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Dürgermelsler-Einweisung In Schwarzenberg s lasten. Wir hoffen von Ihnen, Herr Bürgermeister daß Sie den Wünschen unserer Bürgerschaft mit Denstöndni» entgegen- kommen, den Beamten ein gerechter Vorgesetzter sein werden und ein gute» Her- haben für di« große Not unter Miseren De- dürftigen. GG»w>«A«G h. 8«. Vester» fand d» Rat»k»ll« di« Ei» MtstUE dw arugewühlten vür^«»«ister» Dr. Rietzsch durch lk»t»h«»ptu»«» Morgeaster n-Zwlckau statt, An ihr nahm«, ^i» wida» stüdtisch«» Kollegien, die städtisch, Beamtenschaft, Der- tret« der staatlichen BohSrden und geladen» Ehrengäste teil, «ach Verlesung der Eideafovmel, Abnahme de» Eide» und verpflich- s»»tz durch Handschlag führte der Kreiehauptman« etwa folgende» Hm Namen de» Stadtrote» begrüß* ich ölten lieben au wenig dekannt, welch gute, Stück Eesmchäest und -kerveN, kraft Sie in de» vergangen«» Jahren im Dienst» der Allg»m«iu« h«tt geopfert haben. C» ist mir eine besonder« Fr«u-«, die» d«t d«r heutigen Gelegenheit in aller veffentlichktt auesprechen zul können. Ich verknüpf« hiermit di« Vitt«, daß St« d«m Publi kum joderzeit freundlich und in größter Zuvorkomnxnheit «nt- gegentreten. Sorgen Sie durch Ihr verhüten dafür, daß bi« Linwohnerschaff in uns ««der ihre vorgesetzt»» »och ihr« Ange- stellten, sondern durch besondere Sachlenntni» ausgezeichnet» Mitbürger erblickt. Und mach«» Sl« von don Ihnen in der Neu zeit in weitgehendem Maß» vingeräumten Richten den rechten Gebrauch und bedenken Si« stet», daß diese Recht« ihr« Grenze nicht in geschriebenen Gesetz«»- sondern in dem ungeschriebenes Gesetz von der Würde de» Beamten und seiner Treupflicht gegen über Staat und Gemeind« finden. Ich habe bereits mehrfach auf di« Schwierigkeiten hinge wiesen, di« in der Gemeindvcrwaltung zu bewältigen sind.' Le- statte» Si« mir) daß ich in kurzen Strichen noch auf einige be sonder» wichtig« Gebiet« eingehe. Eie all« haben ja in den letzte« Jahre» di« Beobachtung machen können und müssen , daß di« Verwahrlosung unserer Jugend erheblich, Fortschritt« gemacht hat. Hier gilt «» schnell und energisch einzugreifen imd zu retten, was noch zu retten Ist. Vor allem besteht diese Möglichkeit «roch hinsichtlich unserer schul- und sortbildungsschmlpflichtig«» Jugend. E, ist ein» lohnende Aufgabe, sie zu tüchtigen schaffen-frohen und zi«lbe» wußten Staatsbürgern heranzuzirhen. Der verständnisvollen Mitarbeit der gesamten Lehrerschaft dürfen wir un, versichert halten. Auch wir wollen in dieser Stund« gelobe», all« Be- stoebungen auf dl« Ertüchtigung und Fortbildung unserer Iugcnd mit allen zu Gebot« stehenden Mitteln zu unterstützen und jederezeit den Bestrebungen der Schul« weitgehendes Ver ständnis entzogen zu bringen. In den vergangenen Jahren hat wohl di« Hauptsorg« jode, leitenden Beamten mit auf dem Gebiete der Nahrungsmittelver- sorgung gelegen. Der völkerrechtswidrige Aushungerungskrieg, den vor allem unser für Siecht und Gerechtigkeit in den Krieg gezogener Detter jenseits des Kanal, jahrelang gegen unser« Frauen, Kinder und Greise geführt hat, hat di« größten Ent behrungen all«n in der Heimat zurückgebliebenen auferlegt un- mit Recht darf das von diesem Heimatsheer geleistet« würdig den von uns«ron feldgrauen Briedern vor dem Feinde vollbrachten Tatsachen an -i« Seite gestellt werden. Die Beendigung des Krieges und das dadurch bedingte