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Erzgebirgischer Volksfreund : 04.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192101049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19210104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19210104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-04
-
Monat
1921-01
-
Jahr
1921
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 04.01.1921
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mit setzt dl« al und Lott« und Men, Finanznät«. Dl« Gemeint»» Dl kn lst infolge drr ung-ftnskü-en stnanzlellen Verhältniss« nickt in der Lag», di« am 1. Januar lv21 fällen Ge« Halter an ihre Angestellten mi«M,ahlen. Vertreter der Gemeind« haben sich in da» Etaatsamt für Finanzen derben, um diesbezüg» llch zu verhandeln. Für di« gesamt« Auszahlung ist ein Betrag von 75 Millionen Kronen erforderlich, der aber der Gemeinde Wien nur teilweise zur Verfügung st«ht. Da r» nicht gelang, vom Staate die entsprechend« Lils« zu erlangen, wevden die Gemeiirdeangestellten ihre Gohältrr in zwe^iaten auogezahlt echaltrn, und zwar am 31. Dezember und 10. JeMar. Dl« Mehrheit der französische» Sozialisten für Mo»ka». Auf dem sozialWschen Parteitag ln Tour» haben sich 8282 Mandate von 4733 für den Anschluß an di« Kommunistisch« Inter nationale ausgesprochen. Hierzu bemerkt di« domokr. „Doss, Ztg.': Dieser Beschluß ist beachtlich al» Symptom. Praktisch hat er sedoch kein« so große Bedeutung, denn dl« französisch« Sozialdemo krat!« ist gegenwärtig «in« ziemlich einflußlose Partei, di« »ahlen- maßiq klein und innerlich total gesvalten ist. Da» habe" in lrßt«r Feit mehrfach bedeutend« Führer der s ranz Zwischen Avbrtkerbo-weg- ung bestätigt. Eies« Emflußloüqkeit erklärt sich zum Teil daraus, daß Frankreich gellet hat. Mau vergesse da» eine nie: Wäre Deutschland in diesem Krieg« Sieger geblioben, dann triumphierte bei uns heute ein vor Stolz und Uebermut verrückt gewordener Mi litarismus, und der sozlalMsch« Einfluß wäre auch b«i uns heute relativ gering. (Es fehlt blos noch, daß dl« ehrenwerte Zeitung dazu setzte: Also ist es ein Glück für uns, daß wir nicht gesiegt Hecken! L. V.) Schneeberg, 81. Zan. ,/kx temporal«'. Schwank von Han» Sturm und Moritz Färber. lieber Inhalt und Bewertung schrieb erst kürzlich im „L. V.' «ln« bewährte Feder. — „3 6 0 Frauen, Lustspiel von Han» und Johanna von Wentz«!. Im Auftrag der Mutter besucht am Hochz«it«dend di« Freundin di« jung« Frau, um Kranz und Schleier abzun«hm«n. Während der Gatt« sich umkleidet, vergiftet di« Freundin di« zarte und rein» Seel« der jungen Frau durch den Gedanken an den Willen zur Dtacht und den Godanken an da» Vcrieben jen«n Dianne». Dl« Ver wicklungen treten «in: große» Mißveustiindni», bös« Au-«inm»d«r- setzungen. Lott« rechnet au», daß Wolfgano sicherlich SSO Frauen in seinem Vorleben umtä-vdelt hol«. Am nächst«» Morgen, nach Tren nung von Tisch und Waschtisch «rschrinin Dr. jur. Oswald, Lotte» Rechtsanwalt, Frl. Dr. jur. Agne», Wolfgang» Rechtsanwalt. Os wald entwirft mit