Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 01.02.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192102010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-02
- Tag 1921-02-01
-
Monat
1921-02
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 01.02.1921
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
'^T^^MWT?^ DeMMStW» ^aWiWWMelt. V Prof. I. M. K«qn«,,-er durch s«In Buch „Die t 1 wirtschaftlichen Folgen de, Frieoensvrrtrag«,* schnell zu < Weltruf «langte englisch« Finanzwiffenschaftter, läßt f eine Schrift „Der Friedenevertrog von Versailles* er» i > scheinen. Angesicht» de, geradezu wahnwitzigen Ford«. > «ungen, die der französisch« Ftuanzmtntster Däumer auf i der Pariser Konferenz an di« deutsch« gahlkraft stellen ßu dürfen glaubte, wevden di« nachstehenden AuefUhrun- tz..' gen K«yn«s erhöhtem Interesse begegnen» V» istaklar, daß Deutschland, Zahlungsfähigkeit, «ine« jähr- sichen sremsen Tribut zu entrichten, vor dem Krieg« grSßer war dl, jetzt, nachdem es fast s«ine «samten Kolonien «klaren, seine Ukberseeeverbindungen, seine Handelsmarin« und seine überseeischen Besitztümer «ingebüßt bat. Denn «, hat 10 v. H. von Land und De- hölkerung abtreten muffen, ferner N seiner Kohlenförderung, wenn pberschlesien «klaren geht, 5L seiner Eisenerze, es hat den Verlust von 2 Millionen Männern Im besten Lebensalter zu beklagen, es be sitzt «in« durch «jährige, Hungerleiden verkümmerte Bevölkerung und «in« durch dl« Last seiner ungeheuren Kriegsschuld auf ein Zwölftel seines früheren Werte» heravgedrückt« Valuta. Es ist von seinen Alliierten und deren Ländern abgesondert, es hat die Revo. lution im Innern und den Bolschewismus an seinen Grenzen. E, hat sich dann schließlich noch mit dem unermeßlichen Verlust an Kraft und Hoffnungen, di« der vierjährige, alle» verschlingende Krieg verursacht« und mit der ungeheuren Niederlage abzufinden. Man möchte meinen, daß dl«, all«» ganz klar ist; die meisten Urteil« bei der Forderung eines großen Schadenersatzes an Deutsch land gehen jedoch von der Annahme au», daß «, in.Zukunft einen noch viel größeren Handel wird treiben können, al« es früher der Fast gewesen ist. E» gibt für Deutschland eigentlich nur drei Möglichkeiten, seine Schulden zu bezahlen: 1. sofort übertragbare Güter in Form von Gold, Schiffen und ausländischen Sicherheiten; 2. der Eigentums- wert von abgetretenen oder unter dem Waffenstillstand übergebenen Gebieten; 3. jährliche Zahlungen, auf eine Reih« von Jahren ver teilt, teilweise in bar und teil, in Materialien, wie Kohlenprodukte, Kali und Farben. Es gibt keinen anderen Wog, wie man auch immer denken mag. In meinem Buche hab« ich den Wert der beiden ersten Punkte genau analysiert. Was sich seitdem ereignet bat, hat zu dem Schluss« geführt, daß mein« Schätzungen «her zu hoch als zu niedrig waren. Auch sind mein« Ziffern von niemanden ernstlich angegriffen wor den. Der allgemeine Schluß der Prüfung der gültigen Daten ist daher, daß «in« Summe von 500 Millionen bis 1 Milliarde Dol- lar», da» Aeußerst« ist, was nach Zahlung der Kosten der Desatz- «ngsarm« übrig bleibt. Es wird vielleicht dem Leser