teilweise freiwerden der Grenzen und des Seeweges, hat ja «in« gewiss« Entspannung der Crnäyrungslag« mit sich gebracht. Indessen sind die Ernährüngs- vechältnisse noch lang«-nicht als ausreichend anzusprechen. Es ist hier nicht der Platz, di« Frag« ixt Wichtigkeit der Deibchal- tung wenigstens eines Teiles Ler Zwangswirtschaft zu erörtern. Das ist Sache Ler Reichs- und Landesbrhördein Wir haben lediglich di« zentral getroffenen Maßnahmen Lurchzuführen. Sie dürfen sich versichert halten,. daß ich und meine Beamtenschaft jederzeit auf dem Plane sein werde, wenn es gilt, Maßnahmen Ler Nahrungsmittelverforgung durchzuführen und daß wir nichts unversucht werden lassen- di« Ernährungslage unserer Ein wohnerschaft zu Lessern. Selt etwa drei Iechren hat sich im Demeindelebe» ein weiterer Notstand herausgebiktxt. Es hat sich ein« Wohnungsnot in einem Umfange entwickelt, d«n wir alle niemals für möglich gehalten hätten. Hier ist es die Aufgabe der Stadtverwaltung, im Rahmen ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit vorkehrende Maß nahmen zu treffen und in verständnisvoller Zusammenarbeit mit Staat und Reich ein« Linderung bestehenden Notstandes her beizuführen. Vor allem wird auch Industrie, Handel und Ge werbe, durch deren Arbeiter und Angestellte ja zum großen Teile die Wchnungsnot mit bedingt ist, sich entschließen müssen, an ihrer Bekämpfung gemeinschaftlich mit Reich, Staat uud Ge meind« mit zu wirken. Es wird sich nickck umgehen lassen, bei den künftigen Bilanzen unter Lem Kapitel Wohlfahrtseinrich tungen erhebliche Diittel für di« Schaffung van Wohngelcgen- heiten für die erwerbstätige Bevölkerung eiirzustellen. Wenn so all« beteiligten Kreis« zusanunenavbeiton an der Bewältigung diese» wichtigen Problems, wird «s gelingen, die bestehend« Notlage in ganz erheblicher Weis« zu lindern. Die Durchführung derartiger Maßnahmen erfordert aber immer und immer wieder Geld. Und damit komm« ich zu dem wohl trllbesten Kapitel der städtischen Verwaltung, den Stadtsinanzen. Der Krieg und die Nachkriegszeit haben ungeheure Anforderungen nicht nur an Reich und Staat, sondern vor allem auch an dir Stadtver waltungen gestellt. Auch in Len kommenden Jahren werden LI« Anforderungen an die finanziell« Leistungsfähigkeit der Stadtverwaltungen un geheuer groß sein. Di« gute alt« Zeit ist ja leider vorüber, wo den Stadtverwaltungen durch entsprechend« Heraufsetzung der Gemeindeelirkominensteixr jederzeit die Möglichkeit gegeben war, ungedeckte fühlende Beträge des Haushaltplaucs auszugleichen.Di« Reichsei nkomensteuer hat uns diese Möglichkeit genommen. Wir sind heut« zur Deckung unserer eicheblichen Fehlbeträge auf den Anteil angewiesen, Len un» das Land von seinem Anteil.an der Neichseinkommensteuer zuweist. Lediglich für das Wirtschafts jahr 1920/21 können wir mit einiger Gewißheit mit bestimmten Summen rechnen. Für Lie folgend« Zeit hüllt sich der Staat noch in Schwelgen und will erst Erfahrungen sammeln. Wir sind deshalb mit zwingender Notwendigkeit darauf angewiesen, zum Au salü oh unseres Haushaltplanes auf all« di« Steuer» zurück zugreifen, die nach dem Landessteuergesetz« den Gemeinden noch verblieben sind. Und wir weroen hierzu durch ein« Rundrer- füoung der Staatsregieruna gezwungen sein, in d«r ausdrück lich betont wird, daß nur solche bedürftig« Gemeinden mit Ge- währung von Beihilfen aus dem staatlichen Aukglrickxstock