Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 05.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192104053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210405
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-04
- Tag 1921-04-05
-
Monat
1921-04
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 05.04.1921
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
v»n MVsWf KN v»k VLfrrv«k"dU» vrk I^Atl zer, St«! ami :, wo al lenncn- 17. tn -! UN Rücktritt des sächsisch«» Wtrtschastsmiutsters? Ne >!i:::it üces.igt w: v->-.no::o'r '1? wn ohv den der sch- Re 30 »ttf schv unr sen post dar die, Wei leh, Itch« tr« ne Grenzlinie In Paris Vorschlägen wird, di« im wesent- Korfantv-Linie gleich kom me. Lodiglich der Kreis Oppeln kreis Rosenberg sollen von dsm Korfanty-Vorschlag abge- bei Deutschl-and zu verbleiben. Die Vorschlag« Bteadm, z. April. Die Vorbesprechimgen der interalliierten Kommission kn Oppeln sollen dahin geführt haben, daß die Kom mission eine Grenzlinie in Paris Vorschlägen wird, di« im Wes«nd lichen L« F " und der Kreis rnii «i »u re, A küai V» auf »» Am »ich hat web Mo naä so i veS sch' ten fier Pfi der ort e8 teu aus hat ? Vor einer neuen Reparatiovokonftrenz. Pari», 1 April. Das „Journal" erfährt, daß die Aufnahme der direkten Besprechungen mit Deutschland über die Wiedergutmachung unmittelbar broorstey«. Dir n«w gollgrenz« am RMm Part»» 8. April. Der „Temps" bringt nähere Ritttetlungen Aber di« Zisslgrraz« am Rhein. Danach wird di« rheinische Zoll- grenze SOO Kilometer lm»g sein. Di« TachoerstLndigenkonfevenz hat «men Dorschlag angenommen, rvonach die gollinir im Interesse der Kontrollen» im Innern der englischen Desatzungszon« laufen soll. Hierdurch wurde keine Abänderung an der militärischen De- satzungszone nötig. Was d<» Zoll fit, den Eingang aus deal nicht besetzt«» deutschen Gebiete in den Rheinlanden betrifft, so tst von der Rheinlandrominifsion vorgeschlagen worden, in der ersten Periode M v. H. des deutschen Tarife« zu erheben, in der zweiten Periode 60 v. H. und in der dritten Periode den gesamten Be trag des deutschen Zoll«. Sämtlich» Zahlungen seien in Gold mark zu entricht««. Hinsichtlich d«s Ausgangszolle- für rheinische Waren nach dem unbesetzt«« Deutschland hat die Interalliierte Kommission di« Erhebung von Zöllen vorgeschlagen, die den, deutschen Tarif in Papiermark gleichkoimnen. Die AbtrennuugsbestreSnnge». AuslandspolM. Don Dr. P«ü MHAuch. M tl>U1 auö »D unt In Der Ml es, > den fit Me Är!essfchlM-vüge. Bou D. Reinhard Munun. FranzMsG« Rovancheoier, englischer Geschäitsneid,md russischer Weltbsherrlchungsdraug baben den unheiliaen Bund geschlossen, au« dem di« Flamme des Weltkriege» emporgeMaelt ist. Es gebärt für mich »u den schwellen ^r^bnin^eu des lebten Wahlkampfes, zu broba^ie«, «j« unsere Linke üb«'» klaren Tat sachen den Massen verbirgt, um gegen «inene Volksgenossen zu wüten und an solchem Wüten ihr Parteisüppchen zu kochen. E» »uiß darmn immcr wieder die Sprache der Tatsachen ins Polk-bewußtsein gcrus^l .eben. Im Anfang des Iaorli tntt Huben in Petersburg die Er- ruäuungen über die große Dardanellcuaktiou begonnen, die nmb Sassonow» Worten »nicht außerhalb eine« «nroväilcheu Kriese«* unternom enen «erden konnten, »wobei Serbien feine g«D» Macht aegen Oesterreich wrrfeu" müßte: am 21. Febrimr 1^14 «neben in Peterobiim a>ntl'ch di: Pläne lür kl» ..Brsibcrgreiftvig der Mrcr- zur sich scha geg' trennt werden^ um i._ der interalliierten Konnnission sollen mit großer StimimenmehrHeit