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WMWerUWW Donnerstag, den 23. Juni 1921 74. Jahrg Nr. 144 gegen «ine Gebühr von 2 Mark ausgehändigt. Der Skadtrak. — LebensmMelamk. — NeustL-lel GebührensStz« -er Leichenfrauen Lötznitz Ler Nat -er Stadt. — Smährungsamt. Schwarzenberg, am 21. Juni 1921. Der Nat »er Stadt. v-hnitz, den 16. Juni 1921. Nie-erfchlema Landsleuten man Leu- lind erhvhi worden bei Armenleichen au? 8 Mark, bei Leichen eines Kinde» bis mit 2 Jahren 8 Mark, dis mit 14 Jahren 12 Mark, einer Person über 14 Jahre 20 Mark, im Falle Begräbnisses 1. Klasse doppelier Satz. In diesen Gebührensätzen sind eingeschlossen sogenannt« Wegegebühren, nicht «ingeschlossen etwaige besondere Nebenleistungen und Verläg«. angesagt hallen, unterdrück!. L« bayerif Hen Arbeiter, welch« die Sa< »ügen. -ani und gar pi Sonnabend, den 2». Juni 1S21, abend» 7 Ahr, aus -em Feuerwehrübungsplatze. Auf die Bestimmungen der Feuerlöschordnung 88 12, 14, 15, 16 und 17, Abs. 2, wird besor»» ders hingewiejen. . Der BranddireLlvr. Wegen Reiniaiing bleiben Freitag, -en 24. Juni nach«,, und Sonnabend, den 2a. Juni 1221, unser« Rats- und Sparkassenräume Pflichtseuerwehr Schneeberg. Sonntag, -en 2«. Juni, früh 7 Ahr jindek die 2. Uebung statt. Hierzu haben sich all« Personen vom vollendeten 18. bis 24. Lebrnsjahre einzusinden. Stellen der Mannschaften mit dem Anfangsbuchstaben l. am Archidlakonat: diejenigen mit dem Anfangsbuchstaben KI—2 an der Superintendentur. Alles Fehlen wird bestrast. Entschuldigungen werden nur berücksichtigt, wenn ärztliches Zeugnis beigefügl ist Die Branddirektion. geschloffen. Standesamlsangelegenheiten werden Sonnabend vorm. 11—12 Uhr erledigt. »euslüdter, den 22. Juni 1921. Ser Stadtrat. Vs tritt eine Aenderung ein. Indem »er S. Bezirk (Sachseuseld) vormittag» »er S. Bezirk (Reuslad») nachmittags ausgegeben wird. „ Pflichlseuerwehrübung Taaeblall * enthaltend -le amMchen Bekanntmachungen der Amlshaupkmannschaften Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staats- u. Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Kartenstein, Johann georgenstadt, Löbnitz, Neustädlel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wlldensels. Verlag von L. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. F«rnspr«ch - Anschlüss«: Au« 81, Löbnitz (Amt Au«) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 1Ü Drahtanschrift: Dolkssreund Aueerzgebirg«. 5. 6. 7. 8. Schneeberg. Brolmarkeu-Ausgabs. Donnerstag, »en 28. Juni 1921 vor«, von 3-12 Ahr und «ach«, vo« 1-S Ahr in der alten Wache am Fürstenplatz. Personen, welche ihre Marken ohne genvqende Gründe nicht rechtzeliiq abholen, «halten dies« Donnerstag, -eu Sv. Juni 1321 vor«, von 8—9 Uhr n» u* Lumm« U» »«»Mai» 9 Ud« «10«. St« <d«»Ldr Ur »U «lukad», d< »» »r,^»ri^nai La,, IrwU « d^ümml« n>L> «<d ft» dl. «NchUadrU d« durch Ns» Isrxd-' «uk^.d«»-> - Mr »Berlin»» «lnziluudl« Schrlllfilck« dd«iik»m« U, Schrlsllrltrm, »«in« B-ro»k»«chm-. - Uxlrrdnchaaz«, d« dMl«l»» d^rLnd«>t^»«»»U>rl><dL v« Zadl«»^«rt»i xr» Nondur, g^Ini Nada»« ul, Itchl o«k«<xdaa. 0-upt,«s<SLf,»Km<, d, »«, L»d»l». »dj Echwurziud«,. Oeffentliche gemeinschaftliche Sitzung beider flS-lischer Körperschaften zu Lötznitz am Do nnerslag, »en 28. Juni 1921, nach«. 