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1 Taaeblakl « Enthaltend die amtliche« Dekanntmachungen der « Amtshaupkmannschaflen Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staats- u. Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johann georgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlas vv« E. M. Gürtner. Aue. Grzaed. Fernsprech»Anschlüff«: Aue^l, Lössnitz (Ami Au») 440. Schneeberg 1», Schwärzend«- 1A Drahtanschrift: Dolk-sttund Aueerzgebirg«. na w, No»; durch dt, Poft dva« «Urlrlltdr! Mord 1800, »»»,wch war» 800. tm AmchdlaUdozv» d«r «au» »ar N . ,eU«1.00Md., o«win,:.40wt., «tuschNrÜ. 8 »a-mli-u«!, u» amttich«, T^I dl» daw, g«u« H.MWI » «MomeNU di« M« 400 Md. »«»»««.»»«», o«,p„, vr. irraa die VÜtztistzeit der tzurch 8er Äer^8i!^^Sch!8!^ UV»r-rech»-eu des Geschä s! Nr. 151. Freitag, den 1. Juli 1921. 74. Iahrg. Aue. Sonntagsruhe im Kandelsgewerbe. Am Sonntag, den 8. Inti 192t, wird da» offenhaUen d» Verkaufsstellen der Dicker. Fleischer, Maleriolwalen-. Kolonialwaren-, Feinkost- und Zigarrenhindler bis zu 8 Stunden und zwar von N Uhr vormittag bis 6 Uhr abend nachgelassen. In derselben Zeit ist di« Beschäftigung von Gehiljen Lehrlingen und Arbeitern in diesen Eondergeschä len gestattet. Lue, den 25. Juni l92l. Der «a» der Stadt, Polizeiabteilung. Schwarzenberg. Derbst. Wegen der damit verbundenen Verkehrsbehinderung und Belästigung der Allgemeinheit wird hierdurch alles Fußballspielen aus öffentlichen Wegen, Straße« und Plätzen verbalen. Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot werden mit Sel-strat« dis zu 80 — sechzig — Wark oder Last dis zu 14 Tagen destrast. Schwarzenberg, den 2S. Juni 1921. Ser Dat -er Sladt. — Pollzelamt. — M-WMkM. LMM SIMMM. Dienstag, den 5 Juli 1921, «/,9 Uhr vor«., Gasthaus »Zn« wuldenlal", Au«. 's50 m ZivtzE 'Zllfz ) Abt. s. 9, 29 tÄahlschläge), Abt. ^2 (Einzelholz). Forslrevierverwaliung Vaulrr. , Forslrentam» Schwarzenberg. Sonnabend, den 2. galt 1921 vormittag 19 Ahr sollen in Schwarzenberg-Sachsenselü 1299 Feuerzeuge (8 kantige) meistbietend öffentlich versteigert werden. Sammelort der Bieier: Döhlers Gastwirtschaft in Schwarzeaberg-Sachsenseld. Schwarzenberg, den 29. Juni l92l. Der verichtsoollziehrr. Oessenlltche gemeinschaftliche Sitzung -er slSdltschen Körperschaften z« Aue Freitag, de« 1 galt 1921, nachmittag» Ahr, i« Sladloerordnetensttzungssaata Lagesorönnngr Beratung des Laushaltplanes. Lierauf Sladlverorbiiesensigung. Tagesordnung» ») öffentlich: 1^ Kennlnisnahme. 2 ., Festsetzung des Sleuerfuhes der Gewerbesteuer. 8 ., Grundsätze für die Erlassungen an Oberrealschulgeld. 4 .. Bewilligung des erhöhten Ortszuschlags und der «höhten Kinderbeihilfen an di« Sehr« da Handelsschule. ö.» Erhöhung der Vergütung für di« Ausübung der amtlichen Nahrungsmittelkonlroll«. 9 .. Verbindung der Sabelsbeiger-Slrab« mit der Kronprinz-Slrav«. 7 ., Strahenbauten am Eichert. 8 ., Bewilligung von Mitteln sür den Slratzenbau Aue—Ni«d«schlema—Stein. 9 ., Desgl. sür Ausbesserung einer Brücke. 10 .. Desgl. sür Herrichtung ein« Wohnung im Finanzamt«. 1! ., Forderung des Elektrizitätswerkes Oelsnitz aus Erhöhung des Bezugspreises für elektrisch« Strom. 12 ., Erhöhung des Llchtslrompreises. 13 ., Nachdewilligung von Mehrkosten sür dl« Gründung btt Kammerosenanlag«. 