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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192103153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-03
- Tag 1921-03-15
-
Monat
1921-03
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.03.1921
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' Mew» «nd Mstkelkentner. «uV Vie kNstM, bell Deutschen RentnerbundeS an den Reichspräsidenten ist sol- aend« Antwort etngegangenr Die Notlage, in der sich ein großer Teil der Kleinrentner befindet, ist mir bekannt. Di« Relch-regterung ist im Verein mit dem Reichstage be müht, sie nach Möglichkeit zu lindern. Zurzeit befaßt sich der RelHStagSausschub für soziale Angelegenheiten mit der Frag« einer Notstandsmaßnahme zugunsten der Klein rentner. Ich hoffe und wünsche, dab die Verhandlungen Mittet und Wege ergeben, durch die den berechtigten Wün schen dieses von der Not der Zett so schwer getroffenen Teiles unseres Volkes auf Besserung seiner Lage ent sprochen werden kann. Aus steuerlichem Gebiet« steheu für die Kleinrentner wettere Vergünstigungen in' Aus sicht. Während nach 8 44 deS geltenden Einkommensteuer gesetzes erwerbsunfähigen Rentnern mit Einkommen btS kSOU Mk. auf Antrag die Kapttalertragssteuer nur zu drei Viertel auf die Einkommensteuer angerechnet bezw. erstat tet wird, soll die Anrechnung oder Erstattung nach der dem Reichstage vorliegenden Einkommensteuer-Novell« tn voller Höhe erfolgen. * Abgabe der DermögenS-rNSrung slir Tschecho-Glo- vaken. Die tschecho-slowaltsche Regierung bar dir Frist zur Abgabe der Vermögenserklärung btS ' April b. g. verlängert. O Schneeberg, 14. Mär». Di, Schükerarbettrn de, GymnaNnm» sind «umstellt bi» Palmsonntag 1 Uhr und nach folgenden Gesichts punkten oufgebaut: I. Zeichnen im Dienste der VorstellungsbilLung. Erst« Stufe: di« Gestaltung bei schwack/er Darstellung: Schematische Wiedergabe des Objekt». Zweite Stufe: die Gestaltung bei ungrllär- ter Vorstellung: Fovmengofühl setzt ein. Dritte Stufe: Die Gestal tung der Erscheinung: Rianaelhafte Erfassung des Objekt», viert, Stufe: Die Gestaltuna der Anschauung: Vollständige de» Objekt». H. Der Anteil der konstruierenden Tätigkeit de» Auges und der Apperzeption an dem Behalten und der Wiedergabe einfacher For men. Ersten» visueller Typus, »weiten» konstruierender Typus. III. Ursachen mangelhafter Gestalten. Erstens Schwerfälligkeit tm analysierenden Beobachten; zweiten» mangelhaft« konstruierende Tätigkeit des Auges und der Apperzeption am Behalten und der Wir- dergab, der Formen. 8. Mangelhaft, optische Erinnenmgsbilder. 4. Unfähigkeit !m Festhalten der Bilder. 6. Unfähigkeit im Usbertra» gen des Dreidimensionalen in di« Ebene. S. Mangelhaft« Handge- schickltchkeit. 7. Kombinationen vorstehender Ursachen. IV. Einzelgruppen: 1. Zeichnerische. 