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kUeWWAWM Sonnabend, den S. März 1921 74. Jahrg Nr. 54 Kundesleuer Aue Der «al -er Stadt. Neuslädlel Der Nat der Stadt. — Ortskohienstrlle. — Schwarzenberg, am 21. Februar 1921. Di« Siadkoerordnele» (V S.) gez. G. Rössel, Vorfl. Zufaystener vom reichsfksuerfrele» Einkommensleil. NenftS-lel, am 2l. Februar 1921. Der Sta-trat. (V.S) gez. vr. Richler, Bürqermeisier. Dao nachstehende Ortsgesetz durch die Kreishauplmannschast am 26. Februar 1921 genehmigt, -ringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis- Aenstüdlel, am 28. Februar 1921. Der Sla-lral. Orlsgesetz über eine Zusatzsteuer vom reichssleusrsreken Mnkommsnskelk. Mit Wirkung vom 1. April 1920 an wird auf Grund von Z 30 des Landessteuergesshes und -er Verordnung des Reichssinanzministers vom 28. Mai 1920 über die Besteuerung des reichssteuerireien Einkommens durch die Gemeinden gemäß den Bestimmungen in 8 59 a dis k des Gemeinüesteuergesetzes in der Fassung des sächsischen Dollzugsgesetzes zum Landessteuergesetz vom 12. August 1920 von dem steuerfreien Einkommensleil eine Sleuer von denjenigen Sleuerpflichligen erhoben, bet deren Veranlagung ein steuerfreier Einkommensteil von nicht mehr als 1500 Mk. berücksichtigt wird. Die Sleuer wird nach den in 8 SO des Landessteuergesetzes vorgesehenen Köchslfötzeo erhob« aber nur dann, wenn das steuerbare Einkommen des Steuerpflichtigen 3000 Mark übersteigt. P« .*r»e<dlr«llch« «,I»Iro»b» »«glich »u der log« »Ich Sonn, und g«IUae«n. »«,U»»pr«I»> monaINch Mord 4.00 durch dl, r lr« »n, «»»»! durch dl, Post d^og« olMilllchrtl» Mord Ist SV. «onoUlch Mark 4.S0. «n»«>unU»r,l»> l» Umlodlalld,,lr»i d« Mm» dm Up. SoIon«>z«U, i.ov Md., au,w«rl,t.42M«., ^ntchllebl. Ln- »loenstru», lm onilltchrn T«ll dl» doll», IUI, S.0U Md., t» RUUamilM »t, 3,11« 4.S0 Md. I P»stlch«r-N»at», V^pzl» Vr irML Schwarzenberg. Karkosseloerkaus am Sonnaben-, -en S. MSrz 1921» vorm. »-1 Uhr» im Malzhaus gegen Vorlegung der Markenlaschen. Ausgegeben wir- jedes Quantum. — Der Preis beträgt sür den Zentner 50— Mk. — DK Kartoffeln werden nur gegen sosorlige Bezahlung abgegeben. Dte Gelder werden vorher im Ernährung», amt - Eladlhaus l - kassiert. Schwarzenberg» den 3. März 1921.Der Rat »er Sta-t. — Ernährungsamt. Nach Punkt 25 des VN. Nachtrags zur Gemeindesteoerordnnng der Stadt Aue vom 15. De zember 1920 sind sür jeden in der Stadt Aue gehaltenen Lund vom 1. Januar 1921 ad jährlich 60 Mk. Steuer zu zahlen. Für jeden we teren Kund desselben Kaushalles, gleichviel, ob er von dessen Vorstand oder von seinen Angehörigen oder von seinen Dienstpersonen gehalten wird, beträgt die Sleuer 150 Mk. Für die Zeit vom 1. Januar bis St. Mlirz 192t sind demnach 1S Wü. bezw. »7.29 Mk. Lundesteuer an unsere Stadlhauptkasse, Stadthaus, Zimmer 25, bis spätestens zum 15. Würz 1921 zu bezahlen. Aue, den 3. März 1921. ftlr dl« o» Pochmstlog Mchchnm», rluinn» dl, oormMa,, » u»r k, d« La«pio«!am»- st,st«. Sin, »«wahr f«, »>, «ulnah», dm «loü>o« «m oorgelchrltdmm Ton» <m bestlmmlm Slist« wird nlchl g«»«l>ea, «och alchl t«, dl« Mchll^l dm dunst ym«. IprMb« oulg,g,b»,n A^<ig»o. -FltrMckgodeuoomloo,» ,1n««la»dlm SchUIlstüch, Ibmolmuu dl, SchrlllleUnn« d»lo» Deionlwmluno. — Uulmbr^uop«» dm S^chäM» dMrlrbm d^ründm «nlprilch«. L«l 3»HIune»«r^>, »,d konlw» n«Um NoboN« al» nlchl omUndoa. Hanpl»«lchäU»ft«ü»» st, »lu«, völmlst. Schnmdmp «st Schwarzenberg. * schaltend die amMchen Vekannrmachungen der Amlshauplmannschaflen Schwarzenberg und Zwickau, sowie der SlaalS' u. Skädlischen Behörden in Aue, Grünhaln, Larlenstein, Iohann- georgensladt, Löbnitz, Neustädiel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von E. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. Fernsprech - Mschlüjje: Aue 81, Löbnitz (Ami Aue) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 19. Lrahlanschnst: Volkssreunb Aueerzgedirge. Schwarzenberg. Lrennslosse. Die Stadt hält ein reichliches Lager an Holz tn gesagtem und ofenfertig«» Zustands. T«^ «cht ostfriesischen Brenntorf a Zentner 18,75 Mark, Flakkörb« Las Stück 1 Maa. Die Abgabe erfolgt an jedermann in jeder Menge gegen Kasse. Außerdem gibt Lie Stadt aus ihrem Notstandslager, soweit Ler Dorvat r^Hk, a» Kranke Bedürftige und alt« Loute Kohlen und Briketts gegen Kaffe ab. Preis für Kohlen 19.— Alark, Preis für Briketts 13.— Mark. Meldung und Bezahlung in der Ortskohlonstelle täglich von 8—1 Uhr. Das Ultimatum. Berlin, 3. März. Der deutsche Bericht Wer Lie heutige Sitzung der Londoner Konferenz lautet: Di« Atzung fand um 12 Uhr mittags im St.-Iames-Palast statt. Lloyd George ergriff sofort das Wort. In längerer Rod« führte er aus, daß die Vorschläge einen Angriff gegen Len Grundgedanken des Versailler Friodsnsvertrages darstellten. Es läge durchaus nicht in der Absicht der Allierten, Deutschland zu unterdrücken; im Gegenteil, diese seien davon überzeugt, daß ein freie», zufriedenes und blühendes Deutschland eine notwendig« Vorbedingung für Len Frieden und das Wohlergehen Europas sei. Deutschland habe im Friodensvertrag« seine Verantwort lichkeit für Len Krieg anerkannt und- habe deshalb für die Kriegsschäden Reparation zu leisten. Es sei bereits ein weitgehendes Entgegenkommen der Alliierten, daß sie tm Degen- satz zu dem Frankfurter Friodensvertrag« von 1871 auf den Ersatz sämtlicher Kriegslasten verzichtet hätten. Er sei der Meinung, daß das deutsche Volk noch nicht genügend den Umfang der Zerstörun gen würdige, die durch Len von dem kaiserlichen Dentschläüd her aufbeschworenen Krieg verursacht worden seien. Er müsse fest stellen, daß die deutschen Gegenvorschläge als Grundlage für «in« Besprechung oder Prüfung völlig ungeeignet seien; im Gegenteil «ine Beleidigung und H eraussorderung der Alliier ten seien. Berücksichtige man, Laß Deutschland im übrigen schon in vielfacher Hinsicht den Friodensvertrag von Dersailles verletzt habe, so müsse man zu der Folgerung kommen, daß die deutsche Negierung ihren Verpflichtungen nicht Nachkommen wolle, oder, was noch schlimmer sei, die Kraft nicht habe, ihren Wil len durchzusetzen. Angesichts Lieser Sachlage habe er namens der Allierten Li« deutsche Negierung mifgeforLert, bis Montag Mitteilung zu machen, ob sie die Pariser Beschlüsse annehme, oder Gegenvorschläge zu unterbreiten, Lie eine gleichwertige Ausführung der aus dem Friodensvertrag Deutschland obliegenden Verpflichtungen sicher stellen. Andererseits würden 1. Duisburg, Ruhrort and Düsseldorf sofort bd- - setzt werden, t. Lie Alliierten von ihren Parlamenten Lie Genehmigung ein- holen, von jeder Zahlung für Waren aus deutschen Lieferun gen einen prozentualen Abzug für Repara tion sz wecke einzubehalten, 3. die an Ler Westgrcnze einzehenLen Zölle unter Aufrecht erhaltung Les deutschen Zolltarifs beschlagnahmt und ein« neue Zollgrenze am Rhein errichtet werden, von wel cher nach den Festsetzungen der Interalliirten Rheinlandkom- mission Export- und Importzölle erhoben werden. Lloyd Georg« schloß seine Rede mit der Frage, ob Dr. Ei- mons gleich eine Antwort geben