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Erzgebirgischer Volksfreund : 10.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192106109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210610
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-06
- Tag 1921-06-10
-
Monat
1921-06
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.06.1921
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«r. i». 10. Joni isri. Erzgebirgischer DolksfreunS. «L leren Verwaltungsdienst; 2. das Ministerium wird um Instrumente stand die Harmonie der Seelen, daS fühlte man, und das gab dem Ganzen di« Weihe. Zwischen di« Lhorgesänge waren seelenvoll vorgetragene Sololieder ein- dtrekttonen und der Stadtverwaltungen zu Gever und Nerchau di« Gründung eines GemeindeverbandeS in di« Weg« zu leiten zum Zweck« der Finanzierung der auSzu- bauenden Schulen. Tei der Ergänzungswahl wurde der seitherig« 1. Vorsitzende August Meyer-Plauen wieder- und Karl Looß-Blauen als 1. Schriftführer neugewählt. ' Der Touristenverein »Die Naturfreunde' begeht, wie alljähr lich, so auch diese» Jahr, wieder seinen Werbetag. In vier groß« Wandevgruppon sind die 42 Ortsgruppen des Gau« Gochsen ein geteilt, um gleichzeitig am 11. und 12. Juni werbend für die Ar- bc iterwanderbswogung im Freistaat Sachsen zu wickken. In Städten uird an landschaftlich schönen Punkten der Sächsischen Schweiz, der Lausitz, d« Erzgebirges und Westsachsens werden di« Naturfrerrnde demonstrieren für ihr« kulturellen Bestrebungen, für Freiheit, Licht und Lebensfreude, für Errichtung und Erhal tung von Jugendheimen durch den Staat und die Gemeinden, für freien Eintritt in Museen und Sammlungen, für Ermäßigung oer Eisenlbahnswhrpreift bet Wanderfahrten, für Ableitung von staat lichen Kursen zur Ausbildung von Führern für Wanderungen und da» Klettern im Fels und der Bereitstellung von staatlichen Mitteln dazu. Der Bezirk Zwickau-Ghemnitz trifft diesmal seine Veran staltungen an einem der schönsten Punkte des Erzgebirges: in Lößnitz. Da» Programm sieht für den Sonnabend «inen Kom mers in dem herrlich gelegenen ,Schiitzenhaus' in Lößnitz vor. Am Sonntag finden verschieden« kurze Wanderungen in die Umgebung statt. Der übrig« Teil des Programms findet bei dem idyllisch gelogenen Gasthaus »Dürre Henn«' in Alberoda sein« Erledigung. Ein Festzug nach Aue soll diesen Tag beschließen. * Der Bundestag deutscher Mketerderelne wird vom 8.—S. September in Dresden abgehalten werden- * Tropenhitze — Schafkälte. Der Meteorologe be zeichnet Tage, i n denen die Temperatur 30 Grad Celsius erreicht oder überschreitet, als Tropentage. Am 3., 4. und 5. Juni trat dieser Fall ein. Der heißeste Tag war Sonn abend, der 4. Juni, mit einer Höchsttemperatur von 32,4 Grad Celsius und einem Tagesmittel von 25,9 Grad, der Sonntag brachte eS nur auf 31,6 Grad. Uebertroffen wurde der diesjährig« 4. Juni seit 1864 nur durch den 10. Juni 1915 mit 33,6 Grad Celsius. DieS ist aber noch nicht die höchste Temperatur, die während des Sommers bisher ge messen worden ist. Diese beträgt vielmehr 37,1 Grad Cel sius und wurde am 20. Juli 1865 beobachtet. Es wäre nun falsch, von der jetzigen Wärmeperlode auf den Cha rakter des bevorstehenden Sommers Schlüsse zu ziehen und anzunehmen, daß wir einen heißen Sommer zu gewär tigen haben. Darüber haben wir keinerlei Anhaltspunkte. Jedenfalls ergeben die langjährigen Aufzeichnungen, daß in 