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Erzgebirgischer Volksfreund : 10.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192103104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210310
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-03
- Tag 1921-03-10
-
Monat
1921-03
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.03.1921
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gsstrwg«». Vid« Uibrltin« «chnet «bei», bwvußt ob«» unbewußt, von vornh«r«in mit irgend «inem Begnadigungrakt. Ein von IustiMinist« Hr. Harnisch mitgeteilter Fall ist befand«» bezeich- nend hierfür. Ein« Frau «ar seit IVIS dreimal «egen Eigentum»- vergehen» verurteilt worden, jedreuml «iber unter «in« Amnestie «fallen. AHt ist fi« wiederum wegen gleichen Begehen» in Unter- suchung, ficht «er der weiteren Entwicklung der Ding« in der an- genehmen Erwartung abermaliger StrHfrech«it in Ruhe entgegen. Liech« gehört «» auL wenn Strafaufschubgesuche, etwa de« In- halt»: «Ich bitte um Strafaussetzung bi, zur nitchsten Be gnadigung' keine Seltenheit mehr sind. Der Landtag hat nun vor einigen Tagen beschlossen, daß die Regierung unverzüglich «in (besetz vorlegen soll, nach welchem a) politisch« Delikt« und damit zusammenhängende Straf- taten in «inem näher bezeichneten Umfange amnestiert, b) Ver merk« im Strafregister über die insoweit erfolgten Der- urt«tlung«n ««löscht und c) bei Einzelbegnadigungen diejenigen Fäll« besonder» berücksichtigt werden sollen, in denen der Täter unter d«m Druck« wirtschaftlich«« Verhältnisse und gewerkschaftlich«» Kampf« zur Linderung Ler Not ge- Ein weiterachender Antrag der Kommunisten ist abgelehnt. Er war gänzlich indiskutabel, da er auch Mord, Raub, Brandstif tung usw. in di« Amnestie «inschließen wollte. Es handelte sich bei ihm, um einen im bayerischen Landtage bei ähnlicher Gelegen- Helt gebrauchten Ausdruck anzuwenden, offenbar um «men ,^iten Ladenhüter au» der roten eigitationsschublade". Over vielmehr »un zwei solche Ladenhüter. Denn der kommunistische Antrag bc- stand au» zwei Teilen, di« sich gegenstttig zum Teil wieder aus hoben. Bezüglich de» angenomunmen Teiles der Anträge haben die bürgerlichen Parteien geltend gemacht, daß bei einer so ernsten un- unter Umstünden so gefährlichen Sache, wie «» di« Amnestie ist, zum mindesten nachgewiesen sein müsse, daß ein zwingendes Bedürfnis und »in« begründeter Anlaß für eine Amnestie und für Unzulänglichkeit der Einzelbognadigüng verlangt werden müsse. Ein solch« Nachweis ist ab« für keine der im Beschlusse de« Landtag«» aufgezählten Gruppen der zu amnestierenden De likte «bracht. Bezüglich der ersten dieser Gruppen (Hochverrat und Landesverrat) hat d« sächsische Iustizmtnister erklärt, daß für Sachsen — e» handelt sich hier weniger um die Inständigkeit des Reichegericht» — derartig» Untersuchungen kaum in Betracht kämen. Die zweit» Grupp« Straftaten im Zusammenhang mit den Kapp-Unruhen, ist voll und ganz durch die Reichsamnestie vom 4. August 1920 berücksichtigt. Die -ritt« betrifft drei bestimmt« Fäll« von Unruhen, di« wahllos und beliebig herausgegrisfen sind, zum Teil schon zwei Jahre zurückliegen und vor allem ohne j«x Unter lag« nach der Richtung geblieben sind, ob und welch« einzelnen Straftaten überhaupt für eine solch« Amnestie in Frage kommen könnten. Dio viert» Gruppe endlich will au«erechnet Lie öffent lichen Beleidigungen gegen Angehörig« der Reichswehr oder Ler LauLespoltzoi in Li« Amnestie ernbeziehen, also Lie öffentliche Be schimpfung von Personen, Lie nur auf den Befehl ihrer Vorgesetz