Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 02.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192106022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-06
- Tag 1921-06-02
-
Monat
1921-06
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 02.06.1921
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Schrlkfrage«. 8» NmKag V«d aestem Lt« dritte Varatmiß 8e» Sesejenkwmft» Mcr di« r«nnu»g dm Kirch«, und Schmidt«str« der VoIksschull«Lr« Mott. Di» Dorla-, wurde i» der R«aieruna»sossuna, L« strittig« Pa. «gra» 8 gigen di, Stimm« d« DrutsHiationalen and der Deut- Ich« vollvartet angenommen. Wetter folgt di« erst, Beratung Aber di« Negierungevorla«, de- keffend bi« Aufhebung dir Schulg«»«:»di» Kuuu»mi- nister Meitzner behaupt«» t» feiner kurzen Begründung, datz di« Schulz»»ind« in Sachfr» kein« Sristrn»b«echtlgun, mehr hätte» »nd -»»halb aufgehoben «erden müßten. Nachd« Abg. Schurig (Soz.) bi« Derroeistmg de« «ntwurfr» an bim RÄL»au»siLuß beantragt hat, Ordert Abg. Röllig (Deutsche Dolksp.), datz die Schulbezirke genau abgegrenzt «erden möchten, um StrritigkiMn zu vermeiden. Abg. Pagerstecher (Deutschnat.) stimmt der Verweisuna an den Ausschuß zu. — Nach weiteren Beratungen der ^Abg^LÄ» (UaaÄH.). Dr^ (Dem.^ und Hetzlet» (gmtr) «ird Abg^Drchch (Un^)"begründet daraus einen «nabhltngigm An- trag, bi« Regierung zu ersuchen, bei der Reicharegierung Einspruch zu «HÄ« gegen den vorliegenden Entwurf eint» Reichsschulae- k«de», b« dem Gedanken der einheitlichen allgemeinen Volksschule «widersprach» uuü «in« Rückschritt in brr Entwicklung de» Dolkaschul- «esen» bedeut». Er meint, daß nur da» Zentrum mit dem Entwurf zu- fried«« sein könne und daß dir freidenkende Lehrerschaft mit aller Enrr- Vie dagegen Stellung nehmen werdn Abg. Seufert (Dem.) führt aus, daß einzelne Punkte des Gelet- jm» der Reich»versaffung widersprechen und wendet sich gegen den Unfug der Weltanschauungsschule. Der Landtag müsse die Regierung unterstützen bei ihrem Protest gegen die geplante Form de» Reichs- Kultusminister Meitzner bestätigt, datz da« Reichsschulgtsetz in An« Form entworfen worden ist, dir der sächsischen Regierung nicht «wünscht sei. Ein Einspruch der sächsischen Regierung würbe »Mig ergebnislos bleiben. Arzt (Soz.) oerlangt eine klare Antwort der Regierung, ob fie gegen oder für den Entwurf eine» Reichsschulgesetze« gestimmt habe. Ein derartiger Entwurf habe tn der ganzen Schulgeschichte nicht sei- mesglelchen. Er sei von engherzigem Konsession»geist diktiert worden. Der Entwurf sei weit« nicht, al» ein Judaslohn für das Zentrum. Abg. Dr. Herrmann (Deutsche Volksp.) lehnt ebenfall, den Ent wurf ab> gegen den « schwere Bedenken äußert. Abg. Svellmam» (Deutschnatl.): Wir werden den Antrag der Un- abhängigen auf keinen Fall unterstützen. Die Sozialdemokratie will nickst» anderes, al» ihr« Weltanschauung in d« Schule predigen. Er- greulich ist, datz der Entwurf der Bekenntnisschule zu ihrem Recht ver- helfen will. Mit der Gemeinschaftsschule können wir uns nicht be- Keuich«. Di» Ablehnung de» unabhängigen Antrages bedeutet für «n» kein« Zustimmung zu dem jetzigen Reichsschulgesetzentwurs. Unterricht-minister Fleißner: Ich habe inzwischen festzustellrn versucht, wie sich unser Vertret« im Reichsrat bei der Abstimmung verhalten bat und «fahr«, datz « unseren Wünschen gemäß abge- stinnnt uno Aendenmg«nträg« gestellt hat. Ueber die Endabstim mung ist leider nichts gesagt. Große Heiterkeit. Zuruf« „Wie war « den« nun eigentlich?