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Dienstag, den 31. Mai 1921 Nr. 124 74. Iahrg Aue Der Rat »er SIE. ist. E. B. An der Woche vom 1«. «et Li» ynnt 1921 findet «in« Belieferung d«r Bezirkslebens- »iit«lkart«n nicht statt. Amerikanisches Weizenmehl kommt nächst« Woche zur Ausgabe, da von der Retthsgetnidestelle «och nicht genügend angelieferi ist. Schwarzenberg, am 30. Mai 1921. Der' Bezirksverband »er «wtshaaptmannschaft Schwarzenberg. zum Preise von Mark 46.— für den Zentner, verkauft. Die Abgabe erfolgt nur in Wengen von ganzen Zentnern. «ne, den so. Mai 1921. werden in unserer städtischen Kartosselslelle, Alderodaer Straße 4, solange der Vorrat reicht, gut«, «inwan»- frei« Speise - Kartoffel« Karlossel-Derkanf Dienstag, »en Sl. Mat 1921 Neuregelung »es Verkaufs von Krankendrot «a» Mehl. Vom 1. Juni 1921 ab «erden mit der Verstellung von Krankenbrot und dem Verkauf von Krankenmehl di« im Anhang unter D aufgeführlen Bäcker beauftragt. Schwarzenberg, am 2S. Mai 1921. Der WeMüchfifche KlommnnalverVan» für »en Bezirksverband »er Amtshauptmannschast Schwarzenberg. O Verzeichnis der für die Abgabe von Ärankengebäck und Mehl in Frage kommenden Bäckerei«». Deutschland und seine Feinde. Der sozialdemokratische Führer Dr. Südekum ver öffentlicht in der von Anglest Minning herausgegebenen Zeitschrift „Morgen* folgenden Artikel, der in Bezug auf die auswärtig« Stellung Deutschlands recht beachtenswert Taaediatt * enthaltend die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupkmannschaften Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staals* u. Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Larkenstein, Johann georgenstadt, Lößnih, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag vo« L. M. Gärtner, Ane, Erzgeb. A«rnspr«ch - Anschluss«: Au« Sl, Lößnitz <AmI Au«) 440, Schneeberg 10, Schwärzend«»» 19. vrahtanschnst: Dolkssreund Aueerzgrbirge. »»Eck Mo» s.w »«ck « v» Mn»! d«rck dl« Po« b«Mw» »uoqichiuä waUl lsoo, M»«»ck Mm» i.oo. ft» dm «mm dm 1h. t.ovMd.. oi»wirl,>.«oatt.. UnMißl. N». Im »mMchm T«n die halb« gäu b.« Mb., dm ««blmmUU »1« ZeiU «.»0 Mb. »«Ich»»»»«», VU,,,, Nr. 1WW DK Neuordnung de« Reiche«. Berlin, 29. Mol. Reichsminister de» Innern Dr. Dradnaner hat an die Fraktion»vorfik«ud«n der im Reichstag vertret«n«n Parteien ein Schreib»» gerichtet, i» dem es heißt: Lrandorf, Louis Neubert Grünstädlel. Ernst Bleyl Lundshübel, Bemhard Pechmann Lauler, Georg Deller Miliweida, Magnus Martin Niederschlema, Iulius Kümmel Oberasfoller, L. Wehel Oberpfannenstiel, Oswin Börner Oberschlema. Gustav Seidel Oberflühengrün, Otto Fuchs Pöhla, Emil Fischer Raschau, Paul Dehnel Nr. L7N Rillersgrün, Louis Krauß Schönheide, Karl Lenk Paul Kleinhempel Schvnheiderhammer, Otto Rosenhauer Sosa, Paul Beuthner Slreilwald, W. Grimmer Unlerstützengrün, Emil Zeuner Wildenthal, Curt Rockstroh Zschorlau, Gustav Heinz Anton Loiditz. Ave, Christian Klemm Willy Zimmerman« Eibenstock, Arthur Geldhaar Lößnitz, Albert Götz Neustädtel, Paul Georgi Schneeberg, Rich. Bauman« Schwarzenberg. Reinhard Görnw Für den Ortsteil N«uwelt, Hugo Neinwart Für den Orlsteil Sachsenseld, Georg Lang Für den Orlsleil Wildenau, Lermann Nestler Srünhain, Bruno Röder Johanngeorgenstadt, Gustav Kleinhempel Albeknau, Robert Baumann Alberoda, Albin Liebscher Anlonsthal, Alfred Lein Beierfeld, Albin Göthel BermsgrÜn, Ernst Mädler Bernsbach, Richard Sahn« Bockau, Emil Süß Breitenbrunn, Guido Weigel Breitenhof, Paul Neubert LaxlsselL, Ernst Schönfeld« Mittwoch, »en 