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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192107156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-07
- Tag 1921-07-15
-
Monat
1921-07
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.07.1921
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MM" 1 . W. " - 'en' von Paul Kell« mit Sandel. Industrie, Dolkswirlschaft. Aas -e« Verichlssaai. r heu gegen da« Filmgefetz. Der Lichtspielunternehmer tl-eufel» brächt» am IS. S«bn«r 1021 in Rieden M gmlschd» Ouarsekt Wattbft» wck NeLe»N«8«, Studlenrat vr. !i- , nochmal» Professor Dr. Dranqmv-Berlin. «NN Nachmittag entwilkeltm Gedanken weit« und behandelt« di« «r ^Wa» hat d« deutsche Volk «rloren und wa» ist ihm ge- «,7* In wissenschastlichm tteffchürfenden aber trotzdem leicht »er« PSndlichm Darlegungen schiwerte der Redner die Unteqchiede und di« Uraafling« von Aristokratie und Demokratie, um dann auf di« Demo kratie »u sprechen M kommen, «i« st« im deutschen Volk fetzt aufgefaßt ' ausgeLbt wird. Weiter streift er kur» die Ursache de-Kriege» und SstiK sich mit der fetzigen und den verflossenen nachrevolutionären ierunaen. Seine ebenfall» gliin-enden Ausführungen klangen aus .nm Wunsche daß uns nur ein einige» Dolk von deutschen Brü- d«» au» dieser Zeit wieder h«au-bringen kann. Minutenlang« Bei- fall wurde beiden Rednern gezollt. Mit dam Gesang des Liedes: Deutschland, Deutschland über all«»' sand der würdig und schön ver- knstm» veuqch« Lag sein Sud». Souzerte, Theater, Vergnügungen. Auch 14. Aull. Etn» anscknltch« Roßl«-Domein-« fand sich am vi«n»tag Abend im Kaff« Rath zusammen, erfreute und «frischte sich an den köstlichen Darbietungen des Dortragskünsilers. Hans Rößler brachte wieder Perlen des Humors aus deutscher Dialektdich- tung^ und unter denen, die ihm zuhörten war keiner, der nicht auf sein» Kosten «kommen wäre. Auswahl und Darbietung der oft sch«« zu meist«irden Dialektstücke waren geschickt, und der Beifall war «in Bowei» der Sympathie für Len Künstler. Er verstand es wird« ohne große Geste in gemütvoll« Weise seinen Zuhörern wirklich Wertvolle» wirksam voczutragen. E, sei hi« imr erinnert an „Da» Märchen von den deutschen Flüssen' von Paul Keller mit seinem geistvollen, gemütstiefen Humor, da» die Zrchörer mit sicht lich« Befriedigung aufnahmen. Don den Quellen, denen das Dor- «tragen« entstammte seien hi« besonder» genannt: Di« sächsische Wochenschrift „Der Drache', .Das Nei-eittl-uch', ^vie Galgenlie der' von Morgenstern. Einig« wohlgelungen«, vom Vortragenden selbstversatzte Beiträge in sächsisch« Mundart bewiesen, daß Wßler der Humor im Blute liegt. So kommt da», was er bringt aus sei- mm Innersten und wird seinen Zuhörern »um Erlebnis. Wir Hof. f«^ ihn bald wird« hören zu können. —o— Aue, 14. Juli. Zn «in« gestern abend im vürgergarten abge- haltrnen gemeinsamen Dorstandssitzung -« Auertal-Gescmqvereme wurden bi« für das am 10. und H. Septemb« hi« stattfindende Säugers «st des Auertal-Hwönitztal« Sängerbundes zu bilden den Ausschüsse gewählt. Mit dem Sängerfest wird die