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Erzgebirgischer Volksfreund : 16.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192101168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-16
-
Monat
1921-01
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 16.01.1921
- Autor
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MW «H «Satz W A» mH »DM leucht«», nur t« Ei»«,»«hm«» aller vott»kmif» der Läsun, nah« Wieder schwarz welß-rvt? Mi Reses ans aller Well Stettin, 14. Ian. In den nächsten Tagen wirst der Dampfer .Tirpitz' «i di« Entente CEneliesert werden. Der Dampfer ist wohl tas größt« Mirz'it noch in Deutschland ivfindlick« Scl»ff von etwa 2t) (XX) Tonnen Gröhe und kann Oder 2(XX) Passagiere »uf- n^cnen. Er war seinerzeit auf der Vnllanwerft Im Auftrag brr Hamsturg-Ameriba-Linle als Speztolfchiff für den Panomakanal er» baut wor>n, ist auf das allermodernste «Urgcrichttt mr- ist ein Wunderwerk deutscher Schi fsi-auku,ist. , . , die lünstta» auf dem Ri — Di« Arrgst vor den entwaffnen Deutschen. Als die Feuer- wehr in Neuß bei einem Großfeuer Hilf« brauchte, rief man non ff' Die Desoldungssrag«. Verlin, 14. Ian. Di« Flnanzminlsi«, der Länder Haban Mr Desoldungsscage beschlösse» den Dercinbarrmgen zwischen Nrichs- «egierung urrd Dromtenorgamfakiionen zuzustimmen unter sslgendm Bedingungen: 1. Di« Mrhrbelaskmg ist eine Obergrenz», über ' welch)« nicht hinansgggangcn werten darf; S. die Dachung der Aus gaben erfolgt dirrch den Ertrag »euer Steuern und sonstiger «nrer Einnahmen. Diese Stauern und Einnahmen sind in demselben De- i Brüssel abermals verschoben. Senf, 14. INn. Hava, meldet, daß di« Brüsseler Sachver- ständiseulonferenz auf Februar verschoben werden soll«. Li« Kabinettsbildung in Frankreich. Pari», 18. Ion. Präsident Millerand hat Raoul Peret er sucht, das neue Kabinett zu bilde». Perrt hat im Prinzip ange- «uunmen. . , . , , Diese' Revscrueig war auf die woblwollonbe Neutzvalität der Dsmokraten ange-wiss^n, wenn sie die Geschäft« fiihrrn wollte. Ein« Zeit bum ist dos auch gegangen. Neuerdings hat sich aber de« Lage dadurch geändert, daß Kapo-Piülch und Fragen der Org sch von den Kommunisten und Link-fozialisten mit der vollen Msicht, di« Verhandlungen zu stören, vor das Parlament ««bracht an erden. Es spielt« datci vor allen Dingen ein ähnlicher Fall wi« der der Nürburger Zeitfreiwilligen eine Rolle. In den Tagen dos Kapp- Putsch)« war ein Arbeiter von Zeitfreiwilligen l»oi ci-em Flucht versuch erschossen worden. Das Schwünge ricl-t halt« die Zeitfrei- wilkigon freigesprvch)en. und nun wurde argen dieses gerichtlich« Urteil eine gehässige Agitation ontialtet, die eine Wiederaufnahme des Dersabroils betrieb. Der Iustizm-inMer lol>nts indessen mit Recht einen Eingriff in das abgeschlossene Dersall'ven ab und weigerte sich, das Sclnournericht dirrch ein« „Kabinetts-Justiz^ im Sinne der sozialdemokratischen Wünsche zu „berichtigen'. Eine Interpellation, di« aus tiefem Anlaß in der Kammer eing-bracht rmrrde, endigte mit einem Mißtrauensvotum gegen die Regierung, di« -avaushn z-urücktrat. meinben durch di« Erhöhung der Teuerungszufchläg« erwachsenden Ausgaben durch da» Reich M erstatten. I Neue Steuern. f Berlin, 14. Ian. Im fiiumzpolitischsn Ausschuß des Reichs- wirtschaftsvate» ist die Iungqesellensieuer angeregt worden; ihr Er trägnis wurde sodoch nur gering sein. Weit höhere Erträge würden aus einer Erhöhung der Kohlensteucr, aus einer Erhöhung der Um- fatzsteun und au» der Einführung «iner Zuckersteer kommen. r - t In Mecklenburg ist das Minderl^itsfabinett Dr. Nelncke- Moch gestürzt worben. Die parlamentarischen Verhältnisse liegen ' n nur durch ein Zu'ammon- , ... soziald-mokratifc!)