1. Juni vorm. 1» Uhr sollen in Schwarzenberg-Sachsenfeld 18V» Slilck Feuerzeuge und AM Stück Knchenfvrmen aus Schwarzblech öffentlich versteigert werde». Sammel ort Ler Bieter Döhlers Drslwlrlschaft Sü-warzrnberg-Sachsenselb. Schwarzenberg, den 30. Mai I92l.Der Gerichtsvollzieher. Auf Blatt 62 des hiessen Sandelsreaisters, den Süchfifche» PrtoalölanfarLenw^rtzAverei« »WsanarnWrl drtr., ist hrakfrfngÄragen wvrden: ' Das Vorstandsmitglied Stadlrat Snstav Esch« m Leipzig ist infolge Ablebens ausgeschieden. Der Kommerzienrat Alexander Boehling in Lauter ist Mitglied »es Vorstandes — des Kollegiums der Bevollmächtigten — des Vereins. Amtsgericht Lößnitz, den 26. Mai 1921. Die amllichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in »en Geschäftsstellen des „Srzgebirgifchen Dolksfreandes- in Ane» Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehen werden. Nummer N» »r»M»^ 9 Utz» fti de» oäqn«u0bt»- fte»«. «» »«^ N, dl» Mchxcho» »« Kuru,«, am voraelchriedenen Tage Imvie au dasffmMar SlMa mtd lUckl,^«be», «ftck aMftr N« «>»«tz«« »« b«chNer». Iprecke- mk«««d«nm «»,«<,«,. -M>r7II>ckl»d»«i»«kl«« «Iift>«Ia..»ler Schriftstück» Ldenrtmml »1, SchUstliUxa Kei»« D-r-mtwoNun». - lliUerbr^h»»,« »«, ««tchäft». bekled«, begründ«« ««In« «nsprüch». Bei g<ckIm>w»«V» und N°n«ur» -UM, B-dati, «I» »Ich! »«il2«N. ya»»«,«s«ätt,st«a«» ft, »«, SckE», M» Schw-rz«ilb«r^ die Feststellung so hart, daß Widerspruch dagogmr zu evwartsn ist. Mcu wird sich auf erhebende Beispiel« echt menschlicher Gesinnung bei einzelnen Franzosen und bei einigen Gruppen des fran zösischen Volkes berufen, etwa auf den großen Jean Zaures (den ein anderer Franzose deshalb ermordet hat!), auf Henry Barbusse oder Jean Longuet Hinweisen. Ich kenne diese französischen Freu.Qe der Menschheit sehr wohl und erkenn« sie und ihr Wirken an. Aber sie sind nicht m«hr als der Schaum auf den Wogen eines uner gründlichen Meeres tiefster Volksleidenschaft; sie zeigen uns nur, was sein sollte und vielleicht auch einmal sein kann, aber n-cht ist. Deutsche Gegenwartspolitik wird stets in die Irre gehen, wenn sie nicht die Talsache der innersten Unversöhnlichkeit des französischen Volkes in ihre Rechnung stellt. Wer etwas anderes sagt, kennt Frankreichs Volk nicht oder sucht sich und andere zu belügen. Wir aber brauchen die Wahrheit, mich wenn sie herb ist, so wie das kranke Kind mich die bittere Medizin schlucken muß. Unser zweiter Feind ist England. Wieder müssen wir uns klar darüber sein, daß eine deutschfeind liche Politik in England nicht nur da- Werk einer kleinen Gruppe von Militaristen und Imperialisten ist, sondern von der Masse des Volkes getragen und gefordert wird. Ist es dort nicht uralter Stam- meshaß, der im tiefsten Grunde liegt, so doch ein bis in die Reihen sozial kaum gewerteter Arbeiterschaft lebhaft empfundenes und in lahrhundertelanger Tradition grotzgezüchteks Herrscherbewußtsein, der Glaube an das eigene auserwählte und zur Beherrschung der Erde be- rufene Volk, das eine zeitweise Konkurrierung durch das aufstrebende Mitteleuropa unter deutscher Führung als Bedrohung und sogar als ein sittlich s Unrecht auffaßt und nunmehr gründlich zu ahnden ent- schlossen ist. In der Leidenschaftlichkeit des Hasses gegen Deutschland läßt sich der Mann von der Straße in England kaum von dem bor- nierten Franzosen übertreffen. Wenn die englische Abneigung verhal tener ist, besser gebändigt erscheint, so nicht nur wegen der Unter schiede in dem Dolkstemperament und den Sitten, sondern auch