Wolfgang den Kriegsplan. Dl« Konferenz b»- " lfevsucht wirkt bei Lott«. Das Ende -er ZarenfamMe. Dl« „Deutsche Tageszeitung' erfährt von ihrem ans Sowjet- nißland znrückaekehrten Mtarlvlter bemerkenswert» Einzelheiten über dl« Ermordung der Zarenfanrille: Nikolai 2. wurde nach seiner Entthronung mit seiner Familie nach Sibirien verbannt, woselbst er sich auch wahrend der Leninschen Oktober-Revolution befand. Da sein« Anhänger aber stet» an Plänen zu seiner Befreiung arbeiteten, ardersett» er aber für die Bolschewisten, welck« e» sich zum Ziel gesetzt hatten, entsorecheud ihren Dogmen im Volke die Gefühle für Herrschertreue, Ilvtlonalis- m>us und Religion ausznrotten, ein Dorn Im Aug« war, so wurt« beschlossen, dir' KaSsersamilie vollständig zu isolieren und sie wurdr zu diesem Zwecke den Händen des Zentral-Sowjet« de» Ura'gcbiet» in Jekaterinburg übergeben. Unter den furchtbarsten Demüti-ning-n, von aller Außenwelt'abgeschlossen, führten dort der Kaiser, di« Kaiserin, der Thronfolger, di« Karsertöchter und der Kais-rin Semester, die aus Moskau dorthin verschleppte Großfürstin c ^ok>eth, ein qualvolle», stumpfes Dasein. Unterdessen begannen i i Osten Rußlands di« Aktionen der Befreiung des Landes vom Bolschewtsmew. Schon näherten sich dl« „weißen' Garb-m dem Ural, schon sammelten sich heimlich in Jekaterinburg und Umgebung die kaisertreuen Elemente, um im geeianeten Momente ihren Kaistr mit den Seinipen den Händen der komnnnnistischen Besinn zu ent reißen. Da geschah da. Furchtbarste. Entgegen den strengen Be- fehlen Morkanz, welches in dem Kaiser und seiner Familie sein wertvollste» Pfandabjekt sür weite russisch« Kreise, «her auck für die bworstobenden Ders'ard'ungen mit den europäischen Monarchien, mit deren Herrschern dir Zarenfamilie durch vielfältig« verwandt schaftliche Band« v-rknüpst war, sak, faßte der Zentnalrat de, Unal osbiete» den Entsckbuß, t-te ganze kaiserlich« Familie zu ermorden. Ennnobte, verschwiegene, in ihrem Handw-rk wch'oestbte Henkers- -"l'Nen linder der Anführung von Iuroweki. Borütz-nde^ der äsilicken „Accherordentsicken', waren zur Ausführung diese» größten kultuvoeschichtkichen Verbrechen« au»«rsrben. Dem Zaren und den Sstni-en wurde mitg-teitt, daß man in Anbetracht der unsicheren Verhältnisse sl« ln ein» andie St^t bringen walle, und daß si« sofort folaen müß'en. Man brachte sie in den Kesser des bewchnten Gebärrdes, und, noch bevor sie von einander Abschied nebmrn konnten, krackten d'rck da, K-ller- oewölbe die Revolvorschsisse,'w»lck« di-ienigen verstunnmen macht-n, honen noch vor Monaten begeisterte Massen zrweiubelt batten. Zar Nikolai batt« aueaelsüt, di« Henk-r-knael hatte gut qrtrossen. Al-N«. der Tbrorsolaer, «in kranker Knabe, hing trotz seiner physischen Leiden zäh am Loben. Ein halbe» Dutzenz Klwoln muß'» er emn^nr-n. b«7>o! er verschied. Gin verborgene« Ma^n^vab nahm alle Leichen auf; verscharrt wurden sie, obn« Kronz. Nur des Zaren Leich« wurde nicht in Ilralerd« gebettet. Auf Befehl von Moskau hin winden di» indisch«« Ueberreste d«, goren