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KWlWerWW »KL Mittwoch, den 1S. März 1921 74. Jahrg Nr. 63 AM» NM 4 DI« «eimftüNen-Derwall»»«. Der «ertchtsvollzieher des «mlsgerichtm. ist >el» le n er d. er t- f< n» ltt en> eS lkt d- ;it n- n» n« die de« it«r- '««» vev- >i«t« nder der Ion« für tt. ht n» e« -HI ie ist ln» !ie- er- >oi« rn- d-, er- ig- sei« che uf. ng den Bedingungen verlteigcrt werden. Fvrftel, am 14. März 1921. Ke der ilde ;er- cht. hen Bre der an- ich- den en- Schülerellern, sowie Freunde und Dünner der Schule werden hierdurch zur Besichtigung «lngeladen. — Di« Direktion »er Ober «ealschnle z» ««. hen» reite« lore» Handelsschule zu Schneeberg. Donnerstag, den 17. Mürz, vormittags 10 Uhr» findet im Landelsschulgebäud« die Entlassung -er abgehenden Schüler und Schülerinnen stall, zu deren Bejuch namens Les Schulvorstandes und des Lehrerkollegiums ergebenst «lnladet Prof. Orlopp, Dir. Barzahlung össenllich oerlleiqeri werden. Sine, den 15. März 1921. TtMeÜlaü * ^hallend die amMchen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaften Schwarzenberg und Zwickau, sowie der Staals- u. Städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Lartenstein, Johann georgenstadt, Löbnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von E. M. GSrlner, Aue, Erzgeb. Fernsprech - Anschlüsse: Aue 81, Lvhnih (Ami Aue) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 19. Drahtanschrift: Bolkssreund Aueerzgebirge. UZ st. >8- -n, >8- che >e- en rch ie- Slaall. Zeichenschule für Texlilinduslrie und Gewerbe uns Spihenklöppelmusterschule Schneeberg. Zu der Donnerstag, d«n 17. Mürz, vorm. 9 Uhr, pattflndendea anNafsnagsf«1« -DM ergebenst ein di« Lehrerschaft. Ober-Realschule Aue. Die Schülerzeichnungen find Mittwoch, den 18. Mörz, vorn l'Iags und nachmiltags und Donnerstag, den 17. März, millags im Zeichensaal der Ober-Realschule ö-fenllich ausgestellt. Freilag, den 18. ». M.» von vorm. 10 Ahr «m» sollen im Dafthof zn Langenberg 369 Stück Erlen, und Pappel-Klühe- 12-54 om stark) «8,92 km n « Efchen-Klotzer is—41 » - aufbereite« auf dem Grundstück vor der Leimställe, meistbietend und unter den vorher bekannt za geben» Der Verfasser setzt im Folgenden in längeren Ausführung, auseinander, daß im Kriegsfall« Irbes Boll in seinler Gesamth« den Krieg führe, und fährt dann fort: Donnerstag, den 17. Mürz 1921, vormittags 10 Uhr sollen im Dersteigerungsraum« de» Amtsgerichts ein Pollen Elekirische Bsdarfsarlikel wie 189Wotan-Lampen, 2Ampermeler, 1 Motor vorlage, 1 elektr. Ofen, 2 Negulierwiderpünde an» verschiedenes Material gegen sosortig« Reichsminister de« Innern Koch: Cs wäre eine verhängnisvolle Katastrophenpolitik, wenn das Gesetz nicht angenommen würde. Minister Dr. Simon«: So w'e die Weltlage Deutschland» äugen- blicklich ist, ist es leider unmöglich, diesen Gesetzentwurf, wie e, nöt g wäre, nur nach inncrpolitschcn Gesichtspunkten zu gestalten und zn beurteilen. tDi« LsLaMunM dauer» soM kstchk- , d«« !rve» Ziel, :au«n iehe« »nd« Klei- -rzrw und Ge hre^ ver» 1HD uhe« s LI« ur 8 vach- -richt Ein- rden, i hat I in -nl» Laß nnngsbestimumnaen gekommen, weil die Konferenz an der Reparation», frage schon gescheitert ist. Es war nun zu erwägen, ob der Nechts- bruch auch in der Entwassnungssrage zu einer Vergeltung sichren dürse. In manchen Kreisen in Deutschland glaubt man, daß wir jetzt nicht ,liehe zur weiteren Aussührun» des Friedensvcrtrages verPflichtot wären, eine Auffassung, die im Lande vielfach besteht, die ich aber vor 2 