gebilligt worden sein. Aall« sich diese MeldrMg bestätigt, würde da» gesamte o-ber- schlensche Insustrierovier in schwerster Gefahr stehen. DntotttAd S. April, von tn«aesaml 4000b Gch»M»t«r» «a«n nur 1075 für den reltgtonsfreien Unterricht anaemeldet worden. Rücksicht auf dwf» Mring» Betetliaung hat die städtische Schuldtpu- m den Antrag auf Errichtung weltliche Schulen abgelehut. Lnukiagr-mandat wirb Schwarz hep War txn politisch«» Kavrpf mit Bomben und Dynamit in da, NsenEuchnwosen hineinträgt, der ist für die Eisenbahner eine schwere Gefahr, «in Feind, der ihm an Leben und Gesundheit seht. Wer tückisch nacht» die Einrichtungen der Bahn beschädigt, der wird zum Meuchelmörder, insbesondere an jenen Beamten, die auf der Loko motive und im Packwagen zu allererst in sichere» Berd erben gehen. Niemand hat da» Richt, durch Anschläge gegen di« Eisen bahn fein« politischen Ziel« zu fördern. Wer es tut, ist kein Poli- tiker, sondern «in Verbrech«», der dein« Schonung verdient. Di« Eisenbahn tst auch kein Instrument, da« sich »um Kampf gegen di« bestehende Verfassung mißbrauchen lassen muß. Die Eisenbahn« erblicken in dem Betrieb, dem sie dienen, den wichtigsten Stützpfeiler unser« Volkswirtschaft und setzen auch ihren Sto > ein, daß di« begonnene Gesundung der Eisenbahnen Fortschritt« macht. Wer daher verbrecherisch in di« «ingreift, -« greift auch den Eisenbahiur in seiner ganzen Ehre an, ganz zu schweigen von den dadurch verstärkten Härten de« Dienst«. Um all diesem Unheil au steuern, ruf« ich die gesamten deutschen Eisenbahner auf, mir zu helfen, sich selbst, die Bahnanlagen und d«n Betrieb jetzt und in Zukunft gegen solche verbrecherischen Ein griff« zu schützen. Den Eisenbahnern, di« bereits in den letzten Tagen bei der Abwehr der Aisschlä»r mitgewirkt haben, sage ich meinen wärmsten Lant in der Zuversicht, daß ihr Beispiel der richtig erkannten und freiwillig übernommenen Berufspflichtcn Allgemein gut der deutschen Eisenbahner wird. — .- , - . .... . - . MM!!!:- ' tziaibericht über dies« Beratungen bildet« « „AuLMt her ziel- behalten. Dir Wahl des Sieichsprästbri len. Berlin, 3. April. Zwischen den Fraktionen des Reichstages war vereinbart worden, die Frage der Dovnahm« der Wahl des Reichspräsidenten bi» nach der Abstimmung in Oborschlrsicn ruhen zu lassen und erst dann den Lrhltermin sostzusetzen. Stach drin mn IL April «folgenden Medcr-usammentritt des Reichstages werden die Fraktionen sich nunmehr mit der Bestimmung des Wahltrriuins befassen. <Se ist damit zu rechnen, daß Zentrum, Demokraten und Mehrheitssozia Idem »traten für die Wiederwahl des jetzigen Reichs- prästdenten Ebert eingstreten werden. Der »ersuchte Staatsstreich In Ungarn. Wie«, 3. April. Entgegen den. getroffenen Abmachungen ist die R»is» des früheren Königs Karl nicht durchgeführt worden. Nach Be richten aus Budapest hat Karl über die Veranlassung seines Ostcraus- fluges dem Reichoverwescr folgendes uitgeteilt: Eine ihm nahestehende Bertrauenperson hätte in letzter Zeit in Paris In Angelegenheit seiner Rückehr mehrfach Besprechungen geführt und vom Ministerpräsidenten Briand di« Zusicherung erhalten, König Karl möge nur ruhig nach Ungarn zurückkehren, Hünen früheren Platz wieder elnuehmen und auf demselben verharren Er sei der Unterstützuna Frankreichs sicher. Auf diese M.tteilmMN Briands hin habe er die Reise angctreten und sei nen Beschluß durchgcführt, und werde deshalb in Ungarn bleiben. Budapest, 3. April. Nach Nachrichten aus Steinamanger hat der frühere König