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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192104154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210415
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-04
- Tag 1921-04-15
-
Monat
1921-04
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.04.1921
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WWU MM «M> »h«ch« Machwefugntff« «rtetll «ord««» Si« hab« auch da» Richt «>» Waffenbesitz und vurs«» verdächttae Person» «chatten und durchsuch«ir. Eint grob« Anzahl anhalttscher Demetnden hat bereit* derartig« Schutzvevbän« gearlinLet und bei der Akuvehr von Plltabenmgea und Felddiebitühlen gut« Erfolg« erzielt. D«r heimlich« Kommunlften-Kongnß. Zt», Li. April. Wie erst jetzt bekannt wird, hat im Lause der »origen Woche in aller Heimlichkeit in I«a ein Kommnnistenkoogreß stattaefunden, an dem gegen 100 Personen, u. a. auch ein« Anzahl Ausländer, teilgenommen haben. kevung vberschlesie»«. Zürich, 1S. April, Zur oberschlesischen Frage meldet der „Ma- kln", daß General Leronb am Freitag nach Oppeln zurückkehrt, um den Schlußbericht für die Alliierten festznstellen. lieber dl« Bewertung der Abstimmungsresultate sei in Paris eine Einigung zustande ge kommen. Ein ungeteiltes Obcrschlesten werde niemals an Deutschland fallen und di« Zweiteilung ergebe sich au« der Abstmummg. (I) Der österreichisch-ungarische Goldschatz. Vie«, 18. April. Die Entscheidung Wer die beschlagnahmten Ai Million« Goldkronen de» Goldschatzes der österreichisch ungarischen Dank ist seitens der Reparationskommission dahin er folgt, oaß dieser Betrag an die einzelnen Nachfolgestaaten mifzn- »eilen sek Der »rechtmäßig«' König von Angarn. Basel, 13. April. Die ungarische Regierung l»at dem Dundes- rat eine Note überreicht, in der sie ihm zur Kenntnis bringt, das; sie Exkaiser Karl al» rechtmüßigen König von Ungar», betrachte und daß derselbe nur durch äußere Umstände an der Ausübung feiner Herrscherrechte verhindert sei. Sie richtet an den Bundes rat da» Ersuchen, dem König von Ungarn den Aufenthalt nuf Schweizer Gebiet zu gestatten. Der Streik in England. , London, 13. April. Die Dclgierten der englischen Gewerk schaften hüben den Antrag auf Proklamierung des Generalstreiks mit 118 gegen 13 Stimmen verworfen. Der Generalstreik ist so mit al» erledigt anzusehen. London, 13. April. Der Arbeitcrdreibund hat beschlossen, daß der Ausstand am Freitag ab«nd 1» Ahr beginne» soll. Der Verzweiflungskamps der Iren. Land«, 13. April. In Dublin ist cs zu einem heftigen Gefecht gekommen. Zunächst wurden auf die Truppen Bomben geworfen. Darauf erfolgt« ein Feuergefecht. Die Angreifer verwendeten zum ersten Mal« Gasbomben und Sauren. Die englischen Schulden an Amerika. LmGon, 13. April. Im llnterhause wurde mitgeteilt, daß die englischen Schulden an Amerika 862 Mill. Lstrl. ausschließlich der Zinsen betragen. Di» Borschüsse Englands an di« Alliierten betragen 8S5 Mill. Lstrl. Hallie a. S., 13. April. D« frühere Eiseichahnminister Oeser ist von dem Provinzial-Landtag in Merseburg zum Landeshauptmann für di« Provinz Sachsen gewählt worden. Er erhielt die Stimmen der Demokraten, des Zentrums, der Dkchrheitssozialistcn und der Unabhängigen sozialdemokratischen Partei, im ganzen 62 Stimmen. Der Kandidat der rechtsstehenden bürgerlichen Vereinigung, Land- vat