13eü, Legung von Sashauptleilungen. > d) nichtöffentlich. Fortsetzung der Leipziger Prozesse. die auf Bäumen hab« darauf seine lehrt und «sagt., OKergloqau, 29. Juni. Heute früh hat der englische General Hen- nicker dem Führer de» deutschen Selbstschutzes mitgeteilt, daß der Rück zug der polnischen Insurgenten au» der ersten im Räumung-plan vor gesehene» Zone tatsächlich beendigt ist. Daraufhin hat General SSs«, gemäß den Vereinbarungen sofort di« Umgruppierung de» deut schen Selbstschutz«» eingeleitet. Leipzig, 29. Juni. Dor dem Reich«g«rlcht wurden heut« di« Pro- zeffe gegen di« sogenannten Kriegsverbrecher wieder ausgenommen. Zur Verhandlung stehen die Fälle de» Generalleutnant» a. D. Sten ger und de» Masor, a. D. Lruslu». An den Verhandlungen nimmt auch eine französisch« Iustizkommission unter Führung de» Gcneralanwalt» am Pariser Kassationshof, Matter, teil. Generalleutnant Stenger, der in Uniform erschienen ist, bewegt sich auf Krücken, da er im Krieg ein Bein verloren hat. Di« Anklage behauptet, daß er im August 1914 den Befehl gegeben habe, alle verwundeten Franzosen auf dem Schlacht- selbe zu töten, selbst di« in Gefangenschaft geratenen. Major Tru- siu» soll u. a. den Versuch gemacht haben, »inen französisch«:, Soldaten töten zu lassen und am 27. August 1914 mehrere, mindrsten» sieben, französisch« Stsongen« hüben töten lassen. Generalleutnant Stenger, im Kriege Kommandeur der V8. Infanteriebrigadr, sagt au», al» seine Truppe am Morgen nach d«r Schlacht bei Saarburg di« Feind« über den Exerzierplatz verfolgt«, hab, sie plötzlich von hinten Ft«, er- halten, offenbar von irrtümlich für tot gehaltenen Franzosen. Er hab« gesagt, solch« Feind» müsse man ohn« weitere» tvtschießen. -ttemal» hab« er gesagt, daß man wehrlos, Feinde niederschießen solle. Am 2». PL in einem Waldgefecht von Maschinengewehren, stickt Warrn, von hinten beschossen worden. Er uw Sb«r dl« Gefahren «in«» Daldg«f»cht«» de ck «sagt, «an sollt* di« L«uti wie Spatzen von. den Bäumen In «inrm vrlgad«b«schl würde «r fick allerdln« ander« litten hatte. Unter seimr Führung hat der Selbstschutz manchen Mord und manch« Plünderung an unseren oberschlestschen Lands leuten zu verhindern gowußt. So mancher der Tapferen hat da bei sein Loben im Kampfe gegen die polnischen Räuber fürs Vaterland dahmgogeben. Wenn neuerdings der Plan einer sukzessiven Räumung Oberschlesien» durch die Aufständischen einer seits und darauf durch den deutschen Selbstschutz andererseits von der Interalliierten Kommission angenommen worden ist, so ver- dankm wir diesen Erfolg allem dem Selbstschutz. Und trotzdem soll seine Tätigkeit Unrecht sein, weil dabei vielleicht irgendeine büro kratische Vorschrift übertreten wurde? Bedienen dies« Tapferen nicht vielmehr den Dank de» Katar lande«, der ihnen übrigens vom preußischen Minister des Jnrwvn" im preußischen Landtag ungefähr zu derselben Zeit ausge sprochen morden ist, als bei uns di« Haussuchungen stattfanden? Di« Reich sregierung steht zwar sachlich auf einem anderen Standpunkt, und dieser wird leider auch bis weit hinein kn die Kreise der Bürgerschaft als richtig angesehen. Sie betrachtet unser« national« Würde und unsere nationale Ehre al» etwas Nebensächliches. Man glaubt uns Oberschlesien dadurch am besten sichern zu können, daß wir uns allen, auch noch so unwürdigen Forderungen der Entente unterwerfen. Die Loyalität des Staatsbürgers ist, namentlich vom Standpunkte de» alten Obrigkeitsstaates aus, eine schöne, anerkennenswerte Sache. Besitzt aber eine Regierung, noch dazu im demokratischen Staate, wirklich da» Recht, von dem Staatsbürger in Oberschlosien zu verlangen, sich