in einem sroosam verschlossenen Behälter unter Beobachtung der strengsten Geheimhaltung ru« Iekaterinlnira nach Moskau in den Kreml ge braut. Dort winde dann die Leich« al« die de, russischen Zaren Niko'-rt »> , Zweit,» nnt-stglich festaestellt und daraufhin mehreren zuv,rläflioen Komm: 'sten zur Verbrennuna in ein-m der Kreml- ofe» übevgeben. Zwei Tag, dauert« ununtevb rochen djrfer Vorgang. Ein aufrechter Mana. Der italienische Zivilkommissar in Bozen hatte die Gemeivde- vonsivher de» Bezirke» zur Vereidigung geladen. Zn ihrem Namen erklärt« Oberbürgermeister Dallmeyer: „Angesichts d«r bevorstchen- den Eidesleistung für «inen Staat, zu dem wir wider unseren Wil len geschlagen wurden, evneuern wir unseren Protest und berufe» uns auf da« Selbstbsstimmunasrecht. Die italienischen Behörden werden un» stet» in drr schärfsten Abwehr finden gegen Verordnun gen, die gegen unsere Station qevicküet sind, rnn unser gut«. Reckt zu vergewaltigen. Si« dürfen aber im Interesse de» materiellen Woh- le» auf unser« Mitarbeit zähl«», sobald sie sokcl)« Angriff« unterlas sen und di« Angelegenheiten unserer Bevölkerung gütlich fördern wollen.' tzur -««rüden Verschleppung der sozial«» Krist» führ,» Nur wenn «nur »udlich auf deis«» Schi« der im sozial« Kampf stehend« »map« dl» s» mlendüch einfach« Tatsache der politischen Taktil b«. «wifen kemt, -aß di« Losung nur dam» zu find« tsti welch« zwei »Sllia aliichwrrtig«. In G^chüssrnheit un- Umfang der Vvgämsotio, alrtch stark« Aaltor« stck mr Aufgabe der Lösung -er sozial«» Krl- st» -«mächtig«!^ lst di« Rückkehr wirtschaftlicher und sozial«: Stich« t» Deutschland möglich. vorau«f«tzuna für solch« Ausgleich lst na- tiirltch, daß beid« Gruppen da» Maß der Stärk« ihre» Gegner» ken- «« und tnfolgedess« beide eins«-«, daß sich sowohl im offenen Ve- «nsatz wt« in den» ihm gleichwertig« Kompromiß di« UnmkgNch- mit der Einigung durch Geschlechter vererbt, vorauchetzung ist «eiter, daß diejenige Grupp«, die auf eine länger«.Kultur -urück- -ltck« kau» und über «in größere» Maß politischer Einsicht verfügen mu^ die ander, Grupp« al« di« V«rtret«rin neuer em Vorkommen- -er Mass« stüchtlo» und mit Vuh. zu politisch« Aur-leichsarbett erzl^t, Venn s» s«hr mir auch heut« zur Aufstellung gleichstarker Fak- toren t« sozialen Kampf all« organisatorische Arbeit auf di« Seit« -er Nichtmarxiste« und der Verteidiger d«r Vorzüge de» bisherigen System« verwenden müssen, so darf doch umso wenig« auf der an- der« Seit« verkannt wevden, daß der Organisation««»» der Sozia list« noch der Elastizität ermangelt, mit der man nach den Lehren der Geschichte letzten Ende» politischen und wirtschaftlichen Fort- schritt allein zu sichern vermag. Einer der Grundfehl« der bi «he- eigen Kompromißpolitik mußt« darin liegen, daß man zwar in rich tiger Srkenntni, der politischen und wirtschaftlichen Gketchberechtig- «ng du sozialistisch organisierten Massen da» moralisch« Recht mit -er praktischen Fähigkeit verwechselt« und nun den Führern, zum mindest« den nicht radikal gerichteten, doch