rechnen können, di« Li« ihnen verbliebenen Steuermöglichkeiten In vollem Umfange ausgenützt haben. Wie werd«» Ihnen des halb in der Folgezeit Steuervorlagen unterbreiten müssen, bei denen das Herz L«s Au»avb«itenÄen nicht mit dabei gewesen ist, Sftnerc erlogen, die sich nur aus Ler Not der Zeit heraus recht fertigen lassen. Uns wird bei diesen Entwürfen nichts weiter Übrig bleiben, als uns zu bemühen, durch di« Ausgestaltung dieser neuen Steuern die wirtschaftlich Schmacken nicht allzu stark zu belasten und denjenigen steuerlich« Vorteil« einzu räumen, LI« für «in« größer« Zahl von erziehunqsvflicktigen Per- sonen zu sorgen haben. Mr werden in Zukunft vielleicht manches al» gut und erstrebenswert erkennen imd un» Loch mit Rücksicht auf di« Finanzlage Ler StaLt entschließen müssen, von der Durchführung Abstand zu nehmen. Lassen Si« uns auch in solchen Fällen den Mut zu «iner ablehnenden Entschließung fin den und di« Kritik nicht scheuen, di« wir gern ertragen wolle», wenn si« fachlich gehalten ist. Wenn wir auch nach jeder Richknrg hin bestrebt sind, Gute« und Ersprießliche» für di« Stadt und chre Einwohnerschaft zu leisten, so hängt doch di« Erreichung dle^s erstrebenswert.'N. Ziel«» nickt allein von un» ab. Dunkle Wolken lagern über un serem deutschen Vaterland« und Lang«» Hrrzen» fragen wir uns, ob e» un» grNngin wird, im» noch rechtzeitig au» den wirtschaft lichen Nöten der Gegenwart hevauszufinden. Indessen, ich glaube an mein Volk. Ich vertraue auf den gesunden Sinn der überwiegenden Mehrheit unserer Volksgenossen und ich glaub«, daß wir un» bald wieder zu gemetnschaftlicher mifbonenker Tätig, keit zusamm«nfin-«n imd in mühevoller, vielleicht jahrzehnte langer Arbeit «inen neuen Bau errichten vevb-n, der vor brr pcsamten Welt «'m leuchtende» Beispiel deutscher Lücktigket, deutscher Unermüdlichkeit und deutscher Unverzagtheit bildenwlrd. Hierzu ist «» aber erforderlich, daß wir endlich die Partei- urk Klassemmgensätz« beiseite stellen, daß wir wieder werd«» «in «iniq Dvtk von dtui'Hn Brüdern und daß wir wieder nach dem. Grundsatz KrpM PK alle, imd aL* PK Nun gehen Sie, Herr Bürgermeister, mit Ernst und Zuver- sicht an Ihr neu«» Amt; der freudigen Mitarbeit der Rat»mit- glteder dürfen Eie sich versichert halten. — Glückauf! — Eladlverordneltn-Dorsteher Prokurist Zimmermann sührle darauf aus: Hochgeehrter Herr Bürgermeister! Auch »amen» der Siadlver- ordneten begrüße ich Sie und spreche Ihnen bei Ihrem Amtsantritt die herzlichsten Glückwünsche au». D «landschaftlichen Reize Schwar tzenberg» und seiner Umgebung werden Ihnen manches Angenehme bieten; möchten Sie auch in Ihrer amtlichen Tätigkeit volle Be friedigung finden. Besonders möge Gotte» reichster Segen aus Ikr« Listigkeit ruhen zum Wohl« unserer lieben Sladl und seiner Be- »ohner. «lüch auf! Sm Ramen der städtischen Beamten sprach Sparkassenkassienr Markert. Er sagte: E» sei mir gestaltet, Sie. hochverehrter Herr Bürgermeister, tm Namen der städtischen Beamten und Angestellten als unier neues Stadtoderhaupl begrüßen und herzlichst willkommen heiß«» zu dür- M. Wir wünschen, daß Si« sich mit ghr«r verehrten Familie in unserem lieben Schwarzenberg recht bald heimisch fühlen möchten. Di« Beamtenschaft kommt. Ihnen mit vollem Vertrauen entgegen. Sdr Herr AmlsvorgSngtr yal in seinen Absch edsworlen erklärt, Laß «r hier «in >r«u«, lüchllMund brauchbare» Beimtenprrsonal vor- aefunden hob«, auf da, «r sich hob« jederzeit oerlossen können. Unser eitrigstes Bestreben wird « sein, bah auch Si« von un» dasselbe sollen sage» können und so (.stoben wir Ihnen dm» in dieser teierlichen Stund«, bah wir olle, einer wie der andere, mit allem Flelk«, aller Lrm« nnb Gewissenhaftigkeit unser« Arbeiten «rledigm werden. Dazu erbitten wir uns oder auch Ihr volles Vertrauen und wette« bitten wir darum, seien S!