Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 11.08.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192108118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-08
- Tag 1921-08-11
-
Monat
1921-08
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.08.1921
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erwartungen, do» KapNül zm Tragm« der Reparatiomskost« h» <mzu»i«h«n, jetzt «och besteh«,». Di, Vteuervorlog« der Rogi«u>t- Dirch hab« st» «michtet. Damit ist der Augenblick gekommen, wo bi, B4«Uhn»-,frtst, di«'Li« unabhängig« Soztald«mokvati» dem Kabinett Wirch zur Durchführung der au» dem Ultimatum sich «- ««benden Aufgabe» gewährt«, abaelaufea! Degenüber den jetzig« Abfichten der Regierung Wirth bann nur nach rütÄtzhtalostg ««Pf tu Frag« komm««. SazloWrmokratk «d «egirrungekoakitio». Derli», g. Aug. Auf dem Berliner B^dckstqg der Mehrheit»- fozialdemokrateu «vurd« folgend« Entschließung gefaßtt Lin Zu- fammengehrn der Sozialdemokratisch« Partei in der Regierung de» Reiche« oder eine» Lande» ist nur mit solchen Parteien mög- lich, di« 1. dir Republik anerkennen und zu verteidigen bereit find; 2. für di« Sicherung de» demokratischen Selbstbssttmm ungerechtes de» Bolte» in Reich, Staat und Gemeinde, 8. für di« Demokratt- firrung der Verwaltung und für di« Republidanifierun« d«r Reich»- «chr und de, Volizei<)vgontsati»nen. 4. für «in« pazifisch« Außen politik, S. für «in« loyal« Erfüllung de» Friedensvertrag«« und für di« Aufbringung der Lasten in erst«, Ltni« durch größtmöglich« Heranziehung de» Besitz« eintreten. Bramtfchweigkfch«« Braunschwetz, s, August. Auf dem Wear -ur Einführung der fozdütsttsche» Diktatur wurde von der Braunschweiger Regierung so eben rin neuer entscheidender Schritt unternommen, der im Bürger- dun de» ganzen Lande» groß« Empörung zur Folge hatte. Da» Staats- miutsterium will di« Braunschweiger Polizei und die Gendarmerie setzt von allen Beamten, Angestellten und Hilfsbeamten säubern, die dem Bund der Frontsoldat«, dem „Stahlhelm* und dem Selbstschutz un ähnlichen nationalgerichtet« politisch aber neutralen Bereinigungen und verbänden angehören, weil da» Braunschweiger Ministerium diese den Zntemssen de» Bürgertums dienenden Organisationen für ungesetz lich hält. Nach einer von allen vier Ministern unterzeichneten Ver- fligung find alle der Braunschweiger Polizcioirektion unterstellten Be amten und Hilfsbeamten, die einer der genannten Organisationen an» gehör« oder für einen dieser Vereine geworben oder sich in sonstiger Weise für diese betätigt haben, sofort zu entlassen. Den in gleicher Lage befindlichen festangestellten Beamten ist anheimgegeben worden, sofort ihr« Austritt au» den Vereinigungen zu erklären, widrigenfalls sie auch zur Entlassung gelangen. Diese Maßnahme ist vom rechtlichen Standpunkt au» betrachtet, unerhört. Am Dtenstaanachmittag sind infolgedessen 84 alte Beamte der Braunschweiger Sicherheitspolizei wegen ihrer Zugehörigkeit zum „Stahlhelm* entlassen worden, um linksradikal gesinnten Elementen Platz zu machen. Die Angelegenheit wird noch weite Kreise ziehen und vor allem auch im Landtag zu einem geharnischten Protest durch die bürgerlich« Parteien führen. Die Leitung des „Stahlhelm* hat gegen die Verfügung de» Staatsministeriums bereits Beschwerde beim Reichsministerium des Inne« eingelegt. Bekanntlich hat das Reichs- Ministerium verfügt, daß kein Beamter wegen seiner politischen Zuge hörigkeit in irgendeiner Form gemaßregelt werden darf. Die hiesige Ortsgruppe des „Stahlhelm* hat beschlossen, die entlassenen 84 Be amt« weiterhin zu