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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192106113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210611
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-06
- Tag 1921-06-11
-
Monat
1921-06
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.06.1921
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VerUich» Angelegenheiten wieder tn Ass den Parteien. * Der Sächsische Bezirkstag -es versande« der Gasd «nd Schankwirte Deutschland, Vit; Vertin, fand inPlauen i. V. statt. Die Tagung wurde am Mittwoch im Adlerhof durch Lcn Bezirks. Vorsitzende» Heyiw-LeipM eröffnet. Au der Tagung nahmen Ver treter von den Bczivksocreinen Dresden, Leipzig, Lhemnitz, Plauen, Zwickau, NeichenlMh, Trimmitichau, Schöneck und Eilenburg teil. Zinn Vorsitzenden der Tagung wurde Miller-Leipzig yewählt. Obligo-Berlin hielt einen längeren Vortrag über die wirtschaftliche Lage des Gastwirtgeweribes, in L-rm er auf die schweren steuerlichen und sonstigen Lasten hinwies, die das Eastwirtsgewerbe arg be drückten. Weiter verwies er <nrf die Dierpreise, die durch die Politik der Grogbrauereien ins ungemessen« gewachsen seien, so wie auf das Destrobsn der Groschrauereien, das gesamte Brmierei- gewerbe auf einige wenige Großbetriebe zu konzentrieren, um da durch die Schankwirte um so sicherer in ihre Hand zu bekommen. Es sei die höchste Zeit, das Gvstwirtsgrwerbe einheitlich zu organi sieren und es nicht weiter durch kleinere Organisationen in seiner Tatkraft zu schwächen. Eine längere Aussprache folgte und es kam zur Aufnahme der nachstehenden beiden Entschließungen: 1. „Der Dezirksleiter wird beauftragt, beim Hauptvorstand des Derbaudes dahin zu wirken, Verhandlungen mit dem Deutschen Gastwirtvcrband in die Woge zu leiten, wie dpi einer Auflösung zugunsten dos Deutschen Gastwirtsverbandes die langjährigen er- worbei«n Rechte der Mitglieder des Devbandes der Gast- und Schankwirt« Deutschlands am besten gewahrt werden können/ — Die zweite Entschließung lautete: „Der Bezirkstag fordert von der Ncichsvegierung, di« fortgesetzt das Gastwirtsgowerbe mit neuen das Gowerbe schwer schädigenden Steuern leastet, daß die Ver ordnung vom 11. Dezember 1916 betreffend die Polizeistunde scfort aufgehoben wird/ A«e, 10. Juni. In letzter Zeit sind hier bei meh reren Kassen 20 Mk.-Scheine angehalten worden, die auS Teilen verschiedener nicht znsammengehörender Scheins durch Aneinanderkleben hergestellt sind. Da tn den vorliegenden Fällen stets dasselbe Klebpapisr verwendet ist, scheint es sich um Machenschaften eines Schwindlers zu handeln. Dor Annahme solcher Scheine wird gewarnt. Aue, 10. Juni. Der Schlossergehilfe Hermann Albert aus LSßnitz begeht heute das Jubiläum seiner 25jährigen Tätigkeit bet der Firma Erdmann Kircheis. Der Jubilar wurde in üblicher Weise von den Firmeninhabern und von seinen Mitarbeitern beglückwünscht und beschenkt. Wlldbach, 10. Juni. Au der Sitzung des landwirtschaftlichen Vereins wann als Gäste geladen und erschienen Hr. Prof. Mank, Direktor der Landwirtschaftlichen Schule in Aue, und Hr. Oberlehrer E. Dach-Schneeberg. Mit Begrüßung aller Erschienenen eröffnete Gutsbesitzer Ernst Decher, Vorsteher des Vereins, die Sitzung und gab darnach Hrn. Direktor Blank das Wort. Dieser hob in läirgerer Ansprache die Verdienste des Hrn. Oberlehrer E. Bach um di« Land wirtschaft, dem Schriftführer des landwirtschaftlichen Vereins von 1883 bis zu seinem Uebertritt in den Ruhestand 1919, hervor, und überreichte demselben «in vom Landwirtstlmftlichen Kreisverein im Erzgebirg« ausgefertigrs