Wegener-Halberstadt, erhielt 39 Stimmen. Di« Kommunisten enthi«lten sich der Wahl. Berlin, 13. April. Vor Berlin sind gestern mehrfach Schüsse auf fahrende Züge abgegeben worden. In einer Laichenkolonie im Norden Berlins wurden große Mengen von Sprengstoffen imd Feuerwaffen beschlagnahmt. Schwerst», 13. April. In der gestrigen LauLtagssitzunq wurde nach stundenlangen Vorberatungen das neue Kabinett gewählt. Es ist auf 'breitester Grundlage, von der Dolkspartei bis zu den Sozialdemokraten, aufgebaut. Zum Ableben -er Kaiserin. Amsterdam, 13. April. Der frühere deutsche Kronprinz und die Herzogin von Braunschweig sind in Haus Doorn eingetroffem Haag, 13. April. Vorbehaltlich etwaiger Aenderungen ist beabsich tigt, den, Kaiser und dem Kronprinzen zu gestatten, die Leich« der verewigten Kaiserin bis zur Station Maar z« begleiten (Bahnstation der Linie Amsterdam—Emmerich.) Berlin. 13. April. Wie die „Deutsche Allgemeine Zeitung' hört, hat die Reichsregierung der kaiserlichen Familie aus Anlaß des Todes der ehemaligen Kaiserin ihr Beileid ausgesprochen. Dem Wesen der vorstorbenen Kaiserin suchen die Nachrufe der Presse gerecht zu werden. So liest man in der „Königsbg. Allg. Ztg.S Ei» schwedischer Bischof, der sie später auf d«r großen Ierusalem- rrise kennen zu lernen und zu beobachten Gelegenheit hatte, hat von ihr da» schöne, charakterisierende Wort gesagt: „Das ist eine Frauen- gestalt, di« in ihrem sympathischen Wesen durch jeden Blick, jedes Wort Beweise ablegt für die ihr innewohnende Sicherheit und den llarschauenden Verstand, wie man ihn selten trifft. Es gehört nicht viel Beobachtungsgabe dazu, um zu erkenne», welchen Einfluß sie auf das Gemüt ihres kaiserlichen Gatten hat, ja, daß sie den Mittelpunkt in seinem Leben bildet.' Daß die Not des Zusammenbruchs, das er- schüttelnde Unglück ihres Hauses sie schwer getroffen hat, darüber braucht kein Wort verloren zu werben. Ans dem Buch eines Wisscn- Len haben wir erst kürzlich wieder erfahren, wie in jenen Wochen, da die Katastrophe gewitterschwül für den Kaiser sich zusammenzog, die Kaiserin es gewesen ist, bei der er als einzigen, d'e ihn ganz ver stand und der er schrankenlos vertraute, Entladung für sein Leid suchte und fand. Sie aber hat auch in dies.» dunklen Tagen die Probe be standen, alles Weh als eine Schickung, die von oben kommt, getragen, hat den Uebermut der revolutionären Rohlinge- die in ihre Gemächer eindrangen, mit der Würde einer recht königlichen Fran in die Schranken gewiesen, und ist dem Gemahl in das „Elend", wie das mittelalterliche Deutsch die Verbannung nannte, gefolgt, „leidend, ohne zu klagen." Die „L. N. N.' erinnern an die Tage von Bismarcks Rücktritt: Zu allen Zeiten hat die Verstorbene dem großen Kanzler ihre dankbar« Achtung und ihre tiefe Verehrung bezeigt, und es soll ihr übers Grab hinaus unvergessen sein, daß sie die rauhen Formen der Verabschiedung des Handlangers" durch den Kaiser zu m ldern ge sucht hat, indem sie in der Trcnnungsstunde. in Gegenwart ihres Mannes, dem Rcichsschmed einen Strauß duftender Rosen llbcr- ceichte. ihn ihres persönlichen, unvergeßlichen Dankes versicherte und ihre Kinder, in bewußter Msicht, zu stummen Zeugen dieser ergrei fenden Huldigung machte. In den „Hamb. Rache/ liest man: Als eine Amerikanerin einmal auf einer Nordlandreise dem Kai- 1er einen langen