wolle oder «ine neue Sitzung heute nachmittag vorzieh«. Reichsminister Dr. Simon» entgegnet«, die Rode Les Herrn Lloyd Georg« würde mit der Sorg- falt geprüft werden, die ihrem Umfange und ihrer Bedeutung ent- spreche. Die Delegation werde die Antwort bis Montag mit tag erteilen. Im übrigen legt« Dr. Simons dagegen Verwahrung «in, daß Herr Lloyd George die Absicht der deutschen Regierung unrichtig beurteile und betonte, daß für die von den Alliierten ongedrohten Zwangsmaßnahmen nach Ansicht der deut schen Regierung keinerlei Anlaß vorliege. Da» deutsche Kabinett hat heute abend dies« Mitteilung pn Nerntnis genommen, wird einen eingehenderen Bericht Simons abwartei« und morgen Lazu Stellung nehmen. Berlin, 3. März. Der Reichskanzler hat die Reichsmini, ster aufge'ordert, in den nächsten Tagen Berlin nicht zu verlas, fen, da die politische Gesamtlage die Anwesenheit aller KÄffnettsmitglieder in Berlin erforderlich mache. Der Ausschuß für Auswärtiges soll sofort zusammentreten, fall» in London eine Krisis oder eia Abbruch der Verhandlung«» elntritt. G Santiago de Chile, 3. März. Die chilenische Negierung hat endgültig die Forderung der A liierten abgelehnt, das deutsche Ei- gcntum in DHile beschlagnahmen zu lassen. Die unerträglichen Vssakungskoste«. Köln, 3. März. Die Desatzungsbehörde hat die Errichtung von Baracken für 200 Unteroffiziers- und Mannschaftsfamilien inner halb dreier Monat«, ferner 400 Wohnungen für Unteroffiziers- samilieu in massiven Häusern bis End« Oktober 1921 verlangt. Andernfalls würde zur Räumung (I) eines Häuserblocks in der Näh« der Kasernen für diese 600 Familien geschritten werden. Die Kesten für Liese Forderungen betragen für die Baracken 13 Millionen Mark, für die 400 massiven Wohnungen 42 Millionen Mark. Dazu kommen noch 18 Millionen Mark kür die Wohnungs- ancstuttungen, deren Lieferung natürlich mitvsrlanqt werLen wird, und di« sehr hohen Kosten für den Grunderwerb. — Diese Forderungen laufen dem Rheinabkommen zuwider, das Einquar tierung nur für Zivilbeamt« und Offizier« Vorsicht. Berlin, 4. März. Bei Ler zweiten Lesuna Les Gesetzentwurfs über die Entlastung der Gerichte nahm Ler Reichst^ einen Antrag Rosenfeld-Hoffmann auf sofortige Zulassung der Frauen zum SKAffen- und Grschworenenomt an, desgleichen einen Antrag auf Aushebung der Ordnungsstrafen gegen Rechtsanwälte. Die ZeMWm in nmn MejSennle. Don Oberregierungsrat Arno Rensch, Leiter der LandesgetreiLesiells. Dor einigen Dänen sind die Ernähnrngsminister der Einiel staaten in München znsammenoetraffen, um unter Vorsitz de» Reichs minister Dr. Hermes eingehend über Lie Bewirtscknstimg der neuen Getreideernte zu beraten. Derartige Zusammenkünfte haben schon wiederholt stattaefunden. Ihr Wert lioat darin, daß die leitenden Beamten des Ernährungswesen» im Reich und allen ein-elnen Ländern Gelegenheit Laben, sich kennen zu lernen und in persönlichem Meinnrgs- u"L Erfahrungsaustausch die Gmmdlinien der Er- näbrnngsvolitik durchznberätcn. Außerdem erleichtern sie die Mög- lickkeit, die stets vorhandenen Gcaensätzc zwischen Len eiweinen Ländern — vor allem zwischen lloberschuß- und Beda rfaaeg enden — zu besprechen und auezugleicben. Zu entsckeiden haben Lies« Konferenzen nicht; Liss tun vielmehr di« R-ick^regierung und die gesetza'bendsn Körperschaften Reichstag und Reichsrat. Die Miinck-ner Konferenz war von besonderer Wicktiakeit nm deswillen, weil Lie Vewirtsckaftung der neuen Drotw'widsernte im kommenden Wirischastssahre beraten wurde. Man mußte sich gegen über