« «ns allen «in wohlwollender und gerechter Vorgesetzter, gerecht Lem obersten und ualerstm Beamlm gegenüber. Wenn wir in diesem Sinn« unser« gemstnsonk Ardelt de- ginne», dünn wird dte'elbe. w!« ich -uverfichüich hoffe, tür beide Lell« «in« erspriehliche werden und unserer lieben Elast SHwarzen- »VU tM Sega, g«Ä-» Da» «au« «tzolli Bel einem Moment wi« dem heutige», geziemt e» sich wohl, < Mm kurtzt» Rückblick zu halten imd derjenigen Manner zu «- »««km, dl» -er Stadt biMr Führer waren. Wir gedenken da Hw Bürgermeister» - opp«, -er in schweren Kriegsjahren diese, tv«m«inwestn gel«it«t hat. Und «i« «r «» geleitet hat, da« zeigt ' M Blick auf di« äußer« Entfaltung der StaLt, die neu« Sied- lung, -ie an -er Grünhainer Straße entstanden ist, und -i« al« mustergültig angesprochen «erden kann. Der Dank dafür gilt ' «der nicht nur dem Bürgermeister, sondern auch den Herren, die l» ehrenamtlicher Tätigkeit di« Geschick« der Stadt geleitet hab«». W«r selbst zu arbeiten rmd außerdem -ie Geschick« einer , Stabt zu klten halt«, -er hat «in gerüttelt Maß Arkxit zu leisten. E» sei tym daher Herzensbedürfnis, Stadtvat Land- ma«« zu danken. 8«m Bürgermeister gewendet fuhr «r fort: Si« sind kein Neuling m«hr in der städtischen Verwaltung und i haben «in« umfassende Lehrzeit durchgemacht. In verschiedenen j Mroßstüdtea Sachsen» haben Sie während de» Krieg«» Gelegen- Helt ««habt, fast all«. Abteilungen des Verwaltungsdienste» zu hurchlaufm «nd dabei Erfahrungen zu sammeln. Die Geschäft« ' ch«r Kriegswirtschaft sind Ihnen bekannt un- vertraut. Sie haben auch al» selbständiger Leiter von Bvand-Erbisdorf Erfahrungen «sammelt, -l« Si« hier gut verwenden können. Schwarzenberg, da» «sie kaum eine andere Stadt sich entwickelt hat, stellt be sondere Anforderungen an den Bürgermeister. Daß die geilen schwer sind, wissen wir alle, aber ich glaube, und vertraue fest, daß unser Volk, da» im Krieg« da» ÜnmVgliche möglich gsmacht, hat, da» vier Jahr« lang hindurch einer sechsfachen Uelxrmacht «andg «halten hat, baß diese» Volk sich wieder aufroffen wird. Sch glaube und hoffe «eiter, -aß der wirtschaftlich« Wiederauf- Lau bald kommen wird. Gewiss« Anzeigen sind ja schon vor handen, so da» Wirtschaftsabkommen mit der Tschecho-Slowakei. Schwer und langsam werden wir uns au» der Not der Gegen- wart befreien. Ienseit» de» Ozean» hat sich bereits eine Preissenkung eingestellt, die bei un» auch in einigen Monaten wohltätig empfunden werden wird. Auch dieses günstige Moment ist vertrauenerweckend. Möge» Sie di« Unterstützung und verständnisvolle Mitwirkung der städtischen Kollegien, die treu« und verträglich« Mithilfe der Beamtenschaft, sowie «in «erständaisvoll«, Zusammenwirken mit der Bürgerschaft ge- »ließen. Mit diesen Faktoren mögen Sie Ihre verheißungsvoll« Lätigkeit beginnen La, wir in allen Dingen leisten, muß uns mit inn«r«r Befriedigung erfüllen. Daß die, auch bei Ihnen so sein möge, wünsche ich von ganzem Herzen! Kommerzienrat Siadtrat Landmann richtet bann folgende Mnsvvach» an Le» Bürgermeister: Hierans «rarisf vürgmneister Dr. Rt«tzsch da» Wort P, fol gender Ansprach« Hochverehrt« Anuxsindr! ^Rickt» ist -«ständig« al» der Wechsel.' Di» Wahrheit dies«» Erfahrung»!