ten gehandelt und — wie allgemein anerkannt — sich bei ihrer schweren und gefährlichen Pflichterfüllung takt- und maßvoll be nommen haben. Di« weit« im Beschlusse de» Landtages geforderten Strei- chungen im Strafregister dürsten einen Eingriff in die Reichsge- setzgebuna Larstellvn und daher landesgesetzlich nicht verordnet werden können. Schließlich fehlt es auch an jedem Anlaß, aus dir Regierung nochmals einen Druck dahin auszuüben, Laß bei Einzelbegnadigungen besonders Lie Frage der Not gewürdigt wird. Das ist eine Selbstverständlichkeit, ist von der Iustizverwalttmg, wie di« Usbersichten zeigen, stets beachtet worden, und wird nach der Erklärung des Iustizminist«» weiterhin beachtet werven. Au» dtesen Gründen haben die bürgerlichen Parteien geschlof fen gegen den ganzen Antrag gestimmt. Wird Las nunmehr zu er wartende Amnestiegesetz gleichwohl angenonrmen, so wird Lies nur «n weit«« Schritt auf dem Wege zur Schwächung der Staatsautorität und zur Beseitigung des Grundsatzes sein , < können: sttstitia fundamentum regnorum. Sperrung Ler oberschlefischvn Grenze. Breslau, 7. März. Auf Anordnung der interalliierten Kom mission ist di« oberschlesisch« Grenz« von Mittwoch morgens 8 Uhr an gesperrt. Der Chef des interalliierten Paßbureaüs in Oppeln ist ermächtigt, die Einreiseerlaubnis zu «teilen. Es empfiehlt sich, di« Einreiseerlaubnis telegraphisch zu beantragen. Das Visum wird von dem für den Wohnort des Desuchsteller» zuständigen französischen Konsulat «teilt. Dit Frage der Kriegsprozesst. Berlin, 8. März. Zn der Frag« der Kriegsbeschuldigten hat d« Oberreichsanwalt da» Verfahren gegen die auf der Probclist« der Alliierten stehenden 48 Personen unverzüglich eingeleitet, so weit da» auf Gvund de» vorhandenen Materials möglich war. In einzeln«« Fallen konnte Anklage erhoben werden, in anderen ist di« Untersuchung im Dange. In ein« Reih« weiter« Fälle man- gelt es noch an den nötigen Unterlagen. Die «rsten Hauptver handlungen sind in wenigen Wochen zu erwarten. Besprechungen in London und Brüssel haben ein Einverständnis darüber ergeben, daß diejenigen englisch«« und belgischen Zeugen, Lie dazu bereit find, vor dem Reichsgericht in Leipzig vernommen werden. Hin sichtlich der Zeugen, di« nicht dazu bereit sind, finden die Verneh mungen in England, brzw. Belgien statt. In England werden Vertret« d« deutschen Behörden Mitwirken, in Belgien ist das nach Log« der dortigen Gesetzgebung nicht angängig, doch werden dort deutsche Vertreter bei der Vernehmung zugegen sein. Mit Frankreich, wo gleichfalls formale Schwierigkeiten bestehen, ist es noch zu kein« Verständigung gekommen. Berlin, 8. März. Im Reichstag wurde bei der dritte,» Lesung Les Gesetzentwurf» zur Entlastung der Gerichte ein Antrag Leut- Hauß« (D. Bp.) d« die Zulassung der Frauen al» Schöffen und Geschwore-e wieder aus dem Gesetz streichen will, in namentlicher Abstimmung mit 18V gegen 146 Stimmen angenommen. Ange nommen wird ein* Entschließung, schleunigst «inen Gesetzent- roms einzubring-n, >d« den Frauen den Zugang zum Schöffen- und Geschworenenamt öffnet. Das Gesetz wird gegen Lie Stimmen der Unabhängigen und Kommunisten angenonrmen. I Oertttche Angelegenhetlen. I * Di« LandeSsynode wird ihre Verhandlungen Don nerstag, den 10. März, im StändehauS in Dresden wie der aufnehmen. Di« Tagung wird voraussichtlich nur drei Tage umfassen und sich in der Hauptsache mit der Ver abschiedung deS «irchenbeamten-Gesetzes und der Erledi gung einer Anzahl Petitionen wegen der Konfirmation * Zur Frage deS Religionsunterrichts in den Volks