aus dem politischen Instinkt heraus, daß ein völlig siegreiches und auf dem Fcstlande schrankenlos herrschendes Frankreich eines Tages auch England unbequem, ja gefährlich werden könnte. Das Ringen mit Frankreich um die kontinentale Herrschaft vom 13. bis zum 17. Jahr hundert, der anschließende Kampf um die Weltherrschaft von den Ta gen Richelieu» bi» zu Napoleon und den Napoleoniden ist in England noch nicht ganz vergessen. Die Aufrechterhaltung der britischen Welt- Herrschaft setzt Stützpunkte in allen Weltteilen voraus, von denen aus Gegenkräfte gegen den jeweils gefährlichsten Konkurrenten in Be wegung gesetzt werden können. Solange das Schicksal des europäischen Ostens nicht endgültig entschieden, die Sicherheit des englischen Be sitzes in Asien nicht sür absehbare Zeit gewährleistet, mag von der Existenz eines selbständigen und leidlich geordneten Deutschlands unter Umständen den britischen Interessen eine Förderung erwachsen; Kriegsentschädigung kann ferner nur ein Staat zahlen, der noch einige Leistungsfähigkeit besitzt; auch spielen der Kandelsvorteil und die Möglichkeit industrieller Ausbeutung eine Rolle. Handelspolitisch an gesehen bedeutet Deutschland ganz Mittel- und einen Teil von Ost europa, weil e» den bequemsten Zugang und die sicherste Vermittlung auch zn Oesterreich, Polen, der Tschecho-Slowakei, Serbo-Kroatien und den anderen Dalkanstaaten bildet. Die staatliche Auflösung Deutsch lands würde voraussichtlich für viele Jahrzehnte die Handelsstraßen Mitteleuropas unsicher, wenn nicht ungangbar macken, und dem briti schen Kapital die Ausnützung von 300 Millionen fleißiger und auf nahmefähiger Menschen bewohnten Gebietes erschweren. Deshalb wird ein bescheidene», halb balkaniflertr» Deutschland, auf wohlwollende Duldung bei England rechnen können. , Aus eben diesem Grund» wird England auch nicht zugeben wol len, baß die von Frankreich zu Deutschlands Sässidigung angLetzten Wachhund; Kol«, und di« Tschecho-Slowak« — allzu brech «ir den. Aber Deutschland muß immerhin damit rechnen, daß die größen wahnsinnigen polnischen Machthaber ihm jeden Tort antun, zu dem sie Kraft in sich fühlen oder zu der Frankreich sie anreizt. Die Pole» wollen sich nicht darein finden, -aß ihr nationaler Traum nur hat verwirklicht werden können, weil und nachdem di« Mittelmächte die Iarenherrschaft vernichtet haben; sie wollen nicht vor sich und der Welt das Geständnis ablegen, daß, wenn 1914 die Pläne der Feinde Deutschlands Erfolg gehabt hätten, sie in dem dann verstärkten zaristi sch:» Rußland zur völligen Bedeutungslosigkeit herabgedrückt worden wären, zn einer nationalen Nullität, deren Angelegenheiten durch «in« kleine Provinzinstanz Hinfort ihre Regelung gefunden hätten. Deutsch land hat Polen befreit. Grund genug, daß die Polen uns mit der ganzen Glut nationaler Besessenheit Haffen, deren sie fähig find, und nur darauf sinnen, wie sie die Offenbarung ihrer staatlichen Unzu länglichkeit in dem unvermeidlichen Bankrott, durch neuen Raub an deutschem Reichtum immer wieder hinausschieben können. Bet de» Tschechen liegen die Dinge nicht viel anders. Da sie realistischer den ken als die Polen, toben sie weniger, brutalisieren aber genau so. Nun komme ich zu Rußland. Die „Sphinx im Osten' ist schwer z» entschleiern. Der alte Gegensatz zwischen der germanischen und der slawischen Vormacht ähnelt dem zwischen der kolonisierenden und der kolonisierten Nation. Er wird aber noch kompliziert und neuerdings sogar überschattet von dem Gegensatz zwilchen