Karl in einem Brief an den Reftbsverweser Horthy er klärt. er betrachte sich nach wie vor als nlbtsmäßigen König von Un garn und behalte sich vor, an einem günstigen Zeitpunkt den Thron wieder zu besteigen. Budapest, 8. April. In der gestrigen Sesamtsitzung des ungari- schen Kabinett» wurde beschlossen, die Königswahl in Ungarn für dm SO. August anzuberaumen und die Verhandlung mit der Entente un verzüglich anfzunehmen. Wien, 3, April. Nach Meldungen Wiener Blätter aus Stein- amauger soll Exkönig Karl unter Fieberslbeimmgen an Halsentzün- dmig erkrankt sein und da» Bett hüten. Der Bergarbeiterstrrkk i» Eygk«md. Der Gesundheiiszustand des Wirtichaftsministers Schwarz soll so s'in, daß mit semem Rücktritt gerechnet «erden muß. Die Arrzt« haben dem Minister jede schwere Anstrengung unterlagt! und «r ist entschlossen, sich dem Spruch der Aerzt« zu fügen. Da, rdgülttg« ärzt liche Urteil liegt zwar noch n.:ht vor, doch ist mit Bestimmtheit damit zu rechnen, daß dem Mn ' - die weitere Töt-gkeit Im Mirtschnsts- noch mGekcmnt. Warum ist der Krieg verlorengegange«? Uebrr die militärischen Zusammenhänge kann das endgültige Urteil nur von fachkundiger Seit« gefällt werden. Die politischen Zusammenhänge aber liegen in ihren Grundlinien genügend klar vor uns. Der Verlust de» Kriege» war in erster Linien überhaupt nicht militärisch bedingt, sonder» politisch. Eine falsche politische Einstellung, die schon vorhanden war, als der Krieg au-brach, und die sich durch seinen Verlauf hindurch sortpflanzte, hat das Unheil wesentlich mitverschuldet. Der Fehler bestand ersten» in jener prinzipiell verkehrten außenpolitischen Orientierung, »wettens in dem Verkennen de» notwendigen Verhältnisses zwischen auswärtig« und innerer Politik, drittens darin, daß die militärische Offensive nicht durch eine richtig cntworsene und wirksam durchgefüyrte morali sche unterstützt wurde. Auch hierfür muß jeder, der ein eigene» Ur teil über das nationale Geschick zu haben wünscht, das Material ken nenlernen. Um den Frieden von Versailles moralisch zu rechtfertigen, greifen die Feinde Deutschlands zurück auf den Ursprung de» Kriege» und be- hauptcn. Deutschland habe den Krieg vorsätzlich und bewußt entzündet, um durch ihn seine Weltherrschaft zu begründen. Infolgedessen sei der Friede von Rechts wegen al» ein Strassriede über Deutschland ver- hängt worden. Diese Behauptung ist nicht nur falsch, sondern sie ist be wußt unwahr. Den Feinden ist es aber gelungen, teils schon vor dem Kriege, teils während des Kriege», da» allgemeine Welturteil über Deutschland In moralischer Beziehung derart ungünstig zu beeinflussen, daß Deutschland überwiegend kein« Sympathie findet. Fast allgemein ist man im Auslande — hier mehr, dort etwa» weniger — davon überzeugt, daß Deutschland den Krieg gewollt habe. Ebenso allge mein ist die Ueberzeuaung, daß die Deutschen Ihn auf eine barbari sche, moralisch unzulcMiqs Weise geführt hätten, während niemand daran denkt, welche Dölkerrechkswidrigkeiten und Barbareien gegen Deutschland verübt worden sind. Ans diesen beiden Fundamenten, auf der moralischen Verurteilung DeutMand» im allgemeinen und auf dsm Satz von der alleinigen deutschen Verantwortlichkeit für den Krieg im besonderen ruht der Versailler Friede. Von hier aus ergibt sich d'e Methode der jetzt von Deutschland zu befolgenden auswärtigen Politik. Sie Kat das dritte und gegenwärtig wicbt'gste der drei Gebiets, auf denen sich unsere Arbeit bewegen muß, zu ihrem Obiekt: die Wiederherstellung. Hier gilt