schulen. Das Kultusministerium erläßt eine Verordnung über Verteilung von Religionsunterricht innerhalb des Gesamtunterrichts und sagt darin: Soweit der Unterricht auf der Unterstufe der Volksschule als Gesamtunterricht erteilt wird, kann auch der Religionsunterricht innerhalb dieses Unterricht- erteilt und demgemäß von Einstellung besonderer Reltgtonsstunden in den Stundenplan abge sehen werden. Es bedarf in diesem Falle für die Klassen der Unterstuft nicht der Einstellung von Hilfskräften zur Erteilung deS Religionsunterricht-. * Einreichung der Lohn» und Gehaltslisten. Wie uns das Finanzamt mitteilt, hat die Einreichung der Lohn- Vinn Hafk Zustimmung. Zwischenrufe auf -er äußersten Linken.) B« s welch« r se Les OsK, Les 1W 2 weiß: feine, hin bloß über die Schuld am Kriege, sondern auch über -a» Diktat Versailler Friedens. (Stürmischer, langandauernder Beifall.) Ge- Ur- Ler aus gin> Meine Damen und H«rr«nl Di« London« Dechandlungen abgebrochen. Unser« Delegation ist auf Lem Rückweg. Ich d« Meinung, Laß in «in« Erörterung d«r in London g«führ- Verhandlungiu «rst nach der Rückkehr unsere» Herrn Außen- sinL bin trn Rrichsregkrung und uns«« Ler Gefahr. Deutschland will Uns«« Erwerbslosen, unser« Kleinrentner können wir zu- zrrgrundt gehen lassen. Was d« j «al» »ad den ablehnenden Standpunkt L« Delegation. Auch dort trotzt man «Nb wivd zahlen, was möglich ist. Kriegsopfer, uns«re Arbeit« und gunsten d«r Alliierten nicht ganz Richtung feststcht, -daß die Aufbürdung der Schuld ausschließlich auf Lie deutschen Schultern nicht bloß «in» Verkennung, sondern eine Kränkung Ler Herren Iswolski und Poincare, «i« auch ge wisser «nglischer Staatsmänner bedeutet. (Sehr gut! — Beifall.) Auch ich überlasse das Urteil L« Geschichte. Ich Lin ab« ser Meinung, Laß die Geschichte ihr Urteil abzugeben haben wird, nicht Minister» Simon, eingetreten werden kann. Ab« zu ein« Maß- nähme, welche die Alliierten beschlossen und bereit, in Wirksamkeit gesetzt haben, glaube ich verpflichtet zu sein, Stellring zu nehmen, namentlich zu den Sanktionen. Ich beginne damit, daß ich dieses Wort in das richtig« deutsche übersetze: es sind »icht» ant«k» al, Gewalttat«. (Lebhaftes Gchr richtig!) Di« ehrwürdigen Be griffe de» Richt, hab«« «lt solchen Akk« nicht, zu tum (Gehr wahr!) Es gibt keinen Rechtsboden für die militärischen Maß- nahmen, welche Lie alliierten Regierungen jetzt «ingeleitet haben, um einseitig gefordert« Leistungen von uns zu «zwingen. (Löb- Haftes Sehr richtig!) Den Protesten, die Ler Herr Außenminister Simons schon in London erhoben hat, schließe ich mich namens der deutschen Regierung und namens de, deutschen Volk«, an. (Leb hafter Beifall.) Der Rechtsbeuch «scheint um so schlimmer, wenn er verdeckt wird Lurch Lie Namen der Staatsmänner Ler siegreichen Brächte und wenn er sich richtet gegen «in Volk, dem «an j«d«, Gewehr genoprmen hat, um sich gegen dl« Gewalt zu wehren. (Leb- M v» iUNk — d! Ab« Präsident L«m kommunistisch«» Abgeordneten Rmnmt zur „Ich kann Ihn« nur antworten, ^-«r, v»vgib ih»M dm« si» «iss«» nicht »a» fi« tun.' um s o! Paul R Noch ein Wort zur Schuldfrag». Unser Außenminister Dr. Simon» hat in London an Lie schichte appelliert. Ich glaube feststellen zu dürfen, daß da» teil schon heute feststeht (Gehr richtig!), daß es jedenfalls tn nun auch kommen mag, wir müssen e, gemeinsam tragen. Di« Ablehnung lag im allgemeinen Inteieffc. Die Leidenszeit müsse verkürzt werden, st» Lars nicht auf weitere Geschlechter als ein zige» Erbe übertragen werden. Jetzt aber, wo der Feind wieder an di« Tore