da» gleiche Maß an Willen »u sachlich«, <n,»gleichender Arbeit -uschrieb. Ja, man ging -arin oft zu weit, daß man unter dem Eindruck der während de, Kriege» gemachten politischen Fehler und im Gesichteprmkt de» all gemeinen politischen Erwachen» di« «Igen, Fähigkeit geringer «in- schatzte, al« da. Können derjenigen, di« bisher aus dem politischen Gebiete nicht», auf wirtschaftlichem Gebiete nur rein« Ovgonisa- tton«rbeit geleistet haben. Hier muß du Wog nicht zu der Selbst sucht und Selbstüberhebung vergangener Tag«, wohl aber bi» zu dem Punkte zurückgefunden werden, an dem sich di« richtige Ein schätzung der eigenen Fähigkeiten und da» Ideal du völligen poli tischen Gleichberechtigung di« Wag« halten. Wi« sicht nun di« Durchfiihrung dieser Gesichtspunkt« ln der politischen Praxi» dieser Tag« au»? Di« Mmdevhrltsrvgierung hat sich zwar länger, als »ran «rwarten konnte, yehalten. Ei« lebt aber »n vielfacher Hinsicht nur von der Gnade der MchrheitssoziaUsten, dl« sich in ihrer Stellung zur Regierung einzig und allein von par- teitaktischen Wahlrücksiäüen leiten lassem Z« näher der Termin der preußischen Wahlen hevanrilckt, je mehr di« Mehrheit-sozialsten, nicht nur innerhalb der Partei, sondern auch innerhalb der Gewerk schaften starken Einfluß auf die Massen wiodergewinnen müssen, um so stärk« wich di« gefühlsmäßige und praktisch« Uchevemstimmrmg zwilcken Mehvheitssozialisten und Unabhängigen. Und di« gleich« Entwicklung der Dkuw vollzieht sich auch wieder nach den Kommu nisten hin. Da» praktisch Ergebnis tfiz daß in Sachsen ebne rein so zialistisch« Regierung möglich geworden Ist, daß es in Dramen eine geschlossen« sozialistische Front gibt, di» ein« parlamentarische und Stogienrngokrisi, durckführen könnt«, kurz, es hat sich überall dir wirtschaftliche Frage so m den Vordergrund all« politischen Pro- Llem« gedrängt, daß sich auch bei dem ehrlichsten Willen der Kom- promißpolitiker dl« Spaltung de» Volke» in ein« marxistisch« und «in« antimarxistisch« Front gar nicht mehr verm«iden läßt. Di« Er» «Igniff« in Sachsen und Bremen sind nur Vorspiel« für Entwicklun gen, die sich in den großen Ländern und im Reick« zwar nickt mit der äußeren Deutlichkeit, otb« doch mit gleich stark« Wirkung wer- d«n vollziehen können. Angesicht» dieser Tatsache erhebt sich di« ernst« Frag«, ob wir «mz ähnlich wie in den Rovembertagen 1213 ein« zweiten Stevolu» tim» dadurch entgegen««-»» sollen, daß der marxistisch gesinnte Teil stark organisiert irgend ein markante» politische» Ereignis zu einem neuen militärischen Vovgchen gegen di, Regierung, die einem Ge» waltansturm kaum stand-alten könnt», benutzen soll, oder ob der Wog einer unblutigen ehrlichen uud wirklich aufbauenden Einigung mit dem Marxismus boimtzt wevden soll. Dios» Einigung ist nur auf dom Woge durckzufllhren, daß durch die bei Volksentsä-eiden sich ergehende antimorxiftisch« Mehrheit im deutschen Volke endlich den marxistisch beeinflußten Massen und ihren Führern deutlich di« wahr« Stimmung im Deutschen Volke bewiesen wird, daß dann an gesichts