«-«» haben auch Si« i« letzten Iahrzchnt tn d«r Person da» leitende« Bramten der Stadt Schwarzenberg erleben nvüssen. Auch heut, find Si« wie- derum hi« v«rsamm«lt, um Li« Einweisung «in« neuen Bürg«- ««ist«, -« Stadt Schwarz«nkxrg durch Ihre Gegenwart auszu zeichnen. Gestatte» Si« mir, daß ich Ihnen für Ihr persönlich«. Erscheinen meinen herzlichsten Dank ausspreche. Vor allem gilt dies«. Dank auch Hrn. Kreiehauptmann Dr. Morgenst«rnfür di« persönlich« Einweisung und di« freundlichen Worte uud Wünsch«, mit denen er mein» Einweisung und Verpflichtung begleitet hat. E» wird jederzeit mein eifrigst«» Bestreben sein, bi« gute» B«zteh. ungen zwischen d«r St^rtverwaltung -und d«r Aufsichtsbehörde aufrecht zu erhalten. Und ich bitte Hrn. Kreishauptmann, auch seinersrit» da» bisher -er Sta-t Schwarzenberg in so reichem Maße bewiesen« Wohlwoll«» zu erhalt«» und mir bei der Füh- run« -er städtische» Geschäft« mit erfahrenem Rate zur Seit« zu stehen. . In gleich« Weis« wevd« ich bestrebt sein, «in gute» Verhält nis zu don gerade in Schwarzenberg so zahlreich vertretenen öf- fentlichen Bchörden zu pflegen. Uno ich bitte di« anwesenden Herre» Vertreter dieser Behörden, mich in diesem Bestreben zu unterstütze» un- mir von Anfang an mit Wohlwollen «ntgeg«». zukommen. - Gestatten Sie weiter, daß ich den herzlichsten Dank allen de nen auvspreckx, die heute durch freundliche Wort« der Begrüßung mich auszeichneten und di« bereits Lei meinem Einzug« durch Glückwünsche und Mumensprnden Lazu beigeiragen haben, daß ich mich vom ersten Tage meines Verweilens in d«r neuen Hei mat traut und heimisch gefühlt habe. Insonderheit gilt mein Dank den geehrten Herren Mitgliedern Ler städtischen Kollegien für dir mir durch Hrn. Stadtvat Kommerzienrat Landmann und Hrn. Etadtv.-Dorst. Zimmermann entbotenen Willkommensgrüß«. Ich benütze gern Liese Gelegenheit, wie dies ja auch bereit» Hr. Kreiehauptmann Tr. Morgenstern getan hat, um Hrn. Kom- merzienrat Landmann und dem infolge Versetzung aus -sm Rats- kolleqium ausgeschieLenen Hrn. Ctadtrat Köthe meinen und der Stadt herzlichsten Dank für Lie aufopferungs- und mühevolle Tä tigkeit während der ungemein langen Vakanz des hiesigen Bürger meisteramtes auszusprecke». Durch Ihr Dertrarren ist mir Gelegenheit geboten morden, heute hier vor Ihnen zu sprechen. Ich -rücke Ihnen für meine Wahl zum Bürgermeister von Schwarzenberg den herzlichsten Dank aus und bitte auch diejenigen von Ihnen, die am Tag« der Wahl Ihr Vertrauen mir nicht glaubten schenken zu können, mir von nun an in vollem Maße Dertrarren zu schenken. Cs wird mein eifrigstes Bestreben sein, Ihnen durch Lie Tat zu beweisen, Laß ich Lieses Vertrauen verdien«. Frohgemuten un- bewegten Herzens stehe ich jetzt vor Ihnen und heiße Ei« all« herzlich willkommen zur Mitarbeit für Li« uns nunmehr zum Gemeingut gewordene StaLt Schwarzenberg. Ich gelob« es Ihnen in dieser feierlichen Stund:, Laß ich jederzeit mein bestes Können für La» Wohl der Stadt einsetzen «erd«. Ich werde mich stets bemühen- gegenüber jedermann ohne Ansehen der Berufs, oder Klassenzugehörigkeit nach Siecht und Gerechtig keit zu verfahren. Ich