helfen, sich zu vergegenwärtigen, wie geringfügig der wirklich« und übertragbar« Reichtum Deutsch land» im Vergleich zu der oben «vwähntcn phantastischen Größe ist, wenn ich «inen besonder» wichtigen Punkt anführ«. Der Gesamt wert der deutschen Handelsmarine, die nach dem Vertrag die Alli ierten für sich behalten, ist mit 600 Millionen Dollar« wahrschein lich.»» hoch angegeben — öl>0 Millionen Dollars auf «ine Desamt- lchulo von 40 Millionen Dollar». Die ungeheuren Kriegrausgaben, da» Steigen ter Preise und das Fallen der Valuta führen zu einer vollkommenen Unbeständigkeit der Werteinheit; hierzu kommt noch bi« Tatsach«, daß das, was wir als die Grenz« des Möglichen an sehen, so enorm überschritten wurd«, daß jene, ti« ihre Erwartun gen au» der Vergangenheit schöpften, oft Unrecht hatten, und daß schließlich deshalb dem Mann« aus dem Volke ieder Sinn und jede» Verständnis für Zahlen und Größenverhällnisse in Finanzangele genheiten verloren gegangen ist. Aber wir müssen versuchen, unse ren Sinn für Wirklichkeit wiederzubekommen. Wenn ter Betrag für Deutschlands sofort übertragbares Eigen tum unwesentlich ist, so muß sich die Wiedrryutmachungskommission hauptsächlich an di« zukünftigen Zahlrmgen halten. Da gibt es eigentlich nur einen Weg, wi« solche Zahlungen geleistet werden können (abgesehen von vorübergehenden Anleihen an Deutschland feiten» fremder Länder), nämlich dadurch, daß der Ertrag de» deut schen Expor'i der des Imports übersteigt. Daraus folgt, daß eine rationell« Schatzung der Möglichkeiten nur auf der Basts gemacht werden kann, daß man die Handclsziffern Deutschlands vor dem Krieg« und di« jetzt möglich« Steigerung seines Ex-portes prüft. E» ist nicht möglich, auf dem mir zur Verfügung stehenden Raum in Einzelheiten darüber einzugehen, aber ich komme zu d<m allgemeinen Schluß, daß es keine vernünftige Mabr'ckelnllchkrlt da für gibt, daß Deutschland jährlich mehr als 600 Millionen Dollars bezahlen kann. Dies« Summ« hat noch niemand im Einzelnen in Fron« gestellt, wohl alxr wurde sie von vielen hervorragenden Au toritäten al» eine d«r besten bisher vorliegenden Schatzungen be stätigt. Die Entente verlangt Aburteilung der Kriegsschuldigen bi« Ende April. Paris, 80. Ian. Rach einer Meldung de» „Demps* hat der Rat der Alliierten den Antrag einer Enteutemacht, wonach Deutsch land die Aburteilung der Kriegsschuldigen durch das Reichsgericht bi» spätesten» Ende April durchgeführt haben muß, angenommen. Blödsinn. Die Ententekontroklkommissionen haben den Abbruch der deut schen FluNeughallen so beschleunigt, daß bis zum 18. Februar all« Hallen abgebrochen sein werden. Nach Abbruch der Hallen darf Deutschland neue bauen. Das Reich wird mit dem Dau im März beginnen und hat zunächst 1134 000 M. zu diesem Zwecke ang«- fordert. ! Gage» di« Arbeitslosigkeit. Berlin, SO. Ian. Unter Vorsitz de» Reichskanzler» und in G«- aemrart der beteiligten Reich», und preußischen Ressortminister und oer Vertreter der politischen Parteien de» Reichstage» fand rin« Aussprache über Li« Arbeitsbuch ^rfsung mit Vertretern aller Ge- werksckaftsgruppen statt. Allseitig wurd« betont, daß da» Reich