* Erneute Heiterkeit!) Vizepräsident Dr. Wagner: Di« Anfrage lautet klar dahin, wie die sächsische Regierung gestimmt hat. Wir hab« aber vom Hrn. Un- iterrichtsminist« nichts darüber erfahren, sondern nur über die Siel- ilunanahme der Regierung. Da die Anfrage bereit« am LS. Mai ge stellt ist, hätte di« Regierung wohl Gelegenheit gehabt, dir Unterlagen für «dw richtige Antwort bis heute zu beschaffen. Ich möchte außer dem fragen, ob und welche Instruktion« dem sächsischen Vertret« im Reichsrat gegeben worden find. Abg. Dr. Reinhold (Dem.) fragt an, ob dem sächsischen Vertreter dn Reichsrat die Instruktion g geben wurd», den Entwurf abzuleh- nen. Gin» Antwort von der Regierung darauf «folgt nicht. i z * ' Der frühere sächsische Kultusminister Dr. Seyfert hat folgenden Aufruf an di« deutsch« Lehrerschaft gegen di» Zerschlagung der Bolks- sthüle «lassen: Ein« furchtbare Gefahr bucht der Volksschule! Sie soll zerschlagen «erden in Gemeinschaftsschulen, Bekenntnisschulen, weltliche Schulen und Weltanschauungsschulen. Maßgebend soll sein der MÜe der Er ziehungsberechtigten, durch den nicht da« erzieherische Gewißen, son dern kirchliche Ansprüche, parteipolitische RüHichten und Weltan- schauunqsgegensätz« sich geltend machen werden. Nicht auszudenken ist der Zustand, der entstehen müßte: Statt der einheitlichen nationalen Volksschule ein Trümmerhaufen aus Winlelschulen. Freilich wird dort Einheit sein, wo geistige Vergewaltigung sie erzwingt; aber ge rade dort, wo Freiheit besteht, wird die Zertrümmerung eintreten. Mutz sich nicht die ganz« deutsche Lehrerschaft wie ein Mvnn gegen solche Absicht erheben? Würde sie sich nicht mitschuldig ma chen, wenn sie dem ruhig zusähe, es wohl gar unmittelbar oder mittel bar förderte? Doch gibt es einen Ausweg auf dem Boden der Ver fassung, nämlich: das einmütige Einstehen für die als Norm und Re gel in der Verfassung geforderte Gemeinschaftsschule. Zu ihr müssen sich, soll di« Zerschlagung verhütet werden, die Anhänger der Bekenntnisschule wie die der weltlichen bekennen. Es ist für sie beide «in Verzicht. Wie ander» soll aber eine Verständigung möglich sein? Den Anhängern der Bekenntnisschule wird gewährleistet, daß in der Gemeinschaftsschule der verfassungsmäßige Religionsunterricht erteilt wird, den Anhängern der weltlichen Schule gewährleistet die Ver fassung, daß auch die Gemeinschaftsschule rein weltlichen Charakters, frei und unabhängig von kirchlichem Einfluß ist. So mag in ihr nicht jene und nicht disse Idee verwirklicht sein, Äb« sie verhütet doch die größte Gefahr: die Zertrümmerung. Die einheitliche Gemeinschaftsschule kann sich nach erz-ehl'chen Gru^d- zen, nach Forderungen zukünftig« Tage weiterentwickeln, aber