2. malerische, 8. gleichmäßige, 4. or namental« Begabung, 5. Entwicklung von der Form zur Farbe. V. Angewandte» Zeichnen: 1. Gefchmackbildendr Uobungen, 2. Zeichnen in anderen Unterrichtsfächern, 8. Wissenschaftliche», 4. technische- Zeichnen. -Id. Lößnitz, 14. März. Oeffentliche Stabtvrrordnetensltzung am 19. März. Anwesend 10 Stadtverordnete, entschuldigt fehlen viv Stadtverordneten Ebert und Friedrich. Dom Nat« anwesend Bürgermeister Tauscher, Stadträt« Gottschald und Legler. Dor Eintritt in die Tagesordnung begrüßt« der Stadtverordnete Kuhnert den an den Stadtvcrordnetensitzungen «oftmalig teil nehmenden Bürgermeister Tauscher, der dankt und «in gedeih liches Zusammenarbeiten wünscht. Kenntnis wird genommen von der Abrechnung über Umbau de» Stndthause» Ortsl.-Nr. 2 unter Nachbewllligung der Ueberschreitung des Haushaltplan»' um 5589 Mark 95 Pf. (in diesem Betrage sind mitenthalten 1090 Mark Unterhaltungskosten, sodaß die Ueberschreitung in Wirklichkeit nur 4586,95 MI. beträgt.) Beschotterung des DreihaNsener W«g» vom Echieferbruch« bis zur Höferschsn Schneidemühle anlangen-, er folgt Beitritt zum Bau- und Gemeindeeigentumsaurschutzvor- schlag« mit der Erweiterung, daß Lie Gleise mit Packlager ver sehen Werden sollen und daß der Weg tn der gesamten Länge für Schwerfuhrwerksverkehr gesperrt «erben soll (trotz Ler Wege- fperre für Schwerfuhrwerkverkehr soll die Schneibemühlenfirma Höser zu Wegobeitrag herangezogen werden). Beigestimmt wird dem Natsbeschlusse aus Mfhebung de» Kinderhort» mit Ende d. M„ da in der Hauptsache Lie zwingenden Gründe für den Kinderhort weggefallen sind lda» Gebäude eignet sich infolge feiner Lage auch nicht für einen Kinderhort). Beitritt erfolgt weiter zu Len Natsbeschlüssen a) auf Eintritt «ine» Gewcrbe- vereinsmiiglieds in Len Volksbüchereiausschuß infolge Der- ieinigung der Gewerbevereinsbücheret mit Ler Volksbücherei; b) auf Bewilligung der üblichen Gratifikationen für Sparmarksnaus- aab« an die Verwalter der auswärtigen Ausgabestelle; e) auf Zahlung der Derpflegssätze für Stadtarme im Hospitale Et. Georg nach 690 Mark jährlich ab Anfang L. I.; d) auf Stund«n» ermäßigung für den Hilfslehrer Schulze zur Vorbereitung auf Lie Wahlfähigkeitsprüfung unter Bewilligung von 1959 Marl Vcr- tretungskosten; e) auf Anstellung einer neuen Lehrkraft (Hilfs lehrer), iileubcschaffung von Schulausstattung«g«genständen infolge notwendiger Einrichtung «inks neuen Schulzimmer», Anstellung »ine» Hauptlehrers für Lie Knabenfortbildungsschule (Lehrer Schmidt) und Hiner Hauptlehrerin für LieMädchenfortblldungs- schule (Frl. Erschenbvecher). Anstelle des aus dem Wohnungsaus- schuffe freiwillig ausgetretenen Baugsschäftsinhaber» Schwalbe wird Drogist Uhlmann gewählt, und für Len Fall seiner Ab lehnung Fabrikant Otto Meyer. Deigetrsten wird dhm Ratsbe- schluff« auf Einrichtung von Wochenmdrkten, jedoch mit der Maß- gabe, Laß Las Feilhalten an zwei Tagen in der Woche, und zwar an den Dienstagen und Donnerstagen, stottfindrt und die Platz gebühr für Hiesige 19 Mark und für Auswärtige 29 Mark für den Tag (gleich ob Stand oder Fuhrwerk) betragen soll (an anderen Tagen soll das Feilhalten auf dem Marktplatze nicht gestattet sein); «egen der beschlossenen Acnderungen hat vor Inkrafttreten Ler ÄoHeMKrsks trsk nochmal, Snlschsießmq 5«, Rad st, «folM. E» solgt« geheim, Sitzung. Schwarzenberg, 11. Mär» veffmtlich« Stadtverorkmetansitzung. Anvfend 22 S!aLtverordn«t«. Vorsitz Stoddoerordnaten-Vorfteher Zimmermann. Seiden» de» Nate» waren 8 Mitglied« «richienen. Kenntnis g«!