und die Lander bi« zu einer allgemeinen Besserung der Wirtschaft»- läge mehr al» bisher Arbeitsgelegenheit schaffen müßte», wofür sich Möglichkeiten, inrbesonder« ans dem Arbe'tsgebirt« de» Neichsver- kehrsministerium» und de, Reichspostministeriums, sowie in den landwirtschaftlchen Bodenverbcsserungen, wie sie schon jetzt mit Hilf« der produktivrn Erwerbslosenfürsor« b«tri«b«n wevden, zeigten. Sehr bedeutungsvoll für dir weitere Entwickelung des Arbeitsmark te« schien nach allgemeiner Tluffaffunq di« Belebung der Bautätig keit. Auch die Zukunftsaursichtrn do, deutschen Industrie wurden eingehend erörtert. Au« den Kreisen ter Gewerkschaften wurde auch die Notwendigkeit einer vermchrten Anwendung der Methode der Kurzarbeit, sowie die Frag« d«» Wechsrl» d«r Belegschaften zur Er örterung gestellt. » Dl, Teuerungszulagen für Kriegsbeschädigte. Berli», 30. Jan. Der Kriegsbeschadlgten-Ausschuß de« Reichs- tage» hat folgenden Antrag angenommen: Die R«chrvgi«rung soll« unverzüglich Schritt« unternehmen, von der in 8 87 de» Reichsver- sicherungvgesetze» erteilten Ermächtigung Gebrauch zu mack»n und 1. die Teuerungszulage mit Wirkung vom 1. Januar von 2S auf 8ö v. H. zu erhöhen, 2. in 8 48 Absatz 2 den Betrag von 1800 M. auf 3000 M. zu erhöhen, 3. di« Stufen d«, einkommen-steuerpflichtigen Einkommen» (t öS Absatz 1 Ziffer 1) j« um 2000 M. zu erhöhen. » v«rfglgung der Note» Kampfovsanisatio». Berli», SO. Ian. Hier sind drei neu« Verhaftungin in der Af- Gr, der Roten Arme« vovg«nommen worden. Auch «in« früher« Privatsekretärin de» Bolschewistenvertrekv» Kopp ist in d«r gl«i- chea Angelegenheit fefbgensmmen worden. Eis««, SO. Yan. Kur Zeit findet di« Au»grab«mg Ler aus Lem Lartmannsumilerkopf liegenden Gefallen«» statt. Di, Lachen der französischen Soldaten werden auf dem »wischen Kinheim und Usf- hol» angeloaten französischen Friedhof, dl« drr Deutschen auf einem neuen Friedhof Mich der Bahnlinie bajüuteb Französische Flottenmanöver f» de» Ostsee. Pari», »0. Jan. Wi« da» „Journal* m«ld«t, werde» dk fran zösischen Flottemnanö«« in diesem Jahr« in der Ostsee stattfinden. Alle Ostseehäfen solle» von der französischen-Flotte angelaufen werden. » Verstärkung de» Grenzsperre gegen Pole«. P«l», SO. Zan. Zur Absperrung der oberschlesischn» Grenz« gogenüber Polen gehen ne»«« englische und italienische Truppenkon tingent« in Stärk« von 3000 Mann nach Oberschlesien ab. Polnische, Anteil a» drr Kriegsbeute. Da»zig, 30. Ian. Nach «inor Meldung au» Warschau soll di« interalliiert« Kommission b«i der Verteilung der Kriegsbeute den Polen 40 000 LisenüoHnwaggons und 700 Lokomotiven zugesprochen haben. Di« drohende bolschewistische Offensiv«. London, SO. Ian. Lieligen Blättern zufolg« wird die kom mende bolschewistische Offensive nagen Westeuropa ihre Operation»- bafl» in der Linie Petersburg—Pskow—Smolensk—Kiew und Odessa haben. Der Vormarsch wird zwischen Petersburg und Smolensk in Droßrußland und Kiew und Galssin in der Ukraine beginnen. In der Ukraine sind große Kovalleriemassen konzentriert. Die Anzahl drr Truppen in den verschiedenen Linien wird auf OOS 000 angege ben. Nach der „Prawda^ verfolgen