der ungegliederten Masse und dem Organismus. Heute ist der Bolschewismus Rußland. Der russische Bolschewismus braucht, um sich am Leben und an der Herr schaft zn halten, ein bolschewistisches Deutschland. Da die Einführung bolschewistischer Methoden, bei der Besonderheit unserer deutschen wirt schaftlichen und gesellschaftlichen Zustände den nationalen Selbstmord sür uns bedeuten würde, ist der politische Gegensatz gegeben und ein« poetische Zusammenarbeit mit großen gemeinsamen Zielen zurzeit ausgeschlossen. Ob und wann sich das einmal ändern wird, laßt sich heute noch nicht absehen. Amerika ist endlich noch unter der Zahl unserer Hauptfeindr. Dies brauchte gewiß nicht so zu sein, aber es ist so. Die letzten Er-,, eigniffe haben es wieder erwiesen. Indessen ist natürlich Amerika» Feindschaft temperiert. Sie ist mehr das Ergebnis einer skrupellosen englischen Propaganda, die sich der Sentimentalität einer nach innerer Verschmelzung lechzenden Natton geschickt zu bedienen wußte, als der Ausdruck wirklicher Interessen- oder Gefühlsgeaensätze. Amerika ist jetzt noch unser Fein-, weil England unser Feind ist und weil Frank- reich seine Ohren mit dem verlogenen Geschrei seines Unglück» er füllt. Aber es glüht nicht wie Frankreich, rechnet nicht wie England, macht sich nicht verächtlich wie Polen und intrigiert nicht wie Ruß land. Es steht zu den deutschen Lickensfragen etwa so, wie wir zu den Problemen der peruanischen Politik. Es gibt Möglichkeiten, diesen ,Haß auf weit« Distanz' zu mildern und endlich in Gleichgültigkeit zu wandeln. Mehr werden wir in Jahrzehnten kaum erreichen können. Wie die Mensche» sind und wie die Dinge liegen, kann man nur sagen, worauf es zunächst ankommt; nämlich, daß wir versuchen müs sen, über die nächsten schweren Jahre ohne Zerfall unseres Staats wesens hinwegzukommen. Die Möglichkeit, scheint mir gegeben, wenn der Druck von außen unseren inneren Zusammenhalt stärkt. Das kann nur cmtreten, wenn unserer allergefahrlichster Feind überwunden wird: unsere eigene Zersplitterung und unser zerstörender Mangel an staatlicher Gesinnung. Die erste -er Grundtaffochen, von der wir 'bei unserer poli tisch«» "Arbeit auezugchen haben, ist die völlige Isolierung Deutsch lands. Wir haben keinen Freund in der Welt, höchstens Freunde. „Freunde in der Not, gehen hundert auf ein Lot.' Die mäßigen Sympathien, die sich unser Voll in glücklicheren Tagen zu erringen verstanden hatte, sind ausgelöscht. Selbst bei stammesvcrwandten Rationen ist die Furcht vor der Macht rmd Rücksichtslosigkeit unserer Feinde viel größer als die Lieb« zum deutschen Volke. Unsere Feinde sind in der Tat mächtig und rücksichtslos. An Ihrer Spitz« steht Frankreich. Die dort ungebändigt herrschende Bourgeoisie stützt sich nicht nux auf eine von unverhofftem und un verdientem „<Äeg' trunken« Militärpartei, sondern sicherer noch auf di« eigenartig«, fett den Tagen Karls des Großen in ihrem Wesen ganz gleichgebliebene Dolksstimmung, Lie sich gegen dem germanischen Nachbarn al» den einen furchtbaren und um den Preis des eigenen Daseins niederem:ingonden Erbfeind richtet. Frankreich, ganz Frankreich, nicht nur eine militärisch'-imperia- listtscke Gruppe der Bourgeoisie, will die Vernichtung Deutschlands, die rücksichtslose, nie wieder glttzumachends Vernichtung. Dieser Dernichtungswille sitzt in der Seele des Volles; er mag für den Historiker, den Mllerpsychologen, den Enkhnographen aus weit zu rückliegenden Ursachen erklärlich sein — genau so, wi« die Todfeind