eine geschlagene Volksschule wird nimm« wieder heilen! » * * * l Nne NegimnlgserSwnmg zur Vesowungsresornl. Zu Beginn der Sitzung Les DesoLungsausschuffes am Dienstag gckb di« Regierung folgende Erklärung ab: Der Reichsfinanzminister habe nach Veröffentlichung der Be- foldungsvorlagen Ztr. 41 und 42 mitgetcilt, daß darin verschiedene Bestimmungen enthalten seien, die eine günstigere Regelung der Dicnstbeziige der sächsischen Beamten im Vergleich zu den gleich zu bewertenden Reichsbeamten zur Folge hatten. Er sei deshalb bei unveränderter Annahme der Vorlagen genötigt, auf Grund des Sverogesetzes hingegen Einspruch zu erheben. Der Reichsfinanz- mmist« habe eine mündliche Erörterung dieser Frage mit der , faktischen Regierung angeregt, wie dem Ausschuß bereits früh« mitgeteilt worden sei. Diese Erörterung habe am 28. Mai siatt- aefunden und «geben, daß der Reichsfinnnzminister mit allem Naewruck fordere, daß jed« Ueberstufung sächsischer Beamter LS« Reichicheamt«, soweit sw nicht in Besonderheiten L« sächsischen Ver hältnisse unzweideutig begründet sei, unterbleibe, Er Hobe hieran nicht nur rln Interesse au» Rücksicht aus die Reichsbeamten, für di« zurzeit jede Besserstellung durch die Finanzlage des Reiche« voll- kommen ausgeschlossen sei, sondern auch in Rücksicht auf die drohend« Rücktrittsbewegung unter Len vom Reiche übernommenen früher«: Staatsbeamten. Di» sächsisch« Regierung stellt« sich auf Len Standpunkt, daß di*f« Ettlärung Le» Reichssinanzminister» die «rüstest« Erwägung Le» Ausschüsse» verdien«. Man müsse sich darüber klar werden, in welch«» Punkten man e» auf di« schiedsgerichtliche Entscheidung ankommen lassen wolle, und müsse versuchen, diese Punkte auf ein« möglichst geringe Zahl zu beschränken. Sei schon gegen die Re- gierungsvorlage in zahlreichen Punkten Widerspruch Les Reiches mit Sicherheit zu erwarten, so erscheine es durchaus bedenklich, weitere Höheostufurwen vorzunchmen, sofern Liese offenbar die Grundsätze der Reichsbesoldungsvrdmrng verletzen. Die Regierung sek selbstverständlich bereit, ttr eingehend« Ein^lboratung mit dem Ausschuß »usonrinrnarbeiten, um etwa!"« Unstimmigkeiten der Vor- lag» zn beseitigen, sie müsse ab« Lavor warnen, durch umfangreiche Berücksichtigung weitgehender Wünsch« nutzlose Arbeit zu leisten und vejj W «rlj»«» Di« Beamtenschaft »i« L ringende» Jul««!« wieg* wenn «a» politische Lag» und ihm tSittttgen ftam>zi«ll«n Wirkung«« tn» Aug« fass«. Bliebe» «in« protz« Reihe vou Punkt«» offe» di« durch da» R«ich»scht«d»gericht eriedtgt «er den müßten, so besteh« di« Gefahr, Latz die Besoldungeordmnrg auch i» d« nlchtboanstxnrdeten Punkt«» dr» Zusammenhang» w«grn nicht vor Herbst in straft ««setzt werden könnt«. Di» Rogiemräg bittet daher, unverzüglich in die Einzelbevatung «tnzutreten. Der Aussqmtz nahm zu Lies« Regierungserklärung eingehend Stellung. Von verschiedenen Seiten wurde auf Grund derselben festgestellt, datz bet «in« solche» Stellungnahme de» Reiche» «in selbständige» Arbeiten tu» Landtage» und Le» Ausschusses und Li« Schaffung «in« den Wünschen des Landtag«» voll