di« Bolschewisten zwei Pläne: Di« wirtschaftlich« Wiedechrrflrllung Nusilandr mit Waffengewalt zu silbern und den Endkampf gegen die Alte Welt und ,^.r Revolu tion in Weslrnropa zu führen. Annchen t« Rom. Luga»», SO. Jan. Faszistische Studenten demonstrierte» in Rom gegen di« Eozialisben. Sie wurden au, dom Fenster der Hauptpost mit Tintenfässern, Stühlen usw. beworfen. Darauf feu erten di« Drmonstranten ans Revolvern. Briefträger und Tele- graphenboten errichtet:» Barrikaden um dar P»sigcbäi-de, bis e» schließlich drr Polini gelang, da, Postgebard« zu besetzen. Ebva 20 Postbeamte wurden verhaftet. Infolge dieser Vorfälle legten die römischen Pc.fi> und Telegraphenbramten di« Arbeit nieder, . . Polnisches Mrtfchafks-n. SrnLhrungselen-. Don einem soeben aus Warschau zurückgekehrtcn genauen K«n- ner der polnischen Wirtschaftsrerhälbuisse wird folgendes mitge- teilt: Da» rapide Sinken d-er polnischen Mark — an d«r schwarzen Börse werü:n für 10 deutsche Mark bereits 100—170 polnische Mark bezahlt, — wirkt auf di« Stimmung weiter polnischer Kreise im höchsten Grade deprimierend. Don Interesse ist, daß in Dank- un- InLuistriekraisen der Grund für den Kurssturz nicht so s«hr, wi« die polnische Presse Glauben zu machen wünsäft, in Machenschaften der deutschen Regierung erblickt wird, al» vielmehr in drr Unfähigkeit der polnischen Beamtenschaft und in der trostlosen Wirtschaftslage d«s polnischen Staates, dessen Papieriuflation 80 Milliarden be reits überschritten und dessen Rotationrmaschin«n im Begriff sind, neue 15 Milliarden herzustellen. In amtlichen Kreisen ist man sich ter Rückwirkung L«s Sturzes der polnischen Valuta auf Oberschle- sicn auch sehr wohl bewußt und sucht ihr durch Hebung de» polni schen Markstanües zu begegnen. Infolge der Geldentwertung steigt di« Teuerung der Lebenshaltung ins Un-gemessene. In den Reistau rationen werden märchenhaft« Preis« gefordert. Auch sonst sind die Preise für die Gegenstände des täglichen Bedarfs für den, der nickt zur Kategorie ter Schieber gehört, fast unersklnoinalich. Der Preis für «in«» Anzug schwankt »wischen 15- und 35 000 Mark; das Wa- schen ein«» Hemdes kostet 50 Mark, Pllltten eine» Kragens 20—25 Mark. Katastrophal« Formen nimmt allmählich di« Brotversorg- ung an. In Warschau haben in d:n letzten Tage» sämtlich« Bäcke reien bis auf fünf mangel« jeglicher Mehlvorräte den Betrieb ein stellen müssen, obwohl Lie Brotration auf den Kopf für einen Zeit raum von 10 Tagen n-^'t ganz 2)5 Pfund beträgt. Dabei muß Lie Bevölkerung, um" sich in den Besitz dieser selbst zum Fristen «lncs Hungerlebens nicht ausreichende» Drotmeng« zu setzen, stundenlang von den Bäckerläden anstehen, ohne di« Gewahr zu haben, das ihr znstehente Brot zu erhalten, dessen Beschaffenheit im übrigen trotz Les hohen Preises von 30 Dlark für da» Pfund eine so schlecht« Ist, daß Erkrankungserscheinungen, ja Vergiftungen mit tödlichem Aus gang« infolge Kartcnbrot-Genusse« an der Tagesordnung sind. Solch« Todesfälle findet man in der Press« täglich verzeichnet. In Len Kohlenrevieren wackst sich die Drrpflegungskrise gleichfalls zur Katastrophe aus. Die Regierung