« Druppen einschließlich ter i Kommunisten mit den Demokraten gebildet werden kann- D es« Dildrmq hat sich nach den'Ddeckler dl,arischen' Naiwablen nicht ar- ! möassch«n lassen, weil di« sozialistische Linke sich dessen weigerte. Infolgedessen ist eine Negierung der Rechten gebildet worden, deren Ministerpräsident in der Person de» Mgeordneten Dr. Reincke- Dloch den Reihen der Deutsch«» Volks Partei entnommen wurden Lle krgeöMe -es allrMilÄen Mekongrelles. Da Presse und Berichterstattung in Rußland fehl noch viel we- uiger frei sind, al« unter dem zaristischen Regime, haben wir über den Verlauf und di« Ergebnisse des letzten russischen Rätikon» gress«» nur gesiebte und gefävbt« Nachrichten. Wir wissen nicht, ob di« Derilht« ans Wahrheit beruhen, dte erzählen, daß ans die sem Kongresse «in« sehr lebhaft« Opposilioon gegen di« bolschewi stische Methode zu Tag« gelret-n sei. Es ist mizunchmen. daß d!« geschickte imd bekanntlich ziemlich gewaltsam« Negi« drr Bdlsckowi- sten mit dieser Opposition »hn« Miche fertig gkwrnden ist und daß schon bei der Zusamm-nseßnnq d«s Räiekongresse« für «dm» «r- häituiomäj-ig ^harmouifche» Verlauf' tzefoqzt wuod» . Da» Bemerkenswerte an diesem Au-yong ist die Tatsache, doß sich bei diesem Mißlrauenrvstum dir Demokraten mit den ge samten sozialistischen Elementen einschließlich der Kommunisten zu- fowmensanden. Dieser Umstand verdient «in« besonder» scharfe si-rrvorholmna, weil er zeigt, daß die Demokraten immer noch nicht die ab gleitende Bewegung auf der schielen Ebene eingestellt Sie finden sich immer nirder dazu bereit, da» bünnerlirlce G--wein- scimst^efüchl M verleugnen und aus parteipolitischer Verblendung sogar da» Komimmisten gegen eine bürgerliche Regierung die Hand zu reichen. BMmitlich haben auch die Thüvinger Drowl-gten eine Art Iicheressengomelnschoft nrit dm Kommunisten abgeschlossen. Di« dort gobildet« demokr<Xisch-so^iali slifchs Regierung ist vsn dem Wohlwollen der Koincnnnisten «chhängig. Wer wissen will, was da» zu bedeuten hat, braucht nur einen Mick auf da» sächsische Parlament zu werfen, wo der kommunistische Terror sich di« Ab hängigkeit d«r sozialistischen Negierung von tcn Kemnnmisten »u- ^iße inackck, um die Massen zu verhetzen. Offenbar bandeln die Kommunisten -ow Zeit nach ei vom gemeinschasr'iü^n Aktionsvlon. Die kommlmistischon Unm-Hen flackern bier und dsvt aeef, sieden aber ganz offenkundig in innerem Zu<awmrn''ang. In einem solchen Augenblick bringen es d!« Mecklenburg lsben Demokraten sortis mit den Kommunisten H-ond In Hand zu gehen. Vielleicht kommt dort mm eine aiesoespvochene Liwk-vcriernrg zustande, nach dem dir loztal'st^en Elemente aller S^mkierungen oeshen babsn. welche willfährigen Mmde-eeeossen si« an den M'ckkn- burgischen Demokvalen besitzen Mr scheu in diesen Vorgängen einen n«>en Verve!» dafür, daß e« auch beut« noch verfehlt wäre, auf die demokratische Zuverlässigkeit gegenüber der Anziehungs kraft von link» irgendwie zu bauen. «. Schneeberg, IS. Ian. Mit