23 Prozent aller Jahr« nicht der Juli, sondern bereits der Juni di« größte Wärme aufzuweisen hat. Bei dieser Gelegenheit sei auf den fast alljährlich mit großer Regel mäßigkeit in der zweiten Monatsdekade sich einstelleuden Kälterückfall („Schafkälte") hingewiesen, der zwar nur sel ten noch Frost- und Reifschäden im Gefolge hat, aber dennoch den Kälterückfall des Mai meist an absoluter Be deutung zahlenmäßig erheblich übertrifft. Die Schafkälte pflegt meist 8—14 Tage anzuhalten und verleiht im ge gebenen Falle dieser Periode einen überaus unfreundlichen Charakter. Im vorigen Jahre stellte sie sich am 8. Juni ein. * 8 Mark für das Stückchen Butter. Auf dem Markt in Großenhain wurden an einem Tage nicht weniger als 165 Kannen Butter, das sind 680 Stückchen Butter, an geboten. Der Preis betrug erst 10—12 Mk. pro Stück.- Da jedoch die Kauflust bei diesem Preise gering war, wurde das Stückchen Butter schließlich für 8 Mk. verkauft. Auf dieser Höh« hielt sich auch der Butterpreis an den darauf folgenden Tagen. * Der DildungSwert der Zeitung. Dr. W. Kähler, Professor an der Technischen Hochschule und Handels schule zu Aachen, hat einen Leitfaden für seine Hörer herausgegeben. In dem Abschnitt Privatlektüre findet sich folgender Passus: „Greifen Sie ruhig auch zu den Lokal blättern; sie werden Ihnen zur Charakteristik Ihrer neuen Umgebung schätzenswerte Beiträge liefern: im politischen, lokalen, im geschäftlichen Teil haben Sie einen Ausschnitt der Sitten und Gedanken der Leser. Suchen Sie den politischen Standpunkt zu erfassen, sehen Sie sich die Be sonderheiten des Geschäftslebens, wie es aus den Anzeigen * Der Verband «hem. Geher'fcher Beamtenschüler hielt seine Hauptversammlung in Döbeln ab. Hauptberatungs punkt war der Ausbau der bestehenden Veamtenschulen un ter Angleichung an die Personalreform des Staates. Die Verhandlungen zeitigten volle Ueberetnstimmung darin, daß ein Ausbau der Schulen zu Gever und Nerchau dann sofort in Frage komme, wenn die Kostenfrage und Lie Sicherung des Absatzes der abgehenden Schüler geregelt worden ist. Auch eine Prüfung der Frage der Ueberprobuk- tion hielt man bet dem Bestreben einiger Städte, gleiche Anstalten inS Leben zu rufen, für unbedingt erforderlich. Man faßte folgende Beschlüsse: 1. der Gemeindebeamten- bund veranlaßt die Aufstellung einer Statistik über den ungefähren jährlichen Bedarf an Anwärtern für den mitt II »NU,-US. 1 .1. ' II ist. Darum muß, wer sein« Zeit verstehe« will, auch aus sie Rücksicht nehmen. «ur, 2. Juni. Di« «umayktny der UntechattedettrSge an tschecho-slowakisch, Gtoataangsyvrly« erfolgt Freitag de» 10. L. DL. vormittag 9 Uhr, tu b« Ratstanzlei. Zschorlau, 9. Juni. Oeffentlich« GaneinLevatofltzung am 7. Juni. Anwesend: DoureinLevorstanL Heinke, Vorsitzender, Go» ureindeStteste Roßner und Losen» und 1» Gemeindevatvmitgltzoder. Der der Gemeinde bewilligte Baukostenzuschuß zu einem Wohv- hausneubau wurde dem Baum>ovber Bochmann bedtngmmswets« Obertassen. Die Aufnohm« ein«» tilgbaren Darlehn» in Höhe von 200000 Mark wurde genehmigt- Di« Preisangebot« für Oese» für den fertiggestellten Neubau sollen vom Bauausschuß vorge prüft werden. Den Bauunternehmern Bochmann und Leonhardt wurden Ab,Blagszahlungen bewilligt. Mit der Bestellung der Bordstein« für den Fußwog vor dem Neulbau war man einver standen. Die Wohnungen im Neubau wurden an fünf Hirst« Familien vergeben. Den