entsprechenden sächsischen Bosoldungsovdnung überhaupt nicht möglich sei. Dem gegenüber betonte die Regierung, Laß immevhin die Berücksichtigung säMsch« Besonderheiten gefordert werden könne, daß st« nach wie vor bereit sei, Lie Vorlage mich Berlin gegenüber »nachdrücklichst zu vertreten, und hierzu Lie Mitwirkung das Landtages erbitte. Der Ausschuß beschloß hierauf, nachdem auch Len Fraktion«» »och Gelegenheit gegeben ist, zu Lies« Regierungserklärung Stellung zu nehmen, tn der nächsten Sitzung an der Hand der Petitionen und der von den Berichtepstatetru und Fraktionen formulierten Anträge in die Stnzerberatnng einzutreton. Oertltche Angelegenheiten. * Aickauf »au Gold. Die Reichsbauk gibt bekannt: Durch Annahme Les Ultimatum« d« Alliierten hat Las Reich schwere finanziell« Verpflichtungen Übernomenen. Sie zu erfüllen, müssen große Anstrengungen gemacht werden. Von diesem Ge- sichtspunkte aus hat der NeichsfinanMimst« sich entschlossen, durch Vermittlung der Reichsbank und Reichspost Gold zu einem d«M Weltmarktpreis ungefähr angepaßten Preis« ankaufen zu lassen. Goldene Schmuckstücke und Gebrauchsgsgenstände bleiben vom Ankauf ausgeschlossen. Für deutsche und ausländische Goldmünzen, sowie für Barren erfolgt der Ankauf durch Vermittlung der R»ich»bankamst«lten, die bereits mit entsprechenden Weisungen versehen sind. In den nächsten Tagen wird der Ankauf auch von allen Postanstalten, von diesen aber nur auf deutsche Reichsgoldmünzen ausgenommen werde» Du vou der ReichsbaNk und der Post zu zahlende An kaufspreis ist gleich; « wird auf der Grundlage de» Weltmarkt- preise« am Ende jed« Woche «er: festgesetzt. Für die laufende Woche stellt « sich auf 260 Mark für ein Zwanzigmarkstück, auf 37 OVO Mark für ein Kilogramm Feingold. Di« Preise für aus ländische Goldmünzen werden entsprechend festgesetzt: Die Umsatz- (Luxus)-Steuer kommt bei Liefen Ankäufen nicht in Ansatz. Den Besitzern vou Gold bietet sich daher die Gelegenheit, es ungefähr zum Weltmarktpreise zu verwerten. Dagegen ist ein anderweitig« Verkauf auf Grund des Gesetze» betreffend die Verfügung üb« Gokb vom 28. April1921 Roichvgesetzblatt Seite 489 ohne Zustim mung des Reichswirtschaftsmüristers verboten und strafbar. Di« Verwertung im Auslände ist Lurch das HolLausfuhrveckot ausge schlossen. * Der Entwurf Le» Reichsmietevgesetzes ist dem Reichstag zuge- gangen. Er hält an der Zwangswirtschaft auf dem Gebiet der Miet preisbildung fest. Vermieter und Mieter können jederzeit, also auch während der vereinbarten Vertragsdauer, die Festsetzung dergesetz - lichen Miet« verlangen, üb« di«, w«nn di« Parteien sich nicht einigen, das Einigungsamt entscheidet. Di« gesetzliche Miete wird in der Weise berechnet, daß zu der Friedensmiete vom 1. Juli 1914 Zu- schlage treten, die der allgemeinen Steigerung der Betriebskosten und der Kosten für laufende Znstandsetzungsarbeiten entspreche» Don den laufenden Znstandsetzungsarbeiten unterscheidet der Entwurf die große« Znstandsetzungsarbeiten, wie Er neuerung der Dachrinnen und Ablaufrohrt, Umdecken des Dache«, Ab putz oder Anstrich des Hause», Anstrich