Bannerweihe de» Gesangvereins „Liederharn'ftlu« verbunden. Ueber die einzel nen Devanstaltungrn wird spät« berichtet. Ueber den Beschäftigungsgrad in der Plauener Textilindustrie schreibt d« städtisch« Arbeitsmarkt in Plauen: In unser« Haupt- nwustrie, d« Stickerei- und Spitzenfabrikation, kann erfreulicher- weis» der zufriedenstellende Beschäftigungsgrad m«h weiterhin gemeldet werden. In der Weißwarenkonfektion, vor alle« in Unteckblusen, Baby «.Damenwäsche, wie auchinüer Großkon» fektion ist dauernd« Bedarf an Arbeitskräften, so daß in verschiede nen Gruppen von Facharbeiterinnen erheblich« Mangel eingetreten ist. Maßnahmen zur Behebung dieses Mangel» (Erweiterung der bestehenden Ausbildungskurs« und Einrichtung neuer Kurse, An» lernung in Len Betrieben) sind im Gange. Infolge der Umstellung unserer Industrie auf feine Qualitätsarbeit ist ein groß« Teil der erwerbslosen Sticke: nicht mehr für feine Arbeiten geeignet, so daß auch hi« die Einrichtung von Weiterbildungskursen erforderlich ge worden ist Die städtischen Kollegien sind um Bereitstellung von Mitteln zur Durchführung der geplanten Maßnahmen gebeten wor den. (Inzwischen ist di« Angliederung von Ausbildungskursen von Stickern an di« Stickerfachschule unt« Bewilligung von 24 000 M. für Maschinen «nd «»«rweiter Bereitstellung von 20 000 M. be reit» zmn Beschluß der Stadtverordneten erhoben worden.) Auch tn der Weberei und Ausrüstungsindustrie ist -er Geschäftsgang er freulicherweise zufriedenstellend. .Die Nachfrage nach Heimarbeite rinnen ist außerovdentlich groß, -er Bedarf — vor allem an Maschi- n«nausbesserinnen, Stepperinnen, Seidentülkwioblerinnen — konnte nicht allenthalben avdeckt werden. (Infolge des jahrelanq anhalten den schlechten Geschäftsganges in der Stickerei- und Spitzenindustrie hat sich wohl auch ein Teil Ler Arbeitnehm« anderen lohnenderen Erwerbszweigen zugewendet, so daß jetzt der Mangel an guten Arbeitskräften fühlbar wird.) — Wie wir hören, sind die Verhält nisse in dem Schneeberger Bezirk ähnliche wi« in Plauen. E. V. ' Kaust deutsche Garne. Der Vereinigung Deutscher Fabrikan ten von Daumwoll-, Strick- und Hanimrbeitsgarnen e. V. ist es ge lungen. «in dem französischen D-M-E-Garn durchaus gleichwertiges Leut sch»» Garnfabrtkat unt« dem Namest D-H-G (Deut sche» Landarbeits-Darn) in den Handel zu bringen. Die Produk- tlon tst in vollem Gange, so daß der deutsche Markt in kurzer Zeit überall das deutsche D-H-G-Garn aufweisen wird, das als solches Lurch besonder« Siegeletikctt», zunächst auf dem Deckel der Schachtel und spät« auf jeder Strähne, gekennzeichnet ist. Allen deutschen Verbrauchern, besonders den deutschen Hausfrauen sei empfohlen, nur deutsche Darnprobukte vor den ausländischen zu verwenden. * Dom amerikanischen Sisto- uÄ> Stahlmarkt. Das Fachblatt -Iran Age' berichtet über die Lage an den amerikanischen Eisen- und Stahlmäckkten: Eine AnzM von Stahlproüuzenten hat ihre Preist er- neut herabgesetzt. Man erwartet auch eine weitere Preksermäßi- auna durch die United States Steel Corporation. Eine Besserung zeigt nch bei