8 Uhr, im Stadlverordnetenfttzungszimmer. Di« Tagesordnung ist in der Ralhausslur angeschlagen. D«r Nat »er Stadt. >er im Reichstag sagte, daß «wir Bayern ganz gutmütig« Kerle" sind. Jedem vernünftigen Menschen mutz «S Wetter auffaUm, dah gerade die Linksradikalen die über die bayerische At mosphäre Entrüsteten spielen. Auch hier zeigt sich die nnere Unwahrheit der ganzen Hetze. Wir wollen unS iir diesem Zusanunenhange lediglich daran erinnern, daß von dieser Seite aus sonst jeder politische Verbrecher, auch der Totschläger, der Amnestie für würdig befunden wird. Wenn Gareis, wie behauptet wird, einem politische« Attentat zum Opfer gefallen wäre, dann würde doch nach linksradikaler Ruffassung gar kein strafwürdiges Verbre chen vorliegen. Oder soll dieser Satz auch wieder nur für die eigenen Leute gelten? Und der Propagierung deS politischen Mordes hat man dort doch wohl ost genug ohne Widerspruch das Ohr geliehen. Wir wollen nicht Hölz und seine „Leichengruppe" beschwören, nicht den Sipo, mord am Essener Wasserturme, nicht den Geiselmord in München usw., wie steht es aber mit dem Russen Apfel baum-Sinowjew, dem auf dem Halleschen Partei tage der Unabhängigen Beifall gespendet wurde, auch nachdem er — wohlgemerkt der Fremdling in deutschen Landen — mit dürren Worten zum Massenmord an deutschen , Dcrwallungsitelle Neuwelt , Verwaltungsstelle Wilüenau. Ausgab «zeit««« 1., 4., und 6. Bezirk vorm. 8-12 Uhr, 2., 3. und 5. Bezirk nachm. 1—4 Uhr, 7. und 8. Bezirk vorm. 8—12 Uhr, nachm. 1—4 Uhr. ten eine wirkliche ehrliche Entrüstung über den feigen Mord in München zutrauen, die zum blutigen Bürgerkrieg auffordern? „Die offen« Auflehnung der Arbeiterklasse gegen ihre Klassenfeinde, das ist der Bürgerkrieg, und dieser Bürgerkrieg ist notwendig und unausbleiblich. Frauen der Arbeiterklasse! Dürft Ihrnochjammern über Blutvergießen, wenn im unausbleiblichen Kan,pf um Euer und Euer Kinder nächstes Lebensrecht bas Schwert für Euch und ihre eigene Sache gezogen werden muß? Der Bürgerkrieg ist die letzte unver meidlich« Auseinandersetzung zwischen Kapital und Arbeit. Schlagen die Imperialisten Deutschland- und Frankreichs los, so muß der deutsche Arbeiter eben falls auf dem Posten sein, um mit der Waffe in der Faust den Kampf gegen den nationalen Imperialismus aufzunehmen und dann mutz auch di« Arbeiterfrau aktiv mttkämpfen. Darum auf zum Kampf gegen die kapi talistischen Blutsauger. Auf zum Kampf gegen die der-. - steckten und offenen Mörder unserer Klasse." So zu lesen im Flugblatt der Vereinigten Kommuni stischen Partei Deutschlands, Sektion der 3. International«. Das im Mai herausgegebene Flugblatt wendet sich in Son derheit gegen jene deutschen Arbeiter Oberschlesiens, die sich zur Verteidigung ihre» heimischen BodenS gegen daS polnisch« Raubgesindel bereit gefunden haben. Die Reihe solcher Beispiele geht beliebig zu erwetteme. LS ist kein schönes Geschäft, festzustellen, wer in Deutsch land mehr oder weniger an einer Atmosphäre deS MordeS Schuld, wer mehr oder weniger Blut an den Fingern hat. Aber die maßlose Hetze zwingt dazu, schaurig« Erinnerungen nicht «inschlafen zu lassen. Denn «S gibt leider allzuviel« schnelldergessenden Leute in Deutschland, urL «S gibt im mer noch welch«, die ruhig zusehen, wie auf der RelchS- tagslribüne odrr auf geduldigem ZeitungSpapier oder in der schwülen Stimmung von Massenversammlung«» dl« Wahrheit zu Lode getrampelt wird. v« .»r,,.»»»,«»< «»Mir«»»»- «N-ixI «all« »U Umnäh«« tu Ai-« »a« «onn- »nd stellt»»«». -v«»na»»r«I»' «»naM» Moe» S.V0 dir« »t« »»teil»« ,l!n t>» «m»; dm« d>« V°N d«t°^> »UNUWM M-r» I» SV. monattick, Mmd » 02. «»»«,,««pr«t», im «mMbIMId,«t^ du ««M d« I». LolvneiM« 1.22 Md . «imwSNs l.fio Md., «tnltllebl. «»- ut°«nll«uu, ta amMckxa TNl st« d°w« g«U« ».«> LU., ki R«Uam«!