des Treppenhauses, Erneue rung der Heizanlage bei Sammelheizung rind Warmwasserversorgung. Für letztere kann das Einigungsamt auf Antrag des Vermieters den Mietern euren weiteren Zuschlag zur Miete sirr Verzinsung und Til gung des aufgewandten Kapitals aufgeben. Wenn der Vermieter not wendige lausende Instandsetzungrarbeiten unterläßt, kann angeordnet werden, daß dir Miet« einen entsprechenden Teil -er Miete nicht an den Vermieter, sondern an «ine andere Stelle entrichten. Für ge- werbliche Betriebe können besondere Zuschläge festgesetzt wer den, wenn sie besonders hohe Betriebs- und Instandsetzungskosten er fordern. Wichtig ist die Bcstiouuung, daß bei Weitervermie tung die Miete des Untermieters unter Berücksichtigung von Neben- leistungeu (Ueberlassung von Möbeln, Leistung von Diensten) in einem angemessenen Verhältnis zu dem auf den Raum entfallenden Teil der Hauptmiete stehen muß. Das Einigungsamt kann also künftig auch für möblierte Wohnungen und Zimmer die Miete festsetzcn. Besondere Bestimmungen gelten dem Mieterausschuß, der unter Umständen ein Mitwirkrmgerecht bei Beschaffung, Lagerung und Verwendung der Heizstoffe hat. Auf Neubauten und Umbauten, die nach dem 1. Juli 1918 bezugsfertig geworden sind, findet das Gesetz keine Anwendung. » k » * Dl« billigeren Fahrpreise wurden vor Toresschluß am gestrig«» Tage insbesondere von Schulcmsflüglern noch einmal in aus giebigstem Maße ausgenutzt. So war beispielsweise auf dem Auerslvrge eine Menschenmasse zusammengeströmt, wie sie der Berg noch nie gesehen hat, auch bei Festzeiten nicht. Die Abendzüge, die die Ausflügler mied« zurückbrachten, waren gestopft voll. Auf dem Au« Bahnhof war ein Leben wir in einer Großstadt. * Der plötzliche Butterfege». Infolge der am U Juni er folgenden Aufhebung der Zwangswirtschaft für Milch und Butter erfolgt fetzt, wie <ur° Bayern gemeldet wird, ein derartiges Ueber- anaebot an Butter, Laß eine Eiusammlnng durch die amtlichen DÜtteraukäuf« fortan unterbleiben muß. Es wird deshalb von den Buttrrsammelstellen keine Duiter mehr abgenvmmen. — Eine ähnliche Meldung kommt aus dem Kreise Gummersbach. Dort hat die Stadtverwaltung Lie Annahme der ihr aus dem Kreise überwiesenen Mokkereibuttcr verweigert, weil sie holländische Süß- rahmbntter preiswüvdir« beziehen kann. * Die Blutlaus sowie der als Mehltau bezeichnete Pilz tritt auch in diesem Jahre an den Apfelbäumen stark auf. Alle Besitzer von Obstüaumcu wollen ihre Anlagen auf das Vorhandensein solcher Schädlinge Nachsehen und nach Befinden schleunigst geeignete Mittel zur D'kmnpfung anwendcn. Die Blutlaus kann durch Bestreichen mit Brennsviritus, in dem Schellack warm aufg löst ist. der Mehltau aber durch Bestäuben mit pulverisiertem Schwefel und Aetzkalk beseitigt werden. * Strafverfolgung d«s Landtagsabg. Schneller. Dem Landtag liegt L« Antrag auf Strafverfolgung des kommunistischen Land- tageabg. Lehrers Schneller in Schwarzenberg vor. Er wird be schuldigt, an Len Mörzunruhen tätig tcilgeiwmmsn zu hoben. * Der Srzgeb'rg«v«rttn hielt in Zschonau eine Sitzung des Ge- samtvorstandcs ab, die vom