einem geselligen Beisammensein b« Dozenten und Hörer wurde am Donnerstag im Rat-Heller da» Frusahrssemester dm Volkshochschule ei »geleitet. Der gute Besuch dürft« bewiesen Haden, daß derartige Veranstaltungen, die eine per sönlich« Fühlung mit sich dringen, vor größeren Erützimng^soier» der Vorzug zu geben ist. Wenn der Gedanke der Aobeitscremein- schrflen (die sich au» dm einzelnen Dortragslursen hevru-I^iftaUr- steren sollerr) auch in unserer Volkshochsck)ule in die Lat umgcfetzt werde,: soll, was sehr zri wünscl-cu ist, dann dürfte mit diesem Abend der Anfang gemacht worden sein. Aus der Versammlung kam di» Anregung, auch am Schluß de» Semesters einen ähnlichen Mend zu verschalten. Nach Degrüßungsworien des Vorsitzenden de» Ausschusses, Prof. Dr. Mrvse, erfreut« Hr. Lanuieck ait einige» Stücken auf der Konzertzilher. Dann smrg zuerst Frau Offenhauer» ! txruu Hr. Dr. Gerlach einig« Lieder, von Hrn. iUlnul am Klavier i begleitet. Hr. Dr. Muter erfreute durch einig« Gedichte, während Hr. Muck ein« Anzahl allerliebster Schmbert'scher Kompositionen „Doirlsche Tänze' zum Vortrag brachte. Die Davbi.ttmgen der De- i«unten, die auch im zweiten Teil des Abends Proben ihres Könnens boten, wurden beifällig ausgenommen. Strckierwat W. Friedrich erstattete dann Bericht über ein« am 3. Januar in Au» stattgeftlndcn« Besprechung der Volkshochschulen im Lh-mmitzer Be- zill. Die Dozenten des Frühjahrssemesters erläuterten da-un in kurzen llmvissm die Thenren, di« sie an den Vortragsabenden bieten werden. Di« Krrrse der Hrn. Kantor Döllintz, Atüllsc, Zeil und Stein sind Uedungsdns«, es wird in ilmen nächt nur gelehrt, fordern auch gearbeitet werdzn, seldstverstärdlich voir den «in- fack-sten Voraussetzungen aus, di« es s.dom gestatten, den Hebungen zu folgen. Die Kurse der anderen Herren sind Vortvagodurse. An dis Erläuterungen der verschiedenen Dozenten ü-l-er ihre Kurs« schloß sich «in« Ärrvsprache über den M behandelitzden Stoff an. Di« ilobnngen und Vorträge beginnen Atontag, den 17. Imniar. Sie sirsden wvä)outags, außer Freitag und SomioLenkw, abends von 7—0 Uhr im Dörtvngesaal« der Zeichenfchul« statt; nur der Kursus Muck wird im Seminar, der Kurst» Döllitz in der Schul« in Neu- Berlln, 14. Zan. Die Deutsche Dolkspartei hat bei den anderen Regierungsparteien arsgoregt, die Entscheidung der Frag: «iner l Wiedereinführung der schwarz-weiß-roie« Flagge durch Volü-eut- scheid hevbeizufichom. stkdtel, dar Kurst» geil in der Schule in Niadevschlema und der Kursus Stein im Garten de» Kivsusleiters abgehaiten. Jiäberes siche Anshchnge in den verschiedensten Gesckäften in Schnaoberg, Neustüdtel, Ober- mL Niederschlcma und Griesbach. Enlnhtin, IS. Ian. Die Ortsgruppe der Kriegsbe schädigten veranstaltete am Sonntag, den S. Januar in Gold hahns Restaurant eine einfach«, aber eindrucksvoll« Weih nachtsfeier. Im Lichtergianz t-es Ehristbaums hielt Kamerad Iain die Vegeüßungsrcüe. Dann erklang aus Hellen Kindorstinunen das ^Still« Nacht, heilige Narbt'. Unter Leitung der Dorsitzerd n wurden di« Kinder mit Nätst-UV-umgen beschäftigt, auch einige Ge- dicht» wurden von «räßer«» NÄdchen vorgetvagen. Dann folg'« die Bescherung. Weich' freudestrahlende, nfftowter auch ängstliche Gesichter ev^er dn Kleinen. So ging die Feier in welhevoll-r Stmrnamg ihrs» End« zu. Es »mran ein paar schöne