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Verlag vv« L. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. F«ch>nch > NnschwH«: Au» Sl, Lößnitz (Amt Au«) 440. Schnerbrrg 10, Schwarzrnberg IS. vrahtanschnft: Dolkslnund Aueerzgrdirg«. MjLMÄoxs, u» r«u d«, do», ziu,».« IN.. k^nLu»«»« u, 3«u-"0 NN. «r. irt»L! »ul,»»-««»«»»« Nr d«« » «-»MI»« «naa»«»«! KO». «M »nE Nr d- Uufoadm« »»«-jr,,«,! «, »»»«lartid«»»» las« I°»t« «» dMmmt« öl«ü« Mr» I , ,„«»««. «» »i« Nr dl« «!<»»,dH »«r du,» N«n>. z Im«»«- a,k«,»d«n«n vnz^g-n. - FS, N»tg»d« unuirlm,, I - nngrlandl«, Striftlllt« Sbrrntmml dt« S<drtftl«U»»» I d«In« V-r-uko-ttun,. - Unlnbr«dun,«i d» «,I<diM-1 d-n.d«, d«ra»»«n d«I«« «nl^Sch«. 20 gadlu»»«xr»»e I , uud «»udur» -«««, «M-U« -I« E mriiudu^. -a»»,,,Ich»ft»H«a«» I» Um. Lddul». S^m«»«, »dl SLwarzrndrrz. I s—-7 WWWWWM s», «»«-«»»' «^tz«M HB» »I , enthaüend dir amtlichen VeRanutmachungeu der » Amtshauptmannschasten Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staats- u. Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Lartenstein, Johann« georgenstadt, Löbnih, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Nr. 165. Sonntag, den 17. Juli 1S21. 74. Jahrg. Auf Bla» 422 de» Landrlsr«ailt«r». dt« offen« Handelsgesellschaft tn Firma Moenninghoff B T». tn Schne«derg b«tr, ist h«ut« «lngrlragrn ward«»: Dm Prokura d« Kaufmann« Paul Arthur Zw«tnig«r tft erloschen. «mtsgertch« Schneeberg, den 12. Ault 1921. Aus Bla» 17S des hiesigen Handelsregisters, di« Firma Gerber L Wüller tu Löffnitz delr., ist h«ut« eingetragen worden: Di« Prokura des Kaufmanns Alber» Srufl Oertel in Lötznitz ist erloschen. Amtsgericht Löbnitz, den 12. Juli 1921. lleder den Nachlab des am 8. November 1920 in Schwarzenberg-Neuwelt verstorbenen Keil- Kundigen Brun» Breitschuh daselbst wird aut Antrag seiner Erben die Äachlabverwaltung angeordnet. Zum Nachloboerwalter wird der Rechtsanwalt vr. Ficker in Schwarzenberg ernannt. Schwarzenberg, den 14. Juli 1921. Da» «mlsgerichl. Löbnitz. Brolmarken-Ausgabe k« ber oebenamiNelabtetlung Dteu»tag, den 19. galt bi» Freitag, den »4. Salt 1921. Alle» kither« au den Ptaballaselu. vötznttz, den 14. 8uN 1921. Der «al »er Stabt. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden ä»m»e« in den Geschäftsstellen de» „Srzgedirgischen Dolkssreun-es- in Aue, Schneeberg, Löhaitz und Schwarzenberg eingeseheu «er»««. Pflichtseuerwehr Schneeberg. Mittwoch, »e« so. galt, aben»» pnubl 7 Ahr, finde» Hebung statt. Lierzu haben sich all« Ptrsonen vom vollendeten 1t». bis R>. Lebensjahr» einzusinden. Stellen der Mannschaften mit dem Anfangsbuchstaben K—l. am Archidlakonatr diejenige» mU dem Anfangsbuchstaben bi—2 an der Superinlendenlur. Alles Fehlen wird bestraft. Entschuldigungen werden nur b«rückstchttgt, wenn ärztliches Zeugnis und Bescheinigung vom Arbeitgeber beigebracht ist Di« Bran»»ir«nttv«. MAMklM. 6M- m!> KWMM WM. 2m Gafthof« „Zum SSchslschen Lios" in vöhnttz sollen Donnerstag, »e« St. Juli 1921, von vor«. 