-vmm«n wurde von einem Dankschreiben de» Studien- vat, Dr. FrAx für BeileiLobezeuguna beim Avlebrn sein«» Vater». Beschlossen wurde folgende»: die in Paragraph 18 der Kohlensteuer» aussichvungodestimmunoen vorgesehen« Vertragsstrafe für den Stadt» rat al» bindend anzuerrennen; mit dm ausgestellten Vertragsentwür fen für di« Kwstwagenlinie» Schwarzenberg—Aimab«va und Grün» Hain-Schwarzenm-Vg—Au» Ginventiimni» zu erklären, der Beschaf fung einer Addltivnsmaschin, für die Spar- und Girokaff« «uzusttm» men und di« Mittel in Hoh« von vund 19 999 M. zu bewilligen; mit der Erhöhung de» Buden» und Stütt«g«lde, für den Jahrmarkt und der Ergänzung de» mit dem Zimmermeister Rehm abgeschlossenen Betrage» über da» Aufbauen und Abbrüchen der Jahrmarktsbuden sich einverstairden zu erklären, von dem Rittergutsvächter Weitzer sind zu Lem mit ihn abzuschließenden Pachtvertrag über da, Ritter gut auf rin, weiter, Pachtperioü« Ausstellungen erhoben worden. Der Forst- und Mvtschaftsaurfchuß hat nach rntlsprechender Verhand lung mit W. ein« teilweise Abänderung de» vertrage, und di, Uüber nahm« «ine» Betrag«» von 2699 M. für Dachropavaturen vorgeschla gen. Diesen Vorschlag, dem der Nat zugestlmmt hat, lohnt man ab. Ferner wurd« beschlossen, den Anfahrtsweg zu dem Äutofckmppen im Gaswerk nach dem Vorschlag« de» Stadtbauamt» auszubeffern und 4999 Mk. au» städtischen Mitteln hierzu zu bewilligen; nachdem Mit- tel zur Ausbesserung an städtischen Gebäuden im Wog« der produkti ven Erwerbslosenfürsorg« bereitaestcllt worden sind, nach dem Vor schlag« de» Stadtbauamt» an vrrschiedenen städtischen Gebäuden Aus besserungen vornehmen zu lassen; die geprüften Rechnungen der Spar- kaffe auf di« Jahr« 1914/19 und der Städtkaff« auf da» Jahr 1913 richtig zu spreck>en; für einen von dom Schlaffer Emil Voigt geplan ten Wohnhaiisneubou den Baukostenzuschuß in Aussicht zu stellen; folgend« Nachtrag zur GemeindestouerorLmmg zu gnehmigen: Ein führung einer Fremdenstourr, einer Lastkraftwagen st euer, einer Lust» borkoitssteueo, nackzdem einige Abänderungen zur letztgenannten Steuerart abgelehnt worden sind. In den Prel-richs«""-^^^ '"r die Beurteilung der Lchnbergbebauungsentwllrs« feiten» des Stadtv.-Kollegium» den Etadtv. Döhner zu wü.;len. Zn oer uin-e.- leibungssach« Neuwelt sind von den Etadtv. Herrmann und Grimm einig« Anfragen gestellt worden, ferner ist von ihnen eine Beschwerde, in der das Derisalten des Siadtv.-Vorst. kritisiert wird, eingercicht worüen. Nach längerer Aussprache hierzu wird Bürgermeister Dr. Rietzsch und Stadtv.-Dorst. Zimmermann unter Billigung ihre» Vor gehens da» vertrauen gegen die Stimmen der beiden B^ck>wcrdeftih» ver ausgesprochen, da» Verhalten der Beschwerdeführer ober «nißbil ligt. E» folgt« nichtöffentlich« Sitzung H SN««ev aus dem Leserkreis. 