dm Bestellungen auf Fertigfabrikate und man sieht größere Auf- trage stitrn» der Eisenbahngesellschaften voraus. — Nach dem gleichen Blatt» betrug die Roheisenerzeugung im Monat Juni 1065 000 Ton nen, da» ist di« niedrigste Prvduktionsziffer in diesem Jahre. Im Mai warm 1221000 Tonnen produziert worden, im Juni des Vorjahres 8044000 Tonnen, und im gleichen Monat des Jahres 1010 2115000 Lannen. Di« Pr«ist sind um einen halben bis einen Dollar zurückge gangen. > * Dir Kapttakumstattuna des Stinnes-Konzern». Die neueste Num- m« d«r „Metallarbeiter-Zeitung' bringt eine Uebersicht der Unter- nehmungm der Hugo-Stinnes-Gruppe. Danach verfügt die Siemens- Rhein-Elbr-Schuckert-Union üb« ein eigenes Kapital von 1770 343 270 Mach, da» Kapital der Tochtergesellschaften beläuft sich auf 707 533 701 Mark, dir Beteiligungm betragen 2106 401600 Mark, die Unterbetet. NgMmen 326702347 Mark. Dazu kommen Unternehmungen und Beteiligungen Hugo Sttnnes' mit 758 502 060 Mark und sonstige lose Interessen durch Besetzung von Aussichtsratsposten und Beteiligungen mit 2 SSO 117151 Mark. Die Des am tinteressen des Stinnes- Konzem» einschließlich Kontrollkapital und loser Interessen beziffern sich somit auf annähernd acht Milliarden Mark. Dabei sind ausländisch« Geldwerte in Mark zu Frivdenswähruna umgerechnet und nur die Nominalbeträge bei Aktien usw. eingesetzt. Die Zusammenstel lung macht keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Auch sind bei der unverkennbaren Schwierigkeit der Materialbeschaffung Fehlerquellen natürlich nicht au»g«schlossm, wa» man bei Benutzung der Ergebnisse Lieser Arbeit nicht vergessen darf. schlema Se« noch nicht geprüsten «»streifen ,Dst Küchen-Zuno' zur Aufführung, trotzdem ihm Li« von Ler vrt»polizeibehörd« untersagt worden war. Durch Strafbefehl wurde L. zu 800 Mark Geldstrafe verurteilt, di« da» Schöffengericht auf 80 Mark herab- setzt«- wogegen er Berufung etnlegte, Lios« «Ler zurückzog: Di» Htl-«»h»t«»r Strafkammer fällt« «tn für dl« deutsch« Press» bmwrktnswerte» Urteil: Da» Braunschwei gische Staat-ministerium sprach in «in« Erklärung üb« Refovmge- setze auch von Ler Beseitigung L«r Richter, welche die Rechtsprechung zu einem Hilfsmittel der Erhaltung der kapitalisti schen Diktatur herabwüvdfgten. Diese, byrichneten die „Braun schweigischen Neuesten Nachrichten' al» «in« Der- t«umdung. Daraufhin stellt« das Staatsministerium Stvafan- trag, st daß die Sache vor die Hildesheim« Strafkammer kam, weil sich die Brauschweig« Ricker al» befangen «klarten. Vor der Strafkammer erklärte der angeklagte Redakteur, d« NichterstanL sei einer der wenigen Stände, d«ren moralisches Empfinden nach der Revolution noch intakt ge blieben sei. Au» diesem Grunde leit« « nicht nur da» Recht, sondern auch di« Pflicht für jedermann her, für den Richterstand unbedingt einzutreten, fall» « von irgendeiner Seit« zu Unrecht angegriffen, wevde; ganz befand«, besteh« diese Pflicht für die Presse, weil sie die Aufgabe habe, dafür zu sorgen, daß das ohne hin schon sehr gesunkene Rechtsempfinden der Allgemeinheit nicht n?ch