GemeinLearbeider» wurden Lohnnach zahlungen gewährt bezw. die Stundenlöhn» erhöht. Don den be willigten Wogebaubethtlfen wurde Kenntnis genommen. Di» Brau hausstraß« soll für den Autoverkehr gesperrt werden. Da» Gesuch der (Schutzleute um Gewährung der Gefahrenzulage wurde zurück- gestellt. Den Schutzleuten Schneider und Leonhardt 1 war« di« Amtsbezeichnung .Poltzerwachimeister' verliehen. Ein Desinfckk- tionsapvarat soll neu beschafft werd«», da der bisherig» nicht mehr gebraucht werden kann. Die Desinfektionen soll künftig der Kirchner Trültzsch ausführen, wenn er dazu bereit ist. Di« Einrichtung der Pflichtfeuerwehr und di« Herrichtung de» Spritzenraum«» «oll nach den Vorschlägen de» Feuerlöschausschuffe» erfolgen» Die Anschaffung von vö Nieter Spritzenschlauch wurde genehmtgt. S» Sahst» uichL öffentlich« Sitzung Gosch 9. Juni. Am 30. April wurde im Berghaus« auf dm» Auers borg die Sosaer Ecke geweiht, die vom hiesigen Er»g«jbtrw»- zweigvevein unter großen AufwenLmrgen geschaffen worden ist. Di» Beteiligung der Mitglieder an der Feier war sehr zufriedenstellend. Vom Gesamtvorstande wohnte der Weihe Odorjustizrat Dr. Gilbert aus Schneeberg bei. Für das Zustandekommen der Ecke hoben be sonders der Vorsitzende unsere» Awe gverein», Förster i. R. Güttle» und ander« Vorstandsmitglieder beigetragen. Die Wethefoier ver lief schlicht und einfach Nach «u« Begrüßungsansprache da» Förster» t. R. Güttler übernahm Oberjustizrat Dr. Gilbert i« Namen de» GesamtvorstanLe» die Ecke. Darauf sprach G«meinL»- vorstand Liebold über Lie einfache Ausgestaltung der Ecke and di« Bedeutung der angebrachten Gegenständ«. Umrahmt wurde di» Feier mit Klavier- und Desangsvorträgen. Ein gemeinsam«» Mahl und ein« angenehme Unterhaltung hielt die Mitglieder noch viele fröhlich« Stunden zusammen. Die Ecke ist mit Gegenstände« heimischer Erzeugung älterer und neuerer Zeit ausgestatbet. Da» sehr alte Wappen kennzeichnet die Sosaer Ecke. An den einstigen Bergbau erinnern Bergstöcke, ein« Bergmannsblende und eine Berg» marmskapp«. Auf einem Schwamm befinden sich wertvoll« Stein« ast» jener Zeit. Daneben, auf einem Schwamm zeugt ein Stück Holzsohle von der weit und bveit nur in unserer Umgebung be triebenen Hozköhlerei. Ausaestopfi« Singvögel erinnern an die waldreiche Umgebinvg. Zwei Ortsbibder sprechen von Ler reizenden Lag« Sosas als Sommerfrische. Die Schmuckstück« der Ecke sind: ein Erzeugnis gegemvärtiger Heimarbeit, ein Bild einer «rzgs- bivgischen Stube in Perlnähevoi (von Malermeister Peuschel ent worfen und von seiner Frau genäht) und ein herrlicher, altertüm licher Perlleuchter. In der Mitte prangt da» Bild de» Begründer» unseres Zweigvereins, de» Oberlehrer» i. R. Kantor Meier, der sich g^oße Verdienste um die Hebung -es Vereins erworben hat. Durch diese gediegen«, heimische Ausgestaltung der Eck« ist st« un» und vielen Blühern des, AuerÄbevges «in« willkommen« Reche st ätte, in der sich jsdes wohl fühlt. Allen Mitgliedern, di» keim Mühe rmd Arbeit zum rechten Ausbau der Ecke gescheut haben, und denen, Li« mit Geldmitteln oder Stiftungen uns unterstützt hab««, sei hiermit nochmal» herzlichst gedankt. »Glückauf'! Evzgebiv-»- zweigvevein Sosa. Breitenbrunn, 9. Juni. Pfarr« Ploth ist zum Pfar rer in Somsdorf bei Tharandt gewählt worden. Lr ge denkt im August nach dort überzusiedeln. Breitenbrunn, 9. Juni. Am Sonntag, den v. Juni, nachm., fand in unsrer