SluiLen auch slir di« Erwachsen«», di« sieh i»K«ise ^r Kindor einmal herzlich mit freuen dursten. Ven Firme» Ding-Merk«, Lippert ir. Anivld, G. Aner««vald und E. HSser (Vernobach), tnerch deren Opferwillig» koit di« Bescherung hauptsächlich ermöglicht werden kormts, ge bührt h«»ki«h»k Dank. ' Di« Hoffnung auf ein« Besserung liegt fetzt beim Haushaltaus- ffchuß V. Mög« «r, da« ist der Wunsch aller, dl« richtig«,, Mitkl ^imd Weg« finde», da» Unerträglich« zu mildern und -war bald. L Di« Arbeit-kvsennot tu Sachse» Anregung de» Derkmnde« sächsischer Industrieller sand km Vlrich«rdeit»ministerittm rin« Konferenz statt, di« sich mit der . Frag« d«r Avbeitvlostakrit in Sachsen und der Kohlenverg-gung der sächsischen Irdustri« befaßt«. Außer den Vertretern der v:r- schiodene« sächsischen Zndustriezweiae nahinen der Roich-arbeits- «ninister Breun, der Reichswirifcl-aftsminister Schwarz, Graf Loitzendorfs von der sächsischen Gesandtschaft, der Skelch'bo'len- kommissar, Dr. Stutz, der Reichstageolxieordue^« Dr. Stresemann «,nd Aomiml DrAnmghau» und der sächsisch« Landtaasabgeor-^eet« Gchcimrat Nkedhammer, sowie der Spdikus Dr. März daran teil. 8» der Besprechung wurde übereinstimmend betont, daß der Ar- deitslosigkeit in Sachsen unbcdirgt entgkgengetreten wcrdm müsse da die Zahl der Arbeitslosen in einzelnen sächsischen Städten aus Über 10 Prozent der Bevölkerung gestiegen sei. Durch d,, Ab- lommsn von Spa sei die Lage der sä-hüschen IndirKri« rmgewein . versck)ärst wovdon. Wann Sacifen mit Kohlen stärker beli-f.-rt «oert-rn kennte, wilvde di« Avlvitslosigkeit weitgebend »ing^'ch ä'kt «verden können. Notwendig sei fern^ eiu« Hilse sür iä'fishe KtSdte und Bezirke, die unirr der Last der Avbeitslosrmmtrrsirltzunq finanziell schwer zu leiden haben. Seiten» der Negierung wurde »in« wohlwollende Prüfung der Beschwerden zmnistsgt, und insbe- fondevs betont, daß di« von der sächsischen Nwierung mit bezirz «:ck dl« Vekämpftmg der Ardaltslsigkcit gestellten Anträge im Kabinett Unterstützung finden würde». De-üaNch der Kvhlenver- sorgung wurde jedoch darauf Hingewicfen, daß di« s«it Spa rr- m^bt« Kohlenförderung der Evierte ein« Einschränkung der -lohlenlieserung der gesamten Industrie bedingt hält«. ! Dt« Milchkühe. Rotterdam, 14. Jan. »Daily Telegraph' meldet aus WaWng- ton. daß das Ausfuhramt die Lieferung von 3000 amerikanischen Milchlühcn nach Deutschland genchmigt hat. Dem ersten Trans port von 8lX) Milchkühen am 18. Januar würden am 25. Januar, All. Februar uttd I. Mär- die weiteren Transporte folgen. Der „BevsstwdrN*»-«!brmg' wird von «In«« KvummdAI an» Ob«vhausen g«schri«bent »W«r hat nicht in der Klourautzeit im Hambornc, Bezirk von dem ^groß«n Führer' Helling g«hörl? Mo- «attlana war «« tatsächlich der «influßreichst« Ma,m im „KLnig- mich Tyyss«»'. H«Uing Übt« damal» «nstr«itig dsn größten Sin- fluß auf di, Hamborn er Bel«aschast«n au». Er nannt« sich Kom- «unist, Syndikalist, Unionist, schwärmt« für Rußland und Dikta tur. Di« Massen folgten ihm sozusagen dlindllng». B«rstand rr «» doch, ihnen samo» nach dem Mund recht radikal zu schwadronier««. Li« alten Berbandeflchrer wurden beschimpft und de» Arbeiter««, rat» beschuldigt. Da» hörten dl» aufgeregten Massen recht gern, warrn st« doch »um wiltau» größten Teil n!