ist nicht imstande, der diesen Ge bieten drehenden Hungersnot auf die Dauer wirksam zu begegnen, übersteigt doch die Lösrrng der Transportfrag« ganz einfach ihr« Kraft«. Wi« desorganisiert da» polnische Transportwesen heut« ist, mag man au« der Tatsacke entnehmen, Laß ein Güterwagen für die Strecke Dombrowa—Warschau heut« 12 Tage statt 72 Stunden in ter Vorkriegszeit benötigt. Unter diesen Umständen kommen na türlich die angeblich in Danzig anfgehäuften amerikanischen Mehl- vorrät« erst garnicht in die Dvdarfsgebiete, sodaß ti« Dombrowaer Bergleute zur Gencvalstreikdrohung zu greifen sich gezwungen sahen. /«ir Ätt ssolsMe» MM», »NP4I tv Huk schen Stimm«» zu a«wiitn«n sucht. * Staatliche Nurse für sächsisch« Lehrer ««d Lehrerin* «en an MädchrnforlvUdungischulen. hach «tuen» Be» schluss« deS Landtags mutz zu 0st«rn 1S21 tn jed«r Ge* metnde SachsenS, dt« noch kein« MLLchenfortbtldungS* schule bat, mit deren Einrichtung begönne«» werde»». Unr über die Schwierigkeiten, dt« damit verbunden sind, le ich« ter htnwegzuhelfen, sollen noch vor Ostern, vom Li. Fe« bruar bis zum 3. März d. I. in Leipzig staatlich« Kurs« zur Einführung tn daS MLdchenfortbtldungSschulwesen stattsinden. Gesuch« von Lehrer und Lehrerinnen — auchs von Fachlehrerinnen — um Zulassung zu diesem odc» einem weiteren für den Sommer geplanten Kursus stnbl bt3 zum v. Februar beim zuständigen Bezirksschulrat «tn* zureichen. DaS Ministerium gewahrt jedem Teilnehmer einen Kostenbeitrag von LOO M. und erwartet, Latz dia Gemeinde ein gleiches tun wird. Wohnungen werden auf Wunsch vom Arbeitsausschuss besorgt. * Der Verband von Ortskrankenkassen tm Freistaat Sachsen hält am S. Februar tn Dresden «ine außerordent* ltche Mitgliederversammlung ab. * Kunsthonig ist billiger geworden. Der Kleinhan* delShöchstpreis für Kunsthonig ist von 7,30 M, auf 4,70 M. für das Pfund herabgesetzt worden. Aue, 31. Ian. Die Unte rhaltSbeiträg«, Wit* wen- und Waisenrenten für tschocho-slowakische Staats angehörige werden Dienstag, den 1. Februar, vormtttaggs 9 Uhr, im Stadthaus, Zimmer 13, ausgezahlt. Beierfeld, 81. Ian. vefftntlich« Ratssitzung am 28. Januar« Anwesend: 14 Vertreter, 0 Zuhöhrer. Kenntnisnahmen: Die Nen- jahrsalückwunschoblcsung hat 845,50 Mork eingebracht, di« mit einen» vorjährigen Kasseuböstand an 14 bedürftig« Konsivmanden (Holb- wahrn) in Beträgen von je 70 Mark ausgezahlt werden. Zu» Derschen Kinderh-ilfe sind 3957^0 Mork gesammelt worden und zwar 660 DLrr« durch VerSauf von Brlefverschlußmarken, 2634,20 Adark in Fabriken und 663,60 Mark durch Schulkinder. Di« Kreis stell« Stadtkinder auf Las Land Hal Lem Ansuchen run Vermittelung von Kolonien zur Unterbringung hiesiger Kinder Drängel» Stelle» nicht entsprechen können. Dank an dl« dänischen Pflegeelter» (Heimatblattbericht) für herzlich« Ausnahme und gute Verpflegung von Ortskindern. Dam 4., 6., 8. und S. Steuerordnungsnachtrag, sowie Lem 1. Kirchcnsteuerovdmrngsnachtrag ward zum zneitmvmal, letzterem mit 9 Hegen v Stimmen, zugcstimmt. Auf Ansuchen des Ortsausschusses für Jugendpflege wird einstimmig beschlossen, v?r- anstaltumgen Ler dom Ortsausschuß angeschlossenen