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kWUMrAWM Tütttzülüü * enthaltend dte amMchen Dekannlmachungen der Amtshauplmannschaften Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staals-u. Städtischen Behörden in Aue, Grünhaln, Kartens ein Johann georgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. W ldenfels. Verlag von E. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. Femspnch - Anjchlüffe: Aue 81, Lvhnlh (Amt Aue) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 1g. Drahianfchnft: Volkssreund Aueerzgedirge. Nr. SS. " Sonnabend, den 1S. März 1921. 74. Jahrg. v« »»IlStw«»- «N*-» »»»» MI >»«»»»» d« L«,« »ach Sa»»- »»d F^n«,«». V«»»-»»r«»»< »Mu«» 4.00 du^, « tzu u» Sa»; »and dt, Post »»«Mitenich Mar» IS.öü. »wnaMch Mar» «00. Aa»«»e««pr«»> I» UolidlaNIxpril d«r Umm« »« Np. t.OVM»., «»wen»l,4v Md., Nnl»»«U- «»- I» m»wch«a INI dl. haUx IM» »MM».. k RM«ml,U »ch ZM, «.»0 U». VaMcha«-»»»«», vap^« «k. lerss. Umarbeilung bebauler Gelreideselder im Frühjahr belr. Zweck» Durchsührung einer unbedingt ndligen strengen Ueberwachung des Verbrauchs von Saal>«tt wird aus «rund von 8 SS der Reichsqelreideordnung hiermit angeordnet, bah zu jeglicher Am- «rh«iluag bereits bestellter Flächen, die sich insolg« Auswinterung oder Schneckensraß »ölig macht, vor her die Genehmigung des Bezirksoerbands einzuholen ist. Durch landwirlschailliche Sachverständige wird di« Notwendigkeit der Umarbeitung sowie di« Gröhe der in Frage kommenden Fläche» nachgeprüft «erden. Zuwiderhandlungen gegen diese Bekanntmachung «erden nach 8 öS Ziffer 12 der Reichsgelreide- ordnung bÄrast. ' U88/s20 L k. Schwarzenberg, am 17. März 1S21. Ler Wesisüchsische SiommunalverVand für den Brzirstsoerband -er Amtshauptmannschasl Schwarzenberg. Das Notariat des Rechtsanwalts Eduard Alsr«d Meichtzner, früher in Schneeberg, jetzt in Zwickau ist erloschen. «mtsgerichl Schneeberg, den 14. März 1S21. Ane. Geflügelhaltung belr. Es wird Beschwerde darüber geführt, daß vielfach Kühner und sonstiges Geflügel auf den Strotzen der Stadl umherläust und diese verunreinigt. Nach 8 10 unjerer Stratzenordnung ist dies un- zuläfstg. Zuwiderhandlungen werden künftig geahndet. Aue, am IS. März 1921. Der Aal Ser Stab». Dte amtlichen Bekannimachungen sämtlicher Behörden Mtm»« in d«n Geschäftsstellen de» „Srzgebirgischen Dolksfreundes" in Aue, Schneeberg, LStzniy und Schwarzenberg «ingesehen werden. Löhnitz. Einrichtung von Wochenmürkten betr. Zufolge Beschlüffen der städtischen Körperschulen sollen von künftiger Woche ab an den Dienstagen und an den Donnerstagen Wochenmärkte aus dem Marktplatz« stallfinden. Die Plakgedühr (gleich ob Stand oder Fuhrwerk) betrügt 10 Mk. sür den hiesigen und 20 Mk. sür den auswärtigen Kändler sür jeden Tag. An andere» Tagen als den Dienstagen und Donnerstagen wird der Marktplatz -um F«U- halten nicht sreigegebsn, auch nicht an Kiesige. Den Weisungen des Marklmeifiers tAatswachlmeifter Löf«r) ist »ad«dingt Folg« -u leiste«. vöhnitz, den IS. März 1921. Dor «a« -ar «la«. Schwarzenberg. Kartosselverbaus am Sonnabend, den 19. Mil» 1921, vor«. 