den Darlegungen Ler verantwortlichen Reicksstellcn davon überzeugen, daß die ? mangewi«-tschaft in ibrer bisherigen Farm nicht weiter aufreckterhafien werden kann. Denn im geaen"ärti"en Wirtschaftsjahre hab-n sich Lie aus Ler Inlandwrnte «roßten Ge- treidewengen aeoeuüber Lem Bewahre erheblich vermindert, und außerdem Lrobt Li« landwirtschaftlich« Erzeugung noch weiter zu- r!ickzuoeb«n. Die säcküsche Regierung gab leLiolich Lsts-r Zmanoo- läge nach, wenn sie einer Veränderung L-s Wirlickastssnstems kür Bw*aUr«ide nicht widersprach. An und für sich ist sür ein starkes Znf-Hiißland wie Sa-sstn hie Aufr»chter!mltnna Li-kes Erstem» noch wünschenswert. Auf kekn-n ^nll ist im Intereste Sackten» wi- auch des aanzm Reichs eine nälliw Freiao-e d«r Beodretraidewirffchaft zurzeit möglich. Di^an Standpunkt teilt» auch die Konferenz. Denn die Inland-nrnte stützt hinter dem Irland seedarf so stark zurück, daß wir aus erhebliche Auaio^s-ufi'hr von Getreide nickt r^ruchtm können. Diese Aaslands'ufuhr ist ab-r «in zu unsicherer Feitor in der In^onLesmähriwy, iolano« der Marikurs so niedrig stabt und keine Schwankungen so fortgeden mi- Hieber. Wollte man letzt früs Geire'dw'>-ffch-rft Herstellen, so w'ipde überdies die Bwölerunq der Isth-rscknßiänLer billiges Inkandebrot bobw. wäih-end die De- vosterung der industriellen Dedgrfsolw-nLen bsolqe der Au »lande- zusukr übermäßig ho^s Drotprcis- »cklsn müßte Man muß alio ein Snstem w<khl-n, das «mischen Lem biestnkosn und der freien Wiris-dast mitten inne ste^t. Al» bestaeeianet-s na,-ck» das Umlag-nerfshren bevicknet. Dem Landwirt soff die Absfefer" — van 3)4 bis 4 Danv-k-entr-r Gstve»-« airs st-" K-k»ar a-' Estrsid<>-'nhg''iläcke anferl-mt menden. N-Her d-n Rest Krim «; infof«, frei verfüg«, « i» »iae» Befiel-e» sicht, wieviel er davon in seinem Betrieb« verbrauchen «nd wieviel er verkaufen will. Ungelöst aber blieb vorläufig trotz eingehender Er örterung noch di« außerordentlich wichtig« Frage, ob er den Rest vertkausen kann, an wen er will und zu welchem Preise «r will. Di« Verfechter dieser Art der Regelung stützen sich darauf. Laß sie außerordentlich produktionsanreizend wirken und mit einem Schlag» Len Schleichhandel beseitigen würde. Es würde ja kein« DoHchrist mehr bestehen, Lie den Handel mit Ueberschußgetreid« verbirtet. Gegenüber «irrer solchen Regelung erhoben sich aber starke Bedenken, und Liese Bedenken würden vor allem auch von den sächsischen Dev- tretern betont. Es ist nämlich zweifelhaft, ob «» bei einer solche» Freigabe des Ucberschusses überhaupt noch möglich ist, da» Um- lngssctreide tatsächlich zu erfassen und also di« Brvtversovguny Ler Bevölkerung sicherzustellen. Dor allem würde ein« Kontrolle der Landwirte, der Mühlen, der Bäcker dann fast unmöglich sein. Man würde zweierlei Getreide-, Brot- und MchlpÄise haben. Die Preise für das Getreide würden sich m einem sehr hohen Brotpreis au»- drücken. Es würde der großen Masse der Verbraucher sehr schwer werden, ihre Brotration Lurch Brot aus Lom freien Erntetet! z» ergänzen. Mit Sachsen waren Lahor auch andere Länder der Meinung, Laß man dem Landwirt Len Ueberschußteil seiner Ernte wohl innerhalb seiner Wirtschaft zur völlig freien Verfügung lasse» soll, Laß er aber, wenn er nach Dockung seines Bedarfs da» Getreide verkaufen will, es an die Neichsgelroidestelle abfüh-ren mutz. Er würde in diesem Falle einen Höheren Preis als sür da» Umlag» getreide erhalten können; und zwar muß Lieser Prek» so hoch sei», daß er sich ausländische Futtermittel