dieser Mehrheitsverhältniss« die Anhänger de» Marxismus sich durch die Tatsache über die Unhaltbarkcit ihr« Anschauungen belehren lassen, um schließlich mit dem ganz überwiegend soziali stisch gesinnten deutschen Bürgertum das positive soziale Ausbou- programm zu gestalten. Wenn di« bürgerliche Bewogung dir Orga nisierung der Antimarxisten für diesen Zweck betreibt, so liegt in diesem Ziel keine Parteipolitik in einem Sinn«, den man in der Bürgervatsb«w<gung mit Recht abgclehnt hat. Es ist Politik höhe ren Stil«, wt« sie in Deutschland bisher nur vom Sozialismus durch di« Doppeloraanisation einer politischen Partei und einer wirtschaft lichen Zntevessenvertretung getrieben worden ist. Es ist kein« Ar- beit gegen dir politischen Parteien, di« wahrscheinlich kmett-alb des Parlament, die Kompromißpolitik um der auswärtigen Politik willen noch lang« wevden fortsetzen müssen. Ls ist die Klärung der innerpolitischen Verhältnisse, dl« unbedingt neben der Arbeit für -k Revision d«s Friodensvertroge» einhivgohen muß, wenn wirklich «in gesund« Wiederaufbau erzielt wevden soll. Daß di« Bürgerrvts- beweyirng sich der Revision de« Friedensvertraaes angenommen hat, ist inzwischen durch praktisch« Arbeit hinreichend bewiesen. Rechtsanwalt, Frl. Dr. jur. Agne», Wolf« wald entwirft mit Wolfgang den Kriegsp! ginnt. W. besteht auf Scheidung. DI« Eifersucht wirkt bei Lott«. Oswald hat am Abend zuvor in «in« Versammlung die Frauen schützlerin Agn«, blaßgestellt. Agne, l«gt der Vorsitz nieder. Da- illgemeine Einsicht «in. Oswald verlobt sich mit Agne» und Lotte und Wolfgang lernen sich wieder verstehen. Schwank und Lustspiel, Extvempovai« uud e^l Frautn. »oÜM M4FuÜ>ttz«rn M- Das enlmannle Deulfchlan-. Statt 800000 Mann Friedensstand haben wir nur noch 20 OVO Mann im stehenden Heer. Fast 40000 Offiziere sind entlassen: nur noch 4000 sind im Herre veoblicben. Sck-wer« Artillerie, Flieger und Luftschifferfovmationen existieren nicht mchr. Di« allgomcin« Wehrpflicht ist abgeschasft. Die Dienststellen für di« militärisch-.m List-nführungen — Bezirkskommandos — sind verschrmmden. All« Offiziere und Mannschaften de» Bourlauibtensionües sind au» ihren militärischen Dienstverpflichtungen entlassen. Di« deutschen Festungen an der Mestgvenze sind zerstört. Modern« Anlagen, Forts, Unterstände, Donzertüvme, sind gesprengt. Die Kabel leitung«». die militärischen Eisenbahn- und Fövberbahn'inien im Abbau begriffen. Nur die Festungen an der Ost- und Sidgrenze de» Reiche» sind im verteidigungsföhlgen Zustand geblieben. All« modernen Betonbauten der Westfestungen sind zerstört. Die Bestände an Waffen entsprechen dem Stand« de» neuen Veichoherre», wi« sie der Friedensvertrag bezw. da» Protokoll von Spa festsetzen. VOOO Geschütze, v 000 000 Handfeuerwaffen, M020 Maschinengewehre sind zerstört. All« Industriebetrieb«, die Kriogs- perat hergestellt hatten, sind auf Frisdenrarbett umgestellt, darunter Krupp und Ehrhardt. All« Lenklustsckisfe, 14 000 Flugzeug«, 28 000 Flugmotorr"sind «ckgeltefrrt oder zerstört. Hundert« von