besold« und st« vor jeder Notlage zu schützen. Ein« traurige Statistik. Bi» zum 1. Juli 1921 waren durch di« Reichstreuhandgesell schaft dem verlangen der Entente entsprechend von Len überwiesenen Heeresbeständen insgesamt zerstört worden: Gewehre und Kara biner 5 337 300, Maschinengowchre SS 708, Dtinenwerf« und Rohr« von solchen 20 S81, Geschütz« und Rohre von solchen 81 848, Lafetten 27 030, Scharfe Arttllerieaeschosse rmd Minen SOOOOOOO, scharfe Handgewehr- und Wurfgranaten 14 000 000, scharf« Zünder 84 000 000, Handwaffemnunition 380 000 000, Flugzeuge 13 369 (ausgeliefert: 622). Flugzeugmotoren 23 86« (ausgeliefert: 3644). von den noch vevbliÄenen Restbeständen find ferner bi» -um 6. August zerstört worden: 483 Geschütz«, 3S8 Geschützrohre, 848 Lafetten, 2 638 263 Stück Artillerismunttion und Minen, 1696 963 Stück Zünder für Artilleriemuition, 3 141 977 Kilogramm Pulver, 1198 Minen und Granatwerfer, darunter 80 Signalwerfer, 926« Maschinengewehre, 370 712 Gewehre, Karabiner, Tandgewshve, 19 312 Revolver und Pistolen, 227 86« blanke Waffen, 2 078 489 Gewehr», Wurf- und Handgranaten, 2 091241 Zünder für Hand granaten, 87 499117 Stück Handwaffenmuition, 370 290 Kartuschen aller Art, 849 830 Sprengladungen, Sprengpatronen, 14 826 Wag«n aller Art, darunter 418 Protzen, SO Maschinengewehvwagen, 781 Feldküchen. Außerdem große Mengen an sonstigen Kriegs gerät, roi« Waffenzubehör- und Ersatzteil«, optischem Gerät, Nach- richtengerät, Brückengerät, Gasschutzgerät, Werkzeugen aller Art, Feld- und Fördetbahngerät, Geschirr- und Stallsachen, Wagenzu- bchörteilen, Textilien, Feldküchengerät, Schiffszubehörteilen. Ferner 70 Feldbacköfen, 2 Motorräder, 140 Kraftwagen, 18 Kraftwagen anhanger, 220 Fahrräder, 8000 Armeesättel, 1000 Bocksättel, 800 Kielengeschirr«, 8 000 SOO Platzpatronen. Zusammenstoß mit Reichswehrsoldaten. Münster, 9. Aug. Zn einer Wirtschaft kam es zu ein«, blutigen Zusammen zwischen Reichswohrsoldaten und Zivilisten. Mehrere der Zivilisten wurden durch Seitengewchrhiebe verletzt. Die Poli zei wurde von dm Reichswehrsoldaten tätlich angegriffen. Ein Polizeibeamter schoß einen Reichswehrsoldaten nieder. Sovstttußla»» d» 8« Moria» ßmd ««längst «tn« außrrvrd«nkN<h» Tagung d«» Rate» d«r Volkskommissar« statt, in d«r beschloss« wurde, d«a Ber- tr«t«rn d«r Sowjetreaierung im Au»land« « befehle^ bi» auf weit«, n» jed« kommunistische Propaganda «inzustÜlen. Auch sollen die au»- ländisch« B«rtr«ter sofort mit den Einkäufen von Maschinen und so«- stigm Zndustri«produkten aufhören und di« Geld«, di« zu ihr«, v«r- sügung steh«, »um «»kauf vo» L«ben»»ttt«l» verwenden. Ferner wird au» Mo»kau bestätigt, daß Lent« noch in diesem Monat Rußland verlassen werd«. Da, bedeute sein« Rücktritt au» der Sowjetregierung. Berkk», 9. Aug. Der Parteitag der Deutsch« vollkpartoi findet vom 20. bi» 28. Oktober in Stuttgart statt. Münch«», 9. August. Die deutsch« Brauindustri« »ich mit Wir- kung vom 1«. August ab von der Zwangswirtschaft befreit werden. Land«, 9. August. Die Premierminister de» britisch« Reich«, richteten an d«n König «in, Adresse, in der fi« ihr« loyale Ergeben- heit dem Throne gegenüber zum Au»druck bring« und erklären, sie sei« flch Im verlause ihrer Beratung« stet» dessen voll bewußt ge- wesen, daß da» wichtigst« Bindeglied, da» ihr« so w«it von einander entlegenen Völker zufammmschlteß«, dir Kron« sei, und fle bekunden ihren Vorsatz, keine Veränderung« im völkisch« Bestände oder In der Negierungeform zuzulassen oder sich in der ,,un» allen gemeinsamen Treu» dem Reich und seinem Souverän gegenüber schwäch« zu las- scn*. I Oerttiche Angelegenheiten. * Der neu« Brotprei». Wie di« Sächsisch-Böhmische Korrespondenz erfährt, wird in Sachsen kein einheitlicher Landee-Brotprei, festgesetzt werden, vielmehr bestimmen die einzelnen Kommunalverbände den Preis für ihre Bezirke gesondert. Der Preis fürs 1900-Gr.