mehr in Trümmer geht. Gr habe in Wahrnehmung berechtigter Inkressen gehandelt. Die Strafkam mer kam zu folgend« bemerkenswerten Freisprechung: Dem Angeklagten steht der Schuh Le» 8 103 StGB. (Wahrneh- mung berechtigter Interessen) zur Seite. Er ist deshalb freizuspre- chen. Nicht allein privat« Interessen, sondern auch öffentlich« Inter essen können e» stin, Lie heute den einzelnen nahe berühren. Cin -«artiges öffentliches Interesse nahm auch das Gericht an. Es sei heute ander » als früher. Di« öffentlichen Ange legenheiten sind heute auch die eigenen Angele, genheiten de» Staatsbürgers. Deshalb mnß jedem Staatsbürger, insbesondere der Press« das Recht zuerkannt werden, öffentlich an d« Arbeit d« Staatsmann« Kritik zu üben. SÜ«»«» aus dem Leserkreis. oMrakKenkassea ober DelriebskrankmWen? Zn der am Freitag, den 8. -. M. herausgogebcnen Nummer des „E. V.' ist ein Artikel enthalten, überschrieben „Erhöhung -er Lei stungen -er Ortskrankenkasse Aue'. Zn diesem sind unter Hinweis auf einen in Kraft getretenen Satzungs-Nachtrag die hauptsächlich sten Leistungen -er bett. Kasse au (geführt. In den letzten Monaten hat die Allgemeine Ortskrankenkasse Aue des öfteren ihre Leistun gen tn Zeitungsartikeln in ähnlicher Weise zur Schau gestellt. Wer -ie Bestrebungen der Ortskrankenkassen kennt, der wußte schon lang«, welch« Zweck damit verfolgt wurde. Aber auch für den Un eingeweihten lüstet der Artikel vom vergangenen Freitag den Schleier, denn am End« desselben ist ausgeflihrt, -aß die Leistungen der Ortskrankenkasse noch günstiger sein könnten, wenn im hiesigen Bezirke die Betriebskvankenkassen nicht so stark, oder, was den Ortskrankenkassen noch lieber wäre, wenn sie „überhaupt nicht' vorhanden wären. Es wird dann auch das Verlangen ausgespro chen, der Gesetzgeber möge die Zersplitterung in der Krankenver sicherung beseitigen, anders ausgedrückt, er möge die Betriebskran, kenkassen, Innungkrankenkassen und Ersatzkassen abschaffen. Dabei ist jedem Unbefangenen bekannt, daß bei den Betriebs- krankcnkaffen und Ersatzkassen bei gleichen Beitragssätzen die Leist ungen außerordentlich höhere sind als bei den Ortskrankenkassen. Um für diese Behauptung den Beweis zu erbringen, seien die Leistungen der Ortskrankenkasse, aus die diese so stolz ist, daß sie sie von Zeit zu Zeit öffentlich aufzeigt, einmal vergleichen mit den Leistungen ein« hiesigen Betriebskrankenkaffe, der ich al» Mit glied angehöre. Voraus sei bemerkt, daß bei unserer Kasse die Beiträge 4)4 v. H. des Grundlohnes betragen, also eben so hoch sind, wie die der Ortskrankenkasse. Die Ortskrankenkasse bezahlt als Krankengeld in der 1. bis 10. Woche 60 v. H., von der 11. Woche ab 70 v. H. des Grunülohncs. Allen nun kommenden Rechenexempeln ist bei d« Ortskrankenkasse das 60prozentige Krankengeld zu Grunde gelegt, da erfahrungsgemäß die meisten Krankheitsfälle von kürzerer Dan« als 10 Wochen sind, also diese Art von Krankheitsfällen weitaus di« Mehrheit bilden. Die Richtigkeit dieser Angabe wir- die Orts krankenkasse, die hierüber Statistik führt, bezeugen müssen. Um