Flugzeughallen sind zersiört oder drfinben sich im Abbau. Dem gegenüber werden einig« Zohlen der fvanzä'chen mili tärisch«» Stärk« von Inttress« sein. So hat da, kvonzösisch« H«er an Flugzeugen - Zagdregtment«, S Dombenregimenter, 7 Be- vbachtungsregimenter; im ganzen VS8 Kampfflugzeug« und L12 Beobachtungsflugzeuge. Ueb« di« Verteilung der un» zugedachten Festungsgeschützs wir- mltaeteilt: Königsberg soll 20 Kanonen haben, während 823 al« di« Mindestzahl für eine so große, jetzt besonder, isoliert da stehend« Festung betrachtet wird. Für Pillau hat die deutsche Rogterung 7K Kanonen vrriangt: bewilligt wurden Sk. Für Sw'.ne- münde wuvden di« verlangten 32 dagegen bewilligt. Für Küstrin, Ulm. Lätzen, Glogau und Ingolstadt wuvden kein« Geschütz« zuae- sianven. Zn Frlkdenviten war«n etwa 4000 Geschütz« in diese» Festungen außestM. KLutschland ersuchte, w«ntgst«n» 120V er D«rV», 2. Zan. Der d»tsch<« Fri*d«a^«l«g»tion In Pari» ist »in« Si»t« d«» fronMisch«» «tatst»»» dw Au»»»LrtIge« Kb«vg«-«« worden, ta d« di« L»,lt«s»r»»> all«, auf -<r groß»» Au»ttef»- rung^tst» strh«nd«a vesckuldigtm »ad thv» Aburt^luag durch fvan- zösisch» Gericht» gesovturt wird. «n* ne« französisch, Drchnat». Dem deutsche« Botschafter in Pari» ist etn« Not» -w fvmqäfl- scken »staieruna zug«g<mgen, tn drr dt« Bedauptuna «ufg»ft«llt w .d, daß Deutschland in ein». Reih« wesentlicher H<uon» g«g«u di« ta Spaa Ldernomawnen Verpflichtungen vevswßeu hab», Vethmann-Hollweg f. Hohr»flaav^ L Zan. Der früher« R«lch,Sanzkrr Dr. neu Vekh- man» Hollweg ist nach kurz«, Krankheit au »ta« Rlpp«us»ll- und Lungenentzündung gestorb«». Sozialdemokrati» uud Vetcharegleruag, BerN«, 2. Ian. Di« .Moralistisch» Korrespondenz' schreibt: Leider geht «, tu der Polittk nickt nach dem, wo« man will, sondern nach dem, wa» man kann. Wir fürchten sehr, daß im Augenblick die Sozialdemokrat!« gar nicht in der Log« ist, die aegemvärtig« Reichs- rogierung z,, stürzen, und wen» die „Freiheit' fordert, daß di« So- -taldvmokrati« auf dies«, Ziel htnarbeitrn soll, ein« Neichsregierung nach dem Atuster der bayrischen Regierung zu bekommen, und dann in schärfster Opposition zu verharren, bi» dl» Zeit einer rein sozia- listischen Ragieruna gekommen soi, so sck^tnen un, die bayrischen Er fahrungen nich^mfllr zu svrechen, daß dieser Weg aussichtsvoll und für das drutsck« Volk nützlich wäre. Ls geht Deutschland nicht so aut. daß es sich ohne zwingenden Grund Experiment« mit noch schlecht««» Regierungen gestatten darf. Kein« Verpachtung der Relchoeisenbahne«. von zuständiger Stell« wird di« Melduiq dementiert, daß im Roichs-verkehrsministerium Pläne erwogen werden, die darauf ab zielen, den Betrieb der N«ichseisenbahnen an sieben Berkchrsgoscll- schäften zu verpacht««. L, lägen lediglich Vorschläge vor, die sei tens höher«r Derkohrsbramten al» Privatäußernngen gemacht wor den sind. Auch -W Baffw» VNcho»! «svnVmwNs» EeE A« Nikolai zu seine» Nachfolger -«stimm» huttG mußt» möglichst unüufMta dqeitigt werden; »rfreut« «, sich -och beim