9 Ahr an» 717 fi. Stilmm« 10—36 cm starb, 1 36 buch. Klötz« 19-43 . . I ausberestet im Sladtwald Ab», s und tm KircheawaU 43 fi. . 13-38 . . s Abt. S, 14, 17, 23, S9 st. Drrbstaug«» 10—>3 . . j gegen sotortia« Bezahlung versteigert werden. Löbnitz, den 16. 2uli 1921. D«r Stal »«r Sladl und «Irchenvorflan», Dienstag, »en 19. Juli 1921, vorm. Ä Ahr, sollen in Schwarzenberg-Neuwelt 4 Karton Schokolade, S Aist«« Zigarren und 79 Päckchen Seifenpuloer meistbietend öffentlich versteigert werden. Sammelort der Bieter: Koys Gasthaus, veuwell. Schwarzenberg, den lS. 2uli 192t. Der GerichlsvoNzi«h«r. Die sächsischen Beamten wehren sich. gu der Ernennung de» UnabhSngtgen Ryssel »um Amtshaupt, mann von Leipzig richtet der Ministerialrat Dr. Woelk«, an Mini- per Lipinski einen offenen Brtef. Dieser offene Brief ist umso auf- sthenerregend«, al» hinter ihm offenbar di« gesamte höhere Bema- tenfchast steht und außerdem, al» Herr Ministerialrat Dr. Woevker al» Stellvertreter de» beurlaubten Ministerialdirektor» Dr. Schulze zurzeit Ches der Staatskauzlei und damit die recht« Han» de» Ml- Viper» Lipinski ist. Zn dem Briefe heißt e»r ^err Minister! Mit dem Vorschlag des n«uen Amtshaupt wann» von Leidig haben Sie der Beamtenschaft «ine« schweren , Schlag versetzt. Die Ausicherungen, die nach dem Umsturz von ihren Amtsvorgängern der Beamtenschaft in bündiger Form gegeben mor den find, haben Sie beiseitegeschoben. Die Begleitumstände dulden licht, den Fall al» Einzelerscheinung hinzunehmen, er bedeutet ein Programm, ein System. Hierin liegt seine Wichtigkeit, seine De» fahr. Er ruft di« Beamtensä-ast auf den Kampfplatz, sie fühlt sich in ihren Berufrvechteu und tn ihrem Bestand bedroht, in ihrer Zukunft gefährdet, der Partetpolitik ausgeliefert! Di« Beamtenschaft bat anderes verdient. Wesentlich ihrem ttaatstreuen Ausharren ist es zu danken, daß imch dem Umsturz da» Staatsgefüge einigermaßen zusanunenhlelt und das Chaos ver- hütet werd«» konnte. Man hat uns dieses Ausharren seinerzeit vielfach vrröacht und es uns ^m Vorwurf gemacht, daß wir uns so schnell umgestellt, so wenig Rückgrat und Gosinnungsfestlgkeit ge neigt hätten. Dian übersah dabei, daß es höchst« Auffassung von Pflicht war, vielfach durch schwere innere Kämpfe errungen, der Pflicht gegen da» Staatsganz«, gegen di« Volksgemeinschaft, der der Beamte zu dienen hat. Die Stimmen verstummten in allmählicher Lrkrnntni» der wirtlichen Lage. Aber andere wurden laut, feind licher« und ungestümere. Das »reaktionär« Beamtentum-, die »rück ständige, alle» Fortschritten widerstrebende BiirÄratie-, die ,Ge» heimmspolitik- wurden Schlagwörter des Tages und die »Demo kratisierung der Verwaltung- das Losungswort, von dem man Hei lung aller Uebel, Erfüllung aller Wünsche erwartete. Sind dies« Schlagwörter aber etwa, anderes al» die Verschleierung der Tat sache, daß «ine Reihe von Forderungen scheiterte und sich als uner füllbar erwies? Es zeigte sich, daß verneinen und kritisieren leich te, ist al» Schaffe» und Aufbau, Theorien aufstellen und nachbeten leichter, als in die