Ehrendiplom mit der silbernen Medaille. Hr. Oberlehrer Dach dankte bewegten Herzens für diese Auszeich nung und betont«, vaß er für diese Mühen um den landwirbwirt- schaftlichen Verein reichlich belohnt wovden sei durch die in diesem Verein« erzielten Erfolge und erlebten Freudenfirmdon. — Darnach hielt Hr. Direktor Blank einen Vortrag über Bodenverhältnisse und Anwendung der künstlichen Düngemittel. ** Grimmitscha«. Die in einem Holzkoffsr aufge- fundene Leiche der 73 Jahre alten Witwe Mittag ist se ziert worden. Nach dem Ergebnisse der Sektion und was sonst noch über die Verhältnisse der Toten bekannt gewor den ist, ist Selbstmord oder Unglücksfall anzuuehmen. Die alte Frau, die geistig nicht mehr ganz normal war, litt in letzter Zeit an Derfolgungswahnsinn und es ist nicht ausgeschlossen, daß sie sich, um sich ihren vermeintlichen Verfolgern zu entziehen, tn den Koffer versteckt hat, wobei der Deckel von selbst zugeschlagen ist, sodaß sie den Er- B«zirtsvev«in zähl« jetzt 1S0 frei», 2 Awangs- und S «mischt» Innung« mit etwa 4800 Mitgliedern. Zn der Aussprache wurde Lor Beitritt jur Pensions kasse warm empfohlen. Ebenso war man gewillt, di« Fleischer- Fachschule in Leipzig wieder aufleben zu lasten, und dazu die Unterstützung de» Verbandes anzurufen. Einen breiten Raum nahm in der Aussprache di« Lahrlingshaltung rin. Der Lehrlinys- zllchterei wolle man nicht das Wort roden, wünsche aber mchr Frei heit. Jedem Betrieb« bis zu einem Gesellen müss« ein Lehrling, bet mehreren Gehilfen di« Hüchstzahl zwei zugestanden «erden. -- In der Tariffrage stellte man sich auf den Standpunkt, den W- schluß eine» Vertrages abzulehnen, wiewohl s« ein Vertreter de» Deutschen Fleischevgesellenbnnde» und de» Aentralverdande» be- müht waren, den Bezirksvercin zum Abschluß eine» Landestarif- vertrage, zu bewogen. Man machte dagegen geltend, daß di« Der- hältmss« tn den einzelnen Innungen zu verschieden seien, auch wäre cs rechtlich sehr zweifelhaft, ob der Bezirksvcrem in der Lage sein würo«, «in- » von ihm abgeschlossenen Vertrag für die Innungen für verbindlich zu «Mären. Neuregelung -es Loynavzuges. Di» nouerding» durch di» Tagespreis« gehenden Mitteilungen Aber «in« geplant» Neuregelung Le» Steuerabzug«» vom Arbeit»- «inkomm« bedürfe» einer Ergänzung und RtclMgstellung. Tat sach« »st, daß die Flnanzvevwaltung beabsichtigt, di« Besteuerung de» Arbeitseinkommen» demnächst auf eine andere Grundlage zu stellen und zwar soll versucht werden, eine vereinfachte Handhabung de» ilbzugsverfahren möglichst schon ob 1. Juli 1V21 «tntreten zu lass«». E» handelt sich im wesentlichen darum, da» bisherig« Ver fahren, da» bei allen Lohn- und Gehaltsenrpfängevn eine später« Abrechnung (Veranlagung) bedingt, in di« endgültige Abtragung der St«u«rpfltcht für das Arbeitseinkommen gleich bei der Quell« (bei der LohnausAahlung) umzuwandeln. Die Vorverhandlungen, »u denen Arbeitgeber» und Arbettnehmerkveise hinzugezogrn wur den, stehe» gutem Vernehmen nach vor dem Abschluß und es wird m der allernächsten Zeil eine Novell« zum Einkommensteuer gesetz den gesetzgebenden Körperschaften zugehen. Durch di« vereinfachte Besteuerung de» Arbeitslohn» soll er reicht werden, daß bet Arbeitseinkommen unter 24 OVO Mark (Lohn oder Gehalt einschließlich aller Nebenabzüge) kein« Veranlagung mehr nötig sein wird. Da» wird schon deshalb leicht erreicht werden, weil die gesetzlichen Versicherungsbeiträge weiterhin die pch au» i 18 de» Einkommensteuergesetzes ergebenden steuerfreien Posten (z. B. Lebensversicherungs., Stcrbrkasscnbeiträge, Beiträge für Berufs-vereinigemgen usw.) und