwangswirtschaft werde sich wohl in absehbarer Zeit nicht beseitigen lassen. Die Einigungsämter seien also Organe der Verwoltuogsgr. Vüsbarkeit. Daraus ergebe sich auch ihre Berechtigung für dis Zukunft. ' Ei«« Auslosung Sächsischer Dtaatspaplev«, von welcher di« 3 zinsigen Staatsschulden.Kaffsrsschetne vom Jahrs 1855 betroffen worden sind, hat mn 20. d. M. stattgefui»den. Die Inhaber -er- Die doppelten Nummer». Roman von H. Stein. Amerikanische» Lopyrigth 1921 by Carl Duncker Berlin. - (Nachdruck verboten) (14. Forlseßung.) Er erschrak. Warum war ihm das ft hernusgcschlüpst, wäh rend er es -och liebte inkognito zu bleiben. Bianka tat komisch er- schrocken. .Kriminalkommissar? So ein gefährlicher Mensch sind Sie? Do sind Sie wohl irgendeiner grausigen Mordtat auf -er Spur.' »Das weniger — eigentlich mehr eine Erholungsreise —' „Wer Ihnen da« glaubt. Wer — einen Kriminalkommissar habe ich mir ganz anders vovgesiellt. Sie sind jo ordentlich ein lustiger Herr.' „Warum nicht, un- ich hoff«, Sie lernen mich noch näher kenn??." »Also auf morgen bei Briesemeister.' Gr grüßte und wandte sich, um Lie Bielansko hinunterzugehen, als ciner der Schauspieler ihn an redet« „Wenn es Ihnen recht ist, gehen wir zusammen, ich wohne in der 'mwiniarska, da habe ich sowieso denselben W«g." „Um so angenhuier, Herr —' > „Gelloch Regisseur und Komiker Le» Eltseum —' . „Richtig, richtig, ich habe Sie ja bewundert.' „Bitte, bitte.' Schlitter schritt neben dem Schauspieler, und wußte ihn, ohne »oh er es merkt«, geschickt auszufrogen. Ganz in Ler Niche Ler Dluga war ja da« Ghetto, do» alte Iudenviertel, und da» war die Gegend, in der er vielleicht noch manche« zn erforschen hafte, weil dort s!l: gand lichtscheue Elements wohnten. Schauspieler, -er ebenfalls versprach, am folgenden Tage in -er Konditorei zu sein, Wer weiß, «in ortskundiger Führer konnte ihm vielleicht noch nützlich winden. Der verschlafene polnische Portier öffnet«, un- Schlüter schritt die Treppe zu seinem Zimmer empor. Wirklich, di« schöne Bianka Hotts recht. Vertrauenerweckend sah da» Zimmer nicht aus, mid noch weniger das Bett. Aber Schlitter war an manches gewöhnt, bestreute das verdächtige Lager fleißig mit dem Inhalt seiner Insvktenpulverflasche und legte sich in den UulerNsidern darauf. Noch konnte er nicht schicen und wollt« bei -ein Schein der Kerze, die das düster« Gemach noch unwirtlicher erscheinen ließ, zuerst seinen Plan für den morgigen Tag machen. Zuerst nahm «r noch einmal den' Tausendmarkschein aus der Tasche und begann ihn mir der Lupe zu untersuchen. Sa wenig er mit Reichtum gesegnet war, er Hütte etwas darum geg-bcn, wsim er falsch gewesen, ober er schien unzweifelhaft echt. Dann los er die Nummer und sprang wie von einem elektrischen Schlags ge troffen auf, um noch seinen: Notizbuch zu greifen. Mar das die Wahrheit? 740 142! Da stand es ganz deutlich! 740 142, dieselbe Nummer, die der falsche Schein getragen, -er da mals den Anlaß zur Verhaftung Otto Koppels tnegl Er Hiatt Len echten Schein in der Han-, der mit jenem vertauscht war. Alle Müdigkeit war aus Schlüters Wegen vevschwuirden. Der Zufall hatte ihn nicht genarrt, un- sein Mück hatte ihm «in« Spur in den Weg geworfen. Wie kam Bianka Montana zu diesem Schein? Unzweifelhaft hatte sic selbst von irgend einem Pcrdrechen kein« Ahnung. Sic hatte ja nicht mit der Wimper gezuckt, als er vor ihr seinen Beruf nannte. Stand sie mit Koppel ft» Verbindung? Oder mit Milewski? Freilich es war ja auch möglich, daß der Schein durch Zufall in ihr« Un- jetzt lag «ine ga^e lange Nacht vor Hm, in -er er nicht» unternehmen konnte. Vergebens suchte er fein« Nerven zur Ruhe zn zwingen. Wor -ic kleine Bianka vielleicht doch eim gefährlicher« Person, als er dachte? Hatte sie sich nur in -er Gewalt gehabt, und «r durch eine törichte Offenheit alle» verdorben? Wie, wenn sie nun in der Nmht verschwand oder ihre Helfershelfer warnte? Er batte wirklich wie ein Tor gehandelt! Aber nein! Diel wahrscheinlicher war er, daß sie nur ein leicht fertiges, kleines Persönchen war, da» den Schein in gutem Glauben empfaiuzen halte. Er verbrachte -!c ganze Nacht fast schlaflos. Warum hott« er nicht Bianka Lis vor ihre Wohnung begleitet, dann hätte « si« doch schon am Vormittag aufsuchen können! Wie der Tag begann, war er schon augszog«» :md stand aus der Straß«. Noch war es nrenschenlscc, aber die Läden wurden be reits geöffiret, und die Juden standen in ihren Kaftanen und Som- metkäppchen ror den Türen. Di« polnischen Knaben, die die Morgenzeitungen ousriefen, liefen umher, Hausierer mit gri hsu Brettern, «nef denen knusprige Weißbrote logen, ließen ihre Mar« unbedenklich von schmutzigen Händen -rücken und kneten, «he sic ge kauft wurden. Dann ertönte ein schw.eticrüdes Trompclensigtml. Ein Reiter sprengte in glänzender liuisorm durch die Straße und blies dazu auf seiner Trompete, hinter ihm folgt« in Karriere ein offener Wagen, in dem <mschei>«nd ein hoher Offizier im blitzende« Helm »nd purnkcnder Uniform saß. — Es war in Wirklichkeit nur ein Branddirektor non der Feuerwehr, der sich in diesem Aufzugs zu ettwm Brandc b«gab, wie der Held in einem Ausstattungsstück. Schlüter «vor Lurch di« Bi« Ian «ko -um Lheoterplatz mit dem herrlichen Prachtbau de» Großen Theaters gegangen unL stand vor dem Gsbäude der Polizei, als die Bureaus soeben geöffnet wurden. Nach Bianka könnt' sr iu der frühen Stunde dech nicch kgrjchsg, so wollte er zum wenigsten sein« anderen Ziele verfolgen. >>and ai kommen war. Dann aber war es vielleicht noch lasier! «o verging die turze Zeitspanne auf -« mrnschenieereu i Dann liefen also Lie echten Schein« i» Warjchau um, dann war er tM». «st ««v-8 rMg« StM - -----
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