Vorsitzenden Obcrjust'zrot Dr. Gil bert- Schneeberg geleitet wurde. Der Vorsitzende gedenkt zunächst der beiden verstorbenen Mitglieder, Obers' . Prof. Dr. Frey, Schnee berg, und Bergdirektor Fröbe, Schwarzenberg. Die Derüereiiung der Wahl eines stellvertretenden Schriftführers wird dem Wahlrusschuß übertragen. Hierauf werden für hervorragende Verdienste um die Vercinssachc eine Anzahl Lhre^Dereinszeicheu nach Thalheim. Chem nitz, Zwicknu. Eibenstock und Zschopau zu verleihen beschlossen. Dem Aweigaueschun Sachsen der dcutschcn Jugendherbergen wer- den bi» auf wettere» jährlich 100 Mk. bewilligt. Ein» sehr lange Be ratung nist die Herausgabe des „Glück aus" hervor. Man will e» zu- nächit bei «in« Vermmdrrima d« Nummern aus sech» jährlich or- laff«, MA Al« M vuriWTnmg N« Usstzass« 5ße MlgkkeWr a» SW Hauptkaff« erhöhen «Uff«. Maa nimmt Keantnt» davon. Laß de» sächsischen VerkryrsverLanLen Reichs- und Staatsmittel zur Verfüg ung gestellt worden find, wovon auf Chemnitz und Las Erzgebirge OlXX) Mk. entfallen. Etn» Eingabe Le» Sächsischen Verkrhr»verbande» bit tet um Erhöhung des Jahresbeitrages de» Erzgebirgsverein». Mm: «höht ihn von 100 aus 180 Mk. Ueber Lie bevorstehende Erneuerung des Gei«»bergturme» unterrichtet «in Briefwechsel mit Lem Vorsitzen den des Sesamtvorstanüe». Stn Schreiben Ler Amtshauptmannschaft Schwarzenberg unterrichtet über Maßnahmen zum Schutze d« Ruin « derOswaldkirche beim Fürstenbrunne» D« Altenberg« Zweig« verein bittet um Unterstützung zur vollständigen Erneuerung der Bau ten auf Lem Gelsingberg. Maa will d« Hauptversammlung einen Be trag von 2000 Mk, ia zwei Iahre»teilen Vorschlag«» Don deu «ne» Zweigvereinen, denen die Pflege de» Turmes auf d« Morgen leit« obliegt, ist eia Plan unterbreitet werden, da» schadhafte Aus« fichtögerüst durch Anteilscheine-geichnung zu erneuern. Man will de» Beitritt zur Zeichnung den Zweigvereinen empfehlen. Weit« nimmt man Kenntnis davon, daß sich ein Erweiterungsbau dn Wirtschafts räume auf dem Spieaelwald dringend nötig macht. Die um liegenden Zweigverein« haben sich unter Leitung des Bergbaus- Ausschusses zu einer Zweckverbindung zusammengeschlossen. Diesem Verband wird die Weiterarbeit übertragen. Auf «in Gesuch de« Iweigvereins Ncustädtel um einen Beitrag zu Ler: Herstellungskosten auf dem Gleesberg werden 800 M. bewilligt. Auf Ansuchen der Leitung der beiden Erzgebirgs-Museen zu Anna« üerg und Augustusburg werden di« Jahresbeiträge des Hauptveretn» verdoppelt, und zwar unter der Bedingung, daß die Bezüge d« Haupt kaff« von den Zweigvereincn von 1922 ab verdoppelt werden. Die Hauptversammlung soll am 24./L8 September in Gey« stattfinde» Für 1922 liegen Einladungen nach Stollberg und Beierfeld vor. Die Abgeordneten- und die Hauptversammlung sollen wieder wie vor dem Kriege getrennt veranstaltet werden. Der Verein Johanngeorgenstadt bittet um eine Unterstützung für Ausbcsserungsarbeitea im Klei« nen Kranichsee. Ein Antrag, das dortig« Hochmoor vor Ein griffen durch Ausbau zu schützen, soll erwogen und nach Begutachtung erledigt werden. Für Las Auersberghau» sind eine Anzahl neuer