Vortrag über die Frauenfrage gehalten hatte, sagte dieser lächelns: ,Lch fühle mich am wohlsten bei der Lösung, die meine Frau in der Frauenfrage getroffen hat. Die hält es nämlich mit den drei K: Küche, Kinder, Kirche." In der Tat sind damit die vornehmsten Aufgaben der Frau umschrieben. Sie soll dafür sorgen, »aß der Haushalt in Ordnung ist, daß das Heranwachsende D schlecht tu tüchtigen Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft erzogen wird and daß ihre Frömmigkeit der Leitstern unseres Handelns sein und bleiben muß, wenn dem Volke nicht eines seiner höchsten Güter ge- «nbt werden soll. Der „Hcmvov. Kurier": In ihrem Leben hat sich ein bezeichnender Vorfall abgespielt. Ale sie zu ibrcr Vermählung von ih..m Vaterhause Abschied nehmen sollte and bei dieser Gelegenheit ein SlbschieüsgottesSienst schalten wurde, scherin über ein nur Lebensbahn", gesungen würde. Der Geistliche wollte aber rin« di« Möglichkeit einer bösen Zukunft andeutende Strophe «-lassen, ve* meinend, daß da» Los einer Prinzessin, die dazu ausrrseh« sei, Herr- in über ein große» und mächtige» Voll zu werden, daß bist« Los Glück unL Glanz sein könnte. Dir Prinzessin aber bestand auf Erfüllung ihre« ganzen Wunsches. So wurde die Strophe denn ge sungen. Die aber lautete folgendermaßen: „Ton'» uns bart ergehn, Latz uns feste stehn, '.lud auch In den schwersten Tagen memal» üb« Lasten klagen; Denn durch Trübsal hier geht der Weg zu dir." E» klingt wie eine Prophezeiung, «ine Prophezeiung, di« seist« Wirklichkeit wurde. OerNiche Angelegenhetten. ' Die B«rlängernng d«r Frist der TteuereEärung. Gs sei nochmals darauf hingewiesnr, daß die Frist zur Mgnbe der Ein- kommensteucrerklärnug von den sächsische» Landesfinanzämtern bis zum 30. April verlängert worden ist. Di« bei den Finanzämtern eingereichten Gesuche um Verlängerung der Frist haben mit der Kundgebung über die Verlängerung ihr« Erledigung gefunden, so weit eine. Frist bis zum 30. April nachgesucht worden »vor. Die Antragsteller erhalten also in diesen Fällen nicht erst noch einen besonderen Bescheid. * Die Kinderzulagen für die sächsischen Beamt««. Der Haushalt- ausschuß A des sächsischen Landtages beschäftigte sich gestern erneut mit den Kinderzulagen für Beamte »iw. Die sozialistisch- Mehrheit beschloß, nur die Kinderzulagen bis zum 18. Lebensjahre zu bewill gen und die Regelung der Zulagen nur vom 1. Januar 1920 ab zu datic- ren, und nicht, wie der bürgerliche Antrag es verlangt hatte, vom 1, April 1920. Die bürgerlichen Parteien stimmten geschlossen dagegen. Da die Sozialisten die Mehrheit im Ausschuß haben, so wurden die Anträge in der sozialistischen Fassung angenommen. ' Kein Streit der Landarbeiter. Am Dienstag fand im Wirt schafts-Ministerium ein« Konferenz statt, an der Vertreter der zu ständigen landwirtschaftlichen Arbeitgeber-- und Arbeitnehmer- Organisationen teilnahmen. Hier erklärten sich die Vertreter der Arbeitgeber einverstanden, die Forderungen der Arbeitnehmer zu bewillige», und -war für die freien Arbeiter, d. h. solch«, die nicht in freier Station sinh, 16 v. H. und für das Gesinde 20 v. H. Lohnzuschl-ag bis zrnn 1. Juli d. I. Don da ab soll ein neuer Tarif gelten, bei dem -der Lohn nach einer den Getreidepreisen sich anfügcnden gl«itc,rden Lohnskala berechnet wird. ' Postsendungen mit Rellameaufdruckent In letzter Zeit haben