zu wiederholen, die Ortskrankenkasse bezahlt während der ersten zehn Wochen 60 v. H., unser« Betriebskrankenkasse hingegen zahlt schon von -er 1.' Woche ab 75 v. H. -es Grundlohnes als Krankengeld. Was -a» bedeutet, zeigen die folgenden Zahlen: In der 12. Lohn- stufe erhält ein Versickerter bei -er Ortskrankenkasse in d« Woche M. 108,— Krankengeld, bei unserer Detriebskvankmkasse hingegen M. 135,—. Die 27 Mark, die Woche für Woche unsere Kaffe mehr an Krankengeld zahlt, dürften den Erkrankten recht gelegen kom- men und viel dazu beitragen, daß -ie Not in Krankheitsfällen nicht gar zu hoch" steigt. Bemerkt sei, -aß auch unser« Kasse das Krankengeld 30 Wochen lang gewährt, also auch hinsichtlich -er Dau« keineswegs hinter der Ortskrankenkasse zurllcksteht. Als Hausgeld, welches den Angehörigen zu zahlen ist, wenn ein Der- sicherte! in ein Krankenhaus oder sonstige Krankenanstalt eingewie sen wird, zahlt die Ortskrankenkasse zwei Drittel des Krankengeldes, unsere Betriebskvankenkasse aber X. Wie diese beiden Leistungen in Zahlen gegenseitig wirken, sei nachstehend ebenfalls in Zahlen auogodrückt, wobei, wie oben, ein Fall nach Lohnstufe 12 zu Grunde gelegt ist. Die Ortskrankenkasse zahlt zwei Drittel des Krankengel» des, das sind zwei Drittel von M. 108,—, gleich M. 72,— wöchent lich als Hausgeld. Unsere Betriebskvankenkasse zahlt 5t -es Kran kengeldes, das sind 24. von M. 135,—. gleich M. 101,2k wöchentli ches Hausgeld, das sind wöchentlich M. 29,26 oder beinahe 54 mal mehr, als bei -er Ortskrankenkasse. Aber es kommt nach besser. Auch das Taschengeld für Ledige, welches in Frag« kommt, wenn solche Kvankenhauspflegc erhalten, führt die Ortskrankenkasse an in ihrem Artikel. Es beträgt bei ihr ein Achtel -es Grundlohnes, in der 12. Lohnstufe demnach ein Achtel von M. 30,—, gleich M. 3,75 täglich. Bei unserer Bettiebskrankenkass« beträgt es gerade noch einmal so viel, nämlich 5t des Grundlohnes, das sind in Lohnstufe 12, 5t von M. 30,—, gleich M. 7,50 täglich. Arbeiter und Airgestellte, merkt ihr mm, wie vorteilhaft ihr bei Ler Orts krankenkasse versickert seid? Wen die vorstehenden Beispiele noch nicht von der weit überlogenen Leistungsfähigkeit der Betriebs- krankenkassen überzeugt haben, den werden vielleicht die folgenden dahin bringen. Laut ihren Veröffentlichungen gewährt die Ortskrankenkasse cin Sterbegeld für die Exfrauen bis M. 450,— und für ein Kind bis M. 180,—. Sterbegeld zahlt unsere Detriebskranlenkasse mich, nur erheblich mehr, niimlich für Lie Ehesvan bis M. 600,— und für ein Kind bis M. 300,—. Zur Ehre der Ortskrankenkasse sei be- merkt, daß bei ihr das Sterbegeld für Mitglied« das Gleiche ist, wie bei unser« Betriebskrankenkaffe, nämlich das 30fackx> des Grundlohn«». Aber auch in Lieser Dezichuns wirb die Ortskran kenkasse nicht mehr lange neben uns«« B "ftankenkaffe auf einer Stufe stehen können, sondern imter i iehen kommen. Schon in der allernächsten Zeit wird unser- lobskvaukeukaffe ihre Leistungen erhöhen müssen, La sick ihr L...... -en zu stark unL »u vasch vermehrt. Da mm unser« Kaffe