schaft zwischen Hirnd und Katze naturwissenschaftlich „erklärlich' ist: für den Politiker genügt die bloße Tatsache, daß es so ist. Das irrational« Motiv löst ebenso sicher und prompt die Handlrmg au« wie das rationale. Wer diesen Gegensätzen allein mit d«n Verstände naht, wird nie zum Verständnis gelangen, sondern eher seinen Verstand darüber verlieren. Liebe rmd Haß lassen sich zwischen Volkern ebensowenig kommandieren, auch nicht vom Verstand, wie zwischen einzelnen Menschen, dürfen sich aber auch ebensowenig zügellos austoben. Weil Frankreich in dem Wahn lobt, unser Unglück sei sein Glück, unsere Vernichtung seine Sicherung, bäumt es sich unter dem Vorwande, den Versailler Vertrag nach Wort und Sinn auszu- führen, gegen diHen Vertrag auf, der ihm «ine Fessel seines leiden schaftlichsten Willens ist. Es kann uns den Weltkrieg nicht ver geben, weil es uns unsere bloß« Existenz nicht vergeben will. Rach« für Sadowa, Rache für Sedan, Roche für di« Zerstörungen und Leiden des letzten Krieges, Rache für den Sieg über Ritßland — das alles fließt im Bewußtsein und Unbewußtsein der Franzosen durcheinander und ballt sich zu dem unerschütterlichen Entschluß, .d.csmal', mit d«n östlichen Schrecken für immer ein Ende zu machen, Deutschland von der Landkarte zu vertilgen, Frankreichs Herrstbaft „für immer' über Europa aufzurichten. Dies ist eine Feststellung, kein Programm für die Schaffung einer chauvinistischen Stimmung in Deutschland. Aber aus der Feststellung hoben wir Sie nötigen Schlüsse zu ziehen, wenn wir deutsche Politik treiben, d. h. da« deutsche Doll als eine in selbständigem, einheitlichem Staatswesen organisiert: Ration er- halten wollen. In den Ohren pazifistischer, auf Völkerverbrüderung gerichteter Und jür ttckriwtisual« V«stüad>»uu« «batt-d« Dmchchm» «iagt Berkehr mtl Milch. Zur Sicherstellung des Milchbedarss der in den beiden ersten Lebensjahr« steh««»« Kück«, der Menden Frauen und der Kranken wird für die Stadt Aue solgendes angeordnet r 1. Die Kuhhaster haben bis auf weiteres mindestens so viel Vollmilch, als ste bisher Mr di« vnü» milchv«rsorgungsberechtigl«n Person«« abgegeben haben, auch seraerhia an di« bezugsberechtigt« Ver braucher abzugede«. Die Äuhhaller und Milchhändler dürfen Vollmilch an andere Person« nicht früher abgeb«, als bis der tägliche Bedarf der Kinder im 1. und 2. Lebensjahre, der stillenden Frauen und der Krank« besriedigt ist. Sie hab« zu diesem Zwecke über diese bevorzugten Person« «ine Slnnbanlisl« zu führ«. S. Für die im 1. und 2. Lebensjahr« stehenden Kinder und Mr di« stillend« Frau« werd« vo» Sladtrate (Ernährungsamt) Bezugsausweise über di« ihnen notwendigen Milchmenaen ausgesertigt. Dies« Bezugsausweise gewahren ein Anrecht aus bevorzugte Befriedigung und sind den Kuhhallern oder Milch- Händlern zur Eintragung der Bezugsberechtigten in di« Äundenliste vorzulegen. Wer mit Ziegenmilch versorgt ist, darf einen Bezugsausweis auf Kuhmilch nicht bckafprnch«. Vie Bezngsausweise werd« in unserem Ernährungsamt« am Sl. Mai und l. Sunt 1921 von S Uhr vormiltags an ausgegeben. Die Urkunden über die Geburt der Kinder sind dabri vorzulegen. Der Bezugsousweis ist dem Sladlrat« zurückzugeben, sobald das Recht auf bevorzugte Ba- lieserung wegfällt z. B. wenn das Kind das zwelte Lebenssahr vollendet oder das Still« aushort. ö« Zuwiderhandlung« geg« diese Bestimmungen werd« gemäß g 10 der Reich-Verordnung üb« den Verkehr mit Milch vom 30. April 1921 bestraft. Ane, am 30. Mat 1921.De» «al »er «a»». WWWWWM