sich in verschiedenen Orte» Unternehmungen aufgetan, die gewerbs mäßig Reklamen sammeln, Briefumschläge, Kartenbriefe oder Karten damit bedrucken oder bedrucken lassen und sie zu er mäßigtem Preis cm beliebige Abnehmer vertreiben, damit diese sie zu Versendungen mit der Post »vier der Aufschrift bestimmter Empfänger benutzen sollen. Dieses Verfahren ist nach den posbgesetzlichen Vorschriften nicht angängig. Die Postordnung geht davon aus, daß nur der Absender Angaben und Abbildungen auf Driefsendu-ngen anbringen darf. Di« Postonstalten sind er mächtigt worden, Briefumschläge, Kartcnbricfe und Postkarten dieser Art nur noch bis spätestens 1. Juli 1921 unbeanstandet zur Beförderung zuzulassen. ' Die Beschäftigung russischer Kriegsgefangener ist nicht mehr gestattet. Die große Erwerbslosigkeit unter den eigenen Volksge nossen, sowie die bevorstehende Beendigung der Heimbeförderung der Russen haben dazu geführt, daß sänMiche Genehmigungen zur Beschäftigung russischer Kriegsgefangener im Freistaat Sachsen auf- gehoben rvorden sind. Sämtliche russischen Kriegsgefangenen müssen sich bis 16. April im Kriegsgefangenenlager Chemnitz einfinden; sofern sie ans Heimschaffung verzichten und in Deutschland bleiben wollen, müssen sie dies im Kriegsgefangenenlager Chemnitz schriftlich erklär««. Im allgemeinen wird die Weiterbcschäftignng nicht mehr gestattet werden. ' Deutsch« W«kführ« und Arbeiter in 2pani«n. Der Deutsche Werkmeisterverem zu Barcelona macht dos Deutsche Auslands- institu-t darauf aufmerksam, daß sich gegenwärtig viele Deutsche nach Spanien begeben mit dem Gedanken, dort ein billiges Leben führen -u können. Leider sei aber fcstznstellcix, daß zahlreiche Stellenlos« sich bereits in Spanien befinden Di« Arbeit werde nicht besonder« gilt bezahlt, die L-ebensverhältnisse seien sehr teuer und das dortige deutsch« Generalkonsulat sei nicht in der Lage, Arbeitslose zu unterstützen. Der Verein macht es daher allen Werkführern oder Arbeitern zur dringenden Pflicht, sich vor der Ausreffe genau über di« dortigen Verhältnisse zu unterrichten. Das Deutsche Auslandsinstitut steht mit entspechenden näheren An künften jederzeit gern zur Verfügung. " Landeslotterie. Ziehung am 13. April.: 200 000 Mark auf Nr. 88336. — 30 000 Mark auf Nr. 60341. — 20 000 Mark auf Nr. 106937. — 10 000 Mark auf Nr. 66361. — 3000 Mark auf Nr. 35728 43911 83573 84549 94830 109706. — 3000 Mark auf Nr. 30 7038 0963 12061 14252 37262 46797 49241 54380 57049 72759 76557 76676 82058 85854 97444 105471 105938 110008 11237S 112527 114953 117904. 2000 Mark aus Nr. 669 5530 6756 12247 14970 14973 19252 19945 21713 22123 22185 25006 36752 30594 31933 33942 41706 43931 48184 51344 54107 59806 61197 65668 67595 68808 69592 72861 74651 78762 79086 81535 84678 85038 86194 86787 88978 91539 97089 94283 97225 102860 108964 114470 118463. 