« gewerkschaftlich »vga- nlsiert gewesen und lannten daher nicht» von den Leistungen de» Vevgarbeiterverbande». Helling war tl>r Heilemd. Wa» der sag!«, galt. Denn einer von u« widersprach, wurde er nledepgobrüllt, und nicht feiten find Alto««Händler schwer mißhandelt worden. Kelling blieb der kommunistisch« Herr im Hamborner Revier lange Monat« hindurch. Dann wurde e» stiller von ihm. Immer stiller. VI» man auf «Imnal hvrter Helling hat in Oberhausen «In Hottl gesaust! Tatsächlich ist der ehemalige Kommunistenhäuptling jetzt ein wohlbestallter Hotelier. E» ist erreicht, er ist gesund gewovdrn. Die Gcvverkschastsbonz-n, di« Helling un'er dem Jubel seiner An- Hänger zu bestochenen Avbolterverrätern stempeln wollte, sind noch «le vor anne Te^el. Dafür ist Helling mm «ohlbcstallttr Bourgeois. Kameraden, macht die Augen auf!' Di« Leipziger Freie Press«' bemerkt dazu mit Recht: „Diesen Rat sollten freilich nicht nur dl« Kam«raden de» Oberhausen«! Bergarbeiter», sondern all« Arbeiter und überall befolgen, die den kommunistischen Scdrelern und Demagogen nachlanfen »nd ihren Worten gslnebigr» vertrauen schenken. Sines Tages werden sie rr- konnen, welch namenloser Be-twrg an ihnen verübt worden ist.' Aehnllch« Beispiel«, daß sich solche radikale Mcnckheldm. dank ihrer „Geschicklichkeit' bei der Ausnntziwg der „Konjunktur' vom wütendsten Aniikapltalisten -,un wohlversoviten „Bonvoesi»' nm- nawandelt haben, lassen sich überall nachweisen. Dies« Leute aber,! di« es nicht durch Tüchtigkeit, sondern lediglich ihrer geschickte» .»Anpassnngsfähiokeit' an die „Zeitverhöltnisse' verwär!» gebracht haben, konnten ost garnicht niederträchtig genug gegen die Leute schimpfen, die Ibe« besser« wlrtscleas l^ Situation lediglich ihrem perTmlichen Fleiß «end ihrer Tüchtigkeit 'n verdanken haben. Wir wollen aber bezweifeln, daß einer gewissen Sorte Leichtgläubiger, denen das großmäulig« Wort mehr gilt, als die weniger geräusch voll« Tat, än» solchen Beispielen lernt und sich mol dte/volksver- he-enden Führer von heute e'was näher anlleht. Menn sie da» km würden, dann würden sie sehr oft merken, daß mancher der fraurt- gen Helden bloß noch unentwegt gegen di« KavitgIsten schlmvst >wd hetzt, weil es thm noch nicht miög-Iich w»r. ein kleine» Kapital für sich zu'amwenzubrlvaen. Wenn das geschehen ist, deum verstum men diese ^kapitalifienfciiLe' sehr schnell. > Die Abstimmung über ObersPleske» ' Straßburg, 14. Jan. Die „Straßburger Neue Zeitung' brtngt t ein Pariser Telegramm, in dem es heißt: Die Alliierten hab«» «ine ' Note an Deutschland gerichtet, d!« den Abstimunungstermln auf da» End« Ler -weiten MLrzwoch« feftfetzt. ' ' Lie polnischen Putschabsicht«» Berlin, 14. Ian. Ueber dl« polnischen Vorbereikrngen an der s deutschen Nordoslgrenzs wird berichtet: D!« poluM-e Bolk»w«hr ist l in der letzten Woche bewaffn«! und mit Munition ausgerüstet wor- ! den. Si« hat einen geheimen Befehl bekommen, nach dc«n si« in jed r Nacht alarmbereit ist. Der Präfekt v. Birnbaum erklärt« öffentlich, baß der Kampf gegen dte Bolschewisten wegen Kleitevmangel erst ' tm Frühjahr ausgenommen werden könne. Die Neube'etzung deut- scher Gebietsteil«, wie Oberschlesien, Kreis Domft, Mtseritz, Schwe- - »in, würden in allernächster Zeit erfolge» L?, Zusammenbruch der Ernährung in Pole» k Danzig, 14. Ian. Di« spansche Botschaft in Marschau hat ' «vegen der dort zusanmnengchrock-encn LvuÄhrwgslage