will nicht Ler Verwalter und Fürsprecher einer Partei, sondern ich will sein der Sprecher der gesamten Bür gerschaft. Und jeder soll mir als Mitarbeiter willkommen sein, Ler sich die uneigennützig« Förderung des Gemeinwohles zum Ziele gesetzt hat. Wir leben in einer tiefernsten und bitterschweren Zeit. Ich bin mir Lessen bewußt, daß meiner große und schwierig« Auf gaben harren. Wenn ich trotzdem getrost und zuversichtlich an die Bewältigung dieser Aufgabe» herantrete, so geschieht die» vor allen: tm Hinblick darauf, daß ich an Ihnen, mein« sehr ver ehrten Herren Mitglieder städtischen Kollegien, Männer zur Seite hab«, di« größtenteils seit langer Zeit im öffentlich«! Dienste stehen und in dieser Tätigkeit reiche Erfahrung sammeln konnten» Ei« kennen die örtlichen Verhältnisse aus jahrelanger Erfahrung heraus und sind deshalb in der Lage, in besonders wertvoller Weis« bei den zu fassenden Entschließungen mitzu- wirken. Ich bitte Sie, Ihr« Kräfte auch weiterhin in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Und weiter bitte ich Si«, mich tn meinem Bestreben zu unterstützen, zwischen Ihnen und mir «in gutes Verhältnis, «ine Atmosphäre wechselseitigen Vertrauens und gegenseitiger Hoch achtung zu schaffen. Ern gutes Verhältnis zwischen Bürger meister und städtischen Kollegien, nicht minder aber zwischen den Kollegien und ihren Mitgliedern selbst bildet Lie unbedingte Voraussetzung für eine gedeihliche Fortentwicklung eines Gemein wesens. Lassen Ei« alle Partei- und Eonderinteressen beiseite, wenn es gilt, weittragende Entschlüsse zum Besten der Allgemein heit zu fassen. Arbeiten Sie mit mir tm Geiste strengster Sack), lichkeit, im Geist« der Versöhnlichkeit und versuchen Sie auch Len Anschauungen Andersdenkender gerecht zu werden. Lassen Sie immer als obersten Grundsatz bei all ihren Entschließungen das Wort der alten Römer gelten „Salus rei publica« snprcma lex' d. h» das Wohl -er Stadt muß obersLs Gesetz bei allen Entschließungen sein. Handeln Si« in diesem Sinne, dann wird es mit der Stadt immer vorwärts und aufwärts und nimmer rückwärts noch abwärts gehen. Lasse» Sie un» Lieses geflügelte Wort eines berühmten Schulmannes als Geleitwort für unsere gemeinschaftlich« Arbeit wählen. Für nicht minder wichtig halt« ich aber weiterhin rin gutes Verhältnis des Bürgermeisters und Ler städtischen Kollegien zu der Einwohnerschaft selbst. Eie ist es gewesen, Leren Dertrarren Ei« und durch Sie mich an dies« Stell« berufen hat. Ich werd« mich deshalb bemühen, zu der gesamte» Einwohnerschaft von Schwarzenberg» der ich einen herzlichen Willkommensgrüß «nt- Lie.«, «ugi Fühlung zu unterhalten. Ich werde gern jede Ge legenheit benützen, nm mit den weitesten Kreisen der Ein- wohnerschast in enge Fühlung zu komme» und ihre Wünsch» und Nöte an Ler Quell« kenn«» zu lernen. Ich stehe jedermann an Amts-stell« zur Verfügung und Litte die Einwohnerschaft, Wünsch« uud Beschwerden in wichtigeren Angelegenheiten mir getrost und zuvtrsicktlich vorzutvagen. Ich werd« stet» bemüht sein, berechtigten Beschwerden Rechnung zu tragen un- Abhilfe zu schaffen. Nur Litt« ich heute schon zu bedenken, daß in der Geaenwart die tatsächlid«n Verhältnisse vielfach stärker sind als selbst -er Lest« Wil'«. Besonderen Wert werde ich ferner auf gut« Beziehungen zu Handel, Industrie und Gewerbe legen. Das Wohlergehen einer jeden StaLt ist mit diesen Faktoren so