-Brot wird sich aus etwa «,68 bi» S,80 Mk. stellen für das rationierte Brot, wäh rend stirs markenfreie Brot keine behördliche Bindung erfolgen wird. * Die Flucht der höher« Staatsbeamt« au, der sächsisch« inne, ren Verwaltung hat bereit» begonnen. Wie gemeldet wird, hat dieser Tage der langjährige verdienstvolle Leiter der sächsischen Landeskar toffelstelle, Negierungsrat Dr. Kauffmann, den Staatsdienst verlassen, und eins Stellung bei einem industriellen Verband angenommen. Die Bewegung, daß wegen der bekannt« unerquicklichen Verhältnisse in der sächsischen inneren Verwaltung bewährte Beamt« dem Staatsdienste den Rücken kehren, nimmt damit ihren Fortgang. Zahlreiche höhere Beamte der inneren Verwaltung haben in letzter Zeit schon den säch sischen Staatsdienst quittiert. Daß weitere und nicht die schlechtesten ihnen folgen werden, dafür bereitet der Minister des Inne« zum Schaden des Staates dadurch dm Boden, daß er bei Besetzung höherer Staatsämter sich nicht vom Staatsinteresse leit« läßt, sondern Größen seiner Partei in diese Aemtrr beruft. * Di« Gehaltsforderunqen der Beamte«. Der Deutsche Beamten- bund, der Allgemeine Deutsche Dewerkschaft»bund, der Deutsche Gewerk schaftsbund und der Gewerkschaftsring haben sich in ihren zuständigen Organen schon seit längerer Zeit mit der Frage beschäftigt, wie auf dem Gebiete der Gehälter und Löhne der Reichsbeamten und arbeite! den derzeitig« wirtschaftlich« Behältnissen und der Preissteigerung begegnet werden kann. Am 8. August fand auf Einladung des Deutschen Beamtenbunde» eine gemeinsame Konferenz von Vertretern der genannt« Spitzenorganisationen statt, in der die Angelegenheit berat« wurde und di« Absicht zum Ausdruck kam, die Grundlagen für gemeinsame Forderungen und für ein einheit- liches Vorgehen in diesen Frag« herzustellen. Zu diesem Zwecke werd« sich die einzelnen beteiligten Verbände, soweit da, nicht ge schehen ist, tn den nächsten Tagen über die zu erhebenden Forderungen schlüssig werden, worauf dann unverzüglich eine zweite, gemeinsame Beratung sich mit der Ausstellung de» gemeinschaftlichen Programms befassen wird. * Ein« Gewerkschaft deutscher Bolksschullehrer. Unter starker Beteiligung wurde in Hannover «in« Gewerkschaft deutscher Bolks- schullehrer gegründet, die nur wirtschaftlich« Ziele verfolgen sollen. Mehrer« deutsch« Lehrer verbände, der preußisch« Iunqlehrerver- band, der Deutsche Dolksschullehrerverein und die Interessengemein schaft der Land- und Kleinstadt!chrer hoben sich bischer ongeschlossen. Auf der Grundlage politischer und religiöser Neutralität hofft man, di« Einigung der gesamt« Lehrerschaft auf dem Boden Wirtschaft- licher Forderungen zu erreichen. * Eine Kundgebung des sächsische« Handwerk» ft» Leipzig. An- fang Oktober soll in Leipzig ein Handwerkertag statt- sinden, der als ein« Kundgebung des gesamten sächsischen Hand werks gedacht ist. Man hat Leipzig gewählt, weil hier da» Hand werk und der Mittelstand am meisten zu leiden hat und seine Existenz durch di« sozialdemokratische Mehrheit bezw. deren Be schlüsse in den Stadtverordnetensitzungen durch Befürwortung der städtischen Negicarbeiten usw. gefährdet wird. In der Alberthalle soll eine Massenversammlung stattfinden, und Führer de» Hand- werks werden dort für die