Tat umsetzen. Jeder Einsichtige, der nach dem Umsturz zur Mitarbeit an Staatsgefchäften berufen war, hat das erfahren und wird es bestätigen. Aber das Parteiprogramm durfte darunter nicht leiden, also mußten andere Grünt - herbei. Und bald hatte di« Parteipresse di« wahren Schuldigen gesunden: Die Beam ten waren e», die sich jedem Fortschritt entqvgcnstemmten und jede Besserung vereitelten. Ich will nicht auf die unwürdigen Berdäch- tigungen und Beleidigungen eingehen, mit denen di« Beamtenschaft von einem Teil der Presse überhäuft wurde, vor allem von der Presse Ihrer Partei, Herr Minister. Ich frage, wie stehen die Ding« In Wirklichkeit? Di« Beamtenschaft hat den Eid auf die Verfaf. jung geschworen — wohlverstanden, den Eid auf die demokratische Reichs- und Landesverfassung, nicht den Eid für eine Herbelsüh- «una der Diktatur de» Proletariats, die doch das Ziel Ihrer Partei »st — und sie stellt sich rückhaltlos aus den Boden dieser Derfafsung tn den Dienst de» neuen Staates. Sie hat erkannt, daß dies der einzige Weg ist, auf dem sie mit dazu helfen kann, unser Volk aus feiner Not wieder empor zu bringen. Da» ist der Geist, der allge- mein di» Beamtenschaft beseelt. Sie w«vd«n aus Einzelfälle Hinwei sen wollen, Herr Minister, in denen Sie anderen Geist verspürt zu haben glauben. Bedenken Sie, daß manchem Beamten die Umstel lung nicht leicht geworden ist. Berücksichtigen Ei«, wieviel auf uns eingestürmt ist, welche Fülle von Arbeitslast allen Beamten die neu zu lösenden Probleme gebracht haben: daß manche unter uns durch di« U«berarb«it langer Jahre zermürbt sind, und daß schließlich auch Beamte Nerven haben. Vielleicht werden Sie dann über Ent gleisungen milder urteilen. Außerdem aber, Sie haben die Macht mittel, von den Beamten di« Treue und loyale Erfüllung der Ver fassung zu fordern, gegen Beamte, die es daran fehlen lassen, emzu- schniten. Tun Sie da», die Beamtenschaft wird Ihnen nicht ent- aegentretenl Sie steht auf dem Standpunkt, wer die Verfassung be- Avoren hat, muß sie ehrlich und nach bestem Gewissen erfüllen. Wem das nicht paßt, der mag gehen. Darinn, Herr Minister, ist «« «ine brüsk« Herausforderung der Beamtenschaft, daß sie der Berufung des Herrn Reichstagsabgeord- neten Ryssel die Begründung gegeben haben, sie hätten unter der Beamtenschaft keinen Anwärter finden können, der Ihnen eine abso lut« Gewähr für rin« verfassungsmäßige Geschäftsführung Laoten hab«, und daß daher di« Berufung de» H«rr» Ryssel «in« Staat». Notwendigkeit gewesen sei. Da» ist eine Verletzung unserer Berufs ehr« und entspricht auch nicht den Tatsachen. E» sind rüchttge vor- gebildet« Fachleute vorhanden, die völlig auf dem Boden der Ver- fassung die Amtshauptmannschaft Leipzig hätten leiten und dank ihrer Persönlichkeit die zweifellos doch vorliegenden besonderen Schwierigkeiten hätten meistern können, vorausgesetzt, daß sachliche und keine parteipolirisch« Arbeit verlangt wird. Und damit komm« ich zum Kern. Warum zwingt die Ernennung die Beamtenschaft auf den