Ecken gestiftet worden (Thalheim, Sosa, Leipzig). Für 'dir dem Verein gehörigen Derghäuser sollen die Eintrittspreise für die Turm- besteigung neu geregelt werden. Ferner macht es sich nötig, dort di« Wafferzuführung auf elektrischem Wege bewerkstelligen zu lasse» Gin« Eingabe des Museumrausschusses der Augustusburg erbittet Beitritt des Gcsamtvorstandes zu seinen Beschlüssen über die Wiederherstel lung der Ausstellungsräume in dem Hasenhause der Burg, und zwar in eigenem Betrieb. Es wird dementsprechend beschlossen. Auf An regung Les Leipzig« Zweigverein» soll bei der Hauptversammlung in Geyer die Frage des Verhältnisses d« alten Studenten- und Echü. lerherbergen zu den neueren Jugendherbergen ausführlich behandelt! werden. Nachdem man Kenntnis genommen hat von dem nach alle» Seiten hin befriedigend«: Ergebnis der Nechnungs- und Kasscnprü- sung 192V, geht man über zur Behandlung der Rechnung 1921 und des Haushaltplans 1921/22. Die Hauptkaff« weist 1S3 974 ML Ein nahme un- 133 759 Mk. Ausgabe auf. Di« drei Berggasthäus« habe» einen Wert von 258 600 Mk, die Schulden der Häuser betragen 195 VVV MbG Der Haushaltplan 1921 schließt mit SV VVV ML Einnahm« und Ausgabe, 1922 mit 83V0V ML Einnahme und Ausgabe. * Erzgebirgisch« Wcgebezeichmmgeu. Der SrzgebirgsoerA» hat ein« neue Wegebezeichnung im Erzgebirge eingeführt. Es darf darauf hingewiesen werden, daß sich die Kenntlichmachung von Wegen auch in uns«« Gegend schon weit« zurück Nachweisen läßt. So sind vor allem di« großen und kleinen Postmeilensäulen bekannt, die aus der Zeit Augusts des Starken noch heut« tu manche« Otten er halten sind. Sie tragen meist die Jahreszahlen 1722 und 1723 und hatten ihren Platz immer an Landstraßen oder auf frei« Plätzen in Ortschafte» Aber auch Zeichen für Waldwege und sonstige Nebenwege sind schon in früheren Zeiten hi« geschaffen morde»' Davon berichtet bereits d« bekannt« Scheibenberger Pfarr« Christian Leh mann (1° 1688), der in seinem ^Historischen Schauplatz" auch «in« Reihe Zeichen wiedergibt. Ihm schließt sich als Zeuge für dl« Kennt lichmachung von Wegen in älterer Zeit d« Laufitz« Traugott von Gersdorff an, der im Jahre 1765 aus d« Altenberger Gegend in sein Tagebuch niederschreibt: „Fast jed« Weß hattr sttn besondere» Zeichen." Die gegenwärtig im Erzgebirge gültige Bezeichnung von Wegen ist nun auch bereits 2V Jahr» alt, nachdem ois erste Anregung dazu schon im Jahre 1882 auf «in« in Chemnitz abgehaltenen Abgeord- netenversammlung -es damals noch ganz >ungen Srzgebirgsvereinv ge- gebeu worden war. Alle die Bezeichnungsweisen, deren sich die ver schiedenen Zeiten bedient haben, find sicher von den Reisenden »nd Wanderern immer mit Freuden begrüßt worden. Mag mich die neue Arbeit, die vom Erzgebirgsverein wird« in opferbereiter gemeinnützi ger Weise geleistet werden soll, allgemein« Anerkenntnis finden! » » Aue, I. Zimt. Am Dienstag waren 25 Jahve verflösse», welcher Zeit Kantor Semmler als kirchenmustkaltsch« Beamter an -er Nikolaikirche tätig ist. Er wiivde am 31. Mai 1896 als Organist emgewivsen, feit 1903 ist er Kantor. Mit dem musi- kalffchen