Volk» grüßte« Popularität. Eine, Stacht» «eschi«, in d«, Behausung -«» Graß- fürsten Un, Schar von Mämwrn, welch» ihn aufforderte«* sofor» zn folg»». St« bemächtigt«» sich dm Großfürsten mit Gewalt, Mtppten ihn auf di» Straß« himmt«r, wo «in« Anzahl g^atl«ltr» Pferd« bireltstond, und fort sprenot« dk ganz« Kavalkade au» de» Stabt htnau» tn den Wald, wo der präsumtiv« Thronfolger de» nMchen gare» seinen Lod und sein* noch -i» zum heutigm Lag» unbekannt« Grabstätt» fand. Di» Ermordung de» Großfürsten er folgt« mit vollem Einverständni, der „Außerordentlichen Kommis sion', der fein« Ueberwvchemg anvertraut war. Zur Wahmmg de» Anschein«, der Ntchtbeteilimmg am Mord setzt« di« Außerordent lich» Kommission ein« Verfolgung der Entführer tn Szen«, di« al» seine Anhänger gestempelt «mrdm und di« ihn nach Sibirien a«- brächt haben sollten, um von dort au» den Feldzug «gen Svwfet- rußland zu unternehm«». Di« Täuschung ist de» Mördern völlig gelungen. Noch heut«, zwei Jahre noch dom Morde, glaubt man in Rußland und anderwärt» an Michael Alepandrowitsch, al» an den künftigen Herrscher Rußland». OerMche Angelegenheiten. Di« «eu« Heer«»mU form. Mit dem 1. Januar sind neu» Bestimmungen Ma die veklel- duno nud die Ausrüstung de» Reickrheere» tn Kraft getreten. Di» Uniform für das Reichs-Heer wird un allgemeinen die gleich« sein, wie di« für die vorläufige Reichowehr. Si» ist mit Rücksicht auf die ungünstig« Rohstoffs« und auf di« Finanz lag« d»» Reiche» so einfach wir mSglich gehalten. . Dl« «inzeinen Waffengattungen und di« Beamtenschaft de« Hee res unterscheiden sich durch Waffenfarben. Dies« sind für das Reich*- wührminPerium und den General stab karmesinrot, filr dl« Infan terie weiß, für di« Jäger hellgrlln, für die Kavallerie goldgelb, für di» Artilleri« hochrot, für die Pioniere schwarz, für di« Fohrtrup- pen hellblau, für die Kraftfahrtnippen rosa, für di« Nachrichtentrup pen hellbraun, für die Sanitätsadtrilungen dunkelblau, für die Ve terinäroffiziere karmesinrot, für die Zeugämter hochrot und für di« Beamten dunkel-grün. Die Nummer de» Truppenteil, befindet sich auf Ler Mitl-e des Schulterstückes oder der SäMltertlappe, und zwar für Offizier« aus grl-bom Metall, für Unteroffizier« vom Feldwebel aufwärts auß weißem Metall, für Fähnriche, Unteroffizier« ohne Portepee und Mannschaften aus Woll« in der Waffenfarbe. Dienst gradabzeichen sind bei den Oberschützen 1, bei den Gefreiten 2, bei den Obergefreiten 3 Treffemoinkel (feldgrau) auf dein linken Ober arm. Unteroffiziere tragen di« silbern» Tresse am Rockkragen und an den Schulterkrogen. Die Dienstgradeabzeläun der Offizier« blei ben im wesentlichen dieselben wie bisher. Als Echießanszeichnun- gen werden grün« Borten auf der vorderen Seite des linken Aennel- aufschlage, getragen. Fricdensorden dürfen im Dienst «ich» getra gen wevden, sondern nur im Kriege «rwovbrn« Orden und Ehren zeichen, sowie Rettungsmedaille^ Verwundetenabzeichen Dienst- ehvenzeichcn, Dicnstauszeichnniuun und Kriegevabzeicheiu Unter den Ausrüstungsstücken fällt der Helm (Tschako) in Zu kunft