auf Gedeih und Verderb verbunden, daß es Pflicht eine» jeden leitenden GemeinLebeamion ist, sich d'e För» drruny von Industrie, Handel und Gewerb« angelegen sein zu lassen. Ich werd« a^e kulturelle» und künstlerische» Bn'bvc'bunaen nach Kräften unterstützen. Den Aermsten unserer Einwohner schaft imd ihren Nöten werd« ich j«der»e!t mit offenem Herren un- offenem Sinn begegnen. Der Press« werde ich stet» in -«r freundlichsten Weis« rntgegenkommen und Litt« si« um veuständ- nisvoll« Mitarb«It. Dor allem aber werö« ich mir Las WM m«irer Beamtenschaft angelegen sein lasse». Ich Lank« für die freundlichen Wort« der Bogrüßunq und für da» Gelölmi» der Treue -da, si« mir heut« Lurch Ihren Herrn Vertreter haben auedrücken lassen, Sl« werden in mir stet» «inen Vertreter Ihrer berechtigten Interessen finden. Si« sind -ie Glieder d«, Ber- waltuugskörper» und ich La» Haupt, da» vielleicht auch einmal geaen Ihr« Anschauungen seinen Willen durchsetzen muß. Seien Eie indessen überzeugt, daß ich fmmer de i-re.t sein werd«, durch verkinkachunq der GescbaftiflHruna und Einräumung arößt- möglicher Selbständigkeit Ihr« Freud« an Lem «rnräUtrn schweren Beruf« zu wecken. Si« haben lchrxre Jahre harter klMit hinter fich. Der ALgewcU^eit »» «>lsuh roch viel Sl» mnrmehr al» Bürgermeister unserer StaLt Schwarzenberg, genannt die Perl« des Erzgebirges, in folge ihrer unvergleichlich schönen Lage. Wir heißen Sie herz lich willkommen, mit dem aufrichtigen Wunsche, daß der heutige Laa der Ausgangspunkt eines segensreichen Wirkens sein und Gluck bringen möge für Sie, Ihre Familie und für die Ihnen nunmehr anvertraute Stadt Schwarzenberg Wir übergeben ghnen eine in allen ihre» Teilen gut geordnete stWtisch« Ver waltung; nur die finanzitll« Lag« der Stadt,chervovgerusen Lurch -i« stürmisch« Entwicklung in den letzten Jahren, Li« Einver leibung von Sachsenfeld, Neuwelt un- Wildemm, di« großen Ausgaben für Wcchnung'sbauten, Straßenherstellunqen und Not- standarbeiten für unsere Erwerbslosen, usw., ist nicht mehr so Münzend wie früher, doch teilen wir damit das Los aller anderen Städte. Vieles ist tn den letzten Jahren getan worden, um -i« Leistungsfähigkeit unserer industriellen Unternehmungen zu ! heben, groß« Aufgaben stehen uns noch bevor, um Lie Entwick lung der Stadt zu fördern. So treten Sie, Herr Bürgermeister, Ihr neues Amt an in einer überaus schweren Zeit, in Li« selten »in Lichtblick fällt, in einer Zeit, wi« sie kaum schwieriger für i txn Leiter einer Stadt gedacht werden kann! Sie stellt an Ihre j Arbeitskraft, -ie Festigkeit de» Willens uud Wollens groß« An- i forderungen, um das Schicksal der Stadt glücklich Lurch alle Klippen zu lenken. Nicht» destoweniger kommen wir Ihnen, trotz Le» Bewußtsein», daß wir noch in Len nächsten Jahren hart zu ringen haben werden» mit vollem Vertrauen entgegen, daß es Ihnen gelingen möge, Lurch treue Arbeit, unterstützt durch ver- , pändnisvoll« Mitwirkung Ler städtischen Kollegien, im Verein i mit unseren pflichtbewußten Beamten, di« StaLt in wirtschaft lich«! und sozial«! Beziehung kräftig zu fördern. Eine Ihrer Hauptaufgaben für die nächst« Zeit wird es sein, Mittel und Weg« zu suchen, der Arbeitslosigkeit zu steuern und di« groß« Wohnungsnot zu beheben, indem Si« hierzu Mittel durch Er schließung neuer Einnahmequellen nutzbar machen, ohne jedoch bi« Finanzen der Stadt durch neue Anleihe» allzusehr -u be-