1000 Mark auf Nr. 3230 3626 3808 11505 11695 12780 15921 19265 21576 22438 25308 27072 28134 28317 29454 30400 32903 34139 34207 34532 36456 36650 38110 38221 39220 14007 44838 45193 46502 47982 49072 52730 54360 56239 56742 57398 57746 588S3 59538 (12512 62536 63734 66910 70803 71898 72986 80699 80740 90356 94089 104249 109957 110577 110915 114531 114790 119916. " Zwickau. Bei der stadtärztlichcn Untersuchung der Schalkin- der wurden 1888 als zurückg blieben, 545 als klein, 1302 als groß und aufgeschossen, 252 tuberkulös bez. mit schwachen Lungen, 214 blut arm, 180 rhacl-itisch-leidend, 677 mit Wirbelsäulenverkrümmung fest gestellt. Das kleinste Schul Und, über sechs Jahre alt, war nur 90 Zentimeter groß, entsprechend einem Knabe» von nicht ganz vier oder einem Mädchen von nicht ganz drei Jahren, und das leichteste Schulkind wog nur dreizehn Kilogramm, entsprechend einem Knaben bez. einem Mädchen von noch nicht zwei. bez. zweieinhalb Jahren. " Geyer. Einen nicht gerade erfreulichen Mschluß brachte das von dem Personal des Vcrbandstheaters (Geyer, Ehren friedersdorf, Thum) im Rathaussaalc veranstaltet« Künstl«rf«st. Der Veranstalter desselben, Alfred Otto, -der das Vertrauen seiner Mitspieler besaß, ist mit sämtlichen Eimiahmen des Künstlerfestes (man spricht von 6000 Mnvk), durchgebrannt. Leider werde» nebc» den Schauspielern auch hiesige Geschäftsleute hart betroffen. " Dresden. Die Stilleaung der Dresdner Zigarettenfabriken wird dnrchgeführt, da die Maschinenführer auf ihren Forderungen flehen geblieben sind. Es werden also rund 13 000 Arbeitnehmer beiderlei Geschlechts ausgesperrt. " Dresden. Ei» Unbekannter in der Uniform eines Reichs- wchr-Zusarcnrcg'mcnts und angetan mit den. Eisernen Kreuz 1. Kl. und anderen Orden, erschien bei einem hiesigen Truppenteil, gab dort an, er sei von Großenhain nach Dresden versetzt worden und bitte um Ueberlassung eines Gesch'rrs, damit er seine Sachen vom Bahn hof nach dem neuen Quartier fahren könne. Niemand schöpfte Ver dacht und so wurde ein Mann abkommandiert, der den Transport aus- führen sollte. Auf der Fahrt zum Bahnhofe ließ der Wachtmeister halten und sch'ckte den Soldaten mit einem fingierten Auftrag in rin Haus. Als der Reichswchrfoldat zurückkehrte, war der Wachtmeister mitsamt den Pferden und Wage» verschwunden. " Altenburg. In Pähnitz waren zwei Einbrecher bei dem Gutsbesitzer Bruno Kürsten -cingestiogen. Sie waren aber in die Mädcheukammer gekommen. Di« Mägde schrien um Hilfe, wodurch das Ehepaar Kürsten auswacht«. Der im 60. Lebensjahre stehende Gutsbesitzer Kürsten eilte an das Fenster, um zu sehen, was los sei. In diesem Augenblicke kracht« ein Schuß und -der Gutsbesitzer sank getroffen zu Bode». Nach 1,'- Stu»den gab er seine« Geist auf. Die Räuber sind unerkannt entkommen. - - — Abtransport der „Faulen G«te". Infolge d« Ausliesenum»- verlangen» Frankreich» hat im Berliner Kastanienwäldchen dl« Ab montierung des als „Faule Grete" allbekannten große» Festungsge- schützc» vom Mont Baleri«» begonnen, do» bl» heut« au» b«m Krieg« 1870/71 dort stand. — Verhaft«« MMoneMeb«. Dir au» Innsbruck gemeldet wirth wurde der 23jährige Hotelierosohn Arno Pinzger, der vor einige» Ta gen auf dem dortigen Bahnhof« drei Millionen Kronen gestohlen hatte, in Schwaz verhaftet. Pinzger suchte auf die Gendarmerie zu schießen. Er erhielt aber von dem Gendarmerieinspektor einen Säbel» bieb über Len Kopf, wodurch er kampfunfähig gemacht wurde. Außer Pinzger wurden auch dessen Braut und ein Komplice verhaftet. Bei den Verhafteten wurden noch 2 100 000 Krone» vorgefunden. — Millionenschlebung i« Farbstoffrczeptem Der Kriminal- poli-ei in Recklinghausen ist es gelungen, «in«» Plan »um Verkauf deutscher Fn r b sto ffrez ep t e an das Ausland rechtzeitig auf- zudecken und zu verhindern. Es lrandelt« sich um rund hundert Farbenrezept« der Firma W. Traun, A.