Deminigunge» nach dem Gutachten -es Ortsausschusses Lie Eintrittsstvuer mit Aus nahme -rr Tanzsteuer zu erlassen. Al» Vertrauensmann der land wirtschaftlichen Bcrnssgenossonschast ward im Einvernehmen mit den beteiligten Körperschaften Hr. Albin Seltmann, als Stellv. Oswald Hrck:r wiedergewahlt. Die Stelnftchrvergebung ward Lom Bau- ausschusz übertragen, der im Einverständnis des Nates di« Wieder- mrsnahen« des Wohnhausbaur» vorbereitet. Zur Besprcä^ng I» Zwickau mit dom Land« »Wohnungsamt wir- -er Gemeindevorstand abgeordnet. Don -er geprüften und richtig befundenen ersten Rech nung ter Kriegerdankstiftung wir- genehmigend Kenntnis ge nommen. Den roch lebenden vier Veteranen von 1864, 66, 70/71 ward eine Ehrengabe bewilligt. Der Pension-anspruch einer De- amtenswitwe wird anerkannt. Genehmigt wurd« -er Antrag auf Darlchnsvorschuß bei -er Krcdltbriefanstalt zur Rückzahlung des älllgen -unter Bürgschaft Les Staatsflskus vusgenonnuenen Dar- chas von 200 000 Mark -für den Ästohnhausbau, sowie Ler Ausgleich einer Dauforderung nach -cm Vorschlag Le» Bauaurschusses und ein Darlehnsgesuch. Bruchs, 31. Ian. Dem Gutsbesitzer Karl Höfner wnrLen in der Nacht zrw Donnerstag zum Freitag zwei Kühe und eine Kalb» gestohlen. Von -em Täter hat man keine Spur, " Leipzig. Die Allgemeine Deutsche EredIt-AnstaN snt für die Hinterbliebenen drr Opfer des Oelsnltzer Un glücks und für die Verletzten die Sum,me von SO 000 M. zur Verfügung gestellt. — Leipzig. Die Kriminalpolizei hat ein« DlebeS- >ande von Gütcrbodenarbettern festgenommen, die seit Sep tember v. I. gemeinschaftlich schwere und groß« Dieb* tähis «a uf dem Magdeburg-Thüringer Güterbahnhof aus- reführt hat. Die Güterbodenarbeiter nutzten ihre dienst» iche Anstellung dazu auS, um Bahngüter zu stehlen und dann zu verkaufen, dis ein unschätzbaren Gesamtwert von einer Million Mark haben! Allein für 40000 M. Kog nak in Fässern, beste französische Marke, und Zigarren konnten wieder herbeigeschasft werden. Der DiebeSband« gehörten neun Güterbodenarbeiter und ein Oberasststent an. >ie sämtlich tn Haft kamen. — Dresden. Zum Fall Rosenthal tetlt daS Poltzet- -rästdtum mit, daß Rosenthal von Dresdner Kriminal-, »samten dem Sanatorium ständig überwacht wird, um ein Entweichen zu verhindern. Aus -en Parieten. Oerittche Angelegenheiten. * Verstaatlichung der.Polizei. DaS Gesamtmtnisterium hat beschlossen, dem Landtag eine Gesetzesvorlage über Aenderung im Polizeiwesen zugehen zu lassen, welche di« Vorschläge der Regierung wegen der Verstaatlichung der sächsischen Polizei enthält. * Slreikgcfahr im sächsischen Transportgewerbe. Vis' Verhandlungen über Erneuerung deS sachlichen Landes tarif der Transportarbeiter sind gescheitert. Um einen Aus stand zu vermeiden, haben die Arbeiter beschlossen, das Arbeitsmlnistertnm um Einsetzung eines SchlichtungsauS- schusses zu bitten, der den Schiedsspruch fallen soll. * Die Unkosten deS Steuerabzugs. Wir auS Der- lin gemeldet wird, hat die Vereinigung der deutschen Ar' eitgeberverbändr an dis Regierung eine Eingabe ge richtet, tn drr sie um Erstattung drr durch den Steuer abzug für die Arbeitgeber entstehenden