fast überall schon Lle Höck)- sten Leistungen eingeführt hat, fo bleibt ihr nur noch übrig di« Er höhung de» Sterbegeld«» auf das Mache -es Grundlohnes und die Bezahlung de» Krankengeldes auch für die Sonntage. Das Sterbe- gelb wir- dann betragen für die Mitglieder bis zu M. 5200,—Hü: Lis Ehefrau bis M. 8,— nnd für ein Kind bis M. 400,—. Als Krankengeld werde" dann -ie Mitglieder in Ler höchsten Lohnstuf« M. 157-0 wöchentlich erhalten. ' Soviel üb« dir Leiüunarn. Nun zu d«n Beitrügen: In ihrem Artikel schreibt Lle vrt-krankenkaffe: „Trotz Lies« oufthnftch» Mehrleistungen beträgt der Beitragsfuß nur 454 v. H. tu» Grünt lohn«», während vielfach Kassen mit geringeren Leistungen 6 ». L, und mehr an Beiträgen erheben.' Denn e» tn der Umgebung «M lich Kaffen geben sollte, Lie Lei 6 v. H. und «ehr an Beiträgen «» ringer» Leistungen «währen al» Lt» Allgemein« Ort»k«u!mLK» zu Aue, so kann «» sich nur um „Ort»krankenkaffen' handel«. K«t» nesvugs wird derartige» bei «in« Betri«b»krank«»lass« verkomme» Vielleicht bemüht sich -ie Mur Ortskrankenkasse einmal, für Lies« ihre Behauptung ein einzige» Beispiel al» Bewei» zu bringen. E» wird ihr dies nicht gelingen. Scheinbar verfährt die Allgemein» Ortskrankenkasse hier nach -em verwerflichen Grundsatz: „Nur fest» anwerfen, auch wenn'» nicht wahr ist, etwa» bleibt doch hängen.' , Bezüglich dr, Genesungsheime» Nitzschhammer sei zur Aufklä rung für die Allgemeinheit bemerkt, -atz e» den Ortekrapkenkassen -es ganzen Bezirke» nicht gelungen ist, „au» eigenen M-tteln* die- ses Heim «inzurickben. Dieses war ihnen nur möglich durch di» opferfreudige Unterstützung der Gemeinden, und Industriell«^ (auch solcher, drren Werke eigene Betriebskvankenkaffen habest). Auch Lie Betriebrkrankenkgssen- stöbst hat man um Unterstützung an gegangen, ob mit Erfolg, weiß ich nicht, werde mir aber auch Lift. Uber Gewissheit verschaffen. Wie unfein ist es aber (um ktmfti stärkeren Ausdruck zu gebrauchen), di« Betrieb»krankrnkassen um Beihilfen für das Genesungsheim Nitzschhammer anzugchen, dann aber diese Einnck-ttmg zur Rsklanr« für Lt« Ortskrankenkasse zu be nützen, das Genesungsheim der Öffentlichkeit gegenüber au^uspte- len als „Usberlegenheit" gegenüber den Betriebskrankenkaffen ust- unter Hinweis auf Liest Einrichtung Stimmung gegen di« Betriebs- krankenkassen zu machen, st« vnznfetnden und deren Beseitigung durch den Gesetzgelnr zu fordern! Ein Beweis dafür, daß «» Men schen gibt, denen eben alles gut genug ist. Zur Aufklärung für Len Uneingeweihten will ich feftstellen, mit wessen Hilfe die Ortskrankenkassen in den Besitz ihre» Genesungs heimes gekommen sind. Ick) benütze hinzu di« Ausführungen, Lie die. Aner Ortskrankenkasse, die es doch am besten wissen muß,' in ihrem Jahresbericht über 1920 hierüber gemacht hat. Auf Seite 8 dieses Berichtes heißt es unter anderem: „Der größte Teil-er zur Ein» richttma des Heims erforderlichen Mittel ist einmal aus «n Bei trägen, Lie die Verbandskassen in Höh« von 2 M. pro Mitglied für die Jahre 1919 und 1030 geleistet haben, und zmn andern au» frei willigen