Kirche, die von andächtigen Zu hörern aus Breitenbrunn und Umgebung dicht gefüllt war, ein wohlgelungenes Gesangskonzert statt, veranstaltet von den vereinigten Gemeinschaftschören von Laut« und Brei tenbrunn und dem Gemeinschaftschor von Laut«. Du Grundton des Ganzen war Anbetung, Lob und Dank. Im innigsten Einklang mit der Harmonie der Stimmen und Oertllche Angelegenheiten ' Der Landesvevet« de» Svang. Bund« hielt am 4. und b. Juni tn Pirna sein« Jahreshauptversammlung ab, zu der di« Bundesmit alieber au» allen Teil«» de» Land«» erschienen waren. Eröffnet wurd« sie mit einem Evangelischen Volksabenü, tn dessen verlaus im Auf trag« der Ephori« Pirna KXX) Mk. zur Unterstützung der Best bungen de» Bundes überreicht wurden. Al» nächster Redner Le» Aden. .> sprach Pfarrer Dr. Blanckmeister-Drosden über „Evangelische Erinnerungen , und Pfarrer Wehrenfennig-Turn schilderte in, von hoher Beiegsterung für alle» Deutsche getragenen Worten sein« deutschen, evangelischen Er fahrungen, di« «r während seiner beinah« Löjährigen Amtstätigkeit in Deutsch-Böhmen gesammelt hatte, und Pfarrer Dr. Fleischer-Leipzig behandelte di« „Evangelischen Hoffnungen' und betonte, daß trotz der Nack Tausenden zählenden Kirchenaustritte im Volke weiter gearbeitet, gekämpft und gehofft werden müsse, denn nur an dem evangelischen Wesen könne das deutsche Volk wieder genesen. Nachdem am Sonntag in der Stadtkirche ein Festgottesdienst vorangcgangen war, trat man dann zur öffentlichen Hauptversammlung, die mit ein« Eröffnungs ansprache Le» Bundesvorsitzenden Pfarr« Dr. Fletscker-Leipzig ein- aeleitet wurde, zusammen. Himauf hielt Universitätsprofessor D. Paul- Leipzig einen Vortrag über „Die Eigenart der deutsch-««»- gelischen Mission'. Der Redner kennzeichnete hierbei die deutsche Ei genart der Heidenmission, di« nunmehr sieb« Jahre lang verfolgt und geächtet sei und noch immer unter der feindseligen Politik der feind lichen Staaten zu leiden habe, an verschiedenen Beispielen. Er stellte ferner fest, daß di« deutsche Mission ihr Bestes in der Pflege der Volksschule geleistet, während England und Amerika di« höhnen Schulen bevorzugten. Di« Fortsetzung der deutsch« Mission sei mit dem Geschick der heimischen Kirche «na verbünd«», die Mission werd« absterben, wenn die heimische Kirche bankrott mache. Dem nunmehr vorgetvaaenen Jahresberichte auf da» Jahr 1920 ist zu entnehmen, daß der Lanoesverein sich au» 16V Zweigver«inen zusammensttzt rmd in dies«» wieder tatkräftig an dem Wiederaufbau unsere» Volke« in sitt licher und geistiger Beziehung gearbeitet wird. Mit dem Verlesen einer in der Abgeordnetenversammlnng beschlossenen und an Len Reichstag entsandt« Kundgebung, in der gefordert wir-, daß in dem neuen Reichsschulgesetz di« Anhänger der Bekenntnisschul« als gleich wertig zu betrachten sind mit den« d«r Gemeinschastsschul«, erreichte di« Jahresversammlung ihr Ende. * Sächsischer Gewerbekammertag. Am S. Juni hielt« die sächsi sch« Gewerbekammern in Leipzig eine weitere Tagung ab; sie nah men Stellung zu den Entwürfen einer Echlichtungsordnung, eine« Ar- beitsnachweisgesetzes und «ine« Gesetzes Über Mieterschutz und Eini- aungsämtrr. Zum Entwurf einer Verordnung über di« Beirät« für die Reichsetsenbahnen beschlossen die Kammern nachdrücklich dafür rinzutreten, daß ihnen im Bezirkseisenbahnrat Leipzig fünf Sitze anstatt der vorgesehenen zwei zugebilligt werden. Befürwortet