Tagen bereits hier im Auftrage der Reg'erung als nicht den Tatsachen entsprechend (II) gekennzeichnet habe. (Große Unruhe rechts.) Ich bin der Menung, daß die Rechtsstellung Deutschlands gegenwärtig sehr gut ist. Wenn wir sehen, welche Machinationen von polnischer Seite in der aberschlesischen Frage betrieben werden, dann haben wir alle Deranlas- sung, dafür zu sorgen, daß niemand den Vorwurf erheben kann, daß von unserer Seite irgend etwas geschaht, was dem Friedensvertrag wider spricht. Wir brauchen in der Entwaffnungsfrage nur das zu halten, was wir versprochen haben, nicht mehr. In einem Teile der deutschen Be völkerung herrscht die Auffassung, es stünde in dem Gesetzentwurf noch mehr. Das ist nicht der Fall. Ebensowenig bin ich der ileberzengnng, die in einem Teile unserer Bevölkerung herrscht, es stände In diesem Ge setzentwurf noch n-cht genug. In den „Sanktionen", die die Gegner in rechtswidriger Weise gegen uns verhängt haben, liegt kein Grund, daß ww Bayern gegenüber etwa den Rechststandpunkt verletzen. Das ist nicht der Fall. Wir bemühen uns, mtt Bayern eine Derständignng zn erreichen. Wir haben in dem Gesetzentwurf der legislatorischen NotwendigkeitRech. nung getragen. Die Frage der Auflösung der Einwohnerwehren greift unmittelbar ein in das deutsche Vcreinsgesstz. So lange die Nechts'age noch nicht geklärt ist, wollen wir uns auf Erörterungen nicht einlaffen. Der Entwurf greift unzweifelhaft ein in die bisherige leglslatori. sche Selbständigkeit der Länder. Das Ne'ch muß aber seine Zustän digkeit erweitern, da das Reich verantwortlich ist nach außen HI». Ich nehme an, daß das Gesetz mit Rücksicht auf seine Wichtigkeit einer Kommission überwiesen wird. Dann ist der Wunsch des Äe'chs- ministers des Innern, das Gesetz bis zum 18. d. M. zu verabschieden, unerfüllbar. Aber ich b'n der Ueberzengnng, daß wir damit keinen Der- stoß gegen den Fricdensvertrag begehen (II), sondern daß die uns ge währte Frist entsprechend verlängert werden wird. Abg. Hofmann-Kaiserslautern (Soz): Die Einwohnerwehren müs sen nach dem Friedensvertrage beseitigt werden. Gesch eht das nicht, dann ziehen wir uns den Vorwukf des schlechten Willens zu. Die Hal- tung Bayerns muß zur weiteren Besetzung deutschen Gebietes führen und die Gefahr der Loslösung der Rheinlande verstärken. (Große Un ruhe rechts. Lebhafter Be fall bei den Soz.) Die Entwaffnung in Bayer» u»d Ostpreußen. Berlin, 14. März. Die Entwaffnungsaktion in Bayern und Ost preußen beginnt am 29. März. Der Reichskommissar für die Entwaff nung wird gemeinsam mit dem Reichsminister de» Inner» fich zur DurchfüMng der EntMffKünst nach BSyern iinS Ostpreußen biy-bem München, 14. März. Die „München-Augsburger Abendzeitung- erklärt, daß Bayern dem Gesetz über die Entwaffnung der Selbstschutz organisationen rin ebenso feste» Niemals entgegesetzen werde, wie ste W dem Parise Diktat gegenüber getan habe. Dagegen verharr«» die sozia listischen und die sozialistisch-radikalen Blätter in Bauern auf de» Standpunkt der Entwaffnung der Einwohnerwehren und Ler schärfste« Opposition gegen die Regierung Kahr. . , München 14. März. Gestern haben in Bayern mehr al» 169 Protestversammlungen gegen da» neue Entwaffnungsqefetz statt gefunden. Es kam zu außerordentlich scharfen Angriffen auf di» Berliner Regierung und zur Aufforderung a» da» Minüsteriu» Kahr, Gewalt mit Gewalt zu erwidern. Schneeberger Sla-lpark. Versteigerung. Die diesjährig« Grasnuhung im Dr. Seilner-Par» soll Donnerstag, den 17. -. M.» vorm. 9 Uhr, an