«U dt« 2«"» « » M». fi>»m»««-a»»e»' cupW «r. irrr«. di« parteiagitatorische Ausschlachtung des Falles aufge bracht haben, das man an anderen Stellen für wünschens- wert hielt. Und im Reiche sucht man — von der Tri büne deS Reichstags aus, in der Presse und in „Protest versammlungen" — die Volksseele zum Kochen zu brin gen. Menn dies in einzelnen Fällen gelingt, so beweist dies die politische Unreife mancher Leute, die allzuleicht einer Art Massensuggestion unterliegen. Der Mißerfolg der ganzen Bewegung zeigt aber auch wiedsreinmal, wie leicht sich die Führer in der Stimmung der Massen irren. Betrachtet man ohne Zorn und Eifer die Dinge, so kommt man zu dem Schluß, daß die ganze Bewegung an ihrer inneren Unwahrheit scheitern mußte'. Zu nächst ist es heut« nur eine Mutmaßung, daß der Abge ordnete Gareis einem seiner Gegner von rechts zum Opfer gefallen ist. Dann ist durch nichts bewiesen und natürlich völlig ausgeschlossen, daß die Regierung Kahr ihre Hand dabet im Spiel« gehabt hat. Gegen sie wendet sich der ganze Haß d er Linksparteien, weil man in ihr mit RechL den einzigen Grundpfeiler sieht, auf dem allein im Reiche di« staatliche Ordnung wenigstens einigermaßen sestgegründet ist. Dabei sollten sich diejenigen — auch bürgerlichen — Demokraten, welchen di« bayerische Regierung ein Dorn im Auge ist, doch klar machen, daß «3 gegen alle demo kratischen Prinzipien ist, di« Beseitigung einer Regierung zu verlangen, di« von dem Willen der Mehrheit des Vol kes getragen ist. Oder gilt der Mehrheitswills nur dann, wenn es sich um linksgerichtete Regierungen handelt? Diese Frage möchte man sich tatsächlich vorlegen, wenn man gewisse Preßerzeugnisfe aus den eben vergangenen Tagen liest. Besonders ein demokratisches Berliner Weltblatt, das immer den politischen und civilen Btederkeitswimpel ge hißt hat, trotzdem aber merkwürdigerweise allen Schieber- lrüsen unentbehrlich ist, ist dringend verdächtig, hier ein nicht ganz faires Spiel zu spielen. Wenn man sich auf dieses Gebiet begiebt, so kann man in den dringenden Verdacht kommen, an der Bereitung einer „Atmosphäre" mitschuldig zu sein. Dieses pein lichen Vergehens wird nämlich jeder geziehen, der es wagt, gegenüber gewissen Meinungsfabrikanten, die meist in der Reichszentrale ihren Sitz haben, abweichenden Ansichten zu huldigen. Atmosphäre, daS ist das Schlagwort dieser Tage, dem sich sogar Ler Reichskanzler nicht entziehen konnte. Besonders unbeliebt ist die bayerische Atmosphäre. Sie wird in der Hauptfach« erzeugt von irgend einem im Süden dieses Landes erscheinenden Lokalblatte, dem „Mieß- bacher Anzeiger", einer nur im Kolportagehandel ange botenen antisemitischen Zeitschrift, dem „Völkischen Be obachter" und durch dis im ZugSabtsil erlauschten Kraft ausdrück« antikommunistisch gesinnter Iungmannen. Kein vernünftiger Mensch macht von so etwas Aufhebens, aber im deutschen Reichstage glaubt eine ganze Reiye von Red nern mit der Konstruktion einer Mordatmosphäre auS «nsstellungt 1. Bezirk: Sitzungssaal des Ratskellers 2 u.3. , Srnährungsamt (Stadthaus I). Verwaltungsgebäude Gatzweiler (Sächs. Los) Stehbierhalle Neustädter Kos Verwaltungsstelle Sachseuseld Die Wahrheit. " —l. Drei Tage lang hat man sich im Reichstag über das „unterhalten", was man fo bei uns innere Politik nennt. Manche Reichsboten haben dabei im ausgiebigen Maße von Schimpfworten Gebrauch gemacht, was in der Zeit des wahren Parlamentarismus gar nicht mehr auffällt, manche wieder haben die Kraft ihrer Arm- muskeln aufgewendet, was bisher weniger üblich war, aber bet den kommenden schweren parlamentarischen Kämpfen vielleicht Schule machen wird. Zum ersten Male zeigte sich «ine Wirkung des passiven Frauenwahlrechts, inso fern Abgeordnetinnnen — und zu ihrem Ruhme sri es gesagt: ohne Parteiunterschied — den Faustkampf beschwö rend sich zwischen die Streitenden warfen. Viel leicht empfiehlt es sich, daß die Frauen im Reichstag fürderhin