wog. Dt« Seiteivwasse des Ntichsheere» ist einheitlich für oll« Waffengattungen da, kurz« Seitengewehr. Offiziere und Portepe«- unterofslziere dürfen jedoch im Kleindienst und außer Dienst da, lange Lzfizievseitengewehr unterg«schnallt tvagen. Dt« Kavallerie kann außer Dienist den Artilleriesäbel tragen. Sl«, wirtschaftlickxn Gründen sollen all« zur Selbsteintleidung verpflichteten Angehöri gen de» Relchrchure» Bekleidung»- und Au»rHstung»stück« de» frü heren Heere» aufbrauchen dürfen, rvenn si« diese Stück« kn früheren Heere tvagen durften und di« Abzeichen du neuen Uniform au ihnen angebracht sind. * Die Verdoppelung der InballdenPcftrSge. DaS ReichSarbeitZmintsterium teilt mtt: Der Reichstag hat «in Gesetz über eine außerordentlich« Beihilfe für dl» Empfän ger von Renten aus der Invalidenversicherung einstimmig angenommen», um die auerkannt große Rotlags der In validenrentner so rasch wi« möglich zu lindern. Die Mit tet sollen ab LS. Dezember 1S2S durch Berkaus der In validenversicherungsmarken zum doppelten Nennwerte auf gebracht werden. Der frühe Zeitpunkt mußte gewählt wer den, um das Ankäufen und Hamstern von Marken zu einfachen Preisen zu verhindern. * Neue Kraflwagenlinke. Wie von drr Elsenbahn- generaldirektion in Dresden mitgeteilt wird, soll demnächst die Krastwagenlinie Annaberg—Schlettau—Scheibenberg- Schwarzenberg tn Betrieb genommen werden. ' Verändert» Bestimmungen für Haftung der Landesbrandv»r- sicherungsanstalt. Der bei der Sächsischen La^esbmndveosicherungs- «nstalt bestehend« Derwaltungsausschuß sür die Mobiliarver- sich « rung hat eine Aenbenrrsg -er bisher geltenden Bestimmun gen insofern beschlossen, al» im Zukunft die Bran-doersicl-erungs- tam-mer durch Dereinbarimg mit dem Versicherungsnehmer die Haf tung der Anstalt für Brand- und Exploslonsschädrn, di« durch Krieg oder Aufruhr verursacht worden sind, ausschlleßen kann. ' Oesbrrrelchische Staatsbürgerschaft. Wie uns da» öftere. Kon sulat i-n E-Heumitz mltteilt, haben Persoixn, di« in einem zur frühe ren österr.-ungar. Monarchie gehörigen Gebiet« heimatberechtigt waren, da» Recht für die Staatsbürgerschaft der Republik Oester reich zu optieren. Dieses Recht erlischt am 1ö. Januar 1v2l. Ge suche können nur bi» zu diesem Termin« »nt-"«gengenoinmen werden. Au», 3. Ian. Bet der Sparkasse sind tm Monat Dezember 1921 887193,92 M. tn 1714 Posten etngezahlt und 1005 997,54 M. tn 673 Posten zurückgezahlt worden. 100 Bücher wurden neu ausgestellt, 82 Bücher sind erloschen. m. Neustädtel, 3. Ian. Der in der Turnhalle aus gestellte Weihnachtsoerg deS Elückauf-BeretnS übt fortgesetzt e lne große Anziehungskraft auS. Die tm Weih nachtsberge dargestellte Heimatkunst findet allgemeine An erkennung. Selbst von weither sind Vereine und Schul klassen zur Besichtigung erschienen. Die Ausstellung ist noch bts Ende der Woche geöffnet. Schwarzenberg, 3. Ian. Die Sammlung „Deutsch« Klnderhilfe'' hat tn unserer Stadt 6234,70 M. ergeben. ? Konzerte, LheAer, Vergnügungen. ?
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