Ort und Stelle meistbietend und unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Schneeberg, am 13. März 1921. Der Stadlritt. / - > Mn Dettrag zur Schul-srage» Don^Generalsekretär Otto SpangenderA Ehemnitz. In den wenige Tage hinter uns liegenden Londoner Ver handlungen hatte der englische Ministerpräsident Lloyd George wieder erklärt, wie sein französischer Freund Poinoare schon früher auch, daß die Verpflichtung Deutschland« zur „Wiedergut machung' steh« und falle mit der Schuld Deutschlands am Krieg«. So ist es also unabweisbar« Pflicht, dieser Frage immer wird« nachzugehen und durch den Nachweis unserer Schuldlosigkeit «rr Kriege den Beimki» für die Hinfälligkeit de» gesamten Schandvev- trages von Versailles zu erbringen. Da es ja leider in Deutsch land immer noch Menschen gibt, die den Glauben an bi« alleinige Schuld Deutschländs am Kriege au» hier nicht näher zu erörternden Gründen nickt äufgeben wollen und damit dem Feinde unmittel bar in die Hänktz arbeiten, will ich heute «ine» neuen Beitrag au» amerikanischer Feder bringen, der mit seiner Bezugnahme auf die vielumstrittene Frage des „Einfalls in Belgien^ von besondere» Interesse sein dürft«. Ein in Amerika bekannter gelttmyrschrifb- steller, Phillip Francis, veröffentlicht in d«r New Korker Staat»- zeitung vom 13. Februar 1921 wörtlich folgende«: „In feiner absichtlich provozierenden und prahlerischen Re-4 gehalten am 5. Februar in Birmingham, behauptet Lloyd Georgs daß da» gesamt« deutsche Volk schuldig am Krieg« wäre und da her angehalten werden müßt«, zu bezahl«». ZusäMgemoeis« ver sichert« Lloyd Geovsse nochmals, daß England nur in den Krieg eingegriffen hätte zur Verteidigung des Vertrage» von 1830 (An- erkennung der Unabhängigkeit und Neutralität Belgien« durch die Großmächte. D.D.) Selbst «in notorischer Lügner sagt manchmal di« Wahrheit. Und daher unternehme ich es, die Angaben von Lloyd George zu prüfen in der Voraussetzung, daß er kein Lügner ist". v« .»r»e«dirgNch« wouetreond- mavni »euch MU vu-xadm« d« Lag« nach Sonn- und KelNag«-. we,»«»pr«I»> manaMch Mark 4.00 durch dir Austria-, Irr, IN» kau»; durch d>« Pc» bezogen vterlrllährUch Wark M.VV, monatlich Wark !02. «uzrlarnpr«!», im eimtoblalldrpr» d«r Naum drr Np. LolonriM, I.20MK., auswärts!.42 Mk., «UtzchUeb!. Sn- »,tarnst,uer, im amtlichen I»U nie halb« 3«ll» i-OV Wk., du Reklame!«!! dl« 2«U« 4.SO Wk. P»Mch«a-a»nt», Lelpzia Rr irre». ! «iizelieu-Rnnaz»« s»r dl« am RachmiNa, , Rummir dl» »ormitla^ 9 Uhr l» di» Lach stellen. Mn« »«wehr sllr dl« Ausnahme tar am oorzischrt»denen Ian, sowie an bestimm!« S««« »trt nicht «„«bin. auch nicht s», di. Richtig»« »« durch sh«». Ipach,r autt^^n« rlnjU,m- - Für Re»,-!- mumelmew Ungesandl« LchrisMch, »»«nimmt dl, SchrtsliUtu», KNne v«an!worluna. — Unt«dmchm>e«n dm chychäs!»- d«trt,d« d^rLnd«, »Nm «nsprLch,. Iadlun^mpe, und Konkurs o,Itm Rada«, al» »ich! «r^ndort. yauM,«scha»,»li«llm, tu ilu,. LLsMlh. Schumd«, und Schwärzend«,. Schwarzenberg. Slratzensperrung. Der rote Mühlenweg, enllang der roien Mühle, wird vom 16. d. M. ab auf eine Woche wegen Slroßenbauarbeilen gesperrt. Der Verkehr nach dem Stadtteil Neuwell wird über den Kammer weg, am Bezirksstifl vorbei, verwiesen. Schwarzenberg, am IS. März 1920. Der Aal -er Skadk. — Sladtbauamt. Schwarzenberg. Verkauf von Schuhwaren. Uns steht ein Posten Serren-, Burschen- und Damenschuhe zur Verfügung. Der Ver haus erfolgt an all« Einwohner Mittwoch, den 1« März, vorm. 8—1 Ahr, im Ernährungsamt. Die Schuhe werden nur gegen sofortig« Bezahlung abgegeben. Die Preise betragen: für Burschenichuh« 90 — Mk. - Kerrenschuhe 1LS.