angehalten werden, «inen Samariterkurs durch zumachen. Der traurige Anlaß zu den traurigen Vorgängen, die hinterhältige Ermordung eines bayerischen Landtags- abgeordneten, wird von allen anständigen Menschen ver urteilt, worüber eigentlich kein Wort zu verlieren ist. Welch« Formen der politische Haß bei unS angenommen hat, geht daraus hervor, daß Redner der linken Parteien des Hauses den sog. bürgerlichen Parteien offen und ver steckt den Vorwurf machten, daß diese den Meuchel mord an politischen Gegnern guthießen oder sogar dazu aufforderten. Leider hat der einer bürgerlichen Partei angehörende Reichskanzler, der sich ganz überflüssiger Weise in den Streit der Parteien einmischte, sich nicht die Mühe genommen, auf daS Absurde und Unwürdige solcher Ge- dankengänge hinzuwetsen. Er hat vielmehr — ohne dem Gedanken der Retchseinheit dadurch einen Dienst zu erweisen — das Seintge dazu beigetragen, den Fall Ga reiS zu einem Agitations- und Derhetzungs- stück gewisser ltnksorientierter Kreise zu machen' Zu einem solchen versuchte man den bedauerlichen Vorgang zu machen. Auch das ist ein Zeichen deS Rie derbruchs deS letzten Restes von politischem Anstand, wenn man aus dem Tod« eines Parteigenossen gewissermaßen ein politisches Geschäft machen will. Und noch dazu in den Formen, wie wir sie erlebt haben und noch erleben werden. Der Eindruck ist nicht zu verwischen, als ob manchen Leuten solch ein Ereignis gerade noch gefehlt hätte als Auftakt zur Agitation "für die kommenden schwe ren innerpolitischen Kämpfe. Der Plan ist vorläufig im ganzen mißlungen. Der „Generalstreik",, den man gewissermaßen als ersten Ausdruck des Abscheus in Szene gesetzt und zu dem leider die M.S.P. die Parole mit auSgegeben hatte, war in Bayern — und dafür sind die Nachrichten auS Bayern maßgebend und nicht die Lügen Berliner Zeitungen — «in klägliches FtaSko. Außer in dem, dem heißen Boden Thüringens nahe liegenden neu- baye rtschen Koburg sind nur Ltnzelstreiks zu verzeich nen gewesen. Die Versuche, die Arbeiter im Reiche für ernen Streik zu interessieren, sind völlig fehlgeschlagen. In Berlin hat sogar der mehrheitSsoziallstische Polizeiprä sident «ine Kundgebung, die einige linksradikal« Element« Schwarzenberg. Markenansgabe. Die Ausgabe der Brotmarken sklr dle neue Versoraungsperlode ersolgt Donnerstag» »en 28. Ium 1921» nach unlenstehender Ausstellung. Lierbei machen wir auf folgendes aufmerksam» o) Dir Brotmarkenlosche ist vorzulegen. d) Einwendungen wegen richtiger Aushändigung werden aus keinen Fall angenommen wenn der Empfänger der Marken die Ausgabestelle verlassen hat. c) Personen, die ihre Marken am Ausgabetag« nicht abholen, erhalten diese am Freitag, »e« 24. Juni 1921, «ach«. Uhr» im Emährungsamt und in den Verwaltungsstellen Wildenau und Reuwelt gegen Bo» Zahlung einer Gebühr von 50 Psg. für jede Markentasch«. / ck) Die Marken werden nur an er wachsen« Personen ausgehändigt. e) Das Ernährungsamt ist am Marken-Ausgabetag« ««schlossen. t) Di« Einleitung in der Ausstellung ist genau einzuhalten, andernsalls Zurückweisung «rfolgt. solchen Quellen Eindruck machen zu können. In dem Un schuldsnest Berlin, in dem allein ein halbes Dutzend Preßerzeugnisfe noch ganz anderen Kaliber- täglich einen roten Blutdunst erzeugen, in einer Zett, in der gewisser maßen daS Tagesgespräch verhetzter jugendlicher Sansku- lotten beiderlei Geschlechts ist, wie man den „Bourgeois" Ls ist schon so, daß die am besten um die Eck« bringt? Demgegenüber Ut die bay- " ich« doch am ersten hätte risch« Atmosphäre, wie sich jeder Reisende überzeugen »ich» da- Interefl« füL itan«, tlatfächli^ urgemütlich, der Bajuware hat Recht,