klopft, müsse» wir gegen diesen einig sein, was un, auch im Innern trennt. Jetzt heißt es, alle Kraft g gen die große Ge fahr von außen zu wenden. Dsran haben nicht nur die Besitzen den, sondern auch di« Besitzlosen Kas größte Interesse. Jetzt hat da« deutsche Volk zu zeigen, Laß es ein Kulturvolk ist, da» seine geschichtliche Mission trotz alledem erfüllen wird. Dazu sei es vor allem einig." Die Rede Les Präsidenten wurde von der großen Mehrheit b«, House» mit stürmischem Beifall ausgenommen. Die Kommu- nisten unterbrachen Len Präsidenten mehrfach während seiner Rede und vttlangkn forHesttzt zur Geschäftsordnung zu sprechen. In den daraissfolgenden tumultartigen Ausei:mndcrsctzu'.'gen rief der Dieser Rechtsbruch wird auch dadurch nicht gemildert, Laß «r al, Drohung bereit» in Lem Moment angekündigt ist, wo die Entent« in Len Pariser Beschlüssen ihr« unmöglichen Forderungen «m da, deutsch« Volk formuliert«. Wir haben nun zum wenigsten in die sen Wochen gelernt, daß ans Lies« von Len alliierten Regierungen beliebten Art webe» «im Regelung der europäische» Verhältnisse, «och el« Herstellung de, Friede«, möglich ist. Glauben wirklich di« alliierten Staatsmänner, Laß auf Liest Weist eine geordnete Regelung in L« europäischen Wirrnis eingeführt werden kann? Da, ist unmöglich. E» muß an Li« Stelle der Gewalt trete« der ehrliche Wille, Lie Weltgemeinschaft Le, guten Willen». (Zuruf links: Kapitalisten!) Wir find bereit gewesen, zu unserem Test dies» Weltgemeinschaft Le, guten Willens zu bestätig««. Wir haben un, nicht geweigert, aus dem Verlust L« Kriege» Lie notwendigen Folgen zu ziehen und auf uns zu nehmen. Wir sind un» auch völlig klar darüber, Laß Lei Lem Wiederaufbau Ler Welt wir die schwersten Lotsten zu tragen haben würden. Wir haben un» auch redlich bemüht, un sere Gegner zu überzeugen von Len Grenzen L«r Leistungsfähig- keit, Lie un« gesteckt sind. Jetzt und zunächst haben wir Len Tatsache» tu dl« Augen zu schauen, die Lurch Lie Verwirklichung der Sanktionen über bas Leutsche Volk hereingebrochen find. Es beginnt für Las deutsche Volk, La» so unendlich vieles während Le« Krieges un- seit seiner Beendigung Lurchzumachen hatte, abermals «in« schwer« Zeit. Ich habe Las ««trauen zu« d«utschen Volke. (Lebhaft« Beifall.) Dor allem aber gebeten wir in diesem Augenblick Ler Teil« unseres deutschen Vaterlandes, di« wir mit heißer Li«be umfassen, Li« zu- nächst von L«n Maßnahmen Ler Alliierten betroffen werden. E« war herzerheben- für un» und ist wiederholt hier zum Ausdruck gekommen, wahrzunehmen, welch« Geist in Lon bedrohten Ge bieten herrscht. Der G«ist der Entschlossenheit, dar schwerst« Los auf sich zu nehmen, wenn es gilt, Lem deutschen Vaterland« treu zu bleiben. Wir danken unseren Mitbrüdern in Len bedrohten Gebieten für Liese» Zeugnis vaterländischer Gesinnung. Wir kön nen ihnen nur unsernstit» versprechen alles zu tun, was möglich ist, um ihr« schwere Lag« zu mildern. (Lebhafte Zustimmung.) Eine Kundgebung des Lan-lages. Vor Eintritt in Lie Tagesordnung Ler Dienstagsitzung Landtages gab Präsident Fräßdorf imt« Zustimmung Les gesam- ten Landtage» mit Ausnahme d« Kommimisten folgend« SrklS- rvng ab: „Meine Dam«, und Herren! Sie wissen, wir die Verhandlun gen in London endeten und was nun -ein deutschen Volk« b»vor- steht. Di« Schrecknisse weiterer Besetzung werden un» nicht «spart bleiben »nd -ennoch konnte man Deutschland zu außerordentlichem nicht verpflichten. Selbst tn den zu besetzen-«« Geboten teilt man iit Di« englischen Arbeit« für di« Sanktionen! London, 8. März. Auslassungen im „Labour Leader" lassen keine Hoffnung aufkommen, Laß Lie englischen GewvMchoften yn ein« Aktion gegen Li« Besetzung und gegen Li« Sanktionen terl- nvftnen werden. Die Gewalttat. Berit», 8. März. In d«r h«utia«n Sitzung de» R«ich,rog«, nahm Reichskanzler Fehrenbach da» Wort zu fotzend«, Erkürung: ?!! 