es, ein besondere großes und eindrucksvolles Material zu kennen und zu verwerten. Die moralische Stärke unserer Stellung, die Schwäche und innere Haltlosig keit der g-anerischen, ist zu zeinen. Ueberaus wichtig ist es, die aegen- wärtiae politische und wirtschaftliche Lage in den feindlichen Ländern, in Mittel- und Osteuropa, in Amerika usw. richtig zu beurteil°n; eben-! so die dortigen Parteien, den Aufbau und den Inhalt der öffentlichen Meinung, die vorhandenen Gegensätze (z. B. den englisch-amerikani schen) und Spannungen. Erst auf Grund einer solchen Kenntnis kann man zur Einsicht i« d-e Wege und Methoden der Wiederherstellung Deutschlands oe'ang»n. Die Gesamtheit des in Frage kommenden Materials ist freilich sübr aroß. Aber es ist möglich, au» der Masse das Wichtigste und Ent scheidende hervorzuh-ben, es aus «inen übersehbaren Umfang zurückzu- fükren und sich In einer methodischen nicht zu ausaedebuten Zusammen arbeit die Smwtstücke zugle-ch mit ihrer richtigen Behondluugs- und Verwerlungswcise einzupräae». (Sächsische Demokratische Korrespondenz.) Schwere Kämpfe in Oberschlestem Bafel, 3. April. Di« französische Rhe-in-Agerttur meldet, daß tst« Lage im Koers« Rybnik immer schlimmer werd«. An Lsr Bahn strecke sei e» zwischen Polen und Deutschen zu einem schweren Kampf gekomnien, der 10 Stunden dauerte und bei den: fünf Maschinengewehre verwendet worden seien. Auf beiden Seiten habe « zahlreiche Tote und Verwundete gegeben. Die Einwohnenvehrsrags im Be.tschasterrat. Pari», 3. Avril. Der alliierte Botschaftsrrat behandelte am Donnerstag die Frage der Entwaffnung der Einwohnerwehren in Deutschland. Der Beicht der alliierten Ueberwachungskommission in Berlin betont, daß die deutsche Regierung die Lntwaffnmig in loyaler Weife durchführe. Falls die bayerische Regierung in der Frage der Entwaffnung nicht nachgevc, werden die Alliierten mit Sanktionen erwidern^ über deren Umfang noch Beratungen schweben. Fdumzministerkonfereuz in Berlin. Berlin, 3. April. Am Dienstag wird unter dem Vorsitz des Reichsfinanzmtntst«r» Dr. Wirth eine Besprechung im Reichsfinanz- «ivtstertum stattftndeu, an der die FinanMnist« aller deutschen Länder teilnehmen werden. Es handelt sich dabei um Lie durch di« Novell« zum Eiirkommeusteuergesetz geschaffene finanzpolitische Lage. London, 8. April. Wie die Blätter meiden, sind bereits einige vcrgwerksschächft überflutet und zahlreiche andere stehen in Gefahr. Für di« Drutsch«» gilt heut« m«hr al» je da» Wort Ranks, daß der aumvärtta«» Politik der Vorrang gebührt vor der inneren, denn bei jener handelt es sich um da» Dasei« mid dl« Erhaltung des Staa- tes, bei dies« nur um seine Einrichtung. Ueber die Einrichtung mö- gen di« Parteien verschiedtnrr Meinung sein; in d«n entscheidenden Fragen de» Staatsdasein» und der Staatserhaltung aber tst eine Eiu- hettafrout notwendig. E» handelt sich für un» d«um, die Grundlage zu finden, auf der eme solche ausarbaut werd«» kann. Da» Ziel für Deutschland heißt: Wtrderh«rst«llu»g. Alle» «a» wir imstande sind, an auswiirtiaer Politik zu leistt», mutz ihr gelten. Alle materiellen politischen Druckmittel sind un» genommen. Uebriggrblieben sind einzig die moralischen. Sie genügen aber, um mit rynen die Wiederherstellung zu unternehmen. Ilm das zu beweisen, muffen wir »urückareifen bi, auf dir Frage, woher das gegenwärtig« Schicksal Deutschlands, Krieg und Zusammen bruch unserer Stellung in der Welt, gekommen ist. Wir müssen zu rückgeh ehen bi» auf di» Zeit, wo die im wesentlichen auf Europa