Leben unserer Stabt ist Kantor Semmler sag verknüpft. Indesondere hat er sich aus dem Gebiet« de» Kirchengesaug», speziell in Ler musikalischen Ausgestaltung Ler Gottesdienste unzweifelhaft groß« Verdienste erworben, wie er auch als Dirigent Les Gesang vereins Liederkcanz vorbiMich wirkte. Eine Deputation Les Kirchenvorstandse beglückwünschte Len Jubliar unter Ueberreichung eines Geschenke» und Ler Lied «kränz ehrt« seinen Dirigenten durch Darbringen eines Stündchens. Aue, 1. Zum. Der Former Gustav Korb beging heute Las ZiMlänm feiner 25 jährigen Tätigkeit bei Ler Firma Erdmann Kircheis. Dir FiuneninhoLer und seine Mitarbeiter ehrten dem Jubilar Lurch Beglückwünschungen und Geschsicke. Aue, 1. Juni- In der dritten Bürgerschule werden am Freitag, dm 3. Juni, nachm. 2—S Uhr di« zu den Kriegsanleihen gezeichneten Beträge (unter 190 Mark) zurückgezahlt. Schneeberg, 1. Juni. In der vergangene« Nacht ist tn ein Zigarcengeicmeft eingebrochcn worden. Es würben hauptsächlich Zigaretten gestohlen. Die Diebe sind mittel« Nachschlüssels Lurch die Haustür gelangt und haben vom Hausflur aus die Tür zum. Geschäft erbrochen. Der Diebstahl scheint nach Mitternacht misgs- führt worden zu sein. Sachdienliche Mitteilungen wolle man -er Polizei melden. * Lößnitz, 1. Juni. Bei der Stadtgirokasse betrugen im Monat Nini 1921 die veideingänge 1265 644,52 Mk. in 454 Posten, die Gclüansgänge 1366 976 Mk. in 566 Posten, Zuweisungen im Fernverkehr 1 715 527,92 Mk. in 415 Posten, Ueberweisnngm im Fern verkehr 1 356 422,54 Ml. in 487 Posten, Zuweisungen im Ortsver kehr 754 ) 80,57 Mk. in 435 Posten, Ucberwcisungen im Ortsverkehr 754180.57 Mk in 435 Posten. Die Anzahl der Ein- und Ausgänge betrug 2792 Posten. Das Gesamtguthabon der Kunden am Monats» schluß betrug 4 376 404,44 Ml. , Aus dem Berich!s?saU Wegen Beihilfe zum Hochverrat halte sich ferner noch der 1885 zu Albernau geborene, in Grünhain wohnhafte Maler Max Gust. Flemming vor dem außerordentlichen Gericht in Dresden zu ver antworte» Dem Angeklagten wurde zur Last gelegt, daß er am 29. März in einer Betriebsversammlung die Arbeiterschaft zum Eintritt in den Generalstreik aus. «fordert haben soll, weiter wurde er beschul digt, am 30. März in einer Versammlung im Ratskeller zu Grün hain geäußert zu haben, das Elektrizitätswerk in Schwarzenberg müsse in die Luft gesprengt werden, und schließlich soll Flemming den Be triebsrat Schunk aufgefordert haben, für sofortige Brtriebseinstelluna im Bingwerk zu sorgen. Der Angeklagte gab »or Gericht an, er sei Vorsitzender der kommunistischen Ortsgruppe in Griinhain, .die 5« bis 6V Mitglieder zähle, er bestritt aber alles, was ihm die Anklage zur Last legte, gerade das Gegenteil will er gesagt und gemeint haben. Auf Vorhalte, daß er einen« Polizeibeamten zugegeben, die Kommuni sten seien im Besitze von vier Geschützen usw., erklärte er, dos sei wohl richtig, damit habe er einen Witz gemacht! Da wirklich belastend«» Material nicht vorhanden war, erkannte da» Gericht »ach nm kurze? Beratung auf Freisprechung. - . -
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)