— - - Damenfchuhe 90.— und 110.— - Schwarzenberg, den 15. März 1921. Der Aal -er Stadl. — Ernährungsamt. Abg. Edler v. Brann (D.-N.): Es ist sonderbar, daß der Außen minister eine innerpolitische Maßnahme mit außenpolitischen Gründen belegt, während kurz vorher in London außenpolitische Fragen mit in- nerpolilischen Momenten behandelt wurden, wodurch cs in London zum Scheitern der Verhandlungen kommen mußte. Es ist völlig unverständ lich, daß außenpolitische Erwägungen für die Vorlage maßgebend sein sollen. Seinen Verpflichtungen hinsichtlich der Erfüllung der Artikel 177/78 des Versailler Vertrages ist Deutschland bereits durch das Aus- führnngsgesetz des Friedensv.'rtrages sn einwandfreier Wesse nachgekom men. Die Negierung hat nach der Beschlußfassung über das Gesetz im mer den Standpunkt vertreten, daß dadurch alles erfüllt worden ist, was verlangt wurde. Das Pariser Diktat hat in ganz Deutschland einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen. Er war so einmütig, daß er bis in die Reiben der Sozialdemokraten hineingmg. Die Verhandlungen in London gescheitert, damit ist auch für Deutschland dieses Diktat er ledigt. :r Haven hier keinerlei Verpflichtungen mehr. Gegenüber den Verletzungen des Verfasster Vertrags wollen wir keine Vergeltung üben; dazu fehlen uns die Mittel. Eine Vertragserfüllung kann aber nicht mehr verlangt werden, wenn dl« Geaner selbst de» Vertrag zerrls- sen haben. Deutschland macht sich durch se'n Schielen nach dem Aue- land nur vor der ganzen Welt verächtlich. Wir lehnen das Gesetz ab. „Isdoch in dem Sinne, wie von Lloyd Geary« angewendet, nämlich, daß das gesamte deutsche Volk bereit oder besser begierig gewesen ist, den Krieg zu beginnen, um Eroberungen zu machen» in diesem Sinn« gebraucht Lloyd George ein« offenkundig« Uw> Wahrheit. Und der Beweis, daß Lloyd Dror« lügt, kann in sein« Reden gefunden werdwr, bi« er während des Kriege» geyalt«» hat. Denn immer unH immer wtzeder erklärte er, baß « b« deutsch)- Kaiser gewesen ist und nicht bas deutsche Volk, welch«» den Krieg angezettelt Hecke, Laß «» -rr Kaiser un- die militärisch» «lique gewesen ist, welche b«n Krieg angefang«» hab«, vH« «w Vo'l zu fragen, und baß e, bi« einzig« Aufgab« -er Alliiertem aeiveftn ist den Kaiser Ku stürzen und das deutsche Volk »on .dieser autokratischen Negierung frei zu machen, von Ar NSLWLd'tt i- «rk» Auf Blatt 2 des hiesigen Vereinsregislers ist heut« der «ebetter- Luru- «»- Sporlveretu «it dem SIH« in Johanngeorgenstadt eingelragen worden. Vmlsgerikh« Johanngeorgenstadt, am 8 März 1921. Aue. Die Äundesleuer war bis 1S. März 1921 für das 1. Vierteljahr zu bezahlen. Mr erinnern an sofortige Mührung. Aue, den 15. März 1921. Der Na« -er Sta-k, Wiederaufbau un- Selbstschutz. Berlin, 14. März. Im Reichstag wurde heute der Haushalt -es Wiederaufbauministerium» beraten. - Abg. Wienbeck (Dnatl.): Der Wiederaufbau ist ein« so ge- wattig« wirtschaftliche Ausgabe, baß er von Deutschland allein nicht durchgesührt werden kann. Besondere Förderung verdienen di« Ausländsdeutschen. Die französische Propaganda behauptet, daß Zerstörungen nur durch Deutschland vorgenommen sind. Wir waren nicht di« ersten, die mtt Fliegerangriffen Städte heim- suchten. Die ersten Städte, die unter Fliegerangriffen litten, waren Freiburg und Karlsruhe. Wir waren auch nicht -ie ersten, die mit schweren Geschützen die Schützengräben unter Feuer nahmen. Der