4 Ja! Verdau Johl Mvi un sot ass. mißlich Sach« Slngebv an o. G Del Berlin, all« At geleitet, sucht P Angebo an die (' Di« neu« ZÄlgrenz«. London, 8. März. Briand hat dem Reuterbuveau mitgeteilt, baß das neue gollvegrm» im besetzten Gebiet am Donnerstag m Kraft treten werde. Englische Kanonenboot« bet Düsseldorf. Düsseldorf, 8. März. Aus Lem Rhein bei Düsseldorf find vier englisch« Kanonenboot« eingetroffen, di« ihre Geschütz« aus di« Stadt gerichtet haben. Ei» „UebergangszustanL*. Köln, 8. März. „Reut«" gibt in der holländischen Presse Dienstag früh rin Kommentar zu Lem London« Resultat, in dem es heißt: Di« Abreise der Deutschen unterbricht Li« Einleitung zu neuen Verhandlungen, dennoch müssen dies« kommen und sie in ab- schbarer Zeit herboizufüchren, müssen die Alliierten bestrebt sein. Die englische Regierung betrachtet di« Besetzung rechtsrheinischer Industriestädte uur al» einen UebevgangszustanL. Dl« ZuumgsmaßmchmEA, Loudon, 8. März. Lloyd George sagte im Unterhaus: Di« neu besetzten Städte seien Lie Hauptzentrale «ine» äußerst wichtigen Zn- Lusiriebezirkes. Er betonte sodann di« Vorteil« -« wirtschaftlichen Maßnahmen, Li« « bei weitem vorziehe, das wäre di« Einziehung von V0 Prozent -er deutschen Waren, -ie tn -i« interalliierten Län der exportiert werden. Das Parlament werde sich darüber noch auszusprechen haben. Di« Neutralen würden davon unterrichtet werden, -aß Ler springende Punkt für di« Regelung de» ganzen Verfahrens di« Herkunft Ler Ware sei. Di« Neutralen wüßten da bei, «voran st« sich zu halten hätten und dürste» sich «icht darüber beklagen, Laß nm» sich ungerecht behandele. (Das heißt mit anderen Worten, daß die Neutralen von England genau wieder derselben Handelskontroll« unterworfen werden wi« währen- Les Kriege». Schrift!.) i Noch kein Friede mtt Amerika? Newyork, 8. März. Nach ein« Meldung de» „United Tele- graph* hat Harding erklärt, Laß sein Plan, mit Deutschland Frieden zu schließen, Lurch di« Krisis m der Mderyutmachungssrage durch- kreuzt worden sei. Er ist Ler Ansicht, Laß die Annahme der Reso lution Knox in Lom Augenblick, tn dem die Alliierten gegen Deutsch land mobil machen, um dadurch Lie Annahme der Reparationsforde rungen zu erzwingen, al» Affront gegen bi« Alliierten betrachtet werden könne. jü gesackt. Su stickt z» juno« mit Sa Dt« Abreise der deutsch« Delegation. London, 8. März. Die deutsche Delegation hat London um 2 Uhr nachmittag» im Sonderzuge verlassen. Zur Verabschiedung war auf dem Bahnhofe Ler Leutsche Botschafter mit Lem Botschafts- Personal anwesend. Di« Abreise vollzog sich fast unbemerkt, ohn« daß er zu Störungen gekommen wäre. Berlin, 8. Dätrz. Reichsminister Dr. Simon» trifft morgen nachmittag S Uhr in Berlin «in. Besprechung der Reichsvegtenmg. Brrttn, 8. März. Das R«ich-!kabu«tt hält beute nachmittag eine Desprechungmit Sachverständigen au» Lom besetzten Gebiete ab. Berlin, 8. März. Dre Botschafter in London und Pari» sowie der Gesandt« in Brüssel sind nach Berlin berufen worden. Vnyemw SkSbutzG Münch«, 8. März. Im Staat»hau»halt»au»schuß gab tn An wesenheit Ler Regierung Ministerpräsident Dr. ». «M «in« Er klärung ob, in der «, u. a. heißt: Da» deutsch« Volk hatte im Be- wußtsein seiner Ehr« und sein«. Recht» es abgel«hnt, zur