Anwendungen bestritten wovden. Di« bisher «inaogantzt- nen Beiträge Ler Verbandskassen belaufen sich auf M. 130 738^-, während die freiwilligen Zuwendungen M. 175 000-5 betragen.' Also, die Schenkungen sind um gogen M. 45000,— höher ak» die aus e^en« .'Traft geleisteten Beträge. Ein» tst sich«. Hätten die Petrubskranken'assen es unternommen, die Unterstützung all« Kreise in dem Maße in Anspruch zu nehmen, wie Lie Ortskranken- kaffen es getan haben, sie hätten «in Heim, welche« hinter L«m -er Ortekrantr.rkassen auf keinen Fall zurückzustehen braucht«. Soviel für heute. Sollte -ie Auer Ortskrankenkasse L«n Mut haben, ihre Feindschaft gegenüber den Betriftskvankenkaffrn noch weiter an Lieser Stell« auszutragen, so möge st« es tun. Ich bin M weiteren Auseinandersetzungen mit ihr bereit. Vielleicht kann auck einmal darüber di« Unterhaltung geführt werden, wie die All gemeine Ortskrankenkasse Aue in Lie Lage gekommen ist, ihr« jetzi- gen hohen Leistungen «inzuführen. Insbesondere, «ie sie da» Ge setz vom 4. August 1014 benützt hat, um währen- de» Krieg«» ihr Vermögen zu verbessern. (Bei der Industrie spricht man vdst Kriegsgewinnen.) Ich werde dann zeigen, wie unser« Brtriebs- krankenkasse Las betr. Gesetz ongewendet hat, werde Nachweisen, Laß sie noch Jahrs lang nur 3 v. H. an Beiträgen erhob, -ie Ortskran kenkasse aber 4)4 v. H., also gerade 54 mal mehr, werd« auch Nach weisen, wie unsere Betriebskmnkenkaffe noch lange Zeit X de» Grundlohnes als Krankengeld aswichrte und damit ungefähr 54 mohr gab als Lle Ortskrankenkasse, die damals nur 50 v. H. zahlte. Axbeitcr und Angestellte, die ihr bei Betriobskrankenkassen od« Ersatzkassen versichert fei-, ihr habt gesehen^ was vorgcht, wi« man nach Len Einrichtungen greift, -ie Euch in Krankheitsfällen, in Fal len -« Not, ein« bessere Stütze sin-, als di« Ortskrankenkassen «p sein können, verteidigt Eure leistungsfähigeren und dazu in viel«« Fällen noch billigeren SonLerkassen, unterstützt sie tm Kampfe um ihr Weiterbestehen, denn werben diese Kassen beseitigt, so s»id ihr die Geschädigten, nicht etwa die Arbeitgeber. Arbeiter und Angestellte von Firmen, die Betriebskranken, lassen gründen könnten, das aber Lis jetzt noch nicht getan haben, fordert Eure Arbeitergeber auf, -re» nachzuholen. Fordert von Euren Arbeitgebern Lie Schaffung von Betriebskvankenkaffen, die, wenn Krankheit oder Todesfälle Euch heimsuchen, Euch ganz anders üb« Wasser halten können, als wie dies die Ortskrankenkassen zu tun in der Lage sind. Arbeitgeber, richtet für Eure Arbeitnehm« Betrieb-kranken» lassen ein, Lie diesen die gleichen Vorteile sichern, wi« si« Arbeit- nehm«, Lie Mitglieder von Drtriohskcankenkaffen sind, schon viele Jahre haben. Auch Liese Einrichtungen tragen zur Verminderung der sozialen Gegensätze mit bei. Arbeiter! Ein Gang zur Bettiebskrankenkass« -ringt kinen Zeitverlust unL Lohnaussaä, aber ein Gang zur Ortskrankenkasse ist mit solchen verbunden. Auch von dies« Seite seht Euch die Sach« einmal an. Der Ortskrankenkasse Aue aber gestatte ich mir zu empfehlen: Weniger Worte, weniger Reklame, aber dafür mehr Leistungen. Vielleicht äußern sich mich Mitglied« anderer Betriebskrmckeu- kassen an Lieser Stelle einmal darüber, wie die Leistungen ihrer Kassen stehen zu denen der Ortskrankenkassen. W. L.