zu Ehren ihrer Politik von polnischen Räubern widerstandslos hinmorden und ausplündern zu lassen ohne zum Selbstschutz greifen zu dürfen? Sind wir Deutschen nicht auch noch Atenschen wie die anderen, von denen man dies nie und nimmer würde fordern dürfen? Sind wir wirklich so tief gesunken, daß un» überhaupt keine Menschen- rechte mehr zustohsn? — Im Uebrigen können wir nur wünschen, daß der Politik unserer Reichsreaierung ähnlich« Erfolge beschicden sein mögen, wie dem Selbstschutz in Oberschlesien. So sieht es aber leider gar- nickck aus. Vielmehr spricht alles dafür, daß der größte und wich- tigste Teil Obevschlesiens uns verloren gehen wird. Wenn nicht alles täuscht, wird die Entente die Rechnung über Oberschleen trotz aller seiner Nachgiebigkeit ohne Herrn Wirth machen. Damit wind dessen Politik in her Versenkung verschwinden. Von dem Selbstschutz in Oberschlesien aber, der sich dem räuberischen Anstürme der Polen tapfer entgegengestellt hat, wird di« Geschichte nur Rühmliches be- richten müssen. Daß er unrecht gehandelt haben soll, das wird di« Nachwelt einfach nicht verstehen. Der Selbstschutz in Oberschlesien. i Don Dr. Witt maack, Obevoevwaltungs ger ichtsvat. Wir haben angeblich di« freieste Verfassung der Welt, di« deutsche Freiheit ist aber immer noch sehr bürokratischer Natur. Sie hindert nicht, daß unsere nunmehr demokratischen Regierungen mit den gleichen, zur Zeit des „Obrigkeitsstaates' so verrufenen polizei lichen Mitteln gegen Andersdenkende Vorgehen. Zn Sachsen haben wir zudem immer noch ein« sozialdemokratische P a r t e i regirrung. Infolgedessen haben kürzlich hier in Dresden, wie in Chemnitz und Leipzig, bei nationalen Verbänden und in den Wohnungen ihrer G Lpsleiter Haussuchungen stattgefunden, weil vau ihneu der in Oberschlosien Lurch Gewährung von Reisegeld unterstützt wprden sei. Di« Geschäftsleiter sind überdies vorüber gehend in Haft genommen worden. Di« Grundlage für dies« Vorgehen bilden die Verordnung de» ckieichspräsidenten über das Verbot militärischer Verbände vom 24. Mai 1921. Daß die Gewährung be» Reisegeldes auch noch nach dem In- krafttreten dieser Verordnung erfolgt sei, wird indessen von den Be teiligten bestritten. Nach der Verordnung kann bestraft werden, wer ohne die Genehmigung der zuständigen Dienststellen ferner ! Personen zu Verbänden militärischer Art zusammenschließt, oder wer an solchen Verbänden teilnimm-t. Der Selbstschutz in Oberschlesien, um den es sich im vorliegenden Falle handelt, ist aber in Breslau offen organisiert worden. Ob auf ihn die bezeichnete Verordnung überhaupt An wendung finden kann, ist deshalb mindestens zweifelhaft. Noch . weniger kann in der Gewährung des Reisegeldes di« Bildung j eines militärischen Verbandes erblickt werden, und endlich ist es k «ine Frage für sich, ob der Selbstschutz überhaupt ein militärischer Verband ist. > Die sächsische Regierung hat sich darüber vor der.Vornahme s der Haussuchungen nickt den Kopf zerbrochen. Sie soll auch über ! die in verschiedenen Paragraphen der Strafprozessordnung über hie Zulässigkeit von Haussuchungen enthaltenen »Zwirnsfäden* »licht gestolpert sein. Auf solche Einzelheiten im Rahmen eine» Zeitungsartikels etnzugehen, ist unmöglich Ueber sie wird in dem »on den Beteiligten angängig gemachten Rechtsmittelverfahren entschieden werden. Wir fragen un» aber: »Ist e» denn wirklich «in mit bürokratischen Mitteln zu bekämpfende» Unrecht, wa» der i Selbstschutz in Obevschlesien