eigenen, von Unwahrheiten und Haß ersonnenen DersÜavung seine Unter- schrift zu geben Di« Armut wollten und «voll«» wir auf uns neh- men, Unfreiheit und Sklaverei niemal». (Bravo!) Da» Vorgehen L« Gegner bedeute neu« Gewalt, neuen Druck un- neue Gefahren wirtschaftlicher, ideeller, physischer und seelisch« Art. Bei Ler Ge sinnung unserer Gegner wußten wir, daß Lie, so kommen würde. Indem wir in LonLon nein sagten^ waren wir zugleich, und allen voran di« bayerischen Brüder link» und recht, de, deutschen «Hein», welche Lie neue Gewalt am unmittelbarsten trifft, «»tschlofle», all» Folgen aus uns zu nehme». Zn diesem Entschluß «ollen wir Lie Reihen noch enger schließen überall im deutschen Vaterland und über alle Grenzen hinweg, welche Lie Gegner auszurichten ver suchen. Nicht» kam» un, trennen, kein« Rot «ud Gefahr. Ie stär- ker Ler Druck, desto enger Lie Reihen. Nicht für Macht und Reich tum gilt unsere Abwehr, sondern für die Freiheit und für das Vaterland als Träger und Unterpfand dessen, was uns heilig ist, und was wir als heilig und in Ehren aus unser« Kind« vererben wollen. In Lieser Eimgkeit und in Lieser Lieb« zu unserem Volke und zu unserem engcnm und weiteren Vaterland« und zu Lon Ideen, welche si« ver,Lopern, werden wir stark bleiben. Hieran wird feindlicher Uebermut un- alle», wo» «r «sinnen mag, zu schanden werden. Sin schwere» deutsche» Versäumnis. Berti», S. März. Die „Dtsch. Tageszig." berichtet, daß nur schwer« Versäumnisse von deutscher Seite Lloyd George in die Lage versetzt haben, Lie Versaill« Lüg« von der alleinigen Kriegs schuld Deutschlands noch einmal aufzuwerfen. Wär« rechtzeitig mit allen Mitteln für die Bekanntmachung d«r Krieqstteibercieu Entente gesorgt worden, so hätte niemals Ler Frieden von 9 «saille» auf der Lüge der deutschen Kriegsschuld ausgobaut wcr- i.n können. Da» Blatt berichtet: Auf Veranlassuna Ler Ober en Heeresleitung sollt« im Frühjahr 1918 «in groß« Aufklärung«. rldznG «öffnet werden. Alles war vorbereitet; Urkundensamm. Zungen, VilderneMfentlichnngen usw. wann in Auslagen von oielen Hunderttausend«:» gedruckt und versandLereit. Da wurde auf Veranlassung einer Berliner Stell«. deren sich zum ewigen Schaden Le» deutschen DoUre «in« Persönlichkeit bemächtigt hatte, di« später auch bei den Revolutionsbehörden genau ebenso out wie rmtrr der kaiserlichen Regierung zu ihrem Vorteile zu kommen wußte, Li« Herausgabe des gesamten Anklagestofsts hintertrieben. Dit Schriften wanderten in Lie Keller der Behörden, Lie sie zu verbreiten Gelegenheit gchabt hätten, und später wurden Millio- nenwrrt« allein an Material un- Druckschriften «ingestampst. Al» Grund gab der Verantwortliche an, di« Veröffentlichung würde die Engländer gegen uns «och mehr erbittern (!) Ist ohnedies die Zurückhaltung und Vernichtung Les deut schen Anklagematerials schon eine unverantwortliche Tat gewesen, so steigert sie sich dadurch vollends zu Verbrechen, daß «ich Li« aesamten Zusammenstellungen über die Mißhandlungen deutscher Kriegegefammn« im Feiudeslanke bei dies« Gelegenheit von der- selben Stelle vernichtet (!) worden sind. Sie enthielt amtliche und beschworene Ergebnisse, angesichts deren selbst englische Un verfrorenheit es kaum wagen wiird«, deutsche Offizier« un- Mann schaft«« wegen Mißhandlung gefangener England« vor Gericht zu fordern, winn nicht mindesten» gleichz»itio -i« scheußlichen, von Engländern an den gefangenen Söhnen unsere? Volke« begange nen Verbrechen eben saus zur Aburteilung kämen. es 4wu Au
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