Warschau verlassen und sich nach Danzig begebe». Vorstehende Meldung in ihrer trockenen Kürz« ist bezeichnend für di« »polni'cs« Mrlscfost' und liefert den Beweis, daß die ge samte palirisch« Verwaltung unmiittlbar vor dam Zusammenbruch st°bt. Unter den kmrrrussischen Problemen, die auf dem Rätekongreß erörtert wurden, spielt di« Algrarfrag« zweisella» di» wichkgst« Nolle. Lin Referat von Teodorowitsch hat ausdrücklich dostätigt, wa, «ir längst wußten: daß der russische Bauer nur mehr für d«n eigemn kedars produziert so daß für di» Stadt so viel wi« nicht» übrig bleibt. „Die Bauern, die bisher produziert haben, verschwinden und an ihrer Stell« «rs-hetnan einfach B«obvan-H«r, die nur so viel pro- du-ieren, wi« sie selbst konsumieren. Dieser mittlere Bau«» weist jeden Gedanken «in«» Austausch» seiner Arbeitsprodukte gegen die Arb«itspr»dulte anderer ab. Eine weiieve Entwicklung der Verhält nisse in dieser Richtung drck-t mit einer völligen Dernichtima der städtischen Industrie, ohne di« aber di« rot« Armee und überhaupt ein organisierter Staat nicht existieren kann.' Hier liegt der Schwerpunkt der Sowjrt-Krise, der russischen Kris« überhaupt. Au» den Berichten geht nicht hervor, daß der Nätekongreß «in Heilmittel gegen dies« Krankheit gesunden hat, er hat lediglich neu« scharfe Regulsition und Dewaltmaßvechm« gegen dl« Dauern beschlossen, die ihrer Ablieferungspflicht nicht genügen. Aber was können diese Maßnahmen nützen, wenn nicht mehr ange- baut wird, al» die Landbevölkerung selttst verbraucht? Oerllichr Angelegenhstten. 15. Ian. In der gestern TIbcnd abgei-alieiw» Klrchgomrindeoersanunlung «nrd« dargelozt, wie vom Kirchonvor- sta:»ü alle» geschehen ist, nm die Wicderbeschaff.nng einer dritten Glocke in di« Woge zu leiten. Sin« Sammlung freiwilliger Gode» zu diesem Zweck« wird dmnnich/st statifinden. Bis Mitte April soll di« El« « fertig gestsät «enden. Weiter wend« über die Teilung d«r Koasiomations- u:»d Abendmahlvfeier am Palmsonntag und Gründoniwrstag »erhandelt. Es werden künftig 3 Konfivmations- !)andlung«n und Abendmal/lss«i«rn mit den Reukonfirmierten :mb deren Angchörig«» abgehalten werden, damit di« einzelnen Feiern nicht zulanme ««»gedehnt und für die Ai«gehörigen der Konfirman den besser Platz geschaffen werden kann. Lch-ließlich wurd« noch über di« Frage der Kirchensteuern gesprochen, über welckre die man nigfachsten Gerücht« verbreitet werden. Es werden In nächster Zeit Plakate die nötige Aufklärung bringen. Di« Kirchensteuer» betra gen mir einen kteinrn Bruchteil der übrige« Steuern, nämlich b o. H. ü«r Ei»I<u»menstruer. Eine bedauerliche Paarung. Man schreibt dem ,E. D.': veöracht w«rde» E« ist nur au» d«, Sucht der Lhemnitzek, um j«- ven Pr«i» die Radikalsten übertreffen »u wolle» zu «rkläre» w«nn He, vertret», i,r«, Richtung gmiz -wecklo» di« DebatN »u «in«, Kampfansag« au da, Vüvg«rtum benutz»«, »nd«m «r sagt«: „Wir So- tzialdrmotrat«» streben danach, dte düvg,rltch« Gesellschaft auch da«» »um Abtritt zu zwing«» w«nn si« auch jrtzt de« Arbttt»los«a mit Helf«» «ll»d«? Der unabhängig« A,b«t»,mtntst«rda- «egrn richt«t« »inen Appell an all« .