Wiederaufbau ist unmöglich ohne deutsche Techniker und ohne deutsche Oualitätsarbeiter, auch das Handwerk muß beteiligt werden. , Abg. Dauch (D. Vp.): Auf den Wiederaufbau der zevstörten Gebiete legen wir den größten Wert, wir müssen ihn mit unserer Arbeit und unserem Geld« betreiben. Wir müssen unseren Aus fuhrhandel steigern, sonst verhungert der vierte Teil unserer Be völkerung, und unsere Lebenshaltung sinkt auf den Stand von vor hundert Jahren herab. Staatssekretär Müller: Di« Aufgaben -- des Wiederaufbau ministeriums sind weder innen- noch außenpolitisch, sondern be stehen nur in der Durchführung des Fricdensvertrages. Das Ministerium hat «in vollständiges Neuland zu bearbeiten. Die Heranziehung der Fachorganisationen des Handwerkes und des Gewerbes ist nach Möglichkeit beabsichtigt, besonders bei den Sach- Leistungen aus dem Friedensvertrag. Zunächst ist jetzt aber eine Stockung in der Erteilung von Aufträgen einqetreten. Auch das Wiede rau fbauministcrium ist in Uebereinstimmung mit der Re gierung und dem deutsche» Volk stets bemüht gewesen, den Ge sichtspunkt des Wiederaufbaues von Nordfrankreich zu vertreten. Auf französischer Seite haben wir aber keine Spur von Entgegen kommen und Verständnis gefunden. In der ganzen Entschä- digungsfrag« stehen wir an der Mauer unserer beschränkten Neichs- finanzen. Für die Kolonialverwalrung ist jetzt noch «in ziemlich umfangreicher Apparat erforderlich, aber auch hier werden wir den einzelnen gebrauchen müssen. Es darf die Verwaltung al>er nicht versck-winden, schon um den Kolonialgedanken weiter zu tragen, denn wir hoffen doch immer noch, wieder einmal Kolonien zu besitzen. Der Haushaltplan für den Wiederaufbau wird genehmigt. Es folgt die Beratung über den Entwurf eines Gesetzes zur Durch, fllhrung der Artikel 177/178 de» Friedensvertrage». Reichsminister Dr. Simons: Außenpolitische Erwägungen haben die Regierung veranlaßt, einen Entwurf dieses Inhalts in dieser Zeit dem Hause vorzulcgen. Ich trage mit dem Minister des Innern die poli- tische Verantwortung. Artikel 177 des Fricd.nsvcrtragea bestimmt, daß die Unterrichtsanstalten, Universitäten, Kriegcrvercine, Sport- und Wandervereine, überhaupt Vereine jeglicher Art, sich mit keinen mili tärischen Dingen befassen dürfen. Nach Artikel 178 sind alle Mobilmach- ungsmaßnahmen untersagt. In keinem Falle dürfen bei Truppenteilen, Behörden oder Stäben Stämme für Ergänzungsformationen vor handen sein. Die Entente hat in ihrer Note vom 29. Januar 1921 ver langt, daß bis zum 1ö. März 1921 weitere gesetzliche Bestimmungen zur Ausführung der beiden Artikel erlassen werden. Dem entspEä t der vorgelcgte Gesetzentwurf. Da, Entwaffnungsgesetz war nicht vollständig misrrichend, um unsere Verpflichtungen au» dem Friedensverlrage zu erfüllen, und e» hat nicht verhindern können, daß die Alliierten un» wiederholt ein« weitere Tätigkeit in dieser Richtung vorwarfen. Durch dir Pariser Note vom 29. Januar sind die Alliierten auf die Äuflöftmgs- forderungen zurückgekommcn und haben uns eine Frist gestellt, b'nncn welcher Deutschland durch einen Gesetzentwurf die Auflösung ausspre chen soll. Diese Frist läuft mit dem morgigen Tage ab. Nun waren diese Pariser Beschlüsse oekanntlich zum Gegenstände einer Konferenz gemacht worden, zu der wir auch bereit» im Januar eingeladen wurden. An» dieser Einladung ging allerdings nicht klar hervor, welche Gegenstände I auf der Konferenz zur Sprache kommen würden, und in welcher Reihen- I°li» L» ist W L«L« kW Mr JeKMpya d"