kaufen kann. Diel besser als mit polizeilichen Maßnahmen würde man Leu Schlcichhandrl mit einer Erhöhung der Brotratio« bekämpfen können. Donn eine solche Erhöhung würde Lie Neigung der Be völkerung vermindern, sich über das Maß Ler au «gegebenen Meng» hinaus einzudocken. Für Li« Erhöhung ist deshalb auf der Konferenz Sachs«» mit Nachdruck eingetreten. Wenn in Pressenotizen gesagt worden ist, Laß Licser Antrag abgelehnt worden sei, so ist La» un richtig. Eine Entschoiidnng hierüber wird erst fallen, wenn fest- stcht, in welcher Wsise Ler Ueberschuß der Ernte bewirtschaftet worden wird. Wird nämlich Lieser Teil von Ler Reichsgetreide stolle erfaßt, so hat sie größer« Mengen billiges InlanLsgetreide zur Verfügung und kann und wird infolgedessen Lie Brotration ohne weiteres auch erhöhen. Wird Ler Dorschnßteil aber sreigelaffen, so kann Las Reich nur sür eine geringer« Menge Brot sorgen. Den« wenn der freie Teil Ler Ernte nicht erfaßt würde, so könnt« da» notwendige Getreide für eine höher« Brotration nur durch Einfuhr ans Lem Auslande beschafft werden. Die Devisen für Las Auslands getreide und Lie Derbilligungsge'der für das ausländisch« Mehl würde das Reich aber bei seiner jetzigen finanzielle« »md wirtschaft lichen Lage schwerlich aufbrinaen können. Auch die Frage Ler Preise für Getreide Lor Ernt« 1921 wurde lebhaft erörtert. Die Reichsregierung vertrat Len Standpunkt, daß die Fesisotzung van Preisen nicht angebracht sei, solange nicht eine endgültige Entscheidung über die neu« Wirtschaftsform getroffen sei. Sachsen dagegen meinte, Laß eine Fesisotzung gerade jetzt undsbingt notwendig ist, vor allem, weil sie von günstigem Einfluß auf Lie Feldbestellung sein würde. In der Presse ist schon verschiedentlich erwähnt worden, daß die von der Indexkommission vorgelegten Be rechnungen als Mindestpreise für die neue Ernte gelten sollen. Da» ist durchaus nicht der Fall. Diese Sätze werden einer sehr genaue» Prüfung zu unterziehen sein. Sachsen hat sich insbesondere gegen eine Erhöhung dev jetzig«» Droipreise ausgesprochen. Der Reichs« rnährungsmiuister Dr. Hermes gab folgende Erklärung: Der Preis für das Umlage- getrcide müsse unbedingt die Produktionskosten des Landwirt» Lecken. Ucber die Gestaltung der' Getreide- und Brotpreise der neue Ernte aber könne er noch nichts sagen. Denn dabei spiele di« Entwicklung der Weltmarktpreise eine große Rolle. Sie sei aber gegenwärtig nickt zu übersehen. Untor keinen Umständen würden im lausenden Wirtschaftsjahre, L. h. also bis zum 15. August 1921, die Preise für das von der Ncichsgctreiüestelle abzugebende Mehl erhöl; t werden. Gegenüber diesem wichtigsten Gebiete Les Ernähvungswcsens konnten Lie anderen nur weit kürzer besprochen werLen. Zn der Frage Ler Kartosselversorgung im kommenden Wirtschaftsjahre war Lie Dov'ammlung überwiegend für eine völlige Freigabe. Aus- suhrbrschränkungcn der Länder sollen jedoch bei besonderen Notstän den mit Zustimmung des Neichrcrnährungsministeriums zulässig sein. Wesen Ler Milchbewirischaftung war man allgmein Ler An sicht, Laß die Milcherzeugung gesteigert werden müsse, La Lte Be lieferung Ler Dcrbraucherzentrrn mit Milch sehr viel zu wünschen übrialasse. Man verspricht sich manches von dem Abschluß von Lieferunasverträg««. Die Beratung war in diesem Punkte sch» eingehend, batte aber mrr vorbereitenden Charakter, La -i« neu» Rae-limg Lw Milchzwanqswfi-tschaft auf die Tagesordnung der vächstm Konferenz der Ernähruw'sminister gesetzt wevde» soll. D>«Lr findet Latz» Mr» A Breme» KM