1 Eine Irreführung. Mau schreibt un»r Zu Len bevortft eh enden Neuwahlen der Betriebsräte erläßt Ver geschäftsfiihrend« Ausschuß Ler sozialdemokratischen gewerkschaft lichen Detriebsrätezentral« und de» Afa-Buude» «Inen gemein samen Aufruf, der nicht unwidersprochen bleiben darf. Danach sollen dies« Betriebsrat« «intreten für ,^>i« Durchführung der So zialisierung des Kohlenbergbaues*, für ,dle Kontrolle der Produk tion* und für ,Li« resilos« Zusammenfassung der Arbeiter mrd An gestellten in den Betrieben*, für Lie „Durchführung de» vollen Mitbestimmungsrecht» in allen Fragen der Wirtschaftsführung* und „für di« UÜberführung Ler kapitalistischen Prositwirtschaft in die sozialistisch« Gemeinwirtschaft.' Richtunggebend sollen hierfür n. a. sein die Beschlüsse de» ersten sozialdemokratischen Betrieb»- räte-Kongresses. Diese» bedeutet also nicht» mehr und nicht» weniger, al» Laß ersten, die Nät« zu politischen Zwecken mißbraucht werden sollen und zweitens, Laß Ler alt« mausetot« Marxismus mit seinen »cr- HSngnisvvllen Irrunr^n, Utopien und Phantasien auf» neue wie der aufleben soll. Für da» «rste Anliegen sind nicht Lie Dctrkbs- rät«, sondern einzig und allein Lie politischen Parteien und gegebe- nensall» di« wirtschaftspolitischen Organisationen zuständig. Und ist für da» zweite die Arbeitnehmerschaft denn noch nicht genügend durch dies« unsinnige Idee belogen und betrogen worden? Wie kann der groß« Teil der sozialdemokratischen Führer, welcher doch selbst nicht mehr an diesen Unsinn glaubt, «» znlassen, daß die hin ter ihm stehend« Arbeiter- und Angestelltenmaffe noch weit« angr- fchmirrt wird? Wenn der Kohlenbergbau nach brr marxistischen Ide« soziali siert wird, so sei nur auf zwei verhängnisvoll« Wirkungen hinge wiesen. Diese Sozialisierung läuft auf eine Verstaatlichung hin aus. Durch den Fviedensvertrag ist aber jeder Staatsbesitz an die Entente verpfändet. Wir lieferten dadurch unsern Kohlenvorrat in dir Händ« unserer Feind«. Auf eine weiter« Wirkung weist der Dezirksleiter Norhölzer de» sozialdemokratischen Mrtallarkxiter- vctbande» nach der „Metallarbeiterzritung* treffend hin, indem er sagt: „Die Bergleute wollen Lie Sozialisierung, «veil si« glauben, dadurch bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen; di« anderen wollen die Sozialisierung, weil sie der Ansicht sind, dadurch bil ligere Kohlen zu erhalten.* Ist diese schnurstracks entgegenstchrnde Fwecksesnmg des So zialismus schon sehr interessant, so kommt für Vie Festsetzung der Lohn- und Prrishöhe noch hinzu, was der linke-stehende Dr. R. Hilferding über die Sozialisierung auf der schon erwähnten Be- triebsrätctagung sagte, nämlich: „Solang« S», Soziallimv» «Wk ln Ser «nw« Wekt »e» nichts ist, solang« di« deutsch» Wtrnchast im G«trlrL» der Welt» Wirtschaft steht, solang« werden auch di« laptaUstischen Preloae» setz« ihr« Geltung brhalten, und «» ist «in« Utopb» — und «in« gefährlich« Utopie, w«il si« auf falsch« Wog« führt —, zu mein«», daß man durch ivgendw«lch« Ovganisationsform«» di« kapitalisti sch«» Prelogasetz« für irgend «in» «inz«ln» Zndustri« od«r «i» «in,«In«» Gebt«, aufheb«n kann.' Die Verwirklichung der Murriimu» auf der ganzen Welt und da» Ausscheiden der deutschen Wirtschaft au» d«r Weltwirtschaft wird di« jrtzig« und kommend« Menfcheng«n«ration kaum «rlobenz wi« di«s«» überhaupt nicht möglich sein wird. Wi« trotz dies«» offen vorliegenden Widersprüche noch solch» Forderungen erhoben werden können, und nicht nur dies» Arbeiter, sondern auch di» An- gestellt«» und Beamten der sozialdemokratischen Afa sich «in solch«» oh iw Widerspruch Vorsitzen