be schrankten Interessen Deutschland» anftngen, zu Belttnteresse« zu wer den, wo also die Voraussetzungen, unter denen deutsche auswärtige Politik gemacht werden muhte, sich »audelteu. Wir müssen fragen, ob diese Aenderung von den Leuten unserer Politik und von unserem Volke selbst begriffen, und wie ihr die deutsche auswärtige Politik grundsätzlich und praktisch gerecht wurde. Die entscheidenden Jahre für Deutschland waren die letzte» des IS. und die ersten des 20. Jahr- hundert». In diese» mußte der Entschluß über die etwa notwendigen neuen Wege gefaßt «erden. Er wurde nicht gefaßt, weil niemand se n Wesen und sein« Notwendigkeit begriff. Bon da hu begann da» Verhängnis sich erst langsam, dann immer schnell» zu entwickel». Diese Zusammenhang« stellen das erst« der dret Gebiete bar, ans denen wir da« zur Begründung »in« Urteil» »etwenbige Material u lernen müssen. Da» zweit. Gebiet begreift in sich di« Entsteh«»« »ad du» Ver- laus d« Weltkrieg« »ach der politische» Seit» hin. Entscheidend ist die Frag», wer verantwortlich dafür ist, daß der Weltkrieg im Som mer 1S14 ausbrach. Ss ist falsch, die Frage so zustcllen: Wer war „schuld" am Kriege? „Schuld" kann verschieden verstanden werden, sowohl im Sinne fehlerhafter Politik, die ohne Absicht zum Kriege führt«, al» auch im Sinne des bewußt auf den Krieg gerichteten Willens. Um da» letztere handelt co sich für uns, wenn wir nach dem dem Zusammenhang zwischen dem Ausbruch des Krieges und unserer gegenwärtigen außenpolitische» Aufgabe fragen: «ollen «ir aber zu einem Urteil über unsere eigene politische Befähigung in den Jahr zehnten vor dem Kriege gelangen, so müssen wir auch die Schuldfragc im weiteren Sinne behandeln. Es läßt sich mit einwandfreiem und genügend zahlreichem Mate rial der zwingende Beweis dafür liefern, daß an den maßgebenden und verantwortlichen deutschen Stellen der Wille oder die Absicht zum Weltkrieg nicht vorhanden war, daß vielmehr von deutscher »ritt energisch daran gearbeitet wurde, den Weltkrieg zu vermeld«». Er war aber nicht mehr vermeidbar, weil die Gegner Deutschland» ihn länger als ein Jahrzehnt vorbereitet hatten und weil sie im entscheiden- den Augenblick ihn nicht vermeiden wollten. Auch hierfür gibt es viel« unwidersprechliche Beweise. Dies Material gilt es, sich anzueignen. Es ist ebenso erschütternd und überzeugend, wie in weiteren Kreisen ichsverkehrsminist«: hat f»lg»nb«» Aufruf M hl« aamawertwl Emtgnisse in Mttttldmitschland haben d«m Bwosmral und den Betrttbseinvichtungen der R«ich»ris«nbahnrn sch«««» Schab«» »ug«füot. Durch vevbv«ch«isch» Handlungen sind baax Beamte gttöttt od«r »» Kvüppil gvword«». vEWnDwAU VbvTH VDw «HDHlH>4fD»«-»b»ßßkW vUG «T»»oE»d»H , VHIHDIH politischen Bod«n" für öl» Meerengen-Mtion vorzudemiten. All« da» wissen wir au» d«r nach der Nevolulio« in P«t»«duvg a«, sch«h«n«n vrröffrntllchung d« gthelmrn Akt«». Rußland wollt» Konstantinopel bssejM, und Rußland mußt«, daß dar Wetz «ach Koustautluopel über wt»A «ad B«rlt« gehe. Darum hatt« Rußland für die 24 von Frankreich entliehenen Milliarde» fast nur «strate gisch» Bahnen an stin« Westgrenz« gebaut. Für diese» kinm Plan benutzt, Rußland Serbdm al» Bor- spann. Zn S«rot»« wesst« feit Jahre« Rußland, bedeutendster Diplomat, Hartwich, und anfang» 1S14 «ist, Serbien» Minister präsident, der alte Verschwör«» Pajchitfch, nach Petersburg; dort vetri«b er di« Derhtiratung seine» Kronprinz«« mit d«r garen- tochttr. Paschttfch erklärt« am 2. Februar de« garen, wenn seine Tochter den «rbssch«» Kronprinzen heirat^ .könne st, di« Jari«: d« südslavsschen, serbo-kroatische» Bold« werben". ^)er gar", s» berichtet Paschitsch, „hörte diese Wort» mit stchltchrr Freude an'« Ls sollte also au» dem blutenden Leib Oesterreich-Ungarn» nicht nur Boonieu und Herzegowina, sonder« auch Kroatien yerausgeischnitten werden. D«r gar ««klärt» Pas in d«r gleichen Abschiedsauüienz in seinem Schlußwort: llr E«rbi« wevden wir alles tun. Grüßen Si« den König und rn Sie ihm: für Serble« «eede« «ir alle» tu«'. So sprach der , nachdem Serbien jahrelang immer gegen Oesterreich gewütet tte. Schon am 12. März 1918 hatt« Sassonow gesagt, Serbien süss» „für künftige Zeiten arbeiten, wenn « viel Land von Oesterreich- Ungarn — Bosnien und andere Länder — bekommen würde.' Und am 23. April hatte er an Hartwich geschrieben: „Serbien verheißen« Land liegt im Gebiet d« heutigen Oesterreich-Ungarn. Es «st «i« Lebens Interesse Serbien», sich in Bereitschaft für den l» Zukunft un vermeidlichen Kampf zu setze«. Wie sehr sich die serbischen Staatsmänner als die wahren Angrei fer gefühlt haben, ergibt «ine Erklärung, die Paschitsch am 12. August 1913 in der serbischen Skupschtina abgegeben hat. Er sagte: „Mr habe« Im günstigste« Moment losgrichlagr», der für die Verwirk- lichung unserer Ideale überhaupt denkbar war.' Zn Deutschland gibt « immer noch solche, die lagen, Deutschland oder Oesterreich-Ungarn habe lo-geschlaaen, während Serbiens langjähriger Ministerpräsident ganz unumwunden sagt: „Wir habe» losgeMagen.' Schon nach Un terzeichnung des Bukarester Frieden» sagte Paschitsch zu dem führende» serbischen Geschäftsträger in Berlin, Herrn Boghttschewitsch, daß er es schon im ersten Balkankriege hatte auf den europäischen Krieg an kommen lassen können, um Bosnien und Herzegowina zu erwerben; er habe aber zunächst den Besitz Mazedoniens für Serbien sichern wol len, und „dann erst zur Erwerbung Bosniens und der Herzegowina schreiten können.' Da» war die Vorgeschichte des Attentat, von Sera- jewo, bei dem serbische Militärbomben aus dem Arsenal von Kragu- levae wirkten. Und man darf nicht »erschweige», baß Serbiens König Peter einst auf seinen eigenen Schwiegersohn hat Bombenattentat« arran gieren lassen. Zn den letzten Jahrzehnten hatte England den Transvaalkricg, Amerika den spanischen Krieg, Rußland den japanischen Krieg, Frank- reich einen Kolonialkrieg nach dem anderen, Italien den Tripoliskrieg geführt. Derweil genoß Westeuropa einen Frieden wie ni« zuvor, seit die Erde steht. Da» Deutsche Reich hat, getreu der Bi-marckschen Poli- tik, Frieden gehalten, seit « gegründet war. Derweil durchzog Edu ard der Siebent« alle Land«, um Deutschland einzukreisen; er ver suchte in Ischl, den Kaiser Franz-Ioseph vom Bündnis mit dem Deut schen Reiche abspenstig zu machen, «fuhr ab« dabrt »in« glatt« Ab- lehnung. Wie friedlich die deutsche Politik war, bat noch der Gesandt« Dr. Metor Naumann-Wien vor dem deutschen Untersuchungsausschuß er klärt: „Als im Februar oder Januar 1914 ich aus sicherst« Quelle die Nachrichten von großen russischen Rüstungen erhielt, teilt« ich sie so fort Herrn von Stumm mit, aber Herr von Stumm versichert« mir auf da» allerenergischste, Deutschland werd« ni«, auch wenn Rußland noch so rüste, einen Präventivkrieg führen. Kei» deutscher Staat»- mann könne solch« Verantwortung übernehmen. Herr von Iagow und der Reichskanzler seien völlig seiner Meinung. Herr von Stumm glaubte damals nicht an die Wahrheit der Nachrichten, aber sagte mir End« Mai de» gleichen