Erhaltung des Handwerk» und de» selbständigen Mittelstandes sprechen. An die Versammlung soll sich ein Umzug Ler Innungen usw. mit Fahnen schließen, der eben falls demonstrativen Charakter haben wird. Jedenfalls werden bei dieser Kundgebung wie bet anderen Demonstvationszügen außer Fahnen noch zahlreiche Schilder mit Aufschriften mitgeführt, di« dem Leipziger Bürger und vor allen denen, „die gegen da» Hand werk arbeiten," wie inan uns mitteilt, zu Gcmüte führen sollen, daß das Handwerk und der selbständige Mittelstand sich künftig energisch gegen jeden Angriff wehren wollen. Die Kundgebung gWG»«Mo V« AuKEt Mk UgftM»u W» SW »ilMm SIM, »«rordnetemoahl« bilden. * Da» Recht an falschem Papiergeld. Das Gesamtministertum hat folgende» beschlossen: Zur Vermeidung de» objektiven Strafverfahren, zweck» Einziehung unecht« Papiergelde» wird gegenwärtig von den Polizei beamten in jedem Einzelfall« um Abgab« der Erklärung ersucht, daß auf Rückgabe de» falschen Scheine» verzichtet wird. Eine «vesent- liche Vereinfachung der Geschäft« würde zu erreichen sein, wenn dies, Einwilligung schon bei der Abgabe des falschen Stückes an die Polizei unaufgefordert ausgesprochm würde. Di« abzugebende Erklärung er- scheint unbedenklich, «eil der Gegenwert solcher Banknoten und Dar- lehnskassmscheine, di» al» gefälscht angesehen worden find, nach end- gültiger Prüfung aber al» echt befunden werd«, durch das Retchsbank. dtrektorium oder die Reichsschuldenverwaltung ersetzt wird. * Zucker »ur vimwusüttemmg. Di» Verteilung de« vom Reich« mir Herbstfütterung der Bien« bereitgestellten Zucker» erfolgt wieder durch die Bienenzuchtervereine, und zwar auch für Imker, die keinem Verein angehören. Di« B«r«chnung der den Vereinen zuzuweisend« Menge erfolgt nach der bis zum 81. März 1921 beim Bienmwirtschaft. lich« Hauptverein angemeldeten Zahl der Völker. Für jede, Volk werden Pfd. Bienenzucker gewährt. Eibenstock, 19. August. Ein« schrrcklichen Tob erlitt der Huf- schmied Vogel in Wildenthal. Während er mit dem Schleifen «ine« Beiles beschäftigt war, zersprang die Schmirgrlscheibe, wobei ihm von einem der umherfliegenden Stücke der Kopf zerschmettert wurde. Eibenstock, 10. August. Wegen Hehlerei, Schleich- und Schieber- Kandel festgenommen wurde der Roßschlächter W. In die Angelegen- heit sollen noch mehrer« junge Handlungsgehilfen verwickelt sein. HundshübÄ, 10. August. Der Fleischer Kurt Bretschneider hat di« Meisterprüfung bestand«. " Zwickau. Seit 7. d. M. find zwei Schulmädchen von hier ver schwunden. Die Mädchen war« am genannt« Tage auf dem hiesig« Schützenfeste und sind nicht wieder zurückgekchrt. Am 8. d. M. habe» die Eltern der Mädchen von diesen Katten erhalt«, nach den« sie sm in einem Zirkus befinden, wo es ihnen gut gehe. Die Karten find ir Zwickau aufgegeben. Maa nimmt an, daß die Mädchen verschleppt worden sind. " Frankenberg. Sin erschütterndes Bild über die Lage der Klein rentner gewährt eine Statistik der hiesigen Kleinrentner-Vereinigung, nast der von 76 Mitgliedern 25 mit einem Einkommen von wenig mehr als 1000 Mk., 20 mit 1800 DL und die übrigen mit 1500 -4000 Mk. leben sollen. * * Leipzig. In einem Hause der Markgrafenstraße, in dem sich eine große Anzahl kaufmännischer Bureaus befindet, lairerte aus einem Korridor der Liebhaber einer Kontoristin dieser auf und gab auf sie einen Schuß ab, Ler das 18 jährige Mädchen am Unter leib schwer verletzte. Der Täter soll 40 Johr« alt sein. Es handelt sich um Eifersucht, das Mädchen soll tn der letzten Zeit einem jüngeren Manne ihre Zuneigm^g zugewendet hab«. Das Mädchen verlor