lassen, da» bleibt «in ungelöste» Rätsel. Gegen die gefordert» „Kontrolle der Produktion' durch di« B«- trleborät» in den Betrieben wendet sich di» sozia.demokratisch« „Betri«b»rLtez«itunz*. Ei« schreibt u. a>: Di« Kontroll« d«r Pro- duktion sei „von unten herauf praktisch nur in der Form denkbar daß ein, über der Unternehmung stehend« Instanz von au»reichen der Sachkenntnis und mit gemeinwirtschafUtch«m Charakter mit der Prüfung der Beschwerden oder Bemerkung«» der Arbeitnehmer zu beauftragen Ft', der Schlichtungsausschuß könne sich «benfall» nicht damit beschäftigen. Dies« Aufgaben könnten höchsten» von allgemein wirtschaftlichen Organisationen, oder von weiter«» Wirt- schaft»st«ll«n übernommen werden» di« da» Gesamtintereff« übe» dem Etnzelintrresse zu schützen und d«n nötigen Ausgleich h«rb«i- zusiihren hätten. „Völlig abwegig und verhängnisvoll ist — so heißt «» wört lich weiter — aber die Propaganda, di« einen dir«kten Komps zwischen der Merksleitung und dem Betriebsrat um di« Prvdrck- tionskontroll« ford«rt. Er zerstört Li« «ntsprechend« Werksdis ziplin, lähmt und zerstört di« produktiv« Arbeit oder führt MM EyüdikaUsmus.' Zum Ueberfluß wird Liese» auch noch begründet mit dem Hin- wcl» auf dl« schwierig« Stellung leitender Angestellten. „Entweder sind sie Vertrauensleute der Unternehmung, werden entsprechend bezahlt und haben Aufstiegsmöglichkeiten oder sie sind Vertrauens leute großer Belegschaften, in welchem Fall« st» da» uneinge schränkte Vertrauen der Unternehmer oder Unterneymungsleitun» gen verlieren.* Wofür also solche Widersprüche und Irrungen? Wofür fordert man auch „die restlose Zusammenfassung Le» Arbeiter und Angestellten in den Betrieben', wenn nach demselben Aufruf jede» gemeinsam« Vorgehen bei den kommenden Betrieb»« röte wählen, mit andersgesinnten Arbeitnehmern und Gewerkschaf ten „unter allen Umständen auszuschließen* ist? Natürlich ist an gesichts «iner solchen Zerfahrenheit «ine reinlich« Scheidung Le« Geister bei Len Betriebe rätvwahlen erforderlich. Für die weiten Massen der nüchtern denkenden Angestellten und Arbeiter ist «» jetzt sogar dringend notwendig, gegen solche yuständ» «igen« selb ständige Wahlvorschläg« und Wahlen »inzuleitcn. Derselbe Widerspruch und dieselbe Irreführung zeigst sich auch bei dem verlangten Milibestimmungsrecht« in allen Fragen der Wirtschaftsführung. Denn was tun da di» Führer der radikalen Verbände, wie beispielsweise die de» unabhängigen Metallarbeiterv-vbandes? Zm Metallwirtfchaftsbund und im Eisrnbahnwirtschaftsbund versagten sie ihr« Mitarbeit^ uid zwar, trotzdem ihr Organ anerkennen muß, daß denselben große Rechte auf die.Kontrolle der Produktion und auf die Festsetzung der Preise «ingeräumt sind. Aber es geht nicht, über „Forderungen und Anträge stellen', wenn auch nichts mehr zu for- dcrn ist! Die sozialdemokratischen Betriebsräte sollte» daher bei ihren eigenen Führern mal gründlich nach Lem Rechten sehen, denn die haben da» Verlangte schon längst in der Tasche. Nur au» Man gel an Zivillourag« kann es bei ihnen an den Leistungen fehlen. Interessant ist auch, Laß sich der Aufruf in diesen Fragen auf bi« Beschlüsse de» «rsten sozialdemokratischen