wurde, daß, wie dies gegebenenfalls den Inhabern von Lebensmittelbotrieben bereits erlaubt ist, auch den Zigarren- und Tabakhändlern, sowie den Papier- und Schreibwavenhändl«» gestattet wird, ihre Warm an Wochentagen von v bis 7 vorm. zu verkauft», weil zur Zeit die Arbeit und 5er Schulunterricht meist nm 7 Uhr früh beginnt, di« Tabak- und Zigarren- und auch die Schreibwarmläden aber erst von 7 Uhr früh geöffnet sein dürfen. Mit der früheren Ocffnnng der Läden würde vielen Erwerbstätig« Lie Möglichkeit gegeben, ihren Bedarf an Zigaretten, Zigarren nnd Tabak gelegentlich des Weges zur Arbeitsstätte kaufen und auch Len Schüle« und Schülerinnen Gelegen- heit geboten sein, vor Beginn de« Schulunterrichtes Lernmittel er werben zu können. Auch Grundsätze über die international« Regelung der wöchentlichen Ruhezeit im Gewerbe und Handel lagen der er wähnten Tagung zur Beurteilung vor. Im weiteren hielten die Kamme« Gemeindeverwaltungen, di« aus eigene Rechnung Hand- werksarbeiten ausführen, für verpflichtet, bestehenden Zwangsmnungen anzugehörrn oder gegebenenfalls eingestellte Handwerkslehrling« _bei der zuständigen Dewerbekammer anzumelLen. Einig« Elektrizitäts werke erstreben da» Monopol zur Ausführung von Hausinstallationen -um Nachteil der selbständigen Gewerbetreibenden. Hierüber sollen zunächst vor weiterer Beschlußfassung Erhebungen angestellt werden. spricht, an. Und behalten Sie dann diese Sitte des kri- , „— .... - "... tischen Zeitungslesens auch späterhin bei; die oft mißlich- gestreut und umrahmt waren die Darbietungen von ge> Erlaß einer Personalreform für den Gemeindedirnst er-!tete Provinz- und Lokalpresse ist ein gewichtiger Faktor meinsamen Gesängen, Schriftwort und Gebet. Konsul sucht," die den Besuch der ausgebauten Beamtenschulen als der öffentlichen Meinung; sie ist doch oft das einzige Band, Schleicher aus Annaberg zeigte in Huer packenden An- den Erfordernissen der Personalreform beim Staate ent- mit dem die breite Schicht des Volkes noch mit dem Ge- spräche, wie schön es sei, wenn christliche Sänger und Sän> sprechend anerkennt; 3. es ist unter Mitwirkung der Schul- samtleben in politischer und geistiger Hinsicht verbunden gerinnen ihre Kraft tn den Dienst GotteS stellt«». Acht- oder neun-Shrige Dauer des Anterrichtsganges -er höheren Schule? Im Sächsischen Philologenoevein hielt Geh. Schulrat Dr. Giesing eins» in jetziger Zeit besonders bedeutsmuen Dortrag über Lie Dauer de» Bildun^gauges bis zur Hochschulreife. Die ge äußerten Meinung«», Lie Ler Redner al» Privatmann, nicht im Auftrag« Le» Kultusministerium» Larlegte, sind auch für di« All- aemeim-eit von besonderer Wichtigkeit. Die erst« Frag« lautete: Bedingt die jetzt gesetzlich auf vier Jahve Dauer festgelegte Grund schule «in« Verkürzung de» Bildungsganges in der höheren Schule? Auch wenn au» o«n Worten Le» Grundschulgesetz«» an sich nicht w» folgern ist, daß lüle Schüler Li« vier Klassen der Volksschulen durchlaufen müßten, auch wenn sie schon da» Ziel tn weniger als vier Jahren erreichen könnten, so wird dock) augenblicklich das Gesetz so ausgelegt. Die Schulpolitiker stellen also zurzeit Lie Rechnung auf: Früher dauerte Lie Volksschulvovbereitung drei Jahre, die höher« Schul« neun Jahre: zusammen also 12 Jahre. Jetzt Lauert Lie Grundschule vier Jahve, also muß Lie höhere Schule ein Jahr weniger lang dauern, damit nicht 18 Jahr« an Stell« der früheren 