-A- In Ihrer Notiz „Reisewinke' (Nr. 159 de» „L D.') empfehle« Sie, bei Reisen die Fahrkarten schon Tage vorher zu lösen usw. Nun, Lie Reichsbahn hat einen Helfer, -aß Vorstehendes nicht mir geschieht, sondern sogar geschehen muß, in einer angeblichen Verord nung gefunden, nach Ler Las Ernährungsamt gewöhnlich« Brotmarken nur in Len Fällen in N« isebrotmarken umtauscht, wenn Lie Fahrkarte vorgelegt wirk Sollte man so etwas für möglich halten, zumal, wo anscheinend in Kürze mit L« Aushebung Ler Zwangswirtschaft sür Brot und Mehl gerechnet wer den kann? Welche Erschwernisse sür das reiseirde Publikum mit dieser Maßnahme verbunden sind, geht aus folgenden Beispielen hervor: Man erhält am zeitigen Nachmittag rin Telegramm und muß am AbeuL abreisen; Las Erniihrungsamt ist geschlossen und man ist außerstande, sich mit Reisebrobmarken zu versehen. Di« Folge ist Ler Kauf von teurem .markenfreien' Vrot hintenherum. Noch krasse: ist aber der Fall, wenn man mit L« Familie «tne Fuß. tour von mehreren Tagen oder Wochen in ander« Bezirkt, al« den hiesigen, machen will. Da man Lazu keine Fahrkart« braucht, Luch man auch kein« Neisebrottnarken bekommen, ist also gezwungen, de« Brotbedarf für Lie ganz« Tour bei sich zu führen. Man d«nk«. welche Last «in Tourist zu tragen hätte, -er mit Frau und zwei Kindern nur 5—6 Tage unterwegs ist. — E« ist Lock kaum anzu» nehmen, daß d«r Bezirksverband solch« Erschwernisse beabstchtrat hat, wo so schr viele infolge der teueren Fahrgeld« stolz zu Fuß« ihre Fcrientouren machen müssen. Hoffentlich genügen dies« Zeilen, daß die Verordnung, wenn eine solche überhaupt tatsächlich vor» liegt, geändert wird. — K>, Aue. Auf Anfrage teilt un» das Ernährimgsamt hinzu mit, daß ein« Verordnung, die obige Maßnahmen verfügt, nicht bestcht. Der Bezirksverband habe sich über ans folgenden Gründen veran laßt gesehen, die Angelegenheit so zu handhaben: Früher wurden beim Umtausch von Brotmarken in Neisebrotmarken 100 Gramm pro Pfund gekürzt. Dies siel später Lem Publikum gegenüber weg, dem Bezirksverband wurde aber die Menge seitens d« Reich»«« treidcstelle weiter gekürzt. Der Umtausch in Reisobrvtmarken Hal nun in letzt« Zeit so Lbechandgenommen un- zwar wo tn den allft» meisten Fällen ol'ne wsiteres anzunehmen war, daß Ler Umtausch-! keine Reis« untftnehmen werde, Laß der Bezirksverband, nm L« Bezirk nick: allguvicl Mehl verlustig gehen zu lassen, Gsg-mnaß- regeln c.'Drusen mußte. Selbstverständlich wird aber «in Tourist, Ler Fußtouren unternehmen will, ohne weitere» seine Reisebroh marken erhalten, wenn «r auf dem Ernährung»-«- ftn«. «ntfprrch» end, Erklärung abgibt. S. Btz meidunx Flur«« Sch «evölltt verkau muß oh schlossen M Mo Dt« «l» erho schuld a kich.Nl Ltg« Ve Di« Ko gehalttn Zahlung «füllt s In Frag Dal sächliche' re», d. 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