Betriebsräte-Kon- greffe» beruft, di« oll«», aber auch nicht» enthalten. Die „De- triodsrätepost' stellt« in ihrer November-Nummer fest, Laß dort di» Red« unL Resolution Wiffell, der rechtsgerichtrtrr Mehrheitssozia list ist, der aus dem Boden der Arbeitsgemeinschaft steht und u. a. ausfuhrte: ,Faß eben der Weg zu den Fleischtöpfen Aoonpten» noch sehr, sehr weit ist, und daß bei un» wir dürfen uns da keinerlei Illusionen hingeben — in Deutschland noch auf lange Zelt hinaus Schmalhans Küchenmeister bleiben wird', mit stürmischem Beifall und von der überwiegenden Mehrheit angenommen worden sei. Denselben stürmischen Beifall und dieselbe Annahm« der Entschlie ßung fand auf ter Tagung auch der linksgerichtete Unabhängig« Dr. Hilferding, der für revolutionäre Aktion ist und in feiner Red» und Resolution diese» zum Ausdruck brachte. UnL vom dritten im Bund« auf diesem Bstriebsräte-Konqrrß, vom Kommunisten Dvaidler, berichtet« die „Betriobsräte-Zeitung*, daß er auf d«r Tagung für den Bürgerkrieg «ingetreten sei. „Die Sozialisten sähen die Wirklichkeit falsch und feien Wirtschaftsfanattker'. Der Reichskongrcß hab« sich zwar von seinen Au», führungcn nicht beeinflussen lassen, ober „wenn ma» diesen packenden und blendenden Redner gehört hat, kann man be greifen, welchen gewaltigen EinLruck er auf «inen unreifen Hörer kreis, vor allem auf Jugendliche, Li« das Leben und di« Wesens- verschiodenheiten der Menschen nicht kennen, auszuüben vermag.' Also Lr«I verschieden« Seelen in einer Brust! Wie soll sich La di« Arbeitnehmerschaft bei den Betriebsräte» wählen znrechtfinden, wenn «in« derartig felsche und widerspruchs voll« Wahlparole hcrausg»geben wird? und was hat e» für «ine» Zweck, Lie Arbeitnehmerschaft so irr« zu führen, ihr erneut »nein- lösbare Wechsel auszustellen und im besonderen di« ureigensten wichtigen Aufgaben de» Betriebsrätegesetzes zu „sabotieren'?. Di» Arbeitnehmerschaft möge dieses bei den Wahle» berücksichtigen denn sie hat ihr Geschick selbst in der Handl Das Ralsel ter Villa Langenbach. - Roman von Matthias Blank. (Nachdruck verboten.) (39. Forlseizung.) Dies« Furcht verließ ihn nicht; dabei durste «r sich Els« von Mairai gegenüber nicht verraten. Was sollt« denn auch werden wenn jener Fremd« wirklich Bobby von Matrai gewesen sein sollte? Da wurde er aufgeschreckt: „Was fehlt dir heute, Ernst? Du sitzt mm schon «in paar Minuten da und hast dabei nur in» Leer« gestarrt. Du bist so still.' ,Xk» ist nichts.' „Hast du Aerger im Beruf? Schwere Ausgaben?' „Neinl Etwas Kopfschmerzen. Sonst nichts.' Er durfte nicht» sagen und hätte ihr seine eigen« Befürchtung so gerne anvertraut. Nach der Beschreibung war r» Bobby von Mairai gewesen. Aber was konnte er von dem Generalkonsul gewollt haben? Und wishalb war er an Lem verhängnisvollen Nachmittage gerade um di« kritische Stund« so verstört zurückgekommen?' „Dann wirst du viel Sahn« in den Kaffe« brkommen. Du sollst dich heut« früh schlafen legen, nicht «rst wieder in den juristi schen Verein gehen. Heut» ist doch ter Abend?' „Allerdings! Wie gut du La» weißt. Ich hätte Las vielleicht vergessen.' „Ich muß doch jeden Abend wissen» wo du bist.' Nein! Els« von Matrai könnt, von der Gefahr