12 Jahr« treten! Di« Prüfung 'Lieser auf Len ersten Blick unantastbaren Rechnung ergibt mm ihr« völlig« Haltlosigkeit; denn sie beruht in ihrem ersten Posten auf falschen, der geübten Praxis nicht entsprechenden Voraussetzungen! Betrachtet man nämlich Lie Verhältnisse in Len Hauptländern Deutschlands, so ergibt sich, daß in Sachs«» noch nicht 5 v. H. aller Schüler, die in di« höhere Schule rintreten, von Ler Möglichkeit Gebrauch gemacht haben, nur drei Jahr« Vorschule zu bosruhen. Das gleiche gilt für Bayern, als in den Jahren 1914/1919 dort di« Möglichkeit für dies« Begünstigung d«r frühzeitig hervortretenden Begabungen Instand. In Preußen trat infolge Ler früher in einer Anzahl großer Städte und Pro vinzen bestehenden, jetzt abgeschafften Vorschulen etwa ein Drittel der Schüler nach drei Jahren Borbereitungszeit in die höhere An stalt über. Auch für Württemberg, wo di« Verhältnisse verwickelter liegen, gilt, Loß auch dort ein beachtlicher Teil Ler Schüler, etwa di« kleinere Hälft«, länger al» drei Jahre für die höhere Schul« vorbereitet wurde. Für ganz Deutschland berechnet haben also etwa 7» v. -. aller Schüler bisher schon «inen vorjährigen Lehr gang in der Volksschule vor Len neun Jahren Les höheren Unter richt» gehabt: insgesamt also 13 Jahr«. Die durch das Gesetz jetzt festgesetzte vierjährig« Grundschule ist spmit kein Anlaß zur Ver- kürz>UW heg LehrggUAtO auf Leu höheren Besonder» wird aber der Fehler in der Rechnung Ler Schulpolitiker noch dadurch beleuchtet, daß nach statistischen Ermittlungen das Durchschnitts- alter Ler Witurienten in Preußen und Sechsen da» gleiche war; also trotzdem in Preußen zahlreich« Vorschulen ein, nur dreijährig« Dorbereitungszeit möglich machten, ging Lies« Zett späterhin durch Wiederholung von Iahreskursen wieder verloren. Die dreijährige Vorbereitungszeit ist oben nur für wirklich gut Begabte geeignet, für Liese aber Lurch die Tatsachen auch gefordert. Machen nun etwa Lie durch Lie gesamt« unteste Entwicklung des höheren Unterrichtswesens abgeänderten Ausgaben nnd Ziel« der höheren Schule eine Deckkürzung ihres Lehrganges notwendig? Schließen sie ein« solche Verkürzung nicht vielmehr vollkommen au»? Die höheren Schulen haben in rechter Erkenntnis berechtigter Forderungen der Zeit viel« Neuerrrngen, Verbesserungen, Vervoll kommnungen eingesübrt; manch hemmender oder minder wichtiger Stoff ist entlastet oder beseitigt worden; nei« Probleme werden behandelt; die Lernmcthode weicht einer Erziehung»- und Arbeits methode. Uebrrall wird dos Wichtigste, wahrhaft Verstand-, Willen- und Dcmütbildende der BilLuugsstosfe in Len vorder- grund gerückt. Aber was soll man sagen zu Lem an Zeit und Leistungsfähigkeit geradezu unglaublichen Anforderungen, Lie heute an die moderne höhere Schule gestellt werden! Ein« Unzahl neuer Stoffgebiete möchte di« höhere Schule tn sich aufnohmeu; Muttersprache, Geschichte, Erd- imd Naturkunde, Zeichnen, körper liche Ertüchtigung haben höher« Zielleistungen, philosophische Propädeutik, Staatsbürgerkunde, Werkunterricht rmd Kurzschrift sind stärker betont! Wo bleibt La goren früher Stoffabbau? Mam kann schon vielmehr von einer Stoffübersättigunq reden! In solcher Lage aber wirkt Lie Forderung auf Verkürzung der höheren Schul« uni ein Jahr geradezu widersinnig! So verbieten also di« nmftn Aufgaben, Ziel« und Methoden der höheren Schule durchaus jeg liche Verkürzung