tut? ! Bei der seit der Revolution eingetretenen Verwirrung der Mecktsbogriff« ist mancherlei möglich. Werden die Verbrechen eine» Hölz vielfach als Held » ntat« n hingestellt, warum soll man dann nicht auch umgekehrt di« Hel-entat«» de» Selbstschutzes al» Ver brech«» kennzeichnen? Zumal an dem Selbstschutz vielfach An gehörige des Arbeiter stände» beteiligt sind, wollen und i können wir es ober doch nicht glauben, dass dies wirklich die Meinung de» deutschen Arbeiters ist. Mir« das der Fall, so würde damit bewiesen, daß unser Volk, wie ihm da» von her Entent« im Krieg» fortgesetzt vorgeworfene worden ist, tat- sächlich kein Verständnis für die allgemeinen Rechtsgrundsätze be sitzt, di« in allen modernen Demokürtien al« selbstverständliche«, «uf den allgemeinen Menschenrechten beruhende» Recht anerkannt werden. Nach der demokratischen Weltlmschauung gehört zu diesen Menschenrechten vor allem das Recht de» frei«» Volke» »um Wider stand gegen jede eigenmächtig« Unterdrückung, und darüber, daß der U«b«rfall der polnischen Banden jeder Rechts grundlage entbehrt, kann «sohl kein Zweifel herrschen. In Punkt 2 der französischen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom L». August 1789 wird al» «in unverletzliche, Freiheitsreckt de» Bürger» di« Sicherung de» Rechte», zum Wtder- Kand gegen di« Unterdrückung bezeichnet. Anschließend daran heisst e» in der französischen Verfassung von 1798 8 SS: UDenn die Regierung di« Volk-rechte verletzt, so ist der Aufruhr Air da» Volk und jaden Test de» Volke» die heiligste und uner läßlichste Pflicht.' Gemäßigter ist -i« Verfassung von Sizilien von «812 8 291: »Der sizilianisch« E1aat»bürg«r ist berechtigt, «in«m »den Widerstand zu leisten, der ihn, ohne vom Gesetz dazu au»- hrücklich ermächtigt zu sem, mit Gewalt oder durch Drohungen gegen ! seinen Willen etwas zu tun zwingen wollte.' Don solchen Ansckommgen uno von dem unerschütterlichen Be- > »ußtsein erfüllt, daß e» nicht nur da» Recht, sondern die Pflicht der kampffähigen deutschen Jug«nd «ar, den bedrohten 1 Landsleuten in Schlesien zu Hilf, zu kommen, ist der Selbstschutz kkort eingesetzt wovdrn. I Sein Führer ist der bekannt« General Höser, cker stch »bereits tm Kriege immer wieder an derSpitzesetärr Truppen her I« Meineid», den diefer gelegentlich seiner Vernehmung im Helfferich- Prozeß geleistet haben sollte, hat da» Landgericht I auf übereinstim' menoen Antrag des Deneralstaatranwalt» und der Verteidigung be schlossen, den Beschuldigten mangel» Beweis«» auf Kost«» d«r Staats kasse äusser Verfolgung zu^etzen. Berlin, 29. Juni. In der Straffache «egen Erzberger Meineid», den dieser gelegentlich seiner Vernehm Prozess geleistet haben sollte, hat da» Landgeri menoen Antrag des Generalstaat: gefaßt hätten, so hätten sie ihn mißverstanden. — Den Verhandlung»» wohnt auch der holländische Kriegsgericht-Präsident Slooten bei. Der Massinmord von Sipot«. Gelegentlich der Wiederaufnahme der Kriegsbeschuldigten-Pw zesse in Leipzig schreibt Pfarrer Hm» Krieger in Eschefeld b. Froh bürg, in dessen Besitz sich auch das Aktenmaterial über di» Greuel « deutschen Kriegsgefangenen in Rumänien befindet: „Seit 2. Juli 1918 und später, wie ost noch, ist da» Auswärtig Amt aufs genaueste und sicherste darüber von mir unterrichtet wor den — alle» unter Eidl 65 Zeugen! — dass da» Auswärtig, Amt tt seinem damalige» Vertreter, Ministerialdirektor DL Kriegs Lei Hauptausschuß des Reichstages und damit das deutsche