-.G„ in Quedlinburg, di» ein Kaufmann ans Quedlinburg gestohlen hotte, und Lie der Kauf mann Wagner und der Metzger Beste aus Recklinghausen für 20 Millionen Mark an das Ausland verkaufen wollten. Der Kriminal polizei gelang es, die beiden zu verhaften. — Die Tedesfahrt einer Radlerin. Ein 23 jähriges Dienst mädchen aus Großauenstcdt bei Halberstadt, das Sonntag nach mittag mit dem Rade nach Haus« fahren wollte, fuhr an einer mm wenige Meter breiten Stell« -es abschüssigen HohiweM beim Aus weichen vor einem Auto kn Lie Spiegelscheibe eines Möbelgeschäfts. Das Mädchen Lurch schnitt sich den Hals nn-d starb ans dem Meg« ins Krankenhaus. — Di« Opfer de» Grubenunglücks bei Bochum. Dis jetzt sink» als Opfer -er S ch I a g wr tke r - E y p I o s i o n nirf der Zeche „Konstantin der Große" festgestellt: 15 Tote, 5 Schwerverletzte nn-d 4 Leichtverletzte. — Mord und Selbstmordversuch. In RanschwalLe bei Görlitz wurde nachts Ler 32 jährige Bahnardeitc-r Franz Sawitzki von feiner Ehefrau mit einein Beil« erschlagen. Der Grund zu Ler Tot ist Eifersucht. Nach der Tat versuchte sich die Frau mit Gas zu ver gifte». Sie wurde wieder ins Leben zurüccgerufen. — Das Anilin als Verräter. In Duisburg herrschte kürzlich auf dem Tclcgravheuamt eine gedrückte Stimmung. Allerlei Klein'g- kciten, aber auch Geldbörsen entwendete der Dieb, Spinde wurden anfgebrochen und die Handtaschen untersucht. Dem Dieb wurde eine Falle gestellt: Einer der Spinde wurde absichtlick offen gelassen, eine Handtasche hineingelegt und in dieser eine Geldbörse untergebracht. Um dieser die nötige Anziehungskraft zu geben, wurden fünf Mark hineingetan. Die Börse hatte man vorher tüchtig mit Anilinfarbe ein- gerieben, «in Stoff, der tue niederträchtige Eigenschaft hat, sich nicht so schnell wieder von den Fing«rn entfernen zu lassen. Die Anilinfarbe tat auch prompt ihre Wirkung. Als nach einer Pause die Aufsichts beamtin den Saal betrat, sah sie «inen Fensterputzer m einer Ecke stehen und verzweifelt mit einen, Lederlappen die blangefciröten Fin ger bearbeiten. Der Dieb legte ein Geständnis ab. — Da» Geheimnis der Berliner »Drilling«". Vor einig« Tagten ging «ine amtlich« Mitteilung Lurch Lie Tagespreis«, daß eine in Berlin wohnhaft« Arbeitersfrau, di« ohnehin schon mit 10 Kindern gesegnet M ihrem Gatten Drillinge geschenkt hat, von denen die ersten beiden Kinder am 18. Januar, La» dritte jedoch erst an, 9. März das Licht der Welt erblickt hätte. Der Fall hat inzwischen seine Aufklärung gefunden. Die Frau meldete bei dem zuständigen Standesamt sieben Wochen vor ihrer Niederkunft vor sichtshalber Zwillinge an, offenbar, ,nn ans Liese Weise «inen kteinen Vorrat Lebensmittelkarten einzuhamstern. Als dann an, 9. März die Geburt wirklich vor sich ging, zwar nicht von Drillingen, aber immerhin die eines einzigen gefmiden Erden bürgers, meldete vie cchmnrgslose Hebamme, die von Lem kleinen Schwindel Ler Wöchnerin natürlich nichts wußte, pflickftgemöß die erfolgt« Geburt dem Standesbeamten, Ler den Fall äußerst interessant fand und das Statistische Amt darauf aufmerksam machte. Dieses schritt zur Veröfftntlicknmg der Mitteilung über die rätselhafte Drillingsqeburt. Erst als eine Anzahl Berliner Acrzte die interessante Äiutter ruck die Drillinge eingehend be sichtige» wollten, stellte sich heraus, daß die gute Frau