8—1 Ahr, im Eiskeller, mit Wildsnau und Sachsense'ü und 8—12 Ahr au d«r Düterladeslell« Nemoett str den Stadtteil Neuweli, gegen Vorlegung der Markenlaschen. Ansgegedrn wird jedes Quantum. — Der Preis beträgt für den Zentner SO - Mk. — Di» Kartoffeln werden nur gegen sofortige Bezahlung abgegeben. Die Gelder werd«» vorher im Ernährung»- amt, sür NeuweU in der oortigen Verwaltungsstelle, kassiert. Schwarzenberg, den 18. März 1921. Der «al -er Stadt. — Ernä-nmgsaml. Raschau. Wegen Reinigung der Geschäftsräume bleiben Montag, »sn 21. Mürz 1921, das Gemeindeamt, da» Standesamt, di« Sparkasse und die Girokaffe geschlossen. Driugllch« Sachen werden aa diesem Tag« vormittag vo ll—>2 Uhr erledigt. «aschan, den 17. März 1921. Der «emeladeoorftand. Die wirtschaftliche Lage. Die volkswirtschaftliche Vereinigung und die Ortsgruppe Aue de« verband« Sachs. Industrieller hielten am Mittwoch im Restau rant „Mutdental* ihre ordentliche Hauptversammlung ab. Im Mittel punkt der Versammlung stand ein Vortrag des Syndikus des Ver bandes Sachs. Industrieller, Hrn. Dr. März, aus Dresden, über die wirtschaftliche Lage. Der Vortragende führte hierbei folgendes aus: Das Wirtschaftsleben steht augenblicklich unter dem Zeichen der Ententeforderupgen und der Sanktionen. Selten ist in der Industrie die Einmütigkeit so stark hervorgetreten wie in der Ablehnung dieser Forderungen. Auch die Entente glaubt im allgemeinen nicht an einen Erfolg der Sanktionen, sie hofft vielmehr immer noch, daß sich «in« deutsche Regierung finden wird, die unter dem Druck der Sank- tionen die Forderung annimmt. Um diesen Glauben nicht zu stär- len und um die Einheit nicht zu gefährden, ist möglichst« Zurückhal- tung in der Kritik gegenüber unserer jetzigen Negierung unbedingt notwendig. Für die Industrie ergeben sich ans der Durchführung der Sank- tionen schwerwiegende Folgerungen. Der Verband Sachs. Indu strieller hat auf Grund amtlicher Nachrichten seine Mitglieder bereits vor der Ausfuhr nach den Entente-Ländern gewarnt. Die Errich tung einer Zollgrenze am Rhein würde von unabsehbaren Folgen sein und der Industrie großen Schaden zufügen, besonders da dadurch dem Schiebertum wieder Tür und Tor geöffnet werden würde. Line lleber- nahme der SÜprozentigen Aussuhrabgabs durch das Reich könnte nur durch übermäßiges Hochschrauben der Steuerschraube und durch die Notenpresse ermöglicht werden. Ueber zu ergreifende Gegenmaßnahmen gegenüber den Sanktio- «m gehen die Meinungen der maßgebenden Steilen noch sehr ausein ander. So wird z. D. von einem Teil ein Boykott sämtlicher eng lischen und französischen Waren gefordert und empfohlen, nur mit Amerika und den neutralen Ländern Handel zu treiben. Ein ein heitliches Vorgehen der Industrie wird auch wegen der verschieden artigen Interessen nicht möglich sein. Von den Neutralen find be reit» zahlreiche Proteste erlassen worden, es fragt sich aber sehr, ob diese Erfolg haben werden, und ob die Entente nicht zu den erprobten Maßnahmen der Trustbildung und der schwarzen Liften greifen wird. Die Haltung Englands ist politisch dahin zu erklären, daß Lloyd George das Kabinett Briand möglichst hallen will, damit dieses nicht einem Kabinett Poincare Platz machen müsse. Briand selbst kann sich aber nur halten, indem er das nationale Moment in den Vorder- grund stellt und den Glauben der Franzosen, Dentschland bezahle alle», nicht zerstört. Hieraus ist auch der Standpunkt der Franzosen zu erklären: Besser Deutschland geht verloren als Frankreich, das sich m einer schweren wirtschaftlichen und finanziellen Krisis befindet. Wie nun auch dir politische Lage sich auswirken wird, die wirt schaftlich« wird in jedem Falle immer trüber. Die Entente leidet wie die, ganze Welt unter einer schweren Krisis, ans der die Forderungen zum Teil zu erklären sind. Me Weltwirlfchafiskrisig greift immer weiter um sich. Wann sie ein Ende erreichen wird, ist nicht abzusehen. Sachverständige glauben, daß sie noch auf Jahre hinaus anhalten wird. Die Gründe dafür, die allein im Kriege zu suchen sind, sind einmal dte überaus stark zurückgegangene Produktion an Nahrungs mitteln in Rußland und dem groß!