Jahr«, daß er sich von ihr überzeugt habe, da unser bisheriger Generalkonsul kl Moskau vortragender Rat im Ministerium geworden sei und ähnlich« Nachrichten überbracht hätte. Trotzdem blieb er mit vollem Recht auf sein«« Standpunkt stehen." Ganz richtig bemerkte auch der Gesandte Naumann: „Nehmen wir einmal den Fall, der Prinz von Wal« und sein« Gattin waren i» Nordindien von persischen Mördern getötet worden und man hätte in London die fest« Meinung gehabt, der Sitz der Verschwörung sei in Teheran und der russisch« Gesandte hätte davon gewußt: glaubt man! wirklich, England hätte sich etn Schiedsgericht zwischen Persien und ihm gefallen lallen? Nachträglich zu verdammen ist leicht; aber die russische Mobilisierung sollte man nicht vergessen und die Gefahr, die si« mit sich brachte, ehe man das Derdammmisurteil ausspricht. Man bedenke nur: bis 27. Juli 1914 war Großadmiral Tirpltz auf Urlaub; erst nach Monatsschluß kehrte er zurück. Der Ehes des Großen Geuernlstochs, von Moltke, weilt« zur Kur in Karlsbad: am 7. Juli ging auch sein Stellvertreter, General Graf Waldeisee, tn vollem Einvernehnten «mt dein Reichskanzler auf Urlaub. Ebenso war «der Ehef der Zentralabtoilnng des General- stabs Anfang Juli bis Anfang Aikgust auf Urlaub. Bis unmittel bar vor dem Ausbruch der oroheiiden Kriegsgefahr waren Kom mandeure der Grenzkavallerie-Rkgimenter auf Urlaub und wurden cvst dann zurückgerufen. Der Chef des Admivalstäbes ist erst am 25. Juli früh vom Urlaub nach Berlin zurückaokehrt. Endlich war Staatssekretär Delbrück vom 80. Juni bis 24. Juli beurlaubt worden und ging Havenstein, der Ehef d-r R-ichsbank, am 19. Zull 1914 auf Urlaub — «ist am 88. Juli traf «r, telegraphisch zurück- berufen, Meder ln Berlin «in. Der Staatssekretär des Ans« wärtige» vo» Iagow war bis zum 6. Juli auf Urlaub; am selb«« 8. Juli ging der Kaiser auf die Nordlandfahrt: ficht M di« nach Brandstiftung aus? WahrliH, kein Mann mit klarem Sinnen kn Deutsche» Reich hat den Weltkrieg gewollt? Di» Väter Les Weltkrieges sitzen in R-Iersbnm. in Belgrad, in Prag und in Bari«! I OerMHs A»sslegE«hetten H Der erste Schnlgang. Gin neues Schuljahr hat heute seinen Anfang genommen. Die Osterferien sind beendet und mit neuen Kräften nahmen Lehrer und Kinder heute dc-n Unterricht wieder auf. Der heutige Tag brachte aber noch für Hunderte unserer Kinder ei» bedeutungsvolle» Ereig nis in ihrem.jungen Leben, ihren ersten Schulgang. An der Land der Mutter oder em« sonst. cn Familienangehörigen traten die Klei nen mit dem Nänzchen aus dem Rücken heute den ersten Dang zur Schule an und stolz und freudig bewegt, mit der Zuckertüte in oer Hand, begaben si» sich wieder nach Hause zurück. Für unsere Kleinen, die sorglos im Elternhaus» In de» Tag hineinlebton, beginnt nun di» erste geregelte Arbeitszeit in ihrem Leben. An Stell» de, Elternhau ses tritt dir Schule, die nun einen Teil der Erziehung der Kinder über nimmt. Möge der freundliche Eindruck, den der erste Schultag tn den Herzen unserer Kinder geweckt hat, andauern und alle die Hoffnungen und Segenswünsche, die unsere Kleinen auf ihrem ersten Schulgang« begleiten, Erfüllung bringen, damit die jetzigen A-D-E-Schützen der einst mit Stolz und Dankbarkeit auf ihre Schulzeit zurückblicken kön nen. Neben den» Lernen soll der Iugendfrohsin» nit fehlen, daran arbeiten Schule und Haus gemeinsam. Wie viel er wert ist, wird leider oft erst erkannt, wen» seine schönen Jahr« unwiederbringlich dahin sink
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)