nicht, ahnen, tzt» d« Ltagtranwast befürcht«!» Li« «ußt« »jMichL »och nicht» von der Mordtat an Richard Längenbach? Li« plaudert« so ruhig wi« jeden Tag. ,-Schon wieder? Jetzt scharst du wieder dort an die Wand, an der doch nicht» zu sehen ist. Sag' es mir doch, wenn dich etwa» quält. Ich bin doch Leine Braut. Und als solch« hab« ich Loch «in Rocht, auch an Lein»» Sorgen teilzunehmen. Vielleicht kann ich diese verjagen?' Er lächelte „Ich weiß nichts.' „O weh! Dein Lächeln ist vrnrnglückt. Du hast kein Talent zum Schauspieler. Du hast dich zu diesem Lächeln stark zwingen müssen. Gesteh« «» mir zu!' „Ich weiß gar nicht» für dich.' „Darf ich dir glauben? Ernst, sieh doch, al» Braut will ich nicht nur die vergnügten Fest« mit dir feiern, nein, al» Braut will ich auch schon an deiner Arbeit und'an deinen Sorgen teil nehmen. Ich will mich ganz in dein Wesen «lnleben, war ja von «iner Frau auch verlangt wird. Da muß also dl« Braut schon be ginnen. lind sieh Loch, Ernst, ich denk« e» mir so hübsch, wenn du mir auch deine «rnsten Aufgaben anvertraust, und wenn ich dir dann mit einem guten Wort, vielleicht auch mit einer ganz leisen Zärtlichkeit etwa» von deinen trüben Gedanken abnohmen kann. Red, ich da nicht recht töricht?' „Nein, Els«! Gut, so gut!' Er dürft, nicht» sag«n; La, Br- russgeheimni» vkrschloß ihm di« Lippen; «r dürft« «» ihr nicht an vertrauen, er durfte mit ihr nicht besorgt darüber p'anb .n, wa» Bobby von Matrai erlebt haben mochte, und ob «r b n Gene ralkonsul g«w«sen war. UnL gemeinsam hätten si» r :s« D«- d«tk» wahrscheinlich abschüttesa können, den» wen« - h wirk ¬ lich dort gewesen war, so mußt« «r doch kein Mörder s«in. „Du meinst da» alle» so lieb. Und ich freue mich, daß du so bist.' Dann raffte «r sich auf und erzichlt« über das un- jene». Nu, von Bobby von Matrai sprachen si« nicht, und auch nicht von dem Tod« de» Generalkonsul» Längenbach, trotzdem dl« Tageszeitung«» darüber immer neu« Bericht« gebracht hatte», trotzdem auch Els» von Matra! davon wußte. E» «ar wi« «in« stumm» Verein barung, baß kein Wort davon fiel. Aber Doktor Ernst Friesen mußt« sich zwingen, um dem harmlosen Plaudern zu folgen, um immer gleich zu antworten, denn feinen aufgescheuchten Gedanken konnte «r nicht gebieten; si« behrrschten ihn, un- er mußt« ihnen g^en sein«» Wille» folgen. N«in, e» war Torheit von ihm; der Mörder mußt« Bobby von Matrai deshalb nicht sein! Aber dann hätte er sich doch melden können, Laß er dort war, daß ,r noch Len Lebenden verlasse» hatte! UnL sein« Erregung? Aber «» war doch noch der blutig» Daumenabdruck zurückgeblieben. Dev wär von dem Mörders D«r Daumenabdruck. Und der war doch gewiß nicht von ihm. ,Ich hab« natürlich deiner Weisung gefolgt und bereit» ein« Aufslellung aller Adressen gemacht, an di» wir dann unser» An» z«lgen schicken.' „Ja. Da, host du getan?' „Da, ist «in« lang« R,ih« geworden. So ost ich si» Lam» nachprllft«, mußt» ich stet» wieder di« Entdeckung machen, daß ich «inen Namen vergessen hatte, dann wieder «inen und immer «i^er. Ich trau« mich jetzt gar nicht mehr an da» Verzeichnt, h«ran.' Li« sagt« da, jy schelmische» Ton. S-rÜttzW, HUH .
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