« Teil von Europa, andererseits da» schnelle Emporwachsen von Industrien in anderen Ländern, für die jetzt kein Absatz gefunden werden kann. Hinzu kommt noch die sin kend» Kaufkraft der Bevölkerung in fast allen Ländern. Diese Ur sachen sind nicht von heute auf morgen zu beseitigen. Mit der Krisis eng zusammen hängt das Arbcltrlosenproblem. In den nächsten Monaten ist mit einem weiteren Steigen der Er werbslosenzahl zu rechnen. Megen der politischen Folgen beschäftigt sich die Regierung intensiv mit dieser Frage. Die vielseifigen De- stlmmnngen der letzten Zelt, wie die Verordnungen über Einstellung vnd Entlassung, Freimachung von Arbeitsstellen usw., die für die In dustrie weitgehende Einschränkungen der Freiheit zur Folge hatten, sind hauptsächlich unter diesem Gesichtspunkt zu erklären. Augen- bllckllch wird ein Vorschlag vielfach besprochen, der dahlngcht, dis Arbeitslosen auf die Betriebe derartig zu verteilen, daß auf ein« be stimmte Zahl von Beschäftigten je ein Erwerbsloser eingestellt wer ben muß. Daß dieser Vorschlag, der im Grunde genommen nicht» andere» enthält al» eine Abwälzung der Kosten der Erwerbslosenfitr- sorqe auf dir Industrie, nicht zum Ziele führen kann, ergibt die Tat- fach«, daß die meisten Betrieb» «ine derartige Belastung nicht ertragen können und deshalb schließen müßten. Auch der gewünschte Prrisab- da» ist dadurch In Frage gestellt. Der versuch, durch di« sogenannten Rotstandsarbeiten dem Problem näher zu kommen, leidet unter der Einsichtslosigkeit einzelner Behörden, deren Maßnahmen nicht immer »ine Förderung enthalten. LÄMvu» dMt« LMU, da, zerKtirtv» Gebiete könnte wohl eine Anzahl Erwerbsloser ausnehmen, die Fran- zosen haben aber alle dahingehenden Angebote zurückgewiesen. Maß gebende Stellen haben den Eindruck, als ob die Franzosen mit Absicht den Wiederaufbau verzögern. Die deutsche Industrie muß aber for dern, Laß ihr ein Teil des Wiederaufbaues übertragen wird. Eng 'mit dem Arbeitslosenproblem hängt auch das Problem der Kohlenversorgung zusammen. In letzter Zeit ist hierin ein plötzlicher Umschwung eingctreten. Infolge des starken Angebots englischer und amerikanischer Kohlen und der Lags Ler Kohlsnproduktion der Welt glaubt man vielfach, daß in kurzer Zeit genügend Kohlen zur Ver fügung stehen. Diese Hoffnung ist aber nicht begründet, im Gegen teil muß noch auf Jahre hinaus mit Kohlenmangel gerechnet werden, besonders, wenn durch Besetzen des Rnhrgcbietes die Versorgung m t Nuhrkohle behindert wird. Kohleyüberfluß wird nur eintret?», wenn infolge Arbeitsmangel die Industrie keine Kohlen mehr braucht. Das dritte gegenwärtige Problem der Wirtschaft ist dl« Preis gestaltung. Mit einem erheblichen Abbau der Preise ist vorläufig kaum zu rechnen. Die Inderziffern für die Lebenshaltungskosten sind trotz vorübergehender Preissenkung ständig gestiegen. Wohl sind die Weltmarktpreise erheblich gefallen, aber in Deutschland ist davon nicht viel bemerkt worden. Ein erheblicher Preisabbau ist bei dem ungün stigen Stands der Valuta nicht möglich. Diese kann ihrerseits nur gehoben werden durch eine Steigerung üer Ausfuhr. Die Frage, ob eine Aufhebung der dringenden Vorschriften der Außenhandelskontrolle zweckmäßig ist, ist schr strittig. Der V. S. I. steht auf dem Stand punkt, daß heute noch »ficht auf eine Regelung der Ausfuhr verzichtet werden kann. Anderenfalls würde eine Verschleuderung deutscher Waren die Folge sein. Die Gefahr des „Dumping" würde zu Zwangs maßnahmen führen, die die Ausfuhr vielleicht noch stärker belasten