StmÄ cs- amt, Statistisches Amt imd Berliner Bevölkerung an Lee Sias« herumgeführt hatte. — Engländer als Banknolen-Schmuggler. Wie Wiener Blät- ter berichten, ist die Polizeidirektion Wien einem großen Gold- und Valutaschmuggel auf die Spur gekommen. Es gelang, 18 Kilo gramm Gold nick» 20,5 Millionen in gestempelten öster- reichifchen Tausendkronennoten sicherzustellcn. Als Täter wurden fest genommen der englisch« Soldat John Robertson, seine Komplizin Miß Alice Berin, der Dolmetscher Fred Baumann und der angebliche Gutspächter Henri Charles Rappard. Auftraggeber war der Korre spondent des „Manchester Guardian" William Gerenai». — Ein französischer Prozeß gegen deutsche Blelstiftsabrkken, näm lich Johann Faber und dir österreichische Firma Hardtmuth, die vor den, Kriege groß« Mengen von Bllrobodarssartikeln, namenilich Blei stiften. nach Frankreich ausfllhrten, fgnd in Paris statt. Und den Verkauf ihrer Waren zu erleichtern, unterließen sie es, einem Gesetz vom Jahre 1912 entsprechend, die Herkunstsbezeich-mmg auf ihren Wa ren anzubringen. Auf Anraten der Vereinigten Pariser Papier händler war seinerzeit gegen die Firmen Klage erhoben worden. Die zehnte Pariser Strafkammer führte jetzt die schon vor dem Kriege be gonnen« Verhandlung zu Ende. Di« Angeklagten wurden zu fünf Jahren Gefängnis und 3000 Mark Geldstrafe oerurteilt. Weiter wurde die Beschlagnahm« der noch im Handel befindlichen Waren im Werte von 8 Millionen Frank«» verfügt. — Die Angst der Franzosen. In Kehl, der einzigen von Fran- zosen besetzter, badischen Stadt, mußte die für einen Jahrmarkt erteilt« Erlaubnis zur Errichtung einer Schießbude zurückgenommen werden! — BlitGrr Haß. Der amerikwnisck)« Am,-'St Whilnen Warren zeigte in Paris seine Pläne für Lie neue Bibliothek von Löw«», -di« von der belgischen Regierung gebilligt wurden. Sie wird am Snuptplatz der Stadt im Stil des 16. Jahrhunderts erbaut werden. Das Untergeschoß zeigt eins riesige Kolouade; sie wird von einer Balustrade gvl'rönt, die Lie «'.»gehauen« Inschrift m L-atain trögt: „Von der deutschen Wut vernichtet, durch amerikanisch« Schenkung wieder aufgerichtet". — Die 21-Stundcuzelt. -Auf den tschechischen Staaisbahnen wird ab 31. Mai d. I. Lie 24-Stnndenzcit eilige führt werden. 30000 Kronen Einkommen stenerfrek. Das neue österreichische Personalsteucrgcsetz läß-t trotz des ungeheuren staatlichen Finanz- clenLs alle Einkoinmcn bis zu LOOOÖ Krone» jährlich steuerfrei, weil sie tief imter Lem Existenzminimum liegen. Für ein 10 Kronen- Goldstück zahlt das Wiener Hauptmünzamt jetzt 900 Papicrkronen. — Die falschen Schecks. Großes Aufsehen erregte in Budapest die Derhaftmu; Ler Baronin Otto-EnLe. Di« 28 jährige bildschöne und hochelegante Baronin ist die Tochter eines Zigeunerprimas. Dor 11 Jahren ist sie durchgebrannt und als TLipervn in Peters burg, Moskau und anderen Städten ausgetreten. Sie gelangte nach Belgrad, wo sie wegen Teilnahme an einem kommunistischen Putsch WWW V. DlMlWMi ÜlslW.llWÄri 8r-ie »LUciU««,. Vorro^Uck« Nut-InrlcMuneeii. Im!IvI<Iu«II« »e- UmMu««. LeNscUe pcemNusüunjl. 8«!» cIi«I-U,<Ui« PN,-«. S» k-ncklun-vonN"v°n-un<I «N-o OcL-m>I6°n, 8ocpul«vr. ruc^-rkrinkli-^ pnu«M-I-«n, Ulimun-m, , «fc /dMMunx». und 5K,kl»<-ck,«Ikur«v. -tnrNUu-1 yrv-ce!-l. 7el. LIM. l.kes«»t: Nr. L»«deII.
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