Kampfplatz? Vorwiegend aus folgenden drei Gründen: 1. Die Beamtenschaft erachtet es als eine Selbstverständlichkeit, daß, wie für jeden Beruf, so auch für den ihren sorgfältig« Fachbildung und gründliche Sachkenntnis die Voraussetzung bildet. Niemand läßt sich seinen Nock vom Schuster schneidern. Der Amishauptmann hat leine Politik zu mychem, Er K Aachbeamler. , Er hat.Mre.FM«^täslich«h Verwaltungsangelegenhetten zu erledigen. Die erfordern ein große» Maß von Rechts- und Wirtschaftskenntni» und gründlicher Vcrwal- tungserfahrung, das sich nicht nebenbei erwerben läßt. Es ist unmöglich, daß ein Mann, dem die Vorbildung dafür fehlt, diese Tätigkeit umfassen- selbfiänd g und mit wirklich eig ner Verant- wortnng ausiiben kann. Er braucht Hilfsarbeiter, die einen großen Teil ihrer Zeit dazu verwenden müssen, ihn ins Bild zu setzen, oder er entzieht sich eigener Arbeit, läßt andere für sich arbeiten und beschränkt sich selbst auf die lichten Sphären der höheren Politik. Ist das eine oder andere zu rechtfertigen in einer Zeit, in der alles nach Verein fachung und Kräfteersparnis drängt? Kann ein solcher Beamter Be friedigung in seinem Berufe finden? Und wird die Arbeit für die ihm unterstellten Fachbeamten erquicklich sein, Herr Minister? 2. Es kann der Beamtenschaft nicht gle'chaültig sein, wenn ihr be- vorstehsn sollte, daß ihre Ausrückungsverhältnisse durch Einstellung von Nichtfachleuten zunehmend verschlechtert würden. Wer Beamter wird, tut das in der Erwartung, einmal auf einen Posten zu gelangen, aus dem er seine volle Persönlichkeit im Dienste der Allgemeinheit aus wirken kann. Sollen wir ruh g zusohen, wenn uns gerade die wert vollst«, Posten weggenommen werden. Wer soll sich bei solchen Aus- sichten noch zu langwierigem, kostspieligem Studium entschließen? Wer soll die lange, entbehrungsreiche Laufbahn eines Fachbeamten auf sich nehmen, wenn er stets gewärtig sein muß, durch eine Parteigröß« in den Hintergrund oedrämft zu werden? W'e soll dem Staat unter die sen Umstanden ein tücht'ger Deamtennackuvuchs gesichert sein? wie sollen gerade tüchtige Kräfte dem Beamtenstand erhalten bleiben, Herr Minister? 3. Das wichtigste ist aber folgendes: Können Sie aufrcch'erbalten, daß die vorgenommene Ernennung durch eine Staatsnotwendigkcit ge boten war? Sie haben darin vorwiegend wohl nur eine Parte'not- wendiokeit erblickt. Eine Notwendigkeit, in die Sie sich Ihrer Partei gegenüber versetzt glaubten. Aber die Partei ist nickt der Staat. Das Staatsinteresse geht in entaeqengesedter Richtung. Es fordert, daß das Beamtentum vor der Politisierung bewahrt bleibt. Das parlamentari sche Primip erstreckt sich auf d'e Minister, aber nicht auf die übrige Be amtenschaft. Es ist aanz glelckgültia, welcher Partei ein Beamter an- gehört, wenn er nerlassnngstreu »ein« Pflicht tut. Aber dagegen weh ren wir uns, daß die Partsizuq böriake't bei der Stellenbesekung «ine Nolle spielt und daß Darft'gründe dabei maßgebend sind, ganz gleich gültig, welche Partei in Frage kommt. Die Beamten