und behindern würden. Ein« Preiskontrolle ist deswegen noch nötig, weil dir Industrie nicht immer in der Lage ist, die Preislage im Auslande zu beurteilen. Solange dis Weltwirtschaft in vnlutastarke und valuta- schwache Länder zerrissen ist, solange wird auch ein normaler Welt handel nicht eintreten. Mit dem Preisproblem hangt auch eng das Finanzproblem zu sammen. Die imgebeucre Schuldenlast des Reiches, der Länder und Gemeinden, der ständig wachsende Finouzbedarf, bervorgerufen durch die übergroße Zahl von Beamte» (es ist berechnet worden, daß auf sieben Familien eine Dcomtenfamilie kommt) nnd durch sozialistische Experimente, vor allem aber die noch nicht feststehenden Entschädigun gen aus dem Fricdensvertrage bringt die Finanzlage in ein immer ungünstigeres Bild. Die Steuerschraube ist schon bis aiifs äußerste angespannt, und doch stehen nsus Steuern wieder vor der Tür. Die weitere Entwicklung ist nicht abzusehen; solange der Versailler Ver trag besieht, ist mit einer Besserung nicht zu rechnen. Auf dem Gebiete der Sozialpolitik jagt ein Gesetz das andere. Die Industrie kann dcni ost kaum folgen. Auch ergeben sich aus der Unklarheit der Gesetze und der Schwierigkeit der Mater« vielfach Streitigkeiten. Im Vordergrund steht augenbl ck'ich der Entwurf ei nes Gesetzes über die Entsendung von Bctrisberntsmltgliedern in den Aufsichtsrat. Dom D. S. I. ist vielfach darauf binoswesen worden, daß den Betriebsräten nur die Funkfiansn zngew'efen werden dürfen, die sich aus dem Detrisbsrätcgesetz ergeben. Als in allen Angelegen heiten gleichberechtigt« Mitglieder dürfen sie auf keinen Fall betrachtet werden. In letzter Zelt ist vielfach zinn Ausdruck gekommen, daß das Be- triebsrätegesstz wohl bald aufgehoben werden würde. Daran ist nicht zu denken. Im Gegenteil versuchen die Arbeitnehmer b's heute, in Tarifverträge und Arbeitsordnungen Bestimmungen aufzunehmen, die eine Erweiterung der gesetzlichen Kompetenzen der Betriebsräte be deuten. Jeder derart'ge Versuch muß von Arbeitgsberseite streng stens zurllckgewlssen werden. Eine der unklarsten und schwierigsten Verordnungen ist die über di« Stillegung von Betrieben. Es muß davor gewarnt werden, sich wegen der hohen Strafen leichtfertig über dir B stimmunaen hinweg- zusctzen, besonders, da von Seiten der Gewerkschaft die Betriebsräte angewiesen sind, auf die Einhaltung der Verordnung genau zu achten und jeden Fall zur Anzeige zu bringen, Ueber den weiteren Verlauf der Versammlung soll später noch eingsgnngeu werden. Der Reichskanzler über London. De: Reichskanzler Fehrenbach äußert sich in der „Woche zu den letzten politischen Ereignissen. Wir geben folgenden Abschnitt wieder: Mir sind n'cht überrascht worden. Lin» amtliche Mitteilung der in Paris beschlossenen Zwangsmaßnahmen hatten wir zwar nicht er balte». Die Mitlcilung soll mis Takt unterbliebe» sein. Man hat uns aber ourch die Presse hinre'chrnd unterrichtet. Die offizielle Mit- tetluug, -i» wj- 1« Lou-« «chitlUn, bracht« all» 8« »Ab di» BD stätigung, daß der «»gekündigt« Rechtsbruch tatsächlich vollzog«» wer den sollt«. Die Engländer legen sonst Wert auf Rechtssorm«. Auch wem» sie, länger als andere Nationen, Schuldner in da» Schuldgefängni» steckten, vollzog sich die» in Form des Recht». E» war mittelalterliche» Recht, aber doch geltende» Recht. Un» gegenüber find di« Rechtsform« langst gebrochen, und es ist nur »ine Kousequexz de» «uf «iner grandio sen Eeschichtsfälschung, der Behauptung nämlich von der alleinig« deutschen Schuld am Kriege, beruhend« Versailler Frieden», wenn jetzt nicht mehr di« klaren