durch Lie Verletzung nicht die Besinnung, sondern stürzte flch auf den Angreifer, so daß dieser nicht noch weitere Schüsse abgeben konnte. Hausbewohner eilten herzu mrd veranlaßten die Festnahme des Manne», während da« Mädchen in» Krankenhaus gebracht wurde. " Tharandt. In der Nacht zum Montag hab« vier Unbekannt, «In« Dresdener Automobildroschkenführ« seine» Fahrzeuge», da» ei nen Wett von 180 000 Mark hat, beraubt. Sie veranlaßten ihn zu einer Fahrt nach Edle Krone, machten ibn in einem dortigen Gasthof« betrunken und verschwanden dann mit dem Auto. Di« Kraftdroschke war Mark« ,Hansa Lloyd* Nr. 123, mit der Erkennunasnummcr II 7089. Der Geschädigte hat für die Wiederherbetschaffung der Kraft, droschke eine hohe Belohnung ausgesetzt. " Dresden. Am Montag abend entstand tn Zauckerode au- bisher noch nicht aufgeklärter Ursache «in Brand in dm Gebäude» des staatl. Steinkohlenwerkes, der sich sehr rasch ausbrei tete, so daß Lie gesamte Kohlenwäsche zerstört wurde. Das Feuer fand durch den Kohlenstaub und andere leicht brennbare Stoffe reiche Nah rung. E« find alle Transpottanlagen, Elektromotor« usw. zerstört. Die groß« Maschienhall« und andere Gebäude find erhalt« geblie- den. Der Schad« wird auf etwa 1H Millionen Mark geschätzt. d Konzerte, Theater, Vergnügungen. ? iS— — >0 Awe, 10. Aug. Ueber die Lehre von Ler heute möglichen Dor- ausbestimnrung Le» Geschlechts hielt gestern abend der Gelehrt« Friedrich Robert im Blauen Engel einen Einführunqsvortrag mit zahlreichen Lichtbildern. Wi« der Pfadfinder für sein« neu« fessrkrden Belehrungen anderwärts Len Beifall Les Publikums fand, so erweckte er auch hier di« Zustimmung seiner Hörer. Heut« abend 8 Uhr spricht Hr. Robert über die Veredelung de« Meirschen durch vorgeburtliche Erziehung uird über die sensationelle Frag« der Vorausbestimmung de« Geschlechts. Aus dem GSrichtsfaal. Weg« Teilnahme an einem in der Nacht zum 12. Nov. in der Wäsche- fabrikoon Z. Sinn in Aue ausgefühtten Einbruchsdiebstahl, bei dem für etwa 10000 Mk. Stehkragen gestohlen wurLen, und weg« Hehlerei wurde vom Schöffengerichte Zwickau die 37 Jahre alte landwirtschaft liche Arbeiterin Anna Milda gesch N. aus Hartenstein, die im Ian. einen Teil der gestohlenen Kragen in einem Zwickauer Wäschegeschäft zum Verkaufe angeboten hatte, zu drei Monaten drei Tagen Gefängnis verurteilt. Die Siegerin. Roman von Han» Schulze-Dora u. (Nachdruck verboten.) (88. Fori ezung und Schluß.) Seit fast vier Monaten weilten Li« beiden tapfer« Kultur- pronie« bereits im dunkelsten Erdteil. Lotte hatte Schmettau die Hälfte Ler von den Salpeterfirmen gezahlt« Entschädigungsswnm« zur Verfügung gestellt und es Lem unternehmenden Mann« damit ermöglicht, sich mit einer größeren Kapitaleinlage an einer bedeutenden Baumwollplantag« zu be- triligen und sich auf dieser finanziellen Basis yon vornherein in den Farmettreisen Deutsch-Ostafrikas eine angesehen« Stellung zu verschaffen. Jetzt trat Ler Kellner an den Tisch heran mrd überreichte dem Paare den Eingang der Abendpost. Mit einem raschen Blick überflog Kurt die Adressen und ^vb Lott« dann einen Brief zu. „Hier läßt sich Käthe vernehmen!" sagte er. „Das übrige sind, bi« auf ein Schreiben meiner Theateragentur, gleichgültig« Druck sach«!* Geraum« Zett saßen st« beide, ganz in ihr« Korrespondenz ver tieft. Endlich erhob Lotte wieder dm blond« Kopf; ein froher Aus- druck stand tn thren Augen. „Paul ist vor drei Wochen tn Daressalam an Land gegangen,* sagte sie, „und Hal durch die Vermittelung von Fritz sofort in »in«n großen überstellhen Hause «ine gut« Stellung gefunden. Wenn das Mutter doch noch «lebt hättet* Kurt ntckte. „Ja, Lotte, das Glück ist in der letzten Zeit so überreich über HW» dich ich ja- den L« Gütt« jürchtta »öchm* „Aber Kurtl* Mit einem besorgten Blick sah Lotte zu ihm herüber. „Du bist ja auf einmal so ernst gewordeut Hat Lir Li« Post unangenehm« Nachrichten gebracht?