sind Diener der Gesamtheit, aber nicht einer Parte', saat Artikel 130 der von uns be schworenen Reichsverfassung. Je schneller mit den parlamentarischen Mehrheiten die Kabinette wechseln können, um so mehr braucht der Staat «in vom politischen Wechsel unberührtes Beamtentum, das un beeinflußt von rechts oder links der Gesamtkeit d'ent und die Staats- masckine tm Gange bält. Wollen Sie uns mit den Zuständen Amerika« beglücken, wo jeder Kabinettswcchsel wei > streif« ber Beamten nach sich ziebt? Dosten Sie die damit verbundenen eklen BLde-nvärU-ckeiben de» nolitsschen Streber- und Svib-ltum« und der politischen Grsinnunas- »chnüfkelei in untere Beamtenschaft verpflanzen? Blicken Eie nach Eng land, Herr Minister, dort weiß man, warum man auch unter dem par. lamentariichen Erstem rin tüchtige» unpolitisches Beamtentum sich aufs sorgsamste erhalt. Ich fast« zickamwen: Sollte e» Ihre Absicht kein, mck dem betrete- neu Deae fortzufahren, so ruf»n mir Ihnen zu: Ank dielem W«a» er- reichen Eie keine wahr, Demokratssier"na, fördern Li- nickt den Geist, der uns nach der Reicksverfaflunq erfüllen soll. Wir Beamte sind nickt blind argen die Fehler, die auch UN» anhaften. Mir wissen, daß ein frischerer, freierer Zug auch in unsere Reiben hinein könnte, daß ins besondere die Arbeit vieler unserer Berufskollegen lebensvoller, selb- ständige-. frucktborer und damit auch besriedinender oestattet m»rd-n muß- Wir find aber am Work«. Mit G-wattEen lh*» sich bastel errminakn, da« muß fick notorisch b'lden und entwickeln "nd vor allem Ist dazu untere einen» Mltmi-b'na nötig. Ibr Meg ssibrt zu »iner Kl»ft »msschrn Minsst«» «n- Beaml«n»<Haft stn »iner 9-lt mo aste« darauf ankommt. Gegensätze mwu'ol-icken, schassen Ei» Aharünd«. Ei» rufm di« Beaml-ntchakt zmn Kamvf« hrro«». Ihr Mißtrauen gegen un» kann g«gru Si« «Xck«. d«r Staat ab« -raucht «In« vertrauend« Beamtenschaft, dir nicht durch die Sorg« um ihr» Zukunft und um die Wahrung ihrer Rechte in ihrer Ardeitsfreudla» keit gelähmt wird. Sie und Ihre Kollegen brauchen unsere Mitarbeit, Sie und auf un» angewiesen. Der Schlag, den Sie gegen uns führen, trifft Sie selbst. Zertrümmern Sie nicht aus Parteiinteresse, wa» im Staatsinteresse erhalten werden muß. Hüten Ei» das sein» und kost bar» Werkzeug, da» Ihnen anvertraut ist. « « * Die Beamtenschast ist in Lachsen, wie auch in anderen Länder» und im Reiche seit der Umwälzung Gegenstand unerhörter Angriff« von radikaler Leite gewesen. Lie hat ungeachtet dessen weiter ihr» Pflicht erfüllt und dadurch — was jeder weiß und was auch im verstehe» den offenen Brief zum Ausdruck kommt — da» Vaterland vor den» sich allzusehr häuften, hat dan« und wann einmal «in Minister Worte der Abwehr gefunden, im gan zen hat man sich aber auf Leiten der Spitzen der Regierungen kein» allzugroße Mühe gegeben, die Beamten gegen die ungerechtfertigte» Anwürfe zu verteidigen. Es blieb bei schwachen Versuchen, wa» natürlich ist, soweit sozialdemokratisch« Minister in Frag« kamen. Denn diese dürfen und können ja