Bestimmungen diese» Frieden» geachtet werde». Der Weg de» Zwange» kann Deutschland zwar noch schwer schä- digen, dir Welt <cker nicht aus dem Urteil hsrawsführen. Der einzig, Weg, der Weg der gemeinsamen Arbeit, ist von un» ängeboten worden, soll aber nicht gegangen werd« »md ist bei der vorherrschend« Stim mung auf der Gegenseite vielleicht noch nicht gangbar. Dem Zwang durch Gewalt zu begegnen, find wir nicht in der Lage. Wir ve^ mögen durch Ausdauer zu beweisen, daß er nicht zum Ziele führt, daß er kein« Möglichkeit bietet, dm Weltkrieg zu liquidieren." > Die deutsch« Protestnote verschwunden? Genf, 17. März. Die von der Presse angekündigte deutsche Pro testnote an den Völkerbund hinfichtlich der Sanktion« ist noch nicht in Genf eingetroffen. Erkundigung« bei der deutschen Gesandtschaft in Bern, den Verbleib der Note festzustellen, sollen ergebnislos gewesen sei». Di« alliierte« Sewerkschastm für schärfere Maßnahme». London, 17. März. Die „Time»" stell« fest, baß «ine gemein same Sitzung von Vertretern der englischen, belgischen und französischen Gewerkschaften die Londoner Sanktion« für »och nicht genügend ev- achtet hat, um die wirtschaftliche Extstrnzfählgkeit der drei alliiert« Staaten gegenüber dm Verwüstung« de» Kriege» wiederherzustell«. Dde Neuwahl de» Reichspräsident«. Bersin, 17. März. Nach einer Mitteilung in der Zentrumsfrad- tion findet dir Anberaumung der Neuwahlen des Reichspräsidenten unmittelbar nach Ler oberschlesischen Abstimmung statt. Di« Meh» hritssozlaliste» haben bereit» mit dem Zentrum und den Demokrat« Verhandlung« ausgenommen, behufs Unterstützung der Präsident- schaftskandidalur Ebert». Unglaublich« Zustände. Halle, 17. Mär» Von den Zuständen im Industrirrevier de» Regierungsbezirke» Merseburg, zu welchem u. a. auch die Leuna- Werke gehören, gibt ein Aufruf oe» Präsidenten Hölting ein deutliche» Bild. E» heißt darin: Wild« Streiks, Raub und Plünderung« wu- , den von Banden-, Einzeldiebstählm, Terror, Sachbeschädigungen nnd Körperverletzungen In der letzten Zeit abgelöst. Der Landwirtschaft de» Industriereviers werden unacheuere Schäden durch Banden- und Ein- z-ldiebstählr zugefügt. Dieselben Verhältnisse w e in der Landwirt schaft treffen wir auch in der Industrie an. Ungeheuere Diebstähle an Holz, Kohlen, Silber-, Kupfererzen nnd sonstigen wertvollem Material, die in die vielen Millionen gehen, finden von Tag zu Tag statt. De monstrationen ohne Z-el und Zweck werden veranstaltet und schließlich erpressen bewaffnete Banden von den Unternehmern dir Zusage der Lohnzahlung für den Fall der Nichtarbeit. Bei jedem wilden Streik werden die vernünftigen Arbeiter mit Knüppeln und Waffen terrori siert und von der Arbeit ferngehalten. Bersin, 18. März. Der Reichstag genehmigte die Hmmhaltpsid« des Reichsminisierinms Les Auswärtigen und des Reichskanzler». Beilin, 17. März. Das Neichsamt für Arbeitsverm ttlung warnt vor dem Zuzug Arbeitsuchender nach dem rheinisch-westfälischen Indu striegebiet. Diese Warnung betrifft vor allem ungelernte Arbeiter, dl« in Kohlengruben Arbeitsgelegenheit zu finden hoffen. Die Zech« sind infolge Mangels an gelernten Kräften nfit ungelernten Arbeitern be- reil» übersetzt und nur noch selten in der Lage, weitere ungelernt« Ar» beitrr einzustellen. Berlin, 17. März. In dem ««besetzten Gebiet briltit sich di» Bewegung, die Sink« von den Entmteländern auf die wirtlich not« wend-gen Dtnge zu beschränken nnd besonders'vom Einkauf von Luxus- arillein, wie Seifen, Parfümerien, Selt und drrgl. nbzusehm und da!' durch viele Millionen zu sparen, immer weiter au». LM L-lckiH«