^deldenkenden' bürgerlichen V»ut» bat um di« UnttrstützuiBg der Arbeitgeber «ad m«int«, daß, Mi« di« Ding« einmal liegen, auch der Unternehmer nicht Herr sei- »er eigenen Entschlüsse fei. Vet oieser Gelegenheit fet darauf hin- tzewiese» daß «in Mttt»l, dk Arbeitslosigkeit zu mindern darm b«- stoht, de» Unternehmungsgeist zu heben. Die, ist aber nicht mög- «ich, wen» die Verhetzung der Massen andauert. Wer soll sein« LIn!ernchm«n bei den ewigen Ent«!gnung»drohungen «rweitrrn? Wa» soll «mn zu der Mitteilung de» sozialMsche» Geheimrat» Haack tm Landtage sage» daß der Aibeitrrat der Werdauer Wag gonfabrik di« Einlegung «iner -weiten Schickt, die Hunderten von Arbeitslosen Brot gegeben hätte, vechindert hat? Auf dies« Weif« kann natürlich der Slot nicht gesteuert werde» Neuß aus einen Düsseldorfer Motor-Löschzug herbei. Der Zug kam auch alobaid und fuhr über di« Brück« zwischen Düsseldorf und Neuß. Als di« belgisch« ettva 13 Mau» 'starke Brücken.^satznug den Motor-Löschzug mit den behelmten Feuerwehrleuten fah, warfen sie sofott di« Gewehr« weg und hielten die Hirnde hoch. Einige rie sen sogar: „Pardon messieursl' Als der befthlshabend« Offizier der tapferen Belgier herbeigoeilt kam und seine Leute bildsäulen- artig dastohen sah, hielt er ebenfalls, wie auf Kommas, beid« Hände hoch. Die Sackx sprach sich in Neuß und DÜssotdvrs rasch herum und man bewundert« allenthalben den Mut der Belgier. Dem belgischen Kominandan!«» von N«uß war die Sack), natürlich r«cht peinlich, «r wurde bald darauf abgelöst, der Bnlckrnofsizic, seine» Range» verlustig erklärt, rrnd die gang« Bviickenbisatzung, von d«r ein Teil sogar in d«r Richtung Reuß davongrlaufen war, schwer bestvaft. — Kaiserschloß un- Hohkönlg-Lxrg französisch«» Nattonaleigen« tum. Der Kommissar für da» Elsaß erllärtze da» früher« Kaiser» schloß tu Straßburg und di« Hohkonigsbuvg al» Siationaliigentum de» sranzSsiscken Volk«». — Di« Verpfändung des stolren Habsburger Eobelluf-Hetze, macht rveiter« Fortschritt«. Jrtzt hat di« Diener Regierung hollän- st>!4a Ltib-sU« ««»ahl d« -rfiuz Ktzürtz D« M«-ahlun, YE, EM MßfeMmW VMff» mff Außenpolitik der Raterofferung zu ziehe» Man hat Itekongreß von «in«r teilweisen Denmbttmachung, -u- steich aber auch davon gssproch»», daß da, militärisch« Instrument charf erhalten und noch velter g-scharf: werden müsse. In Riga oll Herr Joffe sich fetzt enigegenkommender z«ig«u und zu ein«, V«. chlrunlgung in d«r VerhaMung d«reit sein. 2luf de, ander«» S«it« dä«n wir nach wi« vor von beträchtlichen russischen Zusam- m«nzi«hungr» an drr polnisch«» Ostzgrrnz«. E, ist möglich, daß Moskau tm Interess« d«, inner«» wlrlschaftlichen Wird«raufbaue, und dr, Handrlmnrstrnchh, mit dem Au»la,id« frtzt ein« Zeit lang Frieden haben möchte; aber e» ist sicher, daß s«i» Schwert trotzdem imch sehr locker in der Scheid« sitzt. - i Der Konflikt zwischen Sozialisten und K»«mm»tst«» » Berlin, 14. Ian. Gestern war da» Ultimakun abgelaufe» da, ' HI» Kommunistisck-e Paviei den beiden sozialistischen Druberpar- t«1rn für di» Deeiligung an der von ihr grvlanien direkten Aktion gtfttsst hatte. Di« MehrheitsfozialÄten und Unabhängig«» haben r aboelehnt. Di« „Not« Fahne" versichert, di« Aktion werde trotzdem U «führt werd»» L, gelte den Kampf um di» Exijden- -er Arbtiter, L^Ud k?«f -Le- .'r!U,^rt sttz f-stMlag-n, durch welch«, di« Ausgabe bewilligt wird. Dis so, tast 'eine M^rheit ter Linken zum Fließen der neuen Einnahmen sind di« den Ländern und De- s aohsn sänitlichcr soziald-mvkratifc!)« L
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