Les Lehrganges! Das wird besonders klar durch eine Rechnung, Lie zeigt, was schon fttzt Lurch modern« Einrich- ttmgen die Were Schule an Lem normalen, lehrplamnaßigcn Unterrichtsstunden verliert. Statt der früheren 80 Minutrnstund« herrscht jetzt di« 45-, ja vielerorts die 4l^MinuteustunLe. Nimmt man nur den Verlust für Lie Stunde auf b Minuten an, so sum miert sich dieser in Ler Woche auf drei Sttmden, im Jahr« Lei 40 Schulwochcn auf 120 Unterrichtsstunden. Zn Sachsen treten dazu noch di« aller 14 Tage abzubaltenden Studien- und Wandertage, di« abermals dem Klaffenunterricht im Jahre 120 Unterrichts stunden entzieh:»'-. Dice ergibt im Jahre 210 Untrkrichlsstunden oletch 40 Schultagen zu sech» Stund«», oder tu »eua Jap -n L«s Lshvganges 360 Tag« gleich 114 Unterrichtssahr! Wer wollt« dem säum so -usammenyedrängten und doch jetzt so viel urehr mit Stoffen und Forderungen aller Art belasteten Klaffenunterricht gar noch ein ganze» Jahr rauben?! Eberrsv widersprechen einer solchen Verkürzung noch wichtige andere Gründe: das Wegfällen de EinjShrig-Freiwilligen-Jahr bringt viele jetzt «in Johr früher tn den Beruf oder Las Studium. Di« Verkürzung des Schullehvorganaes würde zweifellos «in« Ver längerung des Studiums mit sich bringen, w«nn nicht dir Bil dung s höhe leiden soll; damit aber wird den Eltern «ine schwer« wirtschaftliche Mehrbelastung xugemutet. Hygienische Bedenken be stehen gegen ein« Zusammendrängung Ler höheren Unterrichtszeit auf acht Jahve, wenn Lieft Maßnahme auf all«, ob gesund oder weniger kräftig, ob hochbegabt oder nur rm Ntittsbmaß geistig «un gerüstet, mtsgäwhnt wenden soll. Besonders wunderlich wirrt de« Widerspruch, Laß dieselben Schulpolitiker, di» die körperliche Er tüchtigung Ler Jugend betonen, Lie Vevtieiung, größer« Sammlung im Unterricht fordern, «in dringendes P .v«il«n bei Werk«« de« bildenden Kunst wünschen, die Zeit der fügend kürzen wollen, Li« gerad« diese Fortschritt« erst ermöglichen könnt«! Endlich soll gerade jetzt Lies« Verkürzung des höheren Schulunterricht» eintreten, wo die Grundlage dieser Forderungen, die vierjährig« Grundschut«, noch Erprobt, ja dort aus Lem Zwang« Ler Tatsachen sich schon gewisse unrgcstaltend« Ford«rung«n geltend machen? Wie kann nun die höhere Schick« ihrerseits Lurch Maßnahmen di« nachteiligen Wirkungen, die aus der nerren Schulgefttzgebung für sie sich ergcl>en können, au« eigener Kraft von sich und ihrer Jugend abwchron? Entgegen Ler Starrheit Ler Grundschule muß Lie höher« Eck-ule noch biegstuner, elastischer, freier in ihren Be- wegmigsmöglichkeiten werden. Die hochbegabten, Willensstärken Schüler müssen di« nciwn Klaffenstufen — durch Doppelbrsetzungen in einem Jahre — mit acht Schritt«» nehmen. Erreichen sollen sie La, nicht durch Bttmbtcicklassenj, sondern Luvch freiwillige Fördv- rungen seitens der Lehrer. Bei solchem Dovwärtsstreben geht auch der unbemittelte Hock>vegabte nickst l«r au». Ein sozialer Aus gleich freilich .wäre es, wenn die Gmmdschule — nach Lor Wechl durch ihre Löhrer — begabte Schüler jedes Standes bereit» nach drei Jahren zur höheren Schul« entließe. Es ist nach Lies« Sach» lag« Pflicht, daß alle verantwortlichen Stellen, namentlich ah« die Eltern, die schweren Nachteile jeder Verkürzung des höheren Lehrganges geducken und sich rechtzeitig Les woutverstundene» Wohl«» L« Jugend anuehmeu.
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