* „Nein, Kind, nichts Unangenehmes! Meir: Agent schreibt mir vielmehr, daß di« „Siegerin* ihrer zweihundertstel: Aufführung ent- gegenstsuett und der Andrang des Publikums trotzdem ung«. schwächt fottdaucrtl Er fragt infolgedessen an, ob ich mit einer noch weiteren Hinausschiebung meiner nencn Premiere einver standen seil* „Kurt, La« ist nicht alles! Du verschweigst mir etwa»! Und du hast mir doch einst versprochen, Loß du nie ein Geheimnis vor mir haben wolltest!* „Du sollst alles erfahren, Lotte!* war Li« Antwort. „Doch komm«, wir wollen noch «in Stück in den Abend hinauswandern! Ueber Salo sinkt die Sonne ja schon !* Arm in Arm stiegen sie die Hotelterrasse hinab und wandten sich dann der Landstraße nach Fasano zu, über deren immergrün« Steilhäna« d«r Frühling einen bunten Ostetteppich gebreitet hatte. T^f unter ihnen blauet« der See. Sie hatten sich auf ein« verfall«»« Steinbank an «in« «in famen Limonenvilla niedergelassen und schauten wi« verzaubert in den köstlichen Abendfrieden d« wuirderbarm Landschaft hinaus, die wi« ein großes, feierliche« Gemälde vor ihnen stand. — „Kurt, wo» hat Lir di« Post gebracht? Willst dir «» mir nicht sag«?' Mit einem Blicke sucht« Lotte scine Augen. „Hier, li«r, Kind! versetzt« Kurt, L«n Brief de». Ag«nt« au» -« Lasch« nchmrnd. ,Hdu bess«, ich werd« ihn dir vorles«». Zum «rst« Mal« s«tt lang« Zeit hab« ich h«ut« wird« von jemanL gehört, der mir, der uns beide» einst sehr nahegestand« hat, —* „von Lll« Wald«!* jchlaß « leij«. Gr hatte bei den letzt« Motten den dünn« Briefbogen airs einander gefaltet und las dann mit halblauter Stimme: „Es dürfte Sie vielleicht interessieren. Laß Fräulein Walden. Li« einst mit so großem Erfolge Li« Roll« Ihr« Hertha in d« „Siegerin* kreierte, ein Engagement nach Amerika angenommen hat. Sie ist gegen ein märchenhaftes Honorar zu einer einjährigen East- spielreise durch Li« bedeutendsten Städte der Union verpflichtet worden. Wie man sich in Bühnenkreiscn erzählt, hat sie kurz vor Abschluß ihre» Engagements einen Heiratsantrag eines unserer ersten Finanzmänn«, Lee Kohlenkönigs Harry Laudon, abgelehnt. Well sie der Kunst treu bleiben wollte —* Ein langes Schweigen folgte. Auf den ragenden Säineegipfeln war das letzte Sonnenlächeln verglüht; eine dumpfe Leichenstarr« schien über sie hinweg zu fluten, stumm und unerbittlich wie das Verhängnis. Von Trmofine huschten die ersten breiten, blauen Lichstr über den stillen Dee, die elektrischen Scheinwerfer der ZoMutter be gannen mit ihrem weichen, lautlos Lahingleitenden Lichtkegeln die Schluchten Ler wildzerrissenen Ufer abzusuchen. - Da richtete sich Kurt endlich mit ein« starken Bewegung empor. Wie ein Alp lag Ler schwer«, süße Veilchendust auf sein« Brust, Ler tn betäubenden Well« ringsum von den grün« Ras« und weißen Mauern quoll. „Well sie ihr« Kunst treu bl«iben wollt«!* sagte er dann. „Si« ist nicht nur ihr« Kunst, sie ist sich selber treu geblieben! Im schwersten Kampfe, kn Kampfe gegen da« eigene Ich hat st« den Stag errungen! Mes verdanken wir ihr, Lotte, uns« Glück und imstre Lieb«! Das mallen wir ihr nie vergessen, ihr — der iSiegerin!* IVttNolm ürsuo», ü. m. d. ti., yusällaourg. Verl. 81» vr»il»bro»ct>, Nr. L
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)