Volk über di» deutschen Kriegsgefangenen in Rumänien schmählich belog« hat, Vis zur Stunde hat das Auswärtige Amt, trotz meine» immer «Meu ten Drängens, zum Schaden der deutschen Sache, geradezu peialich vermiede», diesen schweren öffentlichen Vorwurf zu entkräften,und wahrheitsgemäß zu bestätigen, dass sich da» Auswärtige Amt um di« Unglücklichen in rumänischer Derbrecherhand in Sipot« nicht allein niemals gekümmert hat, sondern daß auch, ohne Einschränkung, alle!» in diesem einen rumänisch« Kriegsgefangenenlager Sipot«, diese, Höll«, von 400» deutschen Soldat« nur 15» mit dem Leb« davonge kommen, die anderen aber leiblich und seelisch zu Tode gemartert, zu Tode geschlagen, zertreten, erstochen, erschossen, von Läusen lebendig anfgefressen, bei lebendigem Leibe verfault, verhungert, von Ruh^ Cholera, Malaria, Typhus verzehrt worden sind, auf nacktem eisigem Erdboden, ohne Stroh, ohne Decke, halb oder ganz nackt, In Mist und Kot, ohne jeoen Pfleger, ohne Medizin, ohne «wen einzigen Arzt, viel fach in Verzweiflung sich selbst aufhängenü! Warum hält da» Au»- wärtige Amt seit Jahren schon und immer noch mit der furchtbaren Gegenliste zurück? Seit Juli 1918 dräng« ich immer erneut öffent lich auf eine Stellungnahme des Auswärtigen Amte» zu meiner schwe ren öffentlichen Anklage. Wird nun endlich das Auswärtige Amt zur Tat schreiten? Wird mir nun endlich das erbeten« deutsch« Gericht? Und dazu: Heraus mit der Gegenliste!' Alle Einzelheiten über diese grauenvollen Tatsach« sind längst be» veffentlichkeit übergeben in einer Broschüre des Pfarrer» Han» Krie ger: „Der Massenmord von Sipote' (Verlag von I. F. Lohmann in München) und sind natürlich dem Auswärtigen Amt auch bekannt. Erzberger ist wieder da! Berit», 29. Juni. Der Parteivorstand und der Reichsaurschüß der Zentrumspartei traten heute im Reichstage zu einer Sitzung zusam men, in der auch Erzberger erschien, um die Erklärung abzugeben, daß da» Verfahren gegen ihn eingestellt sei. Erzberger hielt dann »in« Verteidigung»«-« und entwickelt« sein neue, Mrtjchastsprogram«. Wenn auch der Parteivorstand heute noch keinen Beschluß in der An gelegenheit Erzberger» gefaßt hat, so kann man doch, nach dem Eindruck der Trzbergerschen Rede zu urteilen, darauf schließen, baß Erzberg«» nunmehr wieder sein« aktiv« Tätigkeit in der Zentrumspartei auf nehmen wird. Escherich» Abschied«wort an kl« Eimvvßaerw^ßee». München, 29. Juni. Der Organisator und Leiter der bayerische» Einwohnerwehren, Forstrat Escherich, richtet an alle Kreis» und Gau hauptleute »in Abschiedswort, in dem es heißt: Di« Reich»regieruna hat die Auflösung der Einwohnerwehren Bayern» verfügt. Si« trä« vor dem deutschen Volk und,vor der Geschickt« di« Drrantwortung Mr di»s«n Schritts d«r, durch di« Verleumdung« eigener Stammepbrüde« hecheiacführt, von Feindrshaß und vernichtung»willm diktiert ist und nach der erfolgten Entwaffnung d«r bayerischen Wehr« «in« mm«, heuerlichen Eingriff in da» deutsch« Recht.darstellt. Ei» Möglich» «It, «in« Arndtrung dieser nunmehr gefallen« Entscheidung htrdet» bayerische» Vaterland, besteht nicht. Ich haoe vager den Entschluß meine» Leben» gefaßt. E» ist Mir aber unmöglich, >z«r Vernichtung desjenigen zu biet«, was ich ir unterstützt von den Destin de» Land«, zum. L Deutschland» aufricht« dupste- So leg« ich da amt al» LandeshmqMnann de» Einwohnerräik Hönde derer zurück, deren Dertrauen mich auf hat ... - D« Form rmserer Einwohnerwehr« ihr Eilst l«bt wü wird leb«.