Unkosten btttet un ter HtnwetS darauf, daß den Arbeitgebern nicht z,»gemutet werden könne, dle Kosten für Maßnahmen zu tragen, dte tm Interess« oer Allgemeinheit ltrzen und deshalb eigent lich vom Staat übernommen werden müßten. Dte Ver einigung berechnet die Unkosten für größere Betriebe auf etwa fünfzig btS sechzig Mark pro Arbeitnehmer im Jahr. Diese ZahlLn bedeuten eine starke Belastung der Unter nehmungen. AuS allgemein wtrtschastltchen Interesse müsse daher der Arbeitgeber von diesen lediglich tm Interesse der Ftnanznverwaltung aufgewendeten Unkosten entlastet werden. * Oberschkesler — Vorsicht! Es» polnische» Werbe» burein» kür Oberschlesten hat sich auch tn Dresden, Rett bahnstraß« 34, aufgetan. Ls verschickt ai» stimmberech tigte Oberschlester dt« Aufforderung, sich sofort dort zu Melden. ES lei daraus aufmerksam gemacht, da» «S sich Aue, 81. Ian. Eia B-zitksv«rtr«t«r1oa L«r Deutschen Dolk»part«i san- am Freitag nachmittag in A-u« statt. Partets«kvetär Frank legt« »unüchst ben Kassen- aUschtnß für 1920 vor, welcher richtig gesprochen wu-vd«, und gab so- bann «inen Uöberblick über -ie Tätigkeit -er Geschäftsstelle tm ver gangene» Iah«. Nach -ems-kben hat sich -ie Zahl -er Ortsgruppen vevbopprlt, -i« Mitglic-erza-hl verdreifacht. 119 Versammlungen wurden abgchaltm, 260000 Flugblätter verbreitet. T«r Verband zählt jetzt in -er Amtrhattptmannfchast Schwarzenberg 14 Orts« verein; und 20 Vertrauensleute. Bei L«r Vovslandswahi für da, Ichr 1921 mur-e als 1. Vorsitzender Prokurist Fe!b«r-Au« wie-eraewichlt, al» stellv. Vorsitzender Professor Gietzelt- Schnecverg und Kavsmann Georg Ficker-Schwarzenberg, al» Schriftführer Oberjustbftkretär K « ßl« r-Aue urL al» Schahm«ist«, Fabrikbesitzer Hugo Hiltmann-Aue. Dem engeren Vorstand g« )ören auß.'rüem an Bankvorstan- Schenk -Eibenstock, Amtsgerichts- rat Dr. M ö l l«r-Iohannycovgenstadt und Fvcm Thiemann» Aue. Parteisekretär Frank gab «ine» eingehenden, vertraulichen Bericht ül>rr -!« mißen- und innerpolitisch« Lao«, welcher durch de» Landtagsabgeordnetrn Glaserobermrister Mitschk« inSezug aus einig« Fragen -er sächsischen Politik noch ergänzt wurd«. j Stimmen aus -e« Leserkreis. H Sch«»oeb«rz, 31. Ian. U«bcr Li« Höh« -«r konnnvnden Kirchen« ieurrn sind in u»se«r Gemeind« arg übertrieben« G«rücht« v«r- >reitrt. Nach einer Verordnung -e» Landeskonsistorium» vom 18. Dezember 1920 sind an Kirchensteurrn für da» Rechnungsjahr 1920 u schien vier Fünft«! von -em Betrag, -er vom 1. Januar 1919 ü» zum 31. März 1920 an Kirchensteuern bezahlt wovden ist. Jede« ann nach Einsicht -er beweffeuLen Steu«rzett«l sein« Ktraxnsteur« «löst b««chnen. Wer also vom 1. Januar 1919 bi» zum 81. März i920 10 Mark Kirchensteuer bezahlt hat, hat für da» Rechnung»» ahr 19SO zu schien 8 Mark, wer 100 Mark bezahlt hat, 80 Mark. )ie Kirchensteuer kann nur dadurch «twa» drüweeid erscheinen, daß i« diesmal nicht in Teilbeträgen, sondern aus rlnmal erhob«» wird. !ln Ler einmaligen Erhebung ist nicht der Kirchenoovstand schuld» nndern da, Ausbleiben der behördlichen Aurfüynmgsvewrdming. 3a MM w«lH« tk LlrchvMtW
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)