nicht ankämpfen gegen das, wa, man im Wege der Fälschung die Stimme de» Volke» nennt und wa» in Wahrheit nichts anderes ist, als die Hetze unverantwortlicher Zeitungs schreiber und frivoler Abgeordneter. Ein off ner Brief eine» hohen Ministerlalbeamten an seinen Minister ist etwa. Neue«. Früher wurden gegensätzlich« Meiungen in diesen Kreisen nicht in der Oeffentlichkeit behandelt. E» war die» auch nicht notwendig, da in vergangenen Zeiten di« Vorgesetzten ein« andere Stellung zu den Nachgeordneten Beamten einnahmen, al» die, heute leider der Fall ist. Den Beamten bleibt fetzt, bevor sie weiter« Schritte unternehmen, dir ungeheuere Schädigungen de» Staate» im Gefolge haben würden, nur die Flucht 1» die Oeflentlichkeft übrig. Ministerialrat Wölker hat sich das große Verdienst erworben — wahr scheinlich im Einvernehmen mit dem sächsischen Deamtenbund, in dem, wie wir hören, große Erbitterung Uber das Vorgehen de, Minister, Lipinski herrscht — in sachlicher und klarer Weise den Standpunkt der sächsischen Beamtenschaft vertreten zu haben. Es handelt sich dabei beileibe nicht nur um da, Wohl und Wehe der Beamten, sondern um das des ganzen Volkes, weshalb der Brief Wölker» alle angcht. Wo kommen wir hin, wenn die Beamtenschaft Lust und guten Willen zum Dienste am Volke verliert? Wenn si« dem Beispiel der sächsischen Minister folgt, die vor kurzem zum Teil für Klassenkampfresoluttonen gestimmt haben, und sich nicht mehr al» Diener der Gesamtheit, sonder» al» solcher von Parteien fühlt? E» scheint, al» ob di« Geduld d«r sächsischen Beamtenschaft nun mehr am Ende ist. Hoffentlich erkennt da» Desamtministerium den Ernst der Lage und macht unerträglichen Zuständen bald ein Ende. Die Kluft zwischen Ministerien und Beamtenschaft ist geöffnet. Si» kann sich nur wieder schließen, wenn Schluß gemacht wird mit der Herausforderung der sächsischen Beamtenschaft durch den Minister Lipinski, und wenn den Beamten ihre berechtigten Wünsche erfüllt werden. Die maßvollen Ausführungen de» Ministerialrat» Wölker sollten dem Gesamtministerium und den Parteiinstanzen, von Lenen e» abhängt, ein» Mrnrttktl seinl «roße amerikanisch« Kredit« filr Deutschland? Newyork, 1ö. Juli. Die Kreditgewährungen für Deutschland find gut im Gange. Sech» Transaktionen in Höh« von SO Millionen Dol lar» find In der Schwebe, darunter eine von 9 Millionen für die De- treideeinfuhrstelle. ,M«w Park Tribune', sonst deutschfeindlich, verlangt, Amerika soll« da« deutsch« Eigentum steigeren. verlst, Iß- Juli. Die zurzeit in Berlin weilende amerstanisch» Flnanzkommission, die sich au» Vertretern der Newyork« Handelskam mern zusammensetzt, gibt folgende Erklärung: Wir bereisen Deutsch land, die Tschechoslowakei und Oesterreich zu dem Zwecke, um die Zu stände dieser Länder zu studieren und Informationen über ihre allge meine wirtschaftliche und finanz'elle Lage zu sammeln. Unsere Stel lung ist hier nur dir von Privatleute», die, wi« übrigen» di« Gr- schiift»lrut« d« ganz«» Welt, dafür Interkss« habe«, wa» ssst dt>