di« sogenannten Werbungs kosten (Fahrgeld, Arbeitskleidung usw.) in Zukunft mit einem Pau schalbetrag — voraussichtlich Atark 1800.00 — abgsgolten werden sollen. Ein« Veranlagung wird dann nur noch erforderlich sein, wenn dieser Pauschalbetrag wesentlich überschritten wird oder wenn «in Arbeitnehmer durch besonder« wirtschaftlich« Notstände, wie Krankheiten in der Familie, Unfälle usw. in mißliche Verhält nisse geraten ist. Eine weitere Erleichterung für Lohn- und Gehaltsempfänger ist in Fällen geplant, in denen mittellose Angehörige vom Arbeit nehmer unterhalten werden müssen. Für diese wird gleichfalls ein bestimmter Betrag von der Steuer in Abzug gebracht werden können. Ueber dir Sätze für Wevbungskosten, persönliche Steuerfreiheit (tu» bisherige steuerfrei« Existenzminimum) usw. läßt sich vor Ab schluß L« Beratungen nichts endgültiges sagen. Im wesentlichen dürft« aber die Oöhe der bisherigen Sätze unverändert bleiben. Dis geplante UmstvAung des Abzugsverfahrens besteht Trlso lediglich darin, daß nicht mehr vom Einkommen (Lohn oder Gehalt) ent sprechende Teile vom Abzug befreit werden, sondern daß von jedem Bruttoverdirnst zunächst 10 v. H. errechnet und von diesem Betrag di« durch di« Novell« festzusetzenden Abschläge (d. h. die steuer freien Teile) gekürzt werden. Di« bisher dem Arbeitgeber obliogende Feststellung, welche Be tröge vom Lohn oder Gehalt abzirgsfrei zu belassen sind, fällt künftig fort. Das wird in Zukunft Sache der Behörde sein. Dem Arbeit geber wird künftig nur der glatte Betrag des Abschlages bekannt- gegeben werden, den er von dem 10 prozentig«» Lohnteil abzusetzen H-L Ueber di« Einzelheiten des Verfahrens Näheres mitzirteilen, ist im gegenwärtigen Stadium nicht möglich. Soviel stebt jedenfalls fest, daß für all« Beteiligten (Behörden, Arbeitgeber und Arbeit nehmer) durch di« Neuregelung des Lohnabzugs wessntiiche Er- leicht«rungen erstrebt und aller Wahrscheinlichkeit nach auch er zielt werden. rfh. stickungstod gefunden hat. " Ehemmtz. Die 39jährige Kriegerwitwe S ima Schönfuß vergiftete sich »nd ihre drei Kinder im Alter von 12, 7 und einem Jahr mit Leuchtgas. Der 12jährige Knabe Rudolf ist noch am Leben, die Mutter und die beiden anderen Kinder sind tot. ** Limbach. In einer Mühle der Umgehend wur den 30 Zentner Getreide beschlagnahmt, die auf Veran lassung des Abgeordneten Granz (kommunist. Partei), der Leiter des hiesigen Konsumvereins ist, dorthin gebracht worden warm. Ein Strafverfahren gegen Granz ist ein geleilet worden. " Döbeln. Ein Ehrenhain mit Ehrenmal für die gefallenen 139er und zugleich für die gefallenen Söhne der Stadt Döbeln soll auf dem GeyersSsrg bei Döbeln er richtet werden. Dis gefallenen Helden der Stadt und Garnison Döbeln werden in ein Ehrenbuch etng^'ragen werden. Stadtverwaltung und Einwohnerschaft, Oss..,iers- uno Unteroffiziers-Vereinigungen, sowie die Militä. Vereine von Döbeln und der 139er tn anderen Städten babsn sich zu gemeinsamer Arbeit an dem Werke vereint. Vorsitzende der Hauptausschüsse sind Generalmajor a. D. Einert in Niederlöhnttz (früher Komm, des I.-R. 139) und Bürger meister Müller-Döbeln. Alle ehemaligen 139er, die Ange hörigen der gefallenen 139er und Krieger aus Döbeln, sowie alle Freunde Dübelns werden hiermit aufgrrufen. mitzuhelfen, daß das geplante Werk würdig der vielen zu ehrenden Helden zur Ausführung kommt. Annahmestellen für Denkmalsspenden sind dis Stadt-Girokasse »nd olle Döbelner Banken auf „Konto Ehrenmal", dis Geschäfts stelle des Döbelner Anzeigers und die Allg. Deutsche Kre dit-Anstalt. Zweigstelle Kötzschenbroda (Postscheckamt Dres den Nr. 15 311). — Der Tag deS 139er-Regimentstages tn Döbeln steht noch nicht fest. " (Schandau. In der bekannten Schrammsteinbauds brach tn der Nacht zum Mittwoch ein Brand aus, der den Dackstuht »nd das erste Stockwerk vernichtete. Infolge Wassermangels waren dis Löscharbeiten sehr schwierig. Das Fenir wurde durch Unvorsichtigkeit büm Zigarettenrauchs« von emcm Dienstmädchen verursacht. ' ' Deutsche Polkspartei, Beamtenschaft und Vauhandwerk. Abgeordneter Dr. Stresemann und die Fraktion der Deut schen Volkspartet hat folgende Interpellation im Reichs tag eingebracht: „Die Rstchsregierung hat im Gegen satz zu den von allen Parteien des Reichstags vertretenen Forderungen an der ErgLnzungsvrüfung als Voraussetzung für den Aufstieg der Sekretäre in die Gruppe Vll festge halten. Wir erwarten, daß dls Regierung die Forderung des Reichstags erfüllt. Dem Vernehmen nach sollen sogar die Beamten, welche die Prüfung ablcgen, erst im Laufe des Haushaltsjahres 1921 in die Grupp« Vll überführt werden. Auch das widerspricht der Auffassung der Unter« zeichnsten. Die Erlaubnis zur Umwandlung der Sekretär- steilen tn solche für Obersekretäre gibt der NachtragshauS- halt 1920. Di« Umwandlung hätte erfolgen müssen, wenn die Beamten im Laufe des Haushaltsjahrs 1920 die Er gänzungsprüfung bestanden hätten. Das war nicht mög lich, weil der Nachtragshaushalt 1920 erst nach Beendigung dieses Haushaltsjahrs von den gesetzgebenden Körperschaf ten verabschiedet wordrn ist. Es geht nicht an, di« Be amten unter dieser von ihnen nicht verschuldeten Verzöge rung leiden zu lassen. Es muß vielmehr verlangt werden, daß den Beamten, welche bei rechtzeitiger Verabschiedung des Nachtragshaushalts 1920 am 1. April 1920 zur Prü fung zugelassen waren, keine Nachteils aus der späteren Einberufung entstehen, und daß sie rückwirkend vom 1. April 1920 an in Obersekretärstellen überführt werden. Was gedenkt die Reichsregierung zu tun, um die ver letzten Rechte der beteiligten Beamten wiederherzusteilen?" Ferner hat der volksparteiliche Reichstagsabgeordnete unseres Wahlkreises Stadtrat Findeisen-Plauen mlt Un terstützung anderer volksparteillcher Abgeordneten im In teresse des Bauhandwerks folgende Anfrage an die Reichsregierung gerichtet: „Ist cs richtig, daß zu den Verhandlungen über di« Vergebung von 25 020 Häusern für Nordfrankreich lediglich die Firma Mannesmann in Düsseldorf und die süddeutsche Unteruehmervereinigung „Sufefa" zugezogen worden sind, und daß das Bauhandwerk bei den Un terhandlungen abgelehnt worden ist? Was gedenkt die Negierung zu tun, um zu verhindern, daß das organisierte Bauhandwerk ausgeschaltet wird, tn welcher Meise gedenkt sie sämtliche Bundesstaaten, ins besondere Sachsen wegen seiner großen Ar beitslosigkeit an der Lieferung beteiligen zu lassen?" * Um dir Schule. Auf der Grundlage der Reichs« brr fass »ng sollen vier Schularten geschaffen werden: 1. dis Bekenntnisschule mit Lehrern und Schülern der gleichen Konfession und mit konfessionellem Gesamt unterricht; 2. die Weltanschauungsschule, ein« Umdrehung der Bekenntnisschule; 3. die Gemein schaftsschule mit kirchlich.'m Religionsunterricht auf Staatskosten und ä. die konfessionell neutrale weltliche Einheitsschule, die Len Religionsunterricht der kon fessionellen Gemeinschaft überläßt und daS gemeinsam« Menschentum anstrebt. Der Vertrauensausschuß der Deut schen Dein okra tischen Partei für Leipzig u. U. nahm hierzu folgende Entschließung an: „In Rück sicht auf die von äußeren und inneren Feinden bedrohte Einheit der Volksgemeinschaft ist die Einheitlichkeit der Volksschule dringend zu fordern. Der Reichs» sch ul ges etzen tw urf, der die Schule dem Staate auS der Hand nehmen und an kirchliche und ntchtkirchliche Be kenntnisse verteilen will, ist geeignet, die allgemeine Volks schule zu zertrümmern und die innere Entfremdung der Volisgenosssn zu vergrößern. Er ist nicht eine sinngemäße Ausführung der in der Verfassung enthaltenen Bestim mungen über Form und Inhalt der Schule. Di« Deutsch« Demokratische Partei für Leipzig u. U. erwartet, daß der Entwurf vom Reichstage zurückgewiesen wird." Dogen «ine» Kantnchendiebskchl», Len er mn 6. März 191» mit zwei anderen Personen bei dem Streckenarbeiter Hempel tn Schwarzenberg verübte, wurde der LS Jahr» alt» Klempner Kurt Sch. zu 1 Woche Gefängnis verurteilt. Zwei Einbriich« fielen dm» L4 Jahre alte« Handarbeiter Paul H. in Lrandorf und dessen Schwager, dem LS Jahve alten Fabrikarbeiter Willy Sch. in Hartenst«tn Mir Last, die in der Nacht zum 18 Januar v. I. in ein« Kammer de» Gasthof» „zum Anker' in Schwarzei»bevg «tnMtiogeir waren und au» erbrochenen Behältnissen für etwa 800 Mark Wäsche und «in« groß« Meng» Lebensmittelmarken und au» dem Schneidou»M>lengrundstücke de» Baumeister» Adler einen Treibriemen im Wert« von 8000 Martz gestohlen hatten. Si« wurden zu je 10 Monaden Gefängni» nnd drei Jahren Ehrenvechtsverlnst verurteilt. Der Revolver den Sch. bei den Einbrüchen bet sich geführt hatte, wurde eim gezogen. Di« Ehefrauen der Beiden, di« di« gestohlene Wäsch« an sich genommen und unter einander geteilt hatten^ erhielt« wegen Hehlerei je drei Wochen Gefängnis. Der 20 Jahre alte, wogen Diebstahls mehrfach bestrafte Fabrik arbeiter DH. aus 'Reichenbach i. V. und der 17 Jahve alte land wirtschaftliche Arbeiter Han, G. au» Lauter, waren im vorigen Sommer als landwirtschaftliche Arbeiter auf einem Gute in Ost- Preußen, verließen Lies« aber Mitte Juli und machten sich mit dem Schlosser Hoper aus Werdau und einem Vierten aus di« Suche nach neuer Arbeit. Auf ihrer Wanderung schliefen sie in der Gegend von Lötzen mrf freiem Felde. Während Hoyer nnd der Vierte fest schliefen, stöhlen LH. und G. dem Hoyer einen Koffer «nd «inen Karton, in denen sich Kleiduieg, Mise!)« usw. im Werte von 1600 Mark befanden, verschwanden damit und verkauften ihre Beute. Th., der rückfälliger Dieb ist, wurde zu 1 Jahr Gefängnis uni» 3 Jahren Ehrverlust verurteilt, während G. mit > Monaten D«- fängnis davonkam. Der 28 Jahre alte DerwaltlMgsangestellte bei der Nmtshaupt» Mannschaft Schwarzenberg, Walther W. in Eibenstock, war bo- schuldigt, am 1S. Oktober mrf dem unteren Bahnhof in Eibenstock aus einem Wagen 4. Klaffe «in dem Soldaten Unger tn Chemnitz gehöriges Paket mit Schütt chuhen, Leibbinden und Nahrungsmitteln im Werte von 200 Mask an sich geitomiircn zu haben. W-, der jede diebische Absicht bestreitet, ist trotzdem vom Schöffengericht Eibenstock wogen Diebstahls zu 10 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Auf seine Berufung wurde er mangels Beweis«» freigesprochen, rg > - - - .... — -—re * LandeSauSschuß für dir Gewerbeschulen. Das Wirt schaftsministerium beabsichtigt, einen Landes r.isschuß für di« Gewerbeschulen Sachsens zu bilden. Er soll tn wich tigen Fragen, beispielsweise hinsichtlich der Organisation, der finanziellen Sicherstellung des Schulbetriebes, der Aus bildung und Fortbildung der Lehrkräfte, dem Wirtschafts ministerium als Berater dienen und soll ferner durch An regung zur Förderung des Gewerbeschulwesens beitragen. Dieser Ausschuß gilt nur für die Gewerbeschulen im engeren Sinne, d. h. für die Berufsschulen zur Ausbildung der fortbtldungsfchulpflichtigen Knaben und Mädchen mit Aus nahme der Handels-, der Textil-, der Kunst- und der be sonderen Fachschulen. Dem Ausschuß sollen als Mitglieder neben Vertretern der Gemeinden, der Lehrer, der Eswsrbe- kammern usw. auch ein Vertreter der Haiidelskammern an- gehören. Das Wirtschaftsmim/^rkum hat die Handels kammern aufgefordert, darüber zu berichten, ob Einverständ nis mit der tn Aussicht genommenen Regelung vorhanden sei. Es ist erklärt worden, daß der Plan selbst gebilligt werde und daß Abänderungswünschs nicht geltend zu »rachen seien. Das Ministerium beabsichtigt Welter, einen Han delsschulbeirat für Sachsen ins Leben zu rufen. Es ist in Aussicht genommen, jeder sächsischen Handelskammer die Benennung eines Vertreters zuzubilligen. " Die Rcichsbrioftasten-Lochbohrer. Im „Sächsischen Innungsboten" veröffentlicht ein Schlossermeister folgendes Ltngosandt: „Die Leser des „Sächsischen Innungsüoten" werden sich noch der Verhandlungen im Reichstag erinnern, wo unsere Handwerker-Abgeordneten tn scharfer Weiss da gegen loszogen, daß von Berlin aus sämtliche Briefkästen angebohrt würden, nämlich deshalb, weil besondere Fach- kenntnts dazu gehör«, die Löcher sachgemäß anzubringen. Die Abertausende von Schlossermeistern Deutschlands wa ren dazu nicht befähigt, da die Berliner Weisheit ihnen abgeht. Dies« Reichs - Post - Briefkästen - Lochbohrer dran gen bis in die entlegensten Teile Deutschlands vor, und feder Briefkasten mußte sich die schmerzlichen Anbohrungen gefallen lassen. Reklameschtlder sind aber nicht angebracht worden, und so sind diese Löcher zum Ausgangspunkt für schädliche Rostflecken geworden. Da es außerdem durch diese Löcher in die Briefkästen regnet, geht man dazu über, diese Löcher wieder zu vergipsen. Wundern muß es aber, daß das Vergipsen der Löcher nicht auch von Ber lin aus betrieben Wick». Richtiger wäre es, daß diejenigen Herrschaften, die das Anbohren aller deutschen Briefkästen verfügten, nunmehr im Reiche als Reichs - Post - Briefkasten- Lochvergipser herumgesandt würden." * Die rot gestempelten Kassenscheine. Im finanzpoli tischen Ausschuß des Reichswtrtschäftsrats gelangte eine Anfrage zur Besprechung, tn der Auskunft darüber ver langt wurde, ob noch heute die rot gestempelten Tausend- nrarkschetne mit Aufgeld gehandelt werden konnte». Be obachtungen im Geldverkehr bei Banken hätten ergeben, daß die Kassierer versuchten, solche Noten zurückzuhalten. Geheimrat Kaufmann vom Re chsbankbt ektortum erklärte, daß dem Direktorium von einem Handel mit solchen Scheinen nichts bekannt sei, daß selbstverständlich der „rote" keinen Pfennig mehr wert sei als der „grüne", und daß ihm daher völlig unverständlich sei, aus welchen Gründen di« Bantkassierer die roten Scheine zurückhalten sollten. Die Zetten, in denen die rot gestempelten Noten mit einem Aufgeld bezablt wurden, was wesentlich nur tn den Grenz gebieten und in Schteberkreisen geschah, seien längst vorüber. ' Sächsisch« Fleischertag. In Oschatz wurde Ler 49. Bezirks tag ie» Bezirkeverein» Sachsen km Deutsö>en Fleischerverband« ab- gehatten. Der Vorsitzers Dreßler Freiberg erstattete Len Jahres- i.cru't. Der größt.- Lrsolg Leo Organis.--.tion sei die Brsriticung ßW AM«WM.E1jchatt arwejem Mee «ub mit Leu Richtpreis« Letzte Drahknachrtchlen des Grzgebrrgischcrl DolkSfrmndeS. llm die Leutsch« Milliarde», Vari», 9. Juni. (Havas.) In -luem Schreib«, da» Briana